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Die
Erfindung betrifft eine Messfeldanordnung sowie ein Verfahren zur
Erfassung von bei einem Druckvorgang wirkenden Variablen.
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Es
ist bereits bekannt, zur Erfassung der bei einem Druckvorgang wirkenden
Variablen den Betrieb des Druckgerätes für einen längeren Zeitraum zu unterbrechen
und innerhalb dieses Zeitraums eine Vielzahl von Testcharts auszudrucken,
die jeweils eine Vielzahl von Kontrollfeldern und Kontrollbildern
aufweisen. Diese ausgedruckten Testcharts werden von einer Person
unter subjektiven Gesichtspunkten bewertet, um Aussagen über beim
Druckvorgang wirkende Variablen zu erhalten. Zusätzlich werden Dichtemessungen
und Spektralmessungen durchgeführt.
Im Rahmen aller vorgenannter Untersuchungen wird letztendlich überprüft, ob die
erhaltenen Ergebnisse in vorgegebenen Bereichen liegen.
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Die
vorstehend beschriebenen Messungen erfolgen unter Beachtung der
DIN-Norm 16614, in welcher unter anderem festgelegt ist, dass Spektralmessungen
ohne Verwendung eines Polarisationsfilters vorgenommen werden müssen.
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Nachteile
der vorstehend beschriebenen Vorgehensweise bestehen zum einen in
der Subjektivität
der Auswertung der Testcharts und zum anderen darin, dass die vorgenommenen
Spektralmessungen, die ohne Verwendung eines Polfilters vorgenommen
werden, zu nicht korrekten und fehleranfälligen Ergebnissen führen.
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Aus
der
DE 43 38 976 C3 ist
bereits eine Anordnung von mehreren Kontrollfeldern zur Kontrolle und/oder
Steuerung des Mehrfarbendrucks bekannt, wobei auf wenigstens einem
Kontrollfeld zumindest teilweise wenigstens zwei unterschiedliche
Druckfarben übereinander
gedruckt sind. Das Kontrollfeld ist mit wenigstens einem Kernbereich
und wenigstens einem Randbereich versehen. Kernbereich und Randbereich
weisen eine unterschiedliche Anzahl von übereinander gedruckten Druckfarben
auf, wobei der Kernbereich zur Messung mit einem Reflektometer und
der Randbereich zum visuellen Vergleich mit dem Kernbereich ausgebildet
ist. Mittels einer derartigen Anordnung soll erreicht werden, dass
nur ein geringer Platzbedarf vorliegt, ohne dass dabei der Umfang
der Kontroll- und Prüfmöglichkeiten
verringert wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Messfeldanordnung
sowie ein neues Verfahren anzugeben, mit denen eine verbesserte
Erfassung des Grauachsenverhaltens möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Messfeldanordnung mit den im Anspruch 1
angegebenen Merkmalen sowie durch ein Verfahren mit den im Anspruch
2 angegebenen Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Die
Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass durch die
Auswertung der zur Erfassung des Grauachsenverhaltens vorgesehenen
Messfelder schnell und eindeutig Rückschlüsse dahingehend gezogen werden
können,
wie stark die gemessenen Grauwerte von Sollwerten abweichen und
welche Charakteristik die gemessene Grauachse hat. Beispielsweise
kann erkannt werden, ob die gemessene Grauachse ein oszillierendes
Verhalten aufweist. Ferner kann erkannt werden, welche Abweichungen
die gemessene Grauachse in bestimmten Bereichen aufweist, beispielsweise
im Lichterbereich.
