Der
Erfindung liegt somit als eine Aufgabe zugrunde, neue stabile flüssigkristalline
oder mesogene Verbindungen aufzufinden, die als Komponenten flüssigkristalliner
Medien, insbesondere für
TN-, STN-, IPS- und TFT-Displays, geeignet sind.
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, flüssigkristalline
Verbindungen bereitzustellen, die bei geringer Doppelbrechung eine
nematische Phase, bevorzugt von großer Breite, ausbilden können. Sie
sollten ferner über
einen hohen Klärpunkt
und gute Löslichkeit
verfügen.
Überraschend
wurde gefunden, dass diese Aufgaben erfindungsgemäß gelöst werden
durch die Cholestanylderivate der Formel I:
worin
-MG
für -[A
14-Z
13]
c-[A
13-Z
12]
b-[A
12-Z
11]
a-A
11-R
11 steht, die
bevorzugt eine mesogene Gruppe darstellt;
wobei
R
11 H, -B(OH)
2, -B(OR
x)(OR
y), Halogen,
CN, SF
5, NCS oder einen linearen oder verzweigten,
gegebenenfalls chiralen, unsubstituierten oder ein- oder mehrfach
mit CN, F, Cl, Br und/oder I substituierten Alkylrest mit 1 bis 15
C-Atomen bedeutet, wobei auch eine oder mehrere CH
2-Gruppen
des Alkylrests jeweils unabhängig
voneinander durch -O-, -S-, -SO
2-, -CO-,
-CO-O-, -O-CO-, -O-CO-O-, -CH=CH-, -CH=CF-, -CF=CF- oder -C=C- so
ersetzt sein können,
dass Heteroatome in der Kette nicht direkt miteinander verknüpft sind
wobei
R
x und R
Y entweder
unabhängig
voneinander einen Alkanyl- oder Alkenylrest mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen
bedeuten oder zusammen eine gegebenenfalls mit einem oder mehreren
C
1-4-Alkanylresten
subsituierte Alkylenbrücke
mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen in der Brücke bilden;
A
11,
A
12, A
13 und A
14 jeweils unabhängig voneinander trans-1,4-Cyclohexylen, worin
auch eine oder mehrere nicht benachbarte CH
2-Gruppen
durch -O- und/oder -S- ersetzt sein können, 1,4-Phenylen, worin eine oder zwei CH-Gruppen
durch N ersetzt sein können
und worin auch ein oder mehrere H-Atome durch F, Cl, CF
3, CN,
CH
3, OCH
3, OCHF
2 und/oder OCF
3 ersetzt
sein können,
oder einen Rest aus der Gruppe 1,4-Bicyclo(2,2,2)-octylen, Piperidin-1,4-diyl,
Naphthalin-2,6-diyl, Decahydronaphthalin-2,6-diyl und 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin-2,6-diyl
bedeuten, worin auch ein oder mehrere H-Atome durch F, Cl, CF
3, CN, CH
3, OCH
3, OCHF
2 und/oder
OCF
3 ersetzt sein können;
Z
11,
Z
12 und Z
13 jeweils
unabhängig
voneinander -CH
2O-, -OCH
2-,
-CO-O-, -O-CO-, -CF
2O-, -OCF
2-,
-CF
2CF
2-, -CH
2CF
2-, -CF
2CH
2-, -CH
2CH
2-, -CH=CH-, -CH=CF-,
-CF=CH-, -CF=CF-, -CF=CF-COO-, -O-CO-CF=CF-, -C-C- oder eine Einfachbindung
bedeuten;
a, b und c jeweils unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten;
und
n den Wert 0 oder 1 annehmen kann.
Dabei
sei angemerkt, dass Formel I inhaltsgleich auch wie folgt wiedergegeben
werden kann:
Ferner
kann für
die Zwecke der vorliegenden Beschreibung der Einfachheit halber
die Cholestanylgruppe der Verbindung der Formel I auch als "Chol" abgekürzt wiedergegeben
werden:
Die
erfindungsgemäßen Cholestanylderivate
der Formel I eignen sich vorzüglich
als Komponenten flüssigkristalliner
Medien. Mit ihrer Hilfe lassen sich stabile, flüssigkristalline Medien, insbesondere
geeignet für
TFT- oder STN-Displays, erhalten.
Insbesondere
zeichnen sich die erfindungsgemäßen Cholestanylderivate
durch hohe Klärpunkte,
breite nematische Phasenbereiche sowie gute Löslichkeit aus.
Durch
geeignete Wahl der Ringglieder und/oder der terminalen Substituenten
lassen sich die physikalischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Cholestanylderivate
in weiten Bereichen variieren. So ist es beispielsweise möglich, erfindungsgemäße Cholestanylderivate
mit negativen, (nahezu) neutralen, gering positiven oder stark positiven
Werten der dielektrischen Anisotropie zu erhalten, die jeweils kleine
bis sehr kleine Werten der optischen Anisotropie aufweisen.
Flüssigkristalline
Medien mit sehr kleinen Werten der optischen Anisotropie sind insbesondere
für reflektive
und transflektive Anwendungen von Bedeutung, d.h. solche Anwendungen,
bei denen das jeweilige LCD keine oder nur unterstützende Hintergrundbeleuchtung
erfährt.
Mit
der Bereitstellung der erfindungsgemäßen Cholestanylderivate wird
ganz allgemein die Palette der flüssigkristallinen Substanzen,
die sich unter verschiedenen, anwendungstechnischen Gesichtspunkten
zur Herstellung flüssigkristalliner
Gemische eignen, erheblich verbreitert.
