DE102004052656A1

DE102004052656A1 - Maschine zur Verarbeitung von Bedruckstoffbogen

Info

Publication number: DE102004052656A1
Application number: DE102004052656A
Authority: DE
Inventors: Peter Dr. Förch; Markus Möhringer; Paul Nicola
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2003-11-14
Filing date: 2004-10-29
Publication date: 2005-06-16

Abstract

Eine Maschine zur Verarbeitung von Bedruckstoffbogen weist eine Bogentransporttrommel (6) mit einer Trommelwelle (23) und in Umfangsrichtung relativ zu der Trommelwelle (23) verstellbar gelagerte Bogenrandstützen (11) auf. DOLLAR A Die Bogenrandstützen (11) sind mittels einer Federung (13) gefedert gelagert.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zur Verarbeitung von Bedruckstoffbogen, welche eine Bogentransporttrommel und Bogenrandstützen aufweist und bei der die Bogenrandstützen in Umfangsrichtung relativ zu der Trommelwelle verstellbar gelagert sind, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei solchen Maschinen dienen die Bogenrandstützen dazu, die Bedruckstoffbogen an deren seitlichen Bogenrändern lokal abzustützen, indem die Bogenränder mittels der Bogenrandstützen gegen einen der Bogentransporttrommel benachbarten Zylinder gedrückt werden.

Eine derartige Maschine ist beispielsweise in DE 100 14 417 A1 beschrieben. Bei dieser Maschine des Standes der Technik sind die Bogenrandstützen zu deren Anpassung an die Längen verschiedener Bogenformate in die Umfangsrichtung verstellbar und ist zwecks Aufrechterhaltung der korrekten Anpresskraft der Bogenrandstützen bei wechselnder Bogendicke eine Rotationsachse der Bogentransporttrommel verlagerbar. Daran nachteilig ist, dass für die mit hoher Justagegenauigkeit durchzuführende Verlagerung der Rotationsachse eine länger dauernde Rüstzeit erforderlich ist.

Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine der eingangs genannten Gattung entsprechende Maschine mit geringerer Rüstzeit zu schaffen.

Diese Aufgabe wird durch eine Maschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Maschine zur Verarbeitung von Bedruckstoffbogen, welche eine Bogentransporttrommel mit einer Trommelwelle und Bogenrandstützen aufweist und bei der die Bogenrandstützen in Umfangsrichtung relativ zu der Trommelwelle verstellbar gelagert sind, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenrandstützen mittels einer Federung gefedert gelagert sind.

Diese Federung kann pro Bogenrandstütze eine oder mehrere Feder(n) umfassen und dient der Kompensation von bei Veränderung der Bogendicke auftretenden Differenzen zwischen den Oberflächengeschwindigkeiten der Bogentransporttrommel und des jeweiligen Bedruckstoffbogens. Die Federung gewährleistet also eine selbsttätige Anpassung der Bogenrandstützen an wechselnde Bogendicken. Die Federung ermöglicht eine während des Abwälzens der Bogenrandstützen auf dem Bedruckstoffbogen erfolgende Bewegung der Bogenrandstützen relativ zu der Trommelwelle.

Unter dem Terminus "Trommelwelle" wird im vorliegenden Zusammenhang der ein- oder mehrteilig ausgeführte Grundkörper der Bogentransporttrommel verstanden, mit welchem die Bogenrandstützen beweglich verbunden sind und der z. B. eine Rotationsachse der Bogentransporttrommel bestimmende Lagerzapfen aufweisen kann.

In den Unteransprüchen genannte Weiterbildungen der Erfindung werden nachfolgend im Einzelnen kurz erläutert:
Bei einer Weiterbildung sind die Bogenrandstützen mittels der Federung entgegen einem betriebsmäßigen Trommeldrehsinn belastet. Diese Weiterbildung ist hinsichtlich einer in Umfangsrichtung gegebenen Nachgiebigkeit der Bogenrandstützen bei deren Belastung durch äußere Kräfte vorteilhaft.

Bei einer hinsichtlich einer radialen Nachgiebigkeit der Bogenrandstützen bei deren Belastung durch die äußeren Kräfte vorteilhaften Weiterbildung sind die Bogenrandstützen mittels der Federung in Trommelaußenrichtung belastet.

