-
Die
Erfindung betrifft ein Exzentergetriebe und ein Verfahren zum Herstellen
eines solchen, insbesondere mit einer Zykloiden-Triebstock-Verzahnung
zum Verstellen zweier relativ zueinander beweglich angeordneten
Teile im Kraftfahrzeug nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
-
Mit
der
DE 459 025 ist ein Über- oder
Untersetzungsgetriebe zum Anbau an einen Elektromotor bekannt geworden,
das als Exzentergetriebe nach Art eines Cyklo-Getriebes ausgebildet
ist. Auf einer antreibenden Welle sind zwei Exzenter um 180° versetzt
angeordnet, die über
Wälzlager
zwei Exzenterscheiben in eine Exzenterbewegung versetzten. Die Exzenterscheiben
haben als Außenverzahnung bspw.
einen geschlossenen wellenförmigen
Kurvenzug, der mit drehbar auf Bolzen gelagerten Rollen zusammenwirkt,
die an einem ein Hohlrad bildendes Gehäuse angeordnet sind. Auf den
Exzenterscheiben sind des weiteren Mitnehmerbolzen angeordnet, auf
denen drehbar rechteckige Gleitschuhe gelagert sind. Diese Gleitschuhe
greifen in zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Mitnehmerführungen
eines Mitnehmers, um das Drehmoment auf eine Abtriebswelle zu übertragen.
Eine solche drehbare Lagerung der äußeren Rollen und der Mitnehmerelemente
hat ein großes
Volumen und ein hohes Gewicht des Getriebes zur Folge, so dass es
für den
Serieneinbau in Verstellantrieben im Kraftfahrzeug nicht geeignet
ist.
-
Vorteile der
Erfindung
-
Das
erfindungsgemäße Exzentergetriebe, sowie
dessen Herstellungsverfahren, mit den kennzeichnenden Merkmalen
der unabhängigen
Ansprüche
haben den Vorteil, dass die kostspielige Fertigung und Montage von
Lagerhülsen
oder Wälzlagern zwischen
dem Exzenterrad und dem Hohlrad und zwischen dem Exzenterrad und
dem Abtriebselement entfällt.
Durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
und die Materialpaarung ist die dann auftretende Gleitreibung derart
reduziert, dass der Wirkungsgrad nur unwesentlich schlechter ist,
als die Rollreibung bei Getrieben mit drehbaren Lagerelementen.
Durch die dabei verwendeten Werkstoffe und Herstellungsverfahren
können
sehr leichte Getriebe unter erheblicher Reduzierung der Teilezahl
in günstiger
Massenproduktion gefertigt werden.
-
Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
ergeben sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
in den unabhängigen
Ansprüchen
angegebenen Merkmale. Weist das Hohlrad als Innenverzahnung Zahnelemente
auf, die im Sinne einer Zykloiden-Triebstock-Verzahnung zumindest
halbzylinderförmig
ausgebildet sind, bildet die Innenverzahnung mit der perizykloidischen
Außenverzahnung
immer einen konkavkonkav-Kontakt (im Gegensatz zur epizykloidischen
Außenverzahnung),
wodurch eine geringere Hertzsche Pressung und eine bessere Schmierfilmbildung
beim Eingriff der beiden Verzahnungen entsteht. Dadurch erhöht sich
der Wirkungsgrad des Getriebes, bzw. werden die Präzisionsansprüche bei
der Fertigung des Getriebes verringert. Außerdem wird hierdurch der Fertigungsaufwand
und die Teilevielfalt des Getriebes deutlich reduziert.
-
Weist
die Außenverzahnung
keinen Unterschnitt auf, sind dadurch für den Eingriff der äußeren Zahnelemente
lediglich halbzylinderförmige
Elemente ausreichend. Diese können
sehr einfach einteilig mit dem das Exzenterrad umgebenden Getriebegehäuse ausgebildet
sein. Dies erlaubt eine sehr kostengünstige Fertigung des Getriebegehäuses mit
integrierter Innenverzahnung mittels Spritzgussverfahren – gegebenenfalls
mit entsprechenden zylinderförmigen
Einlegeteilen.
