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Die
Erfindung betrifft allgemein Futtermittelprodukte. Genauer betrifft
die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
eines proteinhaltigen Fleischersatzstoffes mit einem fleischähnlichen
Aussehen und so hergestellte Produkte.
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Die
industrielle Herstellung von Fleischersatzstoffprodukten aus proteinreichen
Vorläufermaterialien,
einschließlich
Vorläufern
auf pflanzlicher Basis, wie etwa Getreidekleber (aus Weizen, Reis oder
Mais; entweder vital oder mit restlicher Stärke), entfetteten Ölsamen,
Getreide- und Bohnenmehlen, Grobmehlen
und Derivaten (z.B. entfettetem Sojamehl, Sojaproteinkonzentrat,
Weizenmehl), oder Vorläufern
auf tierischer Basis, wie etwa Fleischnebenprodukten, erhalten durch
mechanische Trennung, Fischmehl, getrocknetes Eiklar und andere,
allein oder in Kombination, ist heutzutage eine gut etablierte Praxis
(im weiteren auch einfach als texturierte Proteinprodukte (oder
TPPs) bezeichnet).
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Garextrusionstechnologie
ist die bei weitem am breitesten verwendete der unterschiedlichen möglichen
Herstellungsverfahren, um solche Fleischersatzstoffe zu erhalten.
In ihrer sehr grundlegenden Form umfasst die Herstellung von Fleischersatzstoffprodukten
mit einer texturierten oder faserigen Struktur das Vermischen der
ausgewogenen trockenen Vorläufer
und Einbringen dieser zusammen mit Wasser (um einen gewünschten
Feuchtigkeitsgehalt in der Mischung zu erhalten) in einen geeigneten
erhitzten Extruder (z.B. Einzel- oder Doppelschraubenextruder).
Während
sie durch den Extruder hindurchgeht, der diskrete Abschnitte hat,
um spezifische mechanische Prozesse an der Mischung durchzuführen, wird
die Mischung plastifiziert und erhitzt, um eine heiße, viskose
und wenigstens teilweise geschmolzene Masse zu bilden, die oft als
Proteinlava bezeichnet wird. Die Eigenschaften der viskosen Masse am
Ende des thermomechanischen Umwandlungsprozesses, den die Vorläufer im
Extruderzylinder durchlaufen, sind abhängig von den Prozeßvariablen (z.B.
Temperatur in den unterschiedlichen Abschnitten des Extruderzylinders,
Schraubengeschwindigkeit/Zylinderabschnittdruck, Feuchtigkeitsgehalt, Vorläuferformulierung,
etc.). Die viskose Masse aus proteinhaltigem Material kann durch
eine Stauscheibe mit einer Mehrzahl von kleinen Öffnungen hindurchgeführt werden,
um den Druck über
den Schraubenauslaß zu
vergleichmäßigen. In
vielen Anwendungen wird das Material durch ein Ausformwerkzeug hindurchgeführt, das
ausgebildet ist, um die Stücke
in gewünschter
Größe und Form
herzustellen. Eine Rotationsschneidvorrichtung oder dergleichen
wird normalerweise verwendet, um die Extrudat-„Stränge", die aus jedem Werkzeug austreten, zu
schneiden, um die endgültige
Stückgröße zu erzeugen.
Diese Technologie wird im Detail von Harper in „Extrusion of Foods", (1981) CRC Press,
Vol. 2, S. 95–99,
beschrieben.
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Extrusionsgaren
und Texturieren unter hoher Feuchtigkeit (HMEC) ist eine Technologie,
die in den letzten Jahren mit Erfolg bei der Faserbildung von Formulierungen
auf Proteinbasis mit hohem Feuchtigkeitsgehalt und somit Texturieren „nasser", fleischähnlicher
TPPs, entweder unter alleiniger Verwendung von Pflanzenproteinquellen
(Getreide- und Ölsaat-Proteinquellen, wie
etwa insbesondere Sojamehl, Sojaproteinkonzentrat und Vitalweizenkleber) und/oder
tierischen Proteinen wie etwa Fischmehl, Eiklarpulver, frische Fleischnebenprodukte
und dergleichen, mit erfolg eingesetzt worden. Patentdokument Nr.
