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Die
Erfindung betrifft eine Rohr-Verbindungsbaugruppe nachdem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Rohr-Baugruppe
nach Anspruch 18 mit einer derartigen Rohr-Verbindungsbaugruppe
sowie nach Anspruch 21 eine Schiebehülse für diese Baugruppen.
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In
der Praxis ist bei diesen bekannten Baugruppen, insbesondere bei
Anwendungen mit häufigen
Temperaturwechseln, eine Undichtigkeit nicht auszuschließen, beziehungsweise
nur mit großem Herstellungs-
beziehungsweise Montageaufwand vermeidbar.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rohr-Verbindungsbaugruppe
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass auch bei
Anwendungen mit häufigen
Temperaturwechseln eine Dichtigkeit sicher gegeben ist, wobei sich
der Fertigungsbeziehungsweise Montageaufwand in Grenzen halten soll.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch
eine Rohr-Verbindungsbaugruppe mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils
des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß wurde
erkannt, dass die Undichtigkeiten beim Stand der Technik darauf
zurückzuführen sind,
dass die einzelnen Komponenten der Rohr-Verbindungsbaugruppe aufgrund
ihres unterschiedlichen Längenausdehnungsverhaltens
nicht dauerhaft dichtend aneinander anliegen. Ein Hauptproblem,
das erkannt und gelöst
wurde, liegt dabei darin, dass die Schiebehülse nach dem Stand der Technik
bei einer Temperaturänderung
der Rohr-Verbindungsbaugruppe ihren Innenumfang kaum ändert. Dies
führt dazu,
dass sich das eingepresste Rohr bei einer Erwärmung nicht im erforderlichen Maße im Umfang
ausweiten kann, sodass es zu Fließvorgängen des Rohrmaterials in axialer
Richtung beziehungsweise zu einer plastischen Formänderung
des Rohrs und/oder des Stützkörpers kommt. Insbesondere
dann, wenn Temperaturzyklen mit Erwärmung und darauffolgender Abkühlung oft
aufeinanderfolgen, führt
dies auf Dauer dazu, dass die Presskraft zwischen dem Stützkörper und
dem Rohr immer geringer wird. Dies ist die Ursache für die beim Stand
der Technik beobachteten Undichtigkeiten. Durch die erfindungsgemäß ausgebildete
Schiebehülse
ist gewährleistet,
dass diese bei einer temperaturbedingten Ausdehnung oder Kontraktion
auch ihren Umfang ändern
kann. Die Schiebehülse
kann daher „atmen", was nachfolgend
auch als Umfangsänderungswirkung
bezeichnet wird. Bei einer Erwärmung
kann die Schiebehülse
also im Umfang zunehmen. Dies ermöglicht es dem gepressten Rohr
sich ebenfalls im Umfang auszuweiten, sodass die unerwünschten
Fließvorgänge beziehungsweise
plastischen Verformungen reduziert sind beziehungsweise gar nicht
auftreten. Auch nach vielen Temperaturwechseln bleibt auf diese
Weise die Dichtigkeit der Rohr-Verbindungsbaugruppe erhalten.
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Bei
einer Schiebehülse
nach Anspruch 2 wird der erfindungsgemäße Effekt der Änderung
des inneren Umfangs durch den Einsatz mindestens eines Radiusänderungsabschnitts
bewirkt. Bei einer Ausdehnung wird dieser Radiusänderungsabschnitt gestreckt,
sodass sich der Umfang der Schiebehülse vergrößern kann. Bei einem thermischen
Zusammenziehen wird die Schiebehülse
im Bereich des Radiusänderungsabschnitts
gestaucht, sodass ebenfalls eine gewünschte Änderung des inneren Umfangs,
nämlich
eine Verkleinerung, stattfinden kann. Damit der Radiusänderungsabschnitt
längs des
eingepressten Rohr-Endabschnitts die gewünschte Umfangsänderungswirkung
haben kann, muss er sich zumindest auch längs der Längsachse der Schiebehülse erstrecken.
Ein gleichzeitiger Erstreckungsanteil quer zu dieser Längsachse
ist ebenfalls möglich.
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Eine
Formung des Radiusänderungsabschnitts
nach Anspruch 3 vermeidet große
lokale Spannungsänderungen
im Pressbereich. Dies führt zu
einer möglichst
gleichmäßigen Presskraft,
sodass eine gleichmäßige Dichtheit
der Rohr-Verbindungsbaugruppe resultiert.
