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Die
Erfindung betrifft einen Gurtbringer für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
dem Stand der Technik bekannte Gurtbringer umfassen jeweils eine
Gurtführungseinrichtung
zum Führen
eines Sicherheitsgurtes und eine Bewegungseinrichtung zum Bewegen
der Gurtführungseinrichtung
auf einer Führungsbahn
aus einer Ruheposition in eine Anbietposition. Die Anbietposition
ist derart im Fahrzeuginnenraum angeordnet, dass eine auf einem
Kraftfahrzeugsitz befindliche Person den mittels der Bewegungseinrichtung
herangeführten
Sicherheitsgurt auf eine bequeme Art und Weise greifen kann, um
sich anzuschnallen zu können.
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Beispielsweise
aus der
DE 36 33 902
A1 ist ein Gurtgeber bekannt, dessen Bewegungseinrichtung
die Gurtführungseinrichtung
auf einer linearen Führungsbahn
aus einer Ruheposition in eine Anbietposition überführt. Während der Gurtbringer fest
an der Innenverkleidung, beispielsweise im Bereich der B-Säule, befestigt
ist, lässt
sich die Position insbesondere der vorderen Fahrzeugsitze entlang
der Fahrzeuglängsachse
(X-Achse) variieren. Aus diesem Grund kann es für bestimmte Sitzpositionen
zu Kollisionsproblemen insbesondere zwischen der Rückenlehne
des Sitzes und dem Gurtbringer kommen, wenn die Gurtführungseinrichtung
auf seiner Führungsbahn
bewegt wird.
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Insbesondere
bei nur geringem Bauraum zwischen den Rückenlehnen der Fahrzeugsitze
und der gegenüberliegenden
Innenverkleidung des Kraftfahrzeuges kann mit den aus dem Stand
der Technik bekannten Gurtbringern der Sicherheitsgurt nicht in sämtlichen
Positionen des Fahrzeugsitzes kollisionsfrei in die Anbietposition
herangeführt
werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, einen
Gurtbringer bereitzustellen, der die vorangehend genannten Nachteile
auf einfache Weise überwindet.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Gurtbringer mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
die Bewegungseinrichtung derart auszubilden, dass die Führungsbahn
zumindest abschnittsweise gekrümmt verläuft und/oder
dass sich die Gurtführungseinrichtung
bei der Bewegung auf der Führungsbahn
zumindest auf einem Abschnitt der Führungsbahn derart dreht, dass
sich der Platzbedarf der Gurtführungseinrichtung
in einer Orientierung quer zur Führungsbahn reduziert.
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Durch
das kumulative oder alternative Vorsehen dieser beiden Maßnahmen
ist es möglich,
eine enge Bauraumsituation zwischen der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes
und der benachbart angeordneten Innenverkleidung, beispielsweise
der Fahrzeugtür
oder der B-Säule,
optimal auszunutzen.
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Zum
einen gewährleistet
eine gekrümmte Führungsbahn,
die entweder als Überlagerung
translatorischer und rotatorischer Bewegungen oder als eine einzige
oder eine Überlagerung
mehrerer rotatorischer Bewegungen ausgebildet ist, dass der Sicherheitsgurt
mittels der Gurtführungseinrichtung
für sämtliche
Verstell-Positionen des Kraftfahrzeugsitzes in die Anbietposition überführbar ist,
ohne dass es dabei zu einer Kollision mit der Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes
kommt.
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Zum
anderen gewährleistet
die derartige Drehung der Gurtführungseinrichtung
auf der Führungsbahn,
dass sich der Platzbedarf der Gurtführungseinrichtung in einer
Orientierung quer zur Führungsbahn
reduziert, so dass die Führungsbahn
in geringerem Abstand an der benachbarten Sitzrückenlehne vorbeiführbar ist.
Dies setzt selbstverständlich
voraus, dass die Gurtführungseinrichtung
in Bezug auf deren Drehachse zumindest während der Drehung nicht rotationssymmetrisch
sondern rotationsasymmetrisch ausgebildet ist.
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Bevorzugt
ist die Bewegungseinrichtung derart ausgebildet, dass die auf die
durch Fahrzeuglängsachse
(X-Achse) und Fahrzeugquerachse (Y-Achse) aufgespannte Grundebene
des Kraftfahrzeugs (X-Y-Ebene) projizierte Führungsbahn zumindest abschnittsweise
gekrümmt
verläuft.
