DE102004036825A1 - Vorausschauendes Fahrerassistenzsystem - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Fahrerassistenzsystem mit Sensoren zur Erfassung von Objekten in der Umgebung eines Fahrzeugs, welches System unter Verwendung von digitalen Straßenkarten vorausschauend auf die vor dem Fahrzeug liegende Strecke Hinweise an den Fahrer ausgibt und/oder Steuereingriffe in die Fahrzeugsteuerung vornimmt. Das System erkennt anhand der Signale der Sensoren Situationen, in denen es mehrere alternative Fahrtrouten für das Fahrzeug gibt, berechnet anhand der Signale der Sensoren die Wahrscheinlichkeiten für die alternativen Fahrtrouten und führt die Vorausschau auf die vor dem Fahrzeug liegende Strecke für diejenige Fahrtroute durch, die der Fahrer mit größter Wahrscheinlichkeit wählen wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein vorausschauendes Fahrerassistenzsystem wie z.B. ein System zur Geschwindigkeitsregelung, Abstandsregelung, Spurführung, Kurvenwarnung und/oder Verbrauchsoptimierung, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
  • Ein solches Fahrerassistenzsystem ist aus der DE 101 49 285 A1 bekannt. Zur Vorausschau auf die vor dem Fahrzeug liegende Strecke werden digitale Karten, Zieldaten, die ein Navigationssystem liefert, und die mit GPS gemessene aktuelle Position des Fahrzeugs verwendet. Falls das Navigationssystem keine Zielinformationen hat oder das Fahrzeug über kein Navigationssystem verfügt, erfolgt die Vorausschau dadurch, dass eine aktuelle Fahrtroute des Fahrzeugs anhand der aktuellen Position des Fahrzeugs und der digitalen Karten unter Verwendung von gespeicherten früheren Fahrtrouten ermittelt wird. Auf erstmals befahrenen Routen und ohne aktuelle Daten vom Navigationssystem kann das Fahrerassistenzsystem jedoch keine Vorausschau durchführen und ist dann nicht oder nur eingeschränkt nutzbar.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrerassistenzsystem zu schaffen, das auf beliebigen Routen vorausschauend arbeiten kann, ohne aktuelle Daten von einem Navigationssystem zu benötigen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Fahrerassistenzsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Das erfindungsgemäße Fahrerassistenzsystem nutzt die Signale von Sensoren wie z.B. bildgebenden und/oder abstandsmessenden Sensoren, welche es für seine bestimmungsgemäßen Funktionen ohnehin benötigt, um eine Fahrroute zu berechnen, die der Fahrer mit größter Wahrscheinlichkeit wählen wird, und die Vorausschau auf die vor dem Fahrzeug liegende Strecke für diese wahrscheinlichste Fahrtroute durchzuführen.
  • Aus der US 6 061 628 , die ein Navigationssystem für Fahrzeuge betrifft, ist es zwar bekannt, durch Bestimmung der aktuellen Fahrspur den Fahrweg vorherzusagen, die erhaltenen Informationen werden hier aber nur dazu verwendet, den Fahrer nötigenfalls zu einem Fahrbahnwechsel aufzufordern, nicht dazu, ein Fahrerassistenzsystem wie z.B. ein System zur Geschwindigkeitsregelung, Abstandsregelung, Spurführung, Kurvenwarnung und/oder Verbrauchsoptimierung zu unterstützen.
  • Das erfindungsgemäße Fahrerassistenzsystem arbeitet äußerst effektiv, d.h. es nutzt die vorhandenen Sensoren sowie die zur Verfügung stehenden Rechen-, Speicher und Datenübertragungskapazitäten optimal, um größtmögliche Verfügbarkeit der Fahrerassistenzfunktionen zu erzielen.
  • Vorzugsweise erfolgt die Erkennung von Situationen, in denen es mehrere alternative Fahrtrouten für das Fahrzeug gibt, mittels Sensoren, die eine Erkennung und Unterscheidung von Fahrspuren ermöglichen. Dies können bildgebende Sensoren wie z.B. Kameras oder bildgebende und abstandsmessende Sensoren wie z.B. Radar oder Lidar (Light Detecting and Ranging = Lichtnachweis mit Entfernungsbestimmung) sein. Es sind aber auch Sensoren nutzbar, die lediglich Informationen über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Objekten und deren Entfernung liefern, wie z.B. Sensoren zur Totwinkelüberwachung.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen.
  • Alle Ausführungsbeispiele beziehen sich auf ein Fahrerassistenzsystem wie z.B. ein System zur Geschwindigkeitsregelung, Abstandsregelung, Spurführung, Kurvenwarnung und/oder Verbrauchsoptimierung. Das Fahrerassistenzsystem arbeitet mit Sensoren zur Erfassung von Objekten in der Umgebung eines Fahrzeugs und verwendet digitale Straßenkarten, um vorausschauend auf die vor dem Fahrzeug liegende Strecke Hinweise insbesondere Warnhinweise an den Fahrer auszugeben und/oder Steuereingriffe in die Fahrzeugsteuerung vorzunehmen. Das Fahrzeug kann zusätzlich mit einem Navigationssystem ausgestattet sein. Konventionell übernimmt es das Navigationssystem, eine Vorausschau ("digitaler Horizont") für mehrere hundert Meter zu berechnen. Diese Vorausschau wird dann dem Fahrerassistenzsystem über eine Datenverbindung (z.B. CAN) zur Verfügung gestellt.
  • Problematisch ist die Vorausberechnung, wenn der Fahrer nicht das Navigationssystem nutzt, d.h. der Bordrechner über das Fahrziel des Fahrers nicht informiert ist. In diesem Fall könnte man das Fahrerassistenzsystem dafür einrichten, an Kreuzungspunkten eine Vorausschau für sämtliche Fahrtmöglichkeiten zu erstellen, was sehr rechen-, Speicher- und netzwerkintensiv wäre, oder aber die Berechnung an Kreuzungspunkten zu stoppen und erst wieder zu starten, wenn die neue Fahrtrichtung bekannt ist. Dies würde auf Strecken mit vielen Kreuzungspunkten zu einer sehr geringen Verfügbarkeit des Fahrerassistenzsystems führen, das auf die Daten angewiesen ist.
  • Um diese Situation zu verbessern, nutzen die nachfolgend beschriebenen Fahrerassistenzsysteme Umgebungsinformationen z.B. aus Kamera-, Radar oder Lidarsystemen, um diejenige Fahrtroute zu bestimmen, die der Fahrer mit größter Wahrscheinlichkeit wählen wird. Da viele Fahrerassistenzsysteme auf eben dieser erwähnten Sensorik basieren, kann diese helfen, indem sie über die zukünftige, wahrscheinliche Fahrtroute informiert. Dadurch können die verfügbaren Sensorik- und Rechenressourcen effektiv genutzt werden.
  • In einem ersten Ausführungsbeispiel wird unter Verwendung eines bildgebenden Sensors mit Interpretationseinheit (mit einem oder mehreren Sensoren) die Fahrspur detektiert. Aus den meisten digitalen Karten ist bekannt, aus wie vielen Fahrspuren eine Straße besteht. Zusätzlich ist bekannt, in welchem Bereich eine Ausfahrt (zum Beispiel von der Autobahn) vorhanden ist. Durch eine Fahrspurerkennung oder durch die Zuordnung von Objekten zu Fahrspuren ist es möglich, zu bestimmen, ob man sich auf einer äußeren Fahrspur befindet (u.a. durch die Linienarten). Wenn man jetzt einen Fahrspurwechsel weiter nach Außen durchführt und in der Karte eine Ausfahrt für diese Stelle beschrieben ist, ist dieses ein Hinweis darauf, dass das Fahrzeug die Autobahn oder Bundesstraße verlassen wird. Diese Information kann man jetzt einer Navigationseinheit zur Verfügung stellen, welche Teil des Fahrerassistenzsystems, des Navigationssystem oder eine von dem Fahrerassistenzsystem und dem Navigationssystem gemeinsam genutzte Einheit sein kann. Für das Erkennen der Ausfahrt durch die Navigationseinheit ist nicht einmal ein Hinweis "Ausfahrt vorhanden" oder die Angabe der Anzahl Fahrspuren in der Karte notwendig: allein durch die Art der Fahrbahnmarkierungen kann man detektieren, ob man sich auf einer Ausfahrt befindet.
  • Bei vielen größeren Bundes- oder Landstraßen, aber auch bei größeren Straßen in den Städten, befinden sich vor Kreuzungspunkten zusätzlich als Orientierungshilfe für den Fahrer Pfeilmarkierungen auf der Straße. Diese Markierungen zeigen die möglichen Fahrtrichtungen für die jeweilige Fahrspur an. Diese Markierungen werden in einem zweiten Ausführungsbeispiel durch einen bildgebenden Sensor detektiert und interpretiert, und ihre Bedeutung wird ebenfalls an die Navigationseinheit weitergegeben. Bei Fahrspuren mit mehreren erlaubten Folge richtungen wird der Suchbereich durch die Erkennung der Pfeile bereits deutlich eingeschränkt.
  • Durch eine Kombination der Orientierung an Pfeilmarkierungen mit der im ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Spurerkennung kann auch der Fall berücksichtigt werden, dass der Fahrer sich doch noch für eine andere Fahrtrichtung entscheidet: Vor der eigentlichen Kreuzung, aber nachdem der Pfeil detektiert wurde, bedeutet ein Spurwechsel zumeist (nicht bei Doppelabbiegespuren usw.), dass der Fahrer sich möglicherweise für eine andere Fahrtrichtung als die durch den Pfeil gekennzeichnete entschieden hat. In diesem Fall muss die Navigationseinheit zurückgesetzt werden. Jetzt ist es aber auch ohne eine weitere Detektion von Pfeilen möglich, den Suchbereich einzuschränken: bei einem Spurwechsel von einer Geradeaus-Spur nach links wird man definitiv nicht rechts abbiegen. Folglich kann dieser Spurwechsel bedeuten, das man links abbiegen möchte (über die Karte kann geprüft werden, ob dieses überhaupt möglich bzw. erlaubt ist) oder aber auf eine weitere Geradeaus-Spur gewechselt hat. Bei Doppelabbiegespuren kann nicht detektiert werden, ob von der einen auf die andere Fahrspur gewechselt wurde – eine Einschränkung des Suchbereiches ist durch den oben beschriebenen Fall aber möglich. Für den Fall, dass in zukünftigen digitalen Karten eine Fahrspurgeometrie (von Kreuzungen) enthalten ist, kann man immer noch über die Historie, d.h. gespeicherte früher befahrene Routen, mit einer grossen Wahrscheinlichkeit bestimmen, in welcher Spur der Wagen nach einem Fahrspurwechsel sich befindet, und daraus dann die Richtung der Weiterfahrt bestimmen. Auch diese Information wird dann der Navigationseinheit mitgeteilt.
  • In einem dritten Ausführungsbeispiel wird durch eine Erkennung der Schilder am Straßenrand auf die weitere Fahrtrichtung des Fahrzeuges geschlossen. Die Schilder beinhalten neben den Ortsnamen zumeist auch Markierungen, die den Fahrspurverlauf beschreiben. Aus diesen Markierungen kann erkannt werden, welche Fahrspur für die verschiedenen weiteren Fahrtrichtungen vorgesehen ist. Mittels einer Interpretation der Fahrspurmarkierungen sowie der Daten aus der Historie ist es daher ebenfalls möglich, mit großer Wahrscheinlichkeit auf die weitere Fahrtrichtung zu schließen.
  • In einem vierten Ausführungsbeispiel ist es selbst ohne einen bildgebenden Sensor mit Interpretationseinheit möglich, auf Autobahnen oder gut ausgebauten Bundesstraßen auf das Wechseln einer Abfahrt zu schließen. Hierbei wird ebenfalls davon ausgegangen, dass die Abfahrt in der digitalen Straßenkarte markiert ist. Bei Verwendung von Radar/Lidar/Stereokamera oder anderen abstandsmessenden Sensoren mit entsprechendem Öffnungswinkel und entsprechender Winkelauflösung gibt es durch die Beobachtung von stehenden Hindernissen (Randbebauungen), Spurbreitenschätzungen und durch Beobachtungen der anderen Fahrzeuge (Objektverfolgung) die Möglichkeit, auf die Anzahl der Fahrspuren zu schließen. (Sollte diese Information in der digitalen Karte vorhanden sein, kann dann sogar ein breiter Standstreifen als solcher erkannt werden). Es ist ebenfalls möglich herauszufinden, auf welcher Fahrspur sich das eigene Fahrzeug befindet. Um zu erkennen, ob das Fahrzeug die Autobahn oder Bundesstraße verlassen wird, wird angenommen, dass aus der Karte bekannt ist, dass eine Ausfahrt an dieser Stelle zu erwarten ist. Wenn das Fahrzeug auf der äußeren Fahrspur fahrend einen Fahrspurwechsel durchführt, kann durch Abfragen des Bordrechners, ob ein Blinker des Fahrzeugs betätigt wurde, und/oder aufgrund einer festgestellten Annäherung bzw. Entfernung von der linken oder rechten Randbebauung erkannt werden, dass die Ausfahrt als wahrscheinlichste Fahrtroute genutzt wird.
  • Bei Verwendung von Sensoren, die Objekte an den Seiten bzw. hinter dem Fahrzeug detektieren können (Radar, Lidar, Kamera usw., insbesondere 24 GHz Radar zur Totwinkelüberwachung), kann diese Logik ebenso genutzt werden.
  • In einem fünften Ausführungsbeispiel wird der wahrscheinliche weitere Fahrtverlauf an einer Kreuzung bestimmt, indem die im vierten Ausführungsbeispiel beschriebene Objektverfolgung mit einer Verkehrsschildererkennung kombiniert wird. Auf einer Vorfahrtsstraße muss man vor dem links Abbiegen anhalten, wenn Gegenverkehr kommt. Dazu kann man den Gegenverkehr mittels abstandsmessender Sensorik detektieren und gleichzeitig auch detektieren, dass kein anderes Fahrzeug vor dem eigenen für den Halt verantwortlich ist. Über die digitale Karte kann wieder eine Einschränkung vorgenommen werden, ob der Abbiegevorgang erlaubt ist. Auf einspurigen Straßen mit der Möglichkeit, nach links oder rechts abzubiegen, kann durch Sensorik festgestellt werden, ob ein Hindernis den Fahrer in dem Augenblick nicht rechts abbiegen lässt bzw. ob Gegenverkehr kommt, der den Fahrer nicht links abbiegen lässt. Bei mehrspurigen Straßen kann eine Einschränkung wieder über die Erkennung erfolgen, auf welcher Spur sich das eigene Fahrzeug befindet.
  • Weiterhin ist es möglich, anhand der Eigengeschwindigkeit und Beschleunigung des eigenen Fahrzeugs und ggf. durch Objektverfolgung der anderen Verkehrsteilnehmer den weiteren Fahrtverlauf zu schätzen. Bei ungefähr konstanter Eigengeschwindigkeit und Annäherung an eine Kreuzung wird der Fahrer vermutlich nicht abbiegen wollen. Wenn dagegen der Fahrer bremst, die anderen Verkehrsteilnehmer vor dem eigenen Fahrzeug aber konstant fahren, kann dies ein Hinweis für einen beabsichtigten Abbiegevorgang sein.
  • Die Nutzung der Umgebungsinformationen kann auch von großem Nutzen sein, wenn der Fahrer das Navigationssystem verwendet. Es ist dann möglich, bereits vor Erreichen des Kreuzungspunktes zu prüfen, ob sich das Fahrzeug auf der Spur befindet, die der empfohlenen Route entspricht. Wenn dies nicht der Fall ist, kann dem Fahrer eine entsprechende Meldung gegeben werden: "Jetzt bitte zum rechts Abbiegen einordnen". Wenn jedoch erkannt wird, dass das Fahrzeug sich bereits z.B. auf der Ausfahrt befindet, braucht dem Fahrer keine weitere Erinnerung gegeben werden. Des Weiteren kann man dem Fahrer bereits frühzeitig Informationen an die Hand geben, die er für die Navigation benötigt: wenn das Fahrzeug auf der linken Spur ist (was man wie oben beschrieben detektieren kann), demnächst aber rechts abbiegen soll, kann man den Fahrer frühzeitig veranlassen, die Spur zu wechseln.
  • An Kreuzungspunkten, an denen es nicht möglich ist, eindeutig die weitere Fahrtstrecke vorherzusagen (beispielsweise wegen der Möglichkeit, auf einer Fahrspur sowohl geradeaus zu fahren als auch abzubiegen), kann man über die Historie möglicherweise dennoch mit einer großen Wahrscheinlichkeit die weitere Fahrtstrecke vorhersagen. Häufig wird die gleiche Strecke regelmäßig befahren, etwa auf dem Weg zur Arbeitsstelle. An Orten, an denen keine eindeutige Zuordnung einer Fahrspur zu einer weiteren Fahrtrichtung möglich ist, kann man durch Nutzung eines Zählers pro Richtung z.B. in die Karte eintragen, welche Richtung der Fahrer bevorzugt genutzt hat. Darüber kann man dann mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Fahrer diese Fahrtrichtung das nächste Mal einschlagen wird. Das hat vor allem den Vorteil, das der Fahrer nicht ständig an der gleichen Stelle den gleichen Fehler seines Fahrerassistenzsystems beobachtet.
  • Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele können auf viele weitere Arten miteinander kombiniert werden, um die Erkennung der wahrscheinlichsten Fahrtroute zu verbessern.

Claims (4)

  1. Fahrerassistenzsystem mit Sensoren zur Erfassung von Objekten in der Umgebung eines Fahrzeugs, welches System unter Verwendung von digitalen Straßenkarten vorausschauend auf die vor dem Fahrzeug liegende Strecke Hinweise an den Fahrer ausgibt und/oder Steuereingriffe in die Fahrzeugsteuerung vornimmt, dadurch gekennzeichnet, dass das System anhand der Signale der Sensoren Situationen erkennt, in denen es mehrere alternative Fahrtrouten für das Fahrzeug gibt, anhand der Signale der Sensoren die Wahrscheinlichkeiten für die alternativen Fahrtrouten berechnet und die Vorausschau auf die vor dem Fahrzeug liegende Strecke für diejenige Fahrtroute durchführt, die der Fahrer mit größter Wahrscheinlichkeit wählen wird.
  2. Fahrerassistenzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren zur Erfassung von Objekten in der Umgebung des Fahrzeugs mindestens einen bildgebenden und/oder abstandsmessenden Sensor umfassen, mit dessen Hilfe das System Fahrspurmarkierungen und/oder Richtungspfeile auf der Fahrbahn und/oder Verkehrsschilder mit darin angezeigten alternativen Fahrtrouten erkennen kann, und dass die wahrscheinlichste Fahrtroute aufgrund der Position und/oder Positionsänderung des Fahrzeugs in Bezug auf eine oder mehrere erkannte Fahrspuren berechnet wird.
  3. Fahrerassistenzsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wahrscheinlichste Fahrtroute außerdem durch Vergleich mit früher gewählten Fahrtrouten berechnet wird.
  4. Fahrerassistenzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren zur Erfassung von Objekten in der Umgebung des Fahrzeugs mindestens einen abstandsmessenden Sensor umfassen, mit dessen Hilfe das System andere am Verkehr teilnehmende Fahrzeuge und/oder stehende Hindernisse erkennen kann, und dass die wahrscheinlichste Fahrtroute aufgrund der relativen Positionen und/oder Positionsänderungen zwischen dem eigenen und den anderen Fahrzeugen und/oder stehenden Hindernissen berechnet wird.
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