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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kopfstütze für einen Fahrzeugsitz mit den
im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
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Es
ist allgemein bekannt, höhenverstellbare Kopfstützen in
Kraftfahrzeugen, insbesondere Pkws/Lkws, über Kopfstützenhalterungen an Fahrzeugsitzen
auszuführen.
Die bekannten Kopfstützen bieten
dem Sitzbenutzer bei gerader und auch leicht nach hinten geneigter
Rückenlehne
die Möglichkeit, den
Kopf an der Kopfstütze
anzulehnen. Die allgemein bekannten Kopfstützen dienen neben der Einnahme
einer bequemen Sitzhaltung vor allem dazu, bei einem Unfall einen
entsprechenden Widerhalt des Kopfes beziehungsweise des Halswirbelsäulenbereiches
der entsprechenden Person zu gewährleisten.
So haben ein Fahrzeugsitz und die zugehörige Kopfstütze neben den Komforteigenschaften
sicherheitstechnische Aspekte zu erfüllen. Dies gilt insbesondere
für die
zumeist einstellbare Höhenposition der
Kopfstütze,
die in einer überwiegenden
Vielzahl über
höhenverstellbare
Kopfstützenhalterungen
realisiert wird.
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In
den USA wurden nach Polizeiberichten im Jahr 2000 geschätzte 272.088
Schleudertrauma-Verletzungen pro Jahr registriert. Viele dieser
Verletzungen sind beachtenswerterweise bei niedrigen Geschwindigkeiten
aufgetreten.
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Um
eine Verringerung solcher möglichen schwerwiegenden
Verletzungen zu erreichen, gibt es mehrere Ansatzmöglichkeiten.
Grundsätzlich
ist davon auszugehen, dass die Ursache eine ruckartige Bewegung
des Kopfes in Bezug zum Torso des Menschen ist, die bei Frontal-
oder Heckauffahrunfällen zu
diesen Verletzungen führt.
Ein Ansatzpunkt ist die Verringerung des Abstandes zwischen Hinterkopf und
Vorderfläche
der Kopfstütze,
wodurch die ruckartige Bewegung in ihrer Amplitude verringert wird.
Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Einstellung der richtigen Höhe der Kopfstütze bezogen
auf die den Kraftfahrzeugsitz nutzende Person, da eine in der Höhe falsch eingestellte
Kopfstütze
ebenfalls dazu führt, dass eine
ruckartige Kopfbewegung im Crashfall stärker ausfällt als bei einer richtig eingestellten
Kopfstütze.
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Problematisch
ist zudem, dass Kraftfahrzeuge mit einklappbaren oder versenkbaren
Kopfstützen ausgestattet
sind. Wird das Kraftfahrzeug nur von einem Insassen der ersten Sitzreihe
benutzt, sind die Kopfstützen
aus dem Sichtbereich, dem so genannten Spiegelbereich, herausgeklappt
oder versenkt oder dergleichen.
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Eine
Kopfstütze
dieser Art ist aus
DE
101 25 757 A1 bekannt. Es ist vorgesehen, dass die Kopfstütze an ihrem
unteren Ende auf einer ihrer Seiten eine Schwenkachse aufweist,
die im oberen Bereich der Rückenlehne
nahe ihrem oberen Ende angeordnet ist. Um die Schwenkachse ist die
Kopfstütze
relativ zur Rückenlehne
jeweils um etwa 90° aus
einer Nichtgebrauchsstellung heraus in eine Gebrauchsstellung reversibel
verlagerbar. Die Kopfstütze
ist in der Nichtgebrauchsstellung vollständig in die Rückenlehne
versenkt.
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DE 197 22 785 A1 offenbart
eine gattungsgemäße Lösung für in Rückenlehnen
versenkbare Kopfstützen.
Diese Lösung
ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Flächenbahn, deren Ende an einer
in der Rückenlehne
lehnenfest angeordneten Aufrollautomatik und deren anderes Ende
an einem in die Rückenlehne
versenkbaren Flächenbahnträger befestigt
ist, wobei die Flächenbahn
bei in Gebrauchsstellung befindlicher Kopfstütze zwischen Aufrollautomatik
und dem ausgezogenen Flächenbahnträger gespannt
ist.
