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Die
Erfindung betrifft eine Absperr-Vorrichtung für Pistolen mit einer Griffschale
zum Aufnehmen eines Patronenmagazins, einem Lauf, einem Verschluss
und einer über
eine Abzugstange gesteuerten Abschusseinrichtung zum Abfeuern von
Patronen, wobei die Abzugstange im Bereich ihres einen Endes mit
einem Abzugzüngel
und im Bereich ihres anderen Endes mit der Abschusseinrichtung verbunden
ist.
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Als
Sicherungen wirkende Absperr-Vorrichtungen der eingangs genannten
Art werden im Stand der Technik verwendet, um Pistolen vor einem
ungewollten Auslösen
der Abschusseinrichtung zu sichern. Mindestens eine Sicherung ist
dabei per se notwendig, da die für
ein Auslösen
der Abschusseinrichtung notwendige Kraftaufbringung am Züngel bei einer
geladenen und gespannten Pistole mit Hinblick auf eine hohe Treffsicherheit
gewolltermaßen
nur sehr gering bemessen ist.
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Die
bekannten Sicherungen setzen an unterschiedlichen Stellen in einem
mechanischen System bestehend aus Züngel, Abzugstange, Hahn/Bolzen und
Abschussauslöseeinrichtung
an. Dabei ist ein verriegelter Zustand einer Pistole oft entweder
mit einem schnellen Blick nur schwer erkennbar, oder es kann mitunter
passieren, dass durch ungewollte Berührung von Hand oder durch eine
andersartige ungewollte mechanische Einwirkung die Pistole von einem
verriegelten Zustand in einen entriegelten Zustand gebracht wird.
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Aus
EP 14 43 295 A1 ist
eine Sperrvorrichtung für
eine Pistole bekannt, bei der mittels eines Zylinderschlosses, das
im Griff der Waffe hinter dem Magazinschacht angeordnet ist, ein
Sperrelement von einer ersten Position, in der es in die Bewegungsbahn
eines Teiles des Abzugmechanismus ragt, in eine zweite Position
bringbar ist, in der der Abzug freigegeben ist, wobei bewegliche
Teile der Sperrvorrichtung ausschließlich rotative Bewegungen ausführen.
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Aus
US 6,347,538 B1 ist
ein Verriegelungs-Mechanismus zum Verriegeln von Schusswaffen bekannt,
bei dem ein drehbarer Hebel für
eine Ver- und Entriegelung auf im Inneren der Waffe untergebrachte
Elemente einwirkt. Ein Schlüssel
ist vorgesehen, um ein Absperr-Element so zu platzieren, dass der
Hebel nicht in eine Entriegelungs-Position drehbar ist, um einen
unautorisierten Gebrauch der Schusswaffe zu unterbinden.
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Demgegenüber sind
im Stand der Technik Absperr-Vorrichtungen
unbekannt, die als zusätzliche
Sicherungen wirken, beispielsweise um einem ungewollten schnellen
Zugriff einer unbefugten Person auf eine entsicherbare Pistole das
Gefahrenpotential zu nehmen, oder die allgemein als zusätzliche Sicherung
zum Schutze Unkundiger wirken.
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Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb, eine Absperr-Vorrichtung zu schaffen, deren Zustand
sicher und schnell ablesbar ist und bei der ein ungewollter Übergang
von einem verriegelten Zustand in einen entriegelten Zustand mit
höherer
Sicherheit als im Stand der Technik vermeidbar ist, wobei die Absperr-Vorrichtung
insbesondere als zusätzliche
Sicherung einsetzbar ist.
