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Hintergrund
der Erfindung
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Zeolithe
sind mikroporöse
kristalline Alumosilikate welche als Molekularsiebe geeignet sind
(Mikroporen-Netzwerk Ø < 1.3 nm). Sie werden
z.B. als Ionentauscher verwendet. Wichtige Anwendungsgebiete sind
aber auch heterogen katalysierte chemische Reaktionen und Adsorptionsprozesse
z.B. Gastrennung.
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In
katalytischen Adsorptions- und Trennprozessen werden Zeolithe technisch
in Form von Pellets verwendet, um den Druckverlust im Reaktor gering
zu halten und um die mechanische Stabilität des Materials zu erhöhen. Um
die mechanische Stabilität zu
verbessern werden auch Binder verwendet, welche jedoch die Kristallinität, die Zugänglichkeit
der Poren und damit die katalytische Aktivität verringern.
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Aufgrund
der Nachteile der Pellets wurden Zeolithbeschichtungen auf unterschiedlichen
Trägermaterialien
entwickelt (z. B. Jansen, J. C. et al. Zeolite Coatings and their
Potential Use in Catalysis, Microporous Mesoporous Mater. 21, 213
(1998)). Basierend auf Zeolith-Verbundmaterialien
konnten neue Reaktorkonzepte, wie z.B. monolithische (MR), parallelpassierende
(PPR), Membran- (CMR) und Reaktoren mit beschichteten strukturierten
Packungen entwickelt werden, die als Alternative zu den mit Zeolithpellets
gefüllten
Festbettreaktoren angesehen werden können (z.B. zur Katalyse, Adsorption
oder Gastrennung).
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Zeolithhaltige
Monolithe finden Anwendung in der Autoindustrie z.B. zur katalytischen
Umsetzung der Motorenabgase (Ito, E., Hultermans, R. J., Calis,
H. P., Jansen, J. C., van Bekkum, H., van den Bleek, C. M. Cerium
Exchanged Zeoliths Grown on Metal Gauze: A New Catalyst System Applicable
for NO
X Reduction in Mobile Engine Exhaust,
Catal. Today 27, 123 (1996); Fumio Abe, H. et al. Heater and Catalytic
Converter, Patent
US 5538698 (1996))
und in der Umweltkatalyse (Ikeda, T., Kamikubo, M. Catalytic purification
of exhaust gases, Zeolites,l7, 525 (1996); Seijger, G. B. F., Oudshoorn,
O. L., Boekhorst, A., van Bekkum, H., van den Bleek, C. M. & Calis, H. P.
A., Selective Catalytic Reduction of NO
x Over
Zeolite-Coated Structured Catalyst Packings, Chem. Eng. Sci. 56,
849 (2001)). Zeolithbeschichtete Strukturen zeigen bessere mechanische
Stabilität
als Pellets und es kann auf den technologischen Schritt der Formgebung
verzichtet werden. Außerdem
kann der Träger
weitere Funktionen ausüben
(z.B. Wärmeleitung).
Ebenso können
in derartigen Reaktorkonfigurationen Fluiddynamik und Makrokinetik
beeinflusst werden, z.B. geringerer Druckverlust, verbesserter Wärme- und
Massentransport (Richardson, J. T., Remue, D. and Hung, J. -K. Properties
of ceramic foam catalyst supports: mass and heat transfer, Appl. Catal.
A 250, 319 (2003); Williams, J. L. Monolith structures, materials,
properties and uses, Catal. Today 69, 3 (2001)).
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Die
Anzahl von unterschiedlichen Trägern, Materialien,
Geometrien und Strukturen ist sehr groß (Überblick in: Jansen, J. C.
et al. Zeolite Coatings and their Potential Use in Catalysis, Microporous
Mesoporous Mater. 21, 213 (1998)). Als Beispiele für Materialien
und Geometrien werden genannt: rostfreier Stahl (z.B. Drähte, Zylinder,
Rohre, Packungen, glatt und rau), Legierungen, Si-Wafer, Polymere
(z.B. Teflon, Polysturen-Kugeln), Gläser (z.B. Kugeln, Zylinder),
Kohlenstoff and bioorganische Fasern, Keramiken (z.B. SiC, Al2O3, polymer-abgeleitete
Schäume, Wabenstrukturen,
poröse
Zylinder, Pellets, extrudierte Monolithe).
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Hieraus
ergibt sch die Möglichkeit,
bei entsprechender Auswahl von Trägermaterial und Zeolithtyp
die Reaktorgeometrie und Umgebung auf dem mikroskopischen Level
ingenieurtechnisch zu gestalten. Auch kann das Trägermaterial
für die
entsprechende Anwendung aufgrund seiner thermischen Stabilität und chemischen
Beständigkeit
ausgewählt werden.
So können
höhere
Kosten für
die Herstellung der zeolithbeschichteten Materialien verglichen mit
Pellets durch die Vorteile in der Applikation ausgeglichen werden.
Oft jedoch sind die Materialeigenschaften der Trägermaterialien (z. B. E-Modulus, thermische
Ausdehnung) schlecht kompatible zu denen der Zeolith-Schichten,
was in einer schlechten Haftbeständigkeit
der Beschichtungen auf den Trägermaterialien
resultiert oder nur eine geringe Schichtdicke der Zeolithbeschichtungen
erlaubt (die Haftbeständigkeit
ist ebenfalls abhängig
von der Synthesetechnik).
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Heutzutage
können
Keramiken als optimale Materialien zur Beschichtung mit Zeolithen
angesehen werden. Dies resultiert aus ihrer hohen chemischen und
thermische Stabilität
sowie der großen
Anzahl von unterschiedlichen Geometrien, Formen und Zusammensetzungen
die technisch herstellbar sind. Eine große Anzahl von Veröffentlichungen
und Patenten ist der Herstellung, den Eigenschaften und Anwendungen
von katalytischen, Adsorptions- und Trennungsprozessen von Zeolith-Keramik-Verbunden
gewidmet: (z. B. Kalipcilar, H., Gade, K. S., Noble, R. D. & Falconer, J.
L. Synthesis and Separation Properties of B-ZSM-5 Zeolite Mambranes
on Monolith Supports, 7. Membr. Sci. 210, 113 (2002); Antia, J.