-
Durch
den gleichzeitigen Eingriff vieler Zahnelemente in die Außenverzahnung
findet eine gleichmäßige Lastenverteilung
auf das Exzenterrad statt, wodurch sich die Reibung an den Zahnflanken und
an den Mitnehmerelementen verringert. Werden die Zahnelemente zusätzlich aus
einem verschleißfesteren
Material gefertigt, als die Verzahnung, kann trotz der Lagerung
ohne Drehelemente eine lange Lebensdauer und ein hoher Wirkungsgrad
des Getriebes erzielt werden.
-
Wird
die Außenverzahnung
im Gegensatz zu einer herkömmlichen „verschlungenen
Perizykloide" ohne
Unterschnitt ausgebildet, erfährt
das Exzenterrad immer nur Kraftkomponenten hin zu dessen Mittelpunkt
oder in tangentialer Richtung, aber keine Kräfte vom Mittelpunkt weg. Dadurch
wird eine Vibrationsbelastung des Exzenterrads vermieden, was dessen
Lebensdauer deutlich erhöht,
bzw. leichtere Fertigungswerkstoffe erlaubt und die Geräuschbildung
des Getriebes positiv beeinflusst. Durch die Ausbildung einer zumindest
näherungsweise
perizykloidischen Außenverzahnung
des Exzenterrads wird die tangentiale Komponente für die eigentliche Drehmomentübertragung
deutlich größer, als
bspw. bei einer Epizykloiden-Verzahnung. Durch die damit verbundene
Verringerung der radialen Kraftkomponenten reduziert sich die Belastung
des Exzenterrads, wodurch das gesamte Exzentergetriebe durch den
Wegfall von drehbaren Lagerelementen wesentlich kostengünstiger
konstruiert werden kann. Die perizykloidische Außenverzahnung erlaubt eine
größere Zahntiefe,
wodurch die Exzentrizität
des Getriebes größer gewählt werden
kann.
-
Besonders
günstig
ist es, die perizykloidische Außenverzahnung
derart auszubilden, dass im Moment des Austritts bzw. Eintritts
der äußeren Zahnelemente
in oder aus der Außenverzahnung
die Normalkraft auf die Zahnflanke einen Winkel zwischen 0 und 40° zur der
Tangentialrichtung hin zum Mittelpunkt des Exzenterrads aufweist.
Besonders vorteilhaft ist die Wahl dieses Winkels zwischen 0 und
20°, da
hierbei die auf das Exzenterrad wirkende Kraft fast ausschließlich als
Tangentialkomponenten zur Momentübertragung
genutzt wird.
-
In
einer weiteren Ausführung
ist das Exzenterrad elastisch ausgebildet, sodass sich dessen Außenverzahnung
beim Eingriff in die äußeren Zahnelemente
in gewissen Grenzen an die Zahnelemente anpassen kann. Dadurch stehen
immer mehrere Zahnelemente im Eingriff mit der Außenverzahnung, wodurch
eine bessere Versteifung des Getriebes unter Last und eine gute
Belastbarkeit des Exzenterrads und der Verzahnung erzielt wird.
-
Werden
mehrere Exzenterräder
auf einer Achse angeordnet, die zusammen mit den entsprechenden
Exzentern gegeneinander verdreht sind, können durch den gleichmäßigeren
Eingriff der jeweiligen Außenverzahnung
in den Innenring die Radialkräfte
auf das Getriebe verringer werden, wodurch dessen Wirkungsgrad erhöht wird.
-
Durch
die Herstellung des Exzenterrads mittels Spritzgießen, Stanzen
oder Sintern können
auch mathematisch kompliziertere Kurvenformen, wie die perizykloidische
Außenverzahnung
ohne Unterschnitt kostengünstig
für die
Massenproduktion geformt werden, da auf ein spangebendes Verfahren verzichtet
werden kann. Bei diesen Fertigungsverfahren können Werkstoffpaarungen verwendet
werden, die einen direkten drehelemente-freien Eingriff der Außenverzahnung
in die drehfest am Innenring angeordneten Zahnelemente ermöglichen.
-
Bevorzugt
wird das Exzenterrad dabei aus kostengünstigem Kunststoff oder Leichtmetall
gefertigt, wodurch das Gewicht des Getriebes wesentlich verringert
wird. Außerdem
kann durch geeignete Wahl der Zahnelemente des Innenrings, bspw.
