DE102004033706B4 - Vorrichtung zum Niederbringen von Gründungsbohrungen - Google Patents

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Abstract

Vorrichtung mit Bohrgerät (100) zum Niederbringen von Gründungsbohrungen (G) in den Boden (B), insbesondere zur Verwendung in bestehenden Gebäuden, mit
– einem Gestell (4) zur Positionierung des Bohrgeräts (100) auf dem Untergrund,
– einem im Gestell (4) im wesentlichen vertikal angeordneten und um diese Achse drehbar gelagerten Bohrgestänge (1) mit Bohrkopf (10) und
– einem Drehantrieb (2) für das Bohrgestänge (1),
wobei
– das Bohrgestänge (1) mehrere Segmente (11, 12, 13) aufweist, die ineinander teleskopierbar ausgebildet sind,
– zur Erzeugung einer Auflast am Bohrkopf (10) ein Auflastmittel (14) vorgesehen ist, und
– zum Absenken und Anheben des Bohrgestänges (1) mit Bohrkopf (10) ein Hebemittel (3) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass am Gestell (4) eine Hebeeinrichtung (41) zum im wesentlichen vertikalen Anheben des Bohrgerätes (100) vorgesehen ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit Bohrgerät zum Niederbringen von Gründungsbohrungen in den Boden, insbesondere zur Verwendung in bestehenden Gebäuden, mit einem Gestell zur Positionierung des Bohrgeräts auf dem Untergrund, einem im Gestell im wesentlichen vertikal angeordneten und um diese Achse drehbar gelagerten Bohrgestänge mit Bohrkopf und einem Drehantrieb für das Bohrgestänge, wobei das Bohrgestänge mehrere Segmente aufweist, die ineinander teleskopierbar ausgebildet sind, zur Erzeugung einer Auflast am Bohrkopf ein Auflastmittel vorgesehen ist, und zum Absenken und Anheben des Bohrgestänges mit Bohrkopf ein Hebemittel vorgesehen ist.
  • Bohrgeräte und Vorrichtungen dafür sind in unterschiedlichster Ausgestaltung bekannt.
  • Beispielsweise betrifft die DE 1 484 531 A einen fahrbaren Derrickkran mit angesetzter Bohrvorrichtung, die bevorzugt hydraulisch angetrieben ist. Es handelt sich dabei um ein Erdbohrgerät, das an einem teleskopierbaren Ausleger eines Kranes montiert ist. Das Bohrgerät selbst ist jedoch nicht teleskopierbar ausgebildet, so dass nach jeder Bohrstrecke entsprechend der Länge des Erdbohrmechanismus ein Verlängerungsgestänge eingefügt werden muss. Der Ausleger erlaubt zwar einen flexiblen Einsatz, die Befestigung des Derrickkranes an einem üblichen Lastkraftwagen erlaubt jedoch einen Zugang in Gebäuden nicht.
  • Die DE 1 634 596 A betrifft eine Bohrmaschine mit hydraulischem Antrieb zur Herstellung von Löchern in Betonflächen, beispielsweise Autobahndecken, bei der eine die Bohrmaschine mit dem hydraulischen Antrieb aufnehmende, in vertikaler Richtung heb- und senkbare Konsole über seitliche Streben mit einer Hülse fest verbunden ist, die auf einer dem Rahmen eines fahrbaren, das Maschinenaggregat für die Erzeugung des hydraulischen Druckes tragenden Gestells befestigten Führungsstange gleitet, wobei diese Hülse mit einem weiteren hydraulischen Antrieb in Verbindung steht, der das Heben und Senken des hydraulischen Bohrmaschinenantriebes bewirkt.
