DE102004046249B4 - Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzengießmaschine zum Gießen von Band aus einer Metallschmelze - Google Patents

Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzengießmaschine zum Gießen von Band aus einer Metallschmelze Download PDF

Info

Publication number
DE102004046249B4
DE102004046249B4 DE200410046249 DE102004046249A DE102004046249B4 DE 102004046249 B4 DE102004046249 B4 DE 102004046249B4 DE 200410046249 DE200410046249 DE 200410046249 DE 102004046249 A DE102004046249 A DE 102004046249A DE 102004046249 B4 DE102004046249 B4 DE 102004046249B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
casting
gap
fga
crust
fgb
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE200410046249
Other languages
English (en)
Other versions
DE102004046249A1 (de
Inventor
André D'HONE
René LEENEN
Wilfried Klos
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Outokumpu Nirosta GmbH
Original Assignee
ThyssenKrupp Nirosta GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ThyssenKrupp Nirosta GmbH filed Critical ThyssenKrupp Nirosta GmbH
Priority to DE200410046249 priority Critical patent/DE102004046249B4/de
Publication of DE102004046249A1 publication Critical patent/DE102004046249A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102004046249B4 publication Critical patent/DE102004046249B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D11/00Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
    • B22D11/06Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into moulds with travelling walls, e.g. with rolls, plates, belts, caterpillars
    • B22D11/0622Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into moulds with travelling walls, e.g. with rolls, plates, belts, caterpillars formed by two casting wheels
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D11/00Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
    • B22D11/16Controlling or regulating processes or operations

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Continuous Casting (AREA)

