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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Kinematik zum Verstellen einer Seitenklappe
einer Abdeckanordnung für
Fahrzeuge mit öffnungsfähigem Fahrzeugdach
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf eine Abdeckanordnung
mit verstellbaren Seitenklappen mit einer derartigen Kinematik nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 17.
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In
der
DE 102 22 189
A1 wird eine Abdeckanordnung beschrieben, die ein Mittelteil
und zwei diesem Mittelteil zugeordnete Seitenklappen aufweist. Die
Seitenklappen sind mittels eines Drehschiebelagers an dem Mittelteil
gelagert. Über
dieses Drehschiebelager können
die Seitenklappen aus einer Position, in der diese gemeinsam mit
dem Mitteilteil eine flächige
Abdeckung bilden, abgesenkt und anschließend durch eine Verschwenkbewegung
unterhalb des Mittelteils verstaut werden.
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Die
Druckschrift
DE 100
51 615 A1 zeigt ebenfalls eine Abdeckanordnung für Fahrzeuge
mit öffnungsfähigem Fahrzeugdach
mit zwei verschwenkbaren Seitenklappen. Die Seitenklappen sind über einen
Schwingarm am Mittelteil verschwenkbar angelenkt. Als Antriebsquelle
für die Verschwenkbewegung
wird für
beide Seitenklappen ein gemeinsamer Motor verwendet.
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Die
WO 01/45976 A1 offenbart eine weitere Abdeckanordnung mit einem
Mittelteil und zwei Seitenklappen. Die Seitenklappen sind an einer
parallel zur Fahrzeugquerachse und unterhalb des Mittelteils angeordneten
Schwenkachse bzw. mittels einer geeigneten Kulissenführung in
Ausrichtung des Fahrzeugs gesehen von einer horizontalen Position,
in der diese gemeinsam mit dem Mittelteil eine flächige Abdeckung
bilden, nach hinten unten in eine schräg gestellte Verstauposition
verstellbar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Maßnahmen
einen definierten Bewegungsablauf für ein seitliches Eindrehen
von Seitenklappen einer Abdeckanordnung für ein Fahrzeug mit öffnungsfähigem Dach
zu ermöglichen.
Insbesondere sollen Kollisionen mit anderen Bauteilen vermieden
werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer
Kinematik mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 und bei einer Abdeckanordnung mit den Merkmalen gemäß Anspruch
17 gelöst.
Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen
an.
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Die
Kinematik ist zwischen einer Abdeckposition und einer Verstauposition
für die
Seitenklappen verstellbar. Dabei ist die Kinematik so ausgelegt, dass
eine daran gekoppelte Seitenklappe beim Verstellen zumindest eine
translatorische und zumindest eine rotatorische Bewegung durchführt. Unter
Bewegung wird in dieser Anmeldung eine Bewegungskomponente oder
eine Mehrzahl überlagerter
Bewegungskomponenten verstanden.
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Für die translatorische
Bewegung weist die Kinematik ein Viergelenk auf. Die rotatorische
Bewegung wird durch eine erste Führungsbahn
erzwungen. Es ist also möglich, über das
Viergelenk und die Führungsbahn
der Kinematik die Seitenklappe gezielt anzusteuern, so dass diese
eine definierte Bewegung durchführt.
Insbesondere zur Vermeidung von Kollisionen mit anderen Bauteilen
können
die translatorischen und die rotatorischen Bewegungen vorteilhaft
miteinander kombiniert werden. Es ist beispielsweise möglich, die
Seitenklappe durch eine translatorische Bewegung zunächst von
kollisionsgefährdet
nahen Bauteilen weg zu bewegen. Anschließend kann die Seitenklappe
ungehindert mittels der rotatorischen Bewegung eingeklappt werden.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung sieht vor, dass die erste Führungsbahn abschnittsweise
gekrümmt
und abschnittsweise geradlinig verläuft. Der abschnittsweise gekrümmte Verlauf der
Führungsbahn
kann zur Definition der rotatorischen Bewegung der Kinematik bzw.
einer daran gekoppelten Seitenklappe dienen. Besonders vorteilhaft
ist dies möglich,
wenn die erste Führungsbahn abschnittsweise
kreisförmig
gekrümmt
verläuft.