WO 00/69276 (Effem Foods Pty. Ltd.) offenbart eine Anwendung dieser
Technologie unter Verwendung einer modifizierten Hammermühle, um
die Offenlegung fleischähnlicher,
oder fischähnlicher,
innerer Extrudat-Textur zu bewirken.
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Eine
weitere Technologie zur Herstellung fleischähnlicher Ersatzstoffe ist diejenige,
die im WIPO-Patentdokument Nr. WO 01/35766 offenbart ist, das ein
Fleischemulsionsprodukt mit fleischähnlicher Faserbildung offenbart,
erhalten aus schnellem Erhitzen einer proteinhaltigen Fleischemulsion,
die hohem Druck unterworfen und durch ein längliches Rohr ausgeformt wird.
Herkömmliche
Schneidverfahren, wie etwa ein Rotationsmesser, Wasserstrahlschneiden,
ein Messergitter oder dergleichen, können am Austragsende des Rohres
angebracht sein, um das Produkt in Stücke der gewünschten Größe zu schneiden. Ein Verfahren
zur Verbesserung des Aussehens durch einen sekundären Größenverringerungsschritt
durch Verwendung von Verdichtungswalzen ist ebenfalls in diesem
Dokument offenbart.
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Die
Textur all solcher Produkte, ob sie allein auf Proteinen aus Getreide-
oder Bohnenquellen beruhen oder zusätzliche, fleischbasierte Vorläufer aufweisen,
ist ein besonders wichtiges Kriterium, wenn solch ein Produkt als
ein Ersatz für
echte Fleischprodukte verwendet werden soll, da die Akzeptanz des Produktes
von seiner Fähigkeit
abhängen
wird, das Aussehen von Fleisch zu simulieren.
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Daher
sind verschiedene Verfahren für
das Schneiden und/oder Zerfasern des Extrudates entwickelt worden,
die meist rotierende Schneidvorrichtungen umfassen, die quer über den
Extrudatstrom schneiden, wenn er die Extrusionsanlage verlässt. Diese
Technik neigt dazu, die innere Textur des Extrudatmaterials nur
an den vorderen und hinteren Enden des geschnittenen Stückes offenzulegen,
was bei einigen Anwendungen ausreichend sein kann.
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Wo
es jedoch gewünscht
ist, daß das
extrudierte Futtermaterial die faserige Struktur von Fleisch oder
Fisch zeigt, ist es bevorzugt, daß so viel des inneren faserigen
Extrudatmaterials wie möglich
offengelegt wird. Die in der oben genannten WO 00/69276 offenbarte
modifizierte Hammermühle
neigt dazu, maximale Offenlegung von fleischähnlicher, oder fischähnlicher,
innerer Extrudatstruktur zu bewirken. Diese Technik neigt dazu,
einen breiten Bereich von Teilchengrößen und hoch zufälligen Formen
zu schaffen, und findet so besondere Verwendung bei der Schaffung
von Extrudatstücken,
die zufällig
zerfaserten Fleisch-, Hähnchen- oder Fischprodukten ähneln sollen.
Im Gegensatz dazu ist eine solche Technik nicht günstig, wenn
das Extrudat geschnittene oder gewürfelte Fleischprodukte nachbilden
soll, aufgrund des Unterschiedes der Teilchenformen, die für die Authentizität erforderlich
sind, und des potentiell hohen Gehalts an „Feinteilen", die das Aussehen
des Produktes verderben können.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum kontrollierten Schneiden von proteinhaltigen Fleischersatzstoffen
zur Verfügung
zu stellen, das/die das „fleischähnliche" Aussehen solcher
Fleischersatzstoffstücke
optimiert.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer texturierten
proteinhaltigen Fleischersatzstoffes zur Verfügung gestellt, mit einem optimierten
faserigen Aussehen, aus einem Extrudat, das durch eine Rohrleitung
mit bekannter Querschnittsform hindurchgeht, wobei besagtes Verfahren
die Schritte einschließt:
Festlegen eines Schneidprofils für
das Extrudat, wobei das Profil das Herstellen eines Schnittes durch
das Extrudat einschließt,
der im wesentlichen kolinear mit der längsten Achse der Querschnittsform
verläuft;
und Schneiden durch das Extrudat hindurch mit einer oder mehreren
Klingen, die so angepasst sind, daß sie in einer dem oben festgelegten
Profil entsprechenden Weise in einer Richtung schneiden, die im wesentlichen
entgegengesetzt zur Richtung des Fließens des Extrudates durch besagte
Rohrleitung hindurch oder aus dieser heraus verläuft.