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Es
ist nachgewiesen, dass sich eine hohe Anzahl von Verletzungen durch
Schleudertraumata im Halswirbelbereich bei Unfällen auch bei nur geringen
Geschwindigkeiten deswegen ereignen, weil die heruntergeklappten
oder versenkten Kopfstützen
vor Antritt der Fahrt aus ihrer Nichtgebrauchsstellung nicht wieder
in die Gebrauchsstellung gebracht werden.
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Der
neue FMVSS Standard 202 sieht deshalb in einer im September 2003
innerhalb der USA in Kraft getretenen Neufassung eine neue Art von Nackenstützen vor.
Die Nackenstützen
sind nur noch unter neuen technischen Randbedingungen einsetzbar
und nur noch dann zulässig,
wenn die Nackenstütze
selbstständig
wieder in die unterste Gebrauchsstellung verfährt, sobald eine Person, entsprechend
5% Frau, auf dem Platz sitzt oder aber die Nackenstütze die
Torsoreferenzlinie um mindestens 10° näher an die Vertikale verlagert.
Dadurch soll der Kraftfahrzeugsitznutzer gezwungen werden, die Nackenstütze, wenn
er auf dem Kraftfahrzeugsitz Platz nimmt, wieder in Gebrauchsstellung
zu bringen.
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Des
Weiteren wird in dem FMVSS-Standard vorgeschrieben, dass der Abstand
zwischen der Vorderfläche
der Nackenstütze
und der Vorderfläche
des Sitzes nicht größer als
60 mm bei festen und 25 mm bei verstellbaren Nackenstützen sein
darf. Daraus ergibt sich zwangsläufig,
dass die bisher bekannten Nackenstützen, insbesondere die L-Nackenstützen, die
in Nichtgebrauchsstellung einen Teil der Kontur der Sitzlehne bilden,
nicht einfach nach unten – also vertikal – verfahren
werden können,
um in Nichtgebrauchsstellung die um mindestens 10° näher an der Vertikalen
verlagerte Torsoreferenzlinie zu erreichen. Daraus leitet sich also
zwingend ab, dass eine Lösung
mit einer reinen Vertikalverschiebung der Nackenstütze den
Anforderungen des FMVSS-Standards
nicht mehr gerecht wird.
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Ausgehend
von dem hier vorliegenden Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, bei einer Kopfstütze eines Kraftfahrzeugsitzes
der eingangs genannten Art die Sicherheit der den Kraftfahrzeugsitz
benutzenden Fahrzeuginsassen weiter zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Kopfstütze mit
den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass die Kopfstütze in einer
Nichtgebrauchsstellung in eine versenkte Position vor die Sitzlehne
verlagerbar ist und eine Störkontur
ausbildet, wird der Benutzer gezwungen, die Kopfstütze wieder
in Gebrauchsstellung zu bringen, bevor er den Kraftfahrzeugsitz
komfortabel benutzen kann.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist eine Vorderfläche der
Kopfstütze
in Gebrauchsstellung an einem ersten Berührungspunkt einer Kopfkugel
eines Torsos eines Insassen, wobei die Position des ersten Torsos
durch eine erste Referenzlinie bestimmt ist, anliegt. In weiterer
bevorzugter Ausgestaltung ist die Kopfstütze in die Nichtgebrauchsstellung
verlagerbar, bei der die Vorderfläche der Kopfstütze an den
Torso des Insassen an einem zweiten Berührungspunkt, wobei die Position
des zweiten Torsos durch eine zweite Referenzlinie bestimmt ist,
als Störkontur
anliegt.
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Die
Verlagerung der Kopfstütze
von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung ist vorzugsweise
durch eine Schwenkbewegung um eine erste Schwenkachse A und anschließend durch eine
Bewegung in im Wesentlichen vertikaler Richtung ausführbar.
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Alternativ
ist die Verlagerung der Kopfstütze von
der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung durch eine im
Wesentlichen horizontale und anschließend durch eine im Wesentlichen
vertikale Bewegung ausführbar.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Verlagerung der Kopfstütze
von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung durch eine
im Wesentlichen vertikale Bewegung und anschließend durch eine Schwenkbewegung
um eine Schwenkachse erfolgt.