Bei hinsichtlich der Lagerung der Bogenrandstützen mit mehreren Freiheitsgraden vorteilhaften Weiterbildungen sind die Bogenrandstützen in Führungen gelagert, die relativ zur Trommelwelle verstellbar gelagert sind und sind die Führungen über Schwingen mit der Trommelwelle verbunden und sind die Führungen durch Federn der Federung belastet.

Hinsichtlich einer Kompaktbauweise vorteilhaft ist es, wenn die Federn Schenkelfedern sind.

Gemäß einer weiteren Weiterbildung sind die Bogenrandstützen über Wälzlager in den Führungen gelagert. Diese Weiterbildung ist hinsichtlich einer Leichtgängigkeit der Verstellbarkeit der Bogenrandstützen vorteilhaft.

Bei hinsichtlich der Anordnung der Bogentransporttrommel als eine Auslagetrommel in einem Bogenausleger vorteilhaften Weiterbildungen ist die Bogentransporttrommel mit einem Bogengreifersystem und einem Bogensaugersystem ausgestattet.

Die die Bogentransporttrommel mit den gefederten Bogenrandstützen umfassende Maschine ist vorzugsweise eine Druckmaschine.

Weitere konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Maschine ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Zeichnung.
In dieser zeigt:
1 eine dreidimensionale Darstellung einer Bogentransporttrommel,
2 die Bogentransporttrommel aus 1 im Zusammenwirken mit einem benachbarten Zylinder und
3 eine der Schnittlinie III-III in 2 entsprechende Querschnittsdarstellung einer Bogenrandstütze der Bogentransporttrommel und einer die Bogenrandstütze tragenden Führung.
Eine Maschine 1 zur Verarbeitung von Bedruckstoffbogen 2 ist eine Druckmaschine und umfasst ein dem lithographischen Offsetdruck dienendes Druckwerk 3 mit einem Zylinder 4 und umfasst weiterhin einen Ausleger 5 mit einer Bogentransporttrommel 6. Zwar vorhanden, jedoch zeichnerisch nicht dargestellt, sind ein Druckformzylinder und ein Gummituchzylinder des Druckwerks 3 und ein Kettenförderer und ein Auslagestapel des Auslegers 5. Der Zylinder 4 ist ein Gegendruckzylinder, welcher zusammen mit dem Gummituchzylinder einen Druckspalt 27 bildet, und übergibt in einem gemeinsamen Tangentialpunkt 25 des Zylinders 4 und der Bogentransporttrommel 6 die Bedruckstoffbogen 2 an die Bogentransporttrommel 6. Nach dieser Übergabe werden die Bedruckstoffbogen 2 von der Bogentransporttrommel 6 an den Kettenförderer übergeben, welcher die Bedruckstoffbogen 2 zu dem Auslagestapel hin transportiert und auf letzteren ablegt.
Die Bogentransporttrommel 6 ist mit einem Greifersystem 7 zum Halten des jeweiligen Bedruckstoffbogens 2 an dessen Vorderrand und mit einem Saugersystem 8 zum gleichzeitigen Halten dieses Bedruckstoffbogens 2 an dessen hinterem Rand ausgestattet. In der Zeichnung nicht näher bezeichnet sind in einer achsparallelen Reihe angeordnete Klemmfinger des Greifersystems 7 und in einer ebensolchen Reihe angeordnete Vakuumdüsen des Saugersystems 8. Außerdem umfasst die Bogentransporttrommel 6 ein erstes Stützsystem 9 und ein zweites Stützsystem 10 jeweils zum im Tangentialpunkt 25 erfolgenden Andrücken des Bedruckstoffbogens 2 gegen die Umfangsoberfläche des Zylinders 4. Die Stützsysteme 9, 10 sind entlang einer Rotationsachse 24 der Bogentransporttrommel 6 derart voneinander beabstandet platziert, dass eine Wälzfläche 26 des ersten Stützsystems 9 einen Bogenseitenrand 21 und eine ebensolche Wälzfläche des zweiten Stützsystems 10 den anderen Bogenseitenrand des Bedruckstoffbogens 2 kontaktiert. Die Stützsysteme 9, 10 sind bügelförmig ausgebildet und erstrecken sich jeweils im Wesentlichen vom Greifersystem 7 bis zum Saugersystem 8. Die Stützsysteme 9, 10 bilden zusammen das einzige Stützsysteme-Paar der Bogentransporttrommel 6, die darüber hinaus kein weiteres solches Stützsystem umfasst.
Da die Stützsysteme 9, 10 zueinander baugleich sind, gilt die nachfolgende Detailbeschreibung des ersten Stützsystems 9 im übertragenen Sinne auch mit für das zweite Stützsystem 10.