Die projizierte Führungsbahn
ist dabei nur wenig kürzer
als die üblicherweise
nicht in der X-Y-Ebene liegende gekrümmte Führungsbahn. Dies lässt sich
insbesondere dadurch realisieren, dass der Verlauf der Führungsbahn
an jedem Punkt zwischen der Ruheposition und der Anbietposition
weniger als 25° zur X-Y-Ebene geneigt ist.
Bevorzugt beträgt
die Schräglage
des Führungsbahnverlaufs
an jedem Punkt zwischen der Ruheposition und der Anbietposition
weniger als 15°.
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Eine
Ausführungsvariante
bezüglich
der Drehung der Gurtführungseinrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Gurtführungseinrichtung bei der Bewegung
auf der Führungsbahn
zumindest auf einem Abschnitt der Führungsbahn um eine Drehachse
dreht, die im Wesentlichen parallel zu der durch die Bewegung vorgegebenen
Bewegungsrichtung orientiert ist. „Im Wesentlichen parallel" wird in Bezug auf
die Orientierung der Drehachse derart verstanden, dass Schräglagen von
bis zu 10° zwischen der
Drehachse und der Führungsbahn
auftreten können.
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Eine
bevorzugte weitere Ausführungsvariante
bezüglich
der Drehung der Gurtführungseinrichtung
während
der Bewegung auf der Führungsbahn zeichnet
sich dadurch aus, dass sich die Gurtführungseinrichtung bei der Bewegung
auf der Führungsbahn
auf kontinuierliche Weise um ihre Drehachse dreht. Dies kann dadurch
erreicht werden, dass das Führungsmittel
in der Anbietposition über seine
gesamte Erstreckungslänge
eine gleichmäßige Verdrillung
um dessen Erstreckungsachse aufweist. Ebenso ist jedoch denkbar,
dass die vergleichbar orientierte Verdrillung ungleichmäßig und/oder
abschnittsweise am Führungsmittel
vorgesehen sind.
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Bevorzugt
weist die Bewegungseinrichtung ein mit der Gurtführungseinrichtung gekoppeltes Führungsmittel
zum Bewegen der Gurtführungseinrichtung
auf der Führungsbahn
auf. In einer vorteilhaften Ausführungsform
ist das Führungsmittel
starr mit der Gurtführungseinrichtung
gekoppelt. Wenn in dieser Ausführungsform
eine Drehung der Gurtführungseinrichtung
vorgesehen ist, so dreht sich das Führungsmittel zwangsläufig gemeinsam
mit der Gurtführungseinrichtung.
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Es
ist von Vorteil, wenn das Führungsmittel derart
ausgebildet ist, dass es sich in der Ruheposition der Gurtführungseinrichtung
auf einfache Weise vollständig
hinter einer Innenverkleidung im Bereich der B-Säule eines Kraftfahrzeuges anordnen
lässt.
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Es
ist vorteilhaft, wenn das Führungsmittel eine
Ausdehnung aufweist oder auf eine solche Ausdehnung expandierbar
ist, die mindestens dem Abstand zwischen der Ruheposition und der
Anbietposition der Gurtführungseinrichtung
entlang der Führungsbahn
entspricht. Dabei ist das Führungsmittel entlang
seiner Ausdehnung zumindest abschnittsweise gekrümmt und/oder in Bezug auf seine
Erstreckungsrichtung verdrillt ausgebildet. Der Einsatz aller aus
dem Stand der Technik bekannten mechanischen Führungssysteme als Führungsmittel
ist dabei denkbar, insbesondere Führungsmittel in Form gerader
und gekrümmter
Teleskoparme oder in Form elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch
bewegbarer Stangen.
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Üblicherweise
umfasst die Bewegungseinrichtung eine Antriebseinheit, die zur Realisierung der
Bewegung der Gurtführungseinrichtung
mit dem Führungsmittel
zusammenwirkt. Dabei weist die Antriebseinheit einen Motor und eine
mit dem Motor zusammenwirkende Getriebeeinheit auf.
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Bevorzugt
ist die Gurtführungseinrichtung als
Greifeinrichtung mit einer Hand und einem an der Hand beweglich
angeordneten Finger ausgebildet. Durch einen beweglich an der Hand
angelenkten Finger lässt
sich die Breite der Greifeinrichtung in Bezug auf die Fahrzeuggrundebene
vergrößern. Auf
diese Weise wird sichergestellt, dass ein Sicherheitsgurt durch
die Gurtführungseinrichtung
erfasst wird, wenn sich diese aus der Ruheposition in die Anbietposition bewegt.
