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Die
Erfindung betrifft ein Hochfrequenzfilter in koaxialer Bauweise,
insbesondere nach Art einer Hochfrequenzweiche (wie z.B. Duplexweiche)
oder eines Bandpassfilters bzw. Bandsperrfilters. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren zum Abstimmen eines Hochfrequenzfilters.
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In
funktechnischen Anlagen, beispielsweise im Mobilfunkbereich, wird
häufig
für Sende-
und Empfangssignale eine gemeinsame Antenne benutzt. Dabei verwenden
die Sende- und Empfangssignale jeweils unterschiedliche Frequenzbereiche, und
die Antenne muss zum Senden und Empfangen in beiden Frequenzbereichen
geeignet sein. Zur Trennung der Sende- und Empfangssignale ist deshalb eine
geeignete Frequenzfilterung erforderlich, mit der einerseits die
Sendesignale vom Sender zur Antenne und andererseits die Empfangssignale
von der Antenne zum Empfänger
weitergeleitet werden. Zur Aufteilung der Sende- und Empfangssignale
werden heutzutage unter anderem Hochfrequenzfilter in koaxialer
Bauweise eingesetzt.
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Beispielsweise
kann ein Paar von Hochfrequenzfiltern eingesetzt werden, die beide
ein bestimmtes Frequenzband durchlassen (Bandpassfilter). Alternativ
kann ein Paar von Hochfrequenzfiltern verwendet werden, die beide
ein bestimmtes Frequenzband sperren (Bandsperrfilter). Ferner kann ein
Paar von Hochfrequenzfiltern verwendet werden, von denen ein Filter
Frequenzen unterhalb einer Frequenz zwischen Sende- und Empfangsband
durchlässt
und Frequenzen oberhalb dieser Frequenz sperrt (Tiefpassfilter),
und der andere Filter Frequenzen unterhalb einer Frequenz zwischen
Sende- und Empfangsband sperrt und darüber liegende Frequenzen durchlässt (Hochpassfilter).
Auch weitere Kombinationen aus den soeben genannten Filtertypen
sind denkbar. Hochfrequenzfilter werden häufig in Form von koaxialen,
TEM-Resonatoren hergestellt. Diese Resonatoren können kostengünstig und wirtschaftlich
aus Fräs-
oder Gussteilen gefertigt werden und sie gewährleisten eine hohe elektrische Güte sowie
eine relativ große
Temperaturstabilität.
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Aus
der Vorveröffentlichung "Hunter I. C. (Ian C.)
Theory and design of microwave filters.- (IEE electromagnetic waves
series; no. 48) 1. Microwave filters, ISBN 0 85296 777 2, Abschnitt
5.8" sind koaxiale
Resonatorfilter mit einer Vielzahl von miteinander gekoppelten Einzelresonatoren
bekannt.
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Aus
der Veröffentlichung "A General Design Procedure
for Bandpass Filters Derived from Low Pass Prototype Elements: Part
II", K.V. Puglia,
Microwave Journal, Januar 2001, Seiten 114-136, sind Hochfrequenzfilter
bekannt, welche ein Außenleitergehäuse umfassen,
in dem mehrere koaxiale Hohlräume
ausgebildet sind, in denen jeweils ein Innenleiter in der Form eines
Innenleiterrohrs angeordnet ist. Hier durch wird eine Vielzahl von
nebeneinander angeordneten Resonatoren gebildet, wobei benachbarte
Resonatoren elektrisch über
Koppelöffnungen
miteinander verkoppelt sind. Das Außenleitergehäuse derartiger
Hochfrequenzfilter wird heutzutage meist in Guss- oder Frästechnik
hergestellt, wobei durch entsprechende Wahl oder Größe und Form
der Koppelöffnungen
sowie des Abstands zwischen benachbarte Resonatoren die gewünschte Antwort
des Filters erzeugt werden kann. Da bei der Herstellung solcher
Hochfrequenzfilter Toleranzen auftreten können, ist es in der Regel notwendig,
das Außenleitergehäuse mechanisch
nachzuarbeiten. Das Nacharbeiten erfolgt meist durch das Auffräsen der
Koppelöffnungen.