Abstract

Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzengießmaschine zum Gießen von Band aus einer Metallschmelze, wobei die Zweiwalzengießmaschine zwei um jeweils eine Drehachse gegenläufig rotierende, in Drehlagern (4a, 4b; 5a, 5b) gelagerte Gießwalzen (1, 2) aufweist, die zwischen sich einen Gießspalt (6) an dessen Längsseiten begrenzen, und jeder Gießwalze (1, 2) jeweils mindestens eine Stelleinrichtung (8, 9, 10, 11) zugeordnet ist, die die jeweilige Gießwalze (1, 2) positioniert, um im Gießbetrieb eine bestimmte Geometrie (W) des Gießspalts (6) aufrechtzuerhalten, und wobei die jeweils gemeinsam einer der kurzen Seiten (6a, 6b) des Gießspalts (6) zugeordneten Drehlager (4a, 5a; 4b, 5b) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
– dass für jede der Stelleinrichtungen (8–11) die in ihrem Bereich auftretende Reaktionskraft (Fga,Fgb) erfasst wird,
– dass dann, wenn eine der erfassten Reaktionskraft (Fga,Fgb) und die Geschwindigkeit des Anstiegs der betreffenden Reaktionskraft (Fga,Fgb) jeweils einen Grenzwert überschreiten, festgestellt wird, an welcher der Stelleinrichtungen (8–11) die betreffende...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzengießmaschine zum Gießen von Band aus einer Metallschmelze, wobei die Zweiwalzengießmaschine zwei um jeweils eine Drehachse rotierende, in Drehlagern gelagerte Gießwalzen aufweist, die zwischen sich einen Gießspalt an dessen Längsseiten begrenzen, und jeder Gießwalze jeweils mindestens eine Stelleinrichtung zugeordnet ist, die die jeweilige Gießwalze positioniert, um im Gießbetrieb eine bestimmte Geometrie des Gießspalts aufrechtzuerhalten, und wobei die jeweils gemeinsam einer der kurzen Seiten des Gießspalts zugeordneten Drehlager miteinander verbunden sind.
  • Zweiwalzengießmaschinen, in der Fachsprache auch "Double-Roller" oder "Twin-Roller" genannt, werden zum Gießen von Metallband aus Metallschmelze, insbesondere Stahlschmelze eingesetzt. Sie weisen zwei gegenläufig um parallel zueinander angeordnete Drehachsen rotierende Gießwalzen auf, die zwischen sich einen Gießspalt begrenzen, durch den das zu gießende Metallband austritt. An seinen Schmalseiten ist der Gießspalt üblicherweise durch jeweils eine Seitenplatte abgedichtet (WO 98/04369, EP 0 714 715 A1 EP 0 620 061 B1 ).
  • Um das Risiko einer Oxidation der jeweils verarbeiteten Schmelze zu minimieren, wird der über dem Gießspalt entstehende Schmelzensumpf üblicherweise unter einer Schutzgasatmosphäre gehalten. Dazu wird bei aus der Praxis bekannten Twin-Rollern oberhalb des Schmelzensumpfs eine Abdeckung angeordnet, die im Normalbetrieb in einem bestimmten Abstand zu den Gießwalzen gehalten wird, um deren freien Lauf zu ermöglichen. Indem die Atmosphäre über dem Schmelzensumpf mit einem gewissen Überdruck aufrechterhalten wird, wird das Eindringen von Sauerstoff auch im Bereich der zwischen Abdeckung und Gießwalzen unvermeidbaren Spalte vermieden. Voraussetzung dazu ist jedoch, dass die Spalthöhe ein bestimmtes Maximum nicht überschreitet, weil andernfalls der Überdruck der Schutzatmosphäre zu stark abfällt und Umgebungssauerstoff zur Schmelze gelangen kann.
  • Bei der Erzeugung von gegossenen Bändern nach dem Zweiwalzengießverfahren kommt es häufig zu so genannten "heißen Querstreifen". Diese Querstreifen bilden zum einen eine sich über einen kurzen Längenabschnitt erstreckende Dickenüberhöhung, die für sich gesehen bereits bei der weiteren Verarbeitung des gegossenen Bandes Probleme bereitet. Zum anderen führen sie zu einer Vergrößerung des zwischen den Gießwalzen und zwischen den Gießwalzen gebildeten Gießspalts mit der Folge, dass Luftsauerstoff in den Raum über dem Schmelzensumpf eintreten kann und die Gefahr einer Oxidation der zu vergießenden Schmelze besteht.
  • Die heißen Querstreifen entstehen aufgrund von parasitären Erstarrungen, so genannten "Crusts", die sich im unteren Bereich der den Gießspalt abdichtenden Seitenplatten bilden. Diese Crusts lösen sich bei einer gewissen Größe oder Gewicht und gelangen als fest erstarrter Körper zwischen die in Erstarrung befindlichen Randschalen des gegossenen Bandes. Dieser Eintrag von festem Material hat zunächst nur eine lokal eng begrenzte Dickenüberhöhung zur Folge. Aufgrund dieser Dickenüberhöhung kommt es dann im engsten Punkt des Gießspalts, dem so genannten Nip-Point, an lokal eng begrenzter Stelle zu einem plötzlich auftretenden hohen Kraftanstieg.