Stahl die Reibung reduziert und damit der Wirkungsgrad und der Verschleiß optimiert
werden.
-
Werden
die Zahnelemente in einem Fertigungsschritt einstückig mit
dem Getriebegehäuse hergestellt,
kann hierfür
bspw. günstig
das Spritzguß-Verfahren
verwendet werden. Die Zahnelemente sind für das Zusammenwirken mit der
perizykloidischen Außenverzahnung
ohne Unterschnitt als Halbzylinder direkt im Inneren des Innenrings
angeformt. Bei der Verwendung von Kunststoff oder Aluminium, kann
der Werkstoff des Exzenterrads wieder entsprechend optimierter Reibung
abgestimmt werden.
-
Sind
für höhere Belastungen
als äußere Zahnelemente
Stahlbolzen erforderlich, kann der Innenring prozessgünstig als
Spritzguss-Teil mit stählernen
Einlegeteilen hergestellt werden.
-
Alternativ
können
die Zahnelemente durch ein Stanz-Tiefzieh-Verfahren gefertigt werden,
wobei der Innenring günstig
einstückig
mit dem Getriebegehäuse
geformt wird. Dieses Verfahren eignet sich für besonders große zu übertragende
Momente, da das Bauteil aus einem Stahlblech herstellbar ist. Somit kann
ein solches Hochlast-Zykloiden-Getriebe
sehr kompakt gebaut werden, wodurch das erfindungsgemäße Getriebe
für eine
Anwendung zum Verstellen beweglicher Teile im Kraftfahrzeug geeignet
ist.
-
Zeichnungen
-
In
den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen
-
1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Exzentergetriebes,
-
2 einen
Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Exzentergetriebes,
-
3 einen
Querschnitt einer Zykloiden-Triebstockverzahnung gemäß 1
-
4 schematisch
ein erfindungsgemäßes Exzenterrad,
das mit korrespondierenden Außenbolzen
kämmt und
-
5 einen
Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Verzahnung
sowie einen Ausschnitt einer Verzahnung nach dem Stand der Technik.
-
Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
-
In 1 ist
schematisch als Exzentergetriebe 10 das Funktionsprinzip
eines sogenannten Zykloiden-Getriebes dargestellt, bei dem auf einer
Antriebswelle 12 zwei Exzenter 14 angeordnet sind.
Auf den Exzentern 14 sind drehbar jeweils Exzenterräder 16 gelagert,
die auch als Kurvenscheiben 16 bezeichnet werden. Das Exzenterrad 16 weist
eine Außenverzahnung 18 auf,
die mit einem als Innenring 20 ausgebildeten Hohlrad 22 kämmt. Der
Innenring 20 besteht aus ringförmig angeordneten Zahnelementen 24,
die hier als drehfeste Außenbolzen 28 ausgebildet
sind. Durch die Differenz der Zähnezahl zwischen
der Außenverzahnung 18 und
dem Innenring 20 greift das Exzenterrad 16 immer
nur abschnittsweise in den Innenring 20 ein, wodurch eine entsprechende
Untersetzung realisiert ist. Das Drehmoment wird mittels Mitnahmeelementen 30,
die in kreisrunde Aufnahmen 32 der Exzenterräder 16 greifen,
auf ein Abriebselement 34 übertragen. Die Mitnahmeelemente 30 sind
hier als drehfeste Mitnahmebolzen 38 des Abtriebselements 34 ausgebildet,
die direkt, unmittelbar in den Aufnahmen 32 gleitend geführt werden.
Die Exzenterräder 16 weisen
jeweils eine runde Aussparung 15 auf, in der die Exzenter 14 direkt
gleitend gelagert sind, derart, dass die Exzenterräder 16 drehversetzt
eine Taumelbewegung um die Antriebswelle 12 ausführen. Zwischen
den Exzenterrädern 16 und
den anderen Getriebebauteilen 20, 34 sind auch
keine drehbaren Lagerelemente angeordnet, so dass die Exzenterräder 16 nur
direkt gleitend mit den Getriebebauteilen 14, 20, 34 zusammenwirken.