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Das
Aussehen von Laminierungen in der inneren Struktur extrudierter
proteinhaltiger Materialien, die als die fleischähnliche Textur bereitstellend wahrgenommen
werden, ist ein Artefakt der Bedingungen, unter denen das Extrudat
hergestellt ist. Aufgrund der ungleichmäßigen linearen Durchflußgeschwindigkeit
von Extrudat über
den Querschnitt einer Rohrleitung, die durch die Extrudermundstück, das
Abkühlwerkzeug
oder dergleichen hindurchgeht, wird die Textur sich mit einer deutlichen
Maserung ausbilden, wenn sie fest wird, in Abhängigkeit von der Rheologie
der geschmolzenen Extrudatmasse.
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Typischerweise
werden die Laminierungen sich in einer Parabolform durch das Extrudat
hindurch ausbilden, entlang einer Achse, die im wesentlichen parallel
zur Fließrichtung
ist. Da das Maserungsprofil über
eine längere
Abmessung der Querschnittsform des Extrudates länglicher ist, wird das Maserungsprofil
dazu neigen, mehr als parallele (im Gegensatz zu parabolischen)
ausgerichteten Fasern durch das Material zu erscheinen. Da dieser
Effekt paralleler Fasern sehr wichtig ist, um das Produkt authentisch
wie Fleisch aussehen zu lassen, ist es am wahrscheinlichsten, daß Schnitte,
die durch die längere
Dimension des Extrudates hindurch vorgenommen werden, in derselben
Ausrichtung wie die axiale Fließrichtung
des Extrudates durch die Rohrleitung, den gewünschten visuellen Effekt bewirken.
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Wenn
zusätzlich
die Oberfläche
von offengelegter innerer Struktur relativ zum Volumen des Extrudats
maximiert wird, wird ein signifikant verbessertes Aussehen des Ersatzproduktes
erhalten, verglichen mit einem Schneiden quer zur Faser wie im Stand
der Technik. Dieses Verfahren liefert außerdem optimiertes faseriges
Aussehen ohne die Erzeugung von übermäßigen Feinteilen,
die mit anderen Verfahren nach dem Stand der Technik assoziiert
ist, z.B. wo eine endgültige
Größenverringerung
als eine sekundäre
Stufe durchgeführt
wird, wie etwa Zerkleinern in einer Hammermühle, Verdichtungswalzen oder
dergleichen.
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Wenn
zum Beispiel die Querschnittsform der Rohrleitung im wesentlichen
länglich
ist, ist es bevorzugt, daß das
Schneidprofil so festgelegt wird, daß wenigstens eine Klinge durch
das Extrudat in einer Ausrichtung schneidet, die im wesentlichen
parallel mit der längsten
Abmessung der länglichen
Form verläuft.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform,
wenn die Querschnittsform der Leitung im wesentlichen ein Rechteck
ist, mit einer Abmessung, die größer ist
als das fünffache
derjenigen der anderen Abmessung, ist es bevorzugt, daß das Schneidprofil
wenigstens eine Klinge einschließt, um durch das Extrudat in
einem Profil zu schneiden, das im wesentlichen parallel zur längeren der
Extrudatquerschnittsabmessungen verläuft.
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In
einer alternativen Ausführungsform,
wenn die Querschnittsform der Rohrleitung im wesentlichen kreisförmig ist,
ist es bevorzugt, daß das Schneidprofil
das Herstellen wenigstens eines kreisförmigen Schnittes einschließt, der
im wesentlichen konzentrisch mit der Querschnittsform ist.
