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Die Erfindung betrifft einen Zweitaktmotor, insbesondere in einem handgeführten Arbeitsgerät wie einer Motorsäge, einem Trennschleifer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Zweitaktmotor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 20 sowie ein Verfahren zur Abstimmung eines Zweitaktmotors.
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Aus der
DE 101 60 539 A1 ist ein Zweitaktmotor bekannt, dessen Zylinder über einen Luftkanal und einen Gemischkanal mit einem Luftfilter verbunden ist. Der Luftkanal und der Gemischkanal sind in einem Vergaser gemeinsam geführt und durch eine Trennwand voneinander getrennt. Im Betrieb des Zweitaktmotors entstehen durch das Öffnen und Schließen von Luftkanal und Gemischkanal am Zylinder Druckwellen in den Kanälen. Insbesondere im Vollastbetrieb des Zweitaktmotors ist eine vollständige Trennung von Luftkanal und Gemischkanal gewünscht. Aufgrund von Undichtigkeiten, insbesondere im Bereich der Trennwand, kann es jedoch dazu kommen, daß Kraftstoff aufgrund eines Unterdrucks im Luftkanal aus dem Gemischkanal in den Luftkanal angesaugt wird. Die dem Zylinder durch den Luftkanal zugeführte Luft wird zur Spülung des Brennraums verwendet. In den Luftkanal angesaugter Kraftstoff kann deshalb unverbrannt durch den Auslaß entweichen. Hierdurch verschlechtern sich die Abgaswerte des Zweitaktmotors. Eine vollständige Abdichtung der Trennwand ist nur mit hohem konstruktiven Aufwand möglich.
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Aus der
JP 2004-257 371 A geht ein Zweitaktmotor hervor, bei dem Luftkanal und Gemischkanal stromab des Vergasers getrennt voneinander ausgebildet sind.
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Aus der
US 6 295 957 B1 geht ein Zweitaktmotor hervor, der einen Ansaugkanal sowie einen Kanal zur Zufuhr von komprimierter Luft und Kraftstoff in den Brennraum aufweist. Der Kanal zur Zufuhr von komprimierter Luft und Gemisch mündet mit zwei Öffnungen an der Zylinderbohrung und ist vom Kolben gesteuert. In diesem Kanal soll sich im Betrieb eine Druckwelle ausbilden.
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Aus der Veröffentlichung Blair, Gordon P.: Design and Simulation of Two-Stroke Engines. Warrendale: Society of Automotive Engineers, Inc.,1996. ISBN 1-56091-685-0 geht hervor, dass sich im Ansaugkanal eines Zweitaktmotors eine Druckwelle ausbildet.
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Es hat sich gezeigt, daß im Betrieb des Zweitaktmotors der Kraftstoffaustrag aus der Kraftstofföffnung in den Gemischkanal durch die sich im Gemischkanal ausbildende Druckwelle verschlechtert sein kann. Durch den verschlechterten Kraftstoffaustrag durch die Kraftstofföffnung kann es zu einem unruhigen Lauf des Zweitaktmotors und zu einem verschlechterten Beschleunigungsverhalten kommen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zweitaktmotor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, der gute Abgaswerte besitzt. Des weiteren soll ein Zweitaktmotor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 20 geschaffen werden, der einen ruhigen Lauf besitzt. Ferner soll ein Verfahren zur Abstimmung eines Zweitaktmotors angegeben werden, durch das die Abgaswerte des Zweitaktmotors gesenkt werden können.
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Diese Aufgaben werden durch einen Zweitaktmotor mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch einen Zweitaktmotor mit den Merkmalen des Anspruchs 20 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 25 gelöst.
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Dadurch, daß die Druckwellen in Luftkanal und Gemischkanal im Betrieb des Zweitaktmotors gleichphasig schwingen, können die Druckunterschiede in Gemischkanal und Luftkanal im Betrieb des Zweitaktmotors verringert werden. Dadurch wird verhindert, daß Gemisch aus dem Gemischkanal aufgrund von Druckunterschieden zwischen Luftkanal und Gemischkanal in den Luftkanal angesaugt wird. An eine zwischen Luftkanal und Gemischkanal angeordnete Trennwand müssen dadurch keine hohen Dichtigkeitsanforderungen gestellt werden. Dadurch kann der Zweitaktmotor einfach aufgebaut sein.
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Vorteilhaft besitzen der Gemischkanal und der Luftkanal jeweils eine Wand, an der die Druckwelle reflektiert wird. Die Position der Wand, an der die sich im Gemischkanal ausbildende Druckwelle reflektiert wird, und die Position der Wand, an der die sich im Luftkanal ausbreitende Druckwelle reflektiert wird, sind dabei insbesondere so aufeinander abgestimmt, daß die sich im Gemischkanal und im Luftkanal ausbildenden Druckwellen annähernd gleiche Amplituden besitzen. Mit annähernd gleichen Amplituden sind damit Amplituden gemeint, deren Werte um weniger als 20% voneinander abweichen. Dadurch können die Druckdifferenzen zwischen Luftkanal und Gemischkanal weiter verringert werden. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, daß die Positionen der Wände so aufeinander abgestimmt sind, daß die sich ausbildenden Druckwellen in Gemischkanal und Luftkanal unterschiedliche Amplituden besitzen. Dabei ist insbesondere vorgesehen, daß die Amplitude der sich im Luftkanal ausbildenden Druckwelle kleiner als die Amplitude der sich im Gemischkanal ausbildenden Druckwelle ist. Dadurch kann erreicht werden, daß insbesondere im Unterdruckbereich der Druck im Luftkanal höher als der Druck im Gemischkanal ist, so daß kein Gemisch in den Luftkanal angesaugt wird, sondern Luft aus dem Luftkanal in den Gemischkanal angesaugt werden kann.
