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Die
vorliegende Erfindung betrifft Sorptionsspeicherelemente und ein
Verfahren zur deren Herstellung, insbesondere Sorptionsspeicherelemente die
einen offenporigen schwammförmigen
Festkörper
mit darin eingelagerten Sorbensmaterialien umfassen sowie insbesondere
ein Sorptionswärmespeichersystem,
das ein solches Sorptionsspeicherelement umfasst.
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Sorptionsspeicherelemente,
die auch als Latentwärmespeicher
bezeichnet werden, nutzen die bei einem Phasenwechsel eines gewählten Arbeitsmediums
freiwerdende latente Wärme.
Ein Beispiel hierfür
ist die Kondensation eines zunächst
dampfförmigen
Arbeitsmediums, welches als Sorptiv bezeichnet wird, an einem festen
Material, einem so genannten Sorbensmaterial. Durch die Zuführung von
Energie kann dann wiederum eine reversible Desorption erfolgen.
Charakteristisch für
ein solches Feststoff-Sorbensmaterial ist eine große Oberfläche im Verhältnis zum
Volumen. Typisch hierfür
sind Materialien mit offener Porosität, wobei dies meist kleinste Poren
bis in den Nanometerbereich sind. Solche Sorbensmaterialien können Oberflächengrößen von
einigen 100 m2 je Gramm Sorbensmaterial
aufweisen, wobei woraus die Fähigkeit
resultiert, mehr als die Hälfte
des Eigengewichts adsorbiertes Arbeitsmedium (Sorpt) aufzunehmen.
Typische Beispiele für
Materialien mit einer solchen offenporigen Struktur sind Tone, etwa
Bentonit, Silikagel oder Zeolithe. In Kombination zu diesen Sorbensmaterialien
wird typischerweise als Arbeitsmedium Wasser verwendet, welches
eine große
Kondensationswärme
von etwa 2000 kJ/kg aufweist und so eine hohe Energiespeicherdichte
ermöglicht.
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Zum
Austreiben des im Sorbensmaterial adsorbierten Arbeitsmediums ist
es notwendig, in effektiver Weise Wärmeenergie zuzuführen. Entsprechend
muss während
des Adsorptionsvorgangs eine Möglichkeit
zum effektiven Abtransport der frei werdenden latenten Wärme gegeben
sein. Die bekannten Sorbensmaterialien weisen typischerweise eine schlecht
Wärmeleitfähigkeit
auf.
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Damit
ergibt sich die Notwendigkeit, das Sorbensmaterial in einen Wärmetauscher
einzubringen. Im einfachsten Fall wird das Sorbensmaterial in granularer
Form als freie Schüttung
in einem geeignet geformten Wärmetauscher
untergebracht.
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Aufgrund
der beschränkten
Wärmeübertragungsfähigkeit
insbesondere jener Anteile des Sorbensmaterials, die nicht unmittelbar
an die Wandung des Wärmetauschers
angrenzen, ist dieser Ansatz jedoch als nachteilig anzusehen. Darüber hinaus wurde
erkannt, dass nach einiger Zeit in solchen freien Schüttungen
von Sorbensmaterialien Verfestigungseffekte auftreten, welche die
Porosität
herabsetzen und den freien Durchtritt des Arbeitsmediums durch die
Schüttung
behindern. Hieraus resultiert eine abnehmende Adsorptionsfähigkeit
des Sorbensmaterials.
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Als
geeignete Lösung
dieser Problematik hat sich die Einbringungen von Sorbensmaterial
in eine schwammartige Struktur mit offener Porosität, welche
aus einem Material mit guter Wärmeleitfähigkeit besteht,
herausgestellt. Offenporige Festkörper mit guter Wärmeleitfähigkeit
und insbesondere Metallschwämme,
die beispielsweise von der
DE
101 59 652 C2 beschrieben werden, haben sich hierfür als geeignet
erwiesen.
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Metallschwämme können beispielsweise mittels
eines pulvermetallurgischen Verfahrens oder durch die Verwendung
von Polyurethan-Hartschaums als Positivform, wie in der
US 3 616 841 offenbart,
hergestellt werden. Ein alternatives Herstellungsverfahren wird
durch die
DE 197 25
210 C1 beschrieben, bei dem die Poren durch einen granularen,
pelletförmigen
Stoff bestehend aus einem mineralischen Anteil und einem Binder
auf anorganischer Basis hergestellt werden. Dieser granulare Stoff
wird nach der Einbringung des den Metallschwamm bildenden Metalls
aus den Hohlräumen
desselben entfernt, in einem weiteren Verfahrensschritt wird die
so entstandene offenporige Struktur mit einem geeigneten Sorbensmaterial
befüllt.
