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Die Erfindung betrifft eine mobile Sitzvorrichtung für ein Fortbewegungsmittel und ein Fortbewegungsmittel.
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In Fortbewegungsmitteln für den Personentransport, wie zum Beispiel Flugzeugen, Schiffen, Schienenfahrzeugen oder ähnlichem sind Begleitpersonen mit an Bord, die die Betreuung der Passagiere sicherstellen. Diese Begleitpersonen sind in Notfallsituationen auch dafür verantwortlich, dass die Passagiere das Fortbewegungsmittel sicher verlassen können. Daher müssen diese Begleitpersonen jederzeit ausgeruht und leistungsfähig sein, um in diesen Notsituationen korrekt zu reagieren.
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Bei Langstreckentransporten wie zum Beispiel Transatlantikflügen werden sehr große Fortbewegungsmittel genutzt, die separate Räumlichkeiten aufweisen, die als Ruhezonen für die Besatzung eingerichtet sind. Bei Mittelstrecken- und Kurzstreckentransporten sind die Fortbewegungsmittel jedoch kleiner und weisen in der Regel keine separaten Ruhezonen auf. Hier wechseln die Begleitpersonen nach einer Reise häufig das Fortbewegungsmittel und begleiten im Schichtdienst direkt den nächsten Personentransport.
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Aufgrund des beschränkten Platzangebotes bei kleinen Fortbewegungsmitteln, können bisher keine gesonderten Ruhezonen für die Besatzung geschaffen werden.
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Bekannt ist, an Gurten aufgehängte Sitze in Fortbewegungsmittel aufzuhängen und an dem Fortbewegungsmittel zu sichern. Diese Sitze sind leicht demontierbar und können platzsparend aufbewahrt werden. Ein entsprechender Sitz wird zum Beispiel in
DE 10 2004 062 350 B3 beschrieben. Allerdings ist diese Art von Sitzen nicht dazu geeignet, eine Regeneration der Besatzung zu fördern.
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US 787 556 A offenbart einen Schaukelstuhl mit verstellbarer Rückenlehne und Fußstütze, wobei der Stuhl an Haken einer Decke oder an der Oberseite eines Türgehäuses befestigt und von diesen gelöst werden kann.
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DE 43 03 719 A1 zeigt einen textilen Sicherheitssitz für Fahrzeuge, wobei der Sitz eine Sitzfläche, Rücken- und Seitenteile sowie einen Sicherheitsgurt aufweist. Der Körper eines Insassen wird dabei bis über die Kopfhöhe umschlossen.
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US 2009 / 0 295 208 A1 zeigt ein Fahrzeug mit einem darin aufgehängten Sitz.
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Aufgabe der Erfindung ist es damit, eine Vorrichtung bereitzustellen, die eine verbesserte Ruhezone in einem Fortbewegungsmittel schafft.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 sowie durch die Merkmale des vom Anspruch 1 abhängigen Nebenanspruchs 8. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche sowie der folgenden Beschreibung.
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Erfindungsgemäß ist eine mobile Sitzvorrichtung für ein Fortbewegungsmittel vorgesehen, wobei die mobile Sitzvorrichtung eine Gurtanordnung umfassend mindestens ein Gurtelement, das ein oberes Gurtelementendstück zum lösbaren Verbinden mit einem Halteelement, das mit einer Primär- und/oder Sekundärstruktur eines Fortbewegungsmittels verbunden ist, aufweist, und einen Sitz mit einer Fußstütze, einer Rückenlehne und einer Sitzplattform aufweist, wobei das mindestens eine Gurtelement mit einem Rand der Sitzplattform verbunden ist, wobei die Fußstütze und die Rückenlehne gelenkig mit der Sitzplattform verbunden sind, wobei die Rückenlehne und die Fußstütze in Richtung der Sitzplattform zusammenklappbar sind, und wobei die mobile Sitzvorrichtung einen Transportzustand, in der die Rückenlehne und die Fußstütze an die Sitzplattform geklappt sind, und einen Benutzungszustand, in dem die oberen Gurtelementendstücke mit einem Halteelement eines Fortbewegungsmittels verbunden sind und die Rückenlehne und die Fußstütze von der Sitzplattform weggeklappt sind, aufweist.
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Die mobile Sitzvorrichtung ist mittels der Gurtanordnung flexibel in einem Fortbewegungsmittel anbringbar. Sie kann an verschiedenen Positionen in dem Fortbewegungsmittel eingesetzt werden und durch das obere Grundelementendstück schnell mit dem Fortbewegungsmittel verbunden und in dem Fortbewegungsmittel gesichert werden. Der Sitz mit der Fußstütze, der Rückenlehne und der Sitzplattform, an der Armlehnen sein können, bietet Unterstützung für alle Körperteile eines Menschen. Damit können sowohl die Beine, die Arme als auch der Oberkörper des Menschen durch die Sitzvorrichtung gestützt werden. Dies erhöht den Regenerationseffekt eines Benutzers. Weiter kann die Sitzvorrichtung in einen kompakten Transportzustand zusammengeklappt werden, um von einer Position zu einer anderen oder aus dem Fortbewegungsmittel heraus bewegt zu werden. Damit ist die mobile Sitzvorrichtung einfach handzuhaben und flexibel einsetzbar.