  • Aus der DE 1 287 534 A ist eine Bohrstange für Erdbohrgeräte bekannt, die teleskopartig ausfahrbar ist, deren innerstes Bohrstangenglied an einem Ende den Bohrer trägt und das am anderen Ende über ein Seilwirbel am Auslegerhubseil des Bohrgerätes hängt. Beim Bohren mit dieser Bohrstange wird zunächst mit zusammengeschobener Bohrstange begonnen. Beim weiteren Bohrfortschritt fährt nach Erreichen der entsprechenden Tiefe das erste Teleskoprohr durch Schwerkraft und dann wiederum bei entsprechender Tiefe das innerste Bohrstangenglied aus.
  • Ferner zeigt die DE 87 13 000 U1 eine Vorrichtung zum Bohren von Löchern für Ortbetonpfähle zum Abstützen der Fundamentsockel von Grabmälern mit einem motorisch antreibbaren, absenkbaren Bohrgerät, das einen ankuppelbaren Schneckenbohrer aufweist, mit dem das im Schneckenbohrer befindliche Erdreich aus dem Bohrloch hochziehbar ist. Dabei ist eine Vertikalführung mit einem in der Vertikalführung geführten Werkzeugträger zur Aufnahme und Halterung des Bohrgerätes und mit einem Hubantrieb für den Werkzeugträger ausgestattet.
  • Bei Gründungsbohrungen, insbesondere in bestehenden Gebäuden sind jedoch besondere Begebenheiten zu berücksichtigen. Bei älteren Gebäuden, die auf weichem Untergrund, insbesondere Torfböden mit nicht ausreichender Gründung erstellt wurden, werden nachträglich innerhalb des Gebäudes Gründungsbohrungen bis zu einem tragfähigen Untergrund niedergebracht. Diese Gründungsbohrungen weisen eine Tiefe von typischerweise 2 bis 6 m auf. Der in den weichen Untergrund durch die Bohrung eingebrachte Hohlraum wird dann betoniert, ggf. unter Zugabe einer Armierung.
  • Hierfür sind „tragbare” Bohrgeräte bekannt, die mit Gestängeabschnitten verlängerbare Bohrwellen aufweisen, ähnlich wie in der Tiefbohrtechnik. Dabei wird üblicherweise ein Schneckenbohrer als Bohrkopf verwendet, der den Bodenaushub in seinem Schneckengang aufnimmt und durch Ziehen trocken aus der Bohrung herausgeholt werden kann.
  • Nachteilig ist, dass bei einer größeren Bohrtiefe jedes Mal zum Herausziehen des Schneckenbohrkopfes zum Entladen des Bohraushubs das Bohrgestänge stückweise auseinandergeschraubt werden muss und zum Weiterbohren wieder stückweise zusammengeschraubt werden muss. Entsprechend aufwendig ist der Bohrvorgang. Ferner sind die sog. „tragbaren” Bohrgeräte sehr schwer und kaum zu handhaben.
  • Ferner ist ein hydraulisches Bohrgerät bekannt, das als Vorsatzgerät für landwirtschaftliche Schlepper etc. ausgelegt ist. Bei diesem Bohrgerät ist jedoch ebenfalls eine schrittweise Aneinanderfügung des Bohrgestänges zum Niederbringen einer tieferen Bohrung erforderlich. Darüber hinaus ist in den meisten Fällen ein Zugang für derart schweres Gerät in bestehenden Gebäuden nicht möglich. Ein derartiges hydraulisches Bohrgerät mit einem Teleskopbohrer ist aus der DE 29 26 116 A1 bekannt. Bei dem dort beschriebenen Verfahren ist ein Gestell vorgesehen, das über das zu erstellende Bohrloch angebracht wird. Das Bohrgerät wird dann an dem Gestell befestigt und bevorzugt über flexible hydraulische Verbindungsleitungen beispielsweise von der Hydraulik eines landwirtschaftlichen Schleppers angetrieben. Zum Niederbringen und Anheben des Bohrgestänges ist innerhalb des teleskopierbaren Bohrgestänges ein teleskopierbarer Hydraulikzylinder angeordnet.