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Die Erfindung ist insbesondere für einen Zweitaktmotor vorgesehen, bei dem Luftkanal und Gemischkanal in einem gemeinsamen Bauteil durch eine Trennwand voneinander getrennt sind. Das gemeinsame Bauteil ist insbesondere ein Vergaser oder ein Zwischenflansch.
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Um eine geringe Baugröße des Zweitaktmotors zu erreichen und gleichzeitig eine gute Abstimmung von Luftkanal und Gemischkanal zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß der Gemischkanal und/oder der Luftkanal in den Luftfilter verlängert sind. Das gemeinsame Bauteil ist vorteilhaft der Luftfilter. Zweckmäßig besitzt der Luftfilter Filtermaterial, das eine Rohseite von einer Reinseite trennt, wobei die Trennwand an der Reinseite des Luftfilters angeordnet ist.
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Um eine geringe Baugröße des Zweitaktmotors zu erreichen, ist vorgesehen, daß ein Abschnitt eines Kanals quer zur Strömungsrichtung vom Luftfilter zum Zylinder verläuft. Die Baugröße des Zweitaktmotors zwischen Zylinder und Luftfilter kann dadurch minimiert werden. Eine für eine gute Abstimmung zusätzlich benötigte Länge von Luftkanal und/oder Gemischkanal kann dann bei .minimiertem Abstand von Luftfilter und Zylinder in einer Richtung quer zur direkten Verbindung von Luftfilter und Zylinder angeordnet werden und so den vorhandenen Bauraum optimal ausnutzen. Um die Länge des Luftkanals und/oder des Gemischkanals auf einfache Weise an einen Zweitaktmotor anpassen zu können, ist vorgesehen, daß ein quer zur Strömungsrichtung vom Luftfilter zum Zylinder verlaufender Abschnitt in einer Kammer geführt ist, in die ein Wandabschnitt mit einem freien Ende ragt, wobei der Abschnitt des Kanals um das freie Ende herum verläuft. Zur Änderung der Länge des Abschnitts des Kanals muß lediglich der Wandabschnitt verlängert oder verkürzt werden, so daß das freie Ende weiter oder weniger weit in die Kammer ragt. Dadurch wird die Länge des Luftkanals und/oder des Gemischkanals verändert, ohne daß an den Außenabmessungen der Kammer eine Veränderung vorzunehmen ist. Hierdurch kann eine Anpassung einer Kanallänge auf einen Zweitaktmotor mit geringem konstruktiven Aufwand sowie mit geringen Anpassungen an den für die Herstellung verwendeten Werkzeugen erreicht werden.
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Ein quer zur Strömungsrichtung vom Luftfilter zum Zylinder verlaufender Abschnitt eines Kanals ist insbesondere am Luftfilter angeordnet. Vorteilhaft ist eine Wand, an der eine Druckwelle reflektiert wird, im Luftfilter angeordnet. Insbesondere ist eine Wand, an der eine Druckwelle reflektiert wird, eine Wand des Luftfiltergehäuses. Dadurch, daß für die Reflektion einer der Druckwellen eine Gehäusewand des Luftfiltergehäuses zum Einsatz kommt, kann der Luftfilter einfach aufgebaut sein. Die Anpassung der Amplituden der Druckwellen aufeinander kann durch die Anpassung der Position der zweiten Wand im Luftfilter erfolgen. Vorteilhaft ist der quer zur Strömungsrichtung vom Luftfilter zum Zylinder verlaufende Abschnitt eines Kanals auf der dem Luftfilterboden abgewandten Seite von einem Zwischendeckel, der an der Trennwand und an den Wandabschnitten anliegt, begrenzt. Hierdurch läßt sich auf einfache Weise eine Begrenzung des Abschnitts des Kanals erreichen. Auf der dem Luftfilterboden abgewandten Seite des Zwischendeckels ist dabei insbesondere das Filtermaterial angeordnet.
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Es ist vorgesehen, daß der Luftkanal mit einem Lufteinlaß und der Gemischkanal mit einem Gemischeinlaß am Zylinder mündet und Lufteinlaß und Gemischeinlaß vom Kolben gesteuert sind. Hierdurch läßt sich eine Steuerung des Öffnens und Schließens der Kanäle ohne zusätzliche Bauteile erreichen. Gleichzeitig kann ein kompakter Aufbau realisiert werden.