Die
erfindungsgemäßen Cholestanylderivate
besitzen einen breiten Anwendungsbereich. In Abhängigkeit von der Auswahl der
Substituenten können
diese Verbindungen als Basismaterialien dienen, aus denen flüssigkristalline
Medien zum überwiegenden
Teil zusammengesetzt sind; es können
aber auch den erfindungsgemäßen Cholestanylderivaten
flüssigkristalline
Basismaterialien aus anderen Verbindungsklassen zugesetzt werden,
um beispielsweise die dielektrische und/oder optische Anisotropie
eines solchen Dielektrikums zu beeinflussen und/oder um dessen Schwellenspannung
und/oder dessen Viskosität
zu optimieren.
Unerwartet
besitzen die Substanzen trotz großer chiraler Cholestanyl-Gruppe (welche 9
asymmetrische Zentren aufweist) keine nennenswerte HTP (= "helical twisting
power"), und zwar
weder in Reinsubstanz noch in einer flüssigkristallinen Mischung.
Dies ermöglicht
ihren Einsatz auch in Mischungen, die keinen chiralen Dotiertstoff
enthalten.
Die
erfindungsgemäßen Cholestanylderivate
sind in reinem Zustand farblos und bilden flüssigkristalline Mesophasen
in einem für
die elektrooptische Anwendung günstig
gelegenen Temperaturbereich. Auch weisen sie (und die sie enthaltenden
flüssigkristallinen
Medien) gute Tieftemperaturstabilität auf. Chemisch, thermisch
und gegen Licht sind sie stabil.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
von Verbindungen der Formel I als Komponente(n) in flüssigkristallinen
Medien.
Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind flüssigkristalline Medien mit
mindestens zwei flüssigkristallinen
Komponenten, welche mindestens eine Verbindung der Formel I enthalten.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind auch Flüssigkristall-Anzeigeelemente,
insbesondere elektrooptische Anzeigeelemente, welche als Dielektrikum
ein erfindungsgemäßes, flüssigkristallines
Medium enthalten.
Besonders
bevorzugt sind reflektive und transflektive Flüssigkristall-Anzeigeelemente sowie
andere Flüssigkristall-Anzeigen
mit niedriger Doppelbrechung Δn,
sogenannte "low Δn mode displays", wie z.B. reflektive
und transflektive TN-Anzeigen.
Die
Bedeutung der Formel I schließt
alle Isotope der in den Verbindungen der Formel I gebundenen chemischen
Elemente ein. Sofern der Rest -MG in der erfindungsgemäßen Verbindung
der Formel I Reste oder Substituenten aufweist, die als optisch
aktive Reste oder Substituenten vorliegen können – weil sie beispielsweise ein
asymmetrisches Zentrum besitzen –, so sind diese von der vorliegenden
Erfindung mit umfaßt. Dabei
ist es selbstverständlich,
dass die erfindungsgemäßen Cholestanylderivate
der Formel I in isomerenreiner Form, zum Beispiel als reine Enantiomeren
oder Diastereomeren, oder als Gemisch mehrerer Isomeren, zum Beispiel
als Racemat, vorliegen können.
Bevorzugte
Cholestanylderivate der Formel I sind solche, in denen R11 F, Cl, Br, I, SO2CF3, Cyano oder einen geradkettigen oder verzweigten
Alkanyl-, Fluoralkanyl-, Alkoxy-, Fluoralkoxy-, Alkenyl- oder Fluoralkenyl-Rest mit bis zu 8
Kohlenstoffatomen bedeutet. Im Hinblick auf die Reste F, Cl, Br,
I, SO2CF3 und CN
sind F und Cl besonders bevorzugt, insbesondere F. Erfindungsgemäße Verbindungen
mit R11 = Br oder I sind besonders geeignet
zur Herstellung weiterer erfindungsgemäßer Verbindungen der Formel
I durch im Stand der Technik bekannte, vorzugsweise übergangsmetallkatalysierte
C-C-Kupplungsreaktionen. Im Hinblick auf die für R11 bevorzugten
geradkettigen oder verzweigten Alkanyl-, Fluoralkanyl-, Alkoxy-,
Fluoralkoxy-, Alkenyl- oder Fluoralkenyl-Reste sind die geradkettigen (unverzweigten)
Reste besonders bevorzugt. Dabei sind als Alkanylreste für R11 Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl,
n-Heptyl und n-Octyl ganz besonders bevorzugt, insbesondere Ethyl,
n-Propyl und n-Pentyl. Als Fluoralkanylreste sind für R11 mono-, di-, tri- und perfluorierte geradkettige
Alkanylreste ganz besonders bevorzugt, insbesondere -CH2F,
-CHF2, -CF3, -CH2CF3 und CF2CF3. Für R11 ganz besonders bevorzugte Alkoxy-Reste
sind Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, n-Butoxy, n-Pentoxy, n-Hexoxy,
n-Heptoxy und n-Octoxy,
insbesondere Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy und n-Pentoxy. Als Fluoralkoxyreste
sind für
R11 mono-, di-, tri- und perfluorierte geradkettige
Alkoxyreste ganz besonders bevorzugt, insbesondere -OCHF2 und -OCF3. Für R11 ganz besonders bevorzugte geradkettige
Alkenyl-Reste sind Vinyl, 1E-Propenyl, 1E-Butenyl, 1E-Pentenyl,
1E-Hexenyl, 1E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl, 3E-Hexenyl, 3E-Heptenyl,
4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl, 6-Heptenyl
und 7-Octenyl. Gruppen
mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen sind hier insbesondere bevorzugt.
