DE102005004556B3 - Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Kantenformen, vorzugsweise Radien an Spannkanälen von Rotationszylindern - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Kantenformen, vorzugsweise Radien an Spannkanälen von Rotationszylindern Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung einer vorzugsweise sphärischen Kante in einem Kanal, der sich an der Oberfläche eines Rotationszylinders parallel zu dessen Rotationsachse erstreckt. Die Vorrichtung umfasst eine Halterung, die an ihrer Unterseite zwei einen stumpfen Winkel einschließende Auflageflächen besitzt, so dass die Halterung beim Aufsetzen auf den Rotationszylinder parallel zur Rotationsachse verschiebbar ist und im inneren Bereich ein Freiraum zwischen der Halterung und der Oberfläche des Rotationszylinders verbleibt. Die Halterung besitzt weiterhin eine in den Hohlraum mündende Werkzeugaussparung und einen Anschlag, der den Verschiebeweg der Halterung quer zur Rotationsachse begrenzt. Außerdem ist ein Werkzeug zum spanenden Bearbeiten der zu formenden Kante des Kanals vorgesehen, das an der Halterung angebracht ist und einen komplementär zur gewünschten Kantenform geformten Arbeitsbereich besitzt. DOLLAR A Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen einer vorzugsweise sphärischen Kantenform an einem solchen Kanal.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von Kantenformen, vorzugsweise Radien an Spannkanälen von Rotationszylindern gemäß den Merkmalen der Ansprüche 1 und 10.
  • Rotationszylinder für Druckmaschinen werden oftmals mit Hohlräumen, Nuten und/oder Schlitzen gefertigt, um funktionale Einrichtungen darin unterzubringen. Das können z. B. Einhängekanten für die Druckplatten oder Spannkanäle für Haltevorrichtungen sein.
  • Bei der Fertigung von Rotationskörpern für Druckmaschinen kann, wie zum Beispiel in der DE 102 55 707 A1 beschrieben, für die Aufnahme solcher funktionaler Einrichtungen eine Tieflochbohrung in den Rotationszylinder eingebracht werden, wobei eine axial verlaufende, schlitzförmige Öffnung von der Mantelfläche des Zylinders bis in die Tieflochbohrung reicht. Es kann dann ein Profilkörper in den Hohlraum eingebracht werden, zum Beispiel zum Befestigen eines auf der Mantelfläche aufliegenden Aufzuges oder Bedruckstoffs, dessen Ende sich durch die schlitzförmige Öffnung erstreckt. Die schlitzförmige Öffnung kann zerspanend oder erodierend hergestellt werden. Zur weiteren Bearbeitung der entstandenen Kanten dieser Öffnung wird in dieser Druckschrift keine Aussage gemacht.
  • In der WO 2004/039591 A1 wird ein Verfahren zur Herstellung eines Rotationskörpers und ein Rotationskörper für Druckmaschinen beschrieben, welcher ebenfalls eine schlitzartige Öffnung entlang der Längsachse des Zylinders besitzt, die sich ganz oder nur teilweise über die Länge des Zylinders erstreckt. Hier wird zum Beispiel eine Nut in die Mantelfläche des Zylinders gefräst, in die dann ein den Spannkanal oder Strömungskanal abdeckender Profilkörper eingelegt wird.
  • Bei den verschiedenartigen Ausführungsformen und Anwendungen der Rotationszylinder in Druckmaschinen kommt es häufig vor, dass die Kanten von Kanälen, Aussparungen, Öffnungen oder Schlitzen, die in der Mantelfläche des Zylinders parallel zur Längsachse verlaufen, nachbearbeitet werden müssen. Meist müssen aus technologischen Gründen scharfe Kanten gebrochen und/oder geschliffen werden, um die Funktionsflächen mit Rundungen zu versehen, die eine Beschädigung oder einen zu starken Verschleiß der über die Kanten geführten Bedruckstoffe verhindern. Das geschieht bisher in einem aufwendigen Verfahren bei der Herstellung der Zylinder mit speziell angepassten Werkzeugmaschinen. Dabei ist ein hoher Aufwand bei der Einrichtung dieser Maschinen notwendig bei vergleichsweise geringer erreichbarer Genauigkeit, da die Schlitze an den zu bearbeitenden Kanten sehr schmal (ca. 1 bis 5 mm) aber lang sind.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer vorgegebenen Kantenform an einen Kanal eines Rotationszylinders bereit zu stellen, wobei eine hohe Genauigkeit der bearbeiteten Kanten gewährleistet ist und die Bearbeitung preiswert und schnell erfolgen soll. Insbesondere sollen sphärische Kantenformen bzw. Radien an den Oberflächenkanten solcher Kanäle herstellbar sein.
