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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur mechanischen
Bearbeitung eines rotationssymmetrischen Dichtfläche, insbesondere einer Dichtfläche am Flügelteller
einer Laufschaufel einer Kaplan-Turbine.
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Die
von dem österreichischen
Ingenieur Viktor Kaplan entwickelte und nach ihm benannte Kaplan-Turbine
ist eine axial durchströmte
Wasserturbine. Die Laufräder
von Kaplan-Turbinen weisen in der Regel 3 bis 5 Laufschaufeln
(Flügel)
auf. Einem wechselnden Durchsatz bzw. einem wechselnden Wassergefälle wird
die Maschine durch Verstellung der Leit- und Laufschaufeln angepasst.
Durch die Verstellung des Anstellwinkels der Leit- und Laufschaufeln
wird der Wirkungsgrad der Kaplan-Turbine optimiert (vgl. z.B. Franzke,
Hans-Hermann: Einführung
in die Maschinen- und Anlagentechnik, Band 1: Kraftmaschinen und
Kraftanlagen, 1987, Seiten 133–141).
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Die
Laufräder
im Einsatz befindlicher Kaplan-Turbinen weisen einen Durchmesser
im Bereich von ca. 2 bis 8 m auf, wobei das Gewicht der Laufschaufeln
mehrere Tonnen beträgt.
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Das
Aufbringen der Verstellkräfte
und die Schmierung der Lagerstellen der Laufschaufeln erfolgt üblicherweise
hydraulisch mittels Mineralöl.
Um ein Entweichen des Hydraulik- bzw. Schmieröls in das Triebwasser zu vermeiden,
sind die Laufradflügel mit
einem Dichtungssystem versehen, welches üblicherweise aus einem am Flügel angegossenen „Teller" (Flügelflansch
bzw. Schaufelflansch) besteht, der entweder in einer Dichtungspackung
aus mehreren Lagen sogenannter Dachmanschetten aus Leder oder Gummi
gleitet, oder in einer andersartig geformten Dichtung (vgl. z.B.
DE 697 05 306 T2 ).
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Diese
Gleitbewegung führt
zu Verschleiß am Flügelteller,
selbst im ölgeschmierten
Bereich. Von der Wasserseite her unterliegt der Flügelteller
dem Korrosionsangriff durch das Triebwasser, sofern dieser nicht
aus rostfreiem Werkstoff gefertigt ist. Die Korrosion von außen und
der Verschleiß von
innen führen
mit der Zeit zu einem Leckwerden der Dichtpartie und damit zu einem
Austritt von Schmieröl
in das Triebwasser. Korrosion führt
auch an der Dichtungsfläche
am äußeren Durchmesser
des die Dichtungspackung aufnehmenden ringförmigen zylindrischen Dichtungsraumes
durch Rostnaben zu ungenügenden
Dichtungseigenschaften und kann ebenfalls zu Austritt von Öl in das
Triebwasser führen.
Insbesondere nach Austausch eines Dichtungspakets.
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Eine
vorbeugende Instandsetzung der Dichtpartie erfolgte bei von der
Anmelderin betriebenen Kaplanturbinenanlagen bisher, indem das Laufrad ausgebaut
und vollständig
zerlegt wurde. Dadurch konnten die Flügelteller in der Werkstatt
wie bei einer Neufertigung auf herkömmlichen Werkzeugmaschinen
bearbeitet werden.
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Eine
Reparatur der Dichtpartie ohne Bearbeitung der Dichtungsgleitfläche auf
dem Flügelteller ist
nicht sinnvoll, da die Einlauf riefen und Rostnarben innerhalb kurzer
Zeit zu einem erneuten Undichtwerden führen.
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Durch
die mechanische Bearbeitung der Dichtungsgleitfläche am Flügelteller wird ein Zustand wie
bei einer neuen Maschine hergestellt und eine Betriebszeit von weiteren
30 bis 40 Jahren erreicht.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung anzugeben, die eine kostengünstige mechanische
Bearbeitung der Dichtungsgleitfläche
am Flügelteller
einer Laufschaufel einer Kaplan-Turbine ermöglichen.
