-
Die
Erfindung betrifft ein Fenster mit einem Ecklager für einen
Dreh-Kippbeschlag eines gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügels eines
Fensters, einer Fenstertür
oder dergleichen mit einem Trapezlenker, mit zwei an einer Schiene
eines Rahmens angelenkten Lenkhebeln, wobei der erste Lenkhebel kürzer gestaltet
ist als der zweite Lenkhebel, mit einem zur Abstützung des Flügels vorgesehenen
flügelseitigen
Beschlagteil, an dem die Lenkhebel über vertikale Lagerungen angelenkt
sind, und mit einem zur Befestigung an dem Rahmen vorgesehenen,
die Lenkhebel lagernden rahmenseitigen Beschlagteil.
-
Ein
solches Fenster ermöglicht
die Anordnung der Bauteile verdeckt unter einem Flügelüberschlag
und ist beispielsweise aus der
DE 38 34 388 C1 bekannt. Bei dem bekannten
Fenster sind die Beschlagteile ausschließlich über die Lenkhebel miteinander
verbunden. Bewegt man den Flügel
in die Kippstellung, in der der Flügel um eine horizontale Achse
verschwenkt wird, müssen
die Lenkhebel des Ecklagers die Bewegung durch Toleranzen ihrer
Lagerungen oder durch Eigenelastizität ermöglichen. Dies führt jedoch
zu einer sehr geringen Stabilität
des Fensters. Daher lassen sich mit diesem Lager nur sehr leichte
Flügel
abstützen.
-
Ebenfalls
ist aus der
US 2,926,399 ein
solches Fenster bekannt geworden, bei dem einer der Lenkhebel des
Ecklagers gebogen ist. Dies führt
jedoch zu einer starken Ver ringerung der Stabilität des Ecklagers.
Eine Bewegung des Flügels
in die Kippstellung würde
ebenfalls große
Toleranzen der Lagerungen oder eine Eigenelastizität der Lenkhebel
erfordern. Damit ist dieses Ecklager nicht zur Abstützung schwerer
Flügel
geeignet.
-
Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, das Fenster der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass es die Bewegung des Flügels in
die Kippstellung ermöglicht
und dennoch eine besonders hohe Stabilität aufweist.
-
Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das flügelseitige
Beschlagteil an dem ersten Lenkhebel eine horizontale Lagerung aufweist
und dass die Verbindung des rahmenseitigen Beschlagteils mit dem
flügelseitigen
Beschlagteil über
den zweiten Lenkhebel zur Bewegung des flügelseitigen Beschlagteils in
eine Kippstellung beweglich gehalten ist.
-
Durch
diese Gestaltung ermöglicht
die horizontale Lagerung mit einer horizontalen Achse die Bewegung
des Flügels
in die Kippstellung. Zumindest der erste Lenkhebel kann dabei mit
einer hohen Stabilität
gefertigt werden und ermöglicht
damit die Abstützung
besonders schwerer Flügel.
In Drehstellung lässt
sich der Flügel
von einem allgemein bekannten, mit Abstand zu dem Ecklager angeordneten Scherenlager
halten. Damit kann der Flügel
nicht um die horizontale Achse kippen. Selbstverständlich kann
das Fenster auch als Fenstertür
oder dergleichen ausgebildet sein.
-
Die
Anbindung des flügelseitigen
Beschlagteils an den Trapezlenker gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders ein fach, wenn
ein mit einem Lagerbolzen der vertikalen Lagerung verbundener Fuß über die horizontale
Lagerung an dem ersten Lenkhebel angelenkt ist. Weiterhin weist
das erfindungsgemäßen Fenster
hierdurch eine besonders hohe Stabilität auf.
-
Ein
Kippen des in Drehstellung befindlichen Flügels lässt sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn
in Drehstellung die Lagerachse der horizontalen Lagerung außerhalb
einer Verbindung der Lagerung des zweiten Lenkhebels an dem flügelseitigen Beschlagteil
und der Lagerung des ersten Lenkhebels an dem rahmenseitigen Beschlagteil
angeordnet ist.
-
Der
Kraftaufwand zum Drehen des Flügels des
erfindungsgemäßen Fensters
lässt sich
besonders gering halten, wenn die dem rahmenseitigen Beschlagteil
zugewandte Seite des ersten und oder des zweiten Lenkhebels ein
Gleitelement mit einem besonders geringen Reibungskoeffizienten
aufweist.