  • Ausgehend von dem Bohrer gemäß DE 29 26 116 A1 ist es Aufgabe der Erfindung, eine Bohrvorrichtung anzugeben, mit der Gründungsbohrungen in bestehenden Gebäuden zeitsparend und schonend durchgeführt werden können. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung die Gesamtbauhöhe der Vorrichtung bei möglichst langen Bohrgestängesegmenten niedrig zu halten.
  • Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Bohrvorrichtung gemäß Anspruch 1.
  • Dadurch, dass das Bohrgestänge mehrere Segmente aufweist, die ineinander teleskopierbar ausgebildet sind, zur Erzeugung einer Auflast am Bohrkopf ein Auflastmittel vorgesehen ist, und zum Absenken und Anheben des Bohrgestänges mit Bohrkopf ein Hebemittel vorgesehen ist, wird es möglich, Bohrungen, die tiefer als die Länge eines Bohrgestängeteils sind, ohne aufwendiges Trennen und Zusammenschrauben von Bohrgestängeteilen niederbringen zu können. Dabei ergibt sich mit dem Absenken des Bohrgestänges mit Bohrkopf auf den Boden und Drehbetätigung des Bohrgestänges mit Bohrkopf in Bohrfortschrittsrichtung unter dem am Bohrkopf angeordneten Auflastmittel ein kontinuierlicher Bohrfortschritt. Bei Nutzung des Trockenbohrverfahrens mit einer Bohrschnecke ist dann lediglich nach Niederbringen eines Bohrabschnittes in der Länge der Bohrschnecke ein unmittelbares Anheben des Bohrgestänges mit Bohrschnecke erforderlich. Die Bohrschnecke wird dann außerhalb der Bohrung vom Aushub befreit. Es kann dann wieder unmittelbar durch Absenken des Bohrgestänges mit der Bohrschnecke mit dem Hebemittel mit der Bohrung fortgeführt werden. Das teleskopierbare Bohrgestänge erlaubt somit je nach Anzahl der ineinander teleskopierbar angeordneten Segmente eine gegenüber der Segmentlänge vielfache Bohrtiefe zu erreichen, ohne dass das Bohrgestänge miteinander verschraubt bzw. stückweise auseinandergeschraubt werden muss.
  • Dadurch, dass am Gestell eine zusätzliche Hebeeinrichtung zum im wesentlichen vertikalen Anheben des Bohrgerätes vorgesehen ist, kann das gesamte Bohrgerät, also unabhängig von dem Hebemittel für das Bohrgestänge auf- und abbewegt werden. Bevorzugt ist die Hebeeinrichtung ein Hydraulikzylinder oder eine Seilwinde. Damit können Wartungsarbeiten am Bohrkopf bzw. der Austausch des Bohrkopfes ermöglicht und/oder erleichtert werden.
  • Dadurch, dass der Bohrkopf als Bohrschnecke ausgebildet ist, die am unteren Ende des innersten Segments des Bohrgestänges lösbar ansetzbar ist, wird eine bevorzugte Trockenbohrung in den Untergrund ermöglicht. Dies ist insbesondere beim Einsatz in bestehenden Gebäuden vorzuziehen, da ein Ausspülen des Bohrkleins neben einer erheblichen Schmutzbelastung auch eine unerwünschte Wasserbelastung darstellen würde. Durch Abnehmen der Bohrschnecke wird einerseits das Verletzungs- und Beschädigungsrisiko bei Transport und Ausrichtung der Vorrichtung vermindert. Andererseits kann insbesondere in Verbindung mit der Hebeeinrichtung die Gesamtbauhöhe der Vorrichtung bei möglichst langen Bohrgestängesegmenten niedriger gehalten werden.
  • Wenn das Auflastmittel ein Auflastgewicht ist, das am untersten, mit dem Bohrkopf versehenen Segment angeordnet ist, wird ein konstruktiv einfach zu erstellendes Auflastmittel bereitgestellt. Somit wird beim Bohrfortschritt das Bohrgestänge allein durch die Gewichtskraft des Auflastgewichtes in Verbindung mit dem Gewicht des Bohrkopfes und der übrigen teleskopierbar ineinandergeschobenen Segmente des Bohrgestänges belastet. Insbesondere für weiche Torfböden etc. ist diese Auflasterzeugung weitaus ausreichend.
