DE102004063988A1 - Messfeldanordnung und Verfahren zur Erfassung von bei einem Druckvorgang wirkenden Variablen - Google Patents

Messfeldanordnung und Verfahren zur Erfassung von bei einem Druckvorgang wirkenden Variablen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Messfeldanordnung und ein Verfahren zur Erfassung von bei einem Druckvorgang wirkenden Variablen. Die Messfelder sind in Form eines Messfeldblockes mit mehreren Zeilen und mehreren Spalten angeordnet. Eine Gruppe von Messfeldern ist zur Erfassung des Grauachsenverhaltens vorgesehen. Deren Messfelder sind mit Tonwerten der Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz versehen, wobei die Flächendeckungsgrade mindestens dreier dieser Farben sich von Messfeld zu Messfeld unterscheiden. Die Messfelder des ausgedruckten Testcharts werden mittels eines Spektralphotometers, dem ein Polarisationsfilter vorgeschaltet ist, abgetastet. Weiterhin werden die durch die Abtastung erhaltenen Messwerte in Form von das Grauachsenverhalten beschreibenden Tabellen und/oder Grafiken ausgegeben.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Messfeldanordnung sowie ein Verfahren zur Erfassung von bei einem Druckvorgang wirkenden Variablen.
  • Es ist bereits bekannt, zur Erfassung der bei einem Druckvorgang wirkenden Variablen den Betrieb des Druckgerätes für einen längeren Zeitraum zu unterbrechen und innerhalb dieses Zeitraums eine Vielzahl von Testcharts auszudrucken, die jeweils eine Vielzahl von Kontrollfeldern und Kontrollbildern aufweisen. Diese ausgedruckten Testcharts werden von einer Person unter subjektiven Gesichtspunkten bewertet, um Aussagen über beim Druckvorgang wirkende Variablen zu erhalten. Zusätzlich werden Dichtemessungen und Spektralmessungen durchgeführt. Im Rahmen aller vorgenannter Untersuchungen wird letztendlich überprüft, ob die erhaltenen Ergebnisse in vorgegebenen Bereichen liegen.
  • Die vorstehend beschriebenen Messungen erfolgen unter Beachtung der DIN-Norm 16614, in welcher unter anderem festgelegt ist, dass Spektralmessungen ohne Verwendung eines Polarisationsfilters vorgenommen werden müssen.
  • Nachteile der vorstehend beschriebenen Vorgehensweise bestehen zum einen in der Subjektivität der Auswertung der Testcharts und zum anderen darin, dass die vorgenommenen Spektralmessungen, die ohne Verwendung eines Polfilters vorgenommen werden, zu nicht korrekten und fehleranfälligen Ergebnissen führen.
  • Aus der DE 43 38 976 C3 ist bereits eine Anordnung von mehreren Kontrollfeldern zur Kontrolle und/oder Steuerung des Mehrfarbendrucks bekannt, wobei auf wenigstens einem Kontrollfeld zumindest teilweise wenigstens zwei unterschiedliche Druckfarben übereinander gedruckt sind. Das Kontrollfeld ist mit wenigstens einem Kernbereich und wenigstens einem Randbereich versehen. Kernbereich und Randbereich weisen eine unterschiedliche Anzahl von übereinander gedruckten Druckfarben auf, wobei der Kernbereich zur Messung mit einem Reflektometer und der Randbereich zum visuellen Vergleich mit dem Kernbereich ausgebildet ist. Mittels einer derartigen Anordnung soll erreicht werden, dass nur ein geringer Platzbedarf vorliegt, ohne dass dabei der Umfang der Kontroll- und Prüfmöglichkeiten verringert wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Messfeldanordnung sowie ein neues Verfahren anzugeben, mit denen eine verbesserte Erfassung des Grauachsenverhaltens möglich ist.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Messfeldanordnung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch ein Verfahren mit den im Anspruch 2 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass durch die Auswertung der zur Erfassung des Grauachsenverhaltens vorgesehenen Messfelder schnell und eindeutig Rückschlüsse dahingehend gezogen werden können, wie stark die gemessenen Grauwerte von Sollwerten abweichen und welche Charakteristik die gemessene Grauachse hat. Beispielsweise kann erkannt werden, ob die gemessene Grauachse ein oszillierendes Verhalten aufweist. Ferner kann erkannt werden, welche Abweichungen die gemessene Grauachse in bestimmten Bereichen aufweist, beispielsweise im Lichterbereich.