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Eine
besonders einfache Variante des Gurtgebers ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsmittel
als Stange ausgebildet ist. Zur Realisierung einer gekrümmten Führungsbahn
weist die Stange beispielsweise eine um einen Radius gleichmäßig gekrümmte Außenkontur
auf. Zusätzlich
oder alternativ wird die Drehung der Gurtführungseinrichtung während der
Bewegung auf der Führungsbahn dadurch
realisiert, dass die Stange in Bezug auf dessen Erstreckungsrichtung
zumindest abschnittsweise verdrillt ausgebildet ist. Die Verdrillung
der Stange realisiert die gewünschte
Drehung der Gurtführungseinrichtung
auf besonders einfache Weise, weil neben dem strukturellen Merkmal
der Verdrillung keine zusätzlichen
Mittel für
die gewünschte
Drehung der Gurtführungseinrichtung
erforderlich sind.
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Mit
Vorteil weist eine gekrümmte
und/oder verdrillte Stange entlang ihrer Erstreckungsrichtung nebeneinander
angeordnete Zahnsegmente auf. Diese Zahnsegmente können auf
bekannte Weise mit einer entsprechend ausgebildeten Getriebeeinheit
und einem Motor zur Realisierung der zumindest abschnittsweise gekrümmten Bewegung
auf der Führungsbahn
und/oder der Drehung der Gurtführungseinrichtung
während
der Bewegung auf der Führungsbahn
zusammenwirken.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden im Zusammenhang
mit den nachfolgenden Figuren bevorzugter Ausführungsformen des Gurtgebers
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 – eine schematische
Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gurtbringers;
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2 – eine schematische
Schnittansicht eines Gurtbringers ähnlich 1 in einer
Orientierung parallel zur Grundebene eines Kraftfahrzeuges;
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3a – eine schematische
Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform des Gurtgebers in der
gleichen Orientierung wie 2;
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3b – der Gurtbringer
gemäß 3a in einer
Position zwischen Ruhe- und Anbietposition;
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3c – der Gurtbringer
gemäß 3a und 3b nach
Erreichen der Anbietposition;
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4 – eine Seitenansicht
des Gurtbringers aus 1 und
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5 – eine perspektivische
Seitenansicht des Gurtbringers aus 1.
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1 zeigt
die perspektivische schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform
des Gurtbringers. Die Gurtführungseinrichtung 1 ist
als Kombination einer Hand 10 mit daran in Richtung Fahrzeuginnenraum
verschwenkbar angelenktem Finger 11 ausgebildet. Hand 10 und
Finger 11 umgreifen einen Bereich, in dem ein in 1 nicht
dargestellter Sicherheitsgurt zu liegen kommt, wenn dieser mittels
der Gurtführungseinrichtung 1 in
eine Anbietposition bewegt wird. Diese Anbietposition ist üblicherweise
derart im Fahrzeuginnenraum benachbart zur Rückenlehne L eines Fahrzeugsitzes
angeordnet, dass eine Person auf dem Fahrzeugsitz den Sicherheitsgurt
aus der Anbietposition heraus bequem greifen kann, um sich damit
anzuschnallen.
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Die
Gurtführungseinrichtung 1 ist
starr mit einem Führungsmittel
in Form einer Stange 21 gekoppelt. Die Stange 21 lässt sich über eine
in dieser Darstellung nicht sichtbare Motoreinrichtung aus einer Öffnung O
der Innenverkleidung VKB im Bereich der B-Säule eines Kraftfahrzeuges aus-
und einfahren. 1 zeigt den Gurtbringer mit
seiner Gurtführungseinrichtung 1 in
der Anbietposition. Dabei kommt die Hand 10 mit dem nicht
dargestellten Sicherheitsgurt neben der Rückenlehne L eines Kraftfahrzeugsitzes zu
liegen. Diese Anbietposition ist benachbart zur Türinnenverkleidung
VKT und zur Rückenlehne
L angeordnet.
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Die
vorliegende erste Ausführungsform
des Gurtbringers weist neben der dargestellten Anbietposition eine
Ruheposition der Gurtführungseinrichtung 1 auf.