  • Die DE 101 33 876 C1 offenbart eine Vorrichtung zum Aufbiegen einer Kante eines Kanals eines Zylinders einer Druckmaschine.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 oder 10 gelöst.
  • Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch die Vorrichtung höhere Genauigkeiten erzielt werden können, als dies bisher bei der Fertigung abgerundeter Kanten mit herkömmlichen Werkzeugmaschinen möglich ist. Weiterhin ist die Vorrichtung klein, flexibel einsetzbar und kostengünstig herstellbar. Die Herstellung und Messung des Kanals erfordert nur einen geringen Zeitaufwand, da Justieren und Einrichten großer Werkzeugmaschinen enffällt. Die Zylinder können ggf. sogar im eingebauten Zustand bearbeitet werden, da die Vorrichtung im Gegensatz zu den bisher verwendeten Werkzeugmaschinen klein und transportabel ist.
  • Bei einer Ausführungsform erstreckt sich die Längsseite der Halterung in der Arbeitsstellung quer über den zu bearbeitenden Kanal, wobei die Auflagelinien an der Unterseite der Halterung parallel zum Kanal verlaufen und auf dem Rotationszylinder aufliegen.
  • Weiterhin ist der an der Unterseite der Halterung längs im Zylinderkanal verschiebbare Anschlag vorzugsweise in zwei Teilanschläge unterteilt, welche in den zu bearbeitenden Kanal hineinreichen und für eine Führung der Vorrichtung sorgen. Die Teilanschläge sind vorzugsweise so gestaltet, dass sie in der Breite an den Kanal angepasst werden können. Zum Beispiel kann ein federnd gelagertes Gegenstück am Anschlag befestigt sein, das gegenüber der Bearbeitungskante im Kanal anliegt und so für eine sichere Führung des Anschlags im Kanal sorgt.
  • Das Werkzeug, vorzugsweise ein Fräs- oder Schleifkopf ist in der Halterung vorteilhaft so befestigt, dass es sich zwischen den beiden Teilanschlägen befindet. Um die Position des Werkzeugs in Abhängigkeit von der Lage der zu formenden Kante zu verändern, kann es entlang seiner Längsachse und quer dazu verstellt werden. Dies dient neben der Justage am Werkstück auch dem Abheben des Werkzeuges vom Rotationszylinder nach der Bearbeitung. Dazu besitzt das Werkzeug vorzugsweise einen elektrischen oder pneumatischen Stellantrieb. Das Werkzeug besitzt außerdem einen Rotationsantrieb für die Ausführung der spanenden Bearbeitung der Kantenform.
  • Die Vorrichtung kann für ihren jeweiligen Anwendungsfall an einem Dummy bzw. an einem Modell justiert werden. Dazu ist das Werkzeug in der Halterung mit Hilfe seiner Verstellmöglichkeit entsprechend auszurichten. Die Anschläge werden ebenfalls so eingestellt, dass eine stabile Führung während der Bearbeitung gewährleistet ist. Außerdem sorgt die Einstellung der Anschläge beim spanenden Bearbeiten der Kante dafür, dass das Werkzeug das Material nur bis zur gewünschten Tiefe abhebt und es auch nicht zu einer Beschädigung des Werkzeugs kommen kann. Nach der Justierung wird das Werkzeug am zu bearbeitenden Zylinder angelegt und entlang der gesamten Länge der zu formenden Kante des Kanals bewegt. Das kann sowohl manuell, als auch über einen Antrieb (zum Beispiel elektrisch oder pneumatisch) erfolgen. Dabei erfolgt ein spanender Abtrag des Materials am Zylinder bzw. Profilkörper. Über die Werkzeugaussparung in der Halterung und ggf. mit Hilfe einer Absaugvorrichtung können die Späne vom Werkzeug und Werkstück abtransportiert werden.