  • Weiterhin fallen subjektive Gesichtspunkte weg, da keine Beurteilung anhand von ausgedruckten Bildern vorgenommen werden muss. Es tritt eine Zeitersparnis im Vergleich zur bisher bekannten Vorgehensweise sowie eine genauere Erfassung der beim Druckvorgang wirkenden Variablen auf. Die erhaltenen Ergebnisse können dazu verwendet werden, den Druckvorgang bei Bedarf durch manuelle Einstellungen am Druckgerät bzw. der Druckmaschine zu optimieren. Sie können auch zu einer Regelung der Druckparameter verwendet werden, wobei diese Regelung unter Verwendung einer Steuereinheit des Druckgerätes bzw. der Druckmaschine erfolgt, welcher die erhaltenen Messergebnisse übermittelt werden.
  • Die Auswertung der von einer Messfeldanordnung gemäß der Erfindung abgeleiteten Messergebnisse erlaubt auch ein Erfassen des Tonwertverhaltens und ein Erfassen des Druckverhaltens im Übereinanderdruck.
  • Vorzugsweise erfolgt zu einer Erhöhung der Aussagekraft der Messergebnisse ein Abgleich der Messergebnisse in dem Sinne, dass sie miteinander in Beziehung gesetzt werden. So ist es beispielsweise denkbar, dass obwohl erhaltene Einzelwerte jeweils innerhalb zulässiger Intervalle liegen, eine Gesamtbetrachtung dieser Einzelwerte zu einem Ergebnis führt, das außerhalb des zulässigen Intervalles liegt.
  • Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass aufgrund des Wegfalls subjektiver Gesichtspunkte auch Laien überprüfen können, ob das jeweilige Druckgerät bzw. die jeweilige Druckmaschine korrekt arbeitet.
  • Weitere vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus deren beispielhafter Erläuterung anhand der Figuren. Es zeigt
  • 1 eine Skizze einer Messfeldanordnung,
  • 2 ein Diagramm zur Veranschaulichung einer grafischen Ausgabe einer gemessenen Tonwertkurve,
  • 3 eine Skizze zur Veranschaulichung der grafischen Darstellung des Grauachsenverhaltens,
  • 4 Skizzen eines Übereinanderdruckes von zwei Farben,
  • 5 eine Skizze eines Übereinanderdruckes von drei Farben,
  • 6 eine Skizze eines Übereinanderdruckes von vier Farben,
  • 7 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Abweichung des ermittelten Tonwertverhaltens von einem vorgegebenen Verhalten und
  • 8 ein Diagramm zur Veranschaulichung eines Abgleichs erhaltener Messergebnisse.
  • Die 1 zeigt eine Skizze einer Messfeldanordnung. Die dargestellte Messfeldanordnung weist insgesamt 168 Messfelder auf, die in Form eines Messfeldblockes mit vier Zeilen und 42 Spalten vorliegen. Die Zeilen des Messfeldblockes sind mit den Ziffern 1, 2, 3, 4 und die Spalten des Messfeldblockes mit den Buchstaben A, ..., Z sowie 2A, ..., 2P bezeichnet. Diese Messfeldanordnung ist derart konzipiert, dass die wichtigsten bei einem Druckprozess mittels einer Druckmaschine oder eines Druckgerätes wirkenden Variablen erfasst werden können und weiterhin auch deren Wechselwirkung aufgezeigt werden kann. Insbesondere erlaubt eine Messfeldanordnung gemäß der Erfindung eine Erfassung des Tonwertverhaltens, eine Erfassung des Grauachsenverhaltens und eine Erfassung des Druckverhaltens im Übereinanderdruck. Die erhaltenen Ergebnisse können in Form von Tabellen und/oder in Form von grafischen Darstellungen ausgegeben werden. Dies erlaubt beispielsweise einen Vergleich zwischen einer gedruckten und einer im voraus als Referenz errechneten Grauachse. Ferner erlaubt dies beispielsweise eine Beurteilung des Trapping-Verhaltens.
  • Alle Messfelder der Messfeldanordnung werden mittels eines Spektralphotometers abgetastet, welchem ein Polarisationsfilter vorgeschaltet ist. Jedes Messfeld der dargestellten Messfeldanordnung hat eine spezielle Aufgabe. Die Aufgaben der Messfelder werden nachfolgend näher erläutert.