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Ein
Dimensionsverhältnis
nach Anspruch 4 hat sich als besonders geeignet zur Erzielung eines guten
Dichtergebnisses herausgestellt. Ein größerer Innenradiushub kann dazu
führen,
dass lokal die Presskraft, die die Schiebehülse auf das Rohr ausübt, zu gering
wird. Ein zu kleiner Innenradiushub führt dazu, dass keine ausreichende
Streckung beziehungsweise Stauchung des Umfangs der Schiebehülse als
Folge der thermischen Längenänderung möglich ist.
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Eine
Mehrzahl von Radiusänderungsabschnitten
nach Anspruch 5 hat sich als besonders effektiv herausgestellt.
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Eine
Hülsenwand
nach Anspruch 6 oder 7 hat fertigungstechnische Vorteile und führt zudem
zu einem gleichmäßigen Presskraftverlauf.
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Die
Aufschiebeabschnitte nach Anspruch 8 oder 9 weisen fertigungstechnische
Vorteile auf und führen
zudem zu einer besseren Flexibilität bei gleichmäßigen Presskraftverlauf.
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Radiusänderungsabschnitte
nach den Ansprüchen
10, 11 oder 12 haben sich als besonders geeignete alternative Ausgestaltungsmöglichkeiten herausgestellt,
die bei ausreichender Umfangsänderungswirkung
gleichzeitig eine wenig aufwendige Fertigung gewährleisten.
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Eine
Stufe nach Anspruch 13 verhindert ein Abrutschen der Schiebehülse vom
Stützkörper. Insbesondere
bei einer Schiebehülse
aus Metall können zur
Sicherung der Schiebehülse
gegen Abrutschen auch Durchtrittsöffnungen oder Sacköffnungen
in der Innenwand der Schiebehülse
ausgeführt
sein. Auch eine Strukturierung der Innenfläche zur Erhöhung der Reibung der Schiebehülse, zum
Beispiel in Form einer Körnung,
kann als Abrutschsicherung vorgesehen sein.
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Dimensionsverhältnisse
nach den Ansprüchen
14 und 15 haben sich, was die Anforderungen an die Presskraftaufnahme
der Schiebehülse
angeht, als guter Kompromiss zwischen Stabilität, Umfangsänderungswirkung und Herstellungsaufwand
herausgestellt.
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Eine
Schiebehülse
nach Anspruch 16 lässt sich
kostengünstig
fertigen.
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Eine
Schiebehülse
nach Anspruch 17 kann beispielsweise mit einem Grundkörper aus
Polyphenylsulfon (PPSU) gefertigt sein. Die versteifende Stützhülse dient
dabei zum Verdrängen
des Rohrmaterials beim Aufschieben der Schiebehülse.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rohr-Baugruppe bereitzustellen,
die auch bei häufigen
Temperaturwechseln dicht bleibt.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch
eine Rohr-Baugruppe mit den im Anspruch 18 angegebenen Merkmalen.
Die Vorteile dieser Rohr-Baugruppe entsprechen denjenigen, die oben im
Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Rohr-Verbindungsbaugruppe erläutert wurden.
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Sofern
ein Rohr nach Anspruch 19 bei der Rohr-Baugruppe eingesetzt ist,
kommt, soweit eine Schiebehülse
mit mindestens einem Radiusänderungsabschnitt
eingesetzt ist, noch ein weiterer, die Dichtheit der Rohr-Baugruppe
begünstigender
Effekt zum tragen. Beim Aufschieben einer derartigen Schiebehülse auf
das Metall-Kunststoff-Verbundrohr wird die Metalllage durch den
Radiusänderungsabschnitt
plastisch verformt. Auf diese Weise wird auch in der Metalllage
ein Radiusänderungsabschnitt
eingeformt, sodass nicht nur die Schiebehülse, sondern auch das Metall-Kunststoff-Verbundrohr
in der Lage ist, auf eine Temperaturänderung mit einer entsprechenden
Umfangsänderung
zu antworten, also zu „atmen". Es kann daher nicht
zu dem Effekt kommen, dass das Metall-Kunststoff-Verbundrohr zum Beispiel beim Abkühlen der
Rohr-Baugruppe einer thermischen Kontraktion des Stützkörpers nicht
folgen kann, was, wie erfindungsgemäß erkannt wurde, zu einer Undichtigkeit
der Rohr-Baugruppe führen
kann.