Es erweist sich hierbei als nachteilig, dass beim Nacharbeiten des
Filters die Koppelöffnungen nur
vergrößert werden
können,
was zu einer Verstärkung
der elektrischen Verkopplung zwischen benachbarten Resonatoren führt. Insbesondere
ist es nicht mehr möglich,
eine zu groß ausgefräste Koppelöffnung wieder
zu verkleinern, um die elektrische Verkopplung zu vermindern. Deshalb
wurden bisher die Koppelföffnungen
zunächst
immer zu klein ausgebildet, und durch sukzessives Nachfräsen wurde die
elektrische Verkopplung auf das gewünschte Maß eingestellt. Die Herstellung
und das Abstimmen des Filters war somit sehr aufwändig und
zeitintensiv. Insbesondere musste darauf geachtet werden, dass die
Koppelöffnung
nicht zu groß ausgefräst wird,
da dieser Fehler nicht mehr korrigierbar war und das entsprechende
Außenleitergehäuse ausgesondert werden
musste.
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Ein
Filter unter Verwendung von Koaxialresonatoren ist beispielsweise
auch aus dem
US 4 307 357 bekannt
geworden. Dort ist beispielsweise gezeigt, dass die die einzelnen
Koaxialresonatoren verbindenden Wanddurchbrüche im Gehäuse nicht bis zum Bodenniveau
eines einzelnen Koaxialresonators herab reichen müssen, sondern
dass hier die Bodenfläche
auf anderem Niveau verlaufen kann, beispielsweise in diesem Bereich
höher liegt
als das übliche Bodenniveau
und dadurch eine Art Podest, Schwelle, Stufe etc. gebildet ist.
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Aus
der
DE 43 37 079 C2 ist
ein gattungsbildendes, koaxiales Kammlinienfilter bekannt geworden,
welches ein Gehäuse
mit einem Hohlraum umfasst, in welchem Stäbe angeordnet sind. Jeder Stab ist
mit einem Ende mit dem Gehäuse
zusammenhängend
gebildet. Das andere Ende des Stabes erstreckt sich in den Hohlraum
hinein und endet in einer bestimmten Relativlage zum Deckel.
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Ein
Filter für
sehr kurze elektromagnetische Wellen ist auch aus der
DE 21 61 792 B2 bekannt
geworden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ausgehend von den beiden zuletzt genannten
gattungsbildenden Hochfrequenzfiltern ein demgegenüber verbessertes Hochfrequenzfilter
zu schaffen, welches mit weniger Aufwand und kostengünstiger
herstellbar ist. Aufgabe der Erfindung ist es ferner, ein einfacheres
und preiswerteres Abstimmen und/oder Herstellungsverfahren für ein Hochfrequenzfilter
zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch die unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildung
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Das
erfindungsgemäße Hochfrequenzfilter umfasst
ein Außenleitergehäuse mit
Gehäuseboden und
Gehäusewand,
in dem mehrere Resonatoren ausgebildet sind, die jeweils ein mit dem
Gehäuseboden
elektrisch gekoppeltes Innenleiterrohr umfassen. Wenigstens ein
Teil von benachbarten Resonatoren ist dabei über eine oder mehrere Koppelöffnungen
im Außenleitergehäuse elektrisch
miteinander verkoppelt, wobei die elektrische Verkopplung zwischen
benachbarten Resonatoren nicht nur über die Größe und/oder die Form der Koppelöffnungen,
sondern auch über
eine oder mehrere Vertiefungen beeinflusst wird. Diese Vertiefungen
sind zwischen wenigstens einem Teil der Innenleiterrohre von benachbarten
Resonatoren im Gehäuseboden
ausgebildet.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass derartige Vertiefungen
zu einer Abschwächung der
elektrischen Verkopplung zwischen benachbarten Resonatoren führen. Das
Maß der
Verkopplung wird dabei durch die laterale Ausdehnung und durch die
Tiefe der Vertiefungen bestimmt. Es besteht somit die Möglichkeit,
bei der Fertigung des Filters auftretende Toleranzen nicht nur über eine
Vergrößerung der
Koppelöffnung
auszugleichen, sondern auch durch die Anbringung von Vertiefungen
zwischen benachbarten Innenleiterrohren. Insbesondere muss ein Außenleitergehäuse mit
zu groß ausgefräster Koppelöffnung nicht
ausgesondert werden, denn die elektrische Verkopplung, die aufgrund
der zu großen Koppelöffnung zu
stark ist, kann über
entsprechende Vertiefungen im Gehäuseboden wieder verringert werden.