  • Die Felder B4, N3 und 2P4 haben Cyan-, Magenta-, Gelb- und Schwarzwerte, die jeweils 0% betragen, sowie einen Helligkeitswert, der bei 100% liegt.
  • Diese Felder repräsentieren das Papierweiß und zeigen Verschmutzungen an, die durch einen unsauberen Druck hervorgerufen wurden. Dies gilt vornehmlich bei toner- und tintenstrahlbasierenden Systemen. Sollten die bezüglich dieser Felder erhaltenen Messwerte nicht den Werten des Papierweiß entsprechen, so ist eine optische Kontrolle der vorhandenen Druckmaschine vorzunehmen, um die Ursache dieses Fehlers erkennen und den Fehler beseitigen zu können. Bei Offsetdruckmaschinen können Verunreinigungen dieser Art durch Tonen hervorgerufen werden.
  • Die folgenden Tabellen 1–4 geben Aufschluss über die Messfelder, die zur Beurteilung des Tonwertverhaltens der Primärfarben vorgesehen sind.
  • Tabelle 1:
    Figure 00060001
  • Tabelle 2:
    Figure 00060002
  • Tabelle 3:
    Figure 00070001
  • Tabelle 4:
    Figure 00070002
  • Aus diesen Tabellen 1–4 ergibt sich, dass für jeden der Tonwerte Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz eine Vielzahl von Messfeldern vorgesehen ist. Die in den Tabellen angegebenen Zahlen besagen, dass das jeweilige Messfeld mit der jeweiligen Farbe bedruckt ist und dass im Idealfall das jeweilige Feld einen gemessenen Flächendeckungsgrad aufweisen sollte, der der in der Tabelle angegebenen Prozentzahl entspricht. Durch die Abtastung des jeweiligen Feldes mittels eines Spektralphotometers, dem ein Polarisationsfilter vorgeschaltet ist, werden Messwerte erhalten, die eventuelle Abweichungen vom genannten Idealfall zeigen und dadurch Aufschluss über das Tonwertverhalten der einzelnen Farben geben.
  • Die aus diesen Messfeldern abgeleiteten Messwerte werden vorzugsweise sowohl in Form einer Tabelle als auch in grafischer Form ausgegeben.
  • Gemäß einer Ausführungsform werden die erhaltenen Messwerte mit vorgegebenen Referenzwerten verglichen. Treten Abweichungen auf, dann kann durch Bedienereingaben oder -einstellungen oder im Sinne einer Regelung eine gewünschte Einstellung der Druckmaschine herbeigeführt werden.
  • Die genannten Referenzwerte können bei Bedarf im Hinblick auf eventuelle Kundenwünsche modifiziert werden. Auch eine Angleichung der Referenzwerte an gültige Normen oder bestimmte Druckverfahren kann ohne weiteres durchgeführt werden.
  • Ein Beispiel für die Ausgabe der aus den Messfeldern mittels eines Spektralphotometers erhaltenen Messwerte zeigt die folgende Tabelle, in welcher in der Spalte Messfeld Sollwerte für den Flächendeckungsgrad, in den Spalten mit den Prozentangaben gemessene Flächendeckungsgrade und in den Spalten mit den D-Werten logarithmische Dichten angegeben sind.
  • Tabelle 5:
    Figure 00080001
  • Ein Beispiel für eine grafische Ausgabe von gemessenen Tonwert kurven ist in der 2 gezeigt. Dabei ist längs der Ordinate die logarithmische Dichte aufgetragen und längs der Abszisse der Flächendeckungsgrad der jeweiligen Farbe. Die obere Kurve entspricht der logarithmischen Dichte für Schwarz, die untere Kurve der logarithmischen Dichte für die Buntfarben Cyan, Magenta und Gelb. Aus der Figur ist ersichtlich, dass bei einem Flächendeckungsgrad von ca. 43% die größte Abweichung von einem vorgegebenen Sollwert vorliegt.