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Hinsichtlich
der Vorrichtung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
weist einen drehbaren, aus mehreren kreisbogenförmigen Segmenten zusammengesetzten
Ringkörper
auf, dessen Segmente lösbar
miteinander verbindbar sind. Der drehbare Ringkörper ist mit mindestens einem
Bearbeitungswerkzeug versehen und wird mit einer Antriebseinrichtung
in eine Drehbewegung versetzt.
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Ferner
wird die oben angegebene Aufgabe durch das im Anspruch 17 definierte
Verfahren gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die der Dichtungsfläche zugeordnete
Flügeldichtung
demontiert wird, wodurch der ringförmige Einbauraum, welcher der
Aufnahme der Flügeldichtung
dient, freigelegt wird. Ohne Ausbau der Laufschaufel aus dem Laufradnabe
wird dann die erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung
in den ringförmigen
Einbauraum eingesetzt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist so konzipiert
und bemessen, dass ihr drehbarer Ringkörper in dem relativ eng begrenzten
Lichtraumprofil unter der jeweiligen Laufschaufel durchlaufen kann.
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Durch
die mobile erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung
wird also der Ausbau und das Zerlegen des Kaplan-Laufrades vermieden, wodurch sich eine
erhebliche Kosteneinsparung realisieren lässt.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung
besteht darin, dass ihr drehbarer Ringkörper radial verstellbar gelagert
ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht
bei einer Exzentrität
des Flügeltellers,
die durch eventuell vorhandenen Verschleiß der Lagerstellen bedingt
sein kann, eine Anpassung durch entsprechendes Ausrichten des drehbaren
Ringkörpers
mit dem daran angeordneten Bearbeitungswerkzeug auf die Mitte des
Flügeltellers.
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Die
Antriebseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorzugsweise
aus einem mit dem drehbaren Ringkörper verbundenen Zahnkranz
und einem Motor gebildet, wobei der Motor ein mit dem Zahnkranz
kämmendes
Zahnrad antreibt. Eine solche Antriebseinrichtung lässt sich
relativ flach ausführen,
wobei der Motor in Abstand zu der Laufschaufel angeordnet werden
kann. Zugleich ist eine solche Antriebseinrichtung vom Aufbau her
einfach und zuverlässig.
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Der
Motor der Antriebseinrichtung ist vorzugsweise ein drehzahlverstellbarer
Motor. Die Bearbeitungsvorrichtung bietet dann die Möglichkeit,
die Drehzahl des drehbaren Ringkörpers
in Abhängigkeit des
verwendeten Bearbeitungswerkzeuges einzustellen. Besonders bevorzugt
wird ein Motor verwendet, dessen Drehzahl stufenlos verstellbar
ist.
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Als
Bearbeitungswerkzeuge können
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Drehmeißel, Schleifwerkzeuge
sowie Fräswerkzeuge
zum Einsatz kommen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung
ist vorgesehen, dass das jeweilige Bearbeitungswerkzeug an einer
eigenen Halterung befestigt ist, die in eine Ausnehmung bzw. Aufnahmenut
des drehbaren Ringkörpers
einsetzbar und mit dem Ringkörper
lösbar
verbindbar ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht nicht nur einen schnellen
Werkzeugwechsel, sondern auch eine einfachere Voreinstellung des Bearbeitungswerkzeuges
vor dessen eigentlichem Gebrauch.
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Die
Zustellung des Bearbeitungswerkzeuges kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mittels einer Gewindespindel oder hydraulisch erfolgen.