Ganz besonders für
R11 bevorzugte Fluoralkenyl-Reste sind -CH=CH-CF3 und -CF=CF-CH3.
Bevorzugte
Cholestanylverbindungen der Formel I sind solche, in denen n gleich
0 ist.
Ferner
ist es bevorzugt, dass der Ring A
11 sowie
die optional vorhandenen Ringe A
12, A
13 und A
14 jeweils
unabhängig
voneinander für
stehen. Die optionalen Ringe
A
12, A
13 und A
14 sind besonders bevorzugt unabhängig voneinander
.
Ferner
ist es bevorzugt, dass neben dem Ring A11 entweder
kein oder ein weiterer oder zwei weitere Ringe ausgewählt aus
A12, A13 und A14 in der Verbindung der Formel I vorhanden
ist/sind, d.h. a + b + c in Formel I 0, 1 oder 2 beträgt.
Weiter
ist es bevorzugt, dass in der Verbindung der Formel I Z11,
Z12 und Z13 jeweils
unabhängig
voneinander eine Einfachbindung, -CF2O-,
-OCF2-, -CO-O- oder -O-OC- bedeuten, besonders
bevorzugt eine Einfachbindung, -CF2O- oder
-OCF2-. Ganz besonders bevorzugt ist es,
dass keiner oder einer von Z11, Z12 und Z13 etwas
anderes bedeutet als eine Einfachbindung.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Ring A
11 ausgewählt aus
. In dieser Ausführungsform
ist ferner besonders bevorzugt, dass R
11 einen
verzweigten oder insbesondere geradkettigen Alkanyl-, Fluoralkanyl-,
Alkoxy-, Fluoralkoxy-, Alkenyl- oder Fluoralkenyl-Rest mit bis zu
8 Kohlenstoffatomen bedeutet. Ganz besonders bevorzugt nimmt R
11 dann die oben genannten besonders bevorzugten Bedeutungen
im Hinblick auf Alkanyl-, Fluoralkanyl-, Alkoxy-, Fluoralkoxy-,
Alkenyl- beziehungsweise Fluoralkenyl-Reste an.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung steht A
11 für
. In dieser Ausführungsform
ist ferner besonders bevorzugt, dass R
11 F,
Cl, Br oder einen verzweigten oder insbesondere geradkettigen Alkanyl-,
Fluoralkanyl-, Alkoxy-, Fluoralkoxy-, Alkenyl- oder Fluoralkenyl-Rest
mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen bedeutet. Ganz besonders bevorzugt
nimmt R
11 dann die oben genannten besonders bevorzugten
Bedeutungen im Hinblick auf Alkanyl-, Fluoralkanyl-, Alkoxy-, Fluoralkoxy-,
Alkenyl- beziehungsweise Fluoralkenyl-Reste an oder steht für F oder
Cl, insbesondere F.
Eine
Gruppe bevorzugter Verbindungen der Formel I sind Verbindungen,
die neben dem Cholestanylringsystem nur einen weiteren Ring A
11 in der Gruppe -MG enthalten und die Formel
Ia aufweisen, wobei A
11 und R
11 die
oben angegebenen Bedeutungen besitzen:
Eine
weitere Gruppe bevorzugter Verbindungen der Formel I sind Verbindungen,
die neben dem Cholestanylringsystem einen Ring A
11 sowie
einen zweiten Ring A
12 in der Gruppe -MG
enthalten und die Formel Ib aufweisen, wobei A
11,
A
12, Z
11 und R
11 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen:
Eine
dritte Gruppe bevorzugter Verbindungen der Formel I sind Verbindungen,
die neben dem Cholestanylringsystem einen Ring A
11 sowie
einen zweiten Ring A
12 und einen dritten
Ring A
13 in der Gruppe -MG enthalten und
die Formel Ic aufweisen, wobei A
11, A
12, A
13, Z
11, Z
12 und R
11 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen:
Im
Hinblick auf diese dritte Gruppe ist es besonders bevorzugt, dass
wenigstens einer von Z12 und Z11 eine
Einfachbindung ist und der andere eine -CF2O-Brücke darstellt.
Ferner sind Ringe A13, A12 und
A11 bevorzugt so gewählt, dass (1) wenn A13 einen aromatischen Ring und A12 einen
nichtaromatischen Ring darstellen, A11 ebenfalls
einen nichtaromatischen Ring darstellt; und (2) wenn A13 einen
nichtaromatischen Ring darstellt, auch A12 und
A11 nichtaromatische Ringe darstellen.
Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel Ia umfassen die folgenden Formeln:
wobei
Chol wie oben definiert ist und R
11 die
oben angegebenen Bedeutungen beziehungsweise bevorzugten Bedeutungen
annehmen kann.
Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel Ib umfassen die folgenden Formeln:
wobei
Chol wie oben definiert ist und R
11 die
oben angegebenen Bedeutungen beziehungsweise bevorzugten Bedeutungen
annehmen kann.
Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel Ic umfassen die folgenden Formeln:
wobei
Chol wie oben definiert ist und R
11 die
oben angegebenen Bedeutungen beziehungsweise bevorzugten Bedeutungen
annehmen kann.
In
den vorstehenden, besonders bevorzugten Formeln bedeutet R11 vorzugsweise Alkanyl, Fluoralkanyl, Alkoxy
oder Fluoralkoxy mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder Alkenyl bzw.
Alkenyloxy mit 2 bis 8 C-Atomen. Wenn R11 direkt
mit einem aromatischen Ring verbunden ist, bedeutet R11 in
den vorstehenden, besonders bevorzugten Formeln vorzugsweise auch
F oder Cl.