Vorteilhafterweise verläuft
die erste Führungsbahn
in einer Ebene. Mithin ist es möglich,
mit Hilfe der Führungsbahn
eine ebene Schwenkbewegung der Seitenklappe zu definieren.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung sieht vor, dass die Kinematik eine Anbindungsplatte
und eine an der Anbindungsplatte an einer Drehachse drehbar gelagerte
Grundplatte aufweist. Die Anbindungsplatte und die Grundplatte können also
relativ zueinander verschwenkt werden. Diese Verschwenkbewegung
kann vorteilhafterweise zum Verstellen der Seitenklappe ausgenutzt
werden.
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Insbesondere
ist es möglich,
die Seitenklappe mittels einer beliebigen Verbindung der Grundplatte
zuzuordnen. Vorteilhafterweise weist die Anbindungsplatte die erste
Führungsbahn
auf. So kann beispielsweise eine Bewegung der Grundplatte relativ
gegenüber
der Anbindungsplatte an der ersten Führungsbahn der Anbindungsplatte
geführt
werden. Dies ist insbesondere dann vor teilhaft möglich, wenn der Mittelpunkt
der kreisförmig
gekrümmten
Führungsbahn
der Anbindungsplatte auf der Drehachse liegt, an der die Grundplatte
relativ zur Anbindungsplatte verdrehbar gelagert ist.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Führungsbahn einen Knick aufweist.
Vorteilhafterweise können
an dem Knick der bereichsweise gekrümmte Verlauf und der bereichsweise
geradlinige Verlauf der ersten Führungsbahn
ineinander übergehen.
Ein an der Führungsbahn
entlanggleitender Gegenstand kann also zunächst geradlinig und nach dem
Passieren des Knicks gekrümmt
bzw. kreisbogenförmig
geführt
werden, oder umgekehrt.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung sieht vor, dass die Kinematik eine zweite geradlinig
verlaufende Führungsbahn
aufweist. Besonders vorteilhafterweise weist die Grundplatte der
Kinematik die zweite Führungsbahn
auf.
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Besonders
bevorzugt ist vorgesehen, dass die zweite Führungsbahn in einer bestimmten
Drehstellung der Grundplatte relativ zur Anbindungsplatte in Überdeckung
mit dem bereichsweise geradlinigen Verlauf der ersten Führungsbahn
der Anbindungsplatte steht. Mithin ist es möglich, einen einzigen Gegenstand
gleichermaßen
in der ersten und in der zweiten Führungsbahn zu führen. Vorzugsweise kann
hierfür
ein Führungsbolzen,
den die Kinematik aufweist, eingesetzt werden. In der die Überdeckung ergebenden
relativen Stellung der Grundplatte zur Anbindungsplatte kann der
Führungsbolzen
entlang der ersten und zweiten Führungsbahn
geradlinig geführt
werden. Besonders vorteilhafterweise liegt der Knick der ersten
Führungsbahn
der Anbindungsplatte ebenfalls innerhalb des sich überdeckenden
gemeinsamen linearen Bereichs der ersten und der zweiten Führungsbahn.
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Vorteilhaft
können
sich die zwei Führungsbahnen
so überdecken,
dass ein Ende der zweiten Führungsbahn
im Bereich des Knicks zur ersten Führungsbahn liegt und einen
Anschlag für
den Führungsbolzen
bildet. Dadurch wird es möglich,
dass der Führungsbolzen
in der ersten und in der zweiten Bewegungsbahn beispielsweise von
der dem Knick entfernt liegenden Seite der zweiten Bewegungsbahn
zum Knick der ersten Bewegungsbahn hin geführt wird. Vorteilhafterweise
ergibt sich durch den Führungsbolzen
in den sich überdeckenden
geradlinigen Verläufen
der ersten und zweiten Bewegungsbahn der Verlust eines Freiheitsgrades.
Der Führungsbolzen
und die Innenflächen
der Bewegungsbahnen liegen nämlich
derartig aneinander an, dass eine relative Verdrehung der Anbindungsplatte
und der Grundplatte nicht mehr möglich
ist.
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Eine
relative Drehbewegung zwischen der Grundplatte und der Anbindungsplatte
ist dann möglich,
wenn sich der Führungsbolzen
an dem Knick der ersten Führungsbahn
der Anbindungsplatte befindet. Von diesem Punkt an kann der Führungsbolzen
entlang der kreisförmigen
Bahn der Anbindungsplatte geführt
werden.