Das erste Stützsystem 9 umfasst eine T-förmig profilierte Führung 12, eine U-förmig profilierte Bogenrandstütze 11 und eine Federung 13. Die Bogenrandstütze 11 und die Führung 12 sind kreisring-segmentförmig gekrümmte Schienen. Die Führung 12 führt die Bogenrandstütze 11 entlang einer kreisbogenförmigen, imaginären Führungsbahn, die nur bei einer bestimmten Radialstellung der Führung 13 exakt koaxial relativ zu der Rotationsachse 24 verläuft. Entlang dieser Führungsbahn sind zwischen der Bogenrandstütze 11 und der Führung 12 Wälzlager 19 satzweise angeordnet, auf denen die Bogenrandstütze 11 bei ihrer Verstellung in Umfangsrichtung läuft. Die Bogenrandstütze 11 weist umfangsseitig ein gummielastisches Andrückpolster 20 auf, das sich streifenförmig von einem zum anderen Ende der Bogenrandstütze 11 erstreckt und die Wälzfläche 26 bildet. Über ein Paar Schwingen 16 mit Drehgelenken 17 ist die Führung 12 mit einer die Stützsysteme 9, 10 tragenden Trommelwelle 23 beweglich bzw. gelenkig verbunden. Die Führung 12 und die Schwingen 16 bilden zusammen ein Viergelenkgetriebe, dessen Koppel die Führung 12 ist.
Die Federung 13 umfasst eine zwischen der Trommelwelle 23 und der Bogenrandstütze 11 unter Vorspannung gehaltene, erste Feder 14, welche bestrebt ist, die Bogenrandstütze 11 vom Greifersystem 7 weg und zum Saugersystem 8 hin bzw. gegen einen Anschlag 18 zu verstellen. Die auf Druck belastbare, erste Feder 14 ist mit ihrem einen Ende direkt auf der Bogenrandstütze 11 abgestützt und mit ihrem anderen Ende indirekt über eine Greiferauflage des Greifersystems 7 auf der Trommelwelle 23 abgestützt. Bezüglich eines Trommeldrehsinns 22, in dem die Bogentransporttrommel 6 während des Maschinenlaufs bzw. Druckbetriebs rotiert, ist die erste Feder 14 dem Anschlag 18 vorlaufend und letzterer der ersten Feder 14 nachlaufend angeordnet. Die erste Feder 14 belastet die Bogenrandstütze 11 im Wesentlichen in Umfangsrichtung und entgegen dem betriebsmäßigen Trommeldrehsinn 22.
Weiterhin umfasst die Federung 13 mehrere Exemplare einer als eine Schenkelfeder ausgebildeten, zweiten Feder 15. Jedem der die jeweilige Schwinge 16 mit der Trommelwelle 23 verbindenden Drehgelenke 17 ist jeweils ein Exemplar der zweiten Feder 15 zugeordnet, wobei letztere auf einem Gelenkzapfen des entsprechenden Drehgelenks 17 aufgesteckt ist und sich mit ihrem einen Schenkel auf der jeweiligen Schwinge 16 und mit ihrem anderen Schenkel auf der Trommelwelle 23 abstützt, so dass die entsprechende Schwinge 16 und die Trommelwelle 23 gegeneinander federverspannt sind. Die zweiten Federn 15 sind aufgrund ihrer Vorspannung bestrebt, die Führung 12 und mit letzterer die Bogenrandstütze 11 bezüglich der Radialrichtung der Bogentransporttrommel 6 nach außen, also von der Trommelwelle 23 weg, zu verstellen.
Ein für das Abwälzen der Wälzfläche 26 auf dem dabei teilweise noch auf dem Zylinder 24 aufliegenden Bedruckstoffbogen 2 relevanter Krümmungsradius der Wälzfläche 26 bzw. Trommelradius r der Bogentransporttrommel 6 ist geringfügig kleiner als ein auf die Umfangsoberfläche des Zylinders 4 bezogener Zylinderradius R, so dass für jede in der Maschine 1 verarbeitbare Bogendicke d des Bedruckstoffbogens 2 die Bedingung (r + d) ≤ R erfüllt ist.
Die Stützsysteme 9, 10 funktionieren wie folgt: Aufgrund der Relativbewegung der Bogenrandstützen 11 wälzen letztere auf dem Bedruckstoffbogen 2 ab, so wie dies in 2 dargestellt ist, ohne dabei den Bedruckstoffbogen 2 auf der Umfangsoberfläche des der Bogentransporttrommel 6 in Bogentransportrichtung unmittelbar vorgeordneten Zylinders 4 zu verschieben. Die Federung 13 gibt dabei je nach Bogendicke d mehr oder weniger radial und in Umfangsrichtung nach, so dass das Verschieben des Bedruckstoffbogens 2 auf der Umfangsoberfläche des Zylinders 4 bei jeder in der Maschine 1 verarbeitbaren Bogendicke d mit Sicherheit ausgeschlossen ist. Dabei erfolgt das Einfedern der Federung 13 gegen den Widerstand von deren Federn 14, 15 und unter der Wirkung der äußeren Kräfte, welche der Zylinder 4 über den Bedruckstoffbogen 2 auf die Bogenrandstützen 11 ausübt. Die äußeren Kräfte umfassen die zwischen den Bogenrandstützen 11 und dem Zylinder 4 bestehende Pressung und den dazwischen wirksamen Schlupf. Die Pressung wird durch das radiale Einfedern der Federung 13 kompensiert und der Schlupf wird durch das in Umfangsrichtung erfolgende Einfedern der Federung 13 kompensiert. Die erste Feder 14 und die zweite Feder 15 wirken nach dem Wegfall der äußeren Kräfte, also nachdem der Bedruckstoffbogen 2 die Bogenrandstützen 11 passiert hat, als letztere wieder in ihre Ausgangsstellung zurück verstellende Rückstellfedern.

