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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Fluggastsitz, mit Sitzkomponenten
wie Rückenlehne, Sitzteil
und/oder Beinauflage und/oder Fußstützenanordnung, gemäß der Merkmalsausgestaltung
des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
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Fluggastsitze
dieser Art sind als Bestuhlung von Luftfahrzeugen der gewerblichen
Luftfahrt in großem
Umfang in Gebrauch. Insbesondere bei Verkehrsflugzeugen für Mittelstrecken-
und speziell für Langstreckenbetrieb,
sind bei solchen Sitzen, im Interesse der Erhöhung des Sitzkomforts, mehrere Sitzkomponenten
in solcher Weise lageverstellbar angeordnet, dass der Sitzbenutzer
betreffende Sitzkomponenten, wie Rückenlehne, Sitzteil und andere, in
solche Einstellpositionen bringen kann, dass ein Höchstmaß an Sitzbequemlichkeit
erreicht wird.
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Um
die Lageeinstellung der betreffenden Sitzkomponenten für den Sitzbenutzer
möglichst
einfach und bequem zu gestalten, werden vielfach elektromotorisch
betätigte
Stelleinrichtungen benutzt, so dass der Sitzbenutzer für Einstellmaßnahmen
lediglich elektrische Steuerorgane betätigen muß.
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Aus
flugbetrieblichen Gründen
ist es bekanntermaßen
erforderlich, dass während
bestimmter Phasen des Flugbetriebes, namentlich bei Start und Landung,
die lageverstellbaren Sitzkomponenten in eine vorgegebene Sicherheits-Ausgangsposition
eingestellt werden. Um zu gewährleisten,
dass auch in Ausnahmesituationen, bei etwaigem Ausfall des die Stellmotoren
steuernden Systems (etwa Störung
der Stromversorgung), die Sitzkomponenten in die erforderliche Sicherheitsposition
gebracht werden können,
ist über
die manuell betätigbaren
Zugglieder eine Notentriegelung der Stelleinrichtungen durchführbar, so
dass die betreffenden Sitzkomponenten im Bedarfsfalle manuell in
die Sicherheits-Ausgangsposition zurück bewegt werden können.
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Üblicherweise
sind bei derartigen Sitzen die Zugglieder innerhalb einer Konsole
des Sitzes verlegt und führen
zu den für
die Notentriegelung manuell zu betätigenden Auslöseelementen,
die verdeckt innerhalb der Verkleidung der Konsole angeordnet sind.
Von der Konsole führen
die Zugglieder zu den üblicherweise
am Grundrahmen des Sitzes gelagerten Stelleinrichtungen. Diese Bauweise
führt zu
Montageschwierigkeiten bei Herstellung und Einbau derartiger Sitze. Üblicherweise
wird bei der Herstellung derartiger Sitze die die Zugglieder enthaltende
Konsole, in der Regel eine Mittelkonsole bei Mehrfachsitzen, zusammen
mit den verlegten Zuggliedern separat gefertigt und erst im Flugzeug
auf den Grundrahmen montiert. Der Anschluß der Zugglieder an die in den
Grundrahmen integrierten Stelleinrichtungen gestaltet sich hierbei
schwierig und zeitraubend.
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Entsprechende
Schwierigkeiten ergeben sich, wenn eine Auswechslung von Bauteilen
erforderlich ist.