  • Der Bohrfortschritt wird dabei insbesondere durch kontrolliertes Absenken des Bohrkopfes mit dem Hebemittel erreicht.
  • Als Hebemittel eignet sich insbesondere eine Seilwinde mit einem auf- und abwickelbaren Seil, dessen freies Seilende in das Bohrgestänge eingeführt ist und frei drehbar am untersten Segment befestigt ist. Eine Seilwinde ist äußerst robust und für den rauhen Bohreinsatz bestens geeignet. Das von der Seilwinde auf- und abwickelbare Seil wird dabei durch den hohlen Innenraum des Bohrgestänges zum untersten Ende des den Bohrkopf tragenden Segments geführt. Durch die frei drehbare Befestigung wird vermieden, dass das Seil unerwünscht mit der Bohrdrehbewegung aufgedreht wird. Als Seilwinde eignet sich insbesondere eine elektrische Seilwinde, da an den Gebäuden, für die die Gründungsbohrungen niedergebracht werden, meist eine elektrische Stromversorgung vorhanden ist.
  • Alternativ kann das Auflastmittel und ggf. auch das Hebemittel durch einen teleskopierbaren Hydraulikzylinder verwirklicht werden. Der teleskopierbare Hydraulikzylinder ist im Inneren des Bohrgestänges angeordnet und schiebt bei Druckbeaufschlagung das unterste Segment mit Bohrkopf in Bohrfortschrittsrichtung. Auch hier ist selbstverständlich eine frei drehbare Befestigung des teleskopierbaren Hydraulikzylinders am untersten Segment erforderlich.
  • Wenn die Segmente des teleskopierbaren Bohrgestänges aus ineinandergreifenden Vierkantrohrabschnitten gebildet sind, wird das von dem Drehantrieb für das Bohrgestänge am obersten Segment des Bohrgestänges angreifende Drehmoment optimal bis zum untersten, den Bohrkopf tragenden Segment übertragen.
  • Um ein Verkanten der Segmente untereinander und eine optimale Drehmomentübertragung sicherzustellen, sind an den Segmenten des teleskopierbaren Bohrgestänges Begrenzungselemente vorgesehen, die den maximalen Auszug zweier ineinandergreifender Segmente begrenzen.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Gestell ein Fahrwerk zum Verfahren des Bohrgerätes auf. Dabei weist das Fahrwerk bevorzugt einen Antrieb und vier Räder auf. Mit dieser fahrbaren Vorrichtung kann die Bohrstelle sowohl im Außenbereich, wie auch in bestehenden Gebäuden ohne großen Kraftaufwand erreicht werden. Insbesondere ist eine Bedienung durch nur eine Person denkbar. Bevorzugt weist das Fahrwerk mit Bohrgerät eine Breite von kleiner gleich 80 cm und eine Höhe von kleiner gleich 2 m auf, so dass die Vorrichtung durch Hauseingangstüren und normale Zimmertüren hindurchpasst.
  • Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben:
  • Darin zeigt:
  • 1 eine erfindungsgemäße Bohrvorrichtung in einer teils geschnittenen Prinzipskizze als Seitenansicht und
  • 2 die in 1 dargestellte Bohrvorrichtung in Stirnansicht.
  • In 1 ist eine erfindungsgemäße Bohrvorrichtung in einem Ausführungsbeispiel in einer Prinzipskizze dargestellt. Die Bohrvorrichtung weist ein Gestell 4 auf, an dem ein Bohrgerät 100 gehaltert ist.
  • Das Bohrgerät 100 weist ein drehbar gelagertes Bohrgestänge 1 mit einem Bohrkopf 10 auf. In der Prinzipskizze gemäß 1 ist das Bohrgerät 100 mit seinem Bohrgestänge 1 in teleskopierter Stellung beim Niederbringen einer Gründungsbohrung G in den Boden B dargestellt.