Eine solche Beladung kann durch mechanische Maßnahmen, etwa Rütteln, oder
durch das Anlegen einer erhöhten
Temperatur sowie eines Vakuums verbessert werden. Ferner sollte
die Körnung
des Sorbensmaterials an die Größenverteilung
der Porenstruktur des schwammförmigen
Grundkörpers
angepasst sein. Zur Einbringung von Sorbensmaterialien in eine offenporige
Matrix wird beispielhaft auf nachfolgende Druckschriften verwiesen:
DE 101 59 652 C2 ,
DE 102 17 443 B4 ,
DE 41 12 358 A1 ,
JP 60138394 A und
DE 199 29 861 A1 .
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Die
bisher bekannt gewordenen Verfahren zur Herstellung einer offenporigen,
schwammartigen Matrix mit angelagerten Sorbensmaterialien, haben sich
insofern als nachteilig erwiesen, da der Herstellungsschritt einer
nachträglichen
Einbringung von Sorbensmaterialien aufwendig ist und eine nachträgliche Beladung
nur bis zu einem gewissen Grad gelingt. Alternativ sind daher Verfahren
bekannt geworden, bei denen poröses
Material mit pulverförmigen oder
granularen Sorbensmaterialien vermischt wird. Beispielhaft gehen
solche Materialmischungen aus der
JP 6109142 A und der
JP 57155098 A hervor. Hierbei
dient das poröse
Material insbesondere der Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit, um die Wärmezufuhr
bzw. den Wärmetransport
vom und zum Sorbensmaterial zu verbessern. Nachteilig an solchen
Schüttungen
ist jedoch, dass im Gegensatz zu den offenporigen, schaumförmigen Festkörpern keine
hinreichend mechanisch stabile Struktur vorliegt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Sorptionsspeicherelement
und dessen Herstellungsverfahren anzugeben, welches eine offenporige, schwammartige
Matrix umfasst, dessen Poren mit einem Sorbensmaterial ausgekleidet
sind. Das Sorptionsspeicherelement sollte sich durch eine vereinfachte
Herstellung sowie durch eine besonders hohe Beladungsdichte mit
Sorbensmaterialien auszeichnen. Ferner werden Sorptionsspeicherelemente
bevorzugt, die eine möglichst
freie Formgestaltung ermöglichen.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass es möglich ist, Sorptionsspeicherelemente
umfassend eine mit Sorbensmaterialien beladene, schwammartige Matrix
mit offenen Poren besonders einfach dadurch herzustellen, dass das
Sorbensmaterial selbst in eine granulare Form gebracht wird und
dazu dient, die Porenstruktur des offenporigen, schwammartigen Trägers auszubilden.
Während
des Prozess der Porenausbildung wird das Sorbensmaterial mit den
Poreninnenwandungen verbunden bzw. auf diesen abgelagert, so dass
der nachträgliche
Verfahrensschritt der Beladung der offenporigen Struktur mit Sorbensmaterialien
entfällt.
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Erfindungsgemäß wird demnach
die offenporige, schwammartige Matrix durch die Verwendung des Sorbensmaterials
als Formstoff in einem Urformverfahren hergestellt. Hierbei wird
unter einem Urformverfahren ein solches Verfahren verstanden, das Ausgangsstoffe,
die in flüssigem
oder plastischem oder körnigem
oder pulverförmigem
Zustand vorliegen, zu einer räumlichen
Gestalt formt. Hiervon abgegrenzt sind Umformverfahren, welche mittels Druck-,
Zug-, Biege- oder
Schubbeanspruchung die vorhandene räumliche Gestalt abändern.
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Die
Art des verwendeten Urformverfahrens zur Herstellung des mit Sorbensmaterialien
ausgekleideten offenporigen Metallschwamms hängt von der Materialwahl ab.
Bevorzugt werden Materialien mit guter Wärmeleitfähigkeit. In der vorliegenden
Anmeldung wird hierunter eine Wärmeleitfähigkeit ≥ 10 W/mK verstanden.