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Für eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass
in der Griffschale eine Absperreinrichtung mit einem in Richtung
seiner Längsachse
zwischen zwei Endpositionen verschiebbar angeordneten Verriegelungs-Stift
vorgesehen ist, und die Abzugstange mit einer Bohrung versehen ist,
wobei der Verriegelungs-Stift in einer eine Verriegelung der Pistole
bewirkenden End-Position
in die Bohrung der Abzugstange eingreift und in einer eine Entriegelung
der Pistole bewirkenden End-Position
die Bohrung der Abzugstange freigibt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei
der erfindungsgemäßen Absperr-Vorrichtung
wird durch das Merkmal, dass in der Griffschale eine Absperreinrichtung
mit einem in Richtung seiner Längsachse
zwischen zwei Endpositionen verschiebbar angeordneten Verriegelungs-Stift
vorgesehen ist, und die Abzugstange mit einer Bohrung versehen ist,
wobei der Verriegelungs-Stift in einer eine Verriegelung der Pistole
bewirkenden End-Position
in die Bohrung der Abzugstange eingreift und in einer eine Entriegelung
der Pistole bewirkenden End-Position
die Bohrung der Abzugstange freigibt, erreicht, dass eine Verriegelung
sehr sicher ist, da dabei eine direkte Arretierung der Abzugstange
erfolgt. Zum anderen ist erfindungsgemäß eine Pistole geschaffen,
bei der die jeweilige Endposition des Verriegelungs-Stiftes sehr
schnell und sicher erkennbar ist, und bei der ein ungewollter Übergang
von einem verriegelten Zustand in einen entriegelten Zustand mit
hoher Sicherheit vermeidbar ist, weil die Absperreinrichtung zum überwiegenden
Teil oder ganz in der Griffschale versenkt ist.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, dass die Absperreinrichtung eine mit einer spiralförmigen Führungsnut
versehene Walze enthält,
an deren einer Stirnfläche
der Verriegelungs-Stift angeordnet ist, wobei ein fest in der Griffschale
verankerter und in Richtung auf die Führungsnut vorgespannter Führungsstift
bei Drehung der Walze um einen vorherbestimmten Betrag eine reversible
Verschiebung des Verriegelungs-Stiftes in Richtung der Bohrung der
Abzugstange bewirkt. Der Führungsstift
ist dabei vorzugsweise von einer in der Griffschale gelagerten Spiralfeder
vorgespannt.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, dass die Führungsnut
der Walze ein vorderes und ein hinteres Ende aufweist, wobei die Führungsnut
in einem Bereich mittig zwischen den beiden Enden eine geringere
Tiefe aufweist als im Bereich der Enden, um im Zusammenspiel mit
dem in Richtung auf die Führungsnut
vorgespannten Führungsstift
zwei einrastbare Endpositionen vorzugeben. Die Führungsnut der Walze deckt vorzugsweise aber
nicht notwendigerweise einen Winkelbereich von 90° der Manteloberfläche der
Walze ab.
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Die
Walze kann im Bereich der von dem Verriegelungs-Stift fernen Stirnfläche mit
einem Profil versehen sein, um leicht von Hand rotierbar zu sein. Alternativ
kann die Walze im Bereich der von dem Verriegelungs-Stift fernen
Stirnfläche
mit einem spezifischen Profil mit Aussparungen definierter Geometrie
und Tiefe versehen sein, die an ein entsprechendes Schlüsselprofil
angepasst sind, um mit Hilfe eines spezifischen Schlüssels rotierbar
zu sein. Bei dieser Ausführungsform
ist die Walze potentiell vollständig
in der Griffschale versenkbar, so dass zum einen durch den notwendigen
Gebrauch eines Schlüssels
und zum anderen durch eine Versenkung der betreffenden Walzen-Stirnfläche in der
Griffschale ein ungewollter Übergang
von einem verriegelten Zustand in einen entriegelten Zustand mit
höchster
Sicherheit vermeidbar ist.
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Die
End-Positionen der Absperreinrichtung sind vorzugsweise durch Markierungen
auf der Griffschale und im Bereich der von dem Verriegelungs-Stift
fernen Stirnfläche
der Walze erkennbar.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, dass die Abzugstangen-Bohrung im Bereich des von
dem Abzugzüngel
fernen Endes der Abzugstange ausgebildet ist, und die Absperreinrichtung
in einem hinter dem Griff der Pistole vorgesehenen Bereich der Griffschale
angeordnet ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
wird im Folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert, die
in den Figuren der Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigt:
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1 eine
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Absperr-Vorrichtung
versehene Pistole in einer eine Abzugstange enthaltenden Querschnittsansicht
von rechts;
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2a die
Abzugstange mit Abzug der in 1 dargestellten
Pistole in einer Ansicht von links;
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2b die
in 2a dargestellte Abzugstange mit Abzug einschließlich Absperr-Einrichtung in
einer Ansicht von rechts;
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3 die
in 2a dargestellte Abzugstange mit Abzug einschließlich Absperr-Einrichtung
und Walze in einer Ansicht von oben;
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4 die
Walze der in 3 dargestellten Absperr-Vorrichtung einschließlich benachbarter Bauteile
in einer Ansicht von oben;
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5 die
in 4 dargestellte Walze einschließlich benachbarter Bauteile
in einem Längsschnitt,
von rechts gesehen;
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6 die
in 4 dargestellte Walze einschließlich benachbarter Bauteile
in einer Ansicht von vorne;
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7 die
in den 1 bis 3 dargestellte Absperr-Einrichtung in einem
entriegelten Zustand in einer Seitenansicht von links;
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7a die
in den 1 bis 3 dargestellte Absperr-Einrichtung in einem
entriegelten Zustand in einer Ansicht von oben;
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8 die
in den 1 bis 3 dargestellte Absperr-Einrichtung in einem
verriegelten Zustand in einer Seitenansicht von links;
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8a die
in den 1 bis 3 dargestellte Absperr-Einrichtung in einem
verriegelten Zustand in einer Ansicht von oben.