  • Das Bohrgestänge 1 ist in der 1 beispielhaft aus drei Segmenten 11, 12, 13, die ineinander in axialer Richtung verschiebbar, also teleskopierbar, aber drehkraftübertragend, ausgebildet sind, dargestellt. Die Segmente 11, 12, 13 sind bevorzugt Vierkantrohrabschnitte.
  • Am unteren Segment 11 ist über einen Anschlussstutzen 15 eine Bohrschnecke als Bohrkopf 10 lösbar angesetzt. Ferner ist am unteren Segment 11 ein Auflastgewicht 14 in Topfform angeordnet, das ein zum Niederbringen der Bohrung erforderliches Auflastgewicht auf den Bohrkopf 10 bewirkt und in seinem umschlossenen Raum die weiteren Segmente 12, 13 aufnehmen kann.
  • Zum Antrieb des Bohrgestänges 1 ist ein Drehantrieb 2 bestehend aus einem Elektromotor 21 und Kettentrieb 22 vorgesehen. Das obere Segment 13 des Bohrgestänges 1 ist an seinem obersten Ende am Gestell 4 in Drehlagerung 23 und auf etwa seiner halben Länge in einem weiteren Lager (untere Lagerung) 24 drehbar gelagert. Entsprechend wird das Bohrgestänge 1 des Bohrgeräts 100 vom Elektromotor 21 über Kettentrieb 22 bedarfsweise drehangetrieben.
  • Zum Absenken und Aufholen des Bohrgestänges 1 ist ein Hebemittel, hier eine Seilwindenanordnung 3 vorgesehen. Im hohlen Innenraum des Bohrgestänges 1, also innerhalb der aus Vierkantrohrabschnitten gebildeten Segmenten 11, 12, 13 ist ein Seil 31 einer Seilwinde 30 über eine Umlenkrolle 32 geführt. Das freie Ende 33 des Seils 31 ist am unteren Segment 11 in einer frei drehbaren Befestigungsöse 34 befestigt.
  • Das Gestell 4 der Bohrvorrichtung ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Fahrwerk 44 mit vier Rädern 45, von denen zwei lenkbar sind, ausgestattet. Ferner ist wenigstens ein Rad des Fahrwerks 44 mittels Antrieb 46 drehangetrieben. Der Antrieb 46 besteht bevorzugt aus einem Elektromotor mit Kettentrieb.
  • Ferner ist am Gestell 4 eine Hebeeinrichtung 41 zum Anheben bzw. Absenken des gesamten Bohrgerätes 100 angeordnet, wie dies aus der Stirnansicht der Vorrichtung gemäß 2 ersichtlich ist. In 2 ist die Hebeeinrichtung im Gegensatz zur Darstellung in 1 in der angehobenen Position dargestellt. Ferner ist das Bohrgestänge 1 mittels Seilwindenanordnung 3 in seiner eingefahrenen Grundeinstellung dargestellt. Der Bohrkopf 10 befindet sich also oberhalb des Bodens B. In dieser Stellung kann die Bohrschnecke gereinigt und/oder gewechselt werden.
  • Die Hebeeinrichtung 41 des Gestells 4 weist zur im wesentlichen vertikalen Führung eine Führungsschienenanordnung 43 auf. Das Anheben bzw. Absenken des Bohrgeräts 100 mit der Hebeeinrichtung 41 erfolgt über einen Hydraulikzylinder 42. Alternativ kann für den Hydraulikzylinder 42 auch eine zweite Seilwinde mit elektrischem Antrieb vorgesehen sein. In diesem Fall könnte bevorzugt auf hydraulische Betätigungskomponenten verzichtet werden.
  • Ferner ist am Gestell 4 eine einstellbare Stütze 47 vorgesehen, die das Bohrgerät 100 unmittelbar zum Boden B abstützt und insbesondere beim Anheben der Bohrschnecke mit Aushub eine vorteilhafte Stabilisierung liefert.