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Bei
allen drei der vorgenannten Alternativen ist in einfacher Weise
die Erzeugung einer Störkontur möglich. Insbesondere
kann auf motorische Antriebsmittel für die Verlagerung der Kopfstütze in die Nichtgebrauchslage
verzichtet werden. Somit wird ein besonders einfacher, wartungsarmer
und kostengünstiger
Aufbau möglich.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass insbesondere
hinsichtlich der dritten Alternative die Sitzlehne ein Steuerelement
umfasst, mittels dem die im Wesentlichen vertikale Bewegung der
Kopfstütze
in die Schwenkbewegung umwandelbar ist, wobei vorzugsweise die Kopfstütze ein
Steuerkurvenelement umfasst, das mit dem Steuerelement zusammenwirkt.
Hierdurch wird in einfacher Weise möglich, dass die vertikale Bewegung selbsttätig, dass
heißt,
ohne dass eine Änderung
einer Krafteinwirkungsrichtung auf die Kopfstütze erfolgen muss, die Schwenkbewegung
erzielt. Hierdurch wird eine besonders komfortable Handhabung der Kopfstütze möglich.
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Darüber hinaus
ist bevorzugt, dass das Steuerelement in die Rückenlehne versenkbar angeordnet
ist, wobei vorzugsweise das Steuerelement von seiner versenkten
Position synchronisiert mit der im Wesentlichen vertikalen Bewegung
der Kopfstütze
in seine Steuerposition verlagerbar ist. Dies kann beispielsweise
durch Kopplung von Halteelementen der Kopfstütze mit dem Steuerelement erfolgen.
Somit wird in Gebrauchsstellung der Kopfstütze das Steuerelement nicht
sichtbar angeordnet, so dass neben einer gefälligeren optischen Ansicht
eine sehr zuverlässige
und effektive technische Umsetzung der im Wesentlichen vertikalen
Bewegung in die Schwenkbewegung erfolgen kann.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass bei einer Klappbewegung der Rückenlehne das Steuerelement
synchronisiert in seine versenkte Position verlagerbar ist. Hierdurch
wird vorteilhaft möglich,
dass bei einer Klappbewegung der Rückenlehne bei sich in Nichtgebrauchsstellung
befindender Kopfstütze
kein zusätzlicher
Bauraum benötigt
wird. An sich bildet die Kopfstütze
dann die Störkontur
aus, die einer Klappbewegung der Rückenlehne hinderlich sein könnte. Durch
automatische (synchronisierte) Überführung des
Steuerelementes in die versenkte Position kann während dieser Klappbewegung
der Rückenlehne die
Kopfstütze
in Nichtgebrauchsstellung an die Rückenlehne angelegt werden – also sich
nicht in der eigentlichen Störkonturstellung
befindend. Bei Aufrichtung der Rückenlehne
wird das Steuerelement wieder in seine Steuerposition automatisch
(synchronisiert) überführt, so
dass die Kopfstütze
wieder automatisch die Störkontur
ausbildet.
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Erfindungsgemäß wird bevorzugt,
dass die Kopfstütze
zum Lösen
aus der Gebrauchsstellung gegen ein federbeaufschlagtes Mittel oder
gegen ein Rastmittel reversibel verlagerbar und entriegelbar ist.
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Erfindungsgemäß ergeben
sich ausgehend von einer gedachten Vertikalen zwischen der ersten Referenzlinie
und der zweiten Referenzlinie vorgebbare Winkel. Dabei entspricht
die erste Referenzlinie einer normalen Insassenhaltung und weicht
um einen ersten vorgebbaren Winkel von der Vertikalen ab. Die zweite
Referenzlinie entspricht einer verlagerten, unkomfortableren Insassenhaltung,
die um einen zweiten vorgebbaren Winkel von der Vertikalen abweicht.