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Erfindungsgemäß weist die Rückenlehne ein erstes Lehnenstück, das gelenkig mit der Sitzplattform verbunden ist, und ein zweites Lehnenstück, das mit dem ersten Lehnenstück gelenkig verbunden ist, auf, wobei das zweite Lehnenstück in Richtung des ersten Lehnenstücks zusammenklappbar ist.
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Damit ist die mobile Sitzvorrichtung selbst mit einer langen Rückenlehne sehr kompakt zusammen klappbar. Dies erleichtert die Handhabung und den Transport weiter.
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Mit Vorteil weist das mindestens eine Gurtelement ein Gleitrastelement zum Entlanggleiten und lösbarem Einrasten an dem Gurtelement auf, wobei das Gleitrastelement über ein weiteres Gurtelement mit dem zweiten Lehnenstück verbunden ist.
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Durch die Verbindung des zweiten Lehnenstücks über das weitere Gurtelement und das Gleitrastelement mit einem der vier Gurtelemente kann der Winkel des zweiten Lehnenstücks und damit der gesamten Rückenlehne einfach und schnell verstellt werden. So kann das Gleitrastelement so eingestellt werden, dass die Rückenlehne eine Waagrechte mit der Sitzplattform bildet. Auf diese Weise kann eine Liegefläche mittels der mobilen Sitzplattform bereitgestellt werden. Dies verbessert den Regenerationseffekt weiter. Weiter kann auch in einem weiteren Beispiel die Fußstütze in die Waagrechte gebracht und eingerastet werden, sodass eine vollwertige, horizontale Linie mittels der mobilen Sitzvorrichtung bereitgestellt werden kann. Somit wird eine weitere Verbesserung des Regenerationseffektes bewirkt.
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Es ist weiter vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Sitzplattform über ein erstes Rastgelenk mit der Rückenlehne und über ein zweites Rastgelenk mit der Fußstütze verbunden ist.
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Zweckmäßigerweise ist die Rückenlehne von der Sitzplattform startend um mindestens 135°, vorzugsweise um mindestens 180°, und die Fußstütze von der Sitzplattform startend um mindestens 225° schwenkbar.
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Vorteilhafterweise weist die Sitzvorrichtung eine Notfall-Retraktorvorrichtung zum Verschieben der Sitzplattform zu den oberen Gurtelementendstücken auf.
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Mittels der Notfall-Retraktorvorrichtung kann die mobile Sitzvorrichtung mit einem Handgriff schnell in Richtung der Halteelemente der oberen Gurtelementendstücke bewegt werden. Auf diese Weise kann die mobile Sitzvorrichtung in Notfallsituationen ohne großen Zeitaufwand in Richtung der Decke des Fortbewegungsmittels in einen Notfallzustand überführt werden und dort gehalten werden. Weiter wird in der Notsituation ein Fluchtweg frei gemacht, sodass vermieden wird, dass die mobile Sitzvorrichtung ein Hindernis für flüchtende Passagiere oder Besatzungsmitglieder darstellt. Beim Überführen der mobilen Sitzvorrichtung mittels der Notfall-Retraktorvorrichtung in den Notfallzustand kann automatisch ein Anklappen der Fußstütze und der Rückenlehne an die Sitzplattform erfolgen.
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Weiter ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die mobile Sitzvorrichtung mindestens ein unteres Gurtelementendstück zum Verbinden mit einem Bodenelement eines Fortbewegungsmittels aufweist.
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Damit kann die mobile Sitzvorrichtung so in dem Fortbewegungsmittel befestigt werden, dass Schwingungen der mobilen Sitzvorrichtung im Gebrauch vermieden werden. Dies erhöht die Sicherheit des Benutzers während des Personentransports und vermeidet Kollisionen der mobilen Sitzvorrichtung mit Wandelementen des Fortbewegungsmittels.
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Die Sitzvorrichtung weist mit Vorteil ein an dem zweiten Lehnenstück angeordnetes intransparentes Kopfteil auf, wobei das Kopfteil mit dem zweiten Lehnenstück einen Hohlraum zur Aufnahme eines Kopfes und vorzugsweise eines Oberkörperbereichs eines Menschen bildet.
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Mittels des intransparenten Kopfteils können der Kopf bzw. der Oberkörper eines Menschen visuell von der Umgebung abgeschirmt werden. Damit unterliegt der Benutzer keinen visuellen Wahrnehmungen aus der Umgebung mehr. Dies verbessert die Regeneration des Benutzers.
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Zweckmäßigerweise weist das Kopfteil eine Virtual-Reality-Brille, eine Leuchtfaser, und/oder eine Lärmschutzvorrichtung, vorzugsweise eine Geräuschabsorbervorrichtung, auf.
