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Die
Erfindung betrifft ein Fenster mit einem Dreh-Kippbeschlag für einen gegen einen Rahmen schwenkbaren
Flügel,
mit einem Scherenlager, mit einem gegenüber einem an dem Rahmen zu
befestigenden rahmenseitigen Beschlagteil gelagerten Ausstellarm
des Scherenlagers, mit einer Lagerung des Ausstellarms an einem
an dem Flügel
zu befestigenden flügelseitigen
Beschlagteil und mit einem an einem der Beschlagteile und dem Ausstellarm
angelenkten Zwischenarm zur Begrenzung der Ausstellweite des Flügels.
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Solche
Fenster ermöglichen
eine Drehung des Flügels
um eine vertikale Achse und ein Kippen des Flügels um eine horizontale Achse
und sind beispielsweise aus der
DE 30 47 246 C2 bekannt. Hierbei hat das
Scherenlager eine neben einem Flügelüberschlag
des Flügels
angeordnete Lagerung mit einer vertikalen Lagerachse. Die Anordnung
der Lagerung neben dem Flügelüberschlag
ermöglicht
einen besonders großen
Drehbereich des Flügels
in eine Drehstellung. Zudem lässt
sich hierdurch die Lagerung mit sehr großen Abmessungen versehen, um hohe
Kräfte
des Flügels
abzustützen.
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Nachteilig
bei dem bekannten Fenster ist jedoch, dass die Anordnung der Lagerung
optisch sehr störend
ist. Dies ist insbesondere bei sehr großen und damit schweren Flügeln, welche
häufig
aus Aluminium gefertigt werden, besonders störend.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Fenster der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass sich die Beschlagteile des Dreh-Kippbeschlags
verdeckt anordnen lassen und dass er eine hohe Stabilität aufweist.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Lagerung des Ausstellarms an dem rahmenseitigen Beschlagteil
einen Trapezlenker mit einem kurzen und einem langen Lenkhebel hat und
dass die Lenkhebel jeweils an dem Ausstellarm und an dem rahmenseitigen
Beschlagteil angelenkt sind.
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Durch
diese Gestaltung lassen sich die Lenkhebel in einer Falzluft zwischen
Rahmen und Flügel verdeckt
anordnen. Zudem stützen
die beiden Lenkhebel den Flügel
gleichermaßen
ab, so dass die Gewichtskraft des Flügels auf die beiden Lenkhebel
verteilt wird. Durch eine entsprechend breite und lange Gestaltung
des rahmenseitigen Beschlagteils vermag der Dreh-Kippbeschlag besonders
schwere Flügel
abzustützen.
Das erfindungsgemäße Fenster
hat hierdurch eine hohe Stabilität.
Selbstverständlich können in
kinematischer Umkehr die Lenkhebel auch an dem flügelseitigen
Rahmenteil und der Ausstellarm an dem rahmenseitigen Beschlagteil
angelenkt sein. Selbstverständlich
kann das Fenster auch als Fenstertür oder dergleichen ausgebildet
sein.
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Die
Neigung des Flügels
in seiner Ebene lässt
sich gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach einstellen, wenn
der Ausstellarm Stellmittel zur Verstellung einer Lagerung des Zwischenarms
in Längsrichtung
des Ausstellarms hat.
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Das
erfindungsgemäße Fenster
weist eine besonders hohe Stabilität auf, wenn der Dreh-Kippbeschlag
in Abstand von einer Lagerung des Ausstellarms an dem flügelseitigen
Beschlagteil Koppelmittel zur Erzeugung eines Formschlusses des
Ausstellarms mit dem flügelseitigen
Beschlagteil in Drehstellung hat. Die Koppelmittel stellen sicher,
dass in Drehstellung die Bewegung des Flügels ausschließlich über den
Trapezlenker erfolgt. Damit vermag das Scherenlager ein besonders
hohes Gewicht des Flügels
abzustützen.