  • Nachfolgend wird die Handhabung und das Arbeitsverfahren mit der Bohrvorrichtung beschrieben.
  • Die Bohrvorrichtung wird mit ihren lenkbaren und über Antrieb 46 angetriebenen Fahrwerk 44 zur gewünschten Bohrstelle verfahren. Dabei weist die Vorrichtung in ihrer Transportstellung eine Höhe von kleiner 1,9 m auf. In der Transportstellung liegt das Bohrgestänge 1 in der in 2 zusammengeschobenen Position vor, jedoch ist die Bohrschnecke 10 abgenommen und die Hebeeinrichtung 41 abgesenkt. Die Breite des Gestells 4 mit Fahrwerk 44 beträgt weniger als 80 cm. Entsprechend ist ein Durchfahren von Haus- und Zimmertüren mit dieser Vorrichtung möglich.
  • Nach Erreichen der gewünschten Bohrposition, auch innerhalb bestehender Häuser, wird das Bohrgerät 100 über die Hebeeinrichtung 41 mittels Hydraulikzylinder 42 in seine Arbeitsstellung, wie in 2 dargestellt, angehoben. In dieser angehobenen Stellung ist bei vollständig zusammengefahrenem Bohrgestänge 1 der Anschlussstutzen 15 am unteren Segment 11 des Bohrgestänges 1 frei zugänglich. An diesen Anschlussstutzen 15 wird dann die Bohrschnecke 10 montiert. Nun ist die Bohrvorrichtung einsatzbereit.
  • Durch Absenken des unteren Segments 11 mit Bohrschnecke 10 mittels Seilwindenanordnung 3 und Drehantrieb des Bohrgestänges 1 über den Drehantrieb 2 wird das Bohrgerät 100 aktiviert.
  • Beim weiteren Absenken der Bohrschnecke 10 durch langsames Abspulen des Seils 31 der Seilwinde 30 beginnt der Bohrvorgang. Das Auflastgewicht 14 am unteren Segment 11 unterstützt die Auflast. Die gesamte am Bohrkopf 10 wirkende Gewichtskraft setzt sich aus dem Auflastgewicht 14, dem Eigengewicht des unteren Segments 11 und dem Gewicht der Bohrschnecke 10 sowie etwaiger aufliegender Segmente 12 zusammen. Sie dient zur Initiierung und Unterstützung des Bohrvorganges. Ein zu rascher Bohrvortrieb kann durch langsameres Absenken des Seils 31 mit der Seilwinde 30 begrenzt werden.
  • Bei Verwendung einer Bohrschnecke 10 zum Trockenbohren wird nach dem Niederbringen der Bohrung um die Bohrschneckenlänge der Bohrvorgang gestoppt und der in der Bohrschnecke 10 aufgenommene Aushub durch Anheben des Bohrgestänges 1, nämlich des unteren Segments 13 mit Bohrschnecke 10 mittels Seilwindenanordnung 3 herausgezogen. Oberirdisch wird der Aushub aus der Bohrschnecke 10 entfernt, wonach sogleich durch Absenken der Bohrschnecke 10 mit Bohrgestänge 1 mittels Seilwindenanordnung 3 und Betätigung des Drehantriebs 2 der Bohrvorgang um einen weiteren der Länge der Bohrschnecke 10 entsprechenden Tiefenabschnitts fortgeführt werden kann.
  • Entsprechend kann mit dieser Vorrichtung eine Gründungsbohrung mit einer Bohrtiefe entsprechend der teleskopierbaren Länge des Bohrgestänge 1 ohne aufwendiges Zusammenfügen und Trennen von Bohrgestängeabschnitten erzeugt werden. Bei vollständig ausgefahrenem Bohrgestänge 1 kann zusätzlich durch Absenken der Hebeeinrichtung 41 von seiner Arbeitsstellung (gemäß 2) in die Transportstellung eine weitere Vertiefung der Gründungsbohrung um den Hub der Hebeeinrichtung 41 erreicht werden, wie dies in 1 beispielhaft dargestellt ist.