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Für einen Zweitaktmotor mit einem Zylinder, in dem ein Brennraum ausgebildet ist, der von einem auf- und abgehenden Kolben begrenzt ist, mit einem Gemischkanal, der den Zylinder mit einem Luftfilter verbindet und in den eine Kraftstofföffnung zur Zufuhr von Kraftstoff mündet, über die Kraftstoff in den Gemischkanal angesaugt wird, ist vorgesehen, daß die Länge des Gemischkanals auf eine optimale Kraftstoffansaugung durch die Kraftstofföffnung abgestimmt ist.
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Durch die Abstimmung der Länge des Gemischkanals kann die Phasenlage der sich im Gemischkanal ausbildenden Druckwelle verändert werden. Dadurch kann ein definierter Unterdruck im Bereich der Kraftstofföffnung erreicht werden, so daß dem Brennraum insbesondere im Vollastbetrieb eine ausreichende Kraftstoffmenge zugeführt wird. Durch eine Abstimmung der Länge des Gemischkanals kann somit eine ausreichende Kraftstoffversorgung auf einfache Weise sichergestellt werden.
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Es ist vorgesehen, daß der Zweitaktmotor einen Luftkanal zur Zufuhr von weitgehend kraftstofffreier Luft besitzt, der den Zylinder mit dem Luftfilter verbindet, wobei die Länge des Luftkanals so auf die Länge des Gemischkanals abgestimmt ist, daß die sich im Betrieb ausbildende Druckwelle im Gemischkanal mit der Druckwelle im Luftkanal gleichphasig schwingt. Die durch den Luftkanal zugeführte weitgehend kraftstofffreie Luft kann zur Spülung der Abgase aus dem Brennraum verwendet werden. Die weitgehend kraftstofffreie Luft trennt dabei vorteilhaft die ausströmenden Abgase von dem in den Brennraum nachströmenden Gemisch, so daß kein unverbranntes Gemisch aus dem Brennraum entweichen kann. Dadurch, daß die Abgase weitgehend vollständig aus dem Brennraum entfernt werden, kann eine gute Verbrennung im nachfolgenden Zyklus erreicht werden. Durch die Vermeidung des Ausspülens von unverbranntem Gemisch werden die Abgaswerte des Zweitaktmotors reduziert. Durch die Abstimmung der Länge von Luftkanal und Gemischkanal können die Druckunterschiede zwischen Luftkanal und Gemischkanal minimiert werden. Hierdurch wird vermieden, daß Gemisch aus dem Gemischkanal in den Luftkanal angesaugt und unverbrannt aus dem Brennraum ausgespült wird und sich dadurch die Abgaswerte des Zweitaktmotors verschlechtern.
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Es ist vorgesehen, daß der Gemischkanal und der Luftkanal jeweils eine Wand besitzen, an der die Druckwellen reflektiert werden und die Positionen der Wände so aufeinander abgestimmt sind, daß die Druckwellen annähernd gleiche Amplituden besitzen. Dadurch können die Druckunterschiede zwischen Luftkanal und Gemischkanal verringert werden. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, daß der Gemischkanal und der Luftkanal jeweils eine Wand besitzen, an der die Druckwellen reflektiert werden und die Positionen der Wände so aufeinander abgestimmt sind, daß die Amplitude einer Druckwelle, insbesondere die Amplitude der sich im Gemischkanal ausbildenden Druckwelle, größer als die Amplitude der anderen Druckwelle, insbesondere der Druckwelle im Luftkanal, ist. Dadurch kann eine definierte Ansaugung von Luft in den Gemischkanal erreicht werden. Ein Ansaugen von Gemisch in den Luftkanal ist dadurch ausgeschlossen.
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Ein Verfahren zur Abstimmung eines Zweitaktmotors mit einem Zylinder, in dem ein Brennraum ausgebildet ist, der von einem auf- und abgehenden Kolben begrenzt ist, mit einem Gemischkanal, in den eine Kraftstoffdüse mündet und mit einem Luftkanal zur Zufuhr von weitgehend kraftstofffreier Verbrennungsluft, wobei der Luftkanal und der Gemischkanal den Zylinder mit einem Luftfilter verbinden, sieht in einem ersten Schritt vor, daß die Länge des Gemischkanals auf einen optimalen Kraftstoffaustrag aus der Kraftstoffdüse abgestimmt wird. In einem zweiten Schritt ist vorgesehen, daß die Länge des Luftkanals so auf die Länge des Gemischkanals abgestimmt wird, daß im Betrieb des Zweitaktmotors die Druckwelle im Luftkanal und die Druckwelle im Gemischkanal gleichphasig schwingen.
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Die Abstimmung der Länge des Gemischkanals im ersten Schritt führt zu einem guten Kraftstoffaustrag aus der Kraftstofföffnung. Durch die Abstimmung des Luftkanals auf die Länge des Gemischkanals im zweiten Schritt können die Druckunterschiede zwischen den beiden Kanälen minimiert und so die Gefahr des Ansaugens von Gemisch in den Luftkanal verringert werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 bis 3 schematische Darstellungen eines Zweitaktmotors,
- 4 den Luftfilter eines Zweitaktmotors in Explosionsdarstellung,
- 5 eine Draufsicht auf die Unterschale des Gehäuses eines Luftfilters,
- 6 bis 8 Diagramme des Druckverlaufs im Luftkanal und Gemischkanal über dem Kurbelwellenwinkel,
- 9 eine perspektivische Darstellung der Unterschale des Gehäuses eines Luftfilters,
- 10 und 11 Diagramme des Druckverlaufs im Luftkanal und im Gemischkanal über dem Kurbelwellenwinkel.