In der Ruheposition kommt die Gurtführungseinrichtung 1 im
Bereich der Öffnung
O der Türinnenverkleidung
VKB nahe der B-Säule
zu liegen. In dieser Ruheposition besteht zwischen Gurtführungseinrichtung 1 und
dem in dieser Zeichnung nicht dargestellten Sicherheitsgurt kein
Kontakt. Wenn die Stange 21 mittels der hinter der Innenverkleidung
VKB im Bereich der B-Säule
angeordneten Motoreinrichtung aus der Öffnung O herausgeschoben wird,
und sich dadurch die Gurtführungseinrichtung 1 auf
einer Führungsbahn
aus der Ruheposition in die Anbietposition bewegt, so wird der nicht
dargestellte Sicherheitsgurt in einer zwischen Ruhe- und Anbietposition
befindlichen Fangposition mit der Gurtführungseinrichtung 1 in
Kontakt treten. Dazu klappt der verschwenkbar angelenkte Finger 11 kurz
nach dem Verlassen der Ruheposition in Richtung des Kraftfahrzeuginnenraums
auf, um zusammen mit der Hand 10 einen hinreichend breiten
Fangbereich für
den Sicherheitsgurt zu bilden. Aus der Fangposition bewegt sich
die Gurtführungseinrichtung 1 zusammen
mit dem eingefangenen Sicherheitsgurt auf der Führungsbahn weiter in die Anbietposition
benachbart zur Rückenlehne
L des Kraftfahrzeugsitzes.
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Die
Stange 21 ist in Richtung Fahrzeuginnenraum leicht konkav
ausgebildet. Dadurch verläuft die
Gurtführungseinrichtung 1 zwischen
der Ruheposition und der Anbietposition auf einer leicht gekrümmten Führungsbahn.
Die Stärke
der Krümmung hängt vom
jeweils zur Verfügung
stehenden Bauraum zwischen der Rückenlehne
L eines Kraftfahrzeugsitzes und den benachbarten Innenverkleidungselementen
VBK und VKT der B-Säule
bzw. der Kraftfahrzeugtür
ab. Durch die konkave Ausbildung der Stange 21 ist es möglich, die
Gurtführungseinrichtung 1 aus
der Ruheposition bogenförmig
um die Rückenlehne
L herum in die Anbietposition zu führen. Zusätzlich zur bogenförmigen Führungsbahn
ist es möglich,
die Gurtführungseinrichtung 1 derart
zu drehen, dass sich der Platzbedarf der Gurtführungseinrichtung in einer
Orientierung quer zur Führungsbahn reduziert.
Bei der in 1 gezeigten Variante des Gurtgebers
dreht sich die Stange 21 zusammen mit der starr daran gekoppelten
Gurtführungseinrichtung 1 um
eine parallel zur Bewegungsrichtung auf der Führungsbahn orientierten Drehachse.
Durch diese Drehung benötigt
die Gurtführungseinrichtung
in der Projektion auf die Fahrzeuggrundebene betrachtet quer zur
Führungsbahn
weniger Platz. Um den geringeren Platzbedarf dafür nutzen zu können, die
Führungsbahn
der Gurtführungseinrichtung
näher an
die Rückenlehne
L zu positionieren, muss die Drehung erfolgen, noch bevor die Gurtführungseinrichtung
an der Rückenlehne
L vorbeifährt.
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Die
beiden kumulativ oder alternativ einsetzbaren Maßnahmen zur verbesserten Ausnutzung des
Raumes zwischen Sitzrückenlehne
L und den benachbarten Innenverkleidungselementen werden in den 2 sowie 3a bis 3c nochmals
verdeutlicht. Diese Figuren zeigen jeweils schematische Schnittansichten
zweier Ausführungsvarianten
des Gurtgebers in einer Orientierung parallel zur Fahrzeuggrundebene
(X-Y-Ebene), wobei die zur Sitzrückenlehne
L benachbarten Innenverkleidungselemente nicht dargestellt sind.
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2 zeigt
einen Gurtgeber ähnlich
zu 1. Die Rückenlehne
L des Kraftfahrzeugsitzes lässt
sich entlang der parallel zur X-Achse ausgerichteten Geraden P in
verschiedene Positionen L, L' verfahren.
Der Gurtgeber ist wie in 1 mit einer Gurtführungseinrichtung 1 in
Form einer Hand 10 und eines verschwenkbar an der Hand 10 angelenkten
Fingers 11 ausgebildet. Die Gurtführungseinrichtung 1 ist
starr mit einem Führungsmittel
in Form einer gekrümmten
Stange 21 ausgebildet. Die Stange 21 ist vollständig aus
einer hier nur schematisch dargestellten Öffnung O eines Innenverkleidungselements ausgefahren,
so dass die Gurtführungseinrichtung 1 den
nicht dargestellten Sicherheitsgurt in der Anbietposition hält. Dadurch,
dass das Führungsmittel
des Gurtbringers als gekrümmte
Stange 21 ausgebildet ist, beschreibt die gekrümmte Stange 21 in
dem gezeigten ausgefahrenen Zustand die Führungsbahn 20, auf
der die Gurtführungseinrichtung 1 aus
der Ruheposition O in die gezeigte Anbietposition verfahren wird.
