DE102004032880A1 - Fluggastsitz - Google Patents

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Abstract

Bei einem Fluggastsitz, mit Sitzkomponenten wie Rückenlehne, Sitzteil und/oder Beinauflage und/oder Fußstützenanordnung, von denen zumindest einige mittels Stelleinrichtungen zwischen Sicherheits-Ausgangspositionen und gewählten Gebrauchs-Einstellpositionen lageeinstellbar sind, und mit manuell betätigbaren Zuggliedern 3, 11, um auf die Stelleinrichtungen eine diese übersteuernde Notentriegelungskraft zu übertragen, sind die Zugglieder 3, 11 an einer Trennstelle in Abschnitte 3 und 11 unterteilt und an ihren der Trennstelle zugeordneten Enden jeweils mittels einer lösbaren und schließbaren Kupplungseinrichtung 1 miteinander verbindbar.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf einen Fluggastsitz, mit Sitzkomponenten wie Rückenlehne, Sitzteil und/oder Beinauflage und/oder Fußstützenanordnung, von denen zumindest einige mittels Stelleinrichtungen zwischen Sicherheits-Ausgangspositionen und gewählten Gebrauchs-Einstellpositionen lageverstellbar sind, und mit manuell betätigbaren Zuggliedern, um auf die Stelleinrichtungen eine diese übersteuernde Notentriegelungskraft zu übertragen.
  • Fluggastsitze dieser Art sind als Bestuhlung von Luftfahrzeugen der gewerblichen Luftfahrt in großem Umfang in Gebrauch. Insbesondere bei Verkehrsflugzeugen für Mittelstrecken- und speziell für Langstreckenbetrieb, sind bei solchen Sitzen, im Interesse der Erhöhung des Sitzkomforts, mehrere Sitzkomponenten in solcher Weise lageverstellbar angeordnet, dass der Sitzbenutzer betreffende Sitzkomponenten, wie Rückenlehne, Sitzteil und andere, in solche Einstellpositionen bringen kann, dass ein Höchstmaß an Sitzbequemlichkeit erreicht wird.
  • Um die Lageeinstellung der betreffenden Sitzkomponenten für den Sitzbenutzer möglichst einfach und bequem zu gestalten, werden vielfach elektromotorisch betätigte Stelleinrichtungen benutzt, so dass der Sitzbenutzer für Einstellmaßnahmen lediglich elektrische Steuerorgane betätigen muß.
  • Aus flugbetrieblichen Gründen ist es bekanntermaßen erforderlich, dass während bestimmter Phasen des Flugbetriebes, namentlich bei Start und Landung, die lageverstellbaren Sitzkomponenten in eine vorgegebene Sicherheits-Ausgangsposition eingestellt werden. Um zu gewährleisten, dass auch in Ausnahmesituationen, bei etwaigem Ausfall des die Stellmotoren steuernden Systems (etwa Störung der Stromversorgung), die Sitzkomponenten in die erforderliche Sicherheitsposition gebracht werden können, ist über die manuell betätigbaren Zugglieder eine Notentriegelung der Stelleinrichtungen durchführbar, so dass die betreffenden Sitzkomponenten im Bedarfsfalle manuell in die Sicherheits-Ausgangsposition zurück bewegt werden können.
  • Üblicherweise sind bei derartigen Sitzen die Zugglieder innerhalb einer Konsole des Sitzes verlegt und führen zu den für die Notentriegelung manuell zu betätigenden Auslöseelementen, die verdeckt innerhalb der Verkleidung der Konsole angeordnet sind. Von der Konsole führen die Zugglieder zu den üblicherweise am Grundrahmen des Sitzes gelagerten Stelleinrichtungen. Diese Bauweise führt zu Montageschwierigkeiten bei Herstellung und Einbau derartiger Sitze. Üblicherweise wird bei der Herstellung derartiger Sitze die die Zugglieder enthaltende Konsole, in der Regel eine Mittelkonsole bei Mehrfachsitzen, zusammen mit den verlegten Zuggliedern separat gefertigt und erst im Flugzeug auf den Grundrahmen montiert. Der Anschluß der Zugglieder an die in den Grundrahmen integrierten Stelleinrichtungen gestaltet sich hierbei schwierig und zeitraubend.