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Vorteilhafterweise
ist dann jedoch eine Verlagerung des Führungsbolzens innerhalb der
zweiten geradlinigen Führungsbahn
der Grundplatte nicht mehr möglich.
Mithin ergibt sich auch in der kreisförmig gekrümmten ersten Führungsbahn
die gleiche Anzahl von Freiheitsgraden. Zu Gunsten des zuvor beschriebenen
translatorischen Freiheitsgrades des Führungsbolzens ergibt sich nun
ein rotatorischer Freiheitsgrad der Grundplatte relativ zur Anbindungsplatte,
mit der der Führungsbolzen
innerhalb beziehungsweise auf Grund der Führungsbahnen gekoppelt ist.
Der Führungsbolzen
kann also in diesem Bereich keine translatorische geradlinige Bewegung, sondern
lediglich eine kreisförmige
Bahn durchlaufen.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kinematik einen Antrieb aufweist.
Bei dem Antrieb kann es sich beispielsweise um einen Elektromotor, eine
Pneumatik, eine Hydraulik und/oder eine beliebige andere mechanische
Energiequelle handeln. Mit Hilfe des Antriebs kann die Kinematik
bzw. die an die Kinematik gekoppelte Seitenklappe bewegt werden.
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Vorteilhafterweise
ist der Antrieb mit dem in der ersten und zweiten Führungsbahn
der Anbindungsplatte und der Grundplatte zwangsgeführten Führungsbolzen
gekoppelt. Die Koppelung kann beispielsweise über einen Antriebslenker, der
mit einer einen Mitnehmer aufweisenden Steuerscheibe gekoppelt ist,
erfolgen. Die Steuerscheibe kann einer Welle des Antriebs zugeordnet
sein. Besonders vorteilhaft ist vorgesehen, dass der angetriebene
Führungsbolzen
mit dem Viergelenk der Kinematik gekoppelt ist. Es ist also möglich, über den
zwangsgeführten
Führungsbolzen
das Viergelenk der Kinematik zu verstellen. Vorteilhafterweise ist
das Viergelenk mit der Seitenklappe gekoppelt. Ein Antrieb des Viergelenks
kann so also beispielsweise eine von Viergelenken bekannte überlagerte
Translationsbewegung in zwei Raumrichtungen der Seitenklappe bewirken, die
gegebenenfalls je nach Auslegung der Lenker des Viergelenks mit
einer Kippbewegung überlagert werden
kann. Über
diese Bewegung kann die Seitenklappe zunächst von kollisionsgefährdeten
Teilen wegbewegt werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet sich dadurch aus, dass der Mitnehmer der Steuerscheibe
einen Anschlag aufweist. Der Anschlag kann an der Grundplatte zur Übertragung
eines Drehmoments von dem Antrieb auf die Grundplatte anschlagen.
Vorteilhafterweise ist die Kopplung des Antriebs und des Viergelenks
bzw. des Führungsbolzens
und des Viergelenks so ausgelegt, dass der Mitnehmer genau dann
an der Grundplatte an schlägt,
wenn sich der zwangsgeführte
Führungsbolzen
an dem Knick der ersten Führungsbahn
der Anbindungsplatte befindet. Wie bereits zuvor beschrieben, geht
an dieser Stelle die Bewegung des Führungsbolzens in eine Drehbewegung
bzw. in eine kreisförmige
Bewegung über.
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Aufgrund
der ebenfalls bereits beschriebenen Verklemmung innerhalb der ersten
und zweiten Führungsbahn
des Führungsbolzens
ist innerhalb des kreisförmigen
Verlaufs der ersten Führungsbahn eine
Bewegung des Führungsbolzens
nur dann möglich,
wenn sich gleichzeitig dabei die Grundplatte relativ zur Anbindungsplatte
mitdreht. Aufgrund der Verklemmung treten Reibungskräfte zwischen
der ersten Führungsbahn
der Anbindungsplatte und des Führungsbolzens
auf. Diese können
vorteilhafterweise dadurch reduziert werden, dass der Antrieb über den
an der Grundplatte anschlagenden Mitnehmer auf die Grundplatte ein
Drehmoment überträgt. Mithin
ist der Führungsbolzen
innerhalb der ersten und zweiten Führungsbahn zwar zwangsgeführt, folgt
jedoch dieser Bahn quasi reibungsfrei auch aufgrund der durch den
Antrieb herbeigeführten
Drehbewegung der Grundplatte. Zur Übertragung eines Drehmoments
auf die Grundplatte kann der Antrieb direkt oder indirekt mit der
Anbindungsplatte gekoppelt sein.