  • Da diese plötzlich auftretende Kraft asymmetrisch zwischen den beiden Ständern des Gießrahmens, d.h. der Verbindung zwischen den jeweils einer kurzen Seite des Gießspalts zugeordneten Drehlagern der Gießwalzen, wirksam ist, kommt es aufgrund der unvermeidbaren Dehnbarkeit der Verbindung zwischen den Drehlagern zu einem ungleichmäßigen Auffedern des Gießspalts. Dieses Auffedern hat für einen kurzen Augenblick im Bereich der Seite des Gießspalts, an der der jeweilige Crust aufgetreten ist, eine plötzliche starke Dicken- und Festigkeitszunahme über einen eng begrenzten Längenabschnitt des gegossenen Bandes zur Folge, weil in diesem Moment plötzlich hohe Bandformungskräfte im betreffenden Gießspaltabschnitt wirken. In dem Bereich des gegossenen Bandes, der den vom Crust nicht direkt betroffenen Bereich an der anderen Seite des Gießspalts passiert, liegt dagegen eine deutlich geringere Festigkeit vor, da es auch dort aufgrund der Auffederung des aus den Gießwalzen und den Verbindungen zwischen den Drehlagern gebildeten Gesamtsystems zu einer Aufweitung des Gießspalts kommt. Diese Auffederung verursacht eine Abnahme der in diesem Bereich des Gießspalts wirksamen Bandformungskraft, so dass die bereits erstarrten Außenschalen des gegossenen Bandes in diesem Bereich kurzfristig nicht mit der für die geforderte Festigkeit des gegossenen Bandes erforderlichen Kraft zusammengepresst werden.
  • Die in dem nicht direkt von dem Crust-Eintrag betroffenen Bereich des Gießspalts messbare, auf das Band wirkende Kraft entspricht dabei nicht mehr der im Gießprozess zur Erzielung des gewünschten Gießergebnisses kontrolliert aufgebrachten Bandformkraft, sondern ist gleich einem Anteil der in diesem Bereich wirksamen Reaktionskraft der aus dem Crust-Eintrag im anderen Bereich des Gießspalts entstehenden Aktionskraft. Bei hohen Kraftspitzen oder beim Vergießen von Schmelzengüten mit geringen Erstarrungsintervallen kann dies neben dem Problem der ungleichförmigen Dicken- und Festigkeitsverteilung zu Bandabrissen führen, die unmittelbar zum Gießabbruch führen. Die in Folge der Crusts entstehenden Fehler des Profils des gegossenen Bandes, wie Dickenüberhöhungen und Keilbildung, verursachen zudem Probleme bei der auf das Gießen folgenden Verarbeitung des gegossenen Bandes.
  • Es sind aus dem Stand der Technik Möglichkeiten bekannt, die unvermeidbare Dehnung der die Gießrollen tragenden und miteinander verbindenden Bauelemente mit dem Ziel einer möglichst gleichmäßigen Aufrechterhaltung der Form des Gießspalts zu kompensieren ( US 3 269 160 , US 3 587 263 ). Jedes dieser bekannten Verfahren geht dabei davon aus, dass bei Auftreten von überhöhten Kräften, die durch Veränderung im Gießspalt verursacht werden, die auf die Gießwalzen in Richtung des Gießspalts von geeigneten Stelleinrichtungen aufgebrachten Kräfte erhöht werden müssen, um eine übermäßige Aufweitung des Spalts zu verhindern. Im Fall des Einziehens eines Crusts in den Gießspalt und der damit einhergehend plötzlich auftretenden Belastung führen diese Vorgehensweisen allerdings dazu, dass von den Stelleinrichtungen erhebliche Stellkräfte auf die Walzen ausgeübt werden, um den Spalt möglichst schnell wieder zu schließen.
  • Der Bereich des Gießspalts, in den der Crust eingezogen worden ist und in dem eine höhere Festigkeit des Bandes vorliegt, wird dann unter massivem Krafteintrag geschlossen, weil dort die höheren Kräfte auftreten, während am anderen Ende des Gießspalts eine deutlich geringere Kraftbeaufschlagung vorgenommen werden würde. Diese ungleichmäßige Belastung, die insbesondere im vom Auftreten des Crusts betroffenen Bereich zu extrem hohen Belastungsspitzen führt, kann eine dauerhafte Beschädigung der Gießwalze verursachen.
  • Die durch die Entstehung von Crusts verursachten Störungen sind auch deshalb besonders schwer zu beherrschen, weil in der Praxis keine Möglichkeit zur Voraussage des Ortes bekannt ist, an dem es zur nächsten Entstehung eines Crust kommen wird.
  • Ausgehend von dem voranstehend erläuterten Stand der Technik bestand die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren zu schaffen, mit dem trotz des Auftretens von Crusts ein dauerhaft sicherer Betrieb einer Zweiwalzengießmaschine möglich ist, ohne dass es dazu eines großen Aufwands bedarf.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs angegeben Art gelöst, welches erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist,
    • – dass für jede der Stelleinrichtungen die in ihrem Bereich auftretende Reaktionskraft erfasst wird,
    • – dass dann, wenn eine der erfassten Reaktionskraft und die Geschwindigkeit des Anstiegs der betreffenden Reaktionskraft jeweils einen Grenzwert überschreiten, festgestellt wird, an welcher der Stelleinrichtungen die betreffende Reaktionskraft den Grenzwert überschritten hat, und
    • – dass die von derjenigen Stelleinrichtung, an der die Grenzwertüberschreitung festgestellt worden ist, vorzunehmende Verstellung unter Berücksichtigung der über dem Grenzwert liegenden Reaktionskraft und der jeweils aktuellen Dehnung der Verbindung zwischen denjenigen Drehlagern vorgenommen wird, die derselben kurzen Seite des Gießspalts zugeordnet sind wie die Stelleinrichtung, an der die Grenzwertübertretung aufgetreten ist.