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Der in 1 schematisch gezeigte Zweitaktmotor 1 besitzt einen Zylinder 2, in dem ein Brennraum 3 ausgebildet ist. Der Brennraum 3 ist vom Zylinder 2 und von einem im Zylinder 2 auf- und abgehenden Kolben 5 begrenzt. Der Kolben 5 treibt über ein Pleuel 6 eine in einem Kurbelgehäuse 4 drehbar gelagerte Kurbelwelle 7 an. Der Zylinder 2 besitzt insgesamt vier Überströmkanäle 12, 15, von denen zwei in 1 gezeigt sind. Die weiteren beiden Überströmkanäle sind gegenüberliegend zu den gezeigten Überströmkanälen 12 und 15 angeordnet. Der auslaßferne Überströmkanal 12 mündet mit einem Überströmfenster 13 in den Brennraum 3 und der auslaßnahe Überströmkanal 15 mit einem Überströmfenster 16. Die Überströmfenster 13 und 16 sind im Bereich des unteren Totpunkts des Kolbens 5 zum Brennraum 3 hin geöffnet. Die Überströmkanäle 12 und 15 verbinden in dieser Kolbenstellung das Kurbelgehäuse 4 mit dem Brennraum 3. Aus dem Brennraum 3 führt ein Auslaß 10.
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Am Zylinder 2 mündet ein Gemischkanal 21 mit einem Gemischeinlaß 20 und ein Luftkanal 8 mit einem Lufteinlaß 9. Der Lufteinlaß 9 ist dabei auf der dem Brennraum 3 zugewandten Seite des Gemischeinlasses 20 angeordnet. Der Luftkanal 8 und der Gemischkanal 21 verbinden den Zylinder 2 mit einem Luftfilter 41. Der Kolben 5 besitzt mindestens eine Kolbentasche 14, die den Lufteinlaß 9 im Bereich des oberen Totpunkts des Kolbens 5 mit den Überströmfenstern 13 und 16 verbindet.
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Der Luftkanal 8 und der Gemischkanal 21 sind zwischen dem Zylinder 2 und dem Luftfilter 41 in einem gemeinsamen Zwischenflansch 22 sowie in einem Vergaser 17 geführt. Im Vergaser 17 und im Zwischenflansch 22 sind der Luftkanal 8 und der Gemischkanal 21 durch eine Trennwand 11 voneinander getrennt, die etwa parallel zur Strömungsrichtung 32 vom Luftfilter 41 zum Zylinder 2 verläuft.
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Im Vergaser 17 mündet eine Hauptkraftstofföffnung 28 an einem Venturiabschnitt 23 in den Gemischkanal 21. Stromab der Hauptkraftstofföffnung 28 sind weitere Kraftstofföffnungen 27 angeordnet, die in den Gemischkanal 21 münden. Etwa auf der Höhe der Kraftstofföffnungen 27 ist im Vergaser 17 eine Drosselklappe 24 an einer Drosselwelle 25 schwenkbar gelagert. Bei der in 1 gezeigten, halb geöffneten Stellung der Drosselklappe 24 sind zwischen der Drosselklappe 24 und den an die Drosselklappe 24 anschließenden Abschnitten der Trennwand 11 stromauf und stromab der Drosselwelle 25 Öffnungen 34 gebildet. Durch die Öffnungen 34 kann im Teillastbetrieb Kraftstoff aus dem Gemischkanal 21 in den Luftkanal 8 gelangen. Dadurch können Druckunterschiede im Luftkanal 8 und im Gemischkanal 21 ausgeglichen werden. Bei Vollast ist die Drosselklappe 24 vollständig geöffnet und liegt an Rändern 63 der Trennwand 11 an. Der Luftkanal 8 ist dadurch vom Gemischkanal 21 getrennt.
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Der Luftfilter 41 besitzt Filtermaterial 42, das eine Rohseite 43 von einer Reinseite 44 trennt. An der Reinseite 44 sind der Luftkanal 8 und der Gemischkanal 21 angeschlossen. Die Trennwand 11 ist in den Luftfilter 41 hinein verlängert. Der im Luftfilter 41 angeordnete Trennwandabschnitt 18 teilt die Reinseite 44 des Luftfilters 41 in eine erste Kammer 35 und in eine zweite Kammer 36. In der ersten Kammer 35 verläuft ein Abschnitt des Gemischkanals 21 und in der zweiten Kammer 36 ein Abschnitt des Luftkanals 8. Die im Luftfiltergehäuse 41 angeordneten Abschnitte von Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 sind von einer Grundplatte 52 eines Zwischendeckels 46 ( 4) begrenzt. Der Zwischendeckel 46 ist zwischen dem Luftfilterboden 61, an dem der Vergaser 17 festgelegt ist, und dem Filtermaterial 42 angeordnet. Die Grundplatte 52 besitzt in dem die Kammer 35 begrenzenden Abschnitt eine Öffnung 54 und in dem die Kammer 36 begrenzenden Abschnitt eine Öffnung 53. Durch die Öffnungen 53 und 54 kann Luft angesaugt werden. Die Grundplatte 52 ist dabei in einem geringen Abstand zum Filtermaterial 42 angeordnet. Zwischen der Grundplatte 52 und dem Filtermaterial 42 erstreckt sich der an der Grundplatte 52 festgelegte Trennwandabschnitt 47, der den Gemischkanal 21 vom Luftkanal 8 trennt.