  • Um das Grauachsenverhalten einer Druckmaschine zu erfassen, werden die aus der folgenden Tabelle ersichtlichen Felder vermessen:
  • Tabelle 6:
    Figure 00090001
  • Die bezüglich dieser Felder mittels des Spektralphotometers erhaltenen Messwerte werden grafisch dargestellt. Bei der grafischen Darstellung werden die gemessenen Werte mit errechneten Optimalwerten in Verbindung gesetzt und auf diese Weise Abweichungen vom gewünschten Druckverhalten aufgezeigt. Wenn die Abweichungen vorgegebene Toleranzwerte übersteigen, sollte die Druckmaschine und die darauf vorgenommene Standardisierung überprüft werden. Abweichungen, die einen bestimmten Toleranzrahmen überschreiten, können durch ICC-Profile nicht mehr kompensiert werden.
  • Ein Beispiel für eine derartige grafische Darstellung des Grauachsenverhaltens ist in der 3 gezeigt. In dieser Figur stellt die gepunktete Linie die Helligkeitsachse dar, deren unteres Ende maximalem Schwarz und deren oberes Ende maximalem Licht entspricht. Die durchgezogene Linie entspricht der gemessenen Helligkeitsachse. Ein Vergleich der beiden Linien gibt Auskunft über das Grauachsenverhalten, insbesondere darüber, wie stark die gemessene Grauachse vom Sollwert abweicht und welche Charakteristik die gemessene Grauachse hat. Beispielsweise zeigt sich, ob die gemessene Grauachse ein oszillierendes Verhalten aufweist. Ferner zeigt sich, welche Abweichungen die gemessene Grauachse in bestimmten Bereichen aufweist, beispielsweise im Lichterbereich.
  • Die Ausgabe der erhaltenen Messwerte kann auch in Form einer Tabelle vorgenommen werden. Ein Beispiel dafür zeigt die nachfolgende Tabelle 7.
  • Tabelle 7:
    Figure 00100001
  • Figure 00110001
  • Gegebenenfalls kann die Ausgabe der Messwerte auch zusammen mit Delta E-Abweichungen erfolgen. Unter Delta E versteht man dabei die arithmetische Mittelung der drei CIE-L*a*b*-Werte zweier oder mehrerer Messwerte. Bei CIE (Comission Internationale de l'Eclerage) handelt es sich um eine Kommission, die durch empirische Untersuchungen mit Studenten das Farbsehen untersucht und einen CIE-Farbraum ermittelt hat.
  • Mittels der in der 1 dargestellten Messfeldanordnung kann auch eine Analyse des Druckverhaltens im Lichterbereich vorgenommen werden. Die Ergebnisse dieser Auswertung zeigen das Verhalten der Druckfarben bei geringer Schichtdicke. Diese Auswertung ist wichtig für die Beurteilung des Farbannahmeverhaltens auf dem jeweiligen Bedruckstoff.
  • Die Ergebnisse der zugehörigen Messdatenauswertung können sowohl grafisch als auch in Form einer Tabelle dargestellt werden. Die Ausgabe der Messwerte in der Tabelle erfolgt in Form von CIE-L*a*b*-Werten.
  • Die Ergebnisse dieser Auswertung sind nur durch die Druckmaschinenkalibration, den Bedruckstoff, die eingesetzte Druckfarbe, das benutzte Gummituch oder die be nutzte Druckplatte bzw. deren Kalibrierung zu beeinflussen. Die gedruckte Dichte (100%-Fläche) besitzt nur geringen Einfluss auf das Ergebnis der Messung.
  • Ein Beispiel für eine derartige Ausgabe in Form einer Tabelle ist nachfolgend dargestellt.
  • Tabelle 8:
    Figure 00120001
  • Durch eine Auswertung der in den nachfolgenden Tabellen 9, 10 und 11 angegebenen Felder lassen sich die Eigenschaften der im Zusammen- bzw. Übereinanderdruck entstehenden Sekundärfarben auswerten. Auftretende Abweichungen in der Farbbalance deuten auf ein Fehlverhalten im Druck hin. Als Ursache für Wertabweichungen können unter anderem Abweichungen in der gedruckten Enddichte als auch Probleme mit dem Trapping in Frage kommen.
