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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz für Kraftfahrzeuge mit mindestens
einer auf einem Rahmen verschwenkbar angeordneten, ein Sitzteil
aufnehmenden Schwinge, die mit Hilfe eines zwischen dem Rahmen und
der Schwinge wirkenden Stellteils zwischen mindestens einer ersten
und zweiten Stellung verschwenkbar ist, wobei eine ebenfalls auf
dem Rahmen verschwenkbar angeordnete Rückenlehne mit Hilfe einer über eine
Fernbedienungseinrichtung betätigbaren
Arretierungsvorrichtung in mehreren Positionen festsetzbar ist.
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Es
ist bereits ein Kraftfahrzeugsitz, insbesondere ein Rücksitz oder
eine Rücksitzbank
mit einem Sitzteil und einer Rückenlehne
bekannt (
DE 199 16
709 C1 ), der auf das Sitzteil klappbar ist, welches um
eine in seinem vorderen Bereich angeordnete Querachse mit aufliegender
Rückenlehne
in eine im Wesentlichen aufrechte Position überführbar ist. Aufgabe der Erfindung
ist es, einen derartigen Sitz mit automatischer Faltung zur Verfügung zu
stellen. Hierzu erfolgt das Klappen der Rückenlehne als auch das Aufrichten
des Sitzteils sowie die Rücküberführung des
Sitzes in seine Gebrauchslage durch von einer Motor-Getriebe-Einheit
angetriebene Seile.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Fahrzeugsitz derart auszubilden
und anzuordnen, dass die Verstellmöglich keit und die Arretierung des
Fahrzeugsitzes verbessert und sicherer gestaltet wird.
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Gelöst wird
die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
dass die Rückenlehne
in einem durch die Arretierungsvorrichtung bestimmbaren Arretierungsbereich
und/oder nach Verlassen des Arretierungsbereichs über eine
Stelleinrichtung mit einer das Sitzteil in seiner Gebrauchsstellung
sichernden Feststellvorrichtung zusammenwirkt. Hierdurch wird sichergestellt,
dass sich das Sitzteil nur dann aus seiner Arretierungsstellung
lösen lässt, wenn
die Rückenlehne in
eine bestimmte Stellung verschwenkt worden ist. Es besteht auch
die Möglichkeit,
die Arretierungsvorrichtung vom Kofferraum aus zu bedienen, wenn
die Ladefläche
des Kofferraums erweitert werden soll. Der Fahrer braucht also nicht,
wie bisher, vom Kofferraum ausgehend um das Fahrzeug herumzugehen und
am Fahrzeugsitz die Arretierungsvorrichtung zu betätigen, um
Sitzteil und Rückenlehne
in eine Ladeposition zu verstellen.
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Hierzu
ist es vorteilhaft, dass die Rückenlehne
nach Verschwenken aus dem Arretierungsbereich die Feststellvorrichtung
in eine das Sitzteil freigebende Position verstellt. Hierdurch wird
sichergestellt, dass das Sitzteil nur dann entriegelt werden kann, wenn
hierzu die Rückenlehne
aus ihrem Arretierungsbereich verstellt worden ist, in dem nur eine
Anpassung der Rückenlehne
an die gewünschte
Sitzhaltung des Insassen des Fahrzeugs vorgenommen werden kann.
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Eine
zusätzliche
Möglichkeit
ist gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung, dass die Rückenlehne nach
Verschwenken in den Arretierungsbereich die Feststellvorrichtung
in eine das Sitzteil sichernde Position verstellt. Wird die Rückenlehne
wieder aus dem Bereich heraus verstellt, in der ein freies Verschwenken
der Rückenlehne
möglich
ist, dann wird durch die vorteilhafte Ausbildung der Arretierungsvorrichtung sichergestellt,
dass im Arretierungsbereich der Rückenlehne auch das Sitzteil
gegen Verschwenken gesichert ist.
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Ferner
ist es vorteilhaft, dass die Feststellvorrichtung aus einem am Sitzteil
vorgesehenen Widerlager und mindestens einem das Widerlager übergreifenden,
im Bereich einer Fangausnehmung verschwenkbar angeordneten Haken
besteht, der über die
Stelleinrichtung in Abhängigkeit
der Stellung der Rückenlehne
in eine das Sitzteil sichernde oder eine das Sitzteil freigebende
Position verstellbar ist. Hierdurch wird auf einfache und kostengünstige Weise eine
gut funktionierende Sicherheitsvorrichtung geschaffen.