Unter
den vorstehenden bevorzugten Verbindungen I1-I47 sind ganz besonders
bevorzugt die Verbindungen, für
die n gleich 0 ist.
Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck "Alkyl" – sofern er nicht an anderer
Stelle dieser Beschreibung oder in den Ansprüchen abweichend definiert ist – einen
geradkettigen oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 15 (d.h. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14
oder 15) Kohlenstoffatomen; dieser Rest ist unsubstituiert oder
einfach oder mehrfach mit Fluor, Chlor, Brom, Iod, und/oder Cyano
substituiert, wobei die Mehrfachsubstitution mit dem gleichen oder
mit verschiedenen Substituenten erfolgen kann.
Sofern
es sich bei diesem Alkylrest um einen gesättigten Rest handelt, wird
er auch als "Alkanyl" bezeichnet. Ferner
umfaßt
der Ausdruck "Alkyl" auch unsubstituierte
oder entsprechend insbesondere mit F, Cl, Br, I und/oder -CN ein-
oder mehrfach gleich oder verschieden substituierte Kohlenwasserstoffreste,
in denen eine oder mehrere CH2-Gruppen derart
durch -O- ("Alkoxy", "Oxaalkyl"), -S- ("Thioalkyl"), -SO2-,
-CH=CH("Alkenyl"), C≡C- ("Alkinyl"), -CO-O- oder -O-CO-
ersetzt sein können,
dass Heteroatome (O, S) in der Kette nicht direkt miteinander verknüpft sind.
Vorzugsweise ist Alkyl ein geradkettiger oder verzweigter, unsubstituierter oder
substituierter Alkanyl-, Alkenyl- oder Alkoxyrest mit 1, 2, 3, 4,
5, 6, 7 oder 8 Kohlenstoffatomen. Sofern Alkyl einen Alkanylrest
bedeutet, ist dieser bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl,
n-Butyl, i-Butyl,
t-Butyl, n-Pentyl, Neopentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl; CF3, CHF2, CH2F; CF2CF3. Besonders bevorzugt ist der Alkanylrest
geradkettig und unsubstituiert oder mit F substituiert.
Da
in einem Alkylrest eine oder mehrere CH2-Gruppen
durch -O- ersetzt sein können,
umfaßt
der Ausdruck "Alkyl" auch "Alkoxy"- beziehungsweise "Oxaalkyl"-Reste. Unter Alkoxy
ist ein O-Alkyl-Rest zu verstehen, in dem das Sauerstoffatom direkt
mit der durch den Alkoxyrest substituierten Gruppe oder dem substituierten
Ring verbunden ist und Alkyl wie oben definiert ist; vorzugsweise
ist Alkyl dann Alkenyl oder Alkenyl. Bevorzugte Alkoxyreste sind
Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentoxy, Hexoxy, Heptoxy und Octoxy,
wobei jeder dieser Reste auch substituiert sein kann, und zwar vorzugsweise
mit einem oder mehreren Fluoratomen. Besonders bevorzugt ist Alkoxy
-OCH3, -OC2H5, -O-n-C3H7, -O-n-C4H9, -O-t-CaH9, -OCF3, -OCHF2, -OCH2F oder -OCHFCHF2.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck "Oxaalkyl" Alkylreste, in denen
wenigstens eine nicht-terminate CH2-Gruppe
durch -O- derart ersetzt ist, dass keine benachbarten Heteroatome
(O, S) vorliegen. Vorzugsweise umfaßt Oxaalkyl geradkettige Reste
der Formel CaH2a+1-O-(CH2)b-, wobei a und b jeweils unabhängig voneinander
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 bedeuten; besonders bevorzugt
ist a eine ganze Zahl von 1 bis 6 und b 1 oder 2.
Sofern
in einem wie oben definerten Alkylrest eine oder mehrere CH2-Gruppen
durch Schwefel ersetzt sind, liegt ein "Thioalkyl"-Rest vor. Vorzugsweise umfaßt "Thioalkyl" einen geradkettigen
Rest der Formel CaH2a+1-S-(CH2)b-, wobei a 1,
2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 ist und b 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,
8, 9 oder 10 ; besonders bevorzugt ist a eine ganze Zahl von 1 bis
6 und b 0, 1 oder 2. Der Thioalkylrest kann ebenfalls mit F, Cl,
Br, I und/oder -CN substituiert sein und ist vorzugsweise unsubstituiert.
Im
Zusammenhang der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck "Alkenyl" einen wie oben definierten
Alkylrest, in dem eine oder mehrere -CH=CH-Gruppen vorhanden sind.
Sofern zwei -CH=CH-Gruppen in dem Rest vorhanden sind, kann dieser
auch als "Alkadienyl" bezeichnet werden.
Ein Alkenylrest kann 2 bis 15 (d.h. 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10,
11, 12, 13, 14 oder 15) Kohlenstoffatome enthalten und ist verzweigtkettig
oder vorzugsweise geradkettig. Der Rest ist unsubstituiert oder
ein- oder mehrfach gleich oder verschieden insbesondere mit F, Cl,
Br, I und/oder CN substituiert. Ferner können eine oder mehrere CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -O-,
-S-, -C≡C-,
-CO-O-, -OC-O- so ersetzt sein, dass Heteroatome (O, S) nicht direkt
miteinander verbunden sind. Falls die CH=CH-Gruppe an beiden Kohlenstoffatomen
einen anderen Rest als Wasserstoff trägt, etwa wenn sie eine nicht-terminale
Gruppe ist, kann die CH=CH-Gruppe in zwei Konfigurationen vorliegen,
nämlich
als E-Isomer und
als Z-Isomer. Im allgemeinen ist das E-Isomer (trans) bevorzugt.