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Erfindungsgemäß wird somit
sichergestellt, dass die Anforderungen der amerikanischen Norm FMVSS
202 erreicht werden. Ausgehend von einem Hüftpunkt ist die erste Referenzlinie
durch einen vorgebbaren ersten Winkel zwischen der Vertikalen und der
ersten Referenzlinie standardisiert und festgelegt beziehungsweise
festlegbar. Indem die Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten
Winkel der ersten beziehungsweise zweiten Referenzlinie der ersten
beziehungsweise zweiten Torsos mindestens 10° beträgt, wird die Norm FMVSS 202
erreicht. Die zweite Referenzlinie geht dabei von dem gleichen Hüftpunkt
wie die erste Referenzlinie aus. Wird also diese Differenz von mindestens
10° eingehalten,
so ist die Störkontur,
die durch die vor die Sitzlehne versenkte Kopfstütze ausgebildet wird, ausreichend
groß,
so dass der Insasse beziehungsweise Fahrzeugbeziehungsweise Sitzbenutzer
vor Ingebrauchnahme des Sitzes die Kopfstütze wieder in eine Gebrauchsstellung
bringen wird. Durch diese Maßnahme
wird durch einen merkbaren Hinweis, nämlich die Störkontur,
in vorteilhafter Weise vermieden, dass ein Insasse den Fahrzeugsitz
nur mit einer Kopfstütze
benutzt, die in Gebrauchsstellung angeordnet ist.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1A eine
Sitzlehne mit Kopfstütze
in Gebrauchsstellung;
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1B die
Sitzlehne mit einer um eine Schwenkachse A geschwenkten Kopfstütze;
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1C die
Sitzlehne mit einer um die erste Schwenkachse A geschwenkten und
in im Wesentlichen vertikaler Richtung versenkten Kopfstütze;
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2A eine
Sitzlehne mit Kopfstütze
in Gebrauchsstellung;
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2B die
Sitzlehne mit einer in im Wesentlichen horizontaler Richtung verlagerten
Kopfstütze;
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2C die
Sitzlehne mit einer nach einer horizontalen Verlagerung in im Wesentlichen
vertikaler Verlagerung in eine versenkte Position;
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3 eine
Phasendarstellung einer Kopfstütze
in einer weiteren Ausführungsvariante;
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4 Verriegelungsanordnungen
der Kopfstütze;
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5A bis 5E Phasendarstellungen
einer Kopfstütze
in einer weiteren Ausführungsform und
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6A bis 6C eine
weitere Ausführungsvariante
einer Kopfstütze.
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1A zeigt
eine Sitzlehne 12 und eine Kopfstütze 10. Die Kopfstütze 10 ist
oberhalb der Sitzlehne 12 angeordnet. Vor der Sitzlehne 12 ist
ein erster und ein zweiter Torso 14, 20 angeordnet,
dem jeweils eine erste beziehungsweise zweite Referenzlinie RF1,
RF2, an einem Hüftpunkt
HP beginnend, zugeordnet ist. In Gebrauchsstellung ist eine Vorderfläche der
Kopfstütze 10 an
einem ersten Berührungspunkt 16 einer
Kopfkugel des ersten Torsos 14 anliegend angeordnet. 1A zeigt
bereits, dass die Kopfstütze 10 um
eine erste Schwenkachse A und ferner vertikal in Richtung Sitzlehne 12 verlagerbar angeordnet
ist.
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Die
zugehörigen 1B und 1C zeigen sequenzartig
die Verlagerungen der Kopfstütze 10 zu einer
Störkontur,
die in Nichtgebrauchsstellung an dem zweiten Torso 20 des
Insassen so angeordnet ist, dass die Vorderfläche der Kopfstütze 10 mit
dem zweiten Torso 20 einen zweiten Berührungspunkt 18 ausbildet,
wobei die Position des zweiten Torsos 20 durch die zweite
Referenzlinie RF2 bestimmt ist.
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Gemäß 1B wird
die Kopfstütze 10 zunächst um
eine Schwenkachse A verschwenkt und – wie 1C zeigt – anschließend in
einer im Wesentlichen vertikalen Richtung versenkt.
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Die 2A bis 2C zeigen
mit gleichen Bezugszeichen für
gleiche Elemente eine zweite Alternative bezüglich des Verlagerungsvorganges
der Kopfstütze 10. 2A entspricht
prinzipiell der 1A, wobei aus 2A bereits
hervorgeht, dass die Kopfstütze 10 in
einer im Wesentlichen horizontalen Bewegung und anschließend in
einer im Wesentlichen vertikalen Bewegung zur Störkontur gemäß 2C verlagert
wird. 2B zeigt entsprechend die Zwischenposition,
die die Kopfstütze 10 nach
vertikaler Verlagerung einnimmt. In 2C ist
analog zur 1C die Kopfstütze 10 vor
die Sitzlehne 12 unter Ausbildung einer Störkontur
an dem zweiten Torso 20 angeordnet.
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In 3 sind
in einer überlagerten
Darstellung die Phasenbewegung der Kopfstütze 10 während ihrer Überführung von
der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung dargestellt.
Gleiche Teile wie in den vorhergehenden Figuren sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen und nicht nochmals erläutert.