  • Entsprechende Schwierigkeiten ergeben sich, wenn eine Auswechslung von Bauteilen erforderlich ist.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, einen Fluggastsitz zu schaffen, bei dem der Ein- und Ausbau von mit Notentriegelungseinrichtungen in Zusammenhang stehenden Bauteilen einfach, schnell und zuverlässig durchgeführt werden kann.
  • Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch einen Fluggastsitz gelöst, der die Merkmale des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit aufweist.
  • Dadurch, dass gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 die Zugglieder des erfindungsgemäßen Sitzes geteilt sind und eine Kupplungseinrichtung vorgesehen ist, mittels deren die Zugseile an der Trennstelle voneinander getrennt oder miteinander verbunden werden können, sind Einbau und Ausbau der in Frage kommenden Bauteile einfach und bequem ohne aufwendige Montagearbeiten möglich. Konsole und Grundrahmen des Sitzes lassen sich mit jeweils darin fertig installierten Abschnitten der Zugglieder vorfertigen und getrennt voneinander für Einbau- oder Ausbauvorgänge handhaben. Im Anschluß an diese Maßnahmen braucht dann lediglich die Kupplungseinrichtung geschlossen zu werden, um das System funktionsbereit zu machen.
  • Die Handhabung gestaltet sich besonders einfach, wenn eine mehreren Zuggliedern gemeinsam zugeordnete Kupplungseinrichtung vorgesehen ist, die für die zu verbindenden Enden der Abschnitte jedes Zuggliedes je ein eigenes Verbindungsglied aufweist.
  • Vorzugsweise sind die Zugglieder durch Seile von Bowdenzügen gebildet, die an ihren miteinander zu verbindenden Enden Endnippel aufweisen, und die Verbindungsglieder weisen Sitze auf, in denen die in sie eingehängten Endnippel gegen wirkende Zugkräfte formschlüssig gesichert sind.
  • Vorzugsweise sind die Verbindungsglieder an einem ihnen gemeinsam zugehörigen Halter unabhängig voneinander beweglich geführt. In vorteilhaf ter Weise bildet somit der Hauptteil der Kupplungseinrichtung eine Baueinheit, die an einer geeigneten Stelle der Struktur des Sitzes angebracht werden kann. Hierbei kann die Anordnung so getroffen sein, dass der Halter eine an dem betreffenden Strukturelement des Sitzes fest anbringbare Platte mit einem aus der Plattenebene hoch gestellten, quer zur Verschieberichtung der Verbindungsglieder verlaufenden Rand aufweist, der Durchführungen für die Seile der Bowdenzüge aufweist, die mit den Enden ihres Mantels am hochgestellten Rand anliegen. Vorzugsweise sind hierbei die Mäntel der Bowdenzüge am hochgestellten Rand gesichert.
  • Bei solcher Gestaltung führen die am Halter befindlichen Bowdenzüge vorzugsweise innerhalb einer Konsole des Sitzes zu darin angeordneten, manuell betätigbaren Auslöseelementen für die Notentriegelung. Dadurch läßt sich eine betreffende Konsole mit fertig integrierten, den Auslöseelementen zugeordneten Abschnitten der Bowdenzüge vorfertigen, wobei die Enden der in der Konsole verlegten Bowdenzüge bereits in die Verbindungsglieder eingehängt sind, die zusammen mit ihrem Halter an der Konsole befestigt sind.
  • Um die Kupplungseinrichtung zu schließen, brauchen lediglich die im Grundrahmen zu den Stelleinrichtungen führenden Bowdenzugseile mit ihren Endnippeln in die Verbindungsglieder eingehängt zu werden.
  • Die Enden dieser zu den Stelleinrichtungen im Grundrahmen führenden Bowdenzüge sind vorzugsweise an einem Träger festgelegt, der mittels einer Schnellverschlußverbindung an dem den Halter tragenden Strukturelement des Sitzes so festlegbar ist, dass die Endnippel dieser Bowdenzugseile in die Sitze der zugeordneten Verbindungsglieder am Halter einhängbar sind. Bei dieser Bauweise gestaltet sich das Schließen und das Lösen der Kupplungseinrichtung besonders einfach und bequem.
  • Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im einzelnen erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine perspektivische Schrägansicht einer Kupplungseinrichtung für Zugglieder, die zur Notentriegelungseinrichtung eines Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen Fluggastsitzes gehören;
  • 2 eine Draufsicht eines Halters mit darin geführten Verbindungsgliedern der Kupplungseinrichtung von 1;
  • 3 eine Schnittansicht entsprechend der Schnittlinie III-III von 2 und
  • 4 eine perspektivische Schrägansicht, in der die Unterseite des in 2 und 3 gezeigten Halters sichtbar ist.