-
In 2 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Exzentergetriebes 10 im Schnitt
dargestellt, bei dem jeweils zwischen dem Exzenterrad 16 und
dem Exzenter 14 und zwischen dem Exzenterrrad 16 und
dem Abtriebselement 34 drehbare Lagerelemente angeordnet
sind. Auf der Antriebswelle 12 mit den daran angeformten
Exzentern 14 sind zwei Exzenterräder 16 gelagert, die
um 180° gegeneinander
verdreht angeordnet sind. Beide Exzenterräder 16 weisen eine
perizykloidische Außenverzahnung 18 auf,
die mit dem als Gehäuse 44 ausgebildeten
Hohlrad 22 kämmen.
Am Hohlrad 22 sind dabei mittels Fixierelementen 46 die
Außenbolzen 28 drehfest
gesichert und über
einen Ring 21 am Gehäuse 44 abgestützt. Die
als Außenbolzen 28 ausgebildeten
Zahnelemente 24 greifen direkt gleitend in die Außenverzahnung 18 ein,
ohne dass weitere drehbare Elemente 26 zwischen dem Exzenterrad 16 und
dem Hohlrad 22 angeordnet sind. Die Außenverzahnung 18 ist
hierbei als perizykloidische Kurvenform 42 ohne Unterschnitt
ausgebildet, wie in den 3 bis 5 näher erläutert wird.
In der oberen Bildhälfte
befindet sich die Außenverzahnung 18 des rechten
Exzenterrads 16 im maximalen Eingriff mit den Zahnelementen 24,
während
die Außenverzahnung 18 des
linken Exzenterrads 16 genau an den Zahnelementen 24 vorbeidreht.
Das Abtriebselement 34 weist drehfest angeordnete Mitnahmebolzen 38 auf
die in kreisrunden Aufnahmen 32 der beiden axial benachbarten
Exzenterräder 16 – im Sinne
eines Parallelzapfen-Getriebes – greifen.
Aufgrund der mehreren versetzt angeordneten Exzenterräder 16 wird das
Drehmoment gleichmäßiger auf
das Abtriebselement 34 übertragen,
da die jeweiligen Außenverzahnungen 18 mit
verschiedenen Abschnitten des Hohlrads 22 in Eingriff stehen.
In der oberen Hälfte
der 2 sind die Mitnahmeelemente 30 mittels
Drehhülsen 36 oder
Wälzlagern 37 in
den Aufnahmen 32 gelagert, sodass sich die Mitnahmebolzen 38 darin abrollen.
In der unteren Hälfte
der 2 werden die Mitnahmebolzen 38 unmittelbar
in den Aufnahmen 32 gleitend geführt, da keine zusätzlichen
Lagerelemente 36, 37 angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel
sind die Außenbolzen 28 aus
Stahl und die Exzenterscheiben 16 aus Messing hergestellt,
wodurch die Reibung der „Drehelemente-freien
Verzahnung" verringert
wird.
-
In
weiteren Variationen des Ausführungsbeispiels
werden die Exzenterräder 16 aus
Kunststoff gespritzt, oder aus Metall gestanzt, bzw. gesintert. Bei
der Verwendung von Kunststoff für
das Exzenterrad 16 ist zwischen diesem und dem Exzenter 14 ein Wälzlager
oder eine Lagerbuchse 48, bspw. aus Sintermaterial eingelegt.
Die Außenbolzen 28 sind
dabei entweder einstückig
mit dem Gehäuse
als Spritzgussteil, oder als metallene Einlegeteile im Spritzguss-Gehäuse ausgebildet.
Durch die Ausbildung des Exzenterrads 16 als Kunststoffscheibe
ist diese in gewissen Grenzen elastisch ausgebildet, so dass sich
die Außenverzahnung 18 an
die Form der äußeren Zahnelemente 24 anpasst
und dadurch die Anzahl der in Eingriff stehenden Zahnelemente 24 erhöht wird.
-
3 beschreibt
ein Getriebe mit Zykloiden-Triebstock-Verzahnung gemäß einer
Ansicht nach III-III aus 1. Die beiden gegeneinander
verdreht angeordneten Exzenterräder 16 kämmen mit ihren
Außenverzahnungen 18 mit
den drehfest mit dem Innenring 20 verbundenen Zahnelementen 24, die
hier als zylinderförmige
Außenbolzen 28 ausgebildet
sind. Die Außenverzahnung 18 ist
als geschlossener zykloidischer Kurvenzug ausgeformt, der abschnittsweise
direkt gleitend in die äußeren Zahnelemente 24 eingreift.