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Das
erfindungsgemäße Hochfrequenzfilter kann
somit mit geringem Bearbeitungsaufwand abgestimmt und hergestellt
werden. Die Abstimmung des Filters kann insbesondere auch iterativ
erfolgen, d.h. die Verkopplung zwischen benachbarten Resonatoren
kann abwechselnd durch Vergrößern der Koppelöffnungen
und Anbringen von Vertiefungen abgestimmt werden, bis das gewünschte Frequenzverhalten
erreicht wurde. Das erfindungsgemäße Filter ist auch wesentlich
preisgünstiger,
da bei seiner Herstellung weniger Ausschuss produziert wird. Darüber hinaus
wird die Entwicklungszeit für
das Filter verringert und es kann ein preiswerteres Gusswerkzeug
für das
Außenleitergehäuse verwendet
werden.
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Eine
besonders effektive Abschwächung
der Verkopplung wird in einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Filters
dadurch erreicht, dass eine oder mehrere der Vertiefungen in Draufsicht
auf den Gehäuseboden
benachbart zu einer Koppelöffnung
und/oder wenigstens teilweise innerhalb einer Koppelöffnung zwischen
benachbarten Resonatoren liegen. Insbesondere liegen für wenigstens
einen Teil von benachbarten Resonatoren in Draufsicht auf den Gehäuseboden
wenigstens 50%, insbesondere 70% bis 100, besonders bevorzugt 80%
bis 100% der Fläche
einer oder mehrerer der Vertiefungen, die zwischen zwei Innenleiterrohren von
benachbarten Resonatoren ausgebildet sind, innerhalb der wenigstens
einen Koppelöffnungen
zwischen den benachbarten Resonatoren.
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In
einer weiteren Ausführungsform
sind zwischen wenigstens einem Teil der Innenleiterrohre von benachbarten
Resonatoren mehrere Vertiefungen angeordnet, welche in Längsrichtung
des Außenleitergehäuses nebeneinander
und/oder in Querrichtung des Gehäuses
nebeneinander und/oder in Längs
und/oder in Querrichtung versetzt zueinander angeordnet sind.
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Die
in dem Gehäuseboden
angeordneten Vertiefungen können
beliebige Formen und Tiefenprofile aufweisen. Insbesondere können die
Vertiefungen in Draufsicht auf den Gehäuseboden kreisförmig, rechteckförmig, beispielsweise
quadratisch, und/oder sternförmig
ausgebildet sein. Die Vertiefungen können jedoch auch beliebige
andere Formen aufweisen. Das Tiefenprofil der Vertiefungen kann beispielsweise
V-förmig
und/oder U-förmig
sein. Ferner kann sich das Tiefenprofil nach unten verjüngen und/oder
aufweiten. Weitere mögliche
Formen des Tiefenprofils sind zylindrische, konische oder kalottenförmige Formen.
Vorzugsweise sind die Vertiefungen ferner Bohrungen und/oder Ausfräsungen im Gehäuseboden.