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Die
erfindungsgemäße Abdeckanordnung weist
ein Mittelteil und in einer Abdeckposition zwei flächig daran
angrenzende Seitenklappen auf. Die Seitenklappen dienen in einem
Fahrzeug mit öffnungsfähigem Dach,
insbesondere einem Cabriolet-Fahrzeug, dazu, die in der geöffneten
Dachposition sichtbar werdenden, normalerweise im Fahrzeuginneren
liegenden Komponenten abzudecken. Insbesondere bei Fahrzeugen mit
absenkbarer C-Säule können die
Seitenklappen den von diesen in abgesenkter Stellung freigegebenen
Bauraum abdecken.
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Mithin
ist es notwendig, den Innenraum des Fahrzeugs im nicht abgesenkten
Zustand der C-Säulen
nur teilweise abzudecken. Dies geschieht mittels des Mittelteils
der Abdeckanordnung. Im abgesenkten Zustand der C-Säulen kann
der zusätzlich
frei werdende Bauraum durch die Seitenklappen der Abdeckanordnung
ebenfalls abgedeckt werden. Hierzu sind die Seitenklappen von der
Abdeckposition, in der diese gemeinsam mit dem Mittelteil eine flächige Abdeckung
bilden, in eine Verstauposition verstellbar. In der Verstauposition
sind die Seitenklappen so verstaut, dass diese den Bauraum der C-Säulen in nicht
abgesenktem Zustand freigeben. Vorteilhaft geschieht dies mit Hilfe
einer Kinematik wie oben beschrieben.
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Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine
dreidimensionale Ansicht von schräg oben eines Teils eines Fahrzeugs
mit öffnungsfähigem Fahrzeugdach
mit einer erfindungsgemäßen Abdeckanordnung,
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2 eine
Draufsicht auf eine Kinematik mit einer daran gekoppelten Seitenklappe
in Abdeckposition,
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2A eine
Detailansicht der in 2 gezeigten Draufsicht der Kinematik,
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3 die
in 2 gezeigte Draufsicht der Kinematik und der Seitenklappe,
jedoch in einer angehobenen Zwischenposition der Seitenklappe,
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4 die
in den 2 und 3 gezeigte Draufsicht der Kinematik
mit der Seitenklappe, wobei sich diese in einer Verstauposition
in verschwenktem Zustand befinden,
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5 eine
schematisierte Seitenansicht der in 1 gezeigten
Kinematik und der Seitenklappe, und
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6 eine
schematisierte Ansicht der in 3 gezeigten
Kinematik und der Seitenklappe.
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
eine Abdeckanordnung 1 für ein verstellbares Fahrzeugdach 3 – ein Hardtop
oder ein Softtop – eines
teilweise dargestellten Fahrzeugs 5. Die Abdeckanordnung 1 weist
ein Mittelteil 7 und zwei flächig daran angrenzende Seitenklappen 9 auf. Das
Fahrzeugdach 3 des Fahrzeugs 5 kann ein zwischen
einer Schließposition
und einer Ablageposition verstellbares Dachteil 11 aufweisen.
In 1 ist das Dachteil 11 in einer geschlossenen
Position dargestellt. Das Fahrzeugdach 3 des Fahrzeugs 5 ist
also geschlossen. Im vorliegenden Fall dient die Abdeckanordnung 1 des
Fahrzeugs 5 als Hutablage.
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Außerdem weist
das verstellbare Fahrzeugdach 3 des Fahrzeugs 5 absenkbare
C-Säulen 13 auf.