Vorzugsweise enthält
der Alkenylrest 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Kohlenstoffatome und bedeutet
Vinyl, 1E-Propenyl, 1E-Butenyl, 1E-Pentenyl, 1E-Hexenyl, 1E-Heptenyl, 2-Propenyl,
2E-Butenyl, 2E-Pentenyl, 2E-Hexenyl, 2E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl,
3E-Hexenyl, 3E-Heptenyl,
4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl und 6-Heptenyl.
Besonders bevorzugte Alkenylreste sind Vinyl, 1 E-Propenyl und 3E-Butenyl.
Falls
in einem Alkylrest eine oder mehrere CH2-Gruppen
durch -C≡C- ersetzt sind, liegt
ein Alkinylrest vor. Auch die Ersetzung von einer oder mehreren
CH2-Gruppen durch -CO-O- or -O-CO- ist möglich. Dabei sind
die folgenden dieser Reste bevorzugt: Acetyloxy, Propionyloxy, Butyryloxy,
Pentanoyloxy, Hexanoyloxy, Acetyloxymethyl, Propionyloxymethyl,
Butyryloxymethyl, Pentanoyloxymethyl, 2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyloxyethyl,
2-Butyryloxyethyl, 2-Acetyloxypropyl, 3-Propionyloxypropyl, 4-Acetyloxybutyl,
Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Butoxycarbonyl,
Pentoxycarbonyl, Methoxycarbonylmethyl, Ethoxycarbonylmethyl, Propoxycarbonylmethyl,
Butoxycarbonylmethyl, 2-(Methoxycarbonyl)ethyl, 2-(Ethoxycarbonyl)ethyl, 2-(Propoxycarbonyl)-ethyl,
3-(Methoxycarbonyl)-propyl, 3-(Ethoxy-carbonyl)-propyl oder 4-(Methoxycarbonyl)-butyl.
Falls
in einem Alkylrest eine CH2-Gruppe durch
unsubstituiertes oder substituiertes -CH=CH- und eine benachbarte
CH2-Gruppe durch CO, CO- O oder O-CO- ersetzt sind, so kann dieser
Rest geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig
und hat 4 bis 12 C-Atome. Er bedeutet demnach besonders bevorzugt
Acryloyloxymethyl, 2-Acryloyloxyethyl, 3-Acryloyloxypropyl, 4-Acryloyloxybutyl,
5-Acryloyloxypentyl, 6-Acryloyloxyhexyl, 7-Acryloyloxyheptyl, 8-Acryloyloxyoctyl,
9-Acryloyloxynonyl, Methacryloyloxymethyl, 2-Methacryloyloxyethyl,
3-Methacryloyloxypropyl, 4-Methacryloyloxybutyl, 5-Methacryloyloxypentyl,
6-Methacryloyloxyhexyl, 7-Methacryloyloxyheptyl oder 8-Methacryloyloxyoctyl.
Falls
der Alkylrest, Alkanylrest, Alkenylrest beziehungsweise Alkoxyrest
mit mindestens einem Halogen substituiert ist, so wird dieser Rest
auch als Halogenalkyl- (z.B. Fluoralkyl-), Halogenalkanyl (z.B.
Fluoralkanyl), Halogenalkenyl (z.B. Fluoralkenyl) beziehungsweise
Halogenalkoxy (z.B. Fluoralkoxy) bezeichnet und ist vorzugsweise
geradkettig. Halogen ist vorzugsweise F oder Cl. Bei Mehrfachsubstitution
ist Halogen vorzugsweise F. Die resultierenden Reste schließen auch
perfluorierte Reste ein. Bei Einfachsubstitution kann der Fluor-
oder Chlorsubstituent in beliebiger Position sein; vorzugsweise
jedoch in ω-Position.
Verbindungen
der Formel I mit verzweigter Flügelgruppe
R11 können
gelegentlich wegen einer besseren Löslichkeit in den üblichen,
flüssigkristallinen
Basismaterialien von Bedeutung sein, insbesondere aber als chirale
Dotierstoffe, wenn sie optisch aktiv sind. Smektische Verbindungen
dieser Art eignen sich als Komponenten für ferroelektrische Materialien.
Verzweigte
Gruppen dieser Art enthalten vorzugsweise nicht mehr als eine Kettenverzweigung.
Bevorzugte verzweigte Reste R11 sind Isopropyl,
2-Butyl (= 1-Methylpropyl), Isobutyl (= 2-Methylpropyl), 2-Methylbutyl,
Isopentyl (= 3-Methylbutyl), 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 2-Ethylhexyl,
2-Propylpentyl, Isopropoxy, 2-Methylpropoxy, 2-Methylbutoxy, 3-Methylbutoxy,
2-Methylpentyloxy, 3-Methylpentyloxy, 2-Ethylhexyloxy, 1-Methylhexyloxy,
1-Methylheptyloxy.
Im
Zusammenhang der vorliegenden Erfindung steht "Alkylen" (beziehungsweise "Alkylenbrücke") für einen
divalenten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1, 2, 3, 4, 5,
6, 7, 8 Kohlenstoffatomen in der Kette, der gegebenenfalls auch
einfach oder mehrfach mit C1-4 Alkanyl substituiert
sein kann, wobei die Mehrfachsubstitution mit dem gleichen oder
mit verschiedenen Substituenten erfolgen kann. Bevorzugt steht "Alkylen" beziehungsweise "Alkylenbrücke" für einen
geradkettigen, unsubstituierten oder mit Methyl einfach oder zweifach substituierten,
gesättigten
aliphatischen Rest mit 1, 2, 3, 4, 5, 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere
für -CH2CH2CH2-
und -CH2C(CH3)2CH2-.