  • Die gefräste Form wird anschließend mittels einer Messeinheit, die ebenfalls in der Vorrichtung enthalten sein kann, überprüft. Dabei wird die Formabweichung vorzugsweise mit Hilfe eines handelüblichen Formmessgerätes oder einer optischen Kamera überprüft. Solche Messeinheiten sind dem Fachmann an sich bekannt, so dass hier auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet werden kann. Die Messeinheit kann vor der Messung ebenfalls an einem Referenzstück justiert und kalibriert werden. Ist die gefräste Form noch nicht korrekt, kann der Bearbeitungsvorgang wiederholt werden.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 eine vereinfachte perspektivische Ansicht eines Rotationszylinders mit einem darin verlaufenden Spannkanal;
  • 2 eine Querschnittsdarstellung des Rotationszylinders im Bereich des Spannkanals mit unbearbeiteter Kantenform;
  • 3 eine Ansicht von oben auf den Rotationszylinder mit einer aufgesetzten Vorrichtung zur Herstellung einer sphärischen Kantenform gemäß einer ersten Ausführungsform;
  • 4 eine Schnittansicht des Rotationszylinders mit der Vorrichtung entlang einer Schnittlinie A-A in 2;
  • 5 eine Schnittansicht des Rotationszylinders mit einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung während der Vermessung der Kantenform mit einer Messeinheit;
  • 6 eine Schnittansicht des Rotationszylinders mit einer dritten Ausführungsform der Vorrichtung während der Bearbeitung der Nachlaufkante des Kanals.
  • 1 zeigt in einer vereinfachten perspektivischen Ansicht einen Zylinder 01, insbesondere einen Rotationszylinder 01, wie er in Druckmaschinen häufig benötigt wird. Der Rotationszylinder 01 besitzt einen sich parallel zu seiner Rotationsachse erstreckenden Hohlraum 02, welcher der Befestigung eines Aufzugs dienen kann. Eine schlitzförmige Öffnung bzw. ein Kanal 03 erstreckt sich von der Zylinderoberfläche bis in den Hohlraum 02. Der Hohlraum 02 und der Kanal 03 können sich auch nur über einen Teil des Zylinders 01 erstrecken, jedoch ist der Hohlraum 02 üblicherweise zumindest von einer Seite aus zugänglich, um ein Halteprofil einführen zu können, welches z. B. den Aufzug im Hohlraum 02 festhält. Der Hohlraum 02 im Zylinder 01 kann zum Beispiel durch Tiefbohren eingebracht werden. Nachdem im Produktionsprozess die schlitzförmige Öffnung bzw. der Kanal 03 beispielsweise durch Fräsen oder Erodieren hergestellt wurde, bleiben zunächst scharfe Kanten erhalten, welche eine Beschädigung des eingelegten Aufzugs hervorrufen könnten und daher eine weitere Oberflächenbehandlung erfordern.
  • 2 zeigt einen Querschnitt des Zylinders 01 mit dem Hohlraum 02, der in Abhängigkeit von der Rotationsrichtung eine erste Kante 04, insbesondere eine Vorlaufkante 04 und eine zweite Kante 05, insbesondere eine Nachlaufkante 05 aufweist. Der Kanal 03 ist hier nach seiner Herstellung aber vor der Bearbeitung der entstandenen Kanten 04; 05 dargestellt. Mit Hilfe der Vorrichtung soll insbesondere die Vorlaufkante 04 des Zylinders 01 bearbeitet werden. Die Nachlaufkante 05 kann ebenso mit einem Radius oder einer anderen sphärischen Form versehen werden, wie weiter unten erläutert wird.