Diese können
gemeinsam mit dem Dachteil 11 in eine Verstauposition,
insbesondere in eine Position innerhalb des Fahrzeugs 5,
verstellt werden. In dieser abgelegten Position ist es wünschenswert,
die C-Säule 13 sowie
das Dachteil 11 unsichtbar, also durch die Abdeckanordnung 1 verdeckt,
zu verstauen. Durch die Absenkung der C-Säulen 13 geben diese
einen Bauraum frei, der zusätzlich
durch die Abdeckanordnung 1 abgedeckt werden kann. Vorteilhaft
sind hierzu die an das Mittelteil 7 flächig angrenzenden Seitenklappen 9 zwischen
einer Abdeckposition und einer Verstauposition verstellbar ausgeführt. Mithin
ist die Abdeckanordnung derart flexibel ausgelegt, dass diese sowohl
im geschlossenen Zustand des Fahr zeugdaches 3, im teilweise
geöffneten,
also mit abgelegtem Dachteil und nicht abgesenkter C-Säule, als
auch mit zusätzlich
verstauter C-Säule jeweils
den Blick auf Funktionsteile des Fahrzeugs 3 vollständig verdeckt.
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Die 2 bis 4 zeigen
eine schematisierte Draufsicht auf eine Kinematik 15 gekoppelt
mit einer der Seitenklappen 9 der Abdeckanordnung 1 in verschiedenen
Funktionsstellungen. Im Folgenden wird gleichermaßen auf
die 2 bis 4 Bezug genommen.
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Die
Kinematik 15 ist über
einen Hebel 17 mit der Seitenklappe 9 der Abdeckanordnung 1 verbunden.
Zur Anlenkung durch die Kinematik 15 ist der Hebel 17 mit
einer Viergelenkkinematik 19 der Kinematik 15 verbunden.
Die Viergelenkkinematik 19 weist ein erstes Viergelenk 21 und
ein zweites Viergelenk 23 auf. Die Viergelenke 21 und 23 der
Viergelenkkinematik 19 der Kinematik 15 sind spiegelsymmetrisch
zueinander angeordnet. Der Einfachheit halber sind sich entsprechende
Gelenke der Viergelenke 21 und 23 mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Jedes der Viergelenke 21 und 23 weist
ein erstes bis viertes Gelenk 25 bis 31 auf. Die
Gelenke 25 bis 31 der Viergelenke 21 und 23 sind über entsprechende
Lenker kinematisch miteinander gekoppelt.
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Im
vorliegenden Fall ist zur Verbindung der Gelenke 25 und 27 jeweils
ein Lenker 33 vorgesehen. Die Gelenke 29 und 31 werden
jeweils durch einen Lenker 35 verbunden.
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Die
für die
Funktion der Viergelenke 21 und 23 notwendige
Kopplung beziehungsweise Synchronisation der sich symmetrisch gegenüberliegenden Gelenke 25 und 29 erfolgt über einen
Querlenker 37 und über
den Hebel 17 der Kinematik 15. Der Querlenker 37 ist
jeweils fest mit den Gelenken 25 der zwei Viergelenke 21 und 23 der
Viergelenkkinematik 19 verbunden. Außerdem ist der Querlenker 37 dem Hebel 17 zugeordnet.
Mithin werden die Bewe gungen der Gelenke 25 der Viergelenke 21 und 23 auf den
Hebel 17 mittels des Querlenkers 37 übertragen. Die
Gelenke 29 der Viergelenke 21 und 23 sind
ebenfalls dem Hebel 17 zugeordnet. Mithin sind die Gelenke 25 und 29 der
Viergelenke 21 und 23 über den Querlenker 37 und
den Hebel 17 kinematisch miteinander gekoppelt.
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Gegebenenfalls
könnte
anstelle der soeben beschriebenen Kopplung auch ein entsprechender Lenker
eingesetzt werden. Die Gelenke 27 und 31 der zwei
Viergelenke 21 und 23 sind jeweils einer Grundplatte 39 der
Kinematik 15 zugeordnet, also über die Grundplatte 39 kinematisch
miteinander gekoppelt.
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Zum
Antrieb der Viergelenke 21 und 23 ist jeweils
ein Antriebslenker 41 vorgesehen. Die Antriebslenker 41 der
Viergelenke 21 und 23 sind jeweils deren Gelenke 29 zugeordnet.
Die Zuordnung erfolgt jeweils über
ein dem Hebel zugeordnetes erstes Antriebsgelenk 43. Außerdem sind
die Antriebslenker 41 jeweils mit einem zweiten Antriebsgelenk 45 gekoppelt.