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Vorteilhaft
ist es hierzu auch, dass sich die Fangausnehmung in Richtung seiner
Einlassöffnung trichterförmig erweitert
und der Haken in die Fangausnehmung hineinschwenkbar ist. Dadurch
wird auch bei Passungenauigkeit ein einwandfreies Verrasten des
Sitzteils in der Feststellvorrichtung sichergestellt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Lösung ist
schließlich
vorgesehen, dass zu der Stelleinrichtung ein Schwenkhebel gehört, der
mit einem Hebelarm und einer Kulissenführung zusammenwirkt und/oder über diese zwanggesteuert
wird und mit seinem anderen Hebelarm über ein Stellglied mit dem
Haken zusammenwirkt und diesen in Abhängigkeit der Stellung der Rückenlehne
in eine das Sitzteil sichernde oder das Sitzteil freigebende Stellung
verschwenkt.
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Von
besonderer Bedeutung ist für
die vorliegende Erfindung, dass der auf dem Rahmen oder auf einer
die Rückenlehne
aufnehmenden Halterung angeordnete Haken gegen die Wirkung einer
Feder verschwenkbar ist. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Haken stets
seine Verriegelungsposition einnimmt, damit auch ohne Verstellen
der Rückenlehne die
Arretierung des Sitzteils bei Einnahme seiner Gebrauchsstellung
sichergestellt ist.
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Im
Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung
ist es von Vorteil, dass das mit der Schwinge zusammenwirkende Stellteil
als Federelement oder als Gasdruckfeder ausgebildet ist, die das
Sitzteil nach dem Entriegelungsvorgang zumindest in eine zweite
Position oder in eine inaktive Stellung verschwenkt. Die Gasdruckfeder
ermöglicht
auf einfache und kostengünstige Weise
nach der Entriegelung des Sitzteils ein Verstellen in eine inaktive
Position.
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Vorteilhaft
ist es ferner, dass der an der Halterung der Rückenlehne angeordnete Schwenkhebel ein
Kulissenelement aufweist, das in einer an der Rückenlehne angeordneten, eine
Kulissenführung
aufweisenden Steuerscheibe geführt
ist, und dass die Kulissenführung
auf einer Kurvenbahn verläuft,
deren Abstand sich zu einer Schwenkachse hin kontinuierlich verändert. Hierdurch
wird erreicht, dass ein Verstellen des Hakens nur dann möglich ist,
wenn die Rückenlehne
aus dem Bereich verschwenkt worden ist, in dem sie frei schwenken
kann.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und
in der Beschreibung erläutert
und in den Figuren dargestellt.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines in vertikaler Stellung verschwenkten
Sitzteils mit einer Gasdruckfeder,
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2 eine
Teilansicht eines Rahmens und einer Halterung zur Aufnahme von Sitzteil
und Rückenlehne
mit den zugehörigen
Stelleinrichtungen bzw. Bowdenzügen,
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3 eine
perspektivische Darstellung der Halterung mit einer Kulissenführung und
einem Kulissenelement,
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4 eine
schematische Darstellung einer Arretierungsvorrichtung zum Feststellen
der Rückenlehne,
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5 eine
graphische Darstellung des Stellwegs des Hakens in Abhängigkeit
zum Rückenlehnenwinkel.
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In 1 ist
ein Fahrzeugsitz für
ein Kraftfahrzeug dargestellt, der im Wesentlichen aus einem Sitzteil 4 und
einer Rückenlehne 5 besteht,
die an einem Rahmen 1 verschwenkbar angeschlossen sind. Die
Rückenlehne 5 ist
mittels einer Schwenkachse 25 an einer am Rahmen 1 fest
angeordneten Halterung 18 schwenkbar angeschlossen. Sie
lässt sich von
der in 1 dargestellten Position in verschiedene Winkellagen
und, wie nachstehend beschrieben, auch vollständig nach vorne in eine horizontale
Position verstellen, wenn das Sitzteil 4 die Stellung gemäß 1 einnimmt
oder ebenfalls in eine horizontale Position III, vergleiche hierzu
das Sitzteil 4.1 in 1 in seiner
dritten Stellung, verstellt worden ist. Die Winkellage der Rückenlehne 5 lässt sich
nach vorne und nach hinten stufenweise verändern.