  • In 3 ist der Rotationszylinder 01 mit einem Spannkanal 03, 02 gezeigt, welcher sich aus dem schlitzförmigen Kanal 03 und dem Hohlraum 02 zusammensetzt. Auf dem Zylinder 01 ist die Vorrichtung aufgesetzt, die in Draufsicht dargestellt ist. Die Vorrichtung umfasst eine Halterung 06, einen Anschlag 07, der hier aus zwei Teilanschlägen 07 mit Federgegenstücken 08 besteht, ein Werkzeug 09, insbesondere Fräswerkzeug 09 und einen Verstellantrieb 10 für dieses Werkzeug 09. Die Vorrichtung wird mit ihrer Längsrichtung quer zur Längsrichtung des Rotationszylinders 01 auf diesen aufgesetzt. Die beiden Teilanschläge 07 greifen in den Spannkanal 03, 02 ein und sorgen für eine Führung der Vorrichtung. Die Position der Teilanschläge 07 wird in Abhängigkeit von der Gestaltung des Hohlraums 02 und des Kanals 03 sowie von der zu erzeugenden Kantenform an einem Dummy (nicht gezeigt) so eingestellt, dass nicht zuviel Material von der zu formenden Kante 04; 05 gefräst wird.
  • Mit der im Folgenden näher beschriebenen Ausführungsform wird die Herstellung eines Radius an der Vorlaufkante 04 ermöglicht. Es könnte aber mit einem angepassten Werkzeugkopf auch eine andere Form, zum Beispiel eine in Schnittansicht wellenförmige Kante erstellt werden. Mit Hilfe des Verstellantriebs 10 wird das Werkzeug 09 zunächst an die richtige Position zur Kantenbearbeitung eingestellt. Dies kann unter Verwendung eines Modells sehr schnell ausgeführt werden. Die Halterung 06 besitzt eine nach oben und unten offene Werkzeugaussparung 11, durch welche der Arbeitskopf des Werkzeugs 09 hindurchragt und die bei der Bearbeitung anfallenden Späne abtransportiert werden können. Der Abtransport der Späne kann auch mit weiteren Elementen unterstützt werden, zum Beispiel mit einer nicht dargestellten Absaugeinheit.
  • In 4 ist der Rotationszylinder 01 mit der Vorrichtung zum Fräsen der Vorlaufkante 04 in einer Schnittansicht dargestellt. Daraus ist die spezielle Formung der Unterseite der Halterung 06 ersichtlich, die zwei Auflageflächen 12 besitzt, die bei der dargestellten Ausführungsform eben ausgebildet sind und einen stumpfen Winkel einschließen. Zwischen der Halterung 06 und der Oberfläche des Rotationszylinders 01 verbleibt dadurch im Bereich der Werkzeugaussparung 11 ein Freiraum 13, der sich während der Bearbeitung über dem Kanal 03 befindet. Die Auflageflächen 12 liegen somit jeweils entlang einer parallel zur Rotationsachse verlaufenden Auflagelinie auf der gewölbten Oberfläche des Rotationszylinders 01 auf. Die Auflageflächen 12 müssen nicht zwingend eben sein, sie können sich auch direkt an die Zylinderoberfläche anpassen. Zum Bearbeiten der Vorlaufkante 04, insbesondere zur Ausbildung eines gewünschten Radius, muss die gesamte Vorrichtung in Längsrichtung des Kanals 03 bewegt werden. Die Auflage der Halterung 06 auf dem Zylinder 01 soll daher eine leichte Verschiebung der Vorrichtung gestatten. Bei abgewandelten Ausführungsformen können zur Unterstützung der Längsverschiebung der Vorrichtung entlang der Zylinderlängsachse zum Beispiel Rollen oder mit einem Gleitmaterial ausgestattete Auflageflächen 12 an der Unterseite der Halterung 06 vorgesehen werden.