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Eine
Längendimensionierung
des Endabschnitts zum Stützkörper nach
Anspruch 20 führt dazu,
dass ein Aufschiebeabschnitt der Schiebehülse bei montierter Rohr-Baugruppe
das Rohr nicht umgreift, da Letzteres schon ein Stück weit
vor dem Anschlag für
die Schiebehülse
endet. Eine derartige Anordnung erlaubt es, den Aufschiebeabschnitt
der Schiebehülse
so zu verstärken,
dass dort die Umfangsänderungswirkung
nur eingeschränkt
oder gar nicht vorliegt. Dies ist, solange dem Aufschiebeabschnitt
kein von diesem umgriffener Rohrabschnitt zugeordnet ist, auch nicht
erforderlich.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schiebehülse für die erfindungsgemäße Rohr-Verbindungsbaugruppe
oder die erfindungsgemäße Rohr-Baugruppe
bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch
eine Schiebehülse
nach Anspruch 21. Die Vorteile der Schiebehülse wurden oben schon im Zusammenhang
mit der Rohr-Verbindungsbaugruppe und
der Rohr-Baugruppe erläutert.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
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1 eine
Rohr-Baugruppe mit einer einen Stützkörper und eine Schiebehülse aufweisenden Rohr-Verbindungsbaugruppe
und einem Rohr, dessen Endabschnitt zwischen dem Stützkörper und
der Schiebehülse
einpressbar ist, vor dem Aufschieben des Rohrs und der Schiebehülse auf
den Stützkörper;
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2 einen
vergrößerten Schnitt
durch das Rohr gemäß Linie
II-II in 1;
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3 die
Rohr-Baugruppe nach 1 in montiertem Zustand;
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4 einen
vergrößerten Schnitt
gemäß Linie
IV-IV in 3;
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5 vergrößert eine
hälftig
geschnittene Seitenansicht der Schiebehülse der Rohr-Baugruppe nach 1;
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6 einen
Schnitt gemäß Linie
VI-VI in 5;
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7 eine
Vergrößerung des
Ausschnitts VII in 6;
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8 vergrößert eine
hälftig
geschnittene Seitenansicht der Schiebehülse der Rohr-Baugruppe nach 1;
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9 einen
Schnitt gemäß Linie
VIII-VIII in 8;
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10 eine
Vergrößerung des
Ausschnitts X in 9;
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11 vergrößert eine
weitere Ausführungsform
einer Schiebehülse
in einer zur 5 ähnlichen Ansicht;
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12 eine
Ansicht der Schiebehülse
nach 11 in Blickrichtung IX in 11; und
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13 bis 16 zu
den 1 bis 4 ähnliche Darstellungen einer
Rohr-Baugruppe mit der Schiebehülse
nach 11.
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Die 1 bis 4 zeigen
eine erste Ausführungsform
einer Rohr-Baugruppe 1. Die 3 und 4 zeigen
die Rohr-Baugruppe 1 in montiertem Zustand. Die 1 und 2 zeigen
die Rohr-Baugruppe 1 in
einem Zustand vor der endgültigen
Verbindungsmontage.
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Eine
Rohr-Verbindungsbaugruppe der Rohr-Baugruppe 1 umfasst
einen Stützkörper 2,
der auch als Fitting bezeichnet wird. Der Stützkörper 2 ist beim dargestellten
Ausführungsbeispiel
aus Metall. Auch eine Ausführung
aus Kunststoff ist möglich.
Der Stützkörper 2 ist
ein Rohrverbinder und weist einen Durchgangskanal 3 für in der
Rohr-Baugruppe 1 zu führendes
Fluid, zum Beispiel Wasser, auf. Der Stützkörper 2 ist zu einer
Mittelebene 4, die sich senkrecht zu einer Längsachse 5 des
Stützkörpers 2 erstreckt, spiegelsymmetrisch.
An seinen beiden freien Enden weist der Stützkörper 2 jeweils einen
Stützabschnitt 6 auf.
Die beiden rohrförmigen
Stützabschnitte 6 haben
insgesamt vier in Umfangsrichtung um die Längsachse 5 verlaufende äußere Halterippen 7.
Zur Mittelebene 4 hin werden die beiden Stützabschnitte 6 jeweils
von einem Anschlagbund 8 begrenzt.
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Zur
Rohr-Verbindungsbaugruppe gehört
ferner eine Schiebehülse 9.