Als geeignete Materialien kommen Metalle oder Metalllegierungen
aber auch Kunststoffe und Keramiken mit entsprechend hoher Wärmeleitfähigkeit
in Frage. Besonders bevorzugt werden Materialien mit einer Wärmeleitfähigkeit
von ≥ 100
W/mK, wobei insbesondere Silber oder Kupfer oder Aluminium oder
hiervon abgeleitete Legierungen in Frage kommen. Je nach Materialwahl
können als
Urformverfahren Gussverfahren oder Sinterverfahren verwendet werden.
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Durch
die erfindungsgemäße Wahl
eines Materials mit guter Wärmeleitfähigkeit
für den
offenporigen Träger
kann den typischerweise thermisch schlecht leitenden Sorbensmaterialien
effizient Wärme
zugeführt,
bzw. von diesen abgeführt
werden.
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Weiterhin
ist es jedoch notwendig, den auf den offenporigen Träger übergehenden
Wärmestrom auch
zum Außenbereich
des Sorptionsspeicherelements weiter zu transportieren, oder diesen
vom Außenbereich
in den offenporigen Träger
einzuleiten. Aus diesem Grund wird bevorzugt, die sorbensbeladene
offenporige Matrix in einen guten thermischen Kontakt mit einer
Vorrichtung zum Ein- und/oder
Auskoppeln von Wärmeenergie
zu bringen. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden,
dass ein Wärmeaustauscher
in eine Form, beispielsweise eine Sandform beim Metallguss, eingebracht
wird, in welche das granulare Sorbensmaterial sowie die Materialien
zur Ausbildung einer offenporigen Matrix mittels eines Urformverfahrens
verfüllt
werden. Hierbei ist es denkbar, als Vorrichtung zum Ein- und Auskoppeln
von Wärmeenergie
ein Rohrsystem zur Zirkulation eines Wärmeträgers durch die offenporige
Matrix auszubilden. Alternativ kann zur Wärmeeinbringung auch ein Widerstandsdraht
verwendet werden. Solche Ausführungsformen
sind insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Sorptionsspeicherelement
in einer mobilen Anwendung, beispielsweise für ein Kraftfahrzeug, als Latentwärmespeicher
eingesetzt wird.
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Das
erfindungsgemäße Sorptionsspeicherelement
wird in einem Sorptionswärmespeichersystem üblicherweise
in einem Behälter
platziert, der das Austreten des Sorbensmaterials verhindert. Dieser kann
beispielsweise als geschlossenes System ausgebildet sein, indem
der Sorptions- bzw. der Desorptionsvorgang des Arbeitsmediums abgeschlossen von
der Umgebung durchgeführt
wird. In diesem Fall wird das System mit dem Außenbereich lediglich in Form
von Wärmeabgabe
bzw. Wärmeaufnahme
oder durch die Zuführung
von elektrischer Energie für
einen eventuell vorgesehenen Heizdraht in Austausch treten. In einer
Ausführungsform
des Behälters
besteht ein direkter Kontakt zwischen Behälterinnenwandung und der offenporigen
Matrix des Sorptionsspeicherelements. Dabei ist es entsprechend
einer Weitergestaltung möglich,
dass Behälter
und die offenporige Matrix einstückig
ausgebildet sind und möglicherweise
aus dem gleichen Material bestehen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist es denkbar, dass der das Sorptionsspeicherelementumgebende Behälter Anschlussmöglichkeiten
für externe
Anlagen, wie beispielsweise Vakuumpumpen, Strom- und Spannungsversorgungen,
ermöglicht
sowie mechanische Befestigungen aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Sorptionsspeicherelement
kann zur Adsorption/Desorption eines Arbeitsmediums in einem Sorptionswärmespeichersystem
verwendet werden. Eine bevorzugte Anwendung ist eine Feststoff-Sorptionswärmepumpe
entsprechend der
DE 102 17 443 .