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Weitere
bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen
angegeben.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Abschnitt einer Kaplan-Turbine im Laufzustand mit geschnitten dargestellter
Laufradnabe und einer geschnitten dargestellten Laufschaufel (Laufradflügel);
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2 einen
drehbaren Ringkörper
einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung
auf einem Anpressring in perspektivischer Ansicht;
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3 den
Ringkörper
und den Anpressring gemäß 2 zusammen
mit einer ringförmigen Gleitführung, angeordnet
in einem der Aufnahme einer Flügeldichtung
dienenden Einbauraum der Laufradnabe in perspektivischer Ansicht,
wobei die Laufschaufel und weitere Teile der Bearbeitungsvorrichtung
der Übersichtlichkeit
halber fortgelassen sind;
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4 eine
Darstellung gemäß 3,
wobei ein Zahnkranz und eine Motorhalterung als weitere Teile der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
gezeigt sind;
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5 die
Motorhalterung in gegenüber 4 vergrößerter,
perspektivischer Darstellung;
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6 einen
Motor zum Antrieb des drehbaren Ringkörpers in perspektivischer Darstellung;
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7 einen
Abschnitt der Laufradnabe mit einer eingebauten vollständigen erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung
in perspektivischer Darstellung, wobei die Laufschaufel der Übersichtlichkeit halber
wiederum fortgelassen ist;
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8 eine
Darstellung entsprechend 7, jedoch mit Laufschaufel;
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9 einen
Abschnitt der Laufradnabe, des Laufschaufeltellers und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in perspektivischer Darstellung und mit einer Vollschnittansicht
durch den Motor; und
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10 einen
Abschnitt der Laufradnabe, des Laufschaufeltellers und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in perspektivischer Darstellung und mit einer Vollschnittansicht
durch eine Werkzeughalterung.
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In 1 ist
ein Abschnitt einer Kaplan-Turbine im Laufzustand dargestellt, wobei
die Laufradnabe 1 und eine Laufschaufel 2 in einer
Vollschnittansicht gezeigt sind. Das Laufrad der Kaplan-Turbine weist
mehrere, z.B. vier verstellbare Laufschaufeln 2 auf. Die
auch als Laufradflügel
bezeichneten Laufschaufeln 2 sind in der Laufradnabe 1 drehbar
gelagert. Ihr kreiszylindrisch ausgebildeter Laufschaufelfuß 3 ist
drehbar in einer entsprechend ausgebildeten Ausnehmung 4 der
Laufradnabe 1 aufgenommen.
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Wie
eingangs erwähnt,
erfolgt die Verstellung der Laufschaufeln 2 hydraulisch
unter Verwendung von Mineralöl.
Mineralöl
wird auch zur Schmierung der Lagerstellen verwendet. Um ein Entweichen von
Mineralöl
in das Triebwasser der Turbine zu verhindern, sind die verstellbaren
Laufschaufeln 2 mit einem Dichtungssystem versehen. Wie
in 1 gezeigt, umfasst das Dichtungssystem einen sogenannten
Flügelteller 5 (Flügelflansch
bzw. Schaufelflansch), der an der Laufschaufel 2 und dem
Laufschaufelfuß 3 einstückig angegossen
ist. Der kreisförmige
Flügelteller 5 weist
eine rotationssymmetrische Mantelfläche 6 auf, die eine
Dichtungsgleitfläche
darstellt und im Neuzustand eine glatte Oberfläche besitzt. Der Dichtungsgleitfläche 6 ist
entweder eine Dichtungs packung 7 aus mehreren Lagen sogenannter
Dachmanschetten aus Leder oder Gummi zugeordnet, oder eine andersartig
geformte Dichtung.
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Die
Dichtungspackung 7 ist in einem ringförmigen Einbauraum aufgenommen,
der den Flügelteller 5 umgibt.
Unterhalb der Dichtungspackung 7 ist ein erster Anpressring 8 angeordnet,
der durch eingeschraubte Stifte 9 und Spannschrauben mit
der Laufradnabe 1 verbunden ist. Oberhalb der Dichtungspackung 7 ist
ein zweiter Anpressring 10 angeordnet, der in mehrere kreisbogenförmige Segmenten
unterteilt ist. Der Anpressring 10 ist ebenfalls mit der
Laufradnabe 1 verschraubt. Der Anpressring 10 hält die Dichtung
an Ort und Stelle und sorgt gemeinsam mit dem Druckring 8 für eine Vorspannung
der Dichtung. Anpressring 10 und Druckring 8 können bei Verwendung
anderer Dichtungen wie O-Ringe oder Sonderprofilringe anders geformt
sein. Dies ändert jedoch
nichts an dem nachstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Bearbeitungsverfahren.
