DE102005005677A1 - Elektromagnetisch betätigbares Ventil, insbesondere für Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Elektromagnetisch betätigbares Ventil, insbesondere für Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen Download PDFInfo
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Abstract
Ein elektromagnetisch betätigbares Ventil (10), insbesondere für Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, ist in einem Ventilblock (75) angeordnet, welcher eine Zulaufbohrung (79) und eine Ablaufbohrung (82) für Druckmittel aufweist. Das Ventil (10) besitzt ein von einem Anker (19) betätigbares Stößelelement (16), das in einer Aufnahmehülse (15) geführt ist und mit einer Druckfeder (35) zusammenwirkt. In dem Ventil (10) sind zwei hintereinander angeordnete Dichtsitze (43, 44) vorhanden, die zur Regulierung des Druckmittelflusses dienen. Das Ventil (10) weist einerseits in unbestromtem Zustand einen geringen Durchflusswiderstand auf und ermöglicht andererseits eine Feinregulierung des Druckmittelstromes.
Description
- Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch betätigbares Ventil, insbesondere für Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Ein derartiges Ventil ist aus der
DE 41 02 626 C2 bekannt. Bei dem bekannten Ventil findet der Druckmittelfluss zwischen einem Druckerzeuger in Richtung eines Verbrauchers, insbesondere einem Hauptbremszylinder, ausschließlich über einen ersten Ventilsitz statt. Durch Bestromung des Ventils ist es möglich, das Stößelelement gegen den ersten Ventilsitz zu drücken, wodurch das Ventil absperrt. Bei sehr hohen Drücken im Verbraucher ist es jedoch möglich, dass das im Ventil von Seite des Verbrauchers anstehende Druckmittel den Schließkörper entgegen der Federkraft einer Druckfeder bewegt und so einen Rückfluss des Druckmittels über einen zweiten Ventilsitz ermöglicht. Das bekannte Ventil bzw. dessen zweiter Ventilsitz wirkt somit als Rückschlagventil. - Für ein gutes, d.h. schnelles Ansprechverhalten beim Druckauf- bzw. Druckabbau der hydraulischen Fahrzeugbremse soll ein Ventil einen geringen Durchflusswiderstand aufweisen, was entsprechend große Durchflussquerschnitte im Ventilsitzbereich erfordert. Weiterhin ist es in den modernen ESP-Systemen erwünscht, den aufgebauten Systemdruck fein modulieren zu können. Diese Anforderung ist jedoch mit einem großen Ventilquerschnitt im Ventilsitzbereich schwer zu realisieren, zumal die Pumpenförderleistung in bekannten ESP-Systemen im Verhältnis zu den maximalen Durchflüssen beim Bremsen (durch den Fahrer) relativ klein sind. Mit dem aus der
DE 4102 626 C2 bekannten Ventil ist es daher nicht möglich, einerseits große Durchflüsse zu erreichen, und andererseits den Durchfluss fein regulieren zu können. - Vorteile der Erfindung
- Das erfindungsgemäße elektromagnetisch betätigbare Ventil, insbesondere für Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass einerseits ein gutes, d.h. ein schnelles Ansprechverhalten durch einen geringen Durchflusswiderstand im Ventilsitzbereich erzielbar ist, und andererseits eine Feinregulierung des Druckmittelflusses ermöglicht wird. Dies wird im Wesentlichen durch zwei Ventilsitze bewirkt, wobei der eine Ventilsitz mit einem relativ großen Querschnitt einen schnellen Druckauf- bzw. Druckabbau ermöglicht, und der andere Ventilsitz mit dem relativ kleinen Durchflussquerschnitt eine Feinregulierung des Druckmittelflusses ermöglicht.
- Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen elektromagnetisch betätigbaren Ventils, insbesondere für Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
- Zeichnung
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Längsschnitt durch eine Ventileinheit mit dem erfindungsgemäßen Ventil.
- Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- Das in der Figur dargestellte elektromagnetisch betätigbare Ventil
10 wird insbesondere in Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, wie z.B. Antiblockiersystemen oder Antriebsschlupfregelsystemen verwendet. Das Ventil10 weist ein längliches, hülsenförmiges Ventilgehäuse11 auf. In dem Ventilgehäuse11 ist mittig eine Durchgangsbohrung12 ausgebildet. In der Durchgangsbohrung12 ist eine Aufnahmehülse15 längsbeweglich geführt, die der axialen Führung eines Stößelelements16 dient. Das eine Ende17 des Stößelelements16 liegt an der Stirnseite18 eines Ankers19 an. Der Anker19 ist von einer aus Blech bestehenden Schutzkappe21 umgegeben, welche an ihrem Umfang mittels einer umlaufenden Schweißnaht22 fluiddicht mit der Außenseite des Ventilgehäuses11 verbunden ist. - Innerhalb des Schutzkappe
21 ist der Anker19 mit geringem radialen Spiel geführt und um einen kleinen Wegbetrag axial verschiebbar angeordnet. Der Bereich des Ankers19 und teilweise auch der Bereich des Stößelelements16 ist von einem elektrisch bestrombaren Spulenelement25 umgegeben. Das Spulenelement25 weist ein Flussleitelement26 sowie einen Spulenkörper27 auf, dessen nicht dargestellte elektrische Anschlüsse der Bestromung des Spulenelements25 dienen. Das Spulenelement25 ist von einem topfförmigen Gehäuse28 umge ben, welches an seinem Innenumfang mit dem Flussleitelement26 verbunden ist. - Die bevorzugt im Tiefziehverfahren aus Blech hergestellte Aufnahmehülse
15 weist einen ersten Abschnitt31 auf, in dem das Stößelelement16 geführt ist. Auf der dem Anker19 abgewandten Seite schließt sich ein im Durchmesser reduzierter zweiter Abschnitt32 an. Zwischen den beiden Abschnitten31 und32 ist eine Schulter33 eingeprägt. Zwischen der Schulter33 und der zugewandten Seite des Stößelelements16 stützt sich eine Druckfeder35 ab, welche das Stößelelement16 bei unbestromten Spulenelement15 in Richtung des Ankers19 drückt. - Im Bereich der Druckfeder
35 weist das Stößelelement16 einen im Durchmesser reduzierten Endabschnitt36 mit einem kugelförmigen, als Dichtelement dienenden Ende37 auf. Das Ende37 des Stößelelements16 wirkt mit einer kegelförmigen Vertiefung38 eines Schließkörpers40 zusammen. Der Schließkörper40 ist innerhalb des zweiten Abschnitts32 der Aufnahmehülse15 eingepresst, und weist eine mittige Durchgangsbohrung41 auf. Das der Vertiefung38 abgewandte Ende42 des Schließkörpers40 ist ebenfalls kugelförmig ausgebildet. - Von dem einen Ende
37 des Stößelelementes16 und der Vertiefung38 des Schließkörpers40 wird ein erster Dichtsitz43 gebildet. Ein zweiter Dichtsitz44 wird gebildet von dem anderen Ende42 des Schließkörpers40 und einer Vertiefung46 in einem Ventilkörper48 . Wesentlich ist, dass der erste Dichtsitz43 einen kleineren Durchmesser und somit einen geringeren Durchflussquerschnitt für das Druckmittel aufweist als der zweite Dichtsitz44 . Der erste Dichtsitz43 wirkt somit als Regelstufe, während der zweite Dichtsitz44 als Hauptstufe wirkt. - Der Ventilkörper
48 weist eine Stufenbohrung49 auf, welche auf der dem Schließkörper40 abgewandten Seite einen im Durchmesser erweiterten Abschnitt51 hat. Der Ventilkörper48 ist mit seinem Abschnitt51 auf einen domartigen Fortsatz52 eines Ventilanschlusselements54 aufgeschoben. Das Ventilanschlusselement54 weist eine mit der Stufenbohrung47 kommunizierende Zulaufbohrung57 für das Druckmittel auf. Seitlich neben der in der Längsachse des Ventilanschlusselements54 verlaufenden Zulaufbohrung57 weist das Ventilanschlusselement54 eine Bohrung58 und eine mit der Bohrung58 zusammenwirkende Aussparung59 auf. In der Bohrung58 ist ein eine Kugel61 aufweisendes Rückschlagventil62 angeordnet. - Die Durchgangsbohrung