  • 1 zeigt eine als Ganzes mit 1 bezeichnete Kupplungseinrichtung eines Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen Fluggastsitzes. Die Kupplungseinrichtung 1 bildet eine lösbare Verbindung eines Bowdenzuges 3 mit einem Bowdenzug 11, eines Bowdenzuges 5 mit einem Bowdenzug 13, eines Bowdenzuges 7 mit einem Bowdenzug 15 und eines Bowdenzuges 9 mit einem Bowdenzug 17. Die miteinander über die Kupplungseinrichtung 1 verbundenen Bowdenzüge fungieren mit ihren Bowdenzugseilen als Zugglieder für die Übertragung einer Notentriegelungskraft auf nicht gezeigte Stelleinrichtungen für die Lageverstellung von Sitzkomponenten. Dabei erstrecken sich die Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17 von der Kupplungseinrichtung 1 zu den betreffenden Stelleinrichtungen, während sich die Bowdenzüge 3, 5, 7 und 9 von der Kupplungseinrichtung 1 zu manuell betätigbaren Auslöseknöpfen (ebenfalls nicht gezeigt) erstrecken, die an einer zugehörigen Sitzkonsole verdeckt angeordnet sind.
  • An den Seilenden sämtlicher der Kupplungseinrichtung 1 zugeordneten Bowdenzüge befinden sich Endnippel 19 (die in 1 nicht sämtlich beziffert sind), wobei die Endnippel 19 der miteinander zu verbindenden Bowdenzugseile jeweils in ein Verbindungsglied 21 eingehängt sind, die gleich ausgebildet sind und die Form eines länglichen, seitlich offenen Kasten besitzen, wie am deutlichsten aus 1 und 3 zu entnehmen ist. Jedes Verbindungsglied 21 weist einen Längsschlitz 23 mit mittiger Erweiterung 25 auf, um die Endnippel 19 so einhängen zu können, dass sie an einem Sitz 27 (3) der Verbindungsglieder 21 anliegen und so formschlüssig gegen Zugkraftwirkung gesichert sind.
  • Wie 3 und 4 zeigen, befinden sich an der Unterseite jedes Verbindungsgliedes 21, mittig und in Längsrichtung zueinander versetzt, ein Niet 29 sowie eine gestufte Ringscheibe 31 (in 4 nicht sämtlich beziffert), die Führungsglieder bilden, mit denen die Verbindungsglieder 21 in Führungsschlitzen 33 längs verschiebbar geführt sind, die sich in der Platte 35 eines Halters 36 für die Verbindungsglieder 21 befinden. Die Platte 35 mit näherungsweise quadratischem Umriß weist einen aus der Plattenebene rechtwinklig hoch gestellten Rand 37 mit Durchführöffnungen 39 für die Seile der Bowdenzüge 3, 5, 7 und 9 auf. Zum Rand 37 entgegengesetzt befindet sich an der Platte 35 ebenfalls ein hochgestellter Rand 41 mit Lükken 43 für den Durchtritt der Seile der Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17.
  • Löcher 45 in den Eckbereichen der Platte 35 ermöglichen die Verschraubung des Halters 36 mit einem Strukturelement, beispielsweise einer Konsole des Sitzes.
  • Wie aus 1 zu ersehen ist, sind die Enden der Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17 an einem Träger 47 festgelegt, der ebenfalls eine Platte 49 aufweist, die einen aus ihrer Ebene hochgestellten Rand 51 aufweist, der Durchfüh rungen für die Seilenden der Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17 aufweist, die an den Enden ihrer Mäntel mittels Sicherungsringen 53 am Rand 51 gesichert sind. Ein seitlich des Randes 51 gelegener Teil der Platte 49 trägt Schnellverschlüsse 55, mit denen die Platte 49 des Trägers 47 an dem Strukturelement (der Konsole), an dem auch die Platte 35 des Halters 36 angebracht ist, so befestigbar ist, dass die Endnippel 19 der Seile der Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17 in die Verbindungsglieder 21 einhängbar sind.