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Damit wird eine weitere Abschirmung des Benutzers von der Umgebung in Audio und visueller Sicht bewirkt. Auf diese Weise kann die Regenerationswirkung weiter erhöht werden.
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Weiter ist es zweckmäßig, wenn der Sitz ein Verbundwerkstoffelement aufweist.
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Weiter ist erfindungsgemäß ein Fortbewegungsmittel vorgesehen, das ein Kabinenelement und eine Sitzvorrichtung nach oben angeführter Beschreibung aufweist, wobei das Kabinenelement Haltevorrichtungen für Gurtelementendstücke umfasst.
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Damit kann die mobile Sitzvorrichtung ohne großen Aufwand an das Fortbewegungsmittel angeschlossen werden. Die Haltevorrichtung kann mit Primär- oder Sekundärstruktur/Rahmenkonstruktion des Fortbewegungsmittels wie zum Beispiel eines Flugzeugs verbunden sein.
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Vorteilhafterweise weist das Kabinenelement einen Galleybereich, Türbereich und/oder Lavatorybereich auf, wobei der Galleybereich, Türbereich und/oder Lavatorybereich Haltevorrichtungen für Gurtelementendstücke aufweist.
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Weiter weist das Fortbewegungsmittel vorteilhafterweise einen Cargobereich auf, wobei der Cargobereich Haltevorrichtungen für Gurtelementendstücke aufweist.
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In diesen Bereichen kann die mobile Sitzvorrichtung unauffällig installiert und benutzt werden. Weiter wird durch die Positionierung in diesen Bereichen der Betrieb in dem Fortbewegungsmittel nicht behindert. Zusätzlich kann eine Sauerstoffzufuhr und eine Temperaturregulierung integriert werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer beispielhaften Ausführungsform mittels der beigefügten Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung der mobilen Sitzvorrichtung;
- 2a-c schematische Darstellungen der Befestigung der Sitzvorrichtung an einer Haltevorrichtung;
- 3a-d schematische Darstellungen der Sitzvorrichtung ohne Haltegurte in verschiedenen Zuständen;
- 4 eine schematische Darstellung eines Innenraums eines Fortbewegungsmittels mit einer Sitzvorrichtung;
- 5a-d eine schematische Darstellung von Bereichen eines Fortbewegungsmittels zur Installation der mobilen Sitzvorrichtung; und
- 6a,b eine schematische Darstellung der mobilen Sitzvorrichtung im Benutzungszustand und einem Notfallzustand.
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Die mobile Sitzvorrichtung wird im Folgenden in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet, wie in 1 dargestellt.
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Die mobile Sitzvorrichtung 10 umfasst eine Gurtanordnung 20, mit der ein Sitz 40 an mindestens einem Halteelement 30, das mit einer Primärstruktur 32, 34 oder Sekundärstruktur eines Fortbewegungsmittels 100 verbunden ist, befestigt ist.
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Dabei umfasst die Gurtanordnung 20 mindestens vier Gurtelemente 22, 24, 26, 28. Die Gurtelemente 22, 24, 26, 28 sind mit jeweils einem oberen Gurtelementendstück 222, 242, 262, 282 ausgestattet und darüber mit dem Halteelement 30 lösbar verbunden. Die Gurtelemente 22, 24, 26, 28 verbinden damit den Sitz 40 mit dem Halteelement 30. Der Sitz 40 hängt dabei an den Gurtelementen 22, 24, 26, 28.
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Die Gurtelemente 22, 24, 26, 28 können jeweils an verschiedenen Positionen 52, 54, 56, 58 mit dem Sitz 40 verbunden sein. Dabei weist der Sitz 40 eine Sitzplattform 46 auf, die einen Rand 462 aufweist. Die Gurtelemente 22, 24, 26, 28 sind dabei mit dem Rand 462 der Sitzplattform 46 verbunden. Das heißt, dass die verschiedenen Positionen 52, 54, 56, 58 an dem Rand 462 der Sitzplattform 46 angeordnet sind.
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Der Sitz 40 weist weiter eine Fußstütze 42 und eine Rückenlehne 44 auf. Die Fußstütze 42 und die Rückenlehne 44 sind gelenkig mit der Sitzplattform 46 verbunden. Dabei können Gelenkelemente 62 und 64 vorgesehen sein. Das Gelenkelement 62 verbindet die Fußstütze 42 mit der Sitzplattform 46. Das Gelenkelement 64 verbindet die Rückenlehne 44 mit der Sitzplattform 46. Mittels der Gelenkelemente 62, 64 können die Fußstütze 42 und die Rückenlehne 44 in Richtung der Sitzplattform 46 geklappt werden. Dabei kommt zum Beispiel die Fußstütze 42 auf der Sitzplattform 46 zu liegen. Weiter kann die Rückenlehne 44 auf der Fußstütze 42 zu liegen kommen.
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Im zusammengeklapptem Zustand ist die mobile Sitzvorrichtung 10 in einem Transportzustand. Wenn die Rückenlehne