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Das Filtermaterial 42 erstreckt sich im wesentlichen in einer Ebene 58. Die in den Kammern 35 und 36 geführten Abschnitte von Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 erstrecken sich im wesentlichen in einer Ebene 57, die parallel zum Luftfilterboden 61 und parallel zur Ebene 58 des Filtermaterials 42 liegt.
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2 zeigt den Zweitaktmotor 1 mit dem Gemischkanal 21. In der vereinfachten Darstellung sind die Drosselklappe 24 sowie die Kraftstofföffnungen 27 weggelassen. Auch der Luftkanal 8 ist nicht gezeigt. Der Gemischkanal 21 besitzt vom Gemischeinlaß 20 bis zum Filtermaterial 42 eine Länge a. Die Länge a umfaßt damit auch einen im Luftfilter 41 in der ersten Kammer 35 angeordneten Abschnitt 38 des Gemischkanals 21. Zwischen dem Gemischeinlaß 20 und dem Zwischenflansch 22 ist der Gemischkanal 21 in einem Zylinderflansch 19 geführt, der insbesondere einteilig mit dem Zylinder 2 hergestellt ist. Im Betrieb des Zweitaktmotors 1 bildet sich ausgehend vom Gemischeinlaß 20 eine Druckwelle 29 im Gemischkanal 21 aus. Die Druckwelle 29 entsteht durch das Öffnen und Schließen des Gemischeinlasses 20 durch den Kolben 5. Die Druckwelle 29 breitet sich im gesamten Gemischkanal 21 aus. Damit herrscht auch an der Hauptkraftstofföffnung 28 ein stark schwankender Druck. Um sicherzustellen, daß eine ausreichende Menge von Gemisch ins Kurbelgehäuse 4 des Zweitaktmotors 1 gelangen kann, ist die Länge a des Gemischkanals 21 auf eine optimale Ansaugung von Kraftstoff durch die Hauptkraftstofföffnung 28 abgestimmt. Dadurch kann bei geöffnetem Gemischeinlaß 20 ein definierter Unterdruck an der Hauptkraftstofföffnung 28 erreicht werden. Durch die Änderung der Länge a des Gemischkanals 21 kann die Abstimmung auf einfache Weise erfolgen. In 3 ist auch der Luftkanal 8 schematisch gezeigt. Der Luftkanal 8 ist am Zweitaktmotor 1 auf der dem Zylinder 2 zugewandten, dem in 3 nicht gezeigten Kurbelgehäuse 4 abgewandten Seite des Gemischkanals 21 geführt. Am Luftfilter 41 liegt der Luftkanal 8 auf der dem Kurbelgehäuse 4 zugewandten, dem Zylinder 2 abgewandten Seite des Gemischkanals 21. Dadurch steht für die Gemischzuführeinrichtung, die die Kraftstofföffnungen 27 und 28 speist, ein ausreichend großer Bauraum zur Verfügung. Im Zwischenflansch 22 sind die Kanäle 8 und 21 aneinander vorbeigeführt.
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Der Luftkanal 8 besitzt vom Lufteinlaß 9 zum Filtermaterial 42 eine Länge b. Die Länge b umfaßt auch die Länge eines in der zweiten Kammer 36 angeordneten Abschnitts 31 des Luftkanals 8. Beim Öffnen oder Schließen des Lufteinlasses 9 bildet sich im Luftkanal 8 eine Druckwelle 30 aus, die sich im gesamten Luftkanal 8 fortsetzt. Die Druckwelle 30 ist dabei abhängig von der Länge b des Luftkanals 8. Die Länge b des Luftkanals 8 ist so auf die Länge a des Gemischkanals 21 abgestimmt, daß die sich im Betrieb in Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 ausbildenden Druckwellen 29 und 30 gleichphasig schwingen. Die Gleichphasigkeit der Druckwellen 29 und 30 führt dazu, daß die Druckunterschiede in Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 gering sind. Dadurch kann in den Bauteilen, in denen der Luftkanal 8 und der Gemischkanal 21 gemeinsam geführt sind, also im Zwischenflansch 22, im Vergaser 17 und auf der Reinseite 44 des Luftfilters 41, verhindert werden, daß Kraftstoff aus dem Gemischkanal 21 in den Luftkanal 8 angesaugt wird. Die Differenz der Länge zwischen Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 ist abhängig von den Steuerzeiten von Gemischeinlaß 20 und Lufteinlaß 9. Die Länge a des Gemischkanals 21 muß dabei nicht zwingend kleiner als die Länge b des Luftkanals 8 sein. Auch bei gleichen Längen von Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 kann bei bestimmten Steuerzeiten eine Gleichphasigkeit von Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 auftreten. Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 sind ins Gehäuse 45 des Luftfilters 41 verlängert. Im Gehäuse 45 des Luftfilters 41 verläuft die Strömungsrichtung in den Kanälen 8, 21 quer, insbesondere etwa senkrecht, zur in 1 gezeigten Strömungsrichtung 32 vom Luftfilter 41 zum Zylinder 2. Für die zusätzliche Länge wird dadurch nur wenig Bauraum benötigt. Insbesondere sind die Kanäle 8, 21 spiralförmig geführt.