  • Tabelle 9:
    Figure 00130001
  • Tabelle 10:
    Figure 00130002
  • Tabelle 11:
    Figure 00140001
  • Die in den Tabellen 9, 10 und 11 angegebenen Felder zeigen das Annahmeverhalten beim Übereinanderdruck von zwei Farben. Dies ist auch in der 4 veranschaulicht, in welcher die dargestellten Übereinanderdrucke die Mischfarben blau, grün und rot ergeben. Messtechnisch werden diejenigen spektralen Abweichungen erfasst, die beim Übereinanderdruck von Rasterflächen entstehen können. Eine tabellarische Angabe der erhaltenen Messwerte erfolgt mittels CIE-L*a*b*-Werten sowie einer Angabe der mittleren Abweichung Delta-E.
  • Durch eine Auswertung der in der Tabelle 12 angegebenen Felder werden Informationen über das Farbannahmeverhalten beim Übereinanderdruck von drei Farben erhalten. Auch dabei werden spektrale Abweichungen durch ein Fehlverhalten im Übereinanderdruck festgestellt. Die Erfassung der Wer te und deren Ausgabe erfolgt im CIE-L*a*b*-Modus. Die mittlere Abweichung wird mit Delta-E angegeben.
  • In der 5 ist ein Übereinanderdruck von drei Farben dargestellt. Durch eine Auswertung der von diesen Feldern abgeleiteten Messergebnisse lassen sich Rückschlüsse auf das Farbannahmeverhalten beim Übereinanderdruck von drei Farben ziehen, also von Tertiärfarben.
  • Tabelle 12:
    Figure 00150001
  • Die Tabelle 12 zeigt die drei Buntfarben im Zusammendruck. Das bereits festgestellte Farbverhalten kann sich beim Zusammendruck der drei Buntfarben nochmals ändern.
  • Durch die Eigenschaften im Zusammendruck wird das Grauachsenverhalten beeinflusst. Um dieses Grauachsenverhalten genauer beurteilen zu können, werden die aus den in der Tabelle 12 angegebenen Messfeldern abgeleiteten Messergebnisse mit dem Grauachsenverhalten und der bereits ermittelten Druckkennlinie in Verbindung gesetzt.
  • Unterschiedliche Eigenschaften beim Zusammendruck von zwei oder drei Farben werden durch unterschiedliche Prozessvariable hervorgerufen. Nur eine Auswertung der Ergebnisse aus allen Messfeldern ermöglicht eine genaue und zutreffende Beurteilung der Messwerte.
  • Aus der nachfolgenden Tabelle 13 zeigt sich, wie durch eine Auswertung des dort spezifizierten Zusammendruckes Rückschlüsse auf das Druckverhalten der Farben im Lichterbereich gezogen werden können und in wie weit das Papierweiß Einfluss auf die optische Wirkung nimmt. Diese Felder dienen insbesondere zur Beurteilung der Proofabstimmung. Ein Proof ist ein farbverbindliches Muster zur optischen Kontrolle von farbigen Abbildungen für die am Druck beteiligten Parteien und gegebenenfalls für Kunden.
  • Tabelle 13:
    Figure 00170001
  • In der 6 ist ein Übereinanderdruck von vier Farben dargestellt. Durch eine Auswertung der von diesen Feldern abgeleiteten Messwerte lassen sich Rückschlüsse auf das Farbannahmeverhalten beim Übereinanderdruck von vier Farben ziehen. Auch dabei werden spektrale Abweichungen durch ein Fehlverhalten im Übereinanderdruck festgestellt. Die Erfassung der Werte und deren Ausgabe erfolgt im CIE-L*a*b*-Modus. Die mittlere Abweichung wird mit Delta-E angegeben.
  • Anhand der vorstehend beschriebenen Messergebnisse lassen sich einzeln Informationen über alle relevanten Druckparameter ableiten, die auf dem Druckbogen mit der hier vorgestellten Messmethode erfasst werden können. Um die Aussagekraft der erhaltenen Messwerte zu erhöhen, erfolgt ein Abgleich der Messergebnisse. Dieser Abgleich der einzelnen Messergebnisse ermöglicht detailliertere Aussagen über die erhaltenen Ergebnisse. Ebenso ermöglicht ein derartiger Datenabgleich eine genauere und schnellere Analyse von auftretenden Fehlern bzw. eine genauere und schnellere Erkennung der Ursache von auftretenden Fehlern.
  • So erfolgt beispielsweise ein Abgleich der Messungen der Tonwertkurve und des Grauachsenverhaltens. Die Grauachsenwerte werden auf ihr Tonwertverhalten hin überprüft. Die aus dieser Prüfung resultierenden Werte werden mit den Werten aus der bereits ermittelten Tonwert kurve in Beziehung gesetzt. Auftretende Abweichungen werden mit entsprechenden Angaben über das Ausmaß des auftretenden Fehlverhaltens angegeben.