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In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Hochfrequenzfilters
sind wenigstens ein Teil der Innenleiterrohre an ihren unteren Enden
galvanisch mit dem Gehäuseboden
verbunden und sie weisen vorzugsweise eine zylindrische und/oder rechteckige
und/oder sechs- oder vieleckige Form auf. Die mechanische Länge der
einzelnen Innenleiterrohre beträgt
insbesondere im Wesentlichen 1/4 der Wellenlänge der Resonanzfrequenz der
jeweiligen Resonatoren.
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Um
einen Hochfrequenzfilter mit geschlossenem Außenleiterhäuse zu realisieren, ist in
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung auf der Oberseite des Außenleitergehäuses ein
elektrisch leitender Deckel angeordnet.
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Vorzugsweise
sind die Resonatoren des erfindungsgemäßen Filters derart ausgestaltet
und gekoppelt, dass eine Duplexweiche bzw. ein Bandpassfilter bzw.
ein Bandsperrfilter gebildet werden. Darüber hinaus ist das Filter insbesondere
derart ausgestaltet, dass es im Mobilfunkfrequenzbereich, insbesondere
im GSM- und/oder UMTS-Mobilfunkfrequenzbereich, arbeitet.
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Neben
dem soeben beschriebenen Hochfrequenzfilter betrifft die Erfindung
ferner ein Verfahren zur Abstimmung der elektrischen Hochfrequenzeigenschaften
eines Hochfrequenzfilters, insbesondere der elektrischen Verkopplung
der Resonatoren eines Hochfrequenzfilters, wobei zur Schwächung der elektrischen
Verkopplung von benachbarten Resonatoren zwischen wenigstens einem
Teil der Innenleiterrohre von benachbarten Resonatoren eine oder mehrere
Vertiefungen im Gehäuseboden
ausgebildet werden. Hierdurch wird auf besonders einfache Weise
eine Abstimmmöglichkeit
des Filters zur Schwächung
der elektrischen Verkopplung ermöglicht.
Vorzugsweise werden die Vertiefungen in den Gehäuseboden eingebohrt und/oder
eingefräst.
Darüber
hinaus umfasst das Abstimmverfahren vorzugsweise als weiteren Verfahrensschritt
das Vergrößern von
einer oder mehrerer der Koppelöffnungen
im Außenleitergehäuse, insbesondere
das Auffräsen
der Koppelöffnungen,
wodurch die elektrische Verkopplung zwischen benachbarten Resonatoren
verstärkt
wird. Somit kann iterativ das gewünschte Frequenzverhalten eingestellt
werden, wobei die elektrische Verkopplung zum einen durch das Vergrößern der
Koppelöffnungen
erhöht
wird und zum anderen durch das Ausbilden entsprechender Vertiefungen
im Gehäuseboden
abgesenkt wird.
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Die
Erfindung betrifft darüber
hinaus auch ein Herstellungsverfahren für ein Hochfrequenzfilter, wobei
das Filter am Ende des Verfahrens mit Hilfe des soeben beschriebenen
Abstimmverfahrens abgestimmt wird. Hierdurch wird die Herstellung
des Filters sehr vereinfacht. Insbesondere wird weniger Ausschuss
produziert, da eine zu große
elektrische Verkopplung, die durch eine zu groß ausgefräste Koppelöffnung verursacht wird, durch
entsprechende Vertiefungen im Gehäuseboden ausgeglichen werden
kann.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren
detailliert beschrieben.
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Es
zeigen:
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1:
eine Draufsicht auf eine Ausführungsform
eines erfindungsmäßen Hochfrequenzfilters;
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2:
eine Schnittansicht entlang der Linie I-I des Filters der 1;
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3:
eine Draufsicht auf eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hochfrequenzfilters;
und
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4:
eine Schnittansicht analog zu 2 einer
weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Hochfrequenzfilters.