  • Die Erfindung stellt ein Verfahren zur Verfügung, mit dem es im laufenden Betrieb möglich ist, mittels einer geeigneten Überwachungs- und Auswerteinrichtung die auf die Gießwalzen ausgeübten Kräfte auf Basis einer Positionsregelung so einzustellen, dass einerseits eine Beschädigung der Gießwalzen verhindert und andererseits die Folgen des Auftretens eines Crusts minimiert werden. Zu diesem Zweck werden die aus dem Gießspalt auf die Gießwalzen wirkenden Kräfte hinsichtlich ihrer Höhe und die Geschwindigkeit ihres Auftretens bewertet. Dazu wird die jeweils erfasste Reaktionskraft mit einem Schwellwert verglichen, dessen Überschreiten ein Indiz für das Vorliegen eines Crusts im Gießspalt darstellt.
  • Wird ein solches Ereignis detektiert, so wird festgestellt, in welchem Bereich des Gießspalts es dazu gekommen ist. Zu diesem Zweck können die im Bereich der beiden kurzen Seiten festgestellten Kräfte miteinander verglichen werden. Die Stelle, an der der höhere Kraftwert erfasst worden ist, markiert den Abschnitt des Gießspalts, in den der jeweilige Crust eingezogen worden ist.
  • Parallel zur Erfassung und Bewertung der als Reaktion auf die Störung im Gießspalt wirkenden Kräfte wird der Gradient erfasst, mit dem die Änderung der Reaktionskraft eingetreten ist. Überschreitet auch dieser Gradient einen für das Auftreten eines Crusts charakteristischen Schwellwert, so ist dies die Bestätigung dafür, dass ein Crust vorliegt.
  • Daraufhin wird die Positionsregelung der Gießwalzen nicht mehr nach der Standardprozedur vorgenommen, sondern die von den Stelleinrichtungen vorzunehmende Positionierung erfolgt unter Berücksichtigung der Dehnung, die im Bereich der Verbindung zwischen den Drehlagern unvermeidbar ist, die dem Bereich des Gießspalts zugeordnet sind, an dem sich das Crust-Ereignis abspielt. Auf diese Weise wird es möglich, den Abschnitt des Gießspalts, in den der Crust eingezogen worden ist, unter Berücksichtigung der Eigenschaften des aus den einzelnen Bauelementen der Zweiwalzengießmaschine gebildeten Gesamtsystems so einzustellen, dass zum einen Beschädigungen der Gießwalze vermieden werden und zum anderen die geometrischen Fehler des erhaltenen gegossenen Bandes in Folge der Crust-Bildung minimiert sind. Auf Basis derselben Regelgrößen (effektive Dehnung des Gesamtsystems und tatsächlich aufgetretene Reaktionskraft im nicht vom Crust betroffenen Bereich des Gießspalts) lässt sich in dem Bereich, der nicht direkt vom Auftreten des Crusts betroffen ist, die Positionsregelung der Gießwalzen so vornehmen, dass die dortige Auffederung des Gießrahmens ebenfalls kompensiert wird und ausreichend hohe Bandkräfte vorliegen, um Bandabrisse sicher zu vermeiden.
  • Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise steht somit ein Verfahren zur Verfügung, das großen apparativen Aufwand ermöglicht, eine Zweiwalzengießmaschine so zu betreiben, dass der negative Einfluss des Auftretens eines Crusts auf das Gießergebnis und die Gefahr einer Unterbrechung des Gießvorgangs oder einer Beschädigung der Gießwalzen auf ein Minimum reduziert sind.
  • Die jeweils aktuelle Dehnung der Verbindung zwischen den jeweiligen Drehlagern im vom Auftreten des Crusts betroffenen Bereich des Gießspalts kann auf einfache und im automatischen Verfahren schnell durchführbare Weise anhand einer Dehnungskurve bestimmt werden, die im störungsfreien Betrieb unter einer Normalbelastung ermittelt wird. Dazu bietet es sich beispielsweise an, den von der Kraftbelastung abhängigen Dehnungsverlauf durch ein Polynom wiederzugeben, dessen Konstanten unter Normalbedingungen empirisch ermittelt werden.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert.
  • Die einzige Figur zeigt die Gießwalzen 1, 2 einer Zweiwalzengießmaschine, von der hier nur die zur Erläuterung der Erfindung erforderlichen Elemente dargestellt sind. Die Gießwalzen 1, 2 sind an ihren stirnseitigen Enden jeweils in Drehlagern 4a, 4b (Gießwalze 1) bzw. 5a, 5b (Gießwalze 2) drehbar gelagert und begrenzen zwischen sich die Längsseiten eines Gießspalts 6, in dem die jeweils zu vergießende Metallschmelze in an sich bekannter Weise zu einem gegossenen Band geformt wird. Bei der Metallschmelze handelt es sich beispielsweise um eine Stahlschmelze.
  • An seinen kurzen Seiten 6a, 6b ist der Gießspalt 6 durch hier nicht dargestellte Seitenplatten abgedichtet, die mit ihren ebenfalls nicht gezeigten Inserts aus einem feuerfesten Material an den Stirnseiten der Gießwalzen 1, 2 anliegen.
  • Die Drehlager 4a, 4b der Gießwalze 1 und die Drehlager 5a, 5b der Gießwalze 2 werden gemeinsam von einem Maschinenrahmen 7 getragen, dessen Längsseiten mit Abstand um die Gießwalzen 1, 2 parallel zu den Gießwalzen 1, 2 geführt sind. Das zwischen den der einen kurzen Seite 6a des Gießspalts 6 zugeordneten Drehlagern 4a, 5a angeordnete Teilstück des Maschinenrahmens 7 stellt dabei die Verbindung 7a dar, durch die die betreffenden Drehlager 4a, 5a miteinander verbunden sind. In entsprechender Weise ist eine Verbindung 7a der der anderen kurzen Seite 6b des Gießspalts 6 zugeordneten Drehlager 4b, 5b ebenfalls durch ein Teilstück des Maschinenrahmens 7 hergestellt.