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In
der Regel wird bei einem Aluminiumfenster eine Treibstange zur Verriegelung
des Flügels
mit dem Rahmen in einer Beschlagnut des Flügels geführt. Dies erfordert jedoch
eine aufwendige Montage, bei der die Treibstange längs in die
Beschlagnut eingefädelt
werden muss. Zur Vereinfachung der Montage des Scherenlagers trägt es jedoch
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn eine
längsverschiebliche
Treibstange zur Steuerung der Koppelmittel von dem sich über Abstützelemente
am Grund einer Beschlagnut abstützenden
flügelseitigen
Beschlagteil abgedeckt ist und wenn der Flügel und der Rahmen aus Leichtmetall
gefertigt sind. Im einfachsten Fall ist das flügelseitige Beschlagteil Teil
einer mit dem Flügel
verschraubten Stulpschiene.
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Die
Erzeugung und die Lösung
des Formschlusses des Ausstellarms mit dem flügelseitigen Beschlagteil erfordert
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen
Aufwand, wenn der Ausstellarm einen der Treibstange nahen Abschnitt
und einen von der Treibstange entfernten Abschnitt aufweist, wenn
ein Langloch zumindest in dem der Treibstange nahen Abschnitt angeordnet
ist und wenn ein auf der Treibstange befestigter Schließzapfen
in der in der Drehstellung des Dreh-Kippbeschlags befindlichen Stellung
in dem Langloch und in der in der Kippstellung befindlichen Stellung
unter dem von der Treibstange entfernten Abschnitt angeordnet ist.
Durch diese Gestaltung erfordern die Koppelmittel, abgesehen von dem
Schließzapfen,
keine weiteren zu montierenden Bauteile. Ein weiterer Vorteil dieser
Gestaltung besteht darin, dass die Koppelmittel hierdurch besonders
wenig Bauraum benötigen
und daher das Scherenlager in einer sehr engen Falzluft zwischen
Flügel und
Rahmen angeordnet werden kann.
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Zur
weiteren Verringerung des Bauraums des Scherenlagers trägt es gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das
rahmenseitige Beschlagteil, die Lenkhebel, der Ausstellarm und das
flügelseitige
Beschlagteil sandwichartig übereinanderliegend
angeordnet sind.
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Zur
weiteren Erhöhung
der Stabilität
des Scherenlagers trägt
es gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das rahmenseitige
Beschlagteil eine Abwinklung aufweist. Durch diese Gestaltung lässt sich
das rahmenseitige Beschlagteil an zwei Holmen des Rahmens befestigen.
Alternativ kann auch eine hakenförmige Ausbildung
an der waagerechten Platte vorgesehen sein, die in der Senkrechten
im Rahmen hinterkrallt.
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Der
Dreh-Kippbeschlag lässt
sich vollständig verdeckt
anordnen, wenn ein unterhalb des Scherenlagers anzuordnendes Ecklager
einen weiteren Trapezlenker mit entsprechend den Lenkhebeln des Scherenlagers
des Ausstellarms gestalteten Lenkhebeln aufweist. Dies trägt zudem
zu einer wei teren Erhöhung
der Stabilität
des erfindungsgemäßen Fensters
bei.
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Die
verdeckte Anordnung des Scherenlagers erfordert gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen besonders
geringen baulichen Aufwand, wenn das Scherenlager unterhalb eines
Flügelüberschlags
angeordnet ist.
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Die
Erfindung lässt
zahlreiche Ausführungsformen
zu. Zur Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der
Zeichnung dargestellt und wird nachstehend erläutert. Diese zeigt in
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1 ein
erfindungsgemäßes Fenster
mit einem Dreh-Kippbeschlag,
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2 eine
vergrößerte Schnittdarstellung des
Fensters aus 1 im Bereich eines Scherenlagers
des Dreh-Kippbeschlags,
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3 perspektivisch
einen Teilbereich des Scherenlagers aus 2 in einer
weiter vergrößerten Darstellung,
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4 perspektivisch
das Scherenlager aus 2 bei in Kippstellung befindlichen
Fenster.