  • Bei der in 4 dargestellten Ausführungsform ist das Werkzeug 09 durch einen Fräswerkzeug 09 gebildet, das so in der Halterung 06 befestigt ist, dass sein Fräskopf in die zu bearbeitende Vorlaufkante 04 eingreift. Die Anschläge 07 mit den Federgegenstücken 08 (gestrichelt dargestellt) müssen so eingestellt werden, dass sie bei Erreichen der gewünschten Frästiefe an der Vorlaufkante 04 anschlagen und den Fräskopf daran hindern, zuviel Material abzufräsen. Durch diese Gestaltung der Vorrichtung ist es möglich, die gewünschte Kantenform mit einer einmaligen Einrichtung des Werkzeugs 09 herzustellen. Bei Bedarf kann die Vorrichtung mehrfach in Längsrichtung an der Vorlaufkante 04 verschoben werden, wenn viel Material abgetragen werden muss. Der Quervorschub wird dabei automatisch durch die Federgegenstücke 08 bewirkt, die den Fräskopf mit einer definierten Kraft gegen die zu formenden Kante 04 pressen, und durch die Teilanschläge 07 begrenzt.
  • In 5 ist eine Schnittdarstellung einer abgewandelten Ausführungsform der Vorrichtung dargestellt, die sich dadurch auszeichnet, dass sie neben der Kantenformung auch das Messen des hergestellten Radius gestattet. Dazu umfasst die Vorrichtung eine Messeinheit 14, die bei der dargestellten Ausführungsform eine Messsonde 15 und eine Anzeige 16 besitzt. Die Messsonde 15 fährt an der geformten Vorlaufkante 04 entlang und überträgt die gemessen Werte an die Anzeige 16, oder bei abgewandelten Ausführungsformen an ein anderes Auswertesystem, z. B. einen PC.
  • Das Messen der bearbeiteten Kantenform kann entweder in einem Arbeitsgang mit der Formherstellung erfolgen, oder es erfolgt nach dem Anbringen der Form ein separater Messvorgang. Dabei ist es auch möglich, dass die Messeinheit 14 an einer gesonderten Halterung angebracht ist und nach Herstellung der Kantenform auf den Rotationszylinder 01 aufgesetzt wird, wenn das Bearbeitungswerkzeug entfernt wurde. Wird direkt bei bzw. nach der Formherstellung in einem Arbeitsgang die Messung mit durchgeführt, so muss bei der Einstellung des Werkzeuges 09 auch die Messeinrichtung mit justiert werden. Soll die Messung in einem separaten Arbeitsschritt erfolgen, kann beispielsweise das Werkzeug 09 aus der Halterung 06 entnommen werden und die Messeinheit 14 anschließend am Referenzstück eingestellt werden. Die Messeinheit 14 kann in einer abgewandelten Ausführungsform auch ein Kamerasystem sein. Die von der Messeinheit 14 gelieferten Daten können dann beispielsweise mit einem Bildverarbeitungssystem ausgewertet werden.
  • 6 zeigt eine Schnittansicht einer nochmals abgewandelten Ausführungsform der Vorrichtung, die hier zusätzlich zum Bearbeiten der Nachlaufkante 05 geeignet ist. Die Funktionsweise der Vorrichtung und die Verfahrensweise zum Bearbeiten und Messen der Kante 05 entspricht der oben beschriebenen. Die Halterung 06 wird um 180° verdreht auf den Rotationszylinder 01 aufgesetzt, damit der Anschlag 07 nun auf der Seite der Nachlaufkante 05 anliegt und das Werkzeug 09 durch das Federgegenstück 08 an die Nachlaufkante 05 angepresst wird.
  • Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass unterschiedlich geformte Werkzeugköpfe zum Einsatz kommen können, die jeweils an die gewünschte Kantenform angepasst sind.