-
Zur
weiteren Erhöhung
der Stabilität
des erfindungsgemäßen Fensters
trägt es
bei, wenn das flügelseitige
Beschlagteil einstückig
mit einer den Lagerbolzen umgreifenden Hülse gefertigt ist.
-
Zur
weiteren Erhöhung
der Stabilität
des erfindungsgemäßen Fensters
trägt es
bei, wenn auf dem rahmenseitigen Beschlagteil ein Sicherungsbolzen
angeordnet ist und wenn der zweite Lenkhebel eine Ausnehmung zur
Aufnahme des Sicherungsbolzens in Schließstellung, in der der Flügel in dem
Rahmen liegt, hat. Die den Sicherungsbolzen aufnehmende Ausnehmung
verhindert in der Schließstellung,
dass die Beschlagteile zu ihrer Längsrichtung gegeneinander verschoben
werden und erhöht
damit die Sicherheit des Fensters gegen einen Aufbruchsversuch.
-
Zur
weiteren Erhöhung
der Sicherheit des erfindungsgemäßen Fensters
gegen einen Aufbruchsversuch trägt
es bei, wenn der Sicherungsbolzen an seinem freien Ende eine radiale
Verbreiterung aufweist. Damit vermag der Sicherungsbolzen den zweiten
Lenkhebel in Schließstellung
zu übergreifen
und damit das mit dem Ecklager ausgestattete, erfindungsgemäße Fenster
gegen ein Aufhebeln zu sichern.
-
Eine
Blockierung der vorgesehenen Bewegung des Flügels durch den Sicherungsbolzen
lässt sich
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn der Sicherungsbolzen exzentrisch gelagert und kraft- oder formschlüssig in
dem rahmenseitigen Beschlagteil gehalten ist. Damit lässt sich
die Lage des Sicherungsbolzens durch dessen einfaches Verdrehen einstellen.
-
Eine
Beschädigung
des Ecklagers durch eine fehlerhafte Bedienung des mit dem Ecklager ausgestatteten,
erfindungsgemäßen Fensters
lässt sich
einfach vermeiden, wenn ein Drehbegrenzer mit einem Gleitschuh in
dem Flügel
oder dem Rahmen geführt
ist. Durch eine entsprechende Wahl des Reibungskoeffizienten oder
eine Vorspannung des Gleitschuhs in einer Führungsnut vermag der Drehbegrenzer
die Bewegung des Flügels
zudem bremsen.
-
Der
Drehbegrenzer weist gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine besonders
hohe Stabilität
auf und gestaltet sich zudem besonders kompakt, wenn der Drehbegrenzer eine
Stange aufweist und wenn die Stange in dem zweiten Lenkhebel gelagert
ist.
-
Das
mit dem Ecklager ausgestattete, erfindungsgemäße Fenster weist in Schließstellung
eine besonders hohe Stabilität
auf, wenn die Stange des Drehbegrenzers auf seinem von dem Gleitschuh
abgewandten Ende einen hervorstehenden Spannarm aufweist und wenn
der Spannarm bis zu dem Sicherungsbolzen geführt ist. Da der auf dem zweiten Lenkhebel
gelagerte Spannarm beim Bewegen des Flügels in die Schließstellung
entgegengesetzt zu dem zweiten Lenkhebel verschwenkt wird, lässt sich der
Sicherungsbolzen dank der Erfindung zwischen dem Spannarm und der
Ausnehmung des zweiten Lenkhebels einspannen. Der Flügel lässt sich
damit aus der Schließstellung
heraus nur um die horizontale oder vertikale Lagerung heraus bewegen.
Dies trägt
zur Erhöhung
der Einbruchssicherheit des mit dem Ecklager ausgestatteten Flügels des
erfindungsgemäßen Fensters
bei.