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1 zeigt
in Draufsicht von oben einen Hochfrequenzfilter in der Form eines
vierkreisigen Mikrowellenfilters. Das Filter umfasst ein elektrisch leitendes
Außenleitergehäuse 1,
welches vorzugsweise ein Fräs-
oder Gussteil ist. Das Außenleitergehäuse umfasst
einen rechteckigen Gehäuseboden 1b und
eine umlaufende Seitenwand 1a, welche am Rand des Gehäusebodens 1b angeordnet
ist. Auf der Oberseite des Gehäuses 1 ist üblicherweise
ein Deckel angebracht, der nicht in 1 wiedergegeben ist.
Im Inneren des Gehäuses
befinden sich vier nebeneinander angeordnete Resonatoren R1, R2,
R3 und R4, welche in quadratischen Hohlräumen mit abgerundeten Ecken
im Gehäuse 1 ausgebildet
sind. Benachbarte Hohlräume
sind hierbei über
sogenannte Koppelöffnungen 3, 4 und 5 miteinander
verbunden. Jeder Resonator R1, R2, R3 und R4 umfasst mittig im jeweiligen
Hohlraum angeordnete und nachfolgend teilsweise auch als Innenleiter 2 bezeichnete zylindrische
Innenleiterrohre 2, welche senkrecht auf dem Boden 1b positioniert
sind, wobei die unteren Enden der Innenleiterrohre in der hier beschriebenen Ausführungsform
galvanisch mit dem elektrisch leitenden Boden 1b des Gehäuses 1 verbunden
sind. Zwischen den Innenleitern 2 und den Wänden der Resonatorhohlräume befindet
sich ein Dielektrikum, welches in der hier beschriebenen Ausführungsform Luft
ist. Die mechanische Länge
der Innenleiterrohre beträgt
in dem gezeigten Filter 1/4 der elektrischen Wellenlänge der
Resonatorfrequenz des jeweiligen Resonators.
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Über die Öffnungen 3, 4 bzw. 5 werden
benachbarte Resonatoren elektrisch miteinander verkoppelt. Die Koppelöffnungen
stellen hierbei Blenden dar, welche jeweils durch zwei gegenüberliegende Vorsprünge 6, 7 bzw. 8 im
Gehäuse 1 seitlich
begrenzt sind. Über
die Größe der Blenden 3, 4 und 5 kann
die elektrische Verkopplung zwischen den benachbarten Resonatoren
beeinflusst werden. Man erkennt in 1, dass
die Öffnungen 3, 4 und 5 unterschiedlich
ausgestaltet sind, insbesondere weist die mittlere Koppelöffnung 4 in
Längsrichtung
X und in Querrichtung Y des Gehäuses
eine geringere Breite als die Koppelöffnungen 3 und 5 auf.
Die geringere Breite wird durch die Vorsprünge 7 bewirkt, welche schmäler als
die Vorsprünge 6 und 8 sind
und sich weiter in das Gehäuseinnere
erstrecken.
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Die
elektrische Verkopplung zwischen den Resonatoren wird insbesondere
durch die Breite der Koppelöffnungen
in Querrichtung Y beeinflusst. Hierbei wird durch eine Vergrößerung der
Blendenöffnung
die Verkopplung zwischen den ein zelnen Resonatoren erhöht. Diese
Eigenschaft wird bei der Herstellung des Hochfrequenzfilters ausgenutzt,
um Toleranzen auszugleichen, die bei der Erstellung des Gusswerkzeuges
für das
Außenleitergehäuse bzw. beim
eigentlichen Guss- oder Fräsvorgang
des Außenleitergehäuses auftreten.
Da durch das Aufweiten der Blendenöffnung nur eine Erhöhung der
Verkopplung zwischen benachbarten Resonatoren erreicht werden kann,
wird in der hier beschriebenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Filters
die Verkopplung zwischen den Resonatoren ferner durch in den Blendenöffnungen
angeordnete kreisförmige Vertiefungen
bzw. Absenkungen 9 beeinflusst. Es wird hierbei die Erkenntnis
verwendet, dass Vertiefungen im Außenleiterboden zwischen benachbarten Resonatoren – im Gegensatz
zu einer Aufweitung der Blendenöffnungen – zu einer
Schwächung
der elektrischen Verkopplung führen.