  • 01
    Zylinder, Rotationszylinder
    02
    Hohlraum
    03
    Kanal
    04
    Kante, erste, Vorlaufkante
    05
    Kante, zweite, Nachlaufkante
    06
    Halterung
    07
    Anschlag, Teilanschlag
    08
    Federgegenstück
    09
    Werkzeug, Fräswerkzeug
    10
    Verstellantrieb
    11
    Werkzeugaussparung
    12
    Auflagefläche
    13
    Freiraum
    14
    Messeinheit
    15
    Messsonde
    16
    Anzeige

Claims (11)

  1. Vorrichtung zur Herstellung einer vorzugsweise sphärischen Kantenform an einem Kanal (03), der sich an der Oberfläche eines Rotationszylinders (01) parallel zu dessen Rotationsachse erstreckt, umfassend – eine Halterung (06), die an ihrer Unterseite zwei einen stumpfen Winkel einschließende Auflageflächen (12) besitzt, so dass die Halterung (06) beim Aufsetzen auf den Rotationszylinder (01) mit diesen Auflageflächen (12) auf dem Rotationszylinder (01) aufliegt und parallel zur Rotationsachse verschiebbar ist, während im inneren Bereich ein Freiraum (13) zwischen der Unterseite der Halterung (06) und der Oberfläche des Rotationszylinders (01) verbleibt, der sich zumindest über die Breite des Kanals (03) erstreckt, wobei die Halterung (06) eine in den Freiraum (13) mündende Werkzeugaussparung (11) besitzt; – einen an der Halterung (06) befestigten Anschlag (07), der über die Unterseite der Halterung (06) hinaus und in den Kanal (03) hineinragt, so dass der Anschlag (07) den Verschiebeweg der Halterung (06) quer zur Rotationsachse begrenzt; – ein Werkzeug (09) zum spanenden Bearbeiten der zu formenden Kante (04; 05) des Kanals (03), das an der Halterung (06) angebracht ist und einen komplementär zur gewünschten Kantenform geformten Arbeitsbereich besitzt, der durch die Werkzeugaussparung (11) hindurchragt, um an der zu formenden Kante (04; 05) anzugreifen.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (09) relativ zur Halterung (06) manuell oder mit Hilfe eines Antriebs verstellbar ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (09) ein Fräskopf oder ein Schleifkopf ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie entlang des Kanals (03) manuell oder mit Hilfe eines Antriebes bewegbar ist.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (07) aus zwei Teilanschlägen (07) besteht, die beidseitig des Werkzeugs (09) an der Halterung (06) befestigt sind und in den Kanal (03) hineinragen.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilanschläge (07) ein ihrer Anschlagfläche gegenüberliegendes Federgegenstück (08) aufweisen, welches an der Kanalwand zur Anlage kommt, die der zu formenden Kante (04; 05) gegenüberliegt und den jeweiligen Teilanschlag (07) an die Kanalwand andrückt, welche an die zu formende Kante (04; 05) angrenzt.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin eine Messeinheit (14) umfasst, die an der Halterung (06) angebracht ist und ebenfalls durch die Werkzeugaussparung (11) hindurch in den Kanal (03) hineinragt, um die vom Werkzeug (09) geformte Kante (04; 05) zu vermessen.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (14) in Richtung der Rotationsachse neben dem Werkzeug (09) angeordnet ist und gleichzeitig mit diesem in den Kanal (03) eingreift, um die Kantenform während oder nach der Bearbeitung zu vermessen.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (14) ein Formmessgerät oder eine Kamera mit angekoppelter Bildverarbeitungseinheit ist.
  10. Verfahren zum Herstellen einer vorzugsweise sphärischen Kante (04; 05) an einem Kanal (03), der sich an der Oberfläche eines Rotationszylinders (01) parallel zu dessen Rotationsachse erstreckt, die folgenden Schritte umfassend: – Bereitstellen einer Vorrichtung mit einem Werkzeug (09) und einen Anschlag (07); – Einstellen des Werkzeuges (09) und des Anschlages (07) der Vorrichtung an einem Referenzstück; – Aufsetzen der Vorrichtung auf den Rotationszylinder (01), so dass der Anschlag (07) in den Kanal (03) eingreift und das Werkzeug (09) an der zu formenden Kante (04; 05) angreift; – Verschiebender Vorrichtung in Längsrichtung der Kanals (03) zum spanenden Bearbeiten der Kante (04; 05).
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Messeinheit (14) umfasst, dass die Messeinheit (14) ebenfalls am Referenzstück eingestellt wird, und dass die geformte Kante (04; 05) durch Verschieben der Vorrichtung in Längsrichtung des Kanals (03) mit der Messeinheit (14) vermessen wird.
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