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1 zeigt
ein Fenster mit einem in einem Rahmen 1 liegenden Flügel 2 und
mit einem Dreh-Kippbeschlag 3 zur Verriegelung des Flügels 2 in
dem Rahmen 1. Der Flügel 2 und
der Rahmen 1 sind aus Aluminium gefertigt. Der Dreh-Kippbeschlag 3 weist
ein Scherenlager 4 und ein Ecklager 5 sowie eine
von einer Handhabe 6 an dem Flügel 2 ver schiebbare
Treibstange 7 auf. Auf der Treibstange 7 sind
mehrere Schließzapfen 8 befestigt,
welche Schließblechen 9 des
Rahmens 1 gegenüberstehen. Durch
eine Bewegung der Treibstange 7 und damit der Schließzapfen 8 lässt sich
der Flügel 2 in
dem Rahmen 1 verriegeln oder die Verriegelung lösen. Um
eine Verbindung des Scherenlagers 4 mit dem Ecklager 5 lässt sich
der Flügel 2 von
dem Rahmen 1 weg in eine Drehstellung drehen. In einer
Kippstellung ist der Flügel 2 um
eine von dem Ecklager 5 festgelegte horizontale Achse von
dem Rahmen 1 weg gekippt. Das Scherenlager 4 und
das Ecklager 5 sind von einem Flügelüberschlag 10 des Flügels 2 verdeckt,
so dass keine Bauteile des Dreh-Kippbeschlags 3 bei im
Rahmen 1 verriegeltem Flügel 2 sichtbar sind.
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2 zeigt
stark vergrößert das
Scherenlager 4 des Dreh-Kippbeschlags 3 aus 1.
Zur Verdeutlichung sind in der Zeichnung der Flügel 2 und der Rahmen 1 aufgeschnitten
dargestellt. Das Scherenlager 4 hat ein rahmenseitiges,
an dem Rahmen 1 befestigtes Beschlagteil 11 und
ein flügelseitiges,
an dem Flügel 2 befestigtes
Beschlagteil 12. Das flügelseitige
Beschlagteil 12 ist Teil einer die Treibstange 7 abdeckenden
Stulpschiene 13. Die Beschlagteile 11, 12 sind über einen
Trapezlenker 14 und einen Ausstellarm 15 miteinander
verbunden. Der Ausstellarm 15 weist eine Lagerung 16 an
dem flügelseitigen
Beschlagteil 12 auf und hat eine weitere Lagerung 17 für einen
Zwischenarm 18. Der Trapezlenker 14 hat einen
kurzen und einen langen Lenkhebel 19, 20, welche
jeweils Lagerungen 21–24 in
dem Ausstellarm 15 und dem rahmenseitigen Beschlagteil 11 aufweisen.
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Weiterhin
hat das Scherenlager 4 Koppelmittel 25, welche
zu 3 näher
beschrieben sind. Die Koppelmittel 25 ermöglichen
eine wahlweise Erzeugung oder Lösung
eines Formschlusses des flügelseitigen
Beschlagteils 12 mit dem Ausstellarm 15 in Abhängigkeit
von der Stellung der Treibstange 7. Bei der Bewegung des
Flügels 2 in
die Drehstellung ist der Ausstellarm 7 über die Koppelmittel 25 mit
dem flügelseitigen
Beschlagteil 12 verbunden und wird von den Lenkhebeln 19, 20 verschwenkt.
Dabei verschwenkt der Ausstellarm 7 den Flügel 2.
Bei der Bewegung des Flügels 2 in
die Kippstellung wird der Formschluss der Koppelmittel 25 gelöst, so dass
der Flügel 2 ausschließlich über die
Lagerung 16 des Ausstellarms 7 in dem flügelseitigen
Beschlagteil 12 und dem Zwischenarm 18 verbunden
ist. Der Flügel 2 kann
damit im Bereich des Scherenlagers 4 senkrecht von dem
Rahmen 1 entfernt werden.