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Weiterhin
fallen subjektive Gesichtspunkte weg, da keine Beurteilung anhand
von ausgedruckten Bildern vorgenommen werden muss. Es tritt eine
Zeitersparnis im Vergleich zur bisher bekannten Vorgehensweise sowie
eine genauere Erfassung der beim Druckvorgang wirkenden Variablen
auf. Die erhaltenen Ergebnisse können
dazu verwendet werden, den Druckvorgang bei Bedarf durch manuelle
Einstellungen am Druckgerät
bzw. der Druckmaschine zu optimieren. Sie können auch zu einer Regelung
der Druckparameter verwendet werden, wobei diese Regelung unter
Verwendung einer Steuereinheit des Druckgerätes bzw. der Druckmaschine
erfolgt, welcher die erhaltenen Messergebnisse übermittelt werden.
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Die
Auswertung der von einer Messfeldanordnung gemäß der Erfindung abgeleiteten
Messergebnisse erlaubt auch ein Erfassen des Tonwertverhaltens und
ein Erfassen des Druckverhaltens im Übereinanderdruck.
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Vorzugsweise
erfolgt zu einer Erhöhung
der Aussagekraft der Messergebnisse ein Abgleich der Messergebnisse
in dem Sinne, dass sie miteinander in Beziehung gesetzt werden.
So ist es beispielsweise denkbar, dass obwohl erhaltene Einzelwerte
jeweils innerhalb zulässiger
Intervalle liegen, eine Gesamtbetrachtung dieser Einzelwerte zu
einem Ergebnis führt,
das außerhalb
des zulässigen
Intervalles liegt.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass aufgrund des
Wegfalls subjektiver Gesichtspunkte auch Laien überprüfen können, ob das jeweilige Druckgerät bzw. die
jeweilige Druckmaschine korrekt arbeitet.
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Weitere
vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus deren
beispielhafter Erläuterung anhand
der Figuren. Es zeigt
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1 eine
Skizze einer Messfeldanordnung,
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2 ein
Diagramm zur Veranschaulichung einer grafischen Ausgabe einer gemessenen
Tonwertkurve,
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3 eine
Skizze zur Veranschaulichung der grafischen Darstellung des Grauachsenverhaltens,
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4 Skizzen
eines Übereinanderdruckes
von zwei Farben,
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5 eine
Skizze eines Übereinanderdruckes
von drei Farben,
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6 eine
Skizze eines Übereinanderdruckes
von vier Farben,
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7 ein
Diagramm zur Veranschaulichung der Abweichung des ermittelten Tonwertverhaltens
von einem vorgegebenen Verhalten und
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8 ein
Diagramm zur Veranschaulichung eines Abgleichs erhaltener Messergebnisse.
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Die 1 zeigt
eine Skizze einer Messfeldanordnung. Die dargestellte Messfeldanordnung
weist insgesamt 168 Messfelder auf, die in Form eines Messfeldblockes
mit vier Zeilen und 42 Spalten vorliegen. Die Zeilen des Messfeldblockes
sind mit den Ziffern 1, 2, 3, 4 und die Spalten des Messfeldblockes
mit den Buchstaben A, ..., Z sowie 2A, ..., 2P bezeichnet. Diese
Messfeldanordnung ist derart konzipiert, dass die wichtigsten bei
einem Druckprozess mittels einer Druckmaschine oder eines Druckgerätes wirkenden
Variablen erfasst werden können
und weiterhin auch deren Wechselwirkung aufgezeigt werden kann.
Insbesondere erlaubt eine Messfeldanordnung gemäß der Erfindung eine Erfassung
des Tonwertverhaltens, eine Erfassung des Grauachsenverhaltens und
eine Erfassung des Druckverhaltens im Übereinanderdruck. Die erhaltenen
Ergebnisse können
in Form von Tabellen und/oder in Form von grafischen Darstellungen
ausgegeben werden. Dies erlaubt beispielsweise einen Vergleich zwischen
einer gedruckten und einer im voraus als Referenz errechneten Grauachse.
Ferner erlaubt dies beispielsweise eine Beurteilung des Trapping-Verhaltens.
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Alle
Messfelder der Messfeldanordnung werden mittels eines Spektralphotometers
abgetastet, welchem ein Polarisationsfilter vorgeschaltet ist. Jedes
Messfeld der dargestellten Messfeldanordnung hat eine spezielle
Aufgabe. Die Aufgaben der Messfelder werden nachfolgend näher erläutert.