E. & Govind,
R. Conversion of Methanol to Gasoline-Range Hydrocarbons in a ZSM-5
Coated Monolithic Reactor, Ind. Eng. Chem. Res. 34, 140 (1995) Hashimoto,
K. et al. Synthetic Film of Zeolite Crystal Body and Method for
Manufacturing the Zeolite Film, Patent
US 5266542 (1993); Grasselli, R. K.
et al. Synthesis of Zeolite Films Bonded to Substrates, Structures
and Uses Thereof, Patent
US 5310714 (1994);
Patil, M. D. et al. Mixed Zeolites and Method for Producing Same,
Patent
US 5248643 (1993);
Ikeda, T. et al. Catalysts for Adsorption of Hydrocarbons, Patent
US 5407880 (1995); Masakazu,
T. et al. Ceramic Filter and Catalyst-Loaded Ceramic Filter, European Patent
Application
EP 1273339 (2003);
Marques, P. et al. Monolithic Zeolite Coated Structures and a Method
of Manufacture, Patent Application
US 20030162650 (2003)).
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Veröffentlichte
Patente beschäftigen
sich zumeist mit der Herstellung von Zeolithbeschichtungen auf keramischen
Wabenkörpern
(z.B. Cordierit, Mullit). Es wurden keine Arbeiten zu der von uns
entwickelten und beschriebenen Methode gefunden, alle bisherigen
Methoden beziehen sich auf unterschiedliche Trägermaterialien und -structuren
sowie unterschiedliche Eigenschaften der hergestellten Verbunde,
insbesondere bezüglich
der mechanischen und thermischen Stabilität.
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Einige
Patente beschreiben Methoden zur Synthese von Zeolithbeschichtungen
auf SiC-Keramiken
(Basso, S. et al. Zeolite/SiC Composites and Their Use in Catalysis,
Patent Application
US 0162649 (2003);
WO 03/059509; Jansen et al. Method for Preparing a Composite Catalyst,
International Patent Application WO 98/06495 (1998); Patent Application
JP 06182214 cited in Patent
Application
US 0162649 )
und zeigen insbesondere das Problem auf, eine feste und innige Bindung
zwischen der Zeolith-Schicht und dem Trägermaterial zu erreichen.
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Einige
Veröffentlichungen
beschäftigen
sich ebenfalls mit Zeolithbeschichtungen auf SiC-Schäumen, Pulvern
und Pellets: (van der Puil, N. Development and Catalytic Testing
of Zeolite Coatings, Ph.D. Dissertation, Delft University of Technology,
Delft, The Netherlands (1997); Oudshoorn, O. L. Zeolite Coatings
applied in structured catalyst packings, Ph.D. Dissertation, Delft
University of technology, Delft, The Netherlands (1998)).
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Die
Patente US0162649 und WO 03/059509 zeigen eine detailliertere Lösung für das genannte Problem
auf. Es wird die Zeolithbeschichtungen von β-SiC Keramik aller Formen und
Größen, welche eine
spez. Oberfläche
von > 5 m
2·g
-1 besitzt, beansprucht. Die Porosität und Rauhigkeit
der Oberfläche des
SiC ist hier verantwortlich für
die mechanisch unterstützte
Verankerung der Zeolithbeschichtung zum keramischen Trägermaterial.
In der Patentveröffentlichung
JP 06182214 wird eine andere
Technik zur Zeolithbeschichtungen auf SiC beansprucht: der SiC-Trägerkörper wird
bei hohen Temperaturen oxidiert und danach wird die gebildete SiO
2-Schicht als SiO
2-Quelle
für die
Zeolithbeschichtung genutzt. Als Nachteil des Verfahrens ergibt
sich nur eine geringe Schichtdicke der Zeolithbeschichtung, da nur
eine SiO
2-Schicht mit geringer Dicke auf
dem SiC-Trägermaterial
gebildet wird. Jedoch wurde eine bessere Haftung gegenüber konventionellen
Zeolithbeschichtungen auf SiC-Trägermaterialien
erhalten.
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Die
Frage nach der Haftung der Zeolithbeschichtungen auf den keramischen
Trägermaterialien ist
sehr wichtig: wie schon diskutiert führt eine zu geringe Haftung
zwischen den Zeolithbeschichtungen und den Trägermaterialien zu einer begrenzten
Einsatzfähigkeit
der Verbunde. Tauch- oder Schlickerbeschichtungen ergeben im Allgemeinen
eine wesentlich schlechtere Haftung zwischen 2 Materialien und erfordern
oft einen zusätzlichen
Kleber oder Binder.
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Die
bevorzugte Beschichtungstechnik um eine gute mechanische Haftung
der Zeolithbeschichtungen zu erreichen und gleichzeitig auf Klebeschichten
zu verzichten ist mit der in-situ Hydrothermalsynthese gegeben (1-
oder 2-Schritte mit/ohne Keimzugabe) beansprucht in verschiedenen
Patenten (
US 0162649 ,
WO 98/06495), Veröffentlichungen (van
der Puil, N., Dautzenberg, F. M., van Bekkum, H. & Jansen, J. C.
Preparation and Catalytic Testing of Zeolite Coatings on Preshaped
Alumina Supports, Microporous and Mesoporous Mater. 27, 95-106 (1999);
Seijger, G. B. F., Oudshoorn, O. L., van Kooten, W. E. J, Jansen,
J. C., van Bekkum, H., van den Bleek, C.M. & Calis, H. P. A. In Situ Synthesis
of Binderless ZSM-5 Zeolitic Coatings on Ceramic Foam Supports,
Microporous and Mesoporous Mater. 39, 195 (2000); Jansen, J. C.,
Graff, J. M. v.d., Puil, N. v, d., Seijger, S. B. G. & Smith, S. P.
J. Zeolite Coatings – Potential
Use in Catalysis and Separation, 12th International Zeolite Conference,
603 (1999) and PhD dissertations (Oudshoorn, O. L. and van der Puil,
N: see above).
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Die
Synthese von Zeolith-Schichten auf Trägermaterialien erfolgt im allgemeinen
durch die Zugabe einer Reaktionsmischung zum Trägermaterial und einer hydrothermalen
Behandlung (erhöhte
Temperatur und gegebenenfalls erhöhter oder autogener Druck).