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Die
Dichtungsgleitfläche 6 des
Flügeltellers 5 verschleißt infolge
der Gleitreibung, die zwischen der Dichtungspackung 7 und
Dichtungsgleitfläche 7 bei der
relativ häufigen
Verstellung der Laufschaufeln 2 auftritt. Zudem ist die
Dichtungsgleitfläche 6 dem Korrosionsangriff
durch das Triebwasser ausgesetzt. Dies führt mit der Zeit zur Undichtigkeit
des Dichtungssystems und zu einem Austritt von Hydraulik- bzw. Schmieröl in das
Triebwasser.
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Mit
der in den 2 bis 10 dargestellten Vorrichtung
kann die Dichtungsgleitfläche 6 des
Flügeltellers 5 mechanisch
bearbeitet und so die für
eine langjährige Dichtigkeit
des Dichtungssystems erforderliche Oberflächengüte wieder hergestellt werden. Ein
Ausbau des Turbinen-Laufrades sowie ein Ausbau der jeweiligen Laufschaufel 2 sind
dabei nicht erforderlich. Tatsächlich
ist die erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung
so ausgeführt,
dass sie in dem eng begrenzten Lichtraumprofil unter der jeweiligen Laufschaufel 2 betrieben
werden kann.
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Zur
mechanischen Bearbeitung der Dichtungsgleitfläche 6 des Flügeltellers
werden zuerst der obere Anpressring 10 und die Flügeldichtung
(Dichtungspackung) 7 demontiert. Nach der Demontage der
Flügeldichtung 7 wird
der untere Anpressring (Druckring) 8 mit Halteschrauben
auf seine axiale Auflagefläche
zurückgespannt,
um ausreichend Raum für
den Einbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu schaffen.
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Die
mobile Bearbeitungsvorrichtung weist einen drehbaren Ringkörper (Drehkörper) 11 auf,
der aus mehreren kreisbogenförmigen
Segmenten zusammengesetzt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind es drei Segmente 11.1, 11.2, 11.3,
die lösbar
miteinander verbindbar sind.
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Die
Segmente 11.1, 11.2, 11.3 weisen stufenförmig ausgebildete
Enden auf, so dass sich die einander zugewandten Enden zweier aufeinanderfolgender
Segmente überlappen
und im Überlappungsbereich
miteinander verbindbar sind. Die Verbindung erfolgt mittels Schrauben 12.
Hierzu ist in dem unteren Absatz 13 des Segments eine Gewindebohrung eingearbeitet,
während
in dem überlappenden
oberen Absatz 14 eine abgestufte Bohrung zur formschlüssigen Aufnahme
des Schraubenkopfes ausgebildet ist. Neben diesen Bohrungen sind
in den Absätzen 13, 14 jeweils
zusätz liche,
miteinander fluchtende Bohrungen 15, 16 zur Aufnahme
von Verbindungsstiften (Passstiften) angeordnet. Diese Passstifte
fixieren die einzelnen Segmente zueinander, so dass die zylindrische
Form nach jeder Montage der Vorrichtung gewährleistet ist.
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An
der Oberseite der Ringkörpersegmente 11.1, 11.2, 11.3 ist
jeweils ein stegförmiger
Vorsprung 17 ausgebildet, der einen radial außenliegenden
Absatz zur Aufnahme eines außenverzahnten
Zahnkranzes 18 definiert (vgl. 4 und 9).
Der Zahnkranz 18 ist aus mehreren kreisbogenförmigen Zahnkranzsegmenten
zusammengesetzt und mit dem Ringkörper (Drehkörper) 11 drehfest
sowie lösbar
verbindbar.