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4 zeigt das Gehäuse 45 des Luftfilters 41 in Explosionsdarstellung. Das Gehäuse 45 besitzt eine Unterschale 62, in der die Abschnitte 31 und 38 von Luftkanal und Gemischkanal geführt sind. Die beiden Abschnitte 31 und 38 sind durch die Trennwand 18 voneinander getrennt. Die Trennwand 18 besitzt zwei Abschnitte 18a, 18b, die sich beidseitig eines Schraubdoms 26 bis zur Wand 40 der Unterschale 62 erstrecken. Der Schraubdom 26 liegt senkrecht zu den in 1 gezeigten Ebenen 57 und 58 und dient zur Fixierung des nicht gezeigten Deckels des Luftfiltergehäuses 45. In der ersten Kammer 35 verläuft ein Wandabschnitt 39, dessen freies Ende 60 in die Kammer 35 ragt. Der Abschnitt 38 des Gemischkanals 21 ist um den Wandabschnitt 39 herum geführt. Ebenso ist in der zweiten Kammer 36 ein Wandabschnitt 33 angeordnet, dessen freies Ende 59 in die Kammer 36 ragt. Die Wandabschnitte 33 und 39 und die Trennwand 18 erstrecken sich etwa über die halbe Höhe des Schraubdoms 26. Die Unterschale 62 besitzt einen Rand 50, der gegenüber einer Wand 40 der Unterschale 62 radial nach außen versetzt ist und so einen Absatz 55 bildet, der mit der Oberseite der Wandabschnitte 33 und 39 und der Trennwand 18 in einer Ebene liegt. Im Bereich eines Schraubdoms 56, der von dem Absatz 55 in Richtung des in 4 nicht gezeigten Luftfilterbodens 61 ragt, ist der Absatz 55 verbreitert ausgebildet.
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Das Gehäuse 45 besitzt einen Zwischendeckel 46 mit einer Grundplatte 52 und einer mittigen Öffnung 64. Durch die Öffnung 64 ragt bei montiertem Zwischendeckel 46 der Straubdom 26. Die Grundplatte 52 liegt auf dem Rand 55, den Randabschnitten 33 und 39 und der Trennwand 18 auf und dichtet so die Kammern 35 und 36 ab. Im Bereich der erstem Kammer 35 besitzt die Grundplatte 52 die Öffnung 54 und im Bereich der Kammer 36 die Öffnung 53. Auf der der Unterschale 62 abgewandten Seite besitzt der Zwischendeckel 46 einen umlaufenden Rand 51. Bei auf der Unterschale 62 montiertem Zwischendeckel 46 liegt der Rand 51 am Rand 50 der Unterschale 62 an. Auf der der Unterschale 62 abgewandten Seite besitzt der Zwischendeckel 46 einen Trennwandabschnitt 47, der sich zwischen den Öffnungen 53 und 54 erstreckt und der vollständig um die Öffnung 64 geführt ist und so eine Führung für den Schraubdom 26 bildet. Auf dem Rand 51 und der Trennwand 47 wird auf der der Unterschale 62 abgewandten Seite das Filtermaterial 42 (in 4 nicht dargestellt) aufgelegt. Durch den durch den Rand 51 und die Trennwand 47 gebildeten Abstand des Filtermaterials 42 zur Grundplatte 52 kann die Filterfläche vollständig genutzt werden.
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Wie 5 zeigt, mündet der Luftkanal 8 mit einer Mündungsöffnung 49 am Luftfilterboden 61 in die Kammer 36. Die Mündungsöffnung 49 liegt dabei etwa gegenüberliegend zur in 4 gezeigten Öffnung 53 im Zwischendeckel 46. Der in der zweiten Kammer 36 ausgebildete Abschnitt 31 des Luftkanals 8 besitzt eine Länge c. Durch Vergrößerung der Länge e des Wandabschnitts 33 in der zweiten Kammer 36 läßt sich die Länge c des Abschnitts 31 vergrößern und durch Verkürzung des Wandabschnitts 33 verkleinern. Dadurch kann durch einfache Änderung der Länge e des Wandabschnitts 33 die Länge c des Luftkanals 8 angepaßt werden.