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Im
Unterschied zu der Kinematik der Kopfstütze 10 bei den vorhergehenden
Ausführungen wird
hier zunächst
eine im Wesentlichen vertikale Bewegung (Pfeil 1) ausgeführt, die
dann in eine Schwenkbewegung (Pfeil 2) übergeht. Hierdurch wird erreicht,
dass die Kopfstütze 10 den
Berührungspunkt 18 mit
dem zweiten Torso 20 ausbildet. In Gebrauchsstellung der
Kopfstütze 10 – obere
Darstellung der Kopfstütze 10 in 3 – liegt
der Torso 14 an dem Berührungspunkt 16 an
der Kopfstütze 10 an.
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Während der
Verlagerung der Kopfstütze 10 von
der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung kommt ein Steuerkurvenelement 22 der Kopfstütze 10 mit
einem Steuerelement 24 in Wirkkontakt. Das Steuerelement 24 ist
in die Sitzlehne 12 integriert. Aufgrund des Auflaufens
des Steuerkurvenelementes 22 auf das Steuerelement 24 vollführt die
Kopfstütze 10 eine
Schwenkbewegung entsprechend dem Pfeil 2 um eine Schwenkachse 26.
Hierbei kommt es zu einer Überlagerung
der im Wesentlichen vertikalen Bewegung (Pfeil 1) mit der Schwenkbewegung
(Pfeil 2). Steuerelement 24 und Steuerkurvenelement 22 sind
so aufeinander abgestimmt, dass die Störkontur in Nichtgebrauchsstellung
der Kopfstütze 10,
also in abgesenktem Zustand, ausgebildet wird.
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Das
Steuerelement 24 kann versenkbar in der Sitzlehne 12 angeordnet
sein. Hierbei ist insbesondere möglich,
die Absenkbewegung der Kopfstütze 10 mit
einer Hubbewegung des Steuerelementes 24 aus der Sitzlehne 12 in
seine Wirkstellung hinein zu synchronisieren. Dies hat den Vorteil,
dass bei sich in Gebrauchsstellung befindender Kopfstütze 10 das
Steuerelement 24 in der Sitzlehne 12 versenkt, und
somit nicht störend
angeordnet ist.
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Nach
einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsvariante kann vorgesehen
sein, dass bei einer gewünschten
Umklappung der Sitzlehne 12 – zur Schaffung eines vergrößerten Stauraumes
oder dergleichen – das
Steuerelement synchronisiert in die Sitzlehne 12 einfährt, so
dass die Kopfstütze 10 um die
Schwenkachse 26 an die Sitzlehne 12 heranklappbar
ist. Hierdurch wird die Ausbildung eines Bauraumes für die die
Störkontur
ausbildende Kopfstütze 10 bei
Umklappbewegung der Sitzlehne 12 vermieden. Bei Aufstellen
der Sitzlehne 10 fährt
das Steuerelement 24 wieder selbsttätig in seine Wirkposition,
so dass hierdurch die Kopfstütze 10 selbsttätig wieder
die Störkontur
ausbildet.
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In
der 4 sind verschiedene Möglichkeiten einer Verriegelung
der Kopfstütze 10 gezeigt.
Es ist wünschenswert,
dass die Kopfstütze
in unterschiedlichen Höhenpositionen,
so insbesondere auch in ihrer Gebrauchsposition aber auch in ihrer
die Störkontur
ausbildenden Position arretierbar ist.
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Hierzu
ist vorgesehen, dass innerhalb einer Führungsstange 30 der
Kopfstütze 10 eine
verschiebbare Verriegelungsstange 32 angeordnet ist, die
entsprechend dem Doppelpfeil 34, verlagerbar ist. Die Stange 32 wirkt
mit einem Verriegelungselement 36 zusammen, das durch die
Kraft eines im Einzelnen nicht dargestellten Federelementes in entsprechende
Ausnehmungen 37 des Kopfstützenführungsteiles 50 drängbar ist.
Durch eine entgegen der Kraft dieses Federelementes wirkende Kraft
kann das Verriegelungselement 36 wieder aus dieser Ausnehmung 37 heraus,
also in Freigabeposition, verlagert werden. Diese Bewegung ist durch
den Doppelpfeil 38 angedeutet. Wird nun die Kopfstütze 10 in
ihrer Höhenlage
verändert,
kann das Verriegelungselement 36 entsprechend der vorgesehenen
Ausnehmung 37 – gegebenenfalls
sind über
die Höhe
der Stange 32 mehrere, beabstandet zueinander angeordnete
Ausnehmungen 37 vorgesehen – in Verriegelungsstellung
gelangen.