Typischerweise umfasst eine solche Feststoff-Sorptionswärmepumpe eine Adsorber/Desorbereinheit
und eine Kondensator-Verdampfer-Einheit,
wobei das Arbeitsmedium in desorbierter Form, d. h. in der Gasphase
zwischen der Adsorber-/Desorber-Einheit und der Kondensator-Verdampfer-Einheit
ausgetauscht werden kann. Als Anwendung des erfindungsgemäßen Sorptionsspeicherelements
bietet sich zum einen die Adsorber-/Desorber-Einheit an. Hierbei
würde das
entsprechend des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellte Sorptionsspeicherelement klassische Schüttungen
von Sorbensmaterialien, bzw. eine offenporige Matrix, die nach Herstellung
mit einem Sorbensmaterial befüllt
wurde, ersetzen.
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Entsprechend
der Funktionsweise einer Feststoff-Sorptionswärmepumpe kann mittels einer Hochtemperaturquelle
der Adsorber-/Desorber-Einheit Wärmeenergie
zugeführt
werden, wodurch das im Sorbensmaterial gebundene Arbeitsmediums desorbiert
und über
eine Verbindungsleitung der Kondensator-Verdampfer-Einheit zugeführt wird.
In dieser findet eine Kondensation des Arbeitsmediums unter Freisetzung
von Wärme
statt, die beispielsweise zu Heizzwecken eingesetzt werden kann.
In einer zweiten Betriebsphase der Adsorptionsphase wird der Kondensator-Verdampfer-Einheit über eine
Niedertemperaturquelle Wärme
zugeführt,
wobei eine Verdampfung des Arbeitsmediums resultiert. Dieses wird
dann wiederum in die Adsorber-/Desorber-Einheit überführt, bei der eine Adsorption
unter Wärmefreisetzung
erfolgt. In einer Weitergestaltung ist es möglich, für die Kondensator-Verdampfer-Einheit
einer Feststoff-Sorptionswärmepumpe
eine offenporige Matrix mit einem in deren Poren befindlicher Adsorbermaterial
zu verwenden, welches mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde.
Hierbei sollten Sorbensmaterialien mit tieferer Adsorptionstemperatur
im Vergleich zu den in der Adsorber-/Desorber-Einheit eingesetzten
Sorbensmaterialien verwendet werden. Der Vorteil in der Verwendung
einer offenporigen Matrix mit Sorbensmaterial in der Kondensator-Verdampfer-Einheit
ist darin zu sehen, dass kein flüssiges
Arbeitsmedium in einem Sumpf in der Kondensator-Verdampfer-Einheit
vorliegt, was insbesondere bei mobilen Systemen aufgrund von möglicherweise
auftretenden Wellenbewegungen als nachteilig anzusehen ist. Das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
erlaubt es nun, eine offenporige Matrix mit gewählten Sorbensmaterialien an
die geometrische Gestaltung einer Kondensator-Verdampfer-Einheit
anzupassen. Ferner erlaubt das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren eine
fertigungstechnische Vereinfachung und damit eine kostengünstige Herstellung.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren und Ausführungsbeispielen
genauer beschrieben. Hierbei zeigt
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1 den
Verfahrensablauf zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Sorptionsspeicherelements.
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2 stellt
eine Feststoff-Sorptionswärmepumpe
mit Sorptionsspeicherelementen dar.
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1 zeigt
in schematisch vereinfachter Form die erfindungsgemäße Herstellung
eines Sorptionsspeicherelements. Zunächst wird eine weitere Form,
die die Außengestalt
des späteren
Sorptionsspeicherelements im Wesentlichen bestimmt, hergestellt.
Die Art der Form richtet sich nach der Materialwahl für die offenporige
Matrix mit hoher Wärmeleitfähigkeit.
Wird beispielsweise hierfür
ein Metall verwendet, so bietet sich insbesondere für Gussverfahren
die Verwendung einer Sandform an. Alternativ kann auch eine keramische
oder metallische Form verwendet werden. Letzteres ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn die Form zugleich als Außenwandung, bzw. als Behälter des
Sorptionsspeicherelements nach dessen Herstellung weiter verwendet wird.