Die Antriebsgelenke 45 wiederum sind mit einem Exzenterlenker 47 verbunden.
Der Exzenterlenker 47 ist außerdem einem exzentrischen
Mitnehmer 49 einer drehbar gelagerten Steuerscheibe 51 zugeordnet.
Die Zuordnung des Exzenterlenkers 47 an dem Mitnehmer 49 der
Steuerscheibe 51 erfolgt mittels eines Exzentergelenks 53.
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Der
Exzenterlenker 47, der über
das zweite Antriebgelenk 45 den Antriebslenkern 41 zugeordnet ist,
ist außerdem
einer ersten Führungsbahn 55 und einer
zweiten Führungsbahn 57 zugeordnet.
Die Zuordnung des Exzenterlenkers 47 zu den Führungsbahnen 55 und 57 erfolgt
entsprechend über
einen ersten Führungsbolzen 59 und
einen zweiten Führungsbolzen 61.
Die Führungsbolzen 59 und 61 befinden
sich in Eingriff mit den Führungsbahnen 55 und 57,
so dass eine rotatorische Bewegung des Mitnehmers 49 der
Steuerscheibe 51 über
den Exzenterlenker 47 in eine geführte trans latorische Bewegung
der Führungsbolzen 59 und 61 in
den Führungsbahnen 55 und 57 umgesetzt
wird. Mithin führt eine
Drehbewegung der Steuerscheibe 51 zu einer translatorischen
Bewegung der an die Führungsbolzen 59 und 61 gekoppelten
zweiten Antriebsgelenke 45 der Antriebslenker 41.
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Die
Grundplatte 39 weist eine bogenförmige Ausnehmung 63 auf,
in der sich der Mitnehmer 49 der Steuerscheibe 51 frei
bewegen kann. Der Mitnehmer 49 der Steuerscheibe 51 weist
einen Anschlag 65 auf, der an einem Gegenanschlag 67 der
Grundplatte 39 anschlagen kann. Ferner weist die Steuerscheibe 51 eine
Drehmomentenschnittstelle 69 auf, beispielsweise eine Verzahnung
oder eine Nabe, die zum Übertragen
eines Drehmoments auf die Steuerscheibe 51 mit einem in
den 2 bis 4 nicht dargestellten Antrieb,
vorzugsweise an der Anbindungsplatte 71 fixierten, gekoppelt
werden kann.
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Die
Grundplatte 39 ist relativ verdrehbar zu einer Anbindungsplatte 71 der
Kinematik 15 gelagert. Der nicht dargestellte Antrieb,
bzw. die daran gekoppelte Steuerscheibe 51 ist koaxial
zu dieser gemeinsamen Drehachse entsprechend drehbar gelagert.
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Die
Anbindungsplatte 71 weist eine Führungsbahn 73 auf.
Die Führungsbahn 73 umfasst
einen gekrümmt
verlaufenden ersten Abschnitt 75 und einen zweiten geradlinig
verlaufenden Abschnitt 77. In der Darstellung gemäß den 2 und 2A ist der
zweite geradlinig verlaufende Abschnitt 77 der Führungsbahn 73 der
Anbindungsplatte 71 lediglich durch die zweite Führungsbahn 57 der
Grundplatte 39 hindurch sichtbar.
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Der
zweite Führungsbolzen 61 der
Kinematik 15, der dem Exzenterlenker 47 zugeordnet
ist, greift sowohl durch die Führungsbahn 73 der
Anbindungsplatte 71 wie auch durch die zweite Führungsbahn 57 der
Grundplatte 39 hindurch. Mithin ist der zweite Führungsbolzen 61 gleichermaßen in den
zwei Führungsbahnen 57 und 73 gelagert
bzw. geführt.
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Die 5 und 6 zeigen
jeweils eine schematisierte Seitenansicht der Kinematik 15 mit der
Seitenklappe 9. Die in 5 gezeigte
Seitenansicht entspricht der in 2 gezeigten
Funktionsstellung der Kinematik 15. Die in 6 gezeigte
Seitenansicht entspricht der in 3 gezeigten
Funktionsstellung der Kinematik 15. Im Folgenden wird unter Bezugnahme
auf die 2 bis 6 die Funktionsweise
der Kinematik 15 näher
erläutert.
