DE102004059843B3

DE102004059843B3 - Türantrieb

Info

Publication number: DE102004059843B3
Application number: DE102004059843A
Authority: DE
Inventors: Michael Krause
Original assignee: Dorma Deutschland GmbH
Current assignee: Dorma Deutschland GmbH
Priority date: 2004-12-10
Filing date: 2004-12-10
Publication date: 2005-12-08
Anticipated expiration: 2024-12-11
Also published as: DE102004059843C5

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Türantrieb für einen schwenkbar bewegbaren Türflügel, bestehend aus einem Motor, aus einem getriebemäßig mit dem Motor verbundenen Schließerelement, das über ein Gestänge freilaufend an den Türflügel angelenkt ist. Um einen Türantrieb zu schaffen, bei dem der Öffnungswiderstand der Schließfeder im Normalbetrieb nicht auftritt und die Tür sicher und selbsttätig schließt, wird eine Vorspannung einer in dem Schließerelement befindlichen Schließerfeder im geschlossenen Zustand des Türflügels motorisch aufgebracht, ein Öffnen des Türflügels erfolgt manuell und ein Schließen des Türflügels erfolgt durch Aktivierung einer zeitverzögerten Abschaltung des Motorstromes und anschließender Entspannung der Schließerfeder.

Description

Die Erfindung betrifft einen Türantrieb nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Aus der DE 32 02 930 A1 ist ein elektromechanischer Antrieb mit Schließfeder bekannt. Der Öffnungsvorgang erfolgt jeweils über den elektromechanischen Motor. Dabei wird mit der Drehung der Schließerwelle gleichzeitig die Schließfeder gespannt. Der Schließvorgang erfolgt unter Wirkung des elektromechanischen Motors, indem dieser die Abtriebswelle in Gegenrichtung dreht. Die Schließfeder wirkt dabei unterstützend. Sie beaufschlagt die Abtriebswelle ebenfalls in Schließrichtung und entspannt sich beim Schließvorgang wieder. Bei Stromausfall bzw. Ausfall des Motors wird über die Schließerfeder ein sicheres Schließen der Tür gewährleistet. Nachteilig ist, dass der elektromechanische Motor beim Öffnen jeweils den Öffnungswiderstand der Schließfeder überwinden muss. Die Regelung des Motors muss entsprechend leistungsstark ausgelegt sein.

Darüber hinaus ist aus der DE 44 26 201 A1 ein Türantrieb bekannt, bei dem eine Schließerfeder und ein elektromechanischer Motor vorhanden sind und zusätzlich eine elektrisch schaltbare Arretiervorrichtung integriert ist. Hierdurch wird einerseits der herkömmliche manuelle Bewegungsvorgang ermöglicht und andererseits ein elektrisch unterstützter Öffnungsvorgang geschaffen. Hierbei wird die Schließerfeder beim ersten Öffnungsvorgang motorisch automatisch gespannt und elektrisch arretiert. Das anschließende Öffnen und Schließen der Tür erfolgt manuell. Die elektrische Arretiervorrichtung wird nur im Bedarfsfall freigeschaltet und sodann die Tür unter Wirkung der Schließerfeder geschlossen. Nachteilig ist dabei, dass die Tür gegen die Kraft der Schließfeder geöffnet wird, unabhängig ob manuell oder elektrisch. Das Schließen der Tür erfolgt manuell oder motorisch.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Türantrieb zu schaffen, bei dem der Öffnungswiderstand der Schließfeder im Normalbetrieb nicht auftritt und die Tür sicher und selbsttätig schließt. Der Antrieb soll darüber hinaus einfach aufgebaut und wartungsfreundlich sein.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Türantriebes ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung gemäß dem Patentanspruch weist den Vorteil auf, dass ein halbautomatischer Antrieb entsteht, bei dem die Vorspannung der Schließerfeder außerhalb des normalen Betriebes motorisch erfolgt und somit nicht den Öffnungsvorgang beeinflusst. Die Tür ist anschließend frei bewegbar und wird sicher wieder verschlossen.

Im geschlossenen Zustand des Türflügels wird die Feder des Schließerelementes motorisch vorgespannt. Dabei verhindert eine Freilaufkupplung am Gestänge zwischen Türflügel und Türschließer ein Öffnen des Türflügels. Der Türschließer wird in dieser Position durch den dauerbestromten Motor gehalten. Die erforderliche Federkraft wird folglich elektromechanisch aufgebracht. Aufgrund der Freilauffunktion des Gestänges kann der Türflügel kraftlos geöffnet werden. Während des manuellen Öffnens des Türflügels wird bei Erreichung einer definierten Öffnungsposition ein Signal an die Motorsteuerung abgegeben, so dass nach Ablauf einer zuvor eingestellten Zeit, die Bestromung des Motors abgeschaltet wird. Hierdurch wird die Schließerfeder freigegeben und die in Schließrichtung deaktivierte Freilaufkupplung ermöglicht das Schließen des Türflügels aufgrund der Entspannung der Schließerfeder. Dies bedeutet einen kontrol lierten Schließvorgang des Türflügels. Unmittelbar nach vollständigem Verschluss der Tür erfolgt ein Signal an die Motorsteuerung, so dass eine erneute motorische Vorspannung der Schließerfeder startet. Der Türflügel kann anschließend jederzeit kraftlos manuell geöffnet werden.

