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Die
Erfindung betrifft ein elektrisches Seiteninstrument, wie E- Gitarren
oder E- Bässe
dessen Resonanzhohlkörper
als standardmäßiger Tonabnehmer
dient und dessen Saiten einerseits fest und andererseits über eine
Perle spannbar und über
Saitenreiter auf Abstand zum Klangkörper gehalten sind.
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Saiteninstrumente
bestehen im Wesentlichen aus einem Klangkörper und einem sich nach oben
erstreckenden Hals mit dem Griffbrett und darüber gespannten Saiten. Die
Saiten werden in der Regel am unteren Teil des Klangkörpers befestig
und am oberen Ende des Halses mittels Saitenwirbel gespannt und
gestimmt.
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Aus
der
DE 92 00 226 U1 ist
ein Saiteninstrument bekannt, das einen massiven länglichen Klangkörper besitzt
und die Saitenspannvorrichtung mittels Spannschrauben verstellbar
am unteren Teil des Klangkörpers
angeordnet ist.
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Diese
Art der Konstruktion ist insbesondere für Saitenstreichinstrumente
gedacht, nicht aber optimal für
gitarrenähnliche
elektrische Saiteninstrumente betreffs Herstellungskosten, Saitenverzug
und Klangeigenschaften ausgelegt.
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[Aufgabe der Erfindung]
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Instrument zu schaffen, dessen Gewicht,
Raumbedarf und Herstellungskosten deutlich geringer als bei herkömmlichen
Geräten
sind. Das Wechseln der Saiten soll einfach und schnell funktionieren.
Die hohen wechselnden Zugspannungen der Saiten und die damit verbundenen
Belastungen des Instruments, die durch einen Spieler hervorgerufen
sind, sollen sich auf die Klangqualität und Stimmlage möglichst
gering auswirken.
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Die
Aufgabe wird mit den erfindungsgemäßen Merkmalen des 1. Patentanspruchs
gelöst.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Das
elektrische Saiteninstrument besteht aus einem massiven, hohlen
quaderförmigen
Klangkörper,
der vorzugsweise aus Metall gefertigt ist, wobei die Grifffläche direkt
auf dem Hohlkörper
integriert ist.
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Die über dem
Klangkörper
einzeln gespannten Saiten sind an mindestens einem Ihrer Enden spannbar
befestigt und durch Saitenreiter gegenüber dem Resonanzkörper auf
Abstand gehalten. Unter jeder Saite sind im Resonanzkörper ein
oder mehrere Tonabnehmer angeordnet.
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Jede
Saite ist an ihrem einen Ende mittels einer Klemmeinrichtung fixiert
und an ihrem anderen Ende an einer Spanneinrichtung stimm- und spannbar
befestigt. Die spannbaren Befestigungen der Saiten bestehen aus
jeweils einem Spannschlitten, der innerhalb des hohlen Klangkörpers mittels
einer Schraubspindel in Längsrichtung
des quaderförmigen
Hohlkörpers
linear geführt
ist, wobei jede Saite einzeln oder alle Saiten gemeinsam durch eine
Saiteneinführungsöffnung in
den Hohlkörper
des Instruments eingeführt
werden.
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In
dem Spannschlitten wird jede Saite mit ihrer an einem Ende standardmäßig angebrachten Perle
in eine entsprechende Einlegebohrung gelegt und der Einlegebohrung
durch eine Nut zugeführt,
so dass die Saite mit ihrer Perle in Zugrichtung verklemmt und beim
Spannen der Saite in den Hohlkörper
einziehbar ist. Gleichzeitig schützt
die Innenwand des Hohlkörpers
die Saite gegen ein unbeabsichtigtes Herausspringen.
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Die
Saitenreiter sind am Instrument zweckmäßigerweise einzeln und in der
Höhe zum
Klangkörper
stufenlos verstellbar angeordnet.
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Die
Klemmeinrichtung zum festen Einklemmen der Saite besteht in einer
vorteilhaften Ausführung,
aus einer Zugklemmbuchse mit einem Kopfteil, in das die Saite eingeführt und
verklemmt wird.
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Das
Wechseln einer Saite erfolgt über
das Entspannen der Schraubspindel an der Saitenspannvorrichtung
mit Hilfe eines Innenbusschlüssels
der in Vorteilhafterweise am Instrument klemmbar befestigt ist.
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Der
gleiche Schlüssel
kann auch für
die Saitenreiter und die Saitenklemmeinrichtung verwendet werden.
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Wird
der Saitenspannschlitten in Richtung des anderen Ende des Instruments
verschoben, ist die Saite spannungslos und die Einlegebohrung für die Perle
sowie die Nut der Saitenlagerung wird durch die Saiteneinführungsöffnung am
Klangkörper vollständig sichtbar
und die Saite kann nach oben hin entnommen werden. Nachdem auch
die Schraube an der Klemmeinrichtung gelöst ist, kann die Saite vollständig entfernt
und durch eine Neue ersetzt werden, die in umgekehrter Reihenfolge
wieder eingesetzt wird.
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Diese
Prozedur ist bei allen Saiten die gleiche.
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Mittels
der Saitenreiter wird die Lage jeder Saite einzeln zum Tonabnehmer
und zum Resonanzkörper
eingestellt und anschließend
durch Links- oder Rechtsdrehen der Schraubspindel die Saite gestimmt.
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Durch
den bei diesem Instrument nicht mehr benötigtem Gitarrenkörper erhält man ein
auch im Design ansprechendes leichtes, transportables und platzsparendes
elektrisches Gerät.
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Trotz
ständig
wechselnden Schwingungsbelastungen bleiben die Saiten fest in ihrer
Position und behalten dadurch immer ihren genauen Ton. Ein permanentes
Nachstimmen der Saiten ist nicht mehr notwendig.
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Die
Herstellungskosten sind gravierend geringer als bei herkömmlichen
Saiteninstrumenten, da die verwendeten Materialien variabel sind
und die Fertigungskosten z.B. beim Stanzen und oder Fließpressen
in der Serienfertigung nur ein Bruchteil von dem betragen, was beim
Schleifen und aufwendigem Lackieren der Holzresonanzkörper der
Fall ist.
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[Beispiele]
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An
Hand von Zeichnungen werden der Aufbau und die Wirkungsweise der
Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1a Eine Gesamtansicht des Saiteninstrument
ohne Saiten,
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1b Eine Gesamtansicht des Saiteninstruments
mit Saiten,
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2 Eine
Detaildarstellung einer festen Saitenklemmung gemäß 1 mit
zugeordnetem Saitenreiter in einem Schnitt A-A,
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3 Eine
Detaildarstellung einer Saitenspanneinrichtung gemäß 1 mit
zugeordnetem Saitenreiter in einem Schnitt B-B,
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4 eine
Darstellung zur Erläuterung
der Wirkungsweise der Saitenspanneinrichtung.
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Die
Gesamtdarstellung des Saiteninstruments ist aus 1 zu
entnehmen wobei 1a das Instrument
mit und 1b ohne Saiten 8 darstellt.
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Das
Saiteninstrument besteht aus einem Klangkörper 1, der in Form
eines langgestreckten quaderförmigen
Hohlkörpers
ausgebildet ist, in dem an seinem einem Ende eine Saitenspannvorrichtung 4 (siehe
auch 3) und an seinem anderen gegenü berliegenden Ende eine fest
fixierbare Saitenklemmung 2 (siehe auch 2)
angeordnet ist und zwischen den beiden Saitenbefestigungen 2, 4 auf
der Oberseite des Klangkörpers 1,
die gleichzeitig den wesentlichen Teil einer Grifffläche 9 bildet,
die stimmbaren Saiten 8 (1b)
durch Saitenreiter 6 in einem Abstand zum Klangkörper 1 gespannt
sind.
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Ferner
sind in die Oberseite des Klangkörpers 1 Tonabnehmer 5 eingelassen.
Für die
Zuführung
der Saiten 8 zu der Saitenspannvorrichtung 4 dienen
Saiteneinführungsöffnungen 3,
die in dem Hohlkörper 1 angeordnet
sind.
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Wie
in 2 dargestellt besteht die Saitenklemmung 2 aus
einer Saitenklemmschraube 11 und einer Zugklemmbuchse 10 mit
Innengewinde 14, an der sich längs mittig eine Bohrung 13 befindet,
die zur Aufnahme einer Saite 8 nötig ist. Die Zugklemmbuchse 10 besitzt
ein im Durchmesser größer ausgebildetes
Kopfteil 12 und der Mittelpunkt der Bohrung 13 befindet
sich in etwa mittig in der Stufe zwischen dem Kopfteil 12 und
dem unteren Teil der Zugklemmbuchse 10. Die dadurch entstandene
gewölbte
Fläche
im Kopfteil 12 dient zur Flächenpressung der Saite 8 gegen
den Klangkörper 1 und
bewirkt somit eine feste Klemmung. Da die gewölbte Fläche relativ groß ist, entstehen
im Vergleich zur Pressung gegen die Fläche am Klangkörper 1 nur
sehr geringe Abscherkräfte
an den Saiten 8.
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Durch
weniges Verdrehen der Saitenklemmschraube 11 bewegt sich
die Zugklemmbuchse 10 in Gegenrichtung zum Klangkörper 1,
welche so, die in Längsrichtung
zum Klangkörper 1 liegende
Bohrung 13 freigibt.
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Das
freie Ende der Saite 8 wird durch die Saitenklemmbohrung 13 geführt und
durch Drehen in die andere Richtung derart auf den Klangköper 1 gedrückt, dass
es fest fixiert und geklemmt ist, wobei die Saite 8 nicht
in Längsrichtung
verformt wird, wodurch ein Stauchen und Strecken der Saite 8 nicht stattfindet.
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Sowohl
die klemmseitig angeordneten als auch die spannseitig angeordneten
Saitenreiter 6 weisen, wie in 2 und 3 dargestellt,
am oberen Ende zwei halbrunde, dem Radius der Saite 8 entsprechende
Nuten bzw. Einkerbungen 16 auf. Die Nuten 16 enden
einerseits mit einem geringem und andererseits mit einem starken
Gefälle,
entsprechend einem Winkel, der durch das Spannen der Saiten 8 über den
Saitenreitern 6 erzeugt wird und damit die Saiten 8 keinen
großen
Biegebelastungen ausgesetzt sind.
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Die
vorzugsweise genormten Saitenreiterverstellschrauben 15 besitzen
einen im Durchmesser größeren Zylinderkopf
als die am Boden des Klangkörpers 1 befindlichen
Zugangsbohrungen 24, wodurch sich, bei einer senkrechten
Kraft zur Saitenreiterverstellschraube 15, hervorgerufen
durch den Druck der Saite 8, die überstehende Kreisringfläche des
Zylinderkopfes der Schraube 15 zum Boden und der kleineren
Zugangsöffnung 24 des
Klangkörpers 1 abstützt.
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Außerdem kann
durch ein Verdrehen der Saitenreiterverstellschrauben 15 über die
Innengewinde 14 der Saitenreiterbuchsen 6, die
Höhe und die
Winkellage der Saiten 8 zum Klangkörper 1 und zu den
Tonabnehmern 5 individuell verstellt werden.
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Die
Abbildung 3 stellt vergrößert den Aufbau
der Saitenspanneinrichtung 4 mit den zugeordneten Saitenreitern 6 aus 1a in einem vergrößerten Seitenschnitt (A:A)
dar.
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Die
Saitenspanneinrichtung 4 besteht aus einem, jeder Saite 8 zugeordneten
Saitenspannschlitten 17, der innerhalb des Hohlkörpers 1 auf
einer Schraubspindel 18 verschiebbar angeordnet ist. Die Schraubspindeln 18 sind
vorzugsweise in einem Deckel 7 am Ende des hohlen Klangkörper 1 in
Spannschraubenbohrungen 23 gelagert.
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Alle
Saitenspannschlitten 17 besitzen eine Einlegebohrung 19,
in Form eines Sackloches zur Aufnahme einer Saitenperle 21 (4,
standardmäßige Verdickung
an handelsüblichen
Saiten), wobei die Saite 8 durch eine Nut 22 der
Einlegebohrung 19 zugeführt
ist.
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Jedem
Saitenspannschlitten 17 ist ein Saitenreiter 6,
wie bereits in 2 beschrieben, zugeordnet, der
sich individuell für
jede Saite 8 in seiner Höhe verstellen lässt.
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Die
Saitenreiterverstellschrauben 15, die Schraubspindeln 18 und
die Saitenklemmschrauben 11 (dargestellt in 2)
können
alle mit einem gleichen Innenbusschlüssel gedreht werden.
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Die
Wirkungsweise der Saitenspanneinrichtung 4 ist in 4 dargestellt,
wobei 4a das Einlegen einer Saite 8 zeigt
und 4b das Spannen.
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Um
eine Saite 8 entnehmen bzw. einlegen zu können, wird
der Spannschlitten 17 durch Linksdrehen der Spannschraubspindel 18 zur
Saiteneinführungsöffnung 3 bewegt,
wodurch die Saiteneinlegebohrung 19 mit der Saitenführungsnut 22 sichtbar wird.
In dieser Stellung ist es dann möglich
eine der Saiten 8 nach oben durch die Saiteneinführungsöffnung 3 schnell
und einfach zu wechseln.
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Wenn
nun eine Saite 8 mit der Perle 21 eingelegt ist,
wird die Spannschraube 18 nach rechts gedreht und somit
der Schlitten 17 wieder in den Klangkörper 1 des Instruments
gezogen. An den aneinanderliegendenden Halbkreisen von Saiteneinlegebohrung 19 und
der Perle 21 entstehen je nach Lage des Spannschlittens 17 und
bei Festklemmung der Saite 8 am anderen Ende des Klangkörpers 1 (2)
eine Flächenpressung,
die die Saite 8 auf Zugspannung bringt, und somit ein Stimmen
der Saite 8 ohne großen
Aufwand ermöglicht.
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- 1
- Klangkörper, Hohlkörper
- 2
- Feste
Seitenklemmen
- 3
- Saiteneinführungsöffnung
- 4
- Saitenspannvorrichtung
- 5
- Tonabnehmer
- 6
- Saitenreiter
- 7
- Deckel
- 8
- Saiten
- 9
- Saitengrifffläche
- 10
- Zugklemmbuchse
- 11
- Saitenklemmschraube
- 12
- Kopfteil
- 13
- Saitenklemmbohrung
- 14
- Innenzugspanngewinde
- 15
- Saitenreiter
Verstellschraube
- 16
- Saitenreiterführungsnut
- 17
- Spannschlitten
- 18
- Schraubspindel
- 19
- Einlegebohrung
für Saitenperle
- 20
- Spanngewinde
- 21
- Saitenperle
- 22
- Saitenführungsnut
- 23
- Spannschraubenbohrung
- 24
- Zugangsbohrung