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In
einer ersten Funktionsstellung, wie in 2 gezeigt,
befindet sich der Mitnehmer 49 der Steuerscheibe 51 an
einem vorderen Ende der Ausnehmung 63 der Grundplatte 39.
Diese Position des Mitnehmers 49 erzwingt über die
Kopplung des Exzenterlenkers 47 eine Position ganz links – in Ausrichtung
der 2 gesehen – der
Führungsbolzen 59 und 61 innerhalb
der Führungsbahnen 55, 57 und 63 der
Grundplatte 39 und der Anbindungsplatte 71. Wie in 5 ersichtlich,
sind in dieser ersten Funktionsstellung die Viergelenke 21 und 23 der
Kinematik 15 eingeklappt.
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In
Orientierung der 2 und 5 gesehen,
befindet sich daher der Hebel 17 bzw. die an den Hebel 17 gekoppelte
Seitenklappe in einem nach links ausgefahrenen Zustand. Diese erste
Funktionsstellung entspricht der Abdeckposition der Abdeckanordnung 1.
In diesem Zustand, wie in den 2 und 5 gezeigt,
kann die Seitenklappe 9 in Anlagekontakt mit weiteren Fahrzeugteilen,
beispielsweise eine Anbindung an eine Fondseitenverkleidung und/oder Dichtungsteile
gebracht werden. Die Fondseitenverkleidung ist in den 2 bis 4 durch
eine Linie 81 angedeutet.
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Zum
Einklappen der Seitenklappe 9 ist es notwendig, diese zunächst von
den angrenzenden Bauteilen, beispielsweise der Fond seitenverkleidung oder
hier nicht dargestellten mit der Seitenklappe 9 in Anlagekontakt
stehenden Dichtungsteilen, zu entfernen. Vorteilhafterweise kann
dies durch eine mittels der Viergelenke 21 und 23 der
Kinematik 15 herbeigeführte
translatorische und/oder Kippbewegung erfolgen. Mittels der Viergelenke 21 und 23 kann
die Seitenklappe 9 gleichermaßen in z-Richtung abgesenkt
und in Richtung Fahrzeugmitte zurückgezogen werden. Diese Zwischenposition
ist in den 3 und 6 dargestellt.
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In
einem letzten Bewegungsschritt kann dann die Seitenklappe 9 zusammen
mit dem Hebel 17 mittels der Kinematik 15 verschwenkt
werden. Der Außenkreis
der Verschwenkbewegung ist in den 2 bis 4 durch
eine strichpunktierte Linie 83 angedeutet. Es ist zu erkennen,
dass sich die Linien 81 und 83 in der Darstellung
gemäß 2 schneiden.
Eine Rotationsbewegung ausgehend von der Stellung, wie in 2 dargestellt,
würde also
zu einer Kollision der Seitenklappe 9 mit der durch die
Linie 81 angedeuteten Fondseitenverkleidung führen. In
der Darstellung gemäß den 3 und 4 entspricht die
strichpunktierte Linie dem tatsächlich
von der Kinematik 15 bewirkten Umkreis der Drehbewegung der
Seitenklappe 9. Es ist zu erkennen, dass sich aufgrund
der translatorischen Bewegung, die durch die Viergelenke 21 und 23 der
Kinematik 15 bewirkt werden, die Seitenklappe 9 aus
dem kollisionsgefährdeten
Bereich herausbewegt hat.
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Während des
Obergangs der Funktionsstellung, wie in 2 gezeigt,
zu der Zwischenfunktionsstellung wie in 3 gezeigt,
wird die Steuerscheibe 51 in der Orientierung der 2 bis 4 gegen
den Uhrzeigersinn relativ zur Grundplatte 39 verdreht. Die
Verdrehbewegung wird so lange weitergeführt, bis der Anschlag 65 der
Steuerscheibe 51 an dem Gegenanschlag 67 der Grundplatte 39 anschlägt. Diese
Bewegung induziert über
den Exzenterlenker 47 die bereits beschriebene translatorische
Bewegung der Führungsbolzen 59 und 61 innerhalb
der Führungsbahnen 55, 57, 73 der
Grundplatte 39 und der Anbindungsplatte 71 und
somit über
die Antriebslenker 41 das Aufstellen der Viergelenke 21 und 23.