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Die
Felder B4, N3 und 2P4 haben Cyan-, Magenta-, Gelb- und Schwarzwerte,
die jeweils 0% betragen, sowie einen Helligkeitswert, der bei 100%
liegt.
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Diese
Felder repräsentieren
das Papierweiß und
zeigen Verschmutzungen an, die durch einen unsauberen Druck hervorgerufen
wurden. Dies gilt vornehmlich bei toner- und tintenstrahlbasierenden
Systemen. Sollten die bezüglich
dieser Felder erhaltenen Messwerte nicht den Werten des Papierweiß entsprechen,
so ist eine optische Kontrolle der vorhandenen Druckmaschine vorzunehmen,
um die Ursache dieses Fehlers erkennen und den Fehler beseitigen
zu können.
Bei Offsetdruckmaschinen können
Verunreinigungen dieser Art durch Tonen hervorgerufen werden.
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Die
folgenden Tabellen 1–4
geben Aufschluss über
die Messfelder, die zur Beurteilung des Tonwertverhaltens der Primärfarben
vorgesehen sind.
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Aus
diesen Tabellen 1–4
ergibt sich, dass für
jeden der Tonwerte Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz eine Vielzahl
von Messfeldern vorgesehen ist. Die in den Tabellen angegebenen
Zahlen besagen, dass das jeweilige Messfeld mit der jeweiligen Farbe
bedruckt ist und dass im Idealfall das jeweilige Feld einen gemessenen
Flächendeckungsgrad
aufweisen sollte, der der in der Tabelle angegebenen Prozentzahl
entspricht. Durch die Abtastung des jeweiligen Feldes mittels eines
Spektralphotometers, dem ein Polarisationsfilter vorgeschaltet ist,
werden Messwerte erhalten, die eventuelle Abweichungen vom genannten
Idealfall zeigen und dadurch Aufschluss über das Tonwertverhalten der
einzelnen Farben geben.
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Die
aus diesen Messfeldern abgeleiteten Messwerte werden vorzugsweise
sowohl in Form einer Tabelle als auch in grafischer Form ausgegeben.
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Gemäß einer
Ausführungsform
werden die erhaltenen Messwerte mit vorgegebenen Referenzwerten verglichen.
Treten Abweichungen auf, dann kann durch Bedienereingaben oder -einstellungen
oder im Sinne einer Regelung eine gewünschte Einstellung der Druckmaschine
herbeigeführt
werden.
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Die
genannten Referenzwerte können
bei Bedarf im Hinblick auf eventuelle Kundenwünsche modifiziert werden. Auch
eine Angleichung der Referenzwerte an gültige Normen oder bestimmte
Druckverfahren kann ohne weiteres durchgeführt werden.
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Ein
Beispiel für
die Ausgabe der aus den Messfeldern mittels eines Spektralphotometers
erhaltenen Messwerte zeigt die folgende Tabelle, in welcher in der
Spalte Messfeld Sollwerte für
den Flächendeckungsgrad,
in den Spalten mit den Prozentangaben gemessene Flächendeckungsgrade
und in den Spalten mit den D-Werten logarithmische Dichten angegeben
sind.
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Ein
Beispiel für
eine grafische Ausgabe von gemessenen Tonwert kurven ist in der 2 gezeigt.
Dabei ist längs
der Ordinate die logarithmische Dichte aufgetragen und längs der
Abszisse der Flächendeckungsgrad
der jeweiligen Farbe. Die obere Kurve entspricht der logarithmischen
Dichte für
Schwarz, die untere Kurve der logarithmischen Dichte für die Buntfarben
Cyan, Magenta und Gelb. Aus der Figur ist ersichtlich, dass bei einem
Flächendeckungsgrad
von ca. 43% die größte Abweichung
von einem vorgegebenen Sollwert vorliegt.