Optional kann die während der Schließbewegung wirkende Rückstellkraft der Schließerfeder zusätzlich generatorisch genutzt werden. Die Energie kann zur Regelung der Schließgeschwindigkeit eingesetzt werden. Hierdurch ist insbesondere eine weitere Reduzierung der Schließgeschwindigkeit möglich.

Der Antrieb ist modular aufgebaut, so dass insbesondere für das Schließerelement bekannte auf dem Markt befindliche Türschließer benutzt werden können, die baukastenartig dort eingesetzt werden können.

Das den Motor und das Schließerelement verbindende Getriebe kann in verschiedenen Ausführungsformen realisiert werden. Denkbar sind z. B. ein Zahnradgetriebe oder ein Seilzuggetriebe.

Die Anordnung des Antriebes erfolgt üblicherweise oberhalb des Türflügels am Rahmen oder vorzugsweise verdeckt im Rahmen oder Türblatt bzw. als Unterflurantrieb.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeig:
1: Eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Türantriebes, der oberhalb eines Türflügels rahmenseitig montiert ist.
Gleiche oder gleichwirkende Bauteile sind in der nachfolgenden Beschreibung mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Bei dem Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Antriebes 1, der beispielsweise an einer Tür mit schwenkbar angeordnetem Türflügel 2 eingesetzt wird. Der Antrieb 1 ist beispielsweise oberhalb des Türflügels 2 rahmenseitig montiert.
Der Antrieb 1 weist ein Gehäuse 3 auf, in dem ein vorzugsweise elektromechanischer Motor 4, eine Getriebeeinheit 5 und ein Schließerelement 6, vorzugsweise ein modularer Türschließer, angeordnet sind. Der Motor 4 ist über die Getriebeeinheit 5 mit dem Türschließer 6 gekoppelt. Zwischen dem Türschließer 6 und dem Türflügel 2 ist ein Gestänge 7 angeordnet, dass türschließerseitig eine nicht näher dargestellte Freilaufkupplung 8 mit Mitnehmerscheibe aufweist.
Im geschlossenen Zustand des Türflügels 2 wird eine Feder des Türschließers 6 mittels des Motors 4 vorgespannt. Dabei verhindert die Mitnehmerscheibe der Freilaufkupplung 8 ein Öffnen des Türflügels 2. Der Türschließer 6 wird in dieser Position durch eine Dauerbestromung des Motors 4 gehalten. Die Vorspannung der Federkraft wird folglich elektromechanisch aufgebracht.
Nach dem Aufbringen der Vorspannung kann der Türflügel 2 aufgrund der Freilauffunktion des Gestänges 7 frei bewegt werden. Somit kann der Tür flügel 2 kraftlos geöffnet werden. Während des manuellen Öffnens des Türflügels 2 wird bei Erreichung einer definierten Öffnungsposition, vorzugsweise bei 75° Öffnungswinkel, ein Signal an eine Motorsteuerung abgegeben, so dass nach Ablauf einer zuvor eingestellten Zeit, die Bestromung des Motors 4 abgeschaltet wird. Die hierdurch erfolgte Freigabe der Schließerfeder und die in Schließrichtung deaktivierte Freilaufkupplung 8 ermöglicht das selbsttätige Schließen des Türflügels 2 aufgrund der Entspannung der Schließerfeder. Dies bedeutet einen kontrollierten Schließvorgang des Türflügels 2. Unmittelbar nach vollständigem Verschluss der Tür erfolgt ein Signal an die Motorsteuerung, so dass eine erneute motorische Vorspannung der Schließerfeder startet. Der Türflügel 2 kann anschließend jederzeit kraftlos manuell geöffnet werden.
Optional kann die während der Schließbewegung wirkende Rückstellkraft der Schließerfeder zusätzlich generatorisch genutzt werden. Die Energie kann zur Regelung der Schließgeschwindigkeit eingesetzt werden. Hierdurch ist insbesondere eine weitere Reduzierung der Schließgeschwindigkeit möglich.
Die vorstehende Beschreibung des Ausführungsbeispieles dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.

1: Türantrieb
2: Türflügel
3: Gehäuse
4: Motor
5: Getriebeeinheit
6: Schließerelement
7: Gestänge
8: Freilaufkupplung

Claims

Türantrieb für einen schwenkbar bewegbaren Türflügel (2) bestehend aus einem Motor (4), aus einem getriebemäßig mit dem Motor (4) verbundenen Schließerelement (6), das über ein Gestänge (7) freilaufend an den Türflügel (2) angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorspannung einer in dem Schließerelement (6) befindlichen Schließerfeder im geschlossenen Zustand des Türflügels (2) motorisch aufgebracht wird, ein Öffnen des Türflügels (2) manuell erfolgt und ein Schließen des Türflügels (2) durch Aktivierung einer zeitverzögerten Abschaltung des Motorstromes und anschließender Entspannung der Schließerfeder erfolgt.
Türantrieb nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (4) bei einem unter Wirkung der Schließerfeder erfolgenden Schließen des Türflügels (2) als Generator wirkt, wobei die Schließgeschwindigkeit generatorisch regelbar ist.
Türantrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Schließerelement (6) und dem Gestänge (7) eine Freilaufkupplung (8) mit einer Mitnehmerscheibe angeordnet ist.
Türantrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließerelement (6) ein hydraulisch arbeitender Türschließer ist, der modular austauschbar ist.
Türantrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (4), das Getriebe (5) und das Schließerelement (6) in einem Gehäuse (3) angeordnet sind.