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Die
in den 1 bis 8a dargestellte erfindungsgemäße Absperr-Vorrichtung 100 für Pistolen
weist eine Griffschale 110 zum Aufnehmen eines Patronenmagazins,
einen Lauf, einen Verschluss und eine über eine Abzugstange 140 gesteuerte
Abschusseinrichtung 150 zum Abfeuern von Patronen auf,
wobei die Abzugstange 140 im Bereich ihres einen Endes
mit einem Abzugzüngel 160 und
im Bereich ihres anderen Endes mit der Abschusseinrichtung 150 verbunden
ist. Erfindungswesentlich ist in der Griffschale 110 eine
Absperreinrichtung 108 mit einem in Richtung seiner Längsachse
zwischen zwei Endpositionen verschiebbar angeordneten Verriegelungs-Stift 101 vorgesehen,
und die Abzugstange 140 ist dabei mit einer Bohrung 141 versehen,
wobei der Verriegelungs-Stift 101 in einer eine Verriegelung der
Pistole bewirkenden End-Position in die Bohrung 141 der
Abzugstange 140 eingreift und in einer eine Entriegelung
der Pistole bewirkenden End-Position die Bohrung 141 der
Abzugstange 140 freigibt.
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Wie
insbesondere aus 3 ersichtlich, enthält die Absperreinrichtung 108 eine
mit einer spiralförmigen
Führungsnut 102 versehene
Walze 103, an deren einen Stirnfläche der Verriegelungs-Stift 101 angeordnet
ist, wobei ein fest in der Griffschale 110 verankerter
und in Richtung auf die Führungsnut 102 vorgespannter
Führungsstift 104 bei
Drehung der Walze 103 um einen vorherbestimmten Betrag
eine reversible Verschiebung des Verriegelungs-Stiftes 101 in
Richtung der Bohrung 141 der Abzugstange 140 bewirkt.
Der Führungsstift 104 ist
dabei von einer in der Griffschale 110 gelagerten Spiralfeder 105 vorgespannt.
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Wie
insbesondere aus 5 ersichtlich, weist die Führungsnut 102 der
Walze 103 ein vorderes und ein hinteres Ende auf, wobei
die Führungsnut 102 in
einem Bereich 106 mittig zwischen den beiden Enden eine
geringere Tiefe aufweist als im Bereich der Enden, um im Zusammenspiel
mit dem in Richtung auf die Führungsnut 102 vorgespannten
Führungsstift 104 zwei
einrastbare Endpositionen vorzugeben. Die Führungsnut 102 der
Walze 103 deckt bei der dargestellten Ausführungsform
einen Winkelbereich von 90° der
Manteloberfläche
der Walze 103 ab.
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Die
Walze 103 ist im Bereich der von dem Verriegelungs-Stift 101 fernen
Stirnfläche 107 mit
einem Profil versehen, um leicht von Hand rotierbar zu sein.
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Die
End-Positionen der Absperreinrichtung 108 sind durch Markierungen
auf der Griffschale 110 und im Bereich der von dem Verriegelungs-Stift 101 fernen
Stirnfläche 107 der
Walze 103 erkennbar.
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Die
Abzugstangen-Bohrung 141 ist im Bereich des von dem Abzugzüngel 160 fernen
Endes der Abzugstange 140 ausgebildet, und die Absperreinrichtung 108 in
einem hinter dem Griff der Pistole vorgesehenen Bereich der Griffschale 110 angeordnet.
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Das
oben erläuterte
Ausführungsbeispiel
der Erfindung dient lediglich dem Zweck eines besseren Verständnisses
der durch die Ansprüche
definierten erfindungsgemäßen Lehre,
die als solche durch das Ausführungsbeispiel
nicht eingeschränkt
ist.