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Zwar
ist in der WO 97/29290 A1 für
einen gattungsgemäßen Fluggastsitz
bereits vorgeschlagen worden Sitzkomponenten des Fluggastsitzes mittels
Stelleinrichtungen zwischen Sicherheitsausgangsposition und gewählten Gebrauchseinstellpositionen
lageeinstellbar zu wählen
und manuell betätigbare
Zugglieder vorzusehen, um auf die Stelleinrichtungen eine diese übersteuernde
Notentriegelungskraft zu übertragen,
wobei die Zugglieder durch Seile von Bowdenzügen gebildet sind und an einer
Trennstelle in Abschnitte geteilt und an ihren der Trennstelle zugeordneten
Enden jeweils mittels einer lösbaren und
schließbaren
Kupplungseinrichtung miteinander verbindbar sind und wobei eine
mehreren Zuggliedern gemeinsam zugeordnete Kupplungseinrichtung vorgesehen
ist, die für
die zu verbindenden Enden der Abschnitte jedes Zuggliedes je ein
eigenes Verbindungsglied aufweist; dennoch weist die bekannte Lösung Nachteile
beim Betätigen
der Kupplungseinrichtung auf.
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Bei
der bekannten Lösung
sind die Enden des jeweiligen Zuggliedes in Form eines Bowdenzuges
fest mit einem Verbindungsglied verbunden, das als Kuppelteil ausgebildet
in ein zugeordnetes Kuppelteil eines weiteren Verbindungsgliedes
des zuordenbaren Bowdenzuges als Zugglied einhängbar ist. Mithin weist jedes
Paar an miteinander zu verbindenden Zuggliedern eine verrastbare
Kupplungseinrichtung auf, bei der paarweise die Verbindungsglieder als
die Kuppelteile kraftschlüssig
miteinander in Verbindung stehen. Zum Lösen der bekannten Kupplungseinrichtung
sind die miteinander verbindbaren Gehäuseteile in denen die über die
Verbindungsglieder miteinander verbundenen Zugglieder längsverfahrbar
geführt
sind, in einem schrägen
Winkel voneinander wegzuklappen, was entsprechend viel Handhabungsraum
benötigt.
Auch ist aufgrund der festen Anlenkung von Verbindungsglied zu Bowdenzug
als Zugglied ein erhöhter
Herstell- und mithin Kostenaufwand gegeben. Darüber hinaus baut das Gesamtgehäuse der
Kupplungseinrichtung groß auf im
Hinblick auf die vorgesehenen Führungsbahnen
in den Gehäuseteilen
für die
paarweise gekuppelten Verbindungsglieder.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Fluggastsitz zu schaffen bei dem der Ein- und Ausbau von mit
Notentriegelungseinrichtungen in Zusammenhang stehenden Bauteilen
einfach, schnell und zuverlässig
sowie Bauraum sparend und kostengünstig durchgeführt werden
kann.
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Erfindungsgemäß ist diese
Aufgabe durch einen Fluggastsitz gelöst, der die Merkmale des Patentanspruches
1 in seiner Gesamtheit aufweist.
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Dadurch,
dass gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 die Zugglieder an ihren miteinander
zu verbindenden Enden Endnippel aufweisen und dass die Verbindungsglieder
Sitze aufweisen, in denen über
einen Längsschlitz
des jeweiligen Verbindungsglieds die in sie einhängbaren Endnippel gegen wirkende
Zugkräfte
formschlüssig gesichert
sind, sind Ein- und Ausbau der in Frage kommenden Bauteile einfach
und bequem ohne aufwendige Montagearbeiten möglich. Insbesondere ist das
Ein- und Aushängen
der Endnippel der Zugglieder im wesentlichen in einer Ebene möglich, was Handhabungsraum
einspart, der im Hinblick auf die beengten Einbauverhältnisse
von Komponenten bei Fluggastsitzen ohnehin kaum gegeben ist. Aufgrund des
denkbar einfach gewählten
Verbindungskonzepts ist darüber
hinaus eine funktionssichere und kostengünstige Realisierung gewährleistet.
Es ist für einen
Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet der Konzeption von Fluggastsitzen überraschend,
dass es genügt,
die über
den Längsschlitz
in das jeweilige Verbindungsglied eingehängten Endnippel gegen wirkende
Zugkräfte
formschlüssig
zu sichern, um zu einer verläßlichen
Verbindung im Gegensatz zu der bekannten kraftschlüssigen Lösung zu
gelangen.