  • Jedem der Drehlager 4a, 4b, 5a, 5b ist jeweils eine Stelleinrichtung 8, 9, 10, 11 zugeordnet, durch die die Position des jeweiligen Drehlagers 4a, 4b, 5a, 5b und mit dieser die Ausrichtung der jeweiligen Gießwalze 1, 2 zum Regeln der Weite W des Gießspalts 6 im jeweiligen Gießspaltbereich verstellt werden kann. Darüber hinaus ist jedem Drehlager 4a, 4b, 5a, 5b eine Detektionseinrichtung 12, 13, 14, 15 zugeordnet, die die vom jeweiligen Drehlager 4a, 4b, 5a, 5b aufgenommenen Teilreaktionskräfte Fga,Fgb erfassen.
  • Die Detektionseinrichtungen 1215 liefern die von ihnen erfassten Messwerte an eine Überwachungs- und Steuerungseinrichtung 16, die die von den Stelleinrichtungen 811 vorgenommene Positionierung der Gießwalzen 1, 2 steuert und die von den Detektionseinrichtungen 1215 festgestellten Kräfte Fga, Fgb bewertet, um beim Auftreten eines Crusts C im Bereich des Gießspalts 6 die erforderliche Einstellung der Stelleinrichtungen 811 vorzunehmen.
  • In der Überwachungs- und Steuerungseinrichtung 16 ist zu diesem Zweck das Dehnungsverhalten der Verbindungen 7a, 7b zwischen den Drehlagern 4a, 5a bzw. 4b, 5b in Form jeweils eines Polynoms zweiten Grades hinterlegt, dessen Konstanten ca0, ca1 bzw. cb0, cb1 bei Normalbelastung ermittelt worden sind. Ebenso können die Dehnungskurven rechnerisch ermittelt werden. Die von der jeweils wirkenden Reaktionskraft Fa, Fb abhängigen Dehnungen La, Lb im Bereich der Verbindungen 7a, 7b lassen sich demnach wie folgt ermitteln:
    Verbindung 7a: La = ca0 · Fa2 + ca1 · Fa
    Verbindung 7b: Lb = cb0 · Fb2 + cb1 · Fb
  • Im Gießbetrieb prüft die Überwachungs- und Steuerungseinrichtung 16 laufend, ob die aus dem Gießspalt 6 im Bereich von dessen kurzen Seiten 6a, 6b wirkenden Gegenkräfte einen Schwellwert überschreiten. Zu diesem Zweck werden die Teilreaktionskräfte Fga, Fgb erfasst, die an den Kraftangriffspunkten der Stelleinrichtungen 811 auftreten.
  • Überschreitet einer der Kräfte Fga, Fgb den Schwellwert, so ist dies ein erstes Indiz für das Vorliegen eines Crusts C im betreffenden Bereich des Gießspalts 6. Gleichzeitig ermittelt die Überwachungs- und Steuerungseinrichtung 16 die auf die Bandlänge X bezogenen Gradienten dFga/dX bzw. dFgb/dX, mit denen Änderungen der Kräfte Fga, Fgb eintreten. Überschreitet auch einer der Gradienten dFga/dX bzw. dFgb/dX einen zugeordneten Schwellwert, so stellt dies die Bestätigung dafür dar, dass ein Crust C in den Gießspalt 6 eingezogen worden ist.
  • Durch einen Vergleich der an der einen kurzen Seite 6a erfassten Kraft Fga mit der an der anderen kurzen Seite 6b festgestellten Kraft Fgb wird anschließend der Bereich des Gießspalts 6 bestimmt, an dem sich der Crust C befindet. Ist die Kraft Fga größer als die Kraft Fgb, so liegt der Crust C im Bereich der kurzen Seite 6a des Gießspalts 6 vor. Bei umgekehrten Verhältnissen ist der Crust C in den der anderen kurzen Seite 6b zugeordneten Bereich des Gießspalts 6 eingezogen worden.
  • Für diejenige kurze Seite 6a bzw. 6b des Gießspalts 6, an der der Crust C festgestellt worden ist, wird anschließend anhand des jeweiligen Polynoms und unter Zugrundelegung der jeweils festgestellten Kraft Fga bzw. Fgb die aktuelle Dehnung La1 bzw. Lb1 ermittelt.
  • Für die in der Figur gezeigte Konstellation ergibt sich demnach die aktuelle Dehnung La1 zu: La1 = ca0 · Fga2 + ca1 · Fga
  • Aus der Multiplikation der Differenz aus der aktuellen Dehnung La1 und der Dehnung La unter Normalbedingungen mit einem entsprechenden Verstärkungsfaktor ηa ergibt sich dann der Zusatzwert ΔPosa der Positionsregelung, um den die Stelleinrichtungen 8, 10 die Verstellung der Drehlager 4a, 5a im Bereich der kurzen Seite 6a des Gießspalts 6 vornehmen, um dort die Folgen des Auftretens des Crusts C zu minimieren: ΔPOSa = (La1 – La) · ηa
  • In entsprechender Weise wird für die der anderen kurzen Seite 6b des Gießspalts 6 zugeordneten Stelleinrichtungen 9, 11 der Zusatzwert ΔPosb der Positionsregelung aus der aktuellen dort wirksamen Dehnung Lb1 und der dort unter Normalbedingungen wirksamen Dehnung Lb wie folgt bestimmt: ΔPosb = (Lb1 – Lb) · ηb
  • Mit ηb ist dabei der Verstärkungsfaktor bezeichnet, der ermittelt worden ist, um die im Fall des Auftretens eines Crusts C im Bereich der Seite 6a des Gießspalts 6 sich im Bereich der Seite 6b des Gießspalts 6 einstellende Gießspaltaufweitung zu kompensieren und um dort eine ausreichende Bandformkraft zwischen den Gießwalzen 1, 2 zu gewährleisten.
  • 1, 2
    Gießwalzen
    4a, 4b
    Drehlager der Gießwalze 1
    5a, 5b
    Drehlager der Gießwalze 2
    6
    Gießspalt
    6a, 6b
    kurze Seiten des Gießspalts 6
    7
    Maschinenrahmen
    7a
    Verbindung zwischen den Drehlagern 4a, 5a
    7b
    Verbindung zwischen den Drehlagern 4b, 5b
    8, 9, 10, 11
    Stelleinrichtungen
    12, 13, 14, 15
    Detektionseinrichtungen
    16
    Überwachungs- und Steuerungseinrichtung
    Fga, Fgb
    Teilreaktionskräfte
    C
    Crust
    W
    Weite des Gießspalts 6