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Entsprechend
eines zweiten Verfahrensschritts wird die Form wenigstens teilweise
mit einer losen Schüttung
aus einem Sorbensmaterial befüllt. Das
Sorbensmaterial liegt hierbei in granularer Form vor, so dass sich
zwischen den einzelnen Körnern des
Sorbensmaterials Zwischenräume
bilden, die dann später
von einem Material hoher Wärmeleitfähigkeit
infiltriert werden, das in diesen Zwischenräumen unter Ausbildung eines
offenporigen Festkörpers
erstarrt, bzw. verfestigt wird. Als besonders vorteilhaft hat es
sich erwiesen, ein granulares Material mit einer mittleren Korngröße von 0,5
bis 10 mm, bevorzugt 0,5 bis 5 mm und insbesondere bevorzugt 0,5
bis 2 mm zu verwenden. Unter der mittleren Korngröße wird
bei einem unregelmäßig geformten
granularen Sorbensmaterial die Größe in Richtung der maximalen
Ausdehnung des Sorbensgranulats verstanden. Hierbei kann das granulare
Sorbensmaterial die Form von Kugeln oder von Quadern oder von Zylindern
oder von unregelmäßig geformten
Strukturen annehmen, auch Mischungen von unterschiedlichen Formen
für das
granulare Sorbensmaterial sind möglich.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, Körner zweier Größen zu verwenden,
somit Körner
eines größeren Durchmessers
und Körner
eines kleineren Durchmessers. Dabei werden die Durchmesser der kleineren
Körner
derart gewählt,
dass die kleineren Körner
gerade in die Zwischenräume
zwischen einander benachbarten größeren Körnern passen. Dies führt zu einer
höheren
Porosität.
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In
einer Ausgestaltung bestehen die einzelnen Körner des granularen Sorbensmaterials
wiederum aus kleineren Sorbensgranulaten, welche mechanisch verdichtet
sind und/oder mittels eines geeigneten Bindemittels zusammengehalten
werden. Hierbei sollte das granulare Sorbensmaterial so weit mechanisch
stabil sein, dass die Zwischenräume
bei der weiteren Behandlung, insbesondere der Infiltration mit einem
Material hoher Wärmeleitfähigkeit
zur Ausbildung eines offenporigen Festkörpers, erhalten bleiben. Weiterhin
wird entsprechend einer Ausgestaltung der Erfindung bevorzugt, granulares
Sorbensmaterial mit einer bimodalen oder multimodalen Korngrößenverteilung
zu verwenden. Durch diese Maßnahme
ist es möglich,
die Gestaltung der Zwischenräume,
die später
verfüllt
werden, so anzulegen, dass eine offenporige Matrix mit einem besonders
hohen Porenanteil entsteht.
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Als
bevorzugtes granulares Sorbensmaterial wird eine Schüttung aus
granularem Silikagel, Zeolith, Bentonit, Blähton oder Ton verwendet.
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In
einer möglichen
Ausgestaltung wird in die Form zusätzlich zur losen Schüttung aus
granularem Sorbensmaterial eine Vorrichtung zum Ein- und/oder Auskoppeln
von Wärmeenergie
eingebracht. Dies kann zum einen ein Rohrsystem sein, welches die Zirkulation
eines Wärmeträgers erlaubt.
Dies dient wiederum dazu, Wärmeenergie
auf den offenporigen Festkörper
und damit auf das Sorbensmaterial des Sorptionsspeicherelements
zu übertragen
bzw. von diesem abzuziehen. Weiterhin ist es möglich, zusätzliche Wärmequellen, beispielsweise
durch die Einbringung eines Heizdrahtes, im Sorptionsspeicherelement
vorzusehen. Diese haben insbesondere für die Anwendung im Kraftfahrzeugbereich,
bei dem ein erfindungsgemäßes Sorptionsspeicherelement
als Wärmespeicher
verwendet wird, einen vorteilhaften Anwendungszweck.
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In
einem weiteren Verfahrensschritt werden sodann die verbleibenden
Zwischenräume,
insbesondere die Zwischenräume
in der losen Schüttung aus
granularem Sorbensmaterial mit einem Material hoher Wärmeleitfähigkeit
befüllt.
In der vorliegenden Erfindung wird unter einem Material hoher Wärmeleitfähigkeit
ein solches verstanden, welches eine Wärmeleitfähigkeit von 10 W/mK aufweist,
insbesondere bevorzugt wird ein Material mit einer Wärmeleitfähigkeit
von ≥ 100
W/mK. Hierbei haben sich als bevorzugte Materialien Metalllegierungen
oder Kunststoffe oder Keramiken mit hoher Wärmeleitfähigkeit herausgestellt. Insbesondere
bevorzugt wird die Verwendung von Silber oder Kupfer oder Aluminium oder
deren Legierungen.