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Der Gemischkanal 21 mündet am Luftfilterboden 61 mit einer Mündungsöffnung 48, die gegenüberliegend zur Öffnung 54 im Zwischendeckel 46 angeordnet ist. Die Länge d des in der ersten Kammer 35 ausgebildeten Abschnitts 38 des Gemischkanals 21 läßt sich durch Änderung der Länge f des in die erste Kammer 35 ragenden Wandabschnitts 39 verändern. Der Abschnitt 38 des Gemischkanals 20 ist um das freie Ende 60 des Wandabschnitts 39 geführt. Ebenso ist der Abschnitt 31 des Luftkanals 8 um das freie Ende 59 des Wandabschnitts 33 geführt. Durch Veränderung der Längen e, f der Wandabschnitte 33 und 39 können so die Längen c und d der im Luftfilter 41 geführten Abschnitte 31 und 38 von Luftkanal und Gemischkanal auf einfache Weise geändert und so die Längen a und b von Gemischkanal und Luftkanal aufeinander abgestimmt werden.
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In 6 ist der Druckverlauf 65 im Gemischkanal 21 und der Druckverlauf 66 im Luftkanal 8 über eine Umdrehung der Kurbelwelle 7 aufgezeigt. Das Diagramm zeigt die Druckverläufe vor der Abstimmung der Längen a, b von Gemischkanal 21 und Luftkanal 8. Beim Öffnen von Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 bei einem Kurbelwellenwinkel von etwas mehr als 120° sinkt der Druck im Luftkanal 8 und im Gemischkanal 21. Der Druckabfall im Luftkanal 8 ist dabei weniger stark, so daß die Kurve 66 oberhalb der Kurve 65 liegt. Der Druck steigt ab einem Kurbelwellenwinkel von etwa 160° an. Bis zu einem Kurbelwellenwinkel von etwa 240° sind Lufteinlaß 9 und Gemischeinlaß 20 vom Kolben 5 verschlossen. Beim Öffnen von Lufteinlaß 9 und Gemischeinlaß 20 bei einem Kurbelwellenwinkel von etwa 240° fällt der Druck ab. Der Luftkanaldruck 66 fällt dabei weniger stark ab als der Druck 65 im Gemischkanal 21. Der Druck 66 im Luftkanal 8 fällt bei einem Kurbelwellenwinkel von etwa 270° unter den Druck 65 im Gemischkanal 21. Dadurch kann Gemisch aus dem Gemischkanal 21 bei Undichtigkeiten in den Luftkanal 8 angesaugt werden.
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7 zeigt den Druck 67 im Gemischkanal 21 und den Druck 68 im Luftkanal 8 nach der Abstimmung der Länge des Gemischkanals 21 auf eine optimale Ansaugung von Kraftstoff durch die Kraftstofföffnung. Während der Lufteinlaß 9 und der Gemischeinlaß 20 geöffnet sind, also bei einem Kurbelwellenwinkel von etwa 120° bis etwa 240°, liegt der Druck 67 im Gemischkanal 21 unterhalb des Drucks 68 im Luftkanal 8. Beim Schließen von Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 bei etwa 240° Kurbelwellenwinkel sinkt der Druck 68 im Luftkanal 8 jedoch stärker ab als der Druck 67 im Gemischkanal 21, so daß sich eine große Druckdifferenz zwischen Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 ergibt und Gemisch aus dem Gemischkanal 21 in den Luftkanal 8 angesaugt werden kann. Bei einem Kurbelwellenwinkel von etwa 300° ist der Druck 68 im Luftkanal 8 bereits wieder angestiegen, während im Gemischkanal 21 noch Unterdruck herrscht. Die Druckwellen in Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 schwingen hier annähernd gegenphasig, so daß sich große Druckunterschiede zwischen Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 ergeben.
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8 zeigt den Druck 69 im Gemischkanal 21 und den Druck 70 im Luftkanal 8 nach der Abstimmung der Längen von Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 in einer Weise, daß die Druckwellen 29, 30 in Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 gleichphasig schwingen. Wie das Diagramm zeigt, verlaufen der Druck 69 im Gemischkanal 21 und der Druck 70 im Luftkanal 8 annähernd parallel, so daß sich nur noch geringe Druckunterschiede zwischen den Kanälen ergeben. Der Druck 70 im Luftkanal 8 liegt dabei immer über oder nur sehr geringfügig unter dem Druck im Gemischkanal 21, so daß ein Ansaugen von Gemisch in den Luftkanal 8 aufgrund der annähernd gleichen Druckniveaus in Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 vermieden ist.
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In 9 ist eine Unterschale 72 eines Luftfiltergehäuses 45 gezeigt, die im wesentlichen der Unterschale 72 aus 5 entspricht. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen entsprechende Bauteile wie in den vorangegangenen Figuren. In der Unterschale 72 ist in einer ersten Kammer 35 ein Abschnitt 38 des Gemischkanals 21 und in einer zweiten Kammer 36 ein Abschnitt 31 eines Luftkanals 8 ausgebildet. In der ersten Kammer 35 ist eine Wand 73 angeordnet, die das Ende des Wandabschnitts 39 mit dem Trennwandabschnitt 18b verbindet. Die Wand 73 begrenzt den Abschnitt 38 des Gemischkanals 21. Die Wand 73 kann sich auch in dem in 9 schraffiert gezeichneten Bereich 74 erstrecken. An der Wand 73 wird die sich im Gemischkanal 21 ausbildende Druckwelle 29 reflektiert. Die Position der Wand 73 beeinflußt dadurch die Amplitude der sich im Gemischkanal 21 ausbildenden Druckwelle 29. Durch Änderung der Position der Wand 73 im schraffierten Bereich 74 in 9 kann die Amplitude der Druckwelle 29 im Gemischkanal 21 angepaßt werden.