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Zur
Entriegelung sind folgende Möglichkeiten
gegeben:
Nach einer ersten Alternative kann die Entriegelung durch
Aufbringen einer Kraft entsprechend dem Pfeil 40 auf eine
Betätigungstaste 42 – die in
geeigneter Weise in die Kopfstütze 10 integriert
ist – in
das Verriegelungselement 36 eingezogen werden, so dass dieses
außer
Eingriff mit der Ausnehmung 37 gelangt. Hierdurch lässt sich
die Kopfstütze
höhenverstellen.
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Eine
zweite Alternative sieht vor, dass die Betätigung durch die Kopfstütze 10 selber
erfolgt. Hierzu ist vorgesehen, dass die Kopfstütze 10 um die Schwenkachse 26 in
Uhrzeigersinn (entsprechend der Darstellung in 4)
verschwenkt wird. Hierdurch gelangt ein Bereich 44 der
Kopfstütze 10 in
Anlagekontakt mit einem Kragarm 46. Dieser Kragarm 46 ist
kraftschlüssig
mit der Stange 32 verbunden, so dass bei Beaufschlagung
des Kragarmes 46 durch den Bereich 44 der Kopfstütze 10 die
Stange 32 ebenfalls in Richtung des Pfeiles 48 bewegt
wird. Hierdurch erfolgt ebenfalls ein Einziehen des Verriegelungselementes 36 aus
der Ausnehmung 37 heraus, so dass die Kopfstütze höhenverstellbar
ist.
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In
den 5A bis 5E ist
eine weitere Ausführungsvariante
zur Entriegelung der Kopfstütze 10 gezeigt.
Dieses Ausführungsbeispiel
stellt eine Abwandlung der bereits in den 3 und 4 dargestellten
Kinematik der Kopfstütze 10 dar.
Insofern wird hinsichtlich des grundsätzlichen Aufbaus und der grundsätzlichen
Wirkungsweise auf die Beschreibung zu den 3 und 4 verwiesen
und nicht nochmals wiederholt. Hier wird nur auf die Unterschiede
eingegangen.
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Die
Darstellung in 5 stellt eine Kombination
der Möglichkeit
der Entriegelung durch Aufbringen einer Kraft entsprechend dem Pfeil 40 auf
die Betätigungstaste 42 dar,
wobei diese Kraft entweder durch Handbetätigung oder durch einen an
der Kopfstütze 10 angeordneten
Kragarm 46 erfolgt. Durch Verschwenken der Kopfstütze 10 um
die Schwenkachse 26 kommt der Kragarm 46 in Anlagekontakt mit
der Betätigungstaste 42,
so dass die Verriegelungsstange 32 entriegelt wird und
die Kopfstütze 10 höhenverstellbar
ist.
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5A zeigt
hierbei die Kopfstütze 10 in
einer Gebrauchsposition. 5B zeigt
die Kopfstütze 10 in
einer oberen Entriegelungsposition, 5C die Kopfstütze 10 bei
ihrer Anfahrposition auf das Steuerelement 24 und 5D die
Kopfstütze 10 in
ihrer die Störkontur
ausbildenden Position. 5E schließlich verdeutlicht die Entriegelung
der Kopfstütze 10 in
ihrer unteren Nichtgebrauchsposition.
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Es
wird deutlich, dass hier durch einfache Maßnahmen eine Verriegelung der
Kopfstütze 10 in gewünschten
Höhenpositionen
möglich
ist. Insbesondere auch in der abgesenkten Position, das heißt in der
Position, in der die Störkontur
gebildet wird, ist so eine Verriegelung der Kopfstütze 10 selbsttätig durch
Einschieben möglich,
so dass ein versehentliches Aufheben der die Störkontur ausbildenden Position
der Kopfstütze 10 nicht
möglich
ist. Diese muss erst entriegelt werden, damit die Kopfstütze 10 wiederum
höhenverstellbar
ist. Insbesondere die Lösung,
bei der die Kopfstütze 10 selber
das Betätigungselement
zum Entriegeln bildet, stellt eine einfache und sichere Verriegelung
der Kopfstütze 10 dar. Ein
versehentliches Entriegeln und somit Verlassen der die Störkontur
ausbildenden Position ist nicht möglich.