Claims (2)

  1. Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzengießmaschine zum Gießen von Band aus einer Metallschmelze, wobei die Zweiwalzengießmaschine zwei um jeweils eine Drehachse gegenläufig rotierende, in Drehlagern (4a, 4b; 5a, 5b) gelagerte Gießwalzen (1, 2) aufweist, die zwischen sich einen Gießspalt (6) an dessen Längsseiten begrenzen, und jeder Gießwalze (1, 2) jeweils mindestens eine Stelleinrichtung (8, 9, 10, 11) zugeordnet ist, die die jeweilige Gießwalze (1, 2) positioniert, um im Gießbetrieb eine bestimmte Geometrie (W) des Gießspalts (6) aufrechtzuerhalten, und wobei die jeweils gemeinsam einer der kurzen Seiten (6a, 6b) des Gießspalts (6) zugeordneten Drehlager (4a, 5a; 4b, 5b) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, – dass für jede der Stelleinrichtungen (811) die in ihrem Bereich auftretende Reaktionskraft (Fga,Fgb) erfasst wird, – dass dann, wenn eine der erfassten Reaktionskraft (Fga,Fgb) und die Geschwindigkeit des Anstiegs der betreffenden Reaktionskraft (Fga,Fgb) jeweils einen Grenzwert überschreiten, festgestellt wird, an welcher der Stelleinrichtungen (811) die betreffende Reaktionskraft (Fga,Fgb) den Grenzwert überschritten hat, und – dass die von derjenigen Stelleinrichtung (811), an der die Grenzwertüberschreitung festgestellt worden ist, vorzunehmende Verstellung unter Berücksichtigung der über dem Grenzwert liegenden Reaktionskraft (Fga,Fgb) und der jeweils aktuellen Dehnung der Verbindung (7a, 7b) zwischen denjenigen Drehlagern (4a, 5a; 4b, 5b) vorgenommen wird, die derselben kurzen Seite (6a, 6b) des Gießspalts (6) zugeordnet sind wie die Stelleinrichtung (811), an der die Grenzwertübertretung aufgetreten ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Dehnung der Verbindung (7a, 7b) zwischen den jeweiligen Drehlagern (4a, 4b; 5a, 5b) anhand einer Dehnungskurve bestimmt wird, die im störungsfreien Betrieb unter einer Normalbelastung ermittelt wird.
DE200410046249 2004-09-23 2004-09-23 Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzengießmaschine zum Gießen von Band aus einer Metallschmelze Expired - Fee Related DE102004046249B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410046249 DE102004046249B4 (de) 2004-09-23 2004-09-23 Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzengießmaschine zum Gießen von Band aus einer Metallschmelze