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Die
Rückenlehne 5 weist
hierzu gemäß 4 eine
Arretierungsvorrichtung 6 auf, die in die Halterung 18 integriert
ist. Die Arretierungsvorrichtung 6 besteht aus einem ein
Zahnsegment 6.1 aufweisenden Arretierungsteil 6.2,
das mit Hilfe eines Gelenkzapfens 6.3 gemäß Pfeil
in beide Richtungen schwenkbar an der Halterung 18 gelagert
ist, wenn hierzu die an das Arretierungsteil 6.2 angeschlossene
Rückenlehne 5 nach
vorne oder nach hinten verstellt wird.
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Das
Arretierungsteil 6.2 steht über sein Zahnsegment 6.1 mit
einem Zahnsegment 6.4 in Eingriff, das mittels eines Gelenkzapfens 6.5 ebenfalls an
der Halterung 18 gegen die Wirkung einer Feder 6.6 über eine
Fernbedienungseinrichtung 7, hier als Bowdenzug ausgebildet,
verstellt werden kann. Die Fernbedienungseinrichtung bzw. der Bowdenzug 7 steht,
wie aus 2 hervorgeht, mit einem an der Rückenlehne 5 vorgesehenen
Stellgriff 7.2 in Verbindung. Wird der Stellgriff 7.2 nach
oben gezogen, so wird über
die Fernbedienungseinrichtung oder den Bowdenzug 7 das
Zahnsegment 6.4 gegen die Wirkung der Feder 6.6 verschwenkt
und hebt die Arretierung zwischen dem Arretierungsteil 6.2 und
dem Zahnsegment 6.4 auf, so dass die Rückenlehne 5 um kleine
Winkelgrade stufenweise nach vorne oder nach hinten verstellt werden
kann. In diesem Stellbereich bleibt eine in 3 dargestellte
Feststellvorrichtung 10 in ihrer Schließstellung.
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Soll
das in 1 dargestellte Sitzteil 4.2 von seiner
ersten Stellung, nachstehend als Gebrauchsstellung I bezeichnet,
in eine vertikale bzw. inaktive Stellung II verschwenkt werden,
so muss zuvor die Feststellvorrichtung 10 das Sitzteil 4 freigeben.
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Das
Sitzteil 4 ist an einer Schwinge 2 drehbar angeschlossen
und mit Hilfe eines Stellteils 3, das als Federelement
oder als Gasdruckfeder ausgebildet und nach dem Einriegelungsvorgang
zumindest von einer ersten Position bzw. Gebrauchsstellung I in
die zweite Position oder in eine inaktive Stellung II, wie nachstehend
noch erläutert,
verschwenkbar.
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Die
Feststellvorrichtung 10 besteht aus einem an der Unterseite
des Sitzteils 4 vorgesehenen Widerlager bzw. einem Bolzen 11 und
mindestens einem das Widerlager 11 übergreifenden, im Bereich einer
Fangausnehmung 12 vorgesehenen, mit Hilfe eines Gelenkbolzens 14.1 verschenkbar
angeordneten Haken 14, der in 3 teilweise
in gestrichelten Linien veranschaulicht ist. Das Widerlager 11 liegt
in der das Sitzteil 4 sichernden Stellung in der sich nach oben
trichterförmig
erweiternden eine Einlassöffnung 13 aufweisenden
Fangausnehmung 12 und wird vom Haken 14 in der
Fangausnehmung 12 übergriffen.
An den unteren Teil des Hakens 14 ist ein Stellglied bzw. ein
Bowdenzug 24 angeschlossen, der mit einer in 3 dargestellten
Stelleinrichtung 9 zusammenwirkt. Die Stelleinrichtung 9 wird über den
Stellweg der Rückenlehne 5 betätigt.
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Die
Stelleinrichtung 9 besteht aus einem an der Halterung 18 gelagerten
Schwenkhebel 15, der mit einem ersten und einem zweiten
Hebelarm 16, 17 ausgestattet und mit Hilfe eines
Gelenkzapfens 9.1 an der Halterung 18 verstellbar
gelagert ist. Der erste Hebelarm 16 weist ein Kulissenelement 19 auf,
das in einer in einer Steuerscheibe 20 vorgesehenen Kulissenführung 21 geführt ist,
wenn die Rückenlehne 5 verschwenkt
wird.