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Das
oben beschriebene Verfahren kann am besten umgesetzt werden, wenn
das Extrudat im wesentlichen fest geworden ist, wenn es mit den
Klingen in Kontakt kommt. Daher wäre es vorteilhaft, vor dem Schneidschritt
außerdem
den Schritt der Abkühlung des
Extrudats einzuschließen,
entweder über
ein Abkühlwerkzeug
oder andere Mittel.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die Erfindung eine Schneidvorrichtung
zum Schneiden eines texturierten proteinhaltigen Fleischersatzstoffes,
die an das Schneidprofil angepasst ist, das so festgelegt ist, wie
oben definiert.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die Erfindung eine Produktionsanlage
zur Herstellung von Futtermittelprodukten, die eine Schneidvorrichtung wie
oben beschrieben umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die Erfindung ein Futtermittelprodukt,
das einen texturierten proteinhaltigen Fleischersatzstoff einschließt, wobei der
Ersatzstoff in einem Verfahren wie oben beschrieben hergestellt
ist.
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Die
Ausführungsformen
der Erfindung, die oben beschrieben sind, können für sich allein zur Herstellung
eines Fleischersatzstoffstückes
verwendet werden oder alternativ in Verbindung mit einem herkömmlichen
Schneidsystem, wie etwa einem Rotationskreuzschneidsystem des Typs,
der üblicherweise
am Auslaß von
Extrusionsgarsystemen verwendet wird, um das gewünschte Produktaussehen zu erzeugen,
oder über
andere feststehende Klingen, die lediglich vorgesehen werden, um
ein Ersatzstoffstück
mit bestimmter Größe zu erzeugen.
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Es
wird von den Fachleuten auch anerkannt werden, daß die genaue
Anordnung der Schneidvorrichtung gemäß der Erfindung variiert werden
kann, um zum Betrieb zu passen, wobei die einzige Einschränkung ist,
daß sie
im System nach der Ausbildung der inneren Struktur angeordnet werden
muß.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Futtermittelextrusionssystem
bereitgestellt, das eine Futtermittelextrudatschneidvorrichtung
umfasst, wie oben definiert.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein geschnittenes Futtermittelextrudatband
bereitgestellt, wobei das Schneiden über eine Futtermittelextrudatschneidvorrichtung,
wie oben definiert, durchgeführt
worden ist.
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Nunmehr
wird mittels eines spezifischen, nicht-beschränkenden Beispiels eine Futtermittelextrudatschneidvorrichtung
gemäß der Erfindung
beschrieben werden.
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1 ist
eine veranschaulichende schematische perspektivische Ansicht eines
Extrudatbandes, das teilweise von einer quer ausgerichteten Klinge geschnitten
worden ist, in einer Art und Weise, die den Stand der Technik veranschaulicht.
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2 ist
eine veranschaulichende schematische perspektivische Ansicht eines
Extrudatbandes, das teilweise von einer längs angebrachten Klinge gemäß der Erfindung
geschnitten worden ist.
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3 ist
eine veranschaulichende schematische perspektivische Ansicht eines
Extrudats, das im wesentlichen kreisförmig im Querschnitt ist und
das teilweise durch seinen Durchmesser hindurch von einer angebrachten
Klinge gemäß dem Stand
der Technik geschnitten worden ist.
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4 ist
eine veranschaulichende schematische perspektivische Ansicht eines
Extrudats, das im wesentlichen kreisförmig im Querschnitt ist und
das durch seinen Querschnitts von einer angebrachten Klinge teilweise
geschnitten worden ist und das durch sein Zentrum mit einer kreisförmigen Klinge
gemäß einer
alternativen Ausführungsform
der Erfindung geschnitten worden ist.
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5 ist
eine Endansicht einer Schneidvorrichtung gemäß der Erfindung.
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6 ist
eine Darstellung einer „Wafu-Steak"-Varietät von Extrudatstücken, die
gemäß der Erfindung
hergestellt werden können.
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7 ist
eine Endansicht einer alternativen Schneidvorrichtung gemäß der Erfindung.
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8 ist
eine Darstellung einer alternativen „Stir-fry"-Varietät von Extrudatstücken, die
gemäß der Erfindung
hergestellt werden können.