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Entsprechend
der Materialwahl unterscheidet sich die Art der Infiltration sowie
die Ausbildung eines Festkörpers
mit offenporiger Matrixstruktur. Im Fall eines Metalls wird üblicherweise
schmelzflüssiges
Metall in die Zwischenräume
der Schüttung
aus granularem Sorbensmaterial infiltriert, welches darin erstarrt
und so die offenporige Struktur mit guter Wärmeleitfähigkeit ausbildet. Wird stattdessen
ein keramisches Material zur Ausbildung des offenporigen Festkörpers verwendet,
so wird üblicherweise
ein Schlickerguss mit nachfolgender Versinterung Anwendung finden.
Das so entstandene Kompositmaterial aus offenporigem Festkörper und
Sorbensmaterial im Inneren der Porenstruktur erlaubt es einem Arbeitsmedium,
beispielsweise in dampfförmiger
Form in die offenen Poren des Festkörpers einzudringen, wo es am
Sorbensmaterial, das auch nach Fertigstellung des Kompositmaterials
seine Adsorptions-/Desorptionseigenschaften beibehält, einen
Phasenwechsel, beispielsweise eine Kondensation, zu vollziehen.
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In
einer möglichen
Weitergestaltung wird das Sorptionsspeicherelement mit einem Behälter umkleidet,
der beispielsweise eine thermische Isolation sowie elektrische Anschlüsse und/oder
Vakuum- und/oder Gasanschlüsse
und/oder mechanische Befestigungen umfasst. Ferner ist es möglich, die
Form selbst als Behälter
zu verwenden, wobei insbesondere bevorzugt wird, wenn ein direkter
Kontakt zwischen dem Kompositmaterial aus offenporigen Festkörper und
Sorbensmaterial und der Form selbst besteht. Hierbei es vorteilhaft,
wenn die Behälterwandung
und das Kompositmaterial einstückig
ausgebildet sind.
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In
einer möglichen
Ausgestaltung ist der Behälter
für das
Sorbensmaterial als geschlossene Einheit für das Arbeitsmedium ausgebildet,
d. h. es wird im Wesentlichen dem Behälter nur Energie zu- bzw. abgeführt. Hierbei
sind insbesondere Anwendungen für
den Kraftfahrzeugbereich denkbar.
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Gemäß einer
Weitergestaltung ist es auch möglich,
ein Sorptionsspeicherelement in einem solchen Behälter anzubringen,
der einen Übertritt
des Arbeitsmediums vom Behälter
mit dem Sorptionsspeicherelement in weitere Bereiche eines Sorptionswärmespeichersystems
erlaubt. Als mögliche
Anwendung ist hierbei insbesondere eine Feststoff-Sorptionswärmepumpe
zu sehen, welche nachfolgend anhand von 2 genauer
beschrieben wird.
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Eine
Feststoff-Sorptionswärmepumpe 1 umfasst
als Grundkomponenten eine Adsorber-/Desorber-Einheit 2 und
eine Kondensator-Verdampfer-Einheit 3, zwischen denen ein
Austausch gasförmigen Arbeitsmediums über das
Verbindungselement 4 erfolgt. Der Adsorber-/Desorber-Einheit 2 ist
ein erster Wärmetauscher
zugeordnet, welcher wahlweise an eine Hochtemperaturquelle oder
an einen ersten thermischen Verbraucher angeschlossen ist. Entsprechend
wird der Kondensator-Verdampfer-Einheit 3 ein zweiter Wärmetauscher 6 zugeordnet,
der wahlweise mit einem zweiten thermischen Verbraucher oder einer
Niedertemperatur-Wärmequelle
verbindbar ist. Dies ist im Einzelnen nicht in 2 dargestellt.
Eine erste Verwendung für
das erfindungsgemäße Sorptionsspeicherelement
besteht in einer Anordnung eines ersten Sorptionsspeicherelements 7 in
der Adsorber-/Desorber-Einheit 2. Der erste Wärmetauscher 5 ist
dann im Inneren des ersten Sorptionsspeicherelements 7 ausgebildet.