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Die
Steuerscheibe 20 ist auf dem an der Halterung 18 vorgesehenen
Zapfen 25 drehbar gelagert und über ein Anschlussteil 26 mit
der Rückenlehne 5 fest
verbunden, so dass die Schwenkbewegung der Rückenlehne 5 über die
Kulissenführung 21 und
das Kulissenelement 19 auf den Hebelarm 16 übertragen wird.
Die Kulissenführung 21 weist
einen kurvenförmigen
Verlauf auf und der Abstand zum Schwenkzapfen 25 verändert sich
kontinuierlich. Der zweite Hebelarm 17 ist über das
Stellglied bzw. den Bowdenzug 24 mit dem unteren Teil des
Hakens 14 fest verbunden, der über das Stellglied 24 gegen
die Wirkung der Feder 14.3 in eine das Sitzteil 4 freigebende Stellung
verschwenkt werden kann. Soll das Sitzteil 4 zum Beispiel
vom Kofferraum aus entriegelt werden, so wird hierzu, gemäß Diagramm
in 5, die Rückenlehne 5 über einen
bestimmten Stellweg (Bereich Rückenlehne 5 verriegelbar)
verschwenkt. In diesem Stellwegbereich können die Zahnsegmente 6.1 und 6.4 in
Eingriff gebracht und die Rückenlehne 5 in
verschiedenen Winkellagen arretiert werden.
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In
diesem Stellbereich darf der Haken 14 nicht aus seiner
das Sitzteil 4 freigebenden Stellung verschwenkt werden,
er legt also beim Verstellen der Rückenlehne 5 gemäß Grafik
anfangs keinen und dann nur einen sehr kleinen Weg S1 (5)
zurück, in
diesem Stellbereich ist das Sitzteil 4 noch mit Hilfe des
Widerlagers 11 verriegelt, d. h. auch, dass sich der Abstand
zwischen der Kulissenführung 21 und der
Schwenkachse 25 nur wenig verändert.
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Wird
die Rückenlehne 5 durch
die Fernbedienungseinrichtung 7 entriegelt und so weit
nach vorne verschwenkt, dass die Zahnsegmente 6.1, 6.4 nicht
mehr ineinander eingreifen können,
dann wird über
die Kulissenführung 21 und
die Hebelarme 16 und 17 sowie das Stellglied 24 ein
größerer Stellweg S2
zurückgelegt
und der Haken 14 aus seiner das Sitzteil 4 sichernden
Stellung gegen die Wirkung der Feder 14.3 gemäß 3 im
Uhrzeigerdrehsinn verstellt und das Widerlager 11 freigegeben.
Hierdurch kann das Stellteil oder die Gasdruckfeder 3 das
Sitzteil 4 in die vertikale Position verschwenken. Die
Aufwärtsbewegung
des Sitzteils 4 kann auch noch durch eine am Haken 14 vorgesehene
Anlagefläche 14.2 unterstützt werden,
die gegen die Unterseite des Widerlagers 11 wirkt und die
Bewegung des Widerlagers 11 aus der Fangausnehmung 12 heraus
zusätzlich
unterstützt.
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Nimmt
die Rückenlehne 5 wieder
ihre Position gemäß 4 ein,
dann schwenkt auch der Haken 14 mit Hilfe der Feder 14.3 in
seine Stellung gemäß 3 zurück. Wird
das Sitzteil 4 in seine Stellung II verschwenkt, dann drückt das
Widerlager 11 den Haken 14 nach hinten, gleitet
durch die Öffnung 13 in
die Fangausnehmung 12 und sichert dadurch das Sitzteil 4.
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Die
Kulissenführung 21,
die mit den Hebelarmen 16, 17 über das Stellglied 24 mit
dem Haken 14 zusammenwirkt und diesen in Abhängigkeit
der Stellung der Rückenlehne 5 in
eine das Sitzteil 4 freigebende Stellung verschwenkt, stellt
eine Zwangsteuerung dar, d. h., der Haken 14 kann nur dann
in eine das Sitzteil 4 freigebende Stellung verschwenkt
werden, wenn die Rückenlehne 5 den
Stellbereich gemäß 5 (Lehne
nicht verriegelt) erreicht hat.