Die eingreifenden Abschnitte der beiden Exzenterräder 16 liegen
sich dabei gegenüber,
so dass der Rundlauf des Getriebes erhöht ist. In 3 sind
Normalkräfte 68 eingezeichnet,
die von den ortsfesten Außenbolzen 28 auf Zahnflanken 64 der
Außenverzahnung 18 einwirken. Ebenso üben die
mit dem Abtriebselement 34 drehfest verbundenen Mitnahmeelemente 30 eine
Gegenkraft 69 auf die Exzenterräder 16 aus, die aufsummiert
zusammen mit den Normalkräften 68 eine resultierende
Kraft 80 bilden, die auf das Exzenterrad 16 wirkt.
In 3 weist die Außenverzahnung 18 relativ
flache Zahnlücken 50 auf,
wodurch die resultierende Kraft 80 relativ groß ist. Wird
für die
Außenverzahnung 18 eine
perizykloidische Kurvenform 42 ohne Hinterschnitt verwendet,
wird die Kraft 80 minimiert, wodurch die Reibbelastung
der erfindungsgemäßen „drehelementfreien" Verzahnung 18, 24 deutlich
reduziert wird.
-
In 4 ist
eine erfindungsgemäße Verzahnung 18, 28 eines
Getriebes 10 gemäß 2 im Querschnitt
dargestellt. Der Innenring 20 ist nur schematisch dargestellt
und weist bspw. einundfünfzig Zahnelemente 24 auf
die als Triebstock-Verzahnung mit zumindest halbzylinderförmigen Außenbolzen 28 ausgebildet
sind. Das Exzenterrad 16 weist eine Außenverzahnung 18 auf,
die als Perizykloiden-Kurve 42 ohne Unterschnitt ausgebildet
ist, die im Ausführungsbeispiel
fünfzig
Zahnlücken 50 aufweist.
Die perizykloidische Außenverzahnung 42 weist
verglichen mit einer Evolventen-Verzahnung oder einer epizykloidischen
Kurvenform relativ tiefe Zahnlücken 50 auf,
wodurch eine hohe Übersetzung
(hier bspw. i = –50)
erzielt wird, ohne dass die Gefahr eines „Durchschlupfens" bei hohen zu übertragenden Drehmomenten
besteht. Da zur Wechselwirkung mit einer perizykloidischen Außenverzahnung 42 ohne Unterschnitt
als Zahnelemente 24 lediglich Halbzylinder benötigt werden,
können
die Außenbolzen 28 als einstückig mit
dem Hohlrad 22 ausgeformte Halbzylinder 52, oder
als drehfest im Hohlrad 22 gelagerte Außenbolzen 28 ausgebildet
sein.
-
Die 5 zeigt
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen perizykloidischen Kurvenverlaufs 42 ohne
Unterschnitt, im Eingriff mit einem Außenbolzen 28. Zum
Vergleich ist gemäß dem Stand
der Technik eine perizykloidische Außenverzahnung mit einem Unterschnitt 62 dargestellt,
bei dem die Zahnform der Außenverzahnung
eine Taille 63 aufweist. Die Verwendung des Begriffes perizykloidisch
bezieht sich auf die Wahl technisch sinnvoller/realisierbarer Kurvenparameter
und wird im Folgenden näher
definiert. Eine perizykloidische Kurve 42 wird konstruiert,
indem um einen kleineren festen Grundkreis ein den Grundkreis umfassender
größerer Rollkreis
abgerollt wird (Grundkreis befindet sich komplett innerhalb des Rollkreises).
Dabei beschreibt ein fester Punkt auf dem Rollkreis eine verschlungene
zykloidische Bahnkurve, bei der sich bei einem vollständigen Durchlauf
das Rollkreises ein oder mehrere Punkte der Bahnkurve des Bahnpunktes überdecken.
Von der perizykloidischen Kurve ist die geschweifte, epizykloidische
Kurve zu unterscheiden, die durch das Abrollen eines Rollkreises
auf dem Außenumfang
eines Grundkreises entsteht (Rollkreis befindet sich komplett außerhalb
des Grundkreises).