Die 5 bis 7 und 8 bis 10 zeigen
die Schiebehülse 9 in
zwei Ausführungsformen
im Detail.
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Diese
ist bei der Ausführung
nach den 1 bis 7 aus Metall,
beispielsweise aus Stahl. Die Schiebehülse 9 ist zu einer
Mittelebene 10, die sich senkrecht zur Längsachse 5 erstreckt,
spiegelsymmetrisch. Eine Hülsenwand 11 der
Schiebehülse 9 weist
randseitig in dieser Ausführung
jeweils einen sich konisch aufweitenden Aufschiebeabschnitt 12 auf.
Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass die Schiebehülse nur
einen Aufschiebeabschnitt 12 aufweist. Zwischen den beiden
Aufschiebeabschnitten 12 weist die Hülsenwand 11 insgesamt
zwölf Radiusänderungsabschnitte 13 auf,
die als axiale Wellen, also parallel zur Längsachse 5 verlaufen.
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In
Umfangsrichtung um die Längsachse 5 ändert sich
im Bereich eines Radiusänderungsabschnittes 13 der
innere Hülsenradius
R zwischen einem ersten, größeren Innenradius
Rmax und einem zweiten, kleineren Innenradius Rmin. Jede Welle stellt
daher einen Radiusänderungsabschnitt 13 der Schiebehülse 9 dar.
Aufgrund der Wellenform ist dieser Radiusänderungsabschnitt 13 so
geformt, dass sich ein kontinuierlicher Übergang zwischen Rmax und Rmin
ergibt. Die Hülsenwand 11 der
Schiebehülse 9 hat
in dieser Ausführung
eine konstante Wandstärke
S.
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In
einer weiteren Ausführung
nach den 8 bis 10 ist
die Schiebehülse
aus Metall, beispielsweise aus Messing. Die Schiebehülse 9 ist
zu einer Mittelebene 10, die sich senkrecht zur Längsachse 5 erstreckt,
spiegelsymmetrisch: Eine Hülsenwand 11 der
Schiebehülse 9 weist
randseitig in dieser Ausführung
jeweils einen sich konisch aufweitenden Aufschiebeabschnitt 12 auf.
Diese Aufschiebeabschnitte 12 der Hülsenwand 11 weisen
Radiusänderungsabschnitte 13 auf,
die einander benachbart angeordnet sind und als axiale Wellen, also
parallel zur Längsachse 5 verlaufen.
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Zwischen
den beiden Aufschiebeabschnitten 12 weist die Hülsenwand 11 insgesamt
zwölf Radiusänderungsabschnitte 13 auf,
die als axiale Wellen, also parallel zur Längsachse 5 verlaufen.
In Umfangsrichtung um die Längsachse 5 ändert sich
im Bereich eines Radiusänderungsabschnittes 13 der innere
Hülsenradius
R zwischen einem ersten, größeren Innenradius
Rmax und einem zweiten, kleineren Innenradius Rmin.
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Jede
Welle der Hülsenwand 11 und
der Aufschiebeabschnitte 12 stellt daher einen Radiusänderungsabschnitt 13 der
Schiebehülse 9 dar.
Aufgrund der Wellenform ist dieser Radiusänderungsabschnitt 13 so
geformt, dass sich ein kontinuierlicher Übergang zwischen Rmax und Rmin
ergibt. Die Hülsenwand 11 der
Schiebehülse 9 hat
in dieser Ausführung eine
sich von einem Aufschiebeabschnitt 12 zum anderen Aufschiebeabschnitt 12 kontinuierlich
verändernde
Wandstärke
S.
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Zwischen
dem Innenradiushub Rmax – Rmin der
Schiebehülse 9 und
einem äußeren Radius
Ra des Stützkörpers 2 liegt
bei der Ausführung
nach den 1 bis 4 ein Verhältnis von
etwa 1:10 vor. Auch andere Verhältnisse,
zum Beispiel im Bereich zwischen 1:5 und 1:50, sind, abhängig vom
Absolutwert von Ra, möglich.
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Generell
wird das Verhältnis
umso geringer, je größer der äußere Radius
Ra des Stützkörpers 2 ist.
Zwischen der Stärke
S der Hülsenwand
und dem äußeren Radius
Ra des Stützkörpers 2 liegt
bei der Ausführung
nach den 1 bis 4 ein Verhältnis von
etwa 1:7 vor. Auch andere Verhältnisse,
insbesondere zwischen 1:3 und 1:40, sind möglich.