Durch entsprechende Formgebung der Absenkungen bzw. durch unterschiedliche
Tiefen der Absenkungen können
somit auf einfache Weise auch Fertigungstoleranzen, welche zu einer
zu starken Verkopplung der Resonatoren führen, ausgeglichen werden.
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Das
erfindungsgemäße Filter
ist im Gegensatz zu bekannten Filtern wesentlich einfacher herstellbar.
Bei bekannten Filtern müssen
die Koppelöffnungen
zunächst
zu klein ausgeführt
sein, damit durch sukzessives Nachfräsen der Öffnungen die elektrische Verkopplung
auf das gewünschte
Maß eingestellt
werden kann, denn es gibt keine Möglichkeit, eine zu starke elektrische
Verkopplung aufgrund einer zu großen Blendenöffnung wieder abzuschwächen. Das
Herstellungsverfahren ist somit sehr zeitintensiv und führt bei
einer zu großen
Aufweitung der Koppelöffnung
sofort zum Verlust des gesamten Filtergehäuses. Demgegenüber ist
die Herstellung des erfindungsgemäßen Filters wesentlich ein facher,
da eine zu große
Koppelöffnung
durch die Anbringung der Vertiefungen 9 im Gehäuseboden
wieder ausgeglichen werden kann. Es kann somit zunächst das Außenleitergehäuse mit
der gewünschten
Größe der Koppelöffnungen
gefertigt werden und etwaige Fehlertoleranzen können dann iterativ entweder
durch eine weitere Aufweitung der Koppelöffnung oder durch die Anbringung
entsprechender Vertiefungen ausgeglichen werden. Die Vertiefungen
werden hierbei vorzugsweise durch entsprechende Fräswerkzeuge
in den Boden des Außenleitergehäuses eingefräst. Es ist
jedoch auch möglich,
die Vertiefungen mit einem Bohrwerkzeug in den Gehäuseboden
einzubohren.
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2 zeigt
eine Schnittansicht entlang der Linie I-I der 1,
wobei jedoch zwecks besserer Darstellung die Innenleiterrohre 2 nicht
im Schnitt gezeigt sind, sondern vollflächig durch eine Schraffur wiedergegeben
sind. In der Darstellung gemäß 2 ist
ferner der metallisch leitende Deckel 10 wiedergegeben,
der auf die Oberseite des Außenleitergehäuses 1 aufgesetzt
wird. In dem Hochfrequenzfilter wird somit zwischen den einzelnen
Innenleiterrohren 2 und dem Deckel 10 eine Kapazität ausgebildet,
welche Einfluss auf die Resonanzfrequenz hat. Ist der Abstand zwischen
dem freien oberen Ende der Innenleiterrohre 2 und dem Deckel 2 sehr gering,
können
in der Innenseite des Deckels 10 ferner dieelektrische
Schichten vorgesehen sein, welche in Draufsicht auf das Filter den
Querschnitt der Innenleiterrohre abdecken. Hierdurch wird eine Erhöhung der
Kapazität
und eine Verminderung der Resonanzfrequenz erreicht, ohne dass das
Bauvolumen vergrößert werden
muss. Darüber
hinaus wird die Durchschlagsfestigkeit zwischen Innenleiterrohr
und Deckel verbessert.
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Aus 2 wird
insbesondere ersichtlich, dass die einzelnen Innenleiterrohre 2 galvanisch
mit dem Boden 1b des Gehäuses 1 verbunden sind.