1: Maschine
2: Bedruckstoffbogen
3: Druckwerk
4: Zylinder
5: Ausleger
6: Bogentransporttrommel
7: Greifersystem
8: Saugersystem
9: erstes Stützsystem
10: zweites Stützsystem
11: Bogenrandstütze
12: Führung
13: Federung
14: erste Feder
15: zweite Feder
16: Schwinge
17: Drehgelenk
18: Anschlag
19: Wälzlager
20: Andrückpolster
21: Bogenseitenrand
22: Trommeldrehsinn
23: Trommelwelle
24: Rotationsachse
25: Tangentialpunkt
26: Wälzfläche
27: Druckspalt
r: Trommelradius
R: Zylinderradius
d: Bogendicke

Claims

Maschine (1) zur Verarbeitung von Bedruckstoffbogen (2), welche eine Bogentransporttrommel (6) mit einer Trommelwelle (23) und Bogenrandstützen (11) aufweist und bei der die Bogenrandstützen (11) in Umfangsrichtung relativ zu der Trommelwelle (23) verstellbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenrandstützen (11) mittels einer Federung (13) gefedert gelagert sind.
Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenrandstützen (11) mittels der Federung (13) entgegen einem betriebsmäßigen Trommeldrehsinn (22) belastet sind.
Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenrandstützen (11) mittels der Federung (13) in Trommelaußenrichtung belastet sind.
Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenrandstützen (11) in Führungen (12) gelagert sind, die relativ zur Trommelwelle (23) verstellbar gelagert sind.
Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (12) über Schwingen (16) mit der Trommelwelle (23) verbunden sind.
Maschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenrandstützen (11) über Wälzlager (19) in den Führungen (12) gelagert sind.
Maschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (12) durch Federn (14, 15) der Federung (13) belastet sind.
Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (15) Schenkelfedern sind.
Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogentransporttrommel (6) mit einem Greifersystem (7) ausgestattet ist.
Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogentransporttrommel (6) mit einem Saugersystem (8) ausgestattet ist.
Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogentransporttrommel (6) als eine Auslagetrommel in einem Ausleger (5) angeordnet ist.
Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Druckmaschine ist.