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Wenn
man sich zunächst 1 zuwendet, ist
dort ein Extrudatband 1 aus proteinhaltigem Fleischersatzstoffprodukt
dargestellt, das mit einer quer ausgerichteten Klinge teilweise
geschnitten worden ist. Man kann beobachten, daß die Fläche der freigelegten inneren
Laminierung 2 ziemlich klein ist relativ zur Gesamtgröße des Bandes 1,
und insbesondere zeigt diese Ansicht, daß die Maserung 3 in
einer nicht-optimalen Weise freigelegt ist. Man kann beobachten,
daß die
freigelegte Maserung 3 ein „parabolisches" Profil zeigt, das „künstlich
hergestellt" aussieht
und das ästhetisch
nicht die im wesentlichen parallele Faseranordnung nutzt, die entlang
der längeren
Abmessung 4 des Bandes existiert. Demgemäß wird der
visuelle oder ästhetische
Nutzen der Schaffung dieser inneren Struktur nicht verwirklicht, wenn
das auf diese Weise geschnittene Extrudat in ein Futtermittelprodukt
einbezogen wird.
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Deutlich
dargestellt in 2 ist der ästhetische Nutzen der Auswahl
einer Schneidprofilschablone, die sowohl optimale Freilegung der
inneren Strukturen bewirkt als auch auf den Teil des Bandes abzielt,
in dem die innere Maserung 3 im wesentlichen parallel mit
der Fließrichtung 5 des
Bandes 1 und mit der breiteten Oberfläche 4 des Bandes ausgebildet
ist: eine weit größere Oberfläche wird
insgesamt freigelegt und wesentlich ist, daß die Offenlegung der authentischer
texturierten fleischähnlichen Laminierungen 3 optimiert
ist. Der Schlüssel,
um diesen Vorteil für
alle ausgeformten Extrudate bereitzustellen, liegt im Schritt des
Analysierens und Entscheidens, welche Schneidvorrichtungskonfiguration diesen
Effekt so optimieren wird: dies ist typischerweise wenigstens eine
Klinge, die angeordnet ist, um durch die längste Abmessung 4 des
Bandes 1 in der Fließrichtung 5 des
Bandes aus der Rohrleitung heraus, in der es ausgebildet worden
ist, zu schneiden, wodurch die Maserung 3 der Laminierung
in einer Fläche
freigelegt wird, wo sie im wesentlichen parallel mit der Oberfläche des
Bandes verläuft.
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In
dieser Hinsicht veranschaulicht 3 einen
Ansatz zum Schneiden eines relativ zylindrischen Extrudats 6,
das eine teilweise, aber nicht-optimale, Lösung der Aufgabe der Texturoptimierung liefert:
der einzige Schnitt ist durch den Durchmesser 7 des Zylinders 6 vorgesehen,
wodurch die innere Struktur maximiert wird, die über einen einzigen geraden
Schnitt freigelegt werden kann.
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Die
in 4 veranschaulichte Schablone liefert jedoch das
optimierte Schneidprofil durch zusätzliches Bereitstellen eines
kreisförmigen
Schnittes 9 durch das Zentrum des Zylinders. Man kann sehen, daß dieser
weitere Schnitt die Freilegung der inneren Struktur 10 durch
einen Schnitt, wo die innere Maserung im wesentlichen parallel mit
der Schneidrichtung 11 verläuft, in großem Maße verbessert, was ein optimiertes
Aussehen erzeugt.
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Es
wird von einem Fachmann anerkannt werden, daß eine Vielzahl von Schablonen
für jede Extrudatschneidaufgabe
bereitgestellt werden kann, praktischerweise hauptsächlich beschränkt durch
die Größe und Form
des Extrudats, die gewünschten
Abmessungen des geschnittenen Ersatzstoffes (insbesondere im Hinblick
auf die minimal gewünschte
Dicke des Ersatzstoffes, im Hinblick auf sowohl die ästhetischen
Aspekte als auch die physische Robustheit des Ersatzstoffes), während man
innerhalb des Geistes und Schutzumfanges der Erfindung bleibt.
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Insbesondere
kann die praktische Auswahl der geeigneten Schneidschablone wie
folgt ablaufen:
- • Auswahl der minimal erlaubten
Dicke des geschnittenen Ersatzstoffes im Hinblick auf ästhetische
Erwägungen
und das Niveau der Robustheit, das erforderlich ist, um anschließender Verarbeitung
zu widerstehen;
- • Festlegung,
durch geometrische Analyse des bekannten Querschnittes des Extrudats,
der maximalen Kapazität
besagten Extrudats, ein kontinuierliches Band aus Extrudat mit der
oben festgelegten Dicke zu liefern, und daher der Form des Schnittes,
der erforderlich sein wird, um solch ein Band zu erzeugen;
- • Konstruieren
einer oder mehrerer feststehender Klingen, die eine Schneidvorrichtung
umfassen, die am geeignetsten den oben festgelegten Schnitt erzeugen
kann;
- • Einbauen
der Schneidvorrichtung in das Futtermittelextrusionssystem, so daß die Klingen
im wesentlichen parallel mit der wahrscheinlichen inneren Faserbildung
des Bandes effektiv schneiden.