Wäre die
Stange 21 nicht gekrümmt
sondern geradlinig ausgebildet, so kollidierte die Gurtführungseinrichtung 1 zwangsläufig mit
der Rückenlehne
L, L'. Dies wird
durch die strichpunktierte Verbindungslinie zwischen der Öffnung O
und der Gurtführungseinrichtung 1 verdeutlicht.
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Die 3a bis 3c zeigen
eine zweite Variante des Gurtgebers in drei aufeinanderfolgenden
Positionen der Gurtführungseinrichtung 1 auf
der Führungsbahn, wobei
die Schnittansicht identisch zu 2 orientiert
ist. Wie bei der in 2 dargestellten ersten Variante
des Gurtbringers umfasst die Gurtführungseinrichtung 1 der
zweiten Variante des Gurtbringers eine Hand 10 und einen
verschwenkbar daran angelenkten Finger 11. Im Unterschied
zur ersten Variante ist der Finger 11 in Richtung Fahrzeuginnenraum
verschwenkbar angelenkt. Die Gurtführungseinrichtung 1 ist
starr mit einem Führungsmittel
in Form einer Stange 21 gekoppelt. Im Unterschied zu der
ersten Ausführungsvariante
des Gurtgebers ist die Stange 21 in den 3a bis 3c nicht
gekrümmt
sondern geradlinig ausgebildet. Daraus resultiert, dass die Gurtführungseinrichtung 1 aus
einer Ruheposition im Bereich einer schematisch dargestellten Öffnung O
der Innenverkleidung in die in 3c dargestellte
Anbietposition mittels einer Bewegung auf einer geradlinigen Führungsbahn 20 überführt wird.
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3a zeigt
die Gurtführungseinrichtung 1 mit
in Richtung Fahrzeuginnenraum verschwenktem Finger 11,
so dass die Gurtführungseinrichtung 1 einen
in der 3a nicht gezeigten Sicherheitsgurt zwischen
Finger 11 und Hand 10 greift und bei der weiteren
Bewegung auf der Führungsbahn 20 mitführt. Aus 3a ist
erkennbar, dass der Finger 11 derart weit in Richtung Innenraum
verschwenkt ist, dass es während
einer weiteren geradlinigen Bewegung der Gurtführungseinrichtung 1 auf
der Führungsbahn 20 zwangsläufig zu
einem Kollisionsproblem mit der benachbart angeordneten Sitzrückenlehne
L kommt. Dieses Kollisionsproblem wird bei der zweiten Variante
des Gurtgebers allein dadurch vermieden, dass die Gurtführungseinrichtung 1 nach dem
Einfangen des Sicherheitsgurtes um eine parallel zur Stange 21 orientierte
Drehachse derart verdreht wird, dass Finger 11 und Hand 10 der
Gurtführungseinrichtung
in der Projektion auf die Fahrzeuggrundebene einen schmaleren Flächenbereich
umgreifen. Aus 3b ist erkennbar, dass auf diese Weise
der Platzbedarf der Gurtführungseinrichtung 1 quer
zur Bewegungsrichtung und somit in Richtung der Sitzrückenlehne
L derart reduziert wird, dass ein Vorbeiführen der Gurtführungseinrichtung
an der Sitzrückenlehne
L möglich
ist. Die zweite Variante des Gurtbringers ermöglicht es also, die Gurtführungseinrichtung 1 auch
auf einer linearen Bewegungsbahn 20 bei einem geringen
Platzangebot an der Sitzrückenlehne
L vorbei in die in 3c dargestellte Anbietposition
zu bringen.
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Die 4 und 5 zeigen
den Gurtbringer aus 1 in einer Seiten- bzw. in einer
perspektivischen Schrägansicht.
Die Bewegungseinrichtung 2 zum Bewegen der Gurtführungseinrichtung 1 auf
einer Führungsbahn
aus einer Ruheposition in eine Anbietposition umfasst eine um einen
Radius R gekrümmte
Stange 21 und einen mit der Stange 21 zusammenwirkenden
Motor 23 mit einer Getriebeeinheit 24. Die Stange 21 ist an
ihrem einen Ende starr mit der Gurtführungseinrichtung 1 gekoppelt.