-
Die
Erfindung lässt
zahlreiche Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese
zeigt in
-
1 ein
erfindungsgemäßes Fenster
mit einem Dreh-Kippbeschlag
und einem Ecklager,
-
2 eine
perspektivische Darstellung auf das in Drehstellung befindliche
Fenster im Bereich des Ecklagers aus 1,
-
3 eine
Ansicht des Fensters aus 1 von der Seite auf das in Kippstellung
befindliche Ecklager,
-
4 eine
perspektivische Darstellung des Ecklagers während der Bewegung in die Drehstellung,
-
5 eine
perspektivische Darstellung des Ecklagers in Drehstellung,
-
6 eine
Schnittdarstellung durch einen Teilbereich des Ecklagers aus 5 entlang
der Linie VI-VI.
-
1 zeigt
ein Fenster mit einem in einem Rahmen 1 liegenden Flügel 2 und
mit einem Dreh-Kippbeschlag 3. Der Flügel 2 und der Rahmen 1 sind
aus Aluminium gefertigt. Der Dreh-Kippbeschlag 3 weist
ein Scherenlager 4 und ein Ecklager 5 sowie eine
von einer Handhabe 6 an dem Flügel 2 verschiebbare
Treibstange 7 auf. Auf der Treibstange 7 sind
mehrere Schließzapfen 8 befestigt,
welche Schließblechen 9 des
Rahmens 1 gegenüberstehen. Durch
eine Bewegung der Treibstange 7 und damit der Schließzapfen 8 lässt sich
der Flügel 2 in
dem Rahmen 1 verriegeln oder die Verriegelung lösen. Das
Fenster ist in 1 in einer Schließstellung
dargestellt, in der der Flügel 2 in
dem Rahmen 1 verriegelt ist. Um eine Verbindung des Scherenlagers 4 mit dem
Ecklager 5 lässt
sich der Flügel 2 von
dem Rahmen 1 weg in eine Drehstellung drehen. In einer Kippstellung
ist der Flügel 2 um
eine von dem Ecklager 5 festgelegte horizontale Achse von
dem Rahmen 1 weg gekippt. Das Scherenlager 4 und
das Ecklager 5 sind von einem Flügelüberschlag 10 des Flügels 1 verdeckt,
so dass keine Bauteile des Dreh-Kippbeschlages 3 bei im
Rahmen 1 verriegeltem Flügel 2 sichtbar sind.
-
2 zeigt
das Fenster aus 1 perspektivisch in einer Drehstellung
in einer Ansicht auf das Ecklager 5, in der der Flügel 2 von
dem Rahmen 1 weg gedreht ist. Das Ecklager 5 hat
einen Trapezlenker 11 zur Verbindung eines rahmenseitigen
Beschlagteils 12 mit einem flügelseitigen Beschlagteil 13.
Die Beschlagteile 12, 13 sind über unterschiedlich lange Lenkhebel 14, 15 verbunden.
Ein erster, kurzer Lenkhebel 14 ist nahe an einem vertikalen Holm 16 des
Flügels 2 angeordnet,
während
ein zweiter, im Vergleich zum ersten Lenkhebel 14 langer Lenkhebel 15 den
Flügel 2 von
dem Rahmen 1 entfernt führt.
Die Lenkhebel 14, 15 sind vertikal in den Beschlagteilen 12, 13 gelagert,
so dass der Trapezlenker 11 zusammen mit dem Scherenlager 4 aus 1 eine
vertikale Lagerung des Flügels 2 bildet. Das
Gewicht des Flügels 2 wird
im Wesentlichen von dem ersten Lenkhebel 14 abgestützt. Der
zweite Lenkhebel 15 führt
den Flügel 2 bei
seiner Bewegung in die Drehstellung und trägt im Vergleich zum ersten Lenkhebel 14 geringer
zur Abstützung
des Gewichts des Flügels 2 bei.
Weiterhin hat das Ecklager 5 einen Drehbegrenzer 17 mit
einer auf dem zweiten Lenkhebel 15 gelagerten Stange 18.
-
3 zeigt
in einer Seitenansicht auf das Fenster aus 1 in einer
Kippstellung das Ecklager 5. Zur Verdeutlichung der Zeichnung
ist der Rahmen 1 im Bereich des Ecklagers 5 aufgeschnitten
dargestellt. Hierbei ist zu erkennen, dass das Ecklager 5 eine
horizontale Lagerung 19 mit einer horizontalen Lagerachse 20 aufweist.
Diese horizontale Lagerung 19 verbindet einen Fuß 21 einer
vertikalen Lagerung 22 des flügelseitigen Beschlagteils 13 mit
dem ersten Lenkhebel 14.
