DE102004063616A1

DE102004063616A1 - Bausatz zur Herstellung einer offenen Treppe

Info

Publication number: DE102004063616A1
Application number: DE200410063616
Authority: DE
Inventors: Michael Saur; Stefan Korzilius
Original assignee: PETER JOSEF KORZILIUS SOEHNE G; Peter Josef Korzilius Sohne & Co GmbH
Current assignee: PETER JOSEF KORZILIUS SOEHNE G; Peter Josef Korzilius Sohne & Co GmbH
Priority date: 2004-12-27
Filing date: 2004-12-27
Publication date: 2006-07-13

Abstract

Der Bausatz zur Herstellung einer offenen Treppe weist eine Metallkassette (10) mit einer einer Treppenstufe entsprechenden Breite und Tiefe und eine nach oben offene Aufnahme (13) auf. Eine in der Metallkassettenaufnahme (13) angeordnete Füllung (15) hat wenigstens einen vorgefertigten Formkörper (15) aus keramischem Material oder Kunststoff und solche Abmessungen, daß sie in die Aufnahme passend einfügbar ist. Die Oberseite (28) der Formkörper schließt die Kassettenaufnahme im wesentlichen bündig ab. Die Metallkassette (10) kann eine durchbrochene Bodenseite (11) haben, der die Formkörper (15) aufgesetzt sind.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Bausatz zur Herstellung einer offenen Treppe mit einer Metallkassette, die einer Treppenstufe entsprechende Breiten- und Tiefenabmessungen hat und eine nach oben offene Aufnahme aufweist; einer in der Metallkassettenaufnahme angeordneten Füllung; und Mitteln zum Befestigen der Treppenstufe an einem Untergrund und/oder an ortsfesten Wangen.
Bei einem bekannten Bausatz dieser Art wurden geschlossene Stahlkassetten mit einer ca. 5 cm Estrichschicht befüllt, und die Oberseite der Estrichschicht wird nach deren Aushärtung mit keramischen Fliesen belegt. Dieser bekannte Bausatz bedingt eine stabile und entsprechend hoch dimensionierte Stahlkonstruktion als Metallkassette und eine relativ große Bauhöhe der Sandwichkonstruktion aus Kassettenboden, Estrich, Kleber und Fliesenbelag.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Bausatz zur Herstellung einer offenen Treppe so zu verbessern, daß bei vergleichbarer Stabilität die Bauhöhe der einzelnen Treppenstufen und die Herstellungskosten verringert werden können.
Ausgehend von einem Bausatz der eingangs genannten Art, zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, daß die Füllung wenigstens einen vorgefertigten Formkörper aus keramischem Material oder Kunststoff aufweist, der in die Aufnahme passend einfügbar ist, wobei der Formkörper eine Oberseite hat, die die Kassettenaufnahme im wesentlichen bündig abschließt. Der erfindungsgemäße Bausatz hat gegenüber dem bekannten Stande der Technik wesentliche bauliche und herstellungsmäßige Vorteile: die vorgefertigten Formkörper werden passend in die zugehörigen Aufnahmen der Metallkassetten eingebettet. Die Herstellungskosten sind wesentlich niedriger als bei bekannten Konstruktionen, da die Verfahrensschritte des Einbringens einer dicken Estrichschicht, deren Aushärten und Belegen mit einer Keramikplattenschicht entfallen. Die vorgefertigten Formkörper leisten einen erheblichen Beitrag zur Stabilität und Biegesteifigkeit der Gesamtstufe, wodurch die Stufenhöhe vermindert werden kann. Dies wiederum führt zu einer eleganteren, da dünneren Gestaltung der Stufen und zu einem geringeren Gewicht der fertigen Baueinheit.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß die Metallkassette wannenförmig ausgebildet ist und daß eine Trittschall-Dämmatte zwischen dem Wannenboden und einer Unterseite des wenigstens einen Formkörpers angeordnet ist. Aufgrund der Biegesteifigkeit des oder der Formkörper kann die Metallkassette mit minimalen Wandstärken ausgebildet sein.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung hat die Metallkassette eine durchbrochene Bodenseite, der der wenigstens eine Formkörper aufgesetzt ist. Die Metallkassette kann bei dieser Ausführungsform etwa rahmenförmig mit relativ großen bodenseitigen Ausnehmungen ausgebildet sein, wodurch eine entsprechende Materialeinsparung an der Metallkassette möglich wird.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Metallkassettenaufnahme nach oben und zur Frontseite offen ist und der wenigstens eine vorgefertigte Formkörper mit mehreren Klebepunkten an der Metallkassette festgelegt ist. Der wenigstens eine Formkörper kann dabei eine frontseitige Abrundung aufweisen, die in die ebene Oberseite übergeht.
In Weiterbildung der Erfindung sind mehrere Formkörper in der Kassettenaufnahme in einer Lage nebeneinander angeordnet. Diese Ausführung macht es möglich, Kassettenaufnahme mit gestuft unterschiedlichen Breiten mit den gleichen vorgefertigten Formkörpern zu füllen, wobei die Zahl der nebeneinander angeordneten Formkörper der Breite der jeweiligen Kassettenaufnahme angepaßt ist.
Der erfindungsgemäße Bausatz kann mit verschiedenen Haltemitteln kombiniert werden. Beispielsweise kann die Metallkassette auf zwei parallele Holme aufgesetzt werden.
In alternativer Ausführung ist die Metallkassette an wenigstens einer Seitenwange befestigt.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des Bausatzes zur Herstellung einer Stufe einer offenen Treppe, wobei die bodenseitig durchbrochene Kassette nur mit einem ihrer zwei vorgefertigten Formkörpern besetzt ist; und