12 weist in etwa im Bereich des Schließkörpers40 vorzugsweise mehrere, in gleichmäßigen Winkelabständen zueinander angeordnete erweiterte Bereiche in Form von Längsnuten64 auf. Im Bereich des in die Längsnuten64 hineinragenden ersten Abschnitts31 der Aufnahmehülse15 ist in der Aufnahmehülse15 wenigstens eine Durchgangsbohrung66 ausgebildet, welche mit der Längsnut64 kommuniziert. Weiterhin ist die Durchgangsbohrung12 im Bereich des Ventilkörpers48 mittels vorzugsweise ebenfalls mehrerer, in gleichmäßigen Winkelabständen zueinander angeordneter Längsnuten67 erweitert ausgebildet. Diese Längsnuten67 münden auf der dem Ventilanschlusselement54 zugewandten Seite in einer ringnutförmigen Aussparung68 im Ventilanschlusselement54 , welche wiederum mit der Aussparung59 verbunden ist. Zwischen der Aussparung59 und dem Ventilgehäuse11 ist ein Abflussspalt69 ausgebildet, welcher von einem hülsenförmigen Filterelement70 , welches den Durchfluss von Druckmittel ermöglicht, abgedeckt ist. - Das soweit beschriebene Ventil
10 ist in einer Aufnahmebohrung74 eines Ventilblocks75 eingesetzt. Die fluiddichte Verbindung des Ventils10 bzw. des Ventilgehäuses11 mit dem Ventilblock75 erfolgt durch Verstemmen eines ringförmig umlaufenden Randbereiches76 des Ventilblocks75 mit einem Befestigungsflansch77 des Ventilgehäuses11 . Der Ventilblock75 weist eine in der Längsachse des Ventils10 verlaufende Zulaufbohrung79 auf, welche mit einem nicht dargestellten Speicher für das Druckmittel bzw. einer Pumpe für das Druckmittel gekoppelt ist. Die Zulaufbohrung79 mündet in einer als Zulauf für das Ventil10 dienenden Aussparung81 des Ventilanschlusselements54 . In Höhe das Filterelements70 ist weiterhin eine senkrecht zur Längsachse des Ventils10 anordnete Ablaufbohrung82 im Ventilblock75 ausgebildet. - Das soweit beschriebene Ventil
10 ist in stromlosem Zustand entsprechend der Figur offen. Dabei wird das Stößelelement16 infolge der Druckkraft der Druckfeder35 in Richtung des Ankers19 gedrückt. Weiterhin ist die Druckkraft der (vorgespannten) Druckfeder35 derart gewählt, dass diese größer ist als die zum Schließen des zweiten Dichtsitzes44 erforderliche magnetische Schließkraft. Somit sind beide Ventilsitze43 ,44 geöffnet, und das in der Zulaufbohrung79 unter Druck anstehende Druckmittel kann über beide Ventilsitze43 ,44 zur Ablaufbohrung82 hin abströmen. Es wird der maximale Durchfluß im Ventil10 ermöglicht. Bei einer Teilbestromung des Spulenelements25 drückt der Anker19 den Schließkörper40 gegen den zweiten Ventilsitz44 , so dass die Hauptstufe geschlossen wird. Infolge der vorgespannten Druckfeder35 ist jedoch der erste Dichtsitz43 weiterhin offen, so dass über den ersten Dichtsitz43 weiterhin Druckmittel zur Ablaufbohrung82 hin abströmen kann. Eine weitere Regulierung des über den ersten Ventilsitz43 erfolgenden Druckmittelflusses wird mittels einer stärkeren Bestromung des Spulenelements25 erzielt. Sobald die von dem Anker19 auf das Stößelelement16 wirkende Schließkraft größer ist als die Vorspannung der Druckfeder35 , beginnt das Stößelelement16 sich in Richtung des Schließkörpers40 bzw. des ersten Dichtsitzes43 zu bewegen, wodurch sich eine Drosselung des Druckmittelflusses am ersten Ventilsitz43 einstellt. Bei einer noch stärkeren Bestromung wird schließlich auch der erste Ventilsitz43 geschlossen, so dass insgesamt ein Druckmittelfluß verhindert wird. Lediglich für den Fall, dass der Druck des Druckmittels in der Ablaufbohrung82 größer ist als der Druck in der Zulaufbohrung79 , erfolgt ein Druckmittelfluß über das Rückschlagventil62 in Richtung der Zulaufbohrung. - Das erfindungsgemäße Ventil
10 kann in vielfältiger Weise abgewandelt werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. Dieser besteht in der Bereitstellung einer Haupt- und einer Regelstufe zur Regulierung des Druckmittelflusses. So wäre es beispielsweise auch denkbar, die beiden hierzu erforderlichen Ventilsitze nicht hintereinander, sondern parallel zueinander im Ventil anzuordnen.
Claims (5)
- Elektromagnetisch betätigbares Ventil (
10 ), insbesondere für Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, mit einem in einem Ventilgehäuse (11 ) angeordneten, mit einem Spulenelement (25 ) zusammenwirkenden Anker (19 ), einem von dem Anker (19 ) betätigbaren Stößelelement (16 ), das mit einem Schließkörper (40 ) einen ersten Ventilsitz (43 ) bildet, und einem zweiten Ventilsitz (44 ) zwischen dem Schließkörper (40 ) und einem im Ventilgehäuse (11 ) ortsfest angeordneten Ventilkörper (48 ), wobei im stromlosen Zustand das Stößelelement (16 ) von der Federkraft einer Druckfeder (35 ) vom ersten Ventilsitz (43 ) abgehoben ist, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Dichtsitz (44 ) an dem Schließkörper (40 ) auf der dem Stößelelement (16 ) abgewandten Seite ausgebildet ist, und dass die Vorspannung der Druckfeder (35 ) größer ist als die vom Druckmittel im Bereich des zweiten Dichtsitzes (44 ) auf den Schließkörper (40 ) erzeugte Öffnungskraft. - Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkörper (
40 ) in einer Aufnahmehülse (15 ) eingepresst ist, dass der Schließkörper (40 ) hülsenförmig mit einem Durchlass (41 ) für das Druckmittel ausgebildet ist, und dass die Aufnahmehülse (15 ) wenigstens einen weiteren Durchlass (66 ) für das Druckmittel hat. - Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stößelelement (
16 ) in der Aufnahmehülse (15 ) axial beweglich geführt ist und dass die Aufnahmehülse (15 ) eine Schulter (33 ) aufweist, zwischen der und dem Stößelelement (16 ) sich die Druckfeder (35 ) abstützt. - Ventil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Ventilgehäuse (
11 ) eine Längsbohrung (12 ) ausgebildet ist, die im Bereich des wenigstens einen Durchlasses (66 ) und im Bereich des Schließkörpers (40 ) und des Ventilkörpers (48 ) wenigstens eine axial verlaufende Erweiterung (64 ,67 ) für das Druckmittel aufweist. - Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (
48 ) eine Durchgangsbohrung (49 ) aufweist, die als Aufnahme des Ventilkörpers (48 ) auf einem Fortsatz (52 ) eines Ventilanschlusselements (54 ) dient und dass das Ventilanschlusselement (54 ) ein in Ventilanschlusselement (54 ) integriertes Rückschlagventil (62 ) aufweist.
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Legal Events
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R005 | Application deemed withdrawn due to failure to request examination |
Effective date: 20120209 |