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Um
das Grauachsenverhalten einer Druckmaschine zu erfassen, werden
die aus der folgenden Tabelle ersichtlichen Felder vermessen:
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Die
bezüglich
dieser Felder mittels des Spektralphotometers erhaltenen Messwerte
werden grafisch dargestellt. Bei der grafischen Darstellung werden
die gemessenen Werte mit errechneten Optimalwerten in Verbindung
gesetzt und auf diese Weise Abweichungen vom gewünschten Druckverhalten aufgezeigt.
Wenn die Abweichungen vorgegebene Toleranzwerte übersteigen, sollte die Druckmaschine
und die darauf vorgenommene Standardisierung überprüft werden. Abweichungen, die
einen bestimmten Toleranzrahmen überschreiten,
können
durch ICC-Profile nicht mehr kompensiert werden.
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Ein
Beispiel für
eine derartige grafische Darstellung des Grauachsenverhaltens ist
in der 3 gezeigt. In dieser Figur stellt die gepunktete
Linie die Helligkeitsachse dar, deren unteres Ende maximalem Schwarz
und deren oberes Ende maximalem Licht entspricht. Die durchgezogene
Linie entspricht der gemessenen Helligkeitsachse. Ein Vergleich
der beiden Linien gibt Auskunft über
das Grauachsenverhalten, insbesondere darüber, wie stark die gemessene
Grauachse vom Sollwert abweicht und welche Charakteristik die gemessene
Grauachse hat. Beispielsweise zeigt sich, ob die gemessene Grauachse
ein oszillierendes Verhalten aufweist. Ferner zeigt sich, welche
Abweichungen die gemessene Grauachse in bestimmten Bereichen aufweist,
beispielsweise im Lichterbereich.
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Die
Ausgabe der erhaltenen Messwerte kann auch in Form einer Tabelle
vorgenommen werden. Ein Beispiel dafür zeigt die nachfolgende Tabelle
7.
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Gegebenenfalls
kann die Ausgabe der Messwerte auch zusammen mit Delta E-Abweichungen
erfolgen. Unter Delta E versteht man dabei die arithmetische Mittelung
der drei CIE-L*a*b*-Werte
zweier oder mehrerer Messwerte. Bei CIE (Comission Internationale
de l'Eclerage) handelt
es sich um eine Kommission, die durch empirische Untersuchungen
mit Studenten das Farbsehen untersucht und einen CIE-Farbraum ermittelt hat.
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Mittels
der in der 1 dargestellten Messfeldanordnung
kann auch eine Analyse des Druckverhaltens im Lichterbereich vorgenommen
werden. Die Ergebnisse dieser Auswertung zeigen das Verhalten der Druckfarben
bei geringer Schichtdicke. Diese Auswertung ist wichtig für die Beurteilung
des Farbannahmeverhaltens auf dem jeweiligen Bedruckstoff.
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Die
Ergebnisse der zugehörigen
Messdatenauswertung können
sowohl grafisch als auch in Form einer Tabelle dargestellt werden.
Die Ausgabe der Messwerte in der Tabelle erfolgt in Form von CIE-L*a*b*-Werten.
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Die
Ergebnisse dieser Auswertung sind nur durch die Druckmaschinenkalibration,
den Bedruckstoff, die eingesetzte Druckfarbe, das benutzte Gummituch
oder die be nutzte Druckplatte bzw. deren Kalibrierung zu beeinflussen.
Die gedruckte Dichte (100%-Fläche)
besitzt nur geringen Einfluss auf das Ergebnis der Messung.
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Ein
Beispiel für
eine derartige Ausgabe in Form einer Tabelle ist nachfolgend dargestellt.
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Durch
eine Auswertung der in den nachfolgenden Tabellen 9, 10 und 11 angegebenen
Felder lassen sich die Eigenschaften der im Zusammen- bzw. Übereinanderdruck
entstehenden Sekundärfarben
auswerten. Auftretende Abweichungen in der Farbbalance deuten auf
ein Fehlverhalten im Druck hin. Als Ursache für Wertabweichungen können unter
anderem Abweichungen in der gedruckten Enddichte als auch Probleme
mit dem Trapping in Frage kommen.