"Halogen" steht im Zusammenhang
der vorliegenden Erfindung für
Fluor, Chlor, Brom beziehungsweise Iod.
Unter
den Verbindungen der Formel I sowie den Unterformeln sind diejenigen
bevorzugt, in denen mindestens einer der darin enthaltenen Reste
eine der angegebenen bevorzugten Bedeutungen hat.
Die
Verbindungen der Formel I werden nach an sich bekannten Methoden
dargestellt, wie sie in der Literatur (z. B. in den Standardwerken
wie Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart) beschrieben sind und zwar unter Reaktionsbedingungen,
die für
die genannten Umsetzungen bekannt und geeignet sind. Dabei kann
man von an sich bekannten, hier nicht näher erwähnten Varianten Gebrauch machen.
Die
Verbindungen der Formel I können
z.B. nach den folgenden Reaktionsschemata oder in Analogie dazu
hergestellt werden. Weitere Synthesemethoden finden sich in den
Beispielen.
In
Schema 1 wird die Herstellung des zentralen Synthesebausteins B1
beginnend vom kommerziell erhältlichen
Cholestanon A1 nach einem literaturbekannten Verfahren (D. Seebach,
M. Kolb, Liebigs Ann. Chem. 1977, 811-829) wiedergegeben. In Schema
2 wird die Herstellung des analogen Synthesebausteins B2 beginnend
vom Cholestanonderivat A2 nach dem oben genannten Verfahren nach
D. Seebach wiedergegeben.
Ausgehend
von B1 und B2 sind dann die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
I gemäß den nachfolgenden
Schemata 3 bis 6 zugänglich,
wobei n für
0 steht, wenn A1 umgesetzt wird und n für 1, wenn A2 umgesetzt wird.
In diesen Schemata haben R
11 und Alkoxy
die vorstehend angegebene Bedeutung. L
11 und L
12 bedeuten unabhängig voneinander H oder F. Schema
1:
- RT
- = Raumtemperatur
Schema
2: - RT
- = Raumtemperatur
Schema
3: - RT
- = Raumtemperatur
- DBH
- = 1,3-Dibrom-5,5-dimethylhydanthoin
Schema
4: a) b) - RT
- = Raumtemperatur
- DBH
- = 1,3-Dibrom-5,5-dimethylhydanthoin
- n-BuLi
- = n-Butyllithium
Schema
5: - RT
- = Raumtemperatur
- DBH
- = 1,3-Dibrom-5,5-dimethylhydanthoin
Schema
6: - RT
- = Raumtemperatur
- DBH
- = 1,3-Dibrom-5,5-dimethylhydanthoin
Die
Ausgangsmaterialien sind entweder bekannt oder können in Analogie zu bekannten
Verbindungen hergestellt werden.
Gegebenenfalls
können
die Ausgangsstoffe auch in situ gebildet werden, derart, dass man
sie aus dem Reaktionsgemisch nicht isoliert, sondern sofort weiter
zu den Verbindungen der Formel I umsetzt.
Die
erfindungsgemäßen, flüssigkristallinen
Medien enthalten vorzugsweise neben einer oder mehreren erfindungsgemäßen Verbindungen
als weitere Bestandteile 2 bis 40, besonders bevorzugt 4 bis 30
Komponenten. Insbesondere enthalten diese Medien neben einer oder
mehreren erfindungsgemäßen Verbindungen
7 bis 25 Komponenten. Diese weiteren Bestandteile werden vorzugsweise
ausgewählt
aus nematischen oder nematogenen (monotropen oder isotropen) Substanzen,
insbesondere Substanzen aus den Klassen der Azoxybenzole, Benzylidenaniline,
Biphenyle, Terphenyle, Phenyl- oder Cyclohexylbenzoate, Cyclohexancarbonsäure-phenyl-
oder cyclohexylester, Phenyl- oder Cyclohexylester der Cyclohexylbenzoesäure, Phenyl- oder
Cyclohexylester der Cyclohexylcyclohexancarbonsäure, Cyclohexylphenylester
der Benzoesäure,
der Cyclohexancarbonsäure
bzw. der Cyclohexylcyclohexancarbonsäure, Phenylcyclohexane, Cyclohexylbiphenyle,
Phenylcyclohexylcyclohexane, Cyclohexylcyclohexane, Cyclohexylcyclohexylcyclohexene,
1,4-Bis-cyclohexylbenzole, 4,4'-Bis-cyclohexylbiphenyle,
Phenyl- oder Cyclohexylpyrimidine, Phenyl- oder Cyclohexylpyridine,
Phenyl- oder Cyclohexyldioxane, Phenyl- oder Cyclohexyl-1,3-dithiane,
1,2-Diphenylethane, 1,2-Dicyclohexylethane, 1-Phenyl-2-cyclohexylethane,
1-Cyclohexyl-2-(4-phenyl-cyclohexyl)-ethane,
1-Cyclohexyl-2-biphenylylethane, 1-Phenyl-2-cyclohexyl-phenylethane, gegebenenfalls
halogenierten Stilbene, Benzylphenylether, Tolane und substituierten
Zimtsäuren.
Die 1,4-Phenylengruppen in diesen Verbindungen können auch fluoriert sein.