Die Reaktionsmischung besteht aus Wasser, Templat (SDA, z.B. Amine,
Tertiäre
Ammoniumsalze usw.), einer Silizium- und einer Aluminiumquelle und einer
Alkaliquelle (z.B. Kalium- oder Natriumhydroxid). Die Methode erlaubt
eine gute Kontrolle der Zeolithbeschichtung (z.B. Dicke, Homogenität, Kristallgröße) durch
die Kontrolle der Synthesebedingungen (Temperatur, Synthesezeit
und molare Zusammensetzung der Synthesemischung). Auch wird eine hohe
Stabilität
der Zeolithbeschichtung erhalten. Die Hydrothermalsynthese kann
durch sogenannte aktive Trägermaterialien
verbessert werden: Das sind Trägermaterialien
die durch die Freisetzung von, für die
Synthese benötigten
Stoffen (z.B. Si, Al) aktiv am Aufbau der Zeolithbeschichtungen
teilnehmen, und so eine bessere Haftung zwischen Zeolithbeschichtungen
und dem Trägermaterial
bewirken. Diese beruht auf einer chemischen Bindung an der verbindenden
Grenzfläche
und einem glatten chemischen und physikalischen Übergang von der Zeolithbeschichtungen
zu dem Trägermaterial.
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Eine
Beschreibung der Methode ist veröffentlicht
in den folgenden Publikationen: Scheffler, F., Schwieger, W., Freude,
D., Liu, H., Heyer, W. & Janowski,
F. Transformation of Porous Glass Beads into MFI-type Containing
Beads, Microporous Mesoporous Mater. 55, 181 (2002); Schwieger,
W., Rauscher, M., Scheffler, F., Freude, D., Pingel, U. Biphasic
Silicate Materials Based on Porous Glasses – Preparation and Properties,
12
th International Zeolite Conference, (1999)
Materials Research Society; Katsuki, H. & Furuta, S. Formation of Novel ZSM-5/Porous
Mullite Composite from Sintered Kaolin Honeycomb by Hydrothermal
Reaction, J. Am. Ceram. Soc. 83, 1093 (2000); Kormareni, S. & Katsuki, H. & Furuta, S. Novel
Honeycomb Structure: a microporous ZSM-5 and a Macroporous Mullite
Composite, J. Mater. Chem. 8, 2327 (1998); Shimizu, S., Hamada,
H. Direct Conversion of Bulk Materials into MFI Zeolites by a Bulk-Material
Dissolution Technique, Adv. Mater. 12, 1332 (2000); Schwieger, W.,
Verfahren zur Herstellung von biporösen, kristalline silikatische
Phasen enthaltenden, Formkörpern
aus porösem
Glas, Patent
DE 19962374 (1999).
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Das
Prinzip dieser Technik besteht in der Anwesenheit von SiO2-Füllern
im Trägermaterial
(Mullit oder SiO2 enthaltende Glasskugeln,
Rohre, Waben- oder andere Formkörper)
welche während
der Zeolithsynthese wieder aufgelöst werden können und als Zeolithbildner
genutzt werden können.
Dabei erfolgt eine teilweise Umwandlung des Trägermaterials in die Zeolithbeschichtung.
Bei der beschriebenen Technik wird eine hohe Kompatibilität und eine
feste Verbindung zwischen der Zeolitbeschichtungen und dem Trägermaterial
erreicht (Katsuki, H. & Furuta,
S. Formation of Novel ZSM-5/Porous Mullite Composite from Sintered
Kaolin Honeycomb by Hydrothermal Reaction, J. Am. Ceram. Soc. 83,
1093 (2000); Kormareni, S. & Katsuki,
H. & Furuta,
S. Novel Honeycomb Structure: a microporous ZSM-5 and a Macroporous
Mullite Composite, J. Mater. Chem. 8, 2327 (1998)). In allen bisherigen
Patenten und Veröffentlichungen
ist die Si-Quelle des Trägermaterials
eine Form von SiO2.
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Wir
fanden, dass in einer analogen Technik metallisches Si als Si-Quelle
genutzt werden kann. Obwohl die Idee zur Nutzung eines aktiven Trägermaterials
nicht neu ist, die Idee zur Nutzung von metallischen Si als Si-Quelle
ist neu. Bisher wurde niemals gezeigt, dass metallisches Si als
Si-Quelle für die
Zeolithsynthese oder für
Zeolithbeschichtungen genutzt werden kann. Wir haben erfolgreich
eine Zeolithsynthese unter Nutzung von metallischem Si-Pulver als Si-Quelle
durchgeführt.
Dabei wurde das metallische Si-Pulver mit einer alkalischen Mischung
von Wasser und Templat (gegebenenfalls Al und Alkaliquelle) unter
hydrothermalen Bedingungen in Abwesenheit anderer Si-Quellen genutzt.
Wir fanden, dass der Prozess analog für die Nutzung von SiSiC-Keramiken
und allen Trägermaterialien,
die entsprechende Mengen an Si im Kontakt mit der flüssigen Syntheselösung aufweisen,
angewendet werden kann. Es ergaben sich vollständig beschichtete innere Oberflächen der
makroporösen
und vorgeformten SiSiC-Keramiken, die durch Si-Schmelzinfiltration von
Kohlenstoffkörpern
hergestellt wurden. Die Synthesetechnik wird als Chemisch und Mechanisch
Trägergestützte Kristallisation
(CMTK) bezeichnet aufgrund der zweifachen Rolle des Trägermaterials.
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Ein
innovativer Weg zur Herstellung von SiSiC-Keramiken mit definierten
Formen und Porenstrukturen ist die Si-Schmelzphaseinfiltration.
Mehrere Patente wurden in den letzten Jahren zur Herstellung von
derartigen SiSiC-Keramiken aus vorgeformten Grünkörpern über Si-Schmelzinfiltration
veröffentlicht
(Yarahmadi, M. et al. Method for uniting workpieces of silicon-infiltrated
silicon carbide with large dimensions in a materially bonded manner
and apparatus for performing the method, Patent
US 4969592 (1990); Benker, W. et al.
Components of silicon-infiltrated silicon carbide having a porous
surface, and process for the production thereof, Patent
US 4957811 (1990); Benker,
W. et al. Process for producing moldings from silicon-infiltrated
silicon carbide, Patent
US 4957811 (1990);
Pollak, W. et al. Process for the production of molded bodies from
silicon-infiltrated, reaction-bonded silicon carbide, Patent
US 4572848 (1986); Donato,
A. et al. Process for siliconising porous shaped bodies of silicon
carbidelcarbon, Patent Application EP0294850 (1997); Mehl, E. et
al. Process for producing complicated components of silicon-infiltrated
silicon carbide, Patent Application
DE
3831812 (1990)).
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Neben
Grünkörpern, hergestellt
aus einer Mischung von SiC/C-Pulvern können ebenfalls reine Kohlenstoffkörper für die Umsetzung
in SiSiC-Keramiken genutzt werden. Derartige Kohlenstoffkörper können aus
technischem Kohlenstoff oder aus pyrolysierten, biologischen, cellulosehaltigen
Materialein aufgebaut sein. In den letzten Jahren wurden unterschiedliche
Verfahren beschrieben, die sich auf die Si-Schmelzphasen Silizierung
von cellulosehaltigen Halbzeugmaterialien beziehen. Z.B. beschreiben
US 0006124028A und US 0006051096A (CARBONIZED WOOD AND MATERIALS
FORMED THEREFROM) ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffkörpern sowie
von SiSiC- und SiC-Keramiken aus unterschiedlichen pyrolysierten
Hölzern.
Ebenso wurde die Umsetzung von Holzstrukturen in Kohlenstoffkörper und
weiter in biomorphe SiSiC-Keramiken in der Literatur vielfältig beschrieben:
Z.B. Greil, P., Lifka, T., Kaindl, A., J. Eur. Ceram. Soc. 18, 1961
(1998); Sieber, H., Hoffmann, C., Kaindl, A., Greil, P. Adv. Mater. 2,
1050 (2000).
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Die
Umsetzung von vorgeformten Halbzeugformteilen aus Papierformen sowie
von extrudierten Kohlenstoffkörpern
mit gerichteten zellularen Porenstrukturen in poröse und hochporöse Bauteile
aus SiC-basierender Keramik über
die Si-Schmelzinfiltration ist in den Patentanmeldungen: Sieben,
H., Weisensel, L., Greil, P., Wolf, T., Hochporöse Bauteile aus SiC-basierender
Keramik und Verfahren zur ihrer Herstellung – Extrudierte Reaktionskeramik
und Sieber, H., Weisensel, L., Greil, P., Hochporöse Bauteile aus
SiC-basierender
Keramik und Verfahren zur ihrer Herstellung, Halbzeug aus Cellulose
beschrieben.
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Nach
unserer Kenntnis ist jedoch bisher keine Publikation zu einer Verbindung
von SiSiC-Keramiken,
die mit Zeolithen beschichtet wurden, erschienen. Auch wurde die
Ausnutzung der funktionellen porösen
Struktur von SiSiC-Materialien als Ausgangsbasis als monolithische
Trägermaterialien
für Zeolithbeschichtungen
für katalytische
oder Adsorptionsanwendungen bisher nicht diskutiert. Ebenso wurde
in der wissenschaftlichen Literatur keine Arbeit zur Zeolithbeschichtung
auf SiSiC-Keramik gefunden.
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Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung stellt eine neue Herstellungsmethode für Zeolith-Schichten auf SiSiC-Materialien dar,
welche über
Si-Schmelzinfiltration von porösen Kohlenstoffvorkörpern hergestellt
wurden. Im Besonderen wurden SiSiC-Trägermaterialien genutzt, die eine
definierte poröse
Struktur aufwiesen und für
Anordnungen von zeolithbeschichteten monolithischen Trägerstrukturen
für Anwendungen
in der Katalyse, Adsorption, Separation eingesetzt werden können. Die
Herstellung der SiSiC-keramischen Trägerstrukturen wird nur kurz
beschrieben und nicht beansprucht.
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Die
entwickelte neue Technik (CMTK), welche für eine Zeolithbeschichtung
auf SiSiC-Keramiken
eingesetzt werden kann, kann ebenso erweitert werden für alle Materialien,
die metallisches Si enthalten bzw. damit gefüllt sind und dieses Kontakt
zur Synthesemischung hat. Der spezielle Fall der Zeolithbeschichtung
auf reinem Si-Pulver wird als Beispiel in der Erfindung mit eingeschlossen.
Nach diesem 1. Schritt konnten weitere Synthesebedingungen für Zeolithbeschichtungeh
gefunden werden, die eine "in
situ" Zeolithbeschichtung
erlauben wobei insbesondere das wieder aufgelöste, metallische Si der Trägerstruktur
als Si-Quelle genutzt wird.
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Die
Zeolithbeschichtungstechnik, welche hier beschrieben wird, ist eine
hydrothermale in-situ Kristallisation, bei der der Träger das
für die
Synthese notwendige metallische Si teilweise oder vollständig bereitstellt.
Das metallische Si wird in der alkalischen Mischung teilweise oder
vollständig
aufgelöst
und für den
Aufbau der Zeolithbeschichtung genutzt.
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Die
entwickelte Technik beinhaltet 2 Schritte:
- – Herstellung
der Synthesemischung in welche das Trägermaterial im Verlauf der
hydrothermalen Zeolithsynthese getaucht wird
• Eine Mischung
von destilliertem Wasser und Templat in verschiedenen Verhältnissen
(Template können
sein: Tetrapropylammoniumhydroxid (TPAOH), Tetrapropylammoniumbromid
(TPABr) für
MFI-Typ Zeolithe, TEAOH für
Mordenit und Beta oder verschiedene andere Ammoniumsalze und Amine,
wie sie für
die Zeolithsynthese gebräuchlich
sind.
• Die
Zeit der Mischungszubereitung hat keinen Einfluss auf die Synthese,
sie muss ausreichend sein um keinen Zusammensetzungsgradienten in der
Mischung zu haben.
• Gegebenenfalls
Zusatz und Vermischung eines weiteren Netzwerkbildners (Al, Ti etc.).
• Mischung
der Syntheselösung
in einem geschlossenen Behälter
für Zeiten
von z.B. 15 – 30 min.
- – In
bestimmten Fällen
ist eine Reinigung des Trägermaterials
(z.B. mit heißem
Wasser) erforderlich, um oberflächliche
Verunreinigungen zu entfernen.
- – Der
Si-enthaltende Keramikträger
(Si-Pulver, Si-Wafer oder SiSiC-Keramik) wird in einem Edelstahlautoklaven
(vorzugsweise Teflon ausgekleidet) platziert. Es wird Reaktionsmischung
zugegeben, so dass der gesamte Träger bedeckt ist.
- – Bei
porösen
Trägern
kann das Anlegen eines Vakuums für
einige Sekunden bis zu einigen Stunden (abhängig von der Porosität und Größe des Trägers) erforderlich
sein, um auch die inneren Zell- oder Porenwände mit Reaktionsmischung zu
benetzen.
- – Für die Reaktion,
direkte hydrothermale Transformation der Oberfläche des Trägermaterials in Zeolithkristalle,
wird der geschlossene Autoklav im Trockenschrank auf Reaktionstemperatur
gebracht und für
eine entsprechende Zeit (einige Stunden – mehrer Tage oder Wochen)
bei dieser Temperatur gehalten. Der Autoklav kann für eine bessere
Durchmischung während
der Reaktionszeit bewegt werden (Rotation, Schütteln etc.)
- – Nach
Ablauf der Reaktionszeit wird der Autoklav aus dem Trockenschrank
entnommen und abgekühlt.
- – Kompositmaterial
und Lösung
werden getrennt und das Kompositmaterial wird mit Ethanol oder/und
destilliertem Wasser abgespült.
- – Das
Kompositmaterial wird bei Raumtemperatur für einige Stunden getrocknet
und anschließend bei
400-600°C
für 16-24
h calciniert. Dabei ist eine langsame Heizrampe zu wählen, das
Kalzinierungsgas kann Luft, Sauerstoff oder Argon sein.
- – Für spezielle
katalytische Anwendungen kann ein Ionenaustausch in wässriger
Lösung
durchgeführt
werden.
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Die
entwickelte Methode ist einfach durchzuführen, technisch gut reproduzierbar
und auch auf größere Bauteile
anzuwenden. Es kann eine sehr gute Kompatibilität der Zeolithbeschichtung auf
den Trägermaterialien
aus SiSiC-Keramik erreicht werden. Es können dünne sowie dickere Schichten
hergestellt werden bei Kontrolle der Wachstumsparameter der Zeolithe.
Während
der Synthese kann die Bildung von geringen Mengen an Zeolithpulver
als Nebenprodukt beobachtet werden.
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Die
entwickelte Methode kann für
die Zeolithbeschichtung auf allen Trägermaterialien aus SiSiC-Keramik
jedweder Zusammensetzung und Form angewendet werden. Der Prozess
der Si-Auflösung geschieht
an der Oberfläche
der SiSiC-Trägermaterialien.
Aus diesem Grund liegt dort auch die höchste Konzentration an für die Zeolithsynthese
benötigten Elementen
vor und die Kristallisation startet von dort. Die Herauslösung des
Si ist jedoch kein vollständiger Prozess,
was zu einer verbesserten Bindung der Zeolithkristalle zu der Oberfläche des
Trägermaterials führt, da
einige SiIV Atoms über Si-O Bindungen weiterhin
am Trägermaterial
gebunden bleiben (dargestellt in 5, Zeolithkristalle
wachsen von dem SiSiC-Träger).
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Hinsichtlich
der allgemeinen Beschreibung der Zeolithsynthese auf Trägermaterialien
aus SiSiC-Keramik wird der zu beschichtende Träger in ein geschlossenes System
eines Autoklaven gegeben, der die Syntheselösung und weitere Netzwerkbildner (z.B.
Al oder Ti), das Templat, Wasser und eine Alkaliquelle (z.B. Kalium
oder Natriumhydroxid) enthält und
unter autogenem Druck aufgeheizt. Weitere Details der Synthese sind
in den Beispielen beschrieben.
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Die
Herstellung von Zeolith / SiSiC-Kompositen kann durch jede konventionelle
Präparationstechnik
für Zeolithbeschichtungen
erfolgen: hydrothermal in situ, unter Verwendung von Keimen, als 1-
oder 2- stufiger Prozess. Im speziellen Fall liegt der Vorteil der
SiSiC-Träger
gegenüber
C oder SiC-Trägern
auch im Vorhandensein von metallischem Si, das an der Oberfläche Si-OH-Gruppen ausbilden
kann. Das ermöglicht
eine bessere Benetzung. Ein weiterer Vorteil neben der Nutzung des
trägereigenen
Si liegt in der zunehmenden Rauhigkeit der Oberfläche durch
das Herauslösen
des Si. Dies kann zur Verbesserung der mechanischen Haftung auf
der Oberfläche
führen
(Bsp. 1 und 1).
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Die
Charakterisierung der zeolithbeschichteten SiSiC-Strukturen zeigte,
dass diese auch eine verbesserte mechanisch und thermische Stabilität gegenüber den
beschichteten SiC-Keramiken
aufweisen (keine Veränderung
der Schicht beim Quenchen mit kaltem Wasser von 450°C auf Raumtemperatur
und beim Erhitzen auf 900°C).
Die gute Haftfestigkeit der Zeolithschicht, die besonderen physikalischen
und mechanischen Eigenschaften der SiSiC-Keramiken und die Variabilität der verfügbaren Strukturen
(Wabenstrukturen, biomorphe SiSiC-Keramiken aus Rattan und Papierstrukturen,
Packungen etc.), die durch Si-Schmelzinfiltration
erhalten werden können
machen die beschriebenen Komposite zu einem Material für viele
Anwendungen.
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SiSiC-Keramiken
stellen aufgrund ihrer besseren oberflächenchemischen Eigenschaften
eine Alternative zu Kohlenstoff als Katalysatorträgermaterial
dar (Garcia-Martinez, J., Cazorla-Amoros, D., Linare-Solano, A. & Lin, Y. S. Synthesis
and Characterization of MFI-Type
Zeolites Supported on Carbon Materials, Microporous and Mesoporous
Mater. 42, 255 (2001)). Die mechanischen und thermischen Eigenschaften
von SiSiC-Trägern
zeigen wesentliche Unterschiede zu den Kohlenstoffträgern. Jedoch
lassen sich alle technisch herstellbaren Kohlenstoffträger mittels
LSI in SiSiC-Materialien (und letztendlich auch in mechanisch stabile
zeolithbeschichtete Keranken) mit verbesserter mechanischer Stabilität, thermischer
und Oxidationsbeständigkeit
umwandeln.
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Die
technischen Anwendungen können
katalytische Prozesse in der Gas- und Flüssigphasenumwandlung, Adsorption,
Separation, Reinigung oder Schadstoffbeseitigung aus Industrieabgasen
(i.e. SCR of NOx) sein. Die Komposite können sowohl
als Katalysatorträger
als auch als Katalysator selbst eingesetzt werden. Vorzugsweise,
aber nicht ausschließlich
können
die SiSiC-Komposite Zeolithe der Strukturtypen AEL, BEA, FAU, FER,
LTA, MEI, MEL, MFI, MOR, SOD und TON oder Gemische aus diesen enthalten.
Die Beschichtung kann aus ein, zwei oder mehreren Schichten eines
oder verschiedener Zeolithtypen bestehen. Die Zeolithschicht selbst kann
sowohl als Katalysator als auch als Träger (Support) für andere
Schichten dienen, um die Rauheit und/oder Oberfläche zu erhöhen
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Hier
wird die Erzeugung von Zeolith-Schichten (Beta, ZSM-5 und Silicalit-1)
auf drei verschiedenen Formen/Strukturen von SiSiC-Kompositen (SiSiC-Wabenstrukturen,
SiSiC-Rattan, SiSiC-Wellpappe)
beschrieben. Es können
ebenso andere Zeolithstrukturen auf anderen SiSiC-Keramiken mit
unterschiedlichen Geometrien hergestellt werden. Von besonderem
Vorteil ist außerdem
die große
Flexibilität in
Geometrie und Struktur der SiSiC-Keramiken,
die den Einsatz in vielen verschiedenen Reaktortypen und Absorbern
erlaubt.
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Auf
diese Weise können
die Vorzüge
von biomorphen. SiSiC-Keramiken mit gerichteten Porenstrukturen über einen
weiten Porendurchmesser (vom Mikrometerbereich bis zu Porendurchmessern von
mehreren Millimetern) abgeleitet aus natürlicher Strukturen mittels
Si-Schmelzphaseninfiltration (z.B. Hölzer, verholzende Pflanzen
wie Rattan, vorgeformte Papier und Wellpappestrukturen) als Trägermaterialien
für Zeolithbeschichtungen
nutzbar _ gemacht werden können
(siehe Bsp. 1). Aufgrund der gerichteten Porenstrukturen weisen
diese zeolithbeschichteten SiSiC-Trägermaterialien spezielle mechanische
und fluiddynamische Eigenschaften auf (siehe Bsp. 4).
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Darüber hinaus
kann die thermische und elektrische Leitfähigkeit des SiSiC-Trägers als
weitere Funktionalität
von Vorteil für
katalytische und adsorptive Anwendungen sein Die elektrische Leitfähigkeit
ermöglicht
ein Heizen der SiSiC-Komposite, was für eine schnelle Regeneration
in einigen katalytischen oder adsorptiven Prozessen (z.B. Temperature
Swing Adsorption Process) erwünscht
ist. Die gute Wärmeleitfähigkeit
hingegen kann das Auftreten von Hotspots bei stark exothermen Reaktionen
verhindern, bzw. den Temperaturgradienten besonders gering halten.
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Die
Innovation der Erfindung liegt in der Nutzung von metallischem Si
in der Trägerstruktur
von SiSiC-Keramiken für
die Zeolithsynthese, was es ermöglicht
eine ganze Gruppe neuer Materialien mit der Methode der partiellen
Umwandlung in zeolithhaltige Festkörper mit beliebiger Form herzustellen. Neu
ist ebenso die Anwendung dieser Methode auf Si-Pulver und Si-Wafer.
Die Tatsache, dass Si-Pulver vollständig in Zeolith umgewandelt ' werden kann ist von
besonderer Bedeutung für
die Veredelung von Abprodukten aus der Elektronikindustrie (Wafer-Sägeschlamm).
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Beispiele
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Beispiel 1
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Silicalit-1 und ZSM-5-
Beschichtung von biomorphen SiSiC-Keramiken
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Als
Trägermaterial
wurde eine SiSiC-Keramik verwendet, die durch Si-Schmelzphaseninfiltration
(LSI, Liquid Silicon Infiltration) von pyrolysiertem Rattanmaterial
mit zylindrischen, geraden Poren erhalten wurde. Rattan ist eine
tropischen Palmenart (Familie Arecaceae), dass sich durch eine multimodale
Porenverteilung auszeichnet sowie keine Äste und Jahresringe aufweist.
Die Rattanproben sind zylindrisch mit Durchmesser von bis zu ca.
5 cm, die größeren Poren
des Rattans besitzen Durchmesser von bis zu 300 μm.
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Die
Umwandlung des pflanzlichen Materials erfolgt durch Biotemplating.
Dabei wurde der Rattan in einem ersten Schritt bei einer Temperatur
von etwa 800°C
in inerter, sauerstofffreier Atmosphäre pyrolysiert. Die Pyrolysetemperatur
sollte für
die Dauer von etwa 1h gehalten werden. Die erhaltene Kohlenstoff-Vorform
aus Rattan nachfolgend mittels einer Si-Schmelze in eine SiSiC-Keramik
umgesetzt. Die Silizierung findet unter sauerstofffreier Atmosphäre oder
im Vakuum (ca. 100 Pa) statt. Gut geeignet ist eine Dochtsilizierung,
bei der das pyrolysierte Bauteil auf einen porösen Kohlenstoff- oder SiC-Körper gestellt
wird und das flüssige
Si über
den porösen
Docht in das Bauteil fließt.
Aufgrund der porösen
Struktur aus Kohlenstoff-Vorform erfolgt eine spontane Infiltration
mit dem flüssigen
Si und eine Umsetzung des Kohlenstoffs zu SiC. Nach der Silizierung
bei Temperaturen zwischen etwa 1420 – 1600°C kann das Bauteil relativ einfach
und ohne es zu zerstören
wieder vom Docht abgetrennt werden. Geeignet sind aber auch andere
Silizierungsarten, z.B. bei denen das Bauteil direkt in ein Pulverbett
aus Si gestellt wird.
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Die
Synthesemischung zum Herstellung von Silicalit-1-Schichten hat folgende
molare Zusammensetzung: 1 Si : 0.15 TPAOH :103 H2O.
Für ZSM-5
ist die Zusammensetzung: 1 Si 0,017 Al : 0.20 TPABr : 0.085 NaOH
: 95 H2O, wobei der Si-Gehalt aus der Masse
des Keramikträgers
berechnet wurde und somit nur einen formalen Wert darstellt, da
in Abhängigkeit
von Reaktionszeit und -temperatur nur ein Teil des Si gelöst wird
und am Zeolithkristallisationsprozess teilnimmt. Als Ausgangsstoffe
wurden verwendet: Tetrapropylammoniumhydroxid (TPAOH, 1 M Lsg.,
Sigma-Aldrich) für
die Silicalit-1-Schichten
und Tetrapropylammoniumbromid (TPABr, 99%, Aldrich) für die ZSM-S-Schichten als Template
oder Stuktur Dirigierendes Agenz (SDA), Aluminiumnitrat (Al(NO3)3·9 H2O, > 95
%, Merck), Natriumhydroxid (NaOH, 98%, Riedel-deHaën) und destilliertes
Wasser. Die Ausgangsstoffe wurden in einem Becher gemischt und 30
min gerührt.
Nach Reinigung mit destilliertem H2O und
EtOH wurde die Keramikträger
in Tefloneinsätzen
der 50-ml-Autoklaven platziert und mit Reaktionsmischung bedeckt.
Für die
hydrothermale Kristallisation wurden die verschlossenen Autoklaven
im Trockenschrank auf Reaktionstemperatur gebracht (175°C) und nach
48 h entnommen und abgekühlt.
Die Träger
wurden von der Reaktionsmischung getrennt, gewaschen und über Nacht
bei 100°C
getrocknet. Die geraden Kanäle
der Kompositprodukte sind vollständig
mit Zeolith vom MFI-Typ
bedeckt sind, was mittels XRD (2). und
REM nachgewiesen wurde (1). Die XRD-scans zeigen die
typischen MFI-Reflexe bei 2θ=7.9
und 8.9 und das Triplett im Bereich 2θ=23-24 (2). Mittels
REM konnte eine 3-fache Schichtstruktur, bestehend aus reinen MFI-Kristallen,
die über
eine zweite Schicht aus Silicalit-1 am verbleibenden SiC-Gerüst gebunden
sind, nachgewiesen werden. Die absolute Schichtdicke beträgt 25 bis
50 μm nach
48 h Synthesezeit bei 175°C.
Die reine, äußere Silicalit-1-Schicht hat
eine Stärke
von 5-10 μm
(Einzelkristalle), während
die Zwischenschicht 15-40 μm
stark ist. Dieser Schichtaufbau kann die Ursache für die gute
Haftfestigkeit der Schicht am Träger
darstellen (es wurde keine Veränderung
nach Aufheizen auf 900°C
in Luft und Quenchen von 450°C
in kaltem Wasser festgestellt).
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Beispiel 2
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Zeolith-Beta
Beschichtung auf SiSiC-Wabenkörpern
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Zeolith-Beta
Beschichtung auf SiSiC-Wabenkörpern
wurde mit einer externen Si-Quelle
zusätzlich
zum Si von dem SiSiC-Wabenkörpern
in der Synthesemischung durchgeführt.
Bei der Synthese wurde das Si aus dem SiSiC-Wabenkörpern zum Großteil ausgewaschen
(keine Si-Peaks im XRD, 12a). Das
hydrophile Verhalten des Si verbessert die Benetzung auf der Oberfläche und
bildet eine feste Verbindung zwischen dem SiSiC-Wabenkörpern und
der Zeolithbeschichtung. Die Synthesemischung hatte folgende Zusammensetzung:
TEAOH, 30% H2O), Natriumhydroxid (99%, Fluka), Kaliumhydroxid (85%,
Fluka), TEOS, 98%, Sigma-Aldrich), und deionisiertes H2O. Die Mischung
wurde für
10 min gerührt
und das TEOS tröpfchenweise
zugegeben. Dann wurde die Mischung für weitere 30 min gerührt.
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Die
molare Zusammensetzung war: 90 SiO2 : 1 Al2O3 : 9 TEAOH :1048 H2O
: 24 Na2O : 5 K2O. Zeolith-Beta Keime von vorangegangenen Synthesen
wurden mit einem Gewichtsverhältnis
von 2 % des SiO2 zugegeben. Das Gewichtsverhältnis Mischung/ SiSiC-Wabenkörpern war
ca. 7. Mischung und SiSiC-Wabenkörpern
wurden in Tefloneinsätzen der
50-ml-Autoklaven platziert und mit Reaktionsmischung bedeckt. Die
hydrothermale Kristallisation wurde für 2 Tage bei 160 °C unter statischen
Bedingungen durchgeführt.
Der XRD-Scan (3) bestätigt die Bildung von Zeolith-Beta
Beschichtung auf SiSiC-Wabenkörpern. Das
Si des SiSiC-Wabenkörpers wurde
für die
Synthese zumindest teilweise ausgewaschen und genutzt.
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Beispiel 3
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Mordenit-Beschichtung
von SiSiC-Wabenkörpern
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Die
teilweise Umwandlung von SiSiC-Keramiken in mordenit-beschichtete
SiSiC Komposite wurde wie folgt durchgeführt : die SiSiC-Keramik wurde
in eine Lsg. aus Tetraethylammoniumhydroxid (TEAOH, 30% wässrig),
Natriumhydroxid (99%, Fluka), Kaliumhydroxid (85%, Fluka) and destilliertem Wasser
gegeben, die 45 min gerührt
wurde. Dann wurde die erforderliche Menge Al als Natriumaluminat
zugefügt
(19.93% Al2O3 und
19.11 % Na2O, CWK GmbH) und für weitere
45 min gerührt.
Die molare Zusammensetzung der Reaktionsmischung war: 0.15 Na2O : 0.06 K2O : 200
Al2O3 : 1 SiO2 : 0.24 TEAOH : 32 H2O..
Nach 5 min Entgasung mittels Vakuum wurde die Synthesemischung in
einen Autoklaven überführt und
4 Tage bei 160°C
hydrothermal unter statischen Bedingungen behandelt.
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Der
XRD-Scan vom gemahlenen Mordenit-Beschichtung auf SiSiC-Wabenkörpern (4) zeigt
die typische Mordenitstruktur.
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Beispiel 4
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ZSM-5- Beschichtung auf
SiSiC-Wabenkörpern
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Das
ZSM-5-Coating von SiSiC-Keramiken aus Wabenkörpern wurde wie in Bsp. 2 beschrieben durchgeführt, jedoch
war die Zusammensetzung der Reaktionsmischung die folgende: 0.21
NaOH : 0, Al : Si : 0.24 TPABr : 32 H2O.
Die Synthesezeit betrug 4 Tage und die Kristallisationstemperatur
175°C.
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Beispiel 5
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Silicalit-1-
Beschichtung auf SiSiC-Wellpappe
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Silicalit-1-Schichten
auf SiSiC-Wellpappe wurde entsprechend Bsp. 1 beschrieben durchgeführt. Die
Kristallisationsbedingungen waren 175 °C, 2 – 4 Tage, statisch. Die Synthesemischung
hatte folgende Zusammensetzung: 1 Si : 0.03 TPAOH : 12 H2O für
das 96 h Experiment und 1 Si : 0.03 TPAOH : 12 H2O
für das
48 h Experiment. Zwei verschiedene geometrische Strukturen wurden
verwendet (siehe 5 und 6). Der
Si-Gehalt wurde vom – Totalgewicht
des Keramikstückes
berechnet. Das Röntgendiffraktogramm
(Abb:7) der gemahlenen Kompositprobe zeigt die typischen MFI-Reflexe
und einen beträchtlichen
Anteil an verbleibendem Si. Die REM-Aufnahme (5)
zeigt eine dünne,
aber unregelmäßige Schicht
nach 48 h Kristallisationszeit und die gute Verbindung zum Träger. Der
Zeolithanteil berechnet von der TGA-Messung beträgt ca. 23 Ma.-%.
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Nach
96 h zeigt die XRD-Messung (7) weiterhin
einen Anteil an metallischem Si und einen wachsenden Anteil an Zeolith.
Die REM-Aufnahme (6) zeigt eine dünne, jetzt
aber regelmäßige Schicht.
Der Zeolithanteil berechnet von der TGA-Messung und beträgt ca. 30
Ma.-%.
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Beispiel 6
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Silicalit-1 und ZSM-5
Zeolith-Beschichtung auf Pulver aus metallischem Si
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Aus
metallischem Si-Pulver (SKW Sigrain Grade UF 05, mittlerer Durchmesser Ø = 5 um)
wurden Silicalit-1 und ZSM-5 Pulver nach der in Bsp.1 beschriebenen
Methode hergestellt. Die Versuche wurden bei 150 °C für Silicalit-1
und bei 175 °C
für ZSM-5
durchgeführt.
Die Kristallisationszeiten betrugen 12 – 96 h in rotierenden oder
feststehenden Autoklaven. Die Synthesemischung hatte folgende Zusammensetzung:
1 Si : 0.04 TPAOH : 31 H2O für die Silicalit-1
Experimente und 1 Si : 0,017 Al : 0.01 TPABr : 0,07 NaOH: 32 H2O für
die ZSM-5 Experimente.
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Der
Si-Gehalt wurde vom Totalgewicht des genutzten Si-Pulvers berechnet.
Das Verhältnis
stellt jedoch nur einen formalen Wert dar, da der gelöste und
für die
Hydrothermalsynthese genutzte Si-Gehalt von der Reaktionszeit und
den Reaktionsbedingungen abhängt.
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Der
XRD-Scan der beschichteten Si-Pulver zeigt die typischen MFI-Reflexe.
Die kinetische Entwicklung der MFI-Zeolithphase ist in 8 für unterschiedliche
Synthesezeiten dargestellt. Die REM-Aufnahmen (9)
zeigt das gebildete Silicalit-1 aus Si-Pulver. Der Zeolithanteil
berechnet von der TGA-Messung beträgt ca. 95 Ma.-% nach 96 h Synthesezeit.
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10 zeigt
den XRD-Scan der mit ZSM-5 beschichteten Si-Pulver. Der Zeolithanteil
berechnet von der TGA-Messung beträgt ca. 90 Ma.-% des Endproduktes.
Um das Si/Al Verhältnis
und den Säuregehalt
des Endproduktes zu bestimmen wurden NH3-TPD
Messungen (Ammonia Temperature Programmed Desorption) durchgeführt. Es
ergab sich ein Verhältnis:
Si/Al 56 und ein Säuregehalt
von 280 μmol·g-1 (10b)
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Beispiel 7
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Silicalit-1 Beschichtung
auf Si-Wafern
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Silicalit-1-Schichten
auf Si-Wafern wurde entsprechend Bsp. 1 beschrieben durchgeführt. Die Kristallisationsbedingungen
waren 175 °C,
48 h, statisch. Die Synthesemischung hatte folgende Zusammensetzung:
1 Si : 0.2 TPAOH : 160 H2O. Der Si-Gehalt
wurde aus dem Gewicht des Si-Pulvers berechnet. XRD-Messungen zeigen
die typischen MFI-Reflexe. REM-Aufnahmen (11) zeigen
eine dicke Silicalit-1-Schicht die vom Trägermaterial her wächst und
Si und O mapping zeigen den Schichtweisen Aufbau (11).
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Kurze Beschreibung
der Bilder
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1.
REM-Abbildung: (a) SiSiC-Rattan Trägermaterial, (b) wie a) in
höherer
Vergrößerung, (e)
Silicalit-1 beschichtetes SiSiC-Rattan Trägermaterial: Draufsicht, (d)
Seitenansicht, (e) wie c) in höherer
Vergrößerung,
(f) wie d) in höherer
Vergrößerung.
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2.
XRD-Scan: (a) SiSiC-Rattan Trägermaterial,
(b) Silicalit-1 beschichtetes SiSiC-Rattan Trägermaterial, (c) ZSM-5 beschichtetes
und bei 800°C
getempertes SiSiC-Rattan
Trägermaterial.
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3.
XRD-Scan: (a) SiSiC-Wabenkörper, (b)
Zeolith-Beta Beschichtung auf SiSiC-Wabenkörper.
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4.
XRD-Scan: (a) SiSiC-Wabenkörper und
Zeolith-Mordenit Beschichtung auf SiSiC-Wabenkörper, (b) Zeolith-Mordenit
Beschichtung auf SiSiC-Wabenkörper
(nur 2θ=5-25).
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5.
REM-Abbildung: Silicalit-1 beschichtetes SiSiC-Wellpappe Trägermaterial
(Synthesezeit 4 Tage), (a) Draufsicht, (b) wie a) in höherer Vergrößerung.
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6.
REM-Abbildung: Silicalit-1 beschichtetes SiSiC-Wellpappe Trägermaterial
(Synthesezeit 2 Tage), (a) Draufsicht, (b) wie a) in höherer Vergrößerung,
(a) Seitenansicht, (d) wie c) in höherer Vergrößerung.
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7.
XRD-Scan: SiSiC-Wellpappe Trägermaterial
und Silicalit-1 beschichtetes SiSiC-Wellpappe Trägermaterial.
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8.
XRD-Scan: Si-Pulver, Silicalit-1 und Silicalit-1 Synthese auf Si-Pulver
nach unterschiedlichen Synthesezeiten bei 150°C, dynamische Bedingungen.
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9.
REM-Abbildung: (a) metallisches Si-Pulver (SKW Sigrain Grade LTF
05, Ø =
5 um), (b) Si-unterstützte
Silicalit-1 Bildung (48 h bei 150°C ohne
Rotation), (c) Si-unterstützte Silicalit-1
Bildung (48 h bei 150°C
mit Rotation).
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10.
XRD-Scan: (a) ZSM-5 Synthese auf metallischen Si-Pulver (96 h, 175°C, mit Rotation);
(b) NH3-TPD of H-ZSM-5 Pulver auf metallischen Si-Pulver.
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11.
REM-Abbildung: (a) Silicalit-1 Beschichtung auf Si-Wafer: (a) BSE-Abbildung – polierte
Oberfläche,
Draufsicht, (b) wie a) in höherer
Vergrößerung,
(c) Simapping; (d) O-mapping, (e) Oberfläche, nicht poliert; (f) wie
e) in höherer
Vergrößerung.