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Die
in den Tabellen 9, 10 und 11 angegebenen Felder zeigen das Annahmeverhalten
beim Übereinanderdruck
von zwei Farben. Dies ist auch in der 4 veranschaulicht,
in welcher die dargestellten Übereinanderdrucke
die Mischfarben blau, grün
und rot ergeben. Messtechnisch werden diejenigen spektralen Abweichungen
erfasst, die beim Übereinanderdruck
von Rasterflächen
entstehen können.
Eine tabellarische Angabe der erhaltenen Messwerte erfolgt mittels
CIE-L*a*b*-Werten sowie einer Angabe der mittleren Abweichung Delta-E.
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Durch
eine Auswertung der in der Tabelle 12 angegebenen Felder werden
Informationen über
das Farbannahmeverhalten beim Übereinanderdruck
von drei Farben erhalten. Auch dabei werden spektrale Abweichungen
durch ein Fehlverhalten im Übereinanderdruck
festgestellt. Die Erfassung der Wer te und deren Ausgabe erfolgt
im CIE-L*a*b*-Modus. Die mittlere Abweichung wird mit Delta-E angegeben.
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In
der 5 ist ein Übereinanderdruck
von drei Farben dargestellt. Durch eine Auswertung der von diesen
Feldern abgeleiteten Messergebnisse lassen sich Rückschlüsse auf
das Farbannahmeverhalten beim Übereinanderdruck
von drei Farben ziehen, also von Tertiärfarben.
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Die
Tabelle 12 zeigt die drei Buntfarben im Zusammendruck. Das bereits
festgestellte Farbverhalten kann sich beim Zusammendruck der drei
Buntfarben nochmals ändern.
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Durch
die Eigenschaften im Zusammendruck wird das Grauachsenverhalten
beeinflusst. Um dieses Grauachsenverhalten genauer beurteilen zu
können,
werden die aus den in der Tabelle 12 angegebenen Messfeldern abgeleiteten
Messergebnisse mit dem Grauachsenverhalten und der bereits ermittelten
Druckkennlinie in Verbindung gesetzt.
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Unterschiedliche
Eigenschaften beim Zusammendruck von zwei oder drei Farben werden
durch unterschiedliche Prozessvariable hervorgerufen. Nur eine Auswertung
der Ergebnisse aus allen Messfeldern ermöglicht eine genaue und zutreffende
Beurteilung der Messwerte.
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Aus
der nachfolgenden Tabelle 13 zeigt sich, wie durch eine Auswertung
des dort spezifizierten Zusammendruckes Rückschlüsse auf das Druckverhalten
der Farben im Lichterbereich gezogen werden können und in wie weit das Papierweiß Einfluss
auf die optische Wirkung nimmt. Diese Felder dienen insbesondere zur
Beurteilung der Proofabstimmung. Ein Proof ist ein farbverbindliches
Muster zur optischen Kontrolle von farbigen Abbildungen für die am
Druck beteiligten Parteien und gegebenenfalls für Kunden.
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In
der 6 ist ein Übereinanderdruck
von vier Farben dargestellt. Durch eine Auswertung der von diesen
Feldern abgeleiteten Messwerte lassen sich Rückschlüsse auf das Farbannahmeverhalten
beim Übereinanderdruck
von vier Farben ziehen. Auch dabei werden spektrale Abweichungen
durch ein Fehlverhalten im Übereinanderdruck
festgestellt. Die Erfassung der Werte und deren Ausgabe erfolgt
im CIE-L*a*b*-Modus. Die mittlere Abweichung wird mit Delta-E angegeben.