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In
den 6A bis 6C ist
eine weitere Ausführungsvariante
gezeigt, wobei wiederum gleiche Teile wie in den vorhergehenden
Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht nochmals erläutert sind. 6A zeigt
hierbei die Kopfstütze 10 in
einer Gebrauchsposition (Fahrposition), 6B die
Kopfstütze 10 in
einer Anfahrposition auf das Steuerelement und 6C die
Ausbildung einer Störkontur
durch die Kopfstütze 10.
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Die
Führungsstangen 30 der
Kopfstütze 10 sind
hierbei in einem in der Rückenlehne 12 angeordneten
Kopfstützenführungsteil 50 geführt. Die
Verriegelungsstangen 32 wirken mit den Verriegelungselementen 36 zusammen,
das wiederum durch die Kraft nicht dargestellter Federelemente in
entsprechenden Ausnehmungen 37 des Kopfstützenführungsteiles 50 drängbar ist.
Die Ausnehmungen 37 sind hierbei über die Länge des Kopfstützenführungsteiles 50 angeordnet,
so dass die Kopfstützen 10 in
wählbaren
Höhenpositionen
arretierbar sind. Eine Entriegelung der Kopfstütze kann – wie bereits anhand der 4 erläutert – durch
Betätigung
der Betätigungstaste 42 entsprechend
dem Pfeil 40 erfolgen.
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Der
erste Torso 14, der an einer ersten Referenzlinie RF1 anliegt,
stellt einen Fahrzeuginsassen beziehungsweise Fahrzeugbenutzer dar,
der in einer normalen Sitzhaltung den Fahrzeugsitz benutzt. Die erste
Referenzlinie RF1 weicht dabei um einen ersten vorgebbaren Winkel
von der Vertikalen V ab. Die jeweilige Abweichung des ersten vorgebbaren
Winkels der ersten Referenzlinie RF1 von der Vertikalen kann dabei
vom jeweiligen Fahrzeugtyp abhängen. Der
zweite Torso 20 und die zugehörige zweite Referenzlinie RF2
weicht um einen zweiten vorgebbaren Winkel von der Vertikalen V
ab und entspricht einem Insassen, der eine nach vorn gebeugte, unkomfortable
Haltung einnimmt, die von der normalen Insassenhaltung wesentlich
abweicht.
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Erfindungsgemäß kann durch
Einhaltung der Differenz zwischen dem ersten und zweiten Winkel dem
Standard FMVSS 202 entsprochen werden, indem gemäß den gezeigten Ausführungsbeispielen die
zweite Referenzlinie RF2 gegenüber
der ersten Referenzlinie RF1 um mindestens 10° näher an die Vertikale V verlagert
ist. Durch diesen vorgebbaren Winkel ist in Abhängigkeit von dem jeweiligen
Fahrzeugtyp der zweite Berührungspunkt 18,
der die Lage der Störkontur,
der Kopfstütze 10,
vor der Sitzlehne 12 bestimmt, festlegbar.
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Dadurch
ist in vorteilhafter Weise sichergestellt, dass Verletzungen des
Fahrzeuginsassen, insbesondere Schleudertraumata im Halswirbelbereich, vermieden
werden, da der Insasse die Störkontur
bemerkt und aufgrund dadurch erzeugter unkomfortabler Sitzhaltung
die Kopfstütze
in Gebrauchsstellung bringen und somit den Fahrzeugsitz nur mit
in Gebrauchsstellung befindlicher Kopfstütze 10 benutzen wird.
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- 10
- Kopfstütze
- 12
- Sitzlehne
- 14
- erster
Torso
- 16
- erster
Berührungspunkt
- 18
- zweiter
Berührungspunkt
- 20
- zweiter
Torso
- 22
- Steuerkurvenelement
- 24
- Steuerelement
- 26
- Schwenkachse
- 30
- Führungsstange
- 32
- Verriegelungsstange
- 34
- Verlagerung
der Verriegelungsstange
- 36
- Verriegelungselement
- 37
- Ausnehmung
in Kopfstützenführungsteil
- 38
- Verlagerung
des Verriegelungselementes
- 40
- Entriegelungsrichtung
- 42
- Betätigungstaste
- 44
- Bereich
- 46
- Kragarm
- 48
- Bewegungsrichtung
der Stange
- 50
- Kopfstützenführungsteil
- V
- Vertikale
- RF1
- erste
Referenzlinie
- RF2
- zweite
Referenzlinie
- HP
- Hüftpunkt
- A
- Schwenkachse