-
In 5 sind
die beiden Außenbolzen 28 jeweils
beim Ein- oder Austritt (66) in oder aus der Außenverzahnung 18 dargestellt,
unmittelbar zu Beginn oder am Ende der Berührung zwischen dem Außenbolzen
und der Zahnflanke 64 der Außenverzahnung 18.
Bei der Perizykloiden-Kurve mit Unterschnitt 62 wirkt zu
diesem Zeitpunkt aufgrund des Unterschnitts eine Normalkraft 68 auf
die Zahnflanke 64, die eine Tangentialkomponente 70 und
eine, das Exzenterrad 16 von dessen Mittelpunkt 67 wegziehende
Radialkomponente 72, aufweist. Dringt der Außenbolzen 28 beim
Durchschreiten der Taille 63 tiefer in die Zahnlücke 50 der
Außenverzahnung 62 ein,
(nicht dargestellt), tritt anstelle der vom Mittelpunkt 67 wegweisenden
Radialkomponente 72 eine zum Mittelpunkt hinweisende Radialkomponente
auf wodurch das Exzenterrad 16 einer ständigen Vibrationsbelastung ausgesetzt
ist.
-
Bei
der Perizykloiden-Kurve 42 ohne Unterschnitt weist die
Normalkraft 68 am Austrittspunkt 66 immer nur
Komponenten 70, 74 auf, die tangential zum Mittelpunkt 67,
oder radial zum Mittelpunkt 67 hin ausgerichtet sind. Bei
der in 4 dargestellten Kurve 42 ohne Unterschnitt
weist die Normalkraft 68 ausschließlich eine Tangentialkomponente 70 ohne radiale
Komponenten 72 oder 74 auf. Dieser Fall definiert
einen Austrittswinkel 76 von 0° zwischen der Tangentialrichtung 71 und
der Normalkraft 68. Erfindungsgemäß ist die Zahnflanke 64 der
perizykloidischen Kurve 42 ohne Hinterschnitt derart ausgebildet,
dass die Normalkraft 68 beim Eintritts- oder Austrittspunkt 66 der
Zahnelemente 24 einen Austrittswinkel 76 im Bereich
von 0 bis 40°,
insbesondere von 0 bis 20° bildet.
Ist der Austrittswinkel 76 näherungsweise 0°, tritt zum
Zeitpunkt des Ein- oder Austritts 66 der Zahnelemente 24 nur
eine minimale Gleitreibung zwischen Zahnflanke 64 und Außenbolzen 28 auf, sodass
die gesamte, von dem Zahnelement 24 auf die Zahnflanke 64 einwirkende
Normalkraft 68 zur Momentenübertragung genutzt wird.
-
Es
sei angemerkt, dass hinsichtlich der in den Figuren und der Beschreibung
gezeigten Ausführungsbeispiele
vielfältige
Kombinationsmöglichkeiten
der einzelnen Merkmale untereinander möglich sind. So kann bspw. die
konkrete Ausformung der Außenverzahnung 18 und
die konkrete Ausgestaltung der Zahnelemente 24 entsprechend
der Getriebeanwendung variiert werden, wobei durch das erfindungsgemäße Fertigungsverfahren
auch komplizierte Kurvenformen einfach in Serie produzierbar sind. Gemäß der Erfindung
können
jeweils zwischen dem Exzenterrad 16 und dem Exzenter 14 und/oder
dem Abtriebselement 34 drehbare Lagerelemente 36, 37, 48 angeordnet
werden, vorzugsweise kann jedoch aufgrund der erfindungemäßen Formgebung
der Außenverzahnung 18 auf
solche zusätzlichen
Lagerelemente verzichtet werden. Durch geeignete Wahl der Materialpaarung
zwischen den beweglichen Teilen, insbesondere einer Kunststoff-Metallkombination, kann
die Gleitreibung zwischen diesen beweglichen Teilen weiter reduziert
werden. Das Hohlrad 22 des Getriebes 10 kann bspw.
auch in einem Hohlraum eines motorischen Antriebs angeordnet werden,
wodurch ein sehr kompakter Verstellantrieb zum Verstellen beweglicher
Teile im Kraftfahrzeug realisiert werden kann.