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Anhand
der vorstehend beschriebenen Messergebnisse lassen sich einzeln
Informationen über
alle relevanten Druckparameter ableiten, die auf dem Druckbogen
mit der hier vorgestellten Messmethode erfasst werden können. Um
die Aussagekraft der erhaltenen Messwerte zu erhöhen, erfolgt ein Abgleich der
Messergebnisse. Dieser Abgleich der einzelnen Messergebnisse ermöglicht detailliertere
Aussagen über
die erhaltenen Ergebnisse. Ebenso ermöglicht ein derartiger Datenabgleich
eine genauere und schnellere Analyse von auftretenden Fehlern bzw.
eine genauere und schnellere Erkennung der Ursache von auftretenden
Fehlern.
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So
erfolgt beispielsweise ein Abgleich der Messungen der Tonwertkurve
und des Grauachsenverhaltens. Die Grauachsenwerte werden auf ihr
Tonwertverhalten hin überprüft. Die
aus dieser Prüfung
resultierenden Werte werden mit den Werten aus der bereits ermittelten
Tonwert kurve in Beziehung gesetzt. Auftretende Abweichungen werden
mit entsprechenden Angaben über
das Ausmaß des
auftretenden Fehlverhaltens angegeben.
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Wurde
im Vorfeld eine Grauachsenverschiebung festgestellt, dann wird geprüft, ob bei
einer oder mehreren der gedruckten Farben das Tonwertverhalten außerhalb
der Vorgaben liegt bzw. ob die Tonwerttoleranzen eine zulässige Spanne
in vollem Umfang ausnutzen.
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Die 7 zeigt
ein Diagramm zur Veranschaulichung der Abweichung des ermittelten
Tonwertverhaltens von einer vorgegebenen Tonwertkurve. Längs der
Ordinate ist die logarithmische Dichte und längs der Abszisse der Flächendeckungsgrad
der jeweiligen Farbe angegeben. Die obere Kurve zeigt die logarithmische Dichte
für Schwarz,
die untere Kurve zeigt die logarithmische Dichte für die Buntfarben
Cyan, Magenta und Gelb. Abweichungen im Tonwertverhalten, wie sie
in dieser Grafik dargestellt sind, führen zu einer Grauachsenverschiebung
von neutralgrau zu violett bzw. zu rot im Licht und Viertelton.
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Kann
eine derartige Verschiebung bei der Überprüfung der Grauachsenwerte nicht
nachvollzogen werden, dann kann davon ausgegangen werden, dass noch
mindestens ein weitere Faktor die erhaltenen Messwerte im Grauachsenbereich
beeinflusst.
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Anhand
dieses Beispiels wird deutlich, dass eine Aussage über das
Druckverhalten erst dann schlüssig
ist, wenn die erhaltenen Messergebnisse zueinander in Beziehung
gesetzt werden.
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Die 8 zeigt
ein Diagramm zur Veranschaulichung eines weiteren Abgleichs erhaltener
Messergebnisse. Dabei werden sowohl das Grauachsenverhalten als
auch das Tonwertverhalten in Beziehung zu einem Zusammendruck der
einzelnen Farben gesetzt. Die aus einem derartigen Abgleich resultierenden
Ergebnisse zeigen zum einen, in wie weit das Grauachsenverhalten
durch den Übereinanderdruck
beeinflusst wird und zum anderen, in wie weit sich das Tonwertverhalten
durch den Übereinanderdruck ändert.
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Im
darauffolgenden Schritt werden die erhaltenen beiden Ergebnisse
1 und 2 zueinander in Beziehung gesetzt. Das Resultat aus dieser
Beziehung gibt Aufschluss über
die Farbbalance des Druckes. Die Farbbalance zeigt die Wechselwirkung
zwischen dem Farbannahmeverhalten und der Grauachsenstabilität auf der einen
Seite und dem Tonwertverhalten und dem Farbannahmeverhalten auf
der anderen Seite.