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Nunmehr
werden zwei Beispiele der Futtermittelproduktherstellung beschrieben
werden, die optimierte proteinhaltige Fleischersatzstoffstücke gemäß der Erfindung
einschließen.
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BEISPIEL 1 – „WAFU-STEAK"-SCHEIBEN
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Ein
proteinhaltiges Extrudat, das so konzipiert ist, daß es Muskelfleisch ähnelt, soll
hergestellt werden. Die Formulierung des Extrudats und der Extruder
und das Abkühlwerkzeug
sind im wesentlichen ähnlich
zu denjenigen, die in Patent-Dokument Nr. WO 00/69276 (Effem Foods
Pty. Ltd.) offenbart sind. Die proteinhaltigen Fleischersatzstoffstücke sind über ein
Futtermittelextrusionssystem hergestellt worden, das darin beschrieben
ist, und gemäß der Formulierung,
wie darin beschrieben.
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In
diesem Beispiel ist eine Schneidvorrichtung gemäß der Erfindung, und veranschaulicht
in 5, quer über
dem Auslaß des
Abkühlwerkzeugs angebracht
worden. Die Schneidvorrichtung 12 besteht aus einer Befestigungsplatte 13 aus
Stahl mit einer Öffnung 14,
die in ihrer Abmessung ungefähr der
Auslaßöffnung des
Abkühlwerkzeugs
entspricht: 70 mm auf 7 mm. Diese Öffnung wird überspannt
von Stahlklingen 15, die in Kreuzschlitzen angebracht sind,
die maschinell in den Umfang der Öffnung 14 eingebracht
sind.
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Die
Klingen werden in Paßsitz
angebracht, so daß die
Schneidkanten der Klingen zur Fließrichtung des Extrudats zeigen,
dargestellt durch den Pfeil, wodurch das Extrudatband in einzelne
Scheiben geschnitten wird, wenn es durch die Schneidvorrichtung 12 hindurchgeht.
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Im
Hinblick auf die Schneidschablone schlägt die Anwendung des erfinderischen
Verfahrens auf die Klingenkonstruktion vor, daß es für die längliche rechteckige Querschnittsform
der Auslaßöffnung optimal
sein wird, wenigstens eine Klinge längs quer über die längste Abmessung der Öffnung in
einer Richtung, die im wesentlichen parallel mit der längeren Kante 17 ist,
anzuordnen. Da hier die Anforderung nach besonders dünnen Scheiben
besteht, wurde die Schneidschablone so ausgewählt, daß es zwei Klingen 16 gibt,
die die längere
Abmessung 17 der Öffnung 14 überspannen,
wobei sie sie effektiv in drei Abschnitte unterteilen, um ein 7
mm dickes Band in drei gleiche Scheiben von 2,3 mm Dicke zu schneiden.
Um weitere Gesamtgrößenanforderungen
zu erfüllen,
gibt es auch eine einzelne Klinge 18, die sich quer über die
kürzere
Abmessung der Öffnung spannt,
wobei sie sie effektiv in zwei Abschnitte unterteilt, um ein 70
mm breites Band in zwei gleich Breiten, 35 mm breit, zu schneiden.
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Auf
diese Weise werden dünne „Wafu-Steak"-Scheiben aus Fleischersatzstoff,
2,3 mm dick und 35 mm breit, hergestellt. Für diesen besonderen Fall wird
dann eine herkömmliche
Rotationsschneidvorrichtung eingesetzt, um Längen von ungefähr 40 mm
herzustellen.
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Die
so hergestellten Fleischersatzstoffe haben auf wenigstens einer
Oberfläche
eine starke Ähnlichkeit
mit Muskelfleisch, insbesondere aufgrund der Auswahl der Längsscheiben
durch die dünnere Abmessung
des Extrudatbandes (wo die innere Maserung effektiv parallel mit
dem Schnitt zu sehen ist) und aufgrund der Tatsache, daß dieser
Schnitt im wesentlichen entgegengesetzt zur Fließrichtung des Extrudats vorgenommen
wird.