Bei einem solchen Resonator ist im Betrieb das magnetische Feld
am unteren Ende des Innenleiterrohrs maximal und am oberen Ende
des Innenleiterrohrs minimal. Demgegenüber ist das elektrische Feld
am oberen Ende des Innenleiterrohrs maximal und am unteren Ende
des Innenleiterrohrs minimal. Ferner erkennt man, dass die Blendenöffnung 4 in
X-Richtung eine geringere Breite als die Öffnungen 3 und 5 aufweist.
Darüber
hinaus wird ersichtlich, dass die Vertiefungen 9 in der
hier beschriebenen Ausführungsform
zylindrisch ausgestaltet sind und sich fast bis zur Außenseite
des Gehäusebodens 1b erstrecken. Durch
derartige Vertiefungen wird eine starke Schwächung der Verkopplung zwischen
benachbarten Resonatoren erreicht. Die geometrische Form und Tiefe
sowie die Lage der einzelnen Vertiefungen kann variabel sein. Anstatt
kreisförmiger
Vertiefungen können
auch längliche
Vertiefungen in der Form einer Nut oder rechteckige Vertiefungen
verwendet werden. Diese Vertiefungen können ferner unterschiedliche
Tiefenprofile aufweisen, insbesondere können sich die Seitenwände der
Vertiefungen nach unten verjüngen,
was bei einer kreisförmigen
Vertiefung zu einer konischen Profilform der Vertiefung führt. Alternativ
können
sich die Vertiefungen natürlich
auch nach unten aufweiten. Ferner können auch mehrere Vertiefungen
zwischen zwei benachbarten Innenleiterrohren 2 angeordnet
sein. Die Vertiefungen können
hierbei in X-Richtung nebeneinander und/oder in Y-Richtung nebeneinander
und/oder versetzt zueinander angeordnet sein und sie können alle die
gleiche Form bzw. teilweise die gleiche Form bzw. alle unterschiedliche
Formen aufweisen.
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Die
erwähnten
Vertiefungen bzw. Absenkungen
9 können im Gehäuseboden
1b vor allem
im Bereich der Koppelöffnung
auch dann zur Erzielung der gewünschten
Vorteile vorgesehen sein, wenn hier beispielsweise der Gehäuseboden
1b auf
anderem Niveau liegt, beispielsweise durch Ausbildung einer Schwelle,
Stufe oder einer Art Podestes, wie unmittelbar benachbart zu den
Innenleitern. Es wird insoweit auf die vorveröffentlichte
US 4 307 357 verwiesen.
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3 zeigt
eine Ansicht analog zu 1 eines Hochfrequenzfilters,
der Vertiefungen mit unterschiedlichen Formen aufweist. Es ist hierbei
zwischen Resonator R1 und R2 eine längliche Vertiefung 91 vorgesehen,
welche sich in Y-Richtung erstreckt. Zwischen Resonator R2 und R2
ist eine sternförmige
Vertiefung 92 ausgebildet und zwischen Resonator R3 und
R4 ist eine schräg
verlaufende, längliche
Vertiefung 93 angeordnet. Alle Vertiefungen 91, 92 und 93 liegen
dabei ganz bzw. teilweise innerhalb der Koppelöffnungen zwischen den benachbarten
Resonatoren.
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4 zeigt
eine Ansicht analog zu 2, wobei ein Filter mit unterschiedlichen
Tiefenprofilen der Vertiefungen gezeigt ist. Die Vertiefung 94 zwischen
Resonator R1 und R2 ist hierbei nach unten hin konisch gestaltet,
wohingegen die Vertiefung zwischen Resonator R2 und R3 die Form
einer Kalotte aufweist. Demgegenüber
hat die Vertiefung 96 zwischen Resonator R3 und R4 ein
V-förmiges
Profil. Alle im Vorangegangenen beschriebenen geometrischen Formen,
Positionen und Profile der Vertiefungen sind lediglich beispielhaft
und es sind beliebige Formen, Ausrichtungen und Profilausgestaltungen möglich, die
auch beliebig miteinander kombiniert werden können.