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Die
Dimensionierung der Ausnehmung 63 bzw. des Gegenanschlags 67 der
Grundplatte 39 ist so ausgelegt, dass die Anschläge 67 und 65 genau dann
in Anlagekontakt geraten, wenn die Führungsbolzen 59 und 61 sich
gänzlich – in Orientierung
der 2 bis 4 gesehen – innerhalb der Führungsbahnen 55, 57 und 73 nach
rechts bewegt haben. Diese Position ist in den 3 und 6 gezeigt.
In dieser Zwischenposition befindet sich der zweite Führungsbolzen 61 exakt
an dem Knick der Führungsbahn 73 der
Anbindungsplatte 71.
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So
lange sich der zweite Führungsbolzen 61 außerhalb
des Knicks innerhalb der geradlinigen Abschnitte der Führungsbahnen 57 und 73 befindet,
ist eine mögliche
relative Drehbewegung zwischen der Grundplatte 39 und der
Anbindungsplatt 71 blockiert. Diese Blockade wird erst
dann aufgehoben, sobald sich der zweite Führungsbolzen 61 an
dem Knick 79 der Führungsbahn 73 der
Anbindungsplatte 71 befindet. An diesem Knick geht die
Führungsbahn 73 in eine
um die gemeinsame Drehachse der Grundplatte 39 und der
Anbindungsplatte 71 umlaufende Kreisbahn über.
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In 6 ist
zu erkennen, dass der Antriebslenker 41 über den
Exzenterlenker 47 so bewegt wird, dass dies aufgrund der
vorliegenden Kopplungen zu einem Aufstellen der Viergelenke 21 und 23 führt.
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In
einem letzten Bewegungsabschnitt wird die Grundplatte 39 mit
den aufgestellten Viergelenken 21 und 23 und der über den
Hebel 17 daran gekoppelten Seitenklappe 9 relativ
zur Anbindungsplatte 71 verschwenkt. Das hierfür notwendige
Drehmoment wird über
den Antriebslenker und/oder den Mitnehmer 49 der Steuerscheibe 51,
der über
die Anschläge 65 und 67 an
der Grundplatte 39 anschlägt, übertragen. Dabei gleitet der
zweite Führungsbolzen 61 entlang
der Führungsbahn 73 der
Anbindungsplatte 71, bis er an deren – in Ausrichtung der 2 bis 4 gesehen – rechten
Ende anschlägt.
Diese Endstellung ist in 4 gezeigt.
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Vorteilhafterweise
ist, auch wenn sich der Führungsbolzen 61 in
dem ersten Abschnitt 75 der Führungsbahn 73 der
Anbindungsplatte 71 befindet, das System verklemmt. In
diesem Fall verhindert der Führungsbolzen 61 nicht
die gewünschte
Drehbewegung, sondern ein unerwünschtes
Rückstellen
der Viergelenke 21 und 23 der Kinematik 15.
Eine Verschiebung des Führungsbolzens 61 innerhalb
der zweiten Führungsbahn 57 der
Grundplatte 39 würde nämlich, wie
aus 4 ersichtlich, zu einem Verlassen des durch den
ersten Abschnitt 75 der Führungsbahn 73 definierten
Umkreises führen.
Mithin sind in allen Zwischenstellungen zwischen der in den 3 und 4 gezeigten
Positionen über
den zweiten Führungsbolzen 61 und
den daran gekoppelten Antriebslenker 41 die Viergelenke 21 und 23 blockiert.
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Die
Anbindungsplatte 71 kann mit dem Fahrzeug 5 mittels
geeigneter Fixierungsmittel, beispielsweise mittels 3 Schraubungen
und entsprechender Bohrungen, fixiert werden. Außerdem können entsprechende Justiermittel
vorgesehen sein. Vorteilhaft kann die Anbindungsplatte 71 an
einem hier nicht dargestellten Heckdeckel des Fahrzeugs 5 fixiert werden.
Eine durch die Kinematik 15 beschriebene Verschwenkbewegung
kann so zu einer erwünschten Verlagerung
der Seitenklappen 9 führen,
dass diese in der Stellung, wie in 4 gezeigt,
flach unterhalb des nicht dargestellten Heckdeckels abgelegt werden
können.