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410046249 DE102004046249B4 (de) 2004-09-23 2004-09-23 Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzengießmaschine zum Gießen von Band aus einer Metallschmelze

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102004046249A1 DE102004046249A1 (de) 2006-06-08
DE102004046249B4 true DE102004046249B4 (de) 2006-07-27

Family

ID=36441472

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200410046249 Expired - Fee Related DE102004046249B4 (de) 2004-09-23 2004-09-23 Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzengießmaschine zum Gießen von Band aus einer Metallschmelze

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102004046249B4 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN101616760B (zh) * 2006-11-25 2012-06-13 Sms西马格股份公司 铸造辊和用于操纵该铸造辊的方法

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US10618107B2 (en) 2016-04-14 2020-04-14 GM Global Technology Operations LLC Variable thickness continuous casting for tailor rolling

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3269160A (en) * 1963-08-29 1966-08-30 Allis Chalmers Mfg Co Automatic gauge control with update
US3587263A (en) * 1968-12-10 1971-06-28 Westinghouse Electric Corp Method and apparatus for steering strip material through rolling mills
EP0620061B1 (de) * 1993-04-14 1996-01-10 USINOR SACILOR Société Anonyme Vorrichtung zum schnellen Wechseln und Halten einer Seitenwand einer Doppelrollenstranggiessvorrichtung beim Giessen eines Metallproduktes
EP0714715A1 (de) * 1994-11-30 1996-06-05 USINOR SACILOR Société Anonyme Einrichtung zur Stützung einer Seitenwand für eine Zweirollenstranggiessanlage zum Giessen von Metallbändern
WO1998043369A1 (en) * 1997-03-25 1998-10-01 Level One Communications, Inc. Combined parallel adaptive equalizer/echo canceller