Diese Gurtführungseinrichtung 1 umfasst
eine Hand 10 und einen verschwenkbar an der Hand 10 angelenkten Finger 11.
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Der
Motor 23 mit der Getriebeeinheit 24 lässt sich
zur Montage des Gurtbringers mittels einer Befestigungseinrichtung
an der Karosserie eines Kraftfahrzeuges befestigen. Die Gurtführungseinrichtung 1 ist
dann mittels der durch den Motor 23 verfahrbaren Stange 21 relativ
zur Kraftfahrzeug-Karosserie zwischen der Ruheposition und der Anbietposition hin
und her bewegbar. Durch die Krümmung
der Stange 21 um den Radius R bewegt sich die Gurtführungseinrichtung 1 zwischen
der Ruhe- und der Anbietposition auf einer mit dem Radius R gekrümmten Führungsbahn.
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Zusätzlich zu
der Bewegung der Gurtführungseinrichtung 1 auf
einer gekrümmten
Führungsbahn
ist eine Drehung der Gurtführungseinrichtung 1 um
eine Drehachse, die im Wesentlichen parallel zu der durch die Bewegung
vorgegebene Bewegungsrichtung orientiert ist, dadurch realisiert,
dass die Stange 21 um ihre Erstreckungsrichtung E verdrillt ausgebildet
ist. Im vorliegenden Fall ist eine gleichmäßige Verdrillung der Stange 21 von
15° über den gesamten
Verschubweg zwischen Ruhe- und Anbietposition der Gurtführungseinrichtung 1 vorgesehen. An
Stelle einer kontinuierlichen Verdrillung ist es ebenso denkbar,
dass die Stange 21 lediglich abschnittsweise verdrillt
ausgebildet ist. Ein verdrillter Abschnitt ist dabei beispielsweise
so angeordnet, dass die Drehung der Gurtführungseinrichtung 1 ausschließlich zwischen
der Ruheposition und den Bereichen erfolgt, in denen die Gefahr
einer Kollision der Gurtführungseinrichtung 1 mit
der Sitzrückenlehne
droht.
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In 5 ist
erkennbar, dass die mit einem Radius R gekrümmte Stange 21 bevorzugt
als Zahnstange mit benachbart entlang ihrer Erstreckungsachse E
angeordneten Zahnsegmenten 25 ausgebildet ist. Die Getriebeeinrichtung 24 liegt
folglich in Form eines mit den Zahnsegmenten 25 zusammenwirkenden
Zahnradgetriebes vor. Die über
die Hublänge
der Zahnstange 21 kontinuierliche Verdrillung von 15° ist anhand
der räumlichen
Orientierung der Zahnsegmente 25 erkennbar.
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Abschließend wird
betont, dass die vorangehend beschriebene Ausformung der Gurtführungseinrichtung 1 lediglich
beispielhaft ist. Die Gurtführungseinrichtung 1 kann
ebenso als Greifarm ohne bewegliche Elemente ausgebildet sein. Außerdem ist denkbar,
dass die Gurtführungseinrichtung 1 permanent
mit dem Sicherheitsgurt in Kontakt steht, so dass während der
Bewegung der Gurtführungseinrichtung 1 kein „Einfangen" des Sicherheitsgurtes
erforderlich ist. Damit durch die vorangehend beschriebene Drehung der
Gurtführungseinrichtung 1 deren Platzbedarf
quer zur Bewegungsrichtung reduziert wird, ist es lediglich erforderlich,
dass die Gurtführungseinrichtung 1 rotationsasymmetrisch
zu seiner Drehachse ausgebildet ist. Seine Drehachse ist dabei im
Wesentlichen parallel zu der durch die Bewegung der Gurtführungseinrichtung
auf der Führungsbahn
vorgegebene Bewegungsrichtung orientiert.
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- 1
- Gurtführungseinrichtung
- 10
- Hand
- 11
- Finger
- 2
- Bewegungseinrichtung
- 20
- Führungsbahn
- 21
- Führungsmittel,
Stange
- 23
- Motor
- 24
- Getriebeeinrichtung
- 25
- Zahnsegmente
- L
- Rückenlehne
Kraftfahrzeugsitz
- O
- Öffnung in
einem Innenverkleidungselement
- VKB
- Innenverkleidungselement
der B-Säule
- VKT
- Innenverkleidungselement
der Fahrzeugtür