2 eine perspektivische Ansicht auf eine andere Ausführungsform eines Bausatzes mit einer bodenseitig geschlossenen, frontseitig im wesentlichen offenen Metallkassette.
In 1 ist perspektivisch ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Bausatzes in Teildarstellung gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist eine als Ganze mit 1 bezeichnete Stufe eine rechteckige Metallkassette 10 auf, die eine mehrfach durchbrochene Bodenwand 11 und rechtwinkelig zur Bodenwand und zueinander verlaufende Seitenwände 12, 12S aufweist. Die durchbrochene Bodenwand 11 und die Seitenwände 12, 12S begrenzen eine Kassettenaufnahme 13.
In der Darstellung gemäß 1 ist ein keramischer Formkörper 15 in die Kassettenaufnahme 13 passend eingefügt. Der Formkörper 15 ist bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ein stranggepreßtes Keramikbauteil, dessen Dicke der Tiefe der Kassettenaufnahme 13, dessen Breite dem Abstand der frontseitigen und rückseitigen Wände 12 und dessen Länge etwa der Hälfte der Weite der Kassettenaufnahme 13 zwischen den Seitenwänden 12S der Kassette 10 entspricht. Die ebene Oberseite des Formkörpers 15 schließt nach dem Einfügen des Formkörpers in die Aufnahme 13 bündig mit den Oberkanten der Seitenwände 12, 12S ab.
Wie in 1 zu sehen ist, überspannt der tafelförmige Formkörper 15 Ausnehmungen 14 in der Bodenwand 11 der Kassette 10 und trägt daher maßgeblich zu der Stabilität der Kombination aus Metallkassette 10 und vorgefertigten Keramikformkörpern 15 bei. Beim Zusammenbau wird eine die Kassettenaufnahme 13 vollständig füllende Zahl von Formkörpern 15 in die Metallkassette bzw. deren Aufnahme eingefügt und beispielsweise jeweils mit vier Epoxydharz-Klebepunkte mit der rahmenförmigen Bodenwand 11 verbunden. Nach dem Einfügen der keramischen Formkörper 15 in die Kassette 10 ist eine Stufe, bestehend aus der Kassette 10 mit rundum geschlossenem Rahmen und den beiden als Füllung dienenden Formkörpern 15 gebildet. Die Herstellungszeit, die Stabilität und die Gestehungskosten sind im Vergleich zu herkömmlichen Bausätzen wesentlich verbessert. Vor allem das Gewicht und die Stufendicke ist minimiert.
In 2 ist eine andere Ausführungsform des neuen Bausatzes vor der Fertigstellung einer Stufe gezeigt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel weist der Bausatz 2 eine tragende Metallkassette 20 mit geschlossener Bodenwand 21. Letztere hat die Kassette seitlich begrenzenden Seitenwänden 22S und eine zu der Bodenwand 21 und den beiden Seitenwänden 22S rechtwinkelig verlaufenden Rückwand 22. Die Wände 22 und 22S begrenzen eine Kassettenaufnahme 23 an drei Seiten; an der Frontseite ist die Metallkassette 20 mit einer geringfügig nach oben vorspringenden Rippe 24 versehen. Die Bodenwand ist im mittleren Bereich geringfügig nach oben abgesetzt; der Absatz 27 trägt zur Stabilität der Bodenwand und der Gesamtkassette bei.
In die Aufnahme 23 sind mehrere Formkörper 25 eingefügt. Jeder Formkörper ist an der Rückwand 22 und einer Seitenwand 22S im wesentlich bündig in Anlage; die ebene Oberseite (28) des Formkörpers 25 geht in eine frontseitige Rundung 29 des Formkörpers über. Diese Kantenrundung des keramischen Formkörpers ist gestalterisch erwünscht und begünstigt die Tritteigenschaften der zugehörigen Stufe der offenen Treppe. Bei der fertigen Baueinheit ist die gesamte Aufnahme 23 zwischen den beiden Seitenwänden 22S der Metallkassette 20 mit Formkörpern gefüllt.
Auf der geschlossenen Bodenwand 21 der Kassette 20 gemäß 2 ist vorzugsweise eine in der Zeichnung nicht dargestellte Trittschall-Dämmatte angeordnet, welche die Schalldämmung bei der fertigen Stufe wesentlich verbessert.
Die Verfugung zwischen den Formkörpern 15 bzw. 25 und den Wandungen der Kassette kann in bekannter Weise mittels Epoxydharz-Pflasterfugenmörtel bzw. versiegelbarer Silikonmasse erfolgen. Die Oberflächenstruktur der Formkörper 15 bzw. 25 ist ähnlich keramischen Platten weitgehend frei wählbar. Die mit dem Bausatz hergestellte Treppe bzw. Stufe ist auch als Außenstufe geeignet; sie kann aber auch mit einem passenden Textilbelag abgedeckt werden, um die offene Treppe gestalterisch in die Fußbodenstruktur der umgebenden Raumabschnitte einzupassen.
Für die Befestigung der Baueinheit, bestehend aus Metallkassette und wenigstens einem vorgefertigten keramischen Formkörper, kann durch Aufsetzen durch zwei Holme oder durch Anbringung an zwei Seitenwangen erfolgen. Die Baueinheit aus Metallkassette und wenigstens einem vorgefertigten Formkörper, hat aber trotz schlanker Bauform ausreichend Biegesteifigkeit, um einseitig an einer Spindel einer Spindeltreppe befestigt zu werden oder über eine Seitenwange an einer Hauswand angebracht zu werden.
Die vorgefertigten Formkörper bestehen vorzugsweise aus keramischem Material. Letzteres läßt sich durch variantenreiche Oberflächengestaltung dem Einsatzort in der Regel optimal anpassen. Soweit die Stufen aber mit einem zusätzlichen Oberflächenbelag, z.B. einem Teppich versehen werden soll, könnten vorgefertigte Formkörper aus Kunststoff eingebaut werden, die in der Regel wesentlich preiswerter herstellbar sind. Stranggepreßte Kunststoff-Formkörper haben ausgezeichnete Festigkeitseigenschaften und darüber hinaus noch einen deutlich geringeres Gewicht als Keramikformkörper.