  • Bei beispielsweise fünf ineinandergreifenden Bohrsegmenten 11, 12, 13 ... und einer Segmentlänge von 1,8 m und einem Hub von ca. 1 m der Hebeeinrichtung 41 können so Gründungsbohrungen bis 8 m Tiefe gebohrt werden.
  • 100
    Bohrgerät
    1
    Bohrgestänge
    10
    Bohrkopf, Bohrschnecke
    11
    unteres Segment
    12
    Segment
    13
    oberes Segment
    14
    Auflastmittel, Auflastgewicht
    15
    Anschlussstutzen
    16
    Begrenzungselemente
    2
    Drehantrieb
    21
    Elektromotor
    22
    Kettenantrieb
    23
    obere Lagerung
    24
    untere Lagerung
    3
    Hebemittel, Seilwindenanordnung
    30
    Seilwinde
    31
    Seil
    32
    Umlenkrolle
    33
    freies Seilende
    34
    Befestigungsöse
    4
    Gestell
    41
    Hebeeinrichtung
    42
    Hydraulikzylinder, zweite Seilwinde
    43
    Führungsschienenanordnung
    44
    Fahrwerk
    45
    Räder
    46
    Antrieb
    47
    Stütze
    B
    Boden
    G
    Gründungsbohrung

Claims (11)

  1. Vorrichtung mit Bohrgerät (100) zum Niederbringen von Gründungsbohrungen (G) in den Boden (B), insbesondere zur Verwendung in bestehenden Gebäuden, mit – einem Gestell (4) zur Positionierung des Bohrgeräts (100) auf dem Untergrund, – einem im Gestell (4) im wesentlichen vertikal angeordneten und um diese Achse drehbar gelagerten Bohrgestänge (1) mit Bohrkopf (10) und – einem Drehantrieb (2) für das Bohrgestänge (1), wobei – das Bohrgestänge (1) mehrere Segmente (11, 12, 13) aufweist, die ineinander teleskopierbar ausgebildet sind, – zur Erzeugung einer Auflast am Bohrkopf (10) ein Auflastmittel (14) vorgesehen ist, und – zum Absenken und Anheben des Bohrgestänges (1) mit Bohrkopf (10) ein Hebemittel (3) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Gestell (4) eine Hebeeinrichtung (41) zum im wesentlichen vertikalen Anheben des Bohrgerätes (100) vorgesehen ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeeinrichtung (41) einen Hydraulikzylinder (42) oder eine Seilwinde aufweist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflastmittel (14) ein Auflastgewicht ist, das am unteren, mit dem Bohrkopf (10) versehenen Segment (11) angeordnet ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hebemittel (3) eine Seilwindenanordnung (3) mit einem auf- und abwickelbaren Seil (31) ist, dessen freies Seilende (33) in das Bohrgestänge (1) eingeführt ist und frei drehbar am untersten Segment (11) befestigt ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Auflastmittel (14) ein teleskopierbarer Hydraulikzylinder im inneren des Bohrgestänges angeordnet ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydraulikzylinder auch als Hebemittel (3) ausgebildet ist.
  7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (11, 12, 13) des teleskopierbaren Bohrgestänges (1) aus ineinandergreifenden Vierkantrohrabschnitten gebildet sind.
  8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Segmenten (11, 12, 13) des teleskopierbaren Bohrgestänges (1) Begrenzungselemente (16) vorgesehen sind, die den maximalen Auszug zweier ineinandergreifender Segmente (11, 12, 13) begrenzen.
  9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrkopf (10) als Bohrschnecke ausgebildet ist, die am unteren Ende (15) des unteren Segments (11) des Bohrgestänges (1) lösbar ansetzbar ist.
  10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (4) ein Fahrwerk (44) zum Verfahren des Bohrgerätes (100) aufweist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerk (44) einen Antrieb (46) und vier Räder (45) aufweist, von denen wenigstens zwei lenkbar sind.
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