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3269160A (en) * 1963-08-29 1966-08-30 Allis Chalmers Mfg Co Automatic gauge control with update
US3587263A (en) * 1968-12-10 1971-06-28 Westinghouse Electric Corp Method and apparatus for steering strip material through rolling mills
EP0620061B1 (de) * 1993-04-14 1996-01-10 USINOR SACILOR Société Anonyme Vorrichtung zum schnellen Wechseln und Halten einer Seitenwand einer Doppelrollenstranggiessvorrichtung beim Giessen eines Metallproduktes
EP0714715A1 (de) * 1994-11-30 1996-06-05 USINOR SACILOR Société Anonyme Einrichtung zur Stützung einer Seitenwand für eine Zweirollenstranggiessanlage zum Giessen von Metallbändern
WO1998043369A1 (en) * 1997-03-25 1998-10-01 Level One Communications, Inc. Combined parallel adaptive equalizer/echo canceller

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN101616760B (zh) * 2006-11-25 2012-06-13 Sms西马格股份公司 铸造辊和用于操纵该铸造辊的方法

Also Published As

Publication number Publication date
DE102004046249A1 (de) 2006-06-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1781429B1 (de) Verfahren zum richten eines metallbandes und richtmaschine
EP2346625B1 (de) Verfahren zur einstellung einer auslaufdicke eines eine mehrgerüstige walzstrasse durchlaufenden walzguts, steuer- und/oder regeleinrichtung und walzanlage
EP1957220B1 (de) Verfahren zum betrieb einer zweiwalzengiessmaschine zum vergiessen von metallschmelzen zu gegossenem band
AT513299B1 (de) Verfahren und Vorrichtung für eine Gieß-Walz-Verbundanlage
EP2588257B1 (de) Betriebsverfahren für ein walzwerk zum walzen von flachem walzgut mit walzenverschleissprognose
DE19809807A1 (de) Anstellverfahren für ein Rollensegment einer Stranggießanlage
EP2094411B1 (de) Walzverfahren für ein band
EP2563533B1 (de) Minimierung des bandzugs eines walzgutes zwischen zwei walzeinheiten
EP3544751B1 (de) Bandlageregelung mit kraftbegrenzter anstellung von seitenführungen an das metallband und korrektur der walzenanstellung
EP2741870B1 (de) Walzanlage und verfahren zum walzen
EP0868946A2 (de) Eine Fertigstrasse für stranggegossenes Bandmaterial vorgeordnetes positions-geregeltes Stauchgerüst
EP2864062B1 (de) Verfahren zur gezielten beeinflussung der geometrie eines walzguts
DE102004046249B4 (de) Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzengießmaschine zum Gießen von Band aus einer Metallschmelze
EP0752285A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Walzen von Bändern mit über ihre Breite ungleichförmige Dicken- und/oder Längenverteilung
DE10341250B3 (de) Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzengießvorrichtung
EP1313580B1 (de) Vorrichtung zum stranggiessen von metallen, insbesondere von stahl
EP3441157A1 (de) Verfahren und anlage zum stranggiessen eines metallischen produkts
EP1827735B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum bandgiessen von metallen
WO2020201072A1 (de) Stauchvorrichtung für ein metallband und verfahren zu deren betrieb
DE19758035C2 (de) Walzgerüst und Walzverfahren
EP4257259A1 (de) Rollgang einer walzanlage mit verbesserten seitenführungsrollen
DE19744504A1 (de) Walzverfahren für Bandmaterial in einer Walzstraße und Walzstraße für Bandmaterial
EP4101556A1 (de) Rollgangabschnitt für einen grossen dickenbereich von metallbändern
EP3307448B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum regeln eines parameters eines walzgutes
DE102021205275A1 (de) Verfahren zum Betreiben eines Walzgerüstes

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8364 No opposition during term of opposition
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee