DE102004061591B3 - Verfahren zum Betrieb eines bildgebenden medizinischen Gerätes - Google Patents
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Abstract
Ein Verfahren zum Betrieb eines bildgebenden medizinischen Gerätes (5, 6) umfasst folgende Schritte: DOLLAR A È Positionieren eines ein Untersuchungsobjekt abstützenden Liegenbretts (2) im Scan-Bereich (S1, S2) des medizintechnischen Gerätes (5, 6), DOLLAR A È Erstellung einer Aufnahme sowohl eines Abschnitts (Q1, Q2) des Liegenbretts (2) als auch zumindest eines Teils des zu untersuchenden Gewebes des Untersuchungsobjektes im Scan-Bereich (S1, S2), DOLLAR A È Vergleich der aufgenommenen Ist-Position (P1) des Abschnitts (Q1, Q2) des Liegenbretts (2) mit einer Soll-Position (P2) des Liegenbretts (2) durch Bildauswertung der mit dem medizintechnischen Gerät (5, 6) erstellten Aufnahme, DOLLAR A È Korrektur der mit dem medizintechnischen Gerät (5, 6) erstellten Aufnahme des untersuchten Gewebes unter Nutzung des Soll-Ist-Vergleichs der Position (P1, P2) des Liegenbretts (2).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines bildgebenden medizinischen Gerätes, wobei sich ein Untersuchungsobjekt, insbesondere Patient, auf einem Liegenbrett befindet. Eine bildgebende Diagnoseeinrichtung mit einem Liegenbrett ist beispielsweise aus der
DE 199 20 008 A1 bekannt. - Bei bildgebenden medizinischen Verfahren, z.B. Computertomographieverfahren, wird häufig ein auf einem Liegenbrett befindlicher Patient während der Untersuchung relativ zu einem Scanbereich eines Diagnosegerätes verschoben. Das Liegenbrett ist hierbei in vielen Fällen nur einseitig abgestützt, so dass sich mit zunehmenden Vorschub des Liegenbretts dieses zwangsläufig durchbiegt. Selbst mit einem sehr stabil gestalteten Liegenbrett lässt sich die Durchbiegung nicht vollkommen vermeiden. Eine Minimierung der Durchbiegung des Liegenbretts ist zwar durch eine mehrseitige Abstützung erreichbar, erfordert jedoch eine aufwendige Führungskonstruktion.
- Solange nur eine einzige Aufnahme in einer bestimmten Querschnittsebene des zu untersuchenden Gewebes erstellt werden soll, ist eine leichte Durchbiegung des Liegenbretts in manchen Fällen ohne Belang. Dagegen ist die exakte Kenntnis der Positionierung, insbesondere auch der Höhenpositionierung, des Liegenbretts von großer Bedeutung, wenn entweder verschiedene Aufnahmen desselben Gewebebereiches überlagert werden sollen und/oder aus Aufnahmen in verschiedenen Querschnittsebenen dreidimensionale Daten generiert werden sollen. Letztgenanntes gilt sowohl im Fall getrennter Aufnahmen in verschiedenen Querschnittsebenen als auch in Fällen, in denen ein kontinuierlicher Vorschub während der bildgebenden Diagnose erfolgt, beispielsweise bei der Spiralcomputertomographie. Ein Anwendungsgebiet, in dem die exakte Zuordnung von mit bildgebenden medizintechnischen Methoden gewonnenen Daten zur Lage des untersuchten Gewebes im Untersuchungsobjekt von besonderer Bedeutung ist, ist die Strahlentherapieplanung.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines bildgebenden medizinischen Gerätes anzugeben, welches auf einfache Weise besonders gute Ortsinformationen des untersuchten Gewebes liefert.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1. Hierbei wird ein Untersuchungsobjekt, beispielsweise ein Patient oder eine Gewebeprobe, mit einem bildgebenden medizinischen Gerät, beispielsweise einem mit Röntgenstrahlung oder mit Magnetresonanz arbeitenden Gerät, untersucht. Das Untersuchungsobjekt wird auf einem Liegenbrett positioniert, welches relativ zu einem Scanbereich des medizintechnischen Gerätes ortsveränderlich ist. Hierbei sind ein Verfahren des Liegenbretts und/oder ein Verfahren von Komponenten des medizintechnischen Gerätes oder des gesamten medizintechnischen Gerätes möglich. Im Scanbereich des medizintechnischen Gerätes wird eine Aufnahme sowohl eines Abschnitts des Liegenbretts als auch zumindest eines Teils des zu untersuchenden Gewebes erstellt.