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Zwischen
dem Innenradiushub Rmax – Rmin der
Schiebehülse 9 und
der Stärke
S der Hülsenwand 11 liegt
bei der Ausführung
nach den 1 bis 4 ein Verhältnis von
etwa 1:1,5 vor. Auch andere Verhältnisse,
insbesondere zwischen 2:1 und 1:15, sind möglich. Generell wird dieses
Verhältnis
umso geringer, je größer der
Radius Ra des Stützkörpers 2 und
damit auch die Stärke
S der Hülsenwand 11 ist.
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Neben
der Rohr-Verbindungsbaugruppe, die den Stützkörper 2 und die Schiebehülse 9 umfasst, weist
die Rohr-Baugruppe 1 noch ein Rohr 14 auf. Es handelt
sich hierbei um ein Metall-Kunststoff-Verbundrohr. Das Rohr 14 umfasst
eine innere Kunststofflage 15, im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus
vernetztem Polyethylen (PEX). Die innere Kunststofflage 15 ist
umgeben von einer Metalllage 16, die auch als Inliner bezeichnet
wird. Die Metalllage 16 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
aus Aluminium. Auch Stahl kommt als Material für die Metalllage 16 in
Frage. Die Metalllage 16 ist ihrerseits von einer Decklage 17 aus
einem Kunststoff, in dieser Ausführung
aus Polyethylen umgeben. Die Decklage 17 kann auch aus
einem anderen Polymer bestehen und kann insbesondere auch vernetzt
sein. Auf die Decklage 16 kann auch verzichtet werden.
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Zur
Vorbereitung der Montage der Rohr-Baugruppe 1 ist ein Endabschnitt 18 bis
hin zu einer Aufweitgrenze 19 aufgeweitet. Die Länge des
aufgeweiteten Endabschnitts 18 bis hin zur Aufweitgrenze 19 ist
bei einer nicht dargestellten Ausführungsvariante einer Rohr-Baugruppe 1 geringer
als die Länge
des Stützabschnitts 6 des
Stützkörpers 2 bis
hin zum Anschlagbund 8.
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Die
Rohr-Baugruppe 1 wird folgendermaßen montiert: Zunächst wird
der Endabschnitt 18 des Rohrs 14 bis zur Aufweitgrenze 19 aufgeweitet.
Dies kann zum Beispiel mechanisch erfolgen. Vorher wird die Schiebehülse 9 auf
das Rohr 14 so weit aufgeschoben, dass der aufgeweitete
Endabschnitt 18 zunächst
nicht von der Schiebehülse 9 umgeben
ist. Der Stützkörper 2,
das Rohr 14 und die Schiebehülse 9 werden dann
zueinander in Position gebracht, wie in 1 dargestellt.
Anschließend
wird das Rohr 14 auf den ihm zugewandten Stützabschnitt 6 des
Stützkörpers 2 aufgeschoben,
bis das freie Ende des Stützabschnitts 6 an
der durch die Aufweitgrenze 19 gebildeten Anschlagstufe
anliegt. Anschließend
wird die Schiebehülse 9 auf
den Stützabschnitt 6 aufgeschoben,
bis die Schiebehülse 9 am
Anschlagbund 8 des Stützabschnitts 6 anliegt.
Diese Endposition ist in 3 dargestellt.
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Beim
Aufschieben wird das Kunststoffmaterial der inneren Kunststofflage 15 des
Rohres 14 zwischen der Schiebehülse 9 und dem Stützabschnitt 6 verpresst.
Dabei kommt es zu einem Materialfluss des Kunststoffmaterials der
inneren Kunststofflage 15 in Richtung auf den Anschlagbund 8 des
Stützabschnitts 6 zu.
Aufgrund der Verpressung des Endabschnitts 18 des Rohrs 14 zwischen
dem Stützabschnitt 6 und
der Schiebehülse 9 übt der Stützabschnitt 6 auf
den Endabschnitt 18 des Rohrs 14 eine in radialer
Richtung verlaufende Presskraft aus. Ebenso übt der Endabschnitt 18 des
Rohrs 14 auf die Schiebehülse 9 eine in radialer
Richtung verlaufende Presskraft aus.