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Vorzugsweise
sind die Verbindungsglieder an einem ihnen gemeinsam zugehörigen Halter
unabhängig
voneinander beweglich geführt.
In vorteilhaf ter Weise bildet somit der Hauptteil der Kupplungseinrichtung
eine Baueinheit, die an einer geeigneten Stelle der Struktur des
Sitzes angebracht werden kann. Hierbei kann die Anordnung so getroffen sein,
dass der Halter eine an dem betreffenden Strukturelement des Sitzes
fest anbringbare Platte mit einem aus der Plattenebene hoch gestellten,
quer zur Verschieberichtung der Verbindungsglieder verlaufenden
Rand aufweist, der Durchführungen
für die Seile
der Bowdenzüge
aufweist, die mit den Enden ihres Mantels am hochgestellten Rand
anliegen. Vorzugsweise sind hierbei die Mäntel der Bowdenzüge am hochgestellten
Rand gesichert.
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Bei
solcher Gestaltung führen
die am Halter befindlichen Bowdenzüge vorzugsweise innerhalb einer
Konsole des Sitzes zu darin angeordneten, manuell betätigbaren
Auslöseelementen
für die
Notentriegelung. Dadurch läßt sich
eine betreffende Konsole mit fertig integrierten, den Auslöseelementen
zugeordneten Abschnitten der Bowdenzüge vorfertigen, wobei die Enden
der in der Konsole verlegten Bowdenzüge bereits in die Verbindungsglieder
eingehängt
sind, die zusammen mit ihrem Halter an der Konsole befestigt sind.
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Schrägansicht einer
Kupplungseinrichtung für
Zugglieder, die zur Notentriegelungseinrichtung eines Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemäßen Fluggastsitzes
gehören;
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2 eine
Draufsicht eines Halters mit darin geführten Verbindungsgliedern der
Kupplungseinrichtung von 1;
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3 eine
Schnittansicht entsprechend der Schnittlinie III-III von 2 und
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4 eine
perspektivische Schrägansicht,
in der die Unterseite des in 2 und 3 gezeigten Halters
sichtbar ist.
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1 zeigt
eine als Ganzes mit 1 bezeichnete Kupplungseinrichtung
eines Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemäßen Fluggastsitzes.
Die Kupplungseinrichtung 1 bildet eine lösbare Verbindung
eines Bowdenzuges 3 mit einem Bowdenzug 11, eines
Bowdenzuges 5 mit einem Bowdenzug 13, eines Bowdenzuges 7 mit
einem Bowdenzug 15 und eines Bowdenzuges 9 mit
einem Bowdenzug 17. Die miteinander über die Kupplungseinrichtung 1 verbundenen
Bowdenzüge
fungieren mit ihren Bowdenzugseilen als Zugglieder für die Übertragung
einer Notentriegelungskraft auf nicht gezeigte Stelleinrichtungen
für die
Lageverstellung von Sitzkomponenten. Dabei erstrecken sich die Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17 von
der Kupplungseinrichtung 1 zu den betreffenden Stelleinrichtungen,
während
sich die Bowdenzüge 3, 5, 7 und 9 von
der Kupplungseinrichtung 1 zu manuell betätigbaren
Auslöseknöpfen (ebenfalls nicht
gezeigt) erstrecken, die an einer zugehörigen Sitzkonsole verdeckt
angeordnet sind.
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An
den Seilenden sämtlicher
der Kupplungseinrichtung 1 zugeordneten Bowdenzüge befinden sich
Endnippel 19 (die in 1 nicht
sämtlich
beziffert sind), wobei die Endnippel 19 der miteinander
zu verbindenden Bowdenzugseile jeweils in ein Verbindungsglied 21 eingehängt sind,
die gleich ausgebildet sind und die Form eines länglichen, seitlich offenen
Kasten besitzen, wie am deutlichsten aus 1 und 3 zu
entnehmen ist. Jedes Verbindungsglied 21 weist einen Längsschlitz 23 mit
mittiger Erweiterung 25 auf, um die Endnippel 19 so
einhängen
zu können,
dass sie an einem Sitz 27 (3) der Verbindungsglieder 21 anliegen
und so formschlüssig gegen
Zugkraftwirkung gesichert sind.