  • Bei Zusammenbau, Umbau oder Ausbau von Konsole und Grundrahmen des erfindungsgemäßen Sitzes braucht somit lediglich eine Betätigung der Schnellverschlüsse 55 vorgenommen zu werden, um den Träger 47 mit den Bowdenzügen 11, 13, 15 und 17 neben der Platte 35 des Halters 36 anzubringen oder davon zu lösen, so dass die Endnippel 19 der Seile der Bowdenzüge 11, 13, 15 und 17 in die Verbindungsglieder 21 einhängbar oder aus diesen aushängbar sind. Strukturelement (Konsole) und Grundrahmen können, obwohl sie die Zugglieder in Form der Bowdenzüge bereits vorinstalliert enthalten, unabhängig voneinander gefertigt und gehandhabt werden, wobei die Platte 35 des Halters 36 am Strukturelement (Konsole) bereits fest angebracht sein kann.
  • Um ein ungewolltes Aushängen der Endnippel 19 der Bowdenzüge 3, 5, 7 und 9, die im vorgefertigten Zustand bereits in die Verbindungsglieder 21 am Halter 36 eingehängt sind, zu vermeiden, ist eine Vorspannung der Bowdenzüge 3, 5, 7, 9 durch Druckfedern 56 vorgesehen, die die betreffenden Bowdenzugseile umgeben und zwischen dem hochgestellten Rand 37 der Platte 35 und den Verbindungsgliedern 21 eingespannt sind.

Claims (8)

  1. Fluggastsitz, mit Sitzkomponenten wie Rückenlehne, Sitzteil und/oder Beinauflage und/oder Fußstützenanordnung, von denen zumindest einige mittels Stelleinrichtungen zwischen Sicherheits-Ausgangspositionen und gewählten Gebrauchs-Einstellpositionen lageeinstellbar sind, und mit manuell betätigbaren Zuggliedern (3, 11), um auf die Stelleinrichtungen eine diese übersteuernde Notentriegelungskraft zu übertragen, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugglieder (3, 11) an einer Trennstelle in Abschnitte (3 und 11) geteilt und an ihren der Trennstelle zugeordneten Enden jeweils mittels einer lösbaren und schließbaren Kupplungseinrichtung (1) miteinander verbindbar sind.
  2. Fluggastsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine mehreren Zuggliedern (3, 11; 5, 13; 7, 15 und 9, 17) gemeinsam zugeordnete Kupplungseinrichtung (1) vorgesehen ist, die für die zu verbindenden Enden der Abschnitte jedes Zuggliedes je ein eigenes Verbindungsglied (21) aufweist.
  3. Fluggastsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugglieder durch Seile von Bowdenzügen (3, 11) gebildet sind, die an ihren miteinander zu verbindenden Enden Endnippel (19) aufweisen, und dass die Verbindungsglieder (21) Sitze (27) aufweisen, in denen die in sie eingehängten Endnippel (19) gegen wirkende Zugkräfte formschlüssig gesichert sind.
  4. Fluggastsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsglieder (21) an einem ihnen gemeinsam zugehörigen Halter (36) unabhängig voneinander beweglich geführt sind.
  5. Fluggastsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (36) eine an einem Strukturelement des Sitzes fest anbringbare Platte (35) mit einem aus der Plattenebene hochgestellten, quer zur Verschieberichtung der Verbindungsglieder (21) verlaufenden Rand (37) aufweist, der Durchführungen (39) für die Seile der Bowdenzüge (3, 11) aufweist, die mit den Enden ihres Mantels am hochgestellten Rand (37) anliegen.
  6. Fluggastsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die am Halter (36) befindlichen Bowdenzüge (3, 5, 7, 9) in einer Konsole des Sitzes zu darin angeordneten, manuell betätigbaren Auslöseelementen für die Notentriegelung führen.
  7. Fluggastsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Kupplungseinrichtung (1) zu den Stelleinrichtungen führenden Abschnitte der Zugglieder durch Seile von Bowdenzügen (11, 13, 15, 17) gebildet sind, deren Mäntel mit ihren Enden an einem Träger (47) festgelegt sind, der mittels einer Schnellverschlußverbindung (55) an dem den Halter (36) tragenden Strukturelement des Sitzes so festlegbar ist, dass die Endnippel (19) dieser Bowdenzugseile in die Sitze (27) der zugeordneten Verbindungsglieder (21) am Halter (36) einhängbar sind.
  8. Fluggastsitz nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den hochgestellten Rand (37) des Halters (36) und die Verbindungsglieder (21) Druckfedern (56) eingespannt sind, die die Bowdenzugseile umgeben.
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