Claims

Bausatz zur Herstellung einer offenen Treppe mit einer Metallkassette (10; 20), die einer Treppenstufe entsprechende Breiten- und Tiefenabmessungen hat und eine nach oben offene Aufnahme (13, 23) aufweist; eine in der Metallkassettenaufnahme angeordnete Füllung (15; 25); und Mittel zum Befestigen der Treppenstufe an einem Untergrund und/oder an ortsfesten Wangen, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung wenigstens einen vorgefertigten Formkörper (15; 25) aus keramischem Material oder Kunststoff aufweist, der in die Aufnahme (13; 23) passend einfügbar ist, wobei der Formkörper eine Oberseite (28) hat, die die Kassettenaufnahme im wesentlichen bündig abschließt.
Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkassette wannenförmig ausgebildet ist und daß eine Trittschalldämmatte zwischen dem Wannenboden (21) und einer Unterseite des wenigstens einen Formkörpers (25) angeordnet ist.
Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkassette (10) eine durchbrochene Bodenseite (11) hat, der der wenigstens eine Formkörper (15) aufgesetzt ist.
Bausatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkassettenaufnahme (23) nach oben und zur Frontseite hin offen ist und der wenigstens eine vorgefertigte Formkörper (25) mit mehreren Klebepunkten an der Metallkassette festgelegt ist.
Bausatz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Formkörper (25) eine frontseitige Abrundung (29) aufweist, die in die ebene Oberseite (28) übergeht.
Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Formkörper (15; 25) in der Kassettenaufnahme (13; 23) in einer Lage nebeneinander angeordnet sind.
Bausatz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper (15; 25) einheitlich Querschnittsprofil haben.
Bausatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper (15; 25) untereinander und zu den Wänden der Aufnahme (13; 23) verfugt sind.
Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkassette (10; 20) auf zwei parallele Holme aufgesetzt ist.
Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkassette (10; 20) an wenigstens einer Seitenwange befestigt ist.
Bausatz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkassette (10; 20) zwischen zwei Seitenwangen befestigt ist.
Bausatz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Metallkassetten (10; 20) mit Abstand übereinander und winkelversetzt an einer Spindel einer Spindeltreppe befestigt sind.