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In der zweiten Kammer 36 ist keine weitere Wand angeordnet. Die sich im Luftkanal 8 ausbildende Druckwelle 30 wird im Luftfilter an der Wand 80 der Unterschale 72 des Luftfiltergehäuses 45 reflektiert. Zur Beeinflussung der Amplitude der Druckwelle 30 im Gemischkanal 8 kann jedoch in dem in 9 schraffiert gezeichneten Bereich 75 eine zusätzliche Wand angeordnet werden, die sich insbesondere zwischen dem Wandabschnitt 33 und dem Trennwandabschnitt 18a oder der Wand 80 erstreckt. Durch die Wahl der Position der Wand, an der die Druckwelle 30 im Luftkanal 8 reflektiert wird, kann die Amplitude der Druckwelle 30 beeinflußt werden. Durch Abstimmung der Positionen der Wände 73 und 80 können somit die Amplituden der Druckwellen 29 und 30 aufeinander abgestimmt werden.
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10 zeigt in einem Diagramm den Druckverlauf im Luftkanal und im Gemischkanal über eine Umdrehung der Kurbelwelle, der sich bei Verwendung der Unterschale 72 aus 9 ergibt. Der Druck 76 im Gemischkanal 21 und der Druck 77 im Luftkanal 8 verlaufen gleichphasig. Die Amplituden des Drucks 76 im Gemischkanal 21 und des Drucks 77 im Luftkanal 8 sind annähernd gleich, weichen also um weniger als 20% voneinander ab. Dadurch ergeben sich nur geringfügige Druckunterschiede zwischen Luftkanal 8 und Gemischkanal 21. Dadurch kann auch bei Undichtigkeiten zwischen dem Luftkanal 8 und dem Gemischkanal 21 ein Ansaugen von Gemisch in den Luftkanal 8 oder von Luft in den Gemischkanal 21 weitgehend vermieden werden.
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11 zeigt den Verlauf des Drucks 81 im Gemischkanal 21 und den Verlauf des Drucks 82 im Luftkanal 8 bei einer anderen Anordnung der Wände 73 und 80. Die Positionen der Wände 73 und 80, an denen die Druckwellen 29 und 30 im Gemischkanal 21 und Luftkanal 8 reflektiert werden, sind so aufeinander abgestimmt, daß die Amplitude der Druckwelle 30 im Luftkanal 8 kleiner als die Amplitude der Druckwelle 29 im Gemischkanal 21 ist. Dadurch liegt der Druck 82 insbesondere im Unterdruckbereich, also zwischen einem Kurbelwellenwinkel von 120° bis etwa 220° oberhalb des Drucks 81 im Gemischkanal 21. Dadurch wird vermieden, daß Gemisch in den Luftkanal 8 angesaugt werden kann. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, daß die Amplitude im Luftkanal größer als die Amplitude im Gemischkanal ist.
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Zur Abstimmung eines Zweitaktmotors ist vorgesehen, daß zunächst die Länge des Gemischkanals 21 auf einen optimalen Austrag von Kraftstoff aus der Kraftstofföffnung 28 ausgelegt wird. Anschließend wird die Länge des Luftkanals 8 so auf die Länge des Gemischkanals 21 abgestimmt, daß die Druckwellen in Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 gleichphasig schwingen. Ein gleichphasiges Schwingen der Druckwellen 29 und 30 ist insbesondere im Vollastbetrieb erwünscht.Allerdings ändert sich bei einer Änderung der Drehzahl des Zweitaktmotors 1 im wesentlichen die Frequenz der Druckwellen 29 und 30, so daß über annähernd den gesamten Drehzahlbereich des Zweitaktmotors 1 eine Gleichphasigkeit der Druckwellen in Luftkanal 8 und Gemischkanal 21 erreicht werden kann. Die Anpassung der Längen a, b erfolgt auf einfache Weise durch die Änderung der Länge der Wandabschnitte 33 und 39. Die Veränderung der Länge kann jedoch auch im Zwischenflansch 22 oder im Vergaser 17 erfolgen. Es können auch weitere Bauteile vorgesehen sein, in denen eine Längenanpassung möglich ist.
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Die Amplitude der Druckwellen 29 und 30 im Gemischkanal 21 und im Luftkanal 8 läßt sich durch Anordnung einer Wand, an der die Druckwelle reflektiert wird, verändern. Um zu erreichen, daß die Druckwellen 29 und 30 im Gemischkanal 21 und im Luftkanal 8 annähernd gleiche Amplituden besitzen, wird die Position einer Wand, die insbesondere im Gemischkanal 21 angeordnet wird und an der die Druckwelle 29 reflektiert wird, auf die Position einer Wand 80, die insbesondere eine Gehäusewand des Luftfilters 45 ist und an der die Druckwelle 30 im Luftkanal 8 reflektiert wird, angepaßt. Dadurch können die Druckunterschiede zwischen Luftkanal und Gemischkanal weiter verringert werden.