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Dem
Ringkörper 11 ist
eine Gleitführungseinrichtung 19 zugeordnet.
Die Gleitführungseinrichtung bildet
einen aus mehreren kreisbogenförmigen
Segmenten 19.1, 19.2, 19.3 zusammengesetzten
Haltering, in dem der Ringkörper 11 formschlüssig und drehbar
gehalten ist. Hierzu weist der drehbare Ringkörper 11 einen flanschförmigen,
radial nach außen vorstehenden
Vorsprung 20 auf, den ein an der Gleitführungseinrichtung 19 vorgesehener
Vorsprung 21 mit Spiel übergreift.
Beide Vorsprünge 20, 21 sind
jeweils umlaufend ausgebildet (vgl. 2 und 10). Die
Radial- und Axialführung 20 kann
sowohl zylindrisch, wie dargestellt, als auch prismenförmig ausgeführt sein.
Die Lagerung kann wie dargestellt eine Gleitlagerung sein, aber
auch die Verwendung von Wälzlagern
ist möglich.
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Die
Gleitführungseinrichtung
(Haltering) 19 weist mehrere Ausnehmungen oder Bohrungen 22 zur
Aufnahme von Befestigungsbolzen auf. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
weist jedes Halteringsegment 19.1, 19.2, 19.3 drei
Bohrungen 22 auf, die mit Gewindebohrungen 23 in
der Laufradnabe 1 fluchten, welche der Befestigung des
oberen Anpressringes 10 dienen (vgl. 1, 4 und 7). In
die Gewindebohrungen 23 werden Gewindebuchsen 41 eingesetzt,
in denen die Halteringe 19.1, 19.2, 19.3 befestigt
werden. Dadurch wird eine radiale Verschiebbarkeit des Halteringes 19 erreicht,
die eine Zentrierung der Vorrichtung zur Mantelfläche 6 ermöglicht.
Die Ausrichtung des Halteringes 19 erfolgt durch Einlegen
von kalibrierten Blechen in den Spalt 43. Auch die Verwendung
von Stellschrauben ist möglich.
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Mindestens
eines (19.1) der Halteringsegmente 19.1, 19.2, 19.3 ist
mit zusätzlichen
Bohrungen zur Befestigung einer Motorhalterung 24 versehen.
Diese zusätzlichen
Bohrungen können
als Gewindebohrungen ausgeführt
sein. Es kann sich dabei aber auch um „normale" Bohrungen handeln, die mit Gewindebohrungen 23 in
der Laufradnabe 1 fluchten, welche der Befestigung des
oberen Anpressringes 10. dienen.
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Die
in 5 separat dargestellte Motorhalterung besteht
aus einem brückenförmigen Mittelteil 25,
an dessen Stützen
schmalere Schenkel 26, 27 mit Bohrungen 28 zur
Aufnahme von Befestigungsbolzen angeformt bzw. angeschweißt sind.
Das Mittelteil 25 weist eine Ausnehmung bzw. Bohrung 29 auf,
in deren Randbereich Gewindebohrungen 30 zur Befestigung
eines Motorflansches 31 angeordnet sind (vgl. 6).
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Der
in der Motorhalterung 24 montierbare Motor 32 ist
insbesondere in 6 dargestellt. Es handelt sich
hierbei um einen drehzahlverstellbaren Motor. Auf der Motorwelle
ist ein Zahnrad 33 drehfest angeordnet, das beim Betrieb
der erfindungsgemäßen Bearbeitungs vorrichtung
mit dem auf dem Ringkörper 11 (Drehkörper) angeordneten
Zahnkranz 18 kämmt
(vgl. 8 und 9).
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Die
Unterseite sowie die Außenseite
der Ringkörpersegmente 11.1, 11.2, 11.3 sind
glatt ausgebildet, so dass der Ringkörper (Drehkörper) 11 bei seiner
Drehung mit relativ geringer Reibung auf dem unteren Anpressring 8 bzw.
in dem Haltering 19 gleiten kann.