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Beim
Aufschieben der Schiebehülse 9 auf den
Endabschnitt 18 des Rohrs 14 kommt es aufgrund
der in Umfangsrichtung sich wellenförmig ändernden Kraftausübung der
Radiusänderungsabschnitte 13 auf
den Endabschnitt 18 zu einer plastischen Verformung der
Metalllage 16. Letztere nimmt bei aufgeschobener Schiebehülse 9 ebenfalls
eine Wellenform an, welche der Form der Radiusänderungsabschnitte 13 folgt.
Dies ist in 4 dargestellt.
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Bei
einer Temperaturerhöhung
der Rohr-Baugruppe 1, zum Beispiel in Folge des Durchflusses
von Warmwasser durch die Rohr-Baugruppe 1, dehnen sich
der Stützkörper 2,
das Rohr 14 und die Schiebehülse 9 aufgrund ihres
jeweils positiven Längenausdehnungskoeffizienten
aus. Aufgrund der Wellenform der Metalllage 16 im Bereich
des Endabschnitts 18 einerseits und der Hülsenwand 11 im Bereich
des Endabschnitts 18 andererseits führt diese Längenausdehnung zu einer Vergrößerung des Umfangs
der Metalllage 16 einerseits und der Schiebehülse 9 andererseits.
Die innere Kunststofflage 15 und der Stützabschnitt 6 können sich
also ebenfalls ausdehnen und ihren Umfang entsprechend vergrößern. Während dieser
Ausdehnung aufgrund einer Erwärmung
der Rohr-Baugruppe 1 bleiben demnach alle flächigen Presskontakte
zwischen dem Stützabschnitt 6,
dem Rohr 14 und der Schiebehülse 9 erhalten. Die
Dichtheit der Rohr-Baugruppe 1 bleibt erhalten.
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Bei
einer Temperaturverminderung, zum Beispiel aufgrund des Durchflusses
von kaltem Wasser durch die Rohr-Baugruppe 1, kann entsprechend eine
Längenkontraktion
und eine damit einhergehende Umfangsverringerung des Stützabschnitts 6,
des Endabschnitts 18 des Rohrs 14 und der Schiebehülse 9 stattfinden.
Insbesondere die gewellte Hülsenwand 11 der
Schiebehülse 9 und
die gewellte Metalllage 16 können bei dieser Kontraktion
ihren Umfang verringern, sodass der pressende Kontakt dieser Komponenten
zueinander und auch der inneren Kunststofflage 15 zum Stützabschnitt 6 erhalten bleibt.
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Auch
bei einer Temperaturverringerung bleibt daher die flächige Presskraft
zwischen diesen Komponenten und damit die Dichtheit der Rohr-Baugruppe 1 erhalten.
Daran ändert
sich auch nichts, wenn die Rohr-Baugruppe 1 viele Zyklen
mit einer Temperaturerhöhung
und nachfolgender Temperaturerniedrigung durchläuft.
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Eine
alternative Ausführung
einer Schiebehülse 20,
die anstelle der Schiebehülse 9 bei
der Rohr-Baugruppe 1 zum Einsatz kommen kann, zeigen die 11 und 12.
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Die
Schiebehülse 20 hat
einen Grundkörper 21 aus
Kunststoff, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
aus Polyphenylsulfon (PPSU). Ein Endabschnitt des Grundkörpers 21 ist
außen
von einem anliegenden Verstärkungsring 22 aus
Metall umgeben. Die Innenwand des Grundkörpers 21 weist insgesamt zwölf axial
verlaufende Radiusänderungsabschnitte 23 auf,
die einander so benachbart sind, als Nuten ausgeführt und
so ineinander übergehen,
dass sich eine innere Wellenstruktur wie bei den Wellen 13 der Schiebehülse 9 der
Ausführung
nach den 1 bis 10 ergibt.
Am Verstärkungsring 22 abgewandten Ende
ist jeweils im Übergangsbereich
zwischen zwei benachbarten Radiusänderungsabschnitte 23 eine Ausnehmung 24 angeordnet,
sodass sich der Innenradius des Grundkörpers 21 von der Ausnehmung 24 bis
hin zum Übergangsbereich
zwischen zwei benachbarten Radiusänderungsabschnitten 23 über eine
querverlaufende Stufe 25 erhöht.
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Im
Bereich des Verstärkungsrings 22 weist der
Grundkörper 21 einen
sich konisch erweiternden Aufschiebeabschnitt 26 auf, der ähnlich wie
die Aufschiebeabschnitte 12 der Schiebehülse 9 geformt
ist.