Wird dann gemäß einer
ersten Betriebsphase von einer Hochtemperaturquelle dem ersten Sorptionsspeicherelement 7 Wärme zugeführt, so
findet eine Desorption des Arbeitsmediums im ersten Sorptionsspeicherelement 7 statt,
das Arbeitsmedium in gasförmiger
Form kann dann durch das Verbindungselement 4 der Kondensator-Verdampfer-Einheit 3 zugeführt werden,
in der eine Kondensation unter Freisetzung von Wärme des Arbeitsmediums stattfinden
kann. Die so in der Kondensator-Verdampfer-Einheit 3 freigesetzte
Wärme wird
wiederum durch den zweiten Wärmetauscher 6 aus
der Kondensator-Verdampfer-Einheit 3 entnommen und einem
zweiten thermischen Verbraucher zugeführt. Diese erste Betriebsphase
wird üblicherweise
als Desorptions-Phase bezeichnet.
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In
einer zweiten Betriebsphase, der so genannten Adsorptions-Phase,
wird über
eine Niedertemperaturquelle der Kondensator-Verdampfer-Einheit 3 mittels
des zweiten Wärmetauschers 6 Wärmeenergie
zugeführt,
was zu einer Verdampfung des darin befindlichen Kondensats führt. Das
hierdurch entstehende dampfförmige Arbeitsmedium
kann wieder der Adsorber-/Desorber-Einheit 2 zugeführt werden,
in der durch eine Adsorption im ersten Sorptionsspeicherelement 7 Wärmeenergie
freigesetzt wird, die wiederum durch den ersten Wärmetauscher 5 aus
der Adsorber-/Desorber-Einheit 2 entnommen und einem ersten
thermischen Verbraucher zugeführt
werden kann. Entsprechend des Wirkprinzips der Feststoff-Sorptionswärmepumpe
findet die Adsorption im ersten Sorptionsspeicherelement 7 innerhalb
des Adsorber-/Desorber-Einheit 2 bei einer höheren Temperatur
statt, verglichen zur Verdampfung in der Kondensator-Verdampfer-Einheit 3.
In einer Weitergestaltung ist es nun möglich, auch in der Kondensator-Verdampfer-Einheit 3 ein
erfindungsgemäß hergestelltes
Sorptionsspeicherelement zu verwenden, das im Folgenden als zweites
Sorptionsspeicherelement 8 bezeichnet wird.
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Entsprechend
des Wirkprinzips der Wärmepumpe
muss sich das gewählte
Materialsystem für das
erste Sorptionsspeicherelement 7 in der Adsorber-/Desorber-Einheit 2 und
das zweite Sorptionsspeicherelement 8 in der Kondensator-Verdampfer-Einheit 3 unterscheiden,
da die Adsorption beim ersten Sorptionsspeicherelement im Vergleich
zum zweiten Sorptionsspeicherelement auf einem höheren Temperaturniveau stattfindet.
Sowohl das erste wie auch das zweite Sorptionsspeicherelement 8 können jeweils
in separaten Gehäusen
untergebracht sein, die mittels des Verbindungselements 4, das
eine gute thermische Trennung bewirkt, jedoch den Übergang
von gasförmigem
Arbeitsmedium erlaubt, getrennt sind. In 2 ist schematisch
vereinfacht zusätzlich
ein die Adsorber-/Desorber-Einheit 2 und die Kondensator-Verdampfer-Einheit 3 umgebendes äußeres Gehäuse 9 dargestellt.
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Die
erfindungsgemäße Herstellung
von Sorptionsspeicherelementen wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben:
Entsprechend eines ersten Ausführungsbeispiels wird in eine
Sandform, die die äußere Form
des späteren
Sorptionsspeicherelements festlegt, als granulares Sorbensmaterial
ein Silikagelgranulat eingebracht. Das verwendete Silikagelgranulat
ist kommerziell erhältlich,
wobei es üblicherweise
als Trocknungsmittel verwendet wird. Mittels einer konventionellen,
induktiv erschmolzenen Aluminiumlegierung wird unter Verwendung
eines Schwerkraftgussverfahrens die mit der Silikagelschüttung gefüllte vorgeheizte
Form ausgegossen. Bei diesem Verfahrensschritt findet eine Infiltration
der Zwischenräume
zwischen dem Silikagelgranulat durch die schmelzflüssige Aluminiumlegierung
statt. Nach Abkühlung
des Gussstücks
kann die äußere Sandform
entfernt werden. Bei dem so entstandenen Verbundwerkstoff aus Silikagel
und Aluminium sind die Adsorptions-/Desorptionseigenschaften des
Silikagels im Inneren der offenporigen Aluminiumstruktur auch nach
der Infiltration durch die heiße
metallische Schmelze erhalten geblieben, so dass das Sorptionsspeicherelement beispielsweise
ein gasförmig
vorliegendes Arbeitsmedium wie Wasser absorbieren und binden kann, wobei
die Kondensationswärme
effektiv durch die metallische Matrix abgeführt wird. Entsprechend kann
beim umgekehrten Vorgang der Desorption des Arbeitsmediums aufgrund
der guten Wärmeleitfähigkeit
von Aluminium dem Sorbensmaterial effizient Wärme zugeführt werden.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren für ein Sorptionsspeicherelement
für eine
Kondensator-Verdampfer-Einheit. Als granulares Sorbensmaterial wird kommerzieller
Blähton
verwendet, welches typischerweise für Pflanzen-Hydrokulturen Anwendung findet.