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Die
resultierenden Streifen ähneln
folglich stark „Wafu-Steak"-Streifen, insbesondere
wenn sie in ein kommerziell eingedostes Futtermittelprodukt mit
einer Soße
auf Stärkebasis
einbezogen werden. Die Scheiben sind in 6 dargestellt.
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BEISPIEL 2 – „STIR-FRY"-STREIFEN
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Wenn
es gewünscht
ist, zur Produktion eines unterschiedlichen Produktformats umzuschalten,
ist es einfach nur notwendig, die Schneidvorrichtung innerhalb der
Konstruktionsparameter der Erfindung zu verändern.
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Für die Herstellung
von Fleischersatzstoffstücken,
die „kurz
gebratenen" („stir-fry") Rinder-Streifen ähneln, könnte eine
Schneidvorrichtung wie folgt konfiguriert sein (und wie dargestellt
in 7): eine einzelne Klinge 19, die die
längere
Abmessung 20 der Öffnung 21 quer überspannt,
wobei sie sie effektiv in zwei Abschnitte unterteilt, um ein 7 mm
dickes Band in zwei gleiche Scheiben von 3,5 mm Dicke zu schneiden,
wie oben. Wie nach Beispiel 1 diktiert die Anwendung des erfinderischen
Verfahrens auf das Schneiden des Extrudats, das we nigstens eine
Klinge 22 angeordnet ist, um die längste Abmessung der Öffnung längs zu überspannen,
in einer Richtung, die im wesentlichen parallel mit der längeren Kante
verläuft.
Da hier die Anforderung eines leicht dickeren Ersatzstoffes besteht,
wird eine einzelne Klinge verwendet. Um andere ästhetische Anforderungen der
Größe des Ersatzstoffes
zu erfüllen, gibt
es auch zehn Klingen 23, die die kürzere Abmessung 21 der Öffnung 21 überspannen,
wobei sie das Band gleichmäßig in zwölf Streifen,
5,8 mm breit, unterteilen.
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Die
resultierenden Streifen ähneln
folglich stark „stir-fry"-Streifen, insbesondere
wenn sie in ein kommerziell eingedostes Futtermittelprodukt mit
einer Soße
auf Stärkebasis
einbezogen werden oder, wenn sie, wenn getrocknet oder mit Feuchthaltemitteln
formuliert, um die Lagerlebensfähigkeit
zu konservieren, in ein trockenes abgepacktes Haustierfuttergemisch
einbezogen werden. Die Scheiben sind in 8 dargestellt.
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Der
Fachmann wird anerkennen, daß,
obgleich die Erfindung ideal ist zur Verwendung im Hinblick auf
Haustierfutterherstellung, diese Technologie, wenn „werterhöhende" preiswerte Rohmaterialien
wesentlich sind, in gleicher Weise auf einen breiten Bereich von
Lebensmittelanwendungen für
den Menschen angewendet werden kann.
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Obgleich
die obigen Beispiele primär
bezogen sind auf Extrusion mit mittlerem Feuchtigkeitsgehalt, könnte die
erfinderische Technologie in gleicher Weise angewendet werden auf
Extrusion mit niedriger Feuchtigkeit, unabhängig davon, ob die Ergebnisse
in trockene abgepackte Futter oder eingedoste Futter einbezogen
werden sollen, oder jede andere geeignete Anwendung.
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Der
Fachmann wird auch anerkennen, daß obgleich die obigen Beispiele
sich primär
auf eine Schneidvorrichtung bezogen haben, die am Ausgang eines
Abkühlwerkzeugs
angebracht ist, es in gleicher Weise in Betracht gezogen werden
könnte,
daß, wenn
eine Abkühldüse verwendet
wird, die Klingenkonfiguration innerhalb des Abkühlwerkzeugs angebracht werden
könnte.
Es wäre
nur erforderlich, daß die
Schneideinrichtung an einem Punkt angeordnet werden würde, wo
die innere Maserung sich bereits gebildet hat und wo das Extrudat
ausreichend abgekühlt
ist, damit die Scheiben hinter der Klinge nicht wieder miteinander
verschmelzen.