- Wesentlich hierbei ist, dass das zu untersuchende Gewebe sowie zumindest teilweise das Liegenbrett auf ein und derselben Aufnahme erkennbar sind. Die Sollposition des Liegenbretts im Scanbereich, d.h. diejenige Position, die das Liegenbrett ohne mechanische Belastung einnehmen würde, wird als Erwartungswert bezeichnet. Unter mechanischer Belastung, nämlich der Belastung durch das Eigengewicht des Liegenbretts sowie durch die Gewichtsbelastung des Untersuchungsobjektes, weicht die Istposition des Liegenbretts im Scanbereich von der Sollposition ab. Diese Soll-Ist-Abweichung wird durch eine Bildauswertung der medizintechnischen Aufnahme ausgewertet. Hieraus werden Korrekturdaten ermittelt, die es erlauben, eine geänderte Aufnahme zu erstellen, die einer fiktiven Aufnahme entspricht, die sich ergäbe, wenn die Lage des Liegenbretts mit dem Erwartungswert übereinstimmen würde.
- Zur Korrektur der Bilddaten werden also nicht geometrische Daten des untersuchten Gewebes, sondern geometrische Daten des Liegebretts verwendet. Dies hat den Vorteil, dass eine wesentlich genauere Korrektur erfolgen kann, da die Geometriedaten des Liegenbretts sehr genau definierbar und im Gegensatz zum untersuchten Gewebes unveränderlich sind. Auf aufwändige Versteifungen des Liegenbretts, die leicht zu Artefaktbildungen in der mit dem medizintechnischen Gerät erstellten Aufnahme führen könnten, kann daher verzichtet werden. Ebenso ist keine Abstützung auf beiden Seiten des Liegenbretts erforderlich.
- Voraussetzung für die Durchführung des Verfahrens ist, dass das Liegenbrett in dem mit dem medizintechnischen Gerät durchgeführten Diagnoseverfahren erkennbar ist. Sofern das tragende Material des Liegenbretts im medizintechnischen Gerät nicht oder nur eingeschränkt detektierbar ist, wird die uneingeschränkte Anwendbarkeit des Verfahrens dadurch erreicht, dass ein Material in das Liegenbrett eingebracht oder mit diesem verbunden wird, welches die Detektierbarkeit des Liegenbretts herstellt oder erhöht. Hierbei ist im einfachsten Fall das zur Erhöhung der Detektierbarkeit vorgesehene Material gleichförmig im Liegenbrett verteilt. Beispielsweise kann im Fall einer Magnetresonanz (MR)- Anlage dem Liegenbrett MR-signalgebendes Material zugegeben werden. Alternativ ist es auch möglich, aus dem die Detektierbarkeit erhöhenden Material Markierungen am oder im Liegenbrett zu bilden. Auch dies ist bei MR-Geräten anwendbar. In ähnlicher Weise können im Fall von PET (Positronen-Emissions-Spektroskopie)- oder SPECT (Single Photon Emissions Computer Tomographie)-Untersuchungen geeignete PET- beziehungsweise SPECT-Marker am Liegenbrett angebracht werden.