Die
wichtigsten als weitere Bestandteile der erfindungsgemäßen Medien
in Frage kommenden Verbindungen lassen sich durch die Formeln 1,
2, 3, 4 und 5 charakterisieren:
R'-L-E-R'' | 1 |
R'-L-COO-E-R'' | 2 |
R'-L-OOC-E-R'' | 3 |
R'-L-CH2CH2-E-R'' | 4 |
R'-L-C≡C-E-R'' | 5 |
In
den Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 bedeuten L und E, die gleich oder verschieden
sein können,
jeweils unabhängig
voneinander einen bivalenten Rest aus der aus -Phe-, -Cyc-, -Phe-Phe-,
-Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -Pyr-, -Dio-, -Thp-, -Phe-Thp-, -Cyc-Thp-,
-G-Phe- und -G-Cyc- sowie deren Spiegelbildern gebildeten Gruppe, wobei
Phe unsubstituiertes oder durch Fluor substituiertes 1,4-Phenylen,
Cyc trans-1,4-Cyclohexylen oder 1,4-Cyclohexenylen, Pyr Pyrimidin-2,5-diyl
oder Pyridin-2,5-diyl, Dio 1,3-Dioxan-2,5-diyl,
Thp Tetrahydropyran-2,5-diyl und G 1-Ethylen-(trans)-cyclohexan-4-yl bedeuten.
Vorzugsweise
ist einer der Reste L und E Cyc, Phe oder Pyr. E ist vorzugsweise
Cyc, Phe oder Phe-Cyc. Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Medien
eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus den Verbindungen der
Formeln 1, 2, 3, 4 und 5, worin L und E ausgewählt sind aus der Gruppe Cyc, Phe
und Pyr und gleichzeitig eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus
den Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5, worin einer der Reste
L und E ausgewählt
ist aus der Gruppe Cyc, Phe und Pyr und der andere Rest ausgewählt ist
aus der Gruppe -Phe-Phe-, -Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -G-Phe- und -G-Cyc-,
und gegebenenfalls eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus
den Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5, worin die Reste L
und E ausgewählt
sind aus der Gruppe -Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -G-Phe- und -G-Cyc-.
R' und/oder R'' bedeuten jeweils unabhängig voneinander
Alkyl, Alkenyl, Alkoxy, Alkoxyalkyl, Alkenyloxy oder Alkanoyloxy
mit bis zu 8 C-Atomen, -F, -Cl, -CN, -NCS, -(O)iCH3–(k+l)FkCll, wobei i 0 oder
1 ist, k und l 0, 1, 2 oder 3 sind und wobei die Summe (k + l) 1,
2 oder 3 beträgt.
R' und R'' bedeuten in einer kleineren Untergruppe
der Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 jeweils unabhängig voneinander
Alkyl, Alkenyl, Alkoxy, Alkoxyalkyl, Alkenyloxy oder Alkanoyloxy
mit bis zu 8 C-Atomen. Im folgenden wird diese kleinere Untergruppe
Gruppe A genannt und die Verbindungen werden mit den Teilformeln
1a, 2a, 3a, 4a und 5a bezeichnet. Bei den meisten dieser Verbindungen
sind R' und R'' voneinander verschieden, wobei einer
dieser Reste meist Alkyl, Alkenyl, Alkoxy oder Alkoxyalkyl (Oxaalkyl)
ist.
In
einer anderen als Gruppe B bezeichneten kleineren Untergruppe der
Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 bedeutet R'' -F, -Cl, -NCS oder -(O)iCH3–(k+l)FkCll, wobei i 0 oder
1 ist, k und l 0, 1, 2 oder 3 sind und wobei die Summe (k + l) 1,
2 oder 3 beträgt;
die Verbindungen, in denen R'' diese Bedeutung
hat, werden mit den Teilformeln 1b, 2b, 3b, 4b und 5b bezeichnet.
Besonders bevorzugt sind solche Verbindungen der Teilformeln 1 b,
2b, 3b, 4b und 5b, in denen R'' die Bedeutung -F,
-Cl, -NCS, -CF3, -OCHF2 oder
-OCF3 hat.
In
den Verbindungen der Teilformeln 1 b, 2b, 3b, 4b und 5b hat R' die in Bezug auf
die Verbindungen der Teilformeln 1a bis 5a angegebene Bedeutung
und ist vorzugsweise Alkyl, Alkenyl, Alkoxy oder Alkoxyalkyl.
In
einer weiteren kleineren Untergruppe der Verbindungen der Formeln
1, 2, 3, 4 und 5 bedeutet R'' -CN; diese Untergruppe
wird im folgenden als Gruppe C bezeichnet und die Verbindungen dieser
Untergruppe werden entsprechend mit Teilformeln 1c, 2c, 3c, 4c und
5c beschrieben. In den Verbindungen der Teilformeln 1c, 2c, 3c,
4c und 5c hat R' die
in Bezug auf die Verbindungen der Teilformeln 1a bis 5a angegebene
Bedeutung und ist vorzugsweise Alkyl, Alkoxy oder Alkenyl.
Neben
den bevorzugten Verbindungen der Gruppen A, B und/oder C sind auch
andere Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 mit anderen Varianten
der vorgesehenen Substituenten gebräuchlich. Alle diese Substanzen
sind nach literaturbekannten Methoden oder in Analogie dazu erhältlich.