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Wie 3 und 4 zeigen,
befinden sich an der Unterseite jedes Verbindungsgliedes 21,
mittig und in Längsrichtung
zueinander versetzt, ein Niet 29 sowie eine gestufte Ringscheibe 31 (in 4 nicht sämtlich beziffert),
die Führungsglieder
bilden, mit denen die Verbindungsglieder 21 in Führungsschlitzen 33 längs verschiebbar
geführt
sind, die sich in der Platte 35 eines Halters 36 für die Verbindungsglieder 21 befinden.
Die Platte 35 mit näherungsweise
quadratischem Umriß weist
einen aus der Plattenebene rechtwinklig hoch gestellten Rand 37 mit Durchführöffnungen 39 für die Seile
der Bowdenzüge 3, 5, 7 und 9 auf.
Zum Rand 37 entgegengesetzt befindet sich an der Platte 35 ebenfalls
ein hochgestellter Rand 41 mit Lücken 43 für den Durchtritt
der Seile der Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17.
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Löcher 45 in
den Eckbereichen der Platte 35 ermöglichen die Verschraubung des
Halters 36 mit einem Strukturelement, beispielsweise einer
Konsole des Sitzes.
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Wie
aus 1 zu ersehen ist, sind die Enden der Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17 an
einem Träger 47 festgelegt,
der ebenfalls eine Platte 49 aufweist, die einen aus ihrer
Ebene hochgestellten Rand 51 aufweist, der Durchfüh rungen
für die
Seilenden der Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17 aufweist,
die an den Enden ihrer Mäntel
mittels Sicherungsringen 53 am Rand 51 gesichert
sind. Ein seitlich des Randes 51 gelegener Teil der Platte 49 trägt Schnellverschlüsse 55,
mit denen die Platte 49 des Trägers 47 an dem Strukturelement
(der Konsole), an dem auch die Platte 35 des Halters 36 angebracht
ist, so befestigbar ist, dass die Endnippel 19 der Seile
der Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17 in
die Verbindungsglieder 21 einhängbar sind.
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Bei
Zusammenbau, Umbau oder Ausbau von Konsole und Grundrahmen des erfindungsgemäßen Sitzes
braucht somit lediglich eine Betätigung der
Schnellverschlüsse 55 vorgenommen
zu werden, um den Träger 47 mit
den Bowdenzügen 11, 13, 15 und 17 neben
der Platte 35 des Halters 36 anzubringen oder
davon zu lösen,
so dass die Endnippel 19 der Seile der Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17 in
die Verbindungsglieder 21 einhängbar oder aus diesen aushängbar sind.
Strukturelement (Konsole) und Grundrahmen können, obwohl sie die Zugglieder
in Form der Bowdenzüge
bereits vorinstalliert enthalten, unabhängig voneinander gefertigt
und gehandhabt werden, wobei die Platte 35 des Halters 36 am Strukturelement
(Konsole) bereits fest angebracht sein kann.
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Um
ein ungewolltes Aushängen
der Endnippel 19 der Bowdenzüge 3, 5, 7 und 9,
die im vorgefertigten Zustand bereits in die Verbindungsglieder 21 am
Halter 36 eingehängt
sind, zu vermeiden, ist eine Vorspannung der Bowdenzüge 3, 5, 7, 9 durch Druckfedern 56 vorgesehen,
die die betreffenden Bowdenzugseile umgeben und zwischen dem hochgestellten
Rand 37 der Platte 35 und den Verbindungsgliedern 21 eingespannt
sind.