- Auch in Fällen, in denen das Liegenbrett ohne Zusatzmaterialien ausreichend in de^m bildgebenden diagnostischen Verfahren erkennbar ist, kann die Ortsbestimmung dadurch verbessert werden, daas das Liegenbrett mit in der Bildauswertung erkennbaren geometrischen Strukturen, beispielsweise Profilelementen, gestaltet wird. Diese Profilelemente haben bevorzugt die Funktion von Längenskalen, auch in zwei oder drei Raumrichtungen. Darüber hinaus können die Profilelemente auch eine statische Funktion haben, d.h. der Durchbiegung des Liegenbretts entgegenwirken. Auf diese Weise ist es möglich, die exakte Position des Liegenbretts im Raum ohne zusätzliche Messungen, allein mit Hilfe des bildgebenden medizintechnischen Verfahrens zu bestimmen. Sofern das Liegenbrett zusätzliche, die Detektierbarkeit erhöhende Materialien aufweist, sind diese Materialien vorzugsweise an den Profilstrukturen angebracht oder bilden solche Profilstrukturen. Die Profilstrukturen können jegliche geometrische Form aufweisen, beispielsweise die Form von Leisten, Nuten, punktförmigen Erhöhungen oder Vertiefungen, sowie von mehrdimensionalen Rasterungen.
- Die Ortsauflösung der mit dem medizintechische Gerät erstellten Aufnahme liegt typischerweise unterhalb von 1 mm. Durch die genaue Detektion der Lage des Liegenbretts mittels Bildauswertung, gegebenenfalls unterstützt durch Markierungen auf dem oder im Liegenbrett, ist die Positionierung des Liegenbretts und damit auch des Patienten beziehungsweise sonstigen Untersuchungsobjektes mit einer vergleichbaren Genauigkeit bestimmbar. Diese hohe Ortsauflösung ist insbesondere in der Strahlentherapieplanung von besonderem Nutzen. Ebenso ergeben sich jedoch auch Vorteile bei Interventionen, beispielsweise intravaskulären Interventionen, Biopsien und Ablationen, die unter Nutzung zuvor gewonnener Bilddaten durchgeführt werden. In derartigen Fällen wird der Patient zunächst in den Scan-Bereich eines bildgebenden Diagnosegerätes eingefahren und anschließend aus diesem Bereich wieder entfernt, um die Intervention mit bildgesteuerter Navigation vorzunehmen. Die Navigation stützt sich dabei auf Daten, die zuvor in veränderter Positionierung des Patienten gewonnen wurden. Durch die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmte Korrelation zwischen der Lage der Patientenliege und der Lage des relevanten Gewebebereiches ist die Intervention mit hoher Präzision durchführbar. Hierbei wird davon ausgegangen, dass sich die Lage des Patienten relativ zum Liegenbrett während der Untersuchung sowie der anschließenden Intervention nicht ändert. Dies ist in an sich üblicher Weise zum Beispiel mit Hilfe von starren Fixationsrahmen aus Metall oder Karbon oder mit Vakuummatratzen erreichbar.
- Nach einer bevorzugten Weiterbildung wird die Diagnose mit zwei verschiedenen medizintechnischen Geräten durchgeführt. Es handelt sich hierbei jeweils um ein Gerät für ein bildgebendes Diagnoseverfahren, wobei die Erkennbarkeit des Liegenbretts in dem einen Diagnoseverfahren ausgeprägter ist als in dem anderen Diagnoseverfahren. Die beiden medizintechnischen Geräte sind in dem Verfahren derart positioniert, dass ein erster Abschnitt des Liegenbretts im Scanbereich des ersten medizintechnischen Gerätes und gleichzeitig ein zweiter Abschnitt des Liegenbretts im Scanbereich des zweiten medizintechnischen Gerätes angeordnet werden kann. Im Scanbereich des ersten medizintechnischen Gerätes ist die Lage des entsprechenden Abschnitts des Liegenbretts ohne weiteres, d.h. allein mit der mit diesem Gerät erstellten Aufnahme, erkennbar. Dagegen liefert das zweite medizintechnische Gerät keine oder kaum auswertbare Informationen zur Lage des Liegenbretts.