-
Die
Bauteile des Ecklagers 5 sind in den 4 bis 6 näher beschrieben.
Zur Verdeutlichung der Zeichnung sind der Flügel 2 und der Rahmen 1 in
den 4 und 5 strichpunktiert dargestellt. 4 zeigt
das Ecklager 5 bei der Bewegung in die Drehstellung. Die
Lenkhebel 14, 15 weisen jeweils eine vertikale
Lagerung 22–25 an
den Beschlagteilen 12, 13 auf, von denen eine
bereits in 3 beschrieben wurde. Die Lagerung 22 des
flügelseitigen
Beschlagteils 13 an dem ersten Lenkhebel 14 hat
eine einen in 6 dargestellten Lagerbolzen 26 umgreifende
Hülse 27 und
weist damit eine hohe Stabilität
auf. Die Lagerung 25 des zweiten Lenkhebels 15 an
dem flügelseitigen
Beschlagteil 13 weist ein geringes Spiel auf, um eine Bewegung
des Flügels 2 in
die in 3 dargestellte Kippstellung zu ermöglichen.
Der erste Lenkhebel 14 weist an seiner dem rahmenseitigen
Beschlagteil 12 zugewandten Seite zudem ein plattenförmiges Gleitelement 28 mit einem
besonders geringen Reibungskoeffizienten auf.
-
Das
rahmenseitige Beschlagteil 12 weist einen Sicherungsbolzen 29 auf.
Der Sicherungsbolzen 29 steht einer Ausnehmung 30 in
dem zweiten Lenkhebel 15 gegenüber und weist an seinem freien
Ende eine radiale Verbreiterung 31 auf. Beim Bewegen des Flügels 2 gegen
den Rahmen 1 gelangt die Ausnehmung 30 des zweiten
Lenkhebels 15 gegen den Sicherungsbolzen 29, so
dass der Sicherungsbolzen 29 von dem an die Ausnehmung 30 angrenzenden Rand
des zweiten Lenkhebels 15 umgriffen wird. Die radiale Verbreiterung 31 übergreift
dann den Lenkhebel 15 im Bereich der Ausnehmung 30.
-
Der
Sicherungsbolzen 29 ist exzentrisch in dem rahmenseitigen
Beschlagteil 12 gelagert und wird kraftschlüssig gehalten.
Durch ein Verdrehen des Sicherungsbolzens 29 gegen die
Reibungskraft lässt
er sich in eine vorgesehene Lage gegenüber der Ausnehmung 30 des
zweiten Lenkhebels 15 bewegen.
-
Der
Drehbegrenzer 17 mit einer an dem zweiten Lenkhebel 15 gelagerten
Stange 18 hat einen in dem Flügel 2 geführten Gleitschuh 32.
Der Flügel 2 ist
nahe des freien Endes der Stange 18 gelagert. Das von dem
Gleitschuh 32 abgewandte Ende der Stange 18 des
Drehbegrenzers 17 hat einen den Lenkhebel 15 überragenden
Spannarm 33. Bei der Bewegung des Flügels 2 in die Schließstellung
gegen den Rahmen 1 wird der Spannarm 33 verschwenkt und
hintergreift den Sicherungsbolzen 29 im Bereich unterhalb
der radialen Verbreiterung 31.
-
5 zeigt
die Bauteile des Ecklagers 5 bei vollständig geöffnetem Flügel 2 von einer im
Vergleich zu 4 gegenüberliegenden Ansicht. Hierbei ist
zu erkennen, dass der Gleitschuh 32 an dem flügelseitigen
Beschlagteil 13 anliegt und damit ein weiteres Öffnen des
Flügels 2 verhindert.
-
6 zeigt
in einer Schnittdarstellung durch die Lagerung 22 des flügelseitigen
Beschlagteils 13 an dem ersten Lenkhebel 14, dass
die Lagerachse 20 der horizontalen Lagerung 19 gegenüber der
vertikalen Lagerung 22 versetzt angeordnet ist. Damit liegt
die horizontale Lagerung 19 außerhalb der Verbindung zwischen
den Lagerungen 22, 23 des ersten Lenkhebels 14 an
den beiden Beschlagteilen 12, 13.