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Die
oben genannten Faktoren Tonwertverhalten und Grauachsenverhalten
beeinflussen die optische Wirkung des zu druckenden Bildes in entscheidendem
Maß. Die
Art der optischen Veränderung
ist jedoch grundlegend verschieden. Um die Balance beurteilen zu
können,
werden Spektralwerte aus beiden vorgenannten Ergebnissen miteinander
verrechnet, nämlich über die
logarithmische Dichte der vierfarbig gedruckten Felder im Vergleich
zu den drei-, zwei- und
einfarbig gedruckten Feldern. Aus dieser Verrechnung werden die
beiden folgenden Ergebnisse abgeleitet:
- – eine Auskunft
darüber,
welcher der beiden Faktoren die optische Anmutung des Druckes prägt und
- – eine
Auskunft darüber,
ob die Bilder durch den Druck in ihrer optischen Anmutung verändert werden
bzw. ob diese Veränderung
durch den Druckprozess noch innerhalb vorgegebener Toleranzen liegt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nach alledem mittels der zu prüfenden Druckmaschine bzw. des
zu prüfenden
Druckgerätes
ein Testchart auf einem Druckbogen ausgedruckt. Der Testchart weist
eine vorgegebene Messfeldanordnung in Bezug zum jeweils verwendeten
Messgerät
auf. Die einzelnen Messfelder des Messcharts werden mittels des
Messgeräts,
nämlich
eines Spektralphotometers, abgetastet, welchem ein Polarisationsfilter
vorgeschaltet ist. Eine Auswertung der erhaltenen Messwerte liefert
Aufschluss über
die wichtigsten bei einem Druckvorgang wirkenden Variablen. Dazu
gehören
das Tonwertverhalten, das Grauachsenverhalten, das Druckverhalten
im Lichterbereich, das Druckverhalten bei einem Übereinanderdruck von zwei Farben,
das Druckverhalten bei einem Übereinanderdruck
von drei Farben und das Druckverhalten bei einem Übereinanderdruck
von vier Farben. Die Verwendung des Polarisationsfilters hat den
Vorteil einer Abbildung des gesamten Farbraumes.
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Das
verwendete Spektralphotometer arbeitet im Sinne folgender Vorgaben
bzw. Einstellungen:
- – Beleuchtungsgeometrie: 45°/0° mit zirkularer
Beleuchtung;
- – Normlicht
D50;
- – Normalbeobachter:
2°; und
- – Weißbezug:
absolut.
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Um
die Zuverlässigkeit
der erhaltenen Messergebnisse sicherzustellen, sollte darauf geachtet
werden, dass während
der Messungen stets die gleichen Umgebungsbedingungen vorherrschen.
Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass eine regelmäßige Kontrolle
der Messmittel stattfindet. Für
den Fall, dass Referenzdrucke erstellt werden, ist darauf zu achten,
dass diese lichtdicht verpackt bei maximal Zimmertemperatur aufbewahrt
werden.
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Um
die Aussagekraft der erhaltenen Messergebnisse, die in Form von
Tabellen und/oder Grafiken ausgegeben werden, zu erhöhen, werden
die erhaltenen Messergebnisse miteinander verknüpft bzw. miteinander abgeglichen.
Dieser Abgleich ermöglicht
detailliertere Aussagen über
die erhaltenen Ergebnisse. Ebenso ermöglicht dieser Abgleich eine
schnellere und genauere Analyse der Ursachen aufgetretener Fehler.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, auf einem
Druckbogen an verschiedenen Orten jeweils ein Testchart der Erfindung
auszudrucken und dann durch einen Vergleich jeweils gleicher vierfarbig
bedruckter Messfelder zu ermitteln, ob Rasterpunktverschiebungen
aufgetreten sind.
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Weiterhin
kann anhand des Ausdrucks von mehreren Testcharts auf dem Druckbogen
die Farbverteilung in horizontaler und vertikaler Richtung ermittelt
und bewertet werden. Dies geschieht anhand eines Vergleiches der
einfarbig bedruckten Felder von Messchart zu Messchart.