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Der
drehbare Ringkörper 11 ist
radial verstellbar, so dass er bei einer Exzentrizität des Flügeltellers 5,
bedingt durch eventuell vorhandenen Verschleiß der Lagerstellen, auf die
Mitte des Flügeltellers 5 ausgerichtet
werden kann.
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Der
drehbare Ringkörper 11 ist
mit mindestens einem Bearbeitungswerkzeug 34 versehen.
Als Bearbeitungswerkzeuge kommen hier Drehmeißel, Schleifkörper und/oder
Fräswerkzeuge
in Frage.
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Das
Bearbeitungswerkzeug 34 ist an einer Halterung 35 befestigt,
die in eine am Ringkörper 11 bzw.
Ringkörpersegment
ausgebildete Ausnehmung (Aufnahmenut) 36 einsetzbar und
mit dem Ringkörper 11 lösbar verbindbar
ist. Wie in 3 zu erkennen ist, weist die
Ausnehmung (Aufnahmenut) 36 Hinterschneidungen auf. Die
Halterung 35 des Werkzeuges 34 ist so ausgebildet,
dass sie die Hinterschneidungen der Ausnehmung 36 formschlüssig hintergreift.
Zum spielfreien Einstellen des Werkzeughalters 35 liegt
in der Nut 36 ein axial verschiebbarer Keil 44,
der von außen
mit einer Stellschraube 45 verschoben und fixiert werden
kann.
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In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
weist jedes der Ringkörpersegmente 11.1, 11.2, 11.3 eine Ausnehmung 36 zur
Aufnahme eines Bearbeitungswerkzeuges 34 auf. Die Werkzeuge 34 werden
in der jeweiligen Halterung 35 vor der eigentlichen Verwendung
voreingestellt.
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Die
Bearbeitungswerkzeuge 34 bzw. deren Halterungen 35 sind
jeweils mit einer mechanischen oder hydraulischen Zustelleinrichtung 37 versehen. Die
mechanische Zustellung erfolgt vorzugsweise mittels Gewindespindeln.
Durch das Drehkreuz an der Gewindespindel 37 wird eine
automatische Zustellung des Werkzeuges 34 erreicht, da
dieses durch einen auf dem Flügelteller 5 angeordneten
Nocken bei jeder Umdrehung des Ringkörpers 11 weitergedreht
wird. Durch die Anzahl der Nocken und die Anzahl der Drehkreuzzähne kann
der Vorschub variiert werden.
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Bearbeitungsspäne werden
durch Öl-
oder Luftzufuhr in die bestehenden Ölablaufbohrungen ausgetragen.
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Die
Ausführung
der Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr
sind mehrere Varianten denkbar, die auch bei grundsätzlich abweichender
Gestaltung von der in den Ansprüchen
wiedergegebenen Erfindung Gebrauch machen. So liegt beispielsweise auch
im Rahmen der Erfindung, die am Außendurchmesser des Dichtungspakets 7 liegende
(statische) Dichtfläche
in der Laufradnabe 1 mit einer entsprechenden Vorrichtung
zu bearbeiten. Das Prinzip der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des entsprechenden
Bearbeitungsverfahren sind grundsätzlich auch geeignet, diese
Dichtungsfläche
mechanisch zu bearbeiten. Dieses erfordert natürlich eine etwas anders aufgebaute
Vorrichtung, die aber im wesentlichen die gleichen Eigenschaften
erfüllt.
Diese Anwendung ist, wenn auch weniger häufig, nicht auszuschließen.
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Insbesondere
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
durch Anordnung der Aufnahmenut 36 am Außendurchmesser
des Rings 11 dahingehend variiert werden, dass die der
Mantelfläche 6 gegenüberliegende
statische Dichtfläche
in der Laufradnabe 1 ebenfalls bearbeitet werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
und das entsprechende Verfahren können an fast allen Kaplan-Turbinen
zum Einsatz kommen.