Die
erfindungsgemäßen Medien
enthalten neben erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I vorzugsweise eine oder mehrere Verbindungen, welche
ausgewählt
werden aus den Gruppen A, B und/oder C. Die Massenanteile der Verbindungen
aus diesen Gruppen an den erfindungsgemäßen Medien sind vorzugsweise:
Gruppe
A: | 0
bis 90 %, vorzugsweise 20 bis 90 %, besonders bevorzugt 30 bis 90
%; |
Gruppe
B: | 0
bis 80 %, vorzugsweise 10 bis 80 %, besonders bevorzugt 10 bis 65
%; |
Gruppe
C: | 0
bis 80 %, vorzugsweise 5 bis 80 %, besonders bevorzugt 5 bis 50
%; |
wobei die Summe der Massenanteile der in den jeweiligen
erfindungsgemäßen Medien
enthaltenen Verbindungen aus den Gruppen A, B und/oder C vorzugsweise
5 bis 90 % und besonders bevorzugt 10 bis 90 % beträgt.
Die
erfindungsgemäßen Medien
enthalten vorzugsweise 1 bis 40 %, besonders bevorzugt 5 bis 30
% der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I. Desweiteren bevorzugt sind Medien, enthaltend mehr
als 40 %, besonders bevorzugt 45 bis 90 % an erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I. Die Medien enthalten vorzugsweise eine, zwei, drei,
vier oder fünf
erfindungsgemäße Verbindungen
der Formel I.
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
erfolgt in an sich üblicher
Weise. In der Regel wird die gewünschte
Menge der in geringerer Menge verwendeten Komponenten in der den
Hauptbestandteil ausmachenden Komponenten gelöst, vorzugsweise bei erhöhter Temperatur.
Es ist auch möglich, Lösungen der
Komponenten in einem organischen Lösungsmittel, z. B. in Aceton,
Chloroform oder Methanol, zu mischen und das Lösungsmittel nach Durchmischung
wieder zu entfernen, beispielsweise durch Destillation. Weiterhin
ist es möglich,
die Mischungen auf andere herkömmliche
Arten, z. B. durch Verwendung von Vormischungen, wie z. B. Homologen-Mischungen
oder unter Verwendung von sogenannten "Multi-Bottle"-Systemen, herzustellen.
Die
Dielektrika können
auch weitere, dem Fachmann bekannte und in der Literatur beschriebene
Zusätze
enthalten. Beispielsweise können
0 bis 15 %, vorzugsweise 0 bis 10 %, pleochroitische Farbstoffe und/oder
chirale Dotierstoffe zugesetzt werden. Die einzelnen, zugesetzten
Verbindungen werden in Konzentrationen von 0,01 bis 6 %, vorzugsweise
von 0,1 bis 3 %, eingesetzt. Dabei werden jedoch die Konzentrationsangaben
der übrigen
Bestandteile der Flüssigkristallmischungen
also der flüssigkristallinen
oder mesogenen Verbindungen, ohne Berücksichtigung der Konzentration
dieser Zusatzstoffe angegeben.
In
der vorliegenden Anmeldung und in den folgenden Beispielen sind
die Strukturen der Flüssigkristallverbindungen
durch Acronyme angegeben, wobei die Transformation in chemische
Formeln gemäß der folgenden
Tabellen A und B erfolgt. Alle Reste C
nH
2n+1 und C
mH
2m+1 sind geradkettige Alkylreste mit n bzw.
m C-Atomen. n und m bedeuten ganze Zahlen, vorzugsweise 1, 2, 3,
4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 und 12, wobei n = m oder n ≠ m sein kann.
Die Codierung gemäß Tabelle
B versteht sich von selbst. In Tabelle A ist nur das Acronym für den Grundkörper angegeben.
Im Einzelfall folgt getrennt vom Acronym für den Grundkörper mit
einem Strich ein Code für
die Substituenten R
1*, R
2*,
L
1* und L
2*:
Bevorzugte
Mischungskomponenten finden sich in den Tabellen A und B.
Tabelle C:
In
der Tabelle C werden mögliche
Dotierstoffe angegeben, die vorzugsweise den erfindungsgemäßen Mischungen
zugesetzt werden.
Besonders
bevorzugt sind erfindungsgemäße Mischungen,
die neben einer oder mehreren erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
I zwei, drei oder mehr Verbindungen ausgewählt aus der Tabelle B enthalten.
Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu beschränken. Vor-
und nachstehend bedeuten Prozentangaben Gewichtsprozent. Alle Temperaturen
sind in Grad Celsius angegeben. Fp. bedeutet Schmelzpunkt und Klp.
= Klärpunkt.
Ferner bedeuten K = kristalliner Zustand, N = nematische Phase, Sm
= smektische Phase und I = isotrope Phase. Die Angaben zwischen
diesen Symbolen stellen die Übergangstemperaturen
dar. Δn
bedeutet optische Anisotropie (589 nm, 20°C) und Δε die dielektrische Anisotropie (1
kHz, 20°C).
Die Δn- und Δε-Werte der
erfindungsgemäßen Verbindungen
wurden durch Extrapolation aus flüssigkristallinen Mischungen
erhalten, die zu 10 % aus der jeweiligen erfindungsgemäßen Verbindung
und zu 90 % aus dem kommerziell erhältlichen Flüssigkristallmischung ZLI 4792
(Fa. Merck, Darmstadt) bestanden.
"Übliche Aufarbeitung" bedeutet: man gibt
gegebenenfalls Wasser hinzu, extrahiert mit Methylenchlorid, Diethylether
oder Toluol, trennt ab, trocknet die organische Phase, dampft ein
und reinigt das Produkt durch Destillation unter reduziertem Druck
oder Kristallisation und/oder Chromatographie.