- Trotz fehlender oder zumindest eingeschränkter Detektierbarkeit des Liegenbretts im zweiten medizintechnischen Gerät kann von einer Messung der Lage des Liegenbretts in diesem Gerät mit vom Diagnoseverfahren unabhängigen Methoden, etwa durch Reflexionsmessung, abgesehen werden. Die Position des Liegenbretts wird vielmehr mittelbar bestimmt, indem von der direkt gemessenen Position im Scanbereich des ersten medizin technischen Gerätes ausgegangen wird und die Position im Scanbereich des zweiten medizintechnischen Gerätes unter Berücksichtigung der mechanischen Eigenschaften des Liegenbretts rechnerisch ermittelt wird. Die Berechnung kann sich dabei auf bekannte Materialeigenschaften des Liegenbretts und/oder auf experimentell gewonnene Daten zur Durchbiegung des Liegenbretts stützen.
- Die Korrektur der Bild-Daten des aufgenommenen Gewebes als letzter Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt unabhängig davon, ob die Istposition des Liegenbretts zuvor direkt im diagnostischen Verfahren oder gegebenenfalls mit Hilfe des zweiten Diagnosegerätes indirekt durch rechnerische Interpolation oder Extrapolation ermittelt wurde. Im einfachsten Fall ist die erstellte Aufnahme lediglich linear zu verschieben. Ebenso ist es jedoch auch möglich, Bilddaten, insbesondere eine Querschnittsaufnahme, je nach tatsächlicher Abweichung der Istposition des Liegenbretts von dessen Sollposition dreidimensional im Raum zu verlagern. Eine nicht beabsichtigte Schrägstellung des Liegenbretts im Scan-Bereich um die Hoch- oder Querachse ist beispielsweise dadurch leicht automatisch erkennbar, dass die Breite beziehungsweise Dicke des Liegenbretts in der Aufnahme verzerrt, nämlich zu groß, dargestellt ist.
- Werden von verschiedenen Querschnittsbereichen des zu untersuchenden Gewebes kontinuierlich oder diskontinuierlich diagnostische Aufnahmen erstellt, so können aus diesen Aufnahmen dreidimensionale Daten des untersuchten Gewebes generiert werden. Die geometrische Genauigkeit dieser Daten hängt unter anderem davon ab, inwieweit das Liegenbrett relativ zum medizintechnischen Gerät mit konstanter Geschwindigkeit verfahren wird. Bewegt sich das Liegenbrett bzw. das medizintechnische Gerät (im Fall einer sog. gliding gantry) ungleichförmig, so hat dies eine entsprechende Verzerrung der gewonnenen dreidimensionalen Bild-Daten zur Folge. Diese Verzerrung kann nach einer Weiterentwicklung des erfindungsge mäßen Verfahrens ausgeglichen werden: Die Position des Liegenbrett in Verfahrrichtung relativ zum Scanbereich wird durch Auswertung der diagnostischen Aufnahme, wie vorstehend beschrieben, bestimmt. Das Liegenbrett weist zu diesem Zweck geeignete, in der diagnostischen Aufnahme erkennbare, Markierungen, welche entweder integraler Bestandteil der tragenden Struktur des Liegenbretts oder zusätzliche Markierungselemente sind, auf. Ebenso ist die Zeit jeder Aufnahme bestimmbar. Trotz eventuell ungleichförmiger Vorschubbewegung kann somit ein 3-D-Datensatz erstellt werden, der die tatsächliche Geometrie des untersuchten Gewebes wiedergibt.
- Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass aus Roh- oder Bilddaten eines bildgebenden medizintechnischen Gerätes, beispielsweise eines Computertomographen, ohne weitere Ortsmessung die absolute Lage einer Patientenliege und damit auch des untersuchten Gewebes im Raum bestimmt werden kann. Diese Ortsbestimmung ist insbesondere zur Bildfusion, auch bei dreidimensionalen Aufnahmen, sowie bei der Therapieplanung und -durchführung nutzbar.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Hierin zeigen jeweils in grob schematisierter Darstellung:
-
1 eine Vorrichtung zur Durchführung eines bildgebenden diagnostischen Verfahrens mit zwei medizintechnischen Geräten, -
2 eine Querschnittsaufnahme eines zu untersuchenden Gewebes sowie eines Liegenbretts, und -
3 eine mit der Vorrichtung nach1 erstellte Aufnahme sowie eine überlagerte korrigierte Aufnahme. - Einander entsprechende oder gleichwirkende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
- Eine medizintechnische Vorrichtung
1 nach1 umfasst ein Liegenbrett2 , welches auf einer Tragstruktur3 in Längsrichtung L verschieblich angeordnet ist. Zusätzlich kann das Liegenbrett2 auch weitere, nicht dargestellte Freiheitsgrade aufweisen. Solange das Liegenbrett2 mechanisch nicht belastet ist, befindet es sich in einer mit E bezeichneten Ebene. Ein Fixpunkt des Liegenbretts2 auf der einen Sockel4 aufweisenden Tragstruktur3 ist mit F bezeichnet. Bei mechanischer Belastung des Liegenbretts2 durch dessen Eigengewicht sowie insbesondere durch einen in1 nicht dargestellten Patienten biegt sich das Liegenbrett2 , wie in1 übertrieben dargestellt, durch, wobei typischerweise Durchbiegungen im Bereich bis etwa 20 mm auftreten. Das Liegenbrett2 erstreckt sich über einen ersten Scanbereich S1 eines ersten medizintechnischen Gerätes5 und über einen zweiten Scanbereich S2 eines zweiten medizintechnischen Gerätes6 . - Als medizintechnische Geräte
5 ,6 kommen sämtliche Geräte in Betracht, die für bildgebende diagnostische Verfahren geeignet sind. Insbesondere können die Bildgebungsmodalitäten röntgentechnische Verfahren, Magnetresonanz (MR), Photonenemissionstomographie (PET) sowie die Single Photon Emission Computertomographie (SPECT) nutzen. Im Ausführungsbeispiel nach1 handelt es sich beim ersten medizintechnischen Gerät5 um ein PET-Gerät und beim zweiten medizintechnischen Gerät6 um einen mit Röntgenstrahlen arbeitenden Computertomographen. Jedes der medizintechnischen Geräte5 ,6 wird allgemein auch als Tomograph, die damit erstellten Aufnahmen als Tomogramme bezeichnet. Je nach Gerät kann auch die Erstellung von Topogrammen möglich sein. Der Patient wird derart durch die beiden Tomographen5 ,6 gefahren, dass von ein und demselben zu untersuchenden Körperbereich des Patienten Aufnahmen in beiden Tomographen5 ,6 erstellt werden. - Die in beiden Tomographen
5 ,6 erstellten Aufnahmen eines Querschnittsbereiches des untersuchten Gewebes werden nach der Untersuchung überlagert, d.h. es findet eine sogenannte Bildfusion statt. Bei einer solchen Bildfusion ist die genaue Kenntnis der Höhenlage des Liegenbretts2 während der Untersuchung von besonderer Bedeutung. Beim Computertomographiegerät6 ist der Querschnitt des Liegenbretts2 im Tomogramm, gegebenenfalls nach geeigneter Wahl des Scanprotokolls, ohne weiteres erkennbar. Entsprechendes gilt jedoch nicht für das PET-Tomogramm des ersten Gerätes5 . Durch dieses Gerät5 wird das Liegenbrett2 nicht erkennbar abgebildet. - Die in der ersten Scanebene S1 sowie in der zweiten Scanebene S2 liegenden Abschnitte des Liegenbretts