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Es
liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die Aufschiebeabschnitte 26 des
Grundkörpers 21 Radiusänderungsabschnitte 23 aufweisen,
die einander benachbart angeordnet sind und beispielsweise als axiale
Wellen, also parallel zur Längsachse der
des Grundkörpers 21 der
Schiebehülse 20,
verlaufen.
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Die
Montage der die Schiebehülse 20 nach den 11 und 12 aufweisenden
Rohr-Baugruppe 1 wird
nachfolgend nur dort beschrieben, wo sie sich von der oben beschriebenen
Montage der Ausführung
nach den 1 bis 7 unterscheidet. Die
entsprechende Rohr-Baugruppe 1 mit
der Schiebehülse 20 zeigen
die 15 und 16 in
montiertem Zustand und die 13 und 14 in
einem Zustand vor der entgültigen
Verbindungsmontage. Die Schiebehülse 20 wird
auf das Rohr 14 so aufgeschoben, dass der Aufschiebeabschnitt 26 hin
zum Stützkörper 2 weist.
Nach dem Aufschieben des Rohrs 14 auf den Stützkörper 2 wird
die Schiebehülse 20 auf das
Rohr 14 und den Stützkörper 2 aufgeschoben.
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Die
Verdrängung
des Kunststoffmaterials der inneren Kunststofflage 15 wird
durch den führenden Abschnitt
der Schiebehülse 20 mit
dem Verstärkungsring 22 bewirkt.
Dieser führende
Abschnitt der Schiebehülse 20 bewirkt
auch die wellenförmige
Verformung der Metalllage 16 entsprechend dem, was oben
im Zusammenhang mit der Montage der Ausführung nach den 1 bis 10 beschrieben
wurde.
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Die
Stufen 25 dienen als Abrutschsicherung zur Verhinderung
eines Abrutschens der Schiebehülse 20 vom
Stützkörper 2.
Das thermische Verhalten der Rohr-Baugruppe 1 mit der Schiebehülse 20 entspricht
dem, was oben im Zusammenhang mit der Ausführung aus den 1 bis 10 beschrieben wurde.
Die Schiebehülse 20 kann
sich dort, wo sie nicht vom Verstärkungsring 22 umgeben
ist, bei einer Temperaturerhöhung
so ausdehnen, dass sich auch ihr Umfang vergrößern kann. Dieser Ausdehnung kann,
wie oben schon beschrieben, das Rohr 14 aufgrund der gewellten
Metalllage 16 folgen. Auch die Rohr-Baugruppe 1 mit
der Schiebehülse 20 bleibt
bei einer Vielzahl von Temperaturvariationen beziehungsweise -zyklen
dicht, da die Innenwand der Schiebehülse 20 unter Änderung
des inneren Umfangs der Schiebehülse 20 einer Änderung
der durch das Rohr 14 auf die Schiebehülse 20 ausgeübten, in radialer
Richtung verlaufenden Presskraft folgen kann.
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Die
Radiusänderungsabschnitte 13 in
Form der Wellen bei der Ausführung
der Schiebehülse 9 nach
den 1 bis 10 und in Form der Nuten bei der
Ausführung
der Schiebehülse 20 nach
den 11 und 12 erstrecken
sich parallel zur Längsachse
der jeweiligen Schiebehülse.
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Bei
nicht dargestellten Ausführungsvarianten von
Schiebehülsen
können
Wellen, Nuten oder in anderer Weise ausgeformte Radiusänderungsabschnitte 13, 23 derart
verlaufen, dass sie neben einer Erstreckungskomponente längs der
Längsachse 5 auch
eine weitere Erstreckungskomponente quer zur Längsachse 5 aufweisen.
Die Radiusänderungsabschnitte 13, 23 können zum
Beispiel in Form einer Schraubenwendel beziehungsweise eines Gewindes mit
großer
Steigung verlaufen. Schiebehülsen
mit derartigen Radiusänderungsabschnitten 13, 23 werden
beim Aufschieben auf den Stützkörper entsprechend
auf diesen längs
dieser Radiusänderungsabschnitte 13, 23 aufgedreht
beziehungsweise aufgeschraubt.
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Die
Rohr-Baugruppe 1 kann im Heizungs- und Sanitärbereich
eingesetzt werden. Auch andere Einsatzmöglichkeiten der Rohr-Baugruppe 1 sind
natürlich
möglich.