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Das
rahmenseitige Beschlagteil 11 weist eine Abwinklung auf,
mit der es sich an zwei Seiten des Rahmens 1 abstützt. Das
flügelseitige
Beschlagteil 12 stützt
sich über
Abstützelemente 27 an
dem Boden einer Beschlagnut 28 des Flügels 2 ab. Innerhalb
der Beschlagnut 28 ist die Treibstange 7 geführt.
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Zwischen
dem flügelseitigen
Beschlagteil 12 und dem rahmenseitigen Beschlagteil 11 angeordnete
Bauteile sind in einem Spalt 29 zwischen dem Rahmen 1 und
dem Flügel 2 angeordnet.
Die Lagerung 17 des Zwischenarms 18 an dem Ausstellarm 15 lässt sich über Stellmittel 30 längs des
Ausstellarms 15 verstellen, d. h. der fest im Stellmittel 30 gelagerte
Bolzen lässt
sich verstellen. Hierfür
weisen die Stellmittel 30 eine von einer Schraube 37 verstellbare
Platte 38 auf, an welcher sich die Lagerung 17 des
Zwischenarms 18 abstützt.
Damit ergibt sich die Möglich keit
einer Positionierung im Ausstellarm wie auch im flügelseitigen
Beschlagteil.
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3 zeigt
das Scherenlager 4 aus 2 im Bereich
der Koppelmittel 25. Zur Vereinfachung der Zeichnung sind
das rahmenseitige Beschlagteil 11 und die Lenkhebel 19, 20 des
Trapezlenkers 14 nicht dargestellt. Hierbei ist zu erkennen,
dass der Ausstellarm 15 einen dem flügelseitigen Beschlagteil 11 nahen
Abschnitt 31 und einen von dem flügelseitigen Beschlagteil 12 fernen
Abschnitt 32 aufweist. Ein Langloch 33 erstreckt
sich über
den dem flügelseitigen
Beschlagteil 12 nahen Abschnitt 31 bis in den von
dem flügelseitigen
Beschlagteil 12 fernen Abschnitt 32. Ein auf der
Treibstange 7 befestigter Schließzapfen 34 gleitet
in dem Langloch 33 entlang. Befindet sich der Schließzapfen 34,
wie in 3 dargestellt, in dem Teil des Langlochs 33 in
dem dem flügelseitigen
Beschlagteil 12 nahen Abschnitt 31, wird ein Formschluss
zwischen dem Flügel 2 und
dem Ausstellarm 15 erzeugt. Bewegt man den Schließzapfen 34 unter
den dem flügelseitigen
Beschlagteil 12 fernen Abschnitt 32, gleitet der
Schließzapfen 34 aus
dem Langloch 33 heraus. Damit wird der Formschluss gelöst, und
der Flügel 2 kann
an dieser Stelle von dem Ausstellarm 15 entfernt werden.
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4 zeigt
perspektivisch das Scherenlager 4 aus 2 in
der Kippstellung. Zur Vereinfachung sind der Rahmen 1 und
der Flügel 2 nicht
dargestellt. Hierbei ist zu erkennen, dass das flügelseitige
Beschlagteil 12 ein Langloch 35 zur Führung einer
Lagerung 36 des Zwischenarms 18 aufweist. Die
Lagerung 36 befindet sich am Ende des Langlochs 35 und begrenzt
damit die Ausstellweite des Flügels 2 in Kippstellung.
Der Ausstellarm 15 ist im Vergleich zu der Stellung aus 2 von
dem rahmenseitigen Beschlag teil 11 verschwenkt. Dabei sind
die Lenkhebel 19, 20 des Trapezlenkers 14 geringfügig von
dem rahmenseitigen Beschlagteil 11 weggeschwenkt.