2 sind mit Q1 bzw. Q2 bezeichnet und in1 durch einen Kreis bzw. ein Kreuz markiert. Die bekannte Lage des Fixpunktes F sowie die unmittelbar detektierbare Lage des Abschnitts Q2 in der zweiten Scanebene S2 werden genutzt, um unter Berücksichtigung der gegebenen mechanischen Eigenschaften des Liegenbretts2 die Position des ersten Abschnitts Q1 in der ersten Scanebene S1 automatisch rechnerisch zu ermitteln. Trotz eines Verzichts auf eine unmittelbare Messung der Position des Liegenbretts2 in der ersten Scanebene S1 ist damit die Lage des Liegenbretts2 und damit auch des Patienten in der ersten Scanebene S1 mit hoher Genauigkeit bestimmbar. - Die
2 zeigt im Querschnitt eine bevorzugte Ausgestaltung des Liegenbretts2 . Weiter ist in dieser Darstellung ein auf dem Liegenbrett2 befindlicher Patient7 angedeutet. Auf der Unterseite des Liegenbretts2 weist dieses mittig einen Profilansatz8 auf, der sich senkrecht zur dargestellten Ebene in Längsrichtung L, d.h. in Verfahrrichtung des Liegenbretts2 , erstreckt. Der Profilansatz8 , allgemein auch als Profilstruktur oder Markierungsstruktur bezeichnet, erleichtert die exakte Bestimmung der Lage des Liegenbretts2 in der diagnostischen Aufnahme und weist in nicht erkennbarer Weise bevorzugt auch Strukturen längs der Verfahrrichtung L auf. Eine waagrecht mittig durch den Patienten7 verlaufende, in2 strichpunktiert dargestellte Ebene wird als Ist-Höhenebene oder erste Ebene H1 bezeichnet. Das durch das Gewicht des Patienten7 belastete Liegenbrett2 befindet sich in2 in einer mit P1 bezeichneten Ist-Position. - Die
3 zeigt zwei überlagerte, linear zueinander verschobene Aufnahmen eines Querschnitts des Patienten7 sowie des Liegenbretts2 . Die in der Darstellung untere Aufnahme mit dem in der ersten Ebene H1 befindlichen Patienten7 und dem in der Ist-Position P1 befindlichen Liegenbrett2 entspricht im wesentlichen der Anordnung nach2 , wobei der Profilansatz8 nicht dargestellt ist. Diese Anordnung wird mit Hilfe eines medizintechnischen Gerätes, beispielsweise des Computertomographen6 , tatsächlich aufgenommen, zeigt also die in der bildgebenden Diagnose erhaltenen Rohdaten. Wäre das Liegenbrett2 mechanisch nicht belastet, wie durch die Ebene E in1 angedeutet, so läge der Patient7 in einer zweiten Höhenebene H2, auch als Soll-Höhenebene bezeichnet. Die entsprechende Position des Liegenbretts2 ist als Soll-Position P2 bezeichnet. - Um das aufgenommene Bild weiter verarbeiten zu können, insbesondere mit anderen, in weiteren Bildgebungsmodalitäten gewonnenen Bildern zu fusionieren, sollte sich idealerweise der Patient
7 in der zweiten Höhenebene H2 und das Liegenbrett2 in der Soll-Position P2 befinden. Dies wird per Bildverarbeitung in dem vereinfacht dargestellten Fall dadurch erreicht, dass die ursprüngliche Aufnahme, in welcher sich der Patient in der ersten Höhenebene H1 und das Liegenbrett2 in der Istposition P1 befindet, rechnerisch linear verschoben wird. Ebenso ist, soweit eine Abweichung des Liegenbretts2 von dessen Soll-Position P2 nicht nur in einer Koordinate detektiert wird, auch eine Rotation des aufgenommenen Bildes um beliebige Raumachsen sowie eine Kombinationen einer Translations- und einer Rotationsoperation möglich. Die Weiterverarbeitung von Daten kann sich auch auf mit medizintechnischen Geräten5 ,6 gewonnene Sinogramme oder Daten im Fourier-Raum als Rohdaten beziehen.
Claims (10)
- Verfahren zum Betrieb eines bildgebenden medizinischen Gerätes (
5 ,6 ) mit folgenden Schritten: • Positionieren eines ein Untersuchungsobjekt abstützenden Liegenbretts (2 ) im Scan-Bereich (S1, S2) des medizintechnischen Gerätes (5 ,6 ), • Erstellung einer Aufnahme sowohl eines Abschnitts (Q1, Q2) des Liegenbretts (2 ) als auch eines Teils des zu untersuchenden Gewebes des Untersuchungsobjektes im Scan-Bereich (S1, S2), wobei das zu untersuchende Gewebe sowie das Liegenbrett (2 ) auf ein und derselben Aufnahme erkennbar sind, • Vergleich der aufgenommenen Ist-Position (P1) des Abschnitts (Q1, Q2) des Liegenbretts (2 ) mit einer Soll-Position (P2) des Liegenbretts (2 ) durch Bildauswertung der mit dem medizintechnischen Gerät (5 ,6 ) erstellten Aufnahme, wobei die Soll-Position (P2) derjenigen Position, die das Liegenbrett (2 ) ohne mechanische Belastung einnehmen würde, entspricht, • Korrektur der mit dem medizintechnischen Gerät (5 ,6 ) erstellten Aufnahme des untersuchten Gewebes unter Nutzung des Soll-Ist-Vergleichs der Position (P1, P2) des Liegenbretts (2 ). - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Material in das Liegenbrett (
2 ) eingebracht oder mit diesem verbunden ist, das die Detektierbarkeit des Liegenbretts (2 ) mittels des medizintechnischen Gerätes (5 ,6 ) erhöht. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zur Erhöhung der Detektierbarkeit vorgesehene Material gleichförmig im Liegenbrett (
2 ) verteilt ist. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das die Detektierbarkeit erhöhende Material Markierungen am oder im Liegenbrett (
2 ) bildet. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Liegenbrett (
2 ) einen in der medizintechnischen Aufnahme erkennbaren Profilansatz (8 ) aufweist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Durchführung der Diagnose zwei medizintechnische Geräte (
5 ,6 ) vorgesehen sind, wobei die Detektierbarkeit des Liegenbretts (2 ) bei den beiden Geräten (5 ,6 ) unterschiedlich ausgeprägt ist und wobei zur Bestimmung einer nicht oder nur eingeschränkt unmittelbar detektierbaren Ist-Position (P1) des Liegenbretts (2 ) im Scan-Bereich (S1) eines der Geräte (5 ) die unmittelbar gemessene Ist-Position (P1) des Liegenbretts (2 ) im Scan-Bereich (S2) des zweiten Gerätes (6 ) genutzt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Korrektur der mit dem medizintechnischen Gerät (
5 ,6 ) erstellten Aufnahme diese linear verschoben wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zu korrigierende Aufnahme entsprechend der Abweichung zwischen Ist-Position (P1) und Soll-Position (P2) des Liegenbretts (
2 ) dreidimensional im Raum verlagert wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Positionierung des Liegenbretts (
2 ) relativ zum Scan-Bereich (S1, S2) zeitlich aufeinander folgend erstellt werden, wobei die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Liegenbrett (2 ) und dem Scan-Bereich (S1, S2) anhand der Detektion von Markierungsstrukturen (8 ) des Liegenbretts (2 ) zu bestimmbaren Zeiten gemessen wird. - Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass aus zu verschiedenen Zeiten mittels des medizintechnischen Gerätes (
5 ,6 ) erstellten Aufnahmen dreidimensionale Daten erstellt werden, wobei bei gemessener ungleichförmiger Bewegung des Liegenbretts (2 ) relativ zum Scan-Bereich (S1, S2) die einzelnen Aufnahmen zur Kompensation der ungleichförmigen Bewegung entzerrt werden, wobei hierzu die Markierungsstrukturen (8 ) des Liegenbretts genutzt werden.
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