Dies wird in Form einer Schüttung
in eine Feingussform aus Aluminiumoxid eingebracht. Sodann wird
eine induktiv erschmolzene, konventionelle Aluminiumlegierung mittels
eines Vakuumschleudergussverfahrens in die Zwischenräume der
Blähtonschüttung eingeschleudert,
wobei vorteilhafterweise die Feingussform vorgeheizt ist. Nach Befüllung der Form
ist ein Entfernen des Gussstücks
möglich.
Die Adsorptions-/Desorptionseigenschaften
des Blähtons
im so entstandenen Verbundwerkstoff mit Aluminium bleiben auch nach
der Kontaktierung mit der heißen
metallischen Aluminiumschmelze erhalten.
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Ein
drittes Ausführungsbeispiel
betrifft einen Widerstandsdraht aus Kanthal, der mittels eines Schlickers
aus Aluminiumoxid beschichtet wird, wobei die Beschichtung zunächst getrocknet
und dann eingebrannt wird. Sodann wird der Heizdraht zusammen mit
einer Schüttung
aus kommerziellem Blähtongranulat
in eine Gussform eingebracht. Als Material guter Wärmeleitfähigkeit
zur Ausbildung der offenporigen Matrix wird eine konventionelle
Aluminiumlegierung (A356) induktiv erschmolzen und mittels eines
Vakuumschleudergussverfahrens in die vorgeheizte Form eingeschleudert.
Durch diesen Gussvorgang werden die Zwischenräume im granularen Sorbensmaterial,
hier dem Blähtongranulat,
verfüllt
und der Verbundwerkstoff aus Blähton
und Aluminium mit dem eingegossenen Heizleiter kann nach Abkühlung als
Gussstück
aus der Form entnommen werden. Auch hier bleiben die Adsorptions-/Desorptionseigenschaften
des Blähtons
auch nach dem Kontakt mit der heißen metallischen Schmelze erhalten.
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Das
vierte Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
betrifft die Herstellung eines Sorptionsspeicherelements für eine Kondensator-Verdampfer-Einheit umkleidet
von einem Behälter aus
Aluminium. Als granulares Sorbensmaterial wird wiederum kommerzieller
Blähton
verwendet, der als freie Schüttung
in einen Aluminiumbehälter
eingebracht wird. Eine konventionelle Aluminiumlegierung (A356)
wird induktiv erschmolzen und mit Hilfe eines Vakuumschleudergussverfahrens
in die Zwischenräume
der Blähtonschüttung infiltriert.
Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Aluminiumbehälter vorgeheizt
ist. Der so entstehende Verbundwerkstoff aus Blähton und Aluminium verbleibt
im Aluminiumbehälter,
d. h. die Behälterwandung
und das offenporige Material im Inneren des Behälters in einstückig und
im vorliegenden Fall aus artgleichem Material aufgebaut. In der
Behälterwandung
können wiederum
Ausnehmungen zum Anbringen von äußeren mechanischen
oder elektrischen Anschlüssen oder
für Halterungen
vorgesehen sein. Auch eine nachträgliche Anbringung derselben
ist möglich. Auch
für diesen
Fall bleiben die Adsorptions-/Desorptionseigenschaften
des im vorliegenden Fall als Sorbensmaterial verwendeten Blähtons auch
nach dem Kontakt mit der heißen
metallischen Aluminiumschmelze erhalten.