  • Wurde im Vorfeld eine Grauachsenverschiebung festgestellt, dann wird geprüft, ob bei einer oder mehreren der gedruckten Farben das Tonwertverhalten außerhalb der Vorgaben liegt bzw. ob die Tonwerttoleranzen eine zulässige Spanne in vollem Umfang ausnutzen.
  • Die 7 zeigt ein Diagramm zur Veranschaulichung der Abweichung des ermittelten Tonwertverhaltens von einer vorgegebenen Tonwertkurve. Längs der Ordinate ist die logarithmische Dichte und längs der Abszisse der Flächendeckungsgrad der jeweiligen Farbe angegeben. Die obere Kurve zeigt die logarithmische Dichte für Schwarz, die untere Kurve zeigt die logarithmische Dichte für die Buntfarben Cyan, Magenta und Gelb. Abweichungen im Tonwertverhalten, wie sie in dieser Grafik dargestellt sind, führen zu einer Grauachsenverschiebung von neutralgrau zu violett bzw. zu rot im Licht und Viertelton.
  • Kann eine derartige Verschiebung bei der Überprüfung der Grauachsenwerte nicht nachvollzogen werden, dann kann davon ausgegangen werden, dass noch mindestens ein weitere Faktor die erhaltenen Messwerte im Grauachsenbereich beeinflusst.
  • Anhand dieses Beispiels wird deutlich, dass eine Aussage über das Druckverhalten erst dann schlüssig ist, wenn die erhaltenen Messergebnisse zueinander in Beziehung gesetzt werden.
  • Die 8 zeigt ein Diagramm zur Veranschaulichung eines weiteren Abgleichs erhaltener Messergebnisse. Dabei werden sowohl das Grauachsenverhalten als auch das Tonwertverhalten in Beziehung zu einem Zusammendruck der einzelnen Farben gesetzt. Die aus einem derartigen Abgleich resultierenden Ergebnisse zeigen zum einen, in wie weit das Grauachsenverhalten durch den Übereinanderdruck beeinflusst wird und zum anderen, in wie weit sich das Tonwertverhalten durch den Übereinanderdruck ändert.
  • Im darauffolgenden Schritt werden die erhaltenen beiden Ergebnisse 1 und 2 zueinander in Beziehung gesetzt. Das Resultat aus dieser Beziehung gibt Aufschluss über die Farbbalance des Druckes. Die Farbbalance zeigt die Wechselwirkung zwischen dem Farbannahmeverhalten und der Grauachsenstabilität auf der einen Seite und dem Tonwertverhalten und dem Farbannahmeverhalten auf der anderen Seite.
  • Die oben genannten Faktoren Tonwertverhalten und Grauachsenverhalten beeinflussen die optische Wirkung des zu druckenden Bildes in entscheidendem Maß. Die Art der optischen Veränderung ist jedoch grundlegend verschieden. Um die Balance beurteilen zu können, werden Spektralwerte aus beiden vorgenannten Ergebnissen miteinander verrechnet, nämlich über die logarithmische Dichte der vierfarbig gedruckten Felder im Vergleich zu den drei-, zwei- und einfarbig gedruckten Feldern. Aus dieser Verrechnung werden die beiden folgenden Ergebnisse abgeleitet:
    • – eine Auskunft darüber, welcher der beiden Faktoren die optische Anmutung des Druckes prägt und
    • – eine Auskunft darüber, ob die Bilder durch den Druck in ihrer optischen Anmutung verändert werden bzw. ob diese Veränderung durch den Druckprozess noch innerhalb vorgegebener Toleranzen liegt.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nach alledem mittels der zu prüfenden Druckmaschine bzw. des zu prüfenden Druckgerätes ein Testchart auf einem Druckbogen ausgedruckt. Der Testchart weist eine vorgegebene Messfeldanordnung in Bezug zum jeweils verwendeten Messgerät auf. Die einzelnen Messfelder des Messcharts werden mittels des Messgeräts, nämlich eines Spektralphotometers, abgetastet, welchem ein Polarisationsfilter vorgeschaltet ist. Eine Auswertung der erhaltenen Messwerte liefert Aufschluss über die wichtigsten bei einem Druckvorgang wirkenden Variablen. Dazu gehören das Tonwertverhalten, das Grauachsenverhalten, das Druckverhalten im Lichterbereich, das Druckverhalten bei einem Übereinanderdruck von zwei Farben, das Druckverhalten bei einem Übereinanderdruck von drei Farben und das Druckverhalten bei einem Übereinanderdruck von vier Farben. Die Verwendung des Polarisationsfilters hat den Vorteil einer Abbildung des gesamten Farbraumes.
  • Das verwendete Spektralphotometer arbeitet im Sinne folgender Vorgaben bzw. Einstellungen:
    • – Beleuchtungsgeometrie: 45°/0° mit zirkularer Beleuchtung;
    • – Normlicht D50;
    • – Normalbeobachter: 2°; und
    • – Weißbezug: absolut.
  • Um die Zuverlässigkeit der erhaltenen Messergebnisse sicherzustellen, sollte darauf geachtet werden, dass während der Messungen stets die gleichen Umgebungsbedingungen vorherrschen. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass eine regelmäßige Kontrolle der Messmittel stattfindet. Für den Fall, dass Referenzdrucke erstellt werden, ist darauf zu achten, dass diese lichtdicht verpackt bei maximal Zimmertemperatur aufbewahrt werden.
  • Um die Aussagekraft der erhaltenen Messergebnisse, die in Form von Tabellen und/oder Grafiken ausgegeben werden, zu erhöhen, werden die erhaltenen Messergebnisse miteinander verknüpft bzw. miteinander abgeglichen. Dieser Abgleich ermöglicht detailliertere Aussagen über die erhaltenen Ergebnisse. Ebenso ermöglicht dieser Abgleich eine schnellere und genauere Analyse der Ursachen aufgetretener Fehler.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, auf einem Druckbogen an verschiedenen Orten jeweils ein Testchart der Erfindung auszudrucken und dann durch einen Vergleich jeweils gleicher vierfarbig bedruckter Messfelder zu ermitteln, ob Rasterpunktverschiebungen aufgetreten sind.
  • Weiterhin kann anhand des Ausdrucks von mehreren Testcharts auf dem Druckbogen die Farbverteilung in horizontaler und vertikaler Richtung ermittelt und bewertet werden. Dies geschieht anhand eines Vergleiches der einfarbig bedruckten Felder von Messchart zu Messchart.

Claims (7)

  1. Messfeldanordnung zur Erfassung von bei einem Druckvorgang wirkenden Variablen, wobei die Messfelder in Form eines Messfeldblockes mit mehreren Zeilen und mehreren Spalten angeordnet sind, und wobei eine Gruppe von Messfeldern zur Erfassung des Grauachsenverhaltens vorgesehen ist, deren Messfelder mit Tonwerten der Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz versehen sind, wobei die Flächendeckungsgrade mindestens dreier dieser Farben sich von Messfeld zu Messfeld unterscheiden.
  2. Verfahren zur Erfassung von bei einem Druckvorgang wirkenden Variablen, bei welchem – von einem Druckgerät oder einer Druckmaschine auf einem Druckbogen eine Messfeldanordnung gemäß dem Anspruch 1 ausgedruckt wird, – die Messfelder des ausgedruckten Testcharts mittels eines Spektralphotometers, dem ein Polarisationsfilter vorgeschaltet ist, abgetastet werden und – die durch die Abtastung erhaltenen Messwerte in Form einer das Grauachsenverhalten beschreibenden Tabelle und/oder einer Grafik ausgegeben werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der grafischen Darstellung die gemessenen Werte mit errechneten Optimalwerten in Verbindung gesetzt werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei der grafischen Darstellung eine Referenz-Helligkeitsachse und eine gemessene Helligkeitsachse dargestellt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Endbereich der Helligkeitsachse maximalem Schwarz und der andere Endbereich der Helligkeitsachse maximalem Licht entspricht.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2–5, dadurch gekennzeichnet, dass die das Grauachsenverhalten beschreibende Tabelle Informationen über Flächendeckungsgrade und Lab-Werte enthält.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2–5, dadurch gekennzeichnet, dass in der das Grauachsenverhalten beschreibenden Tabelle Messwerte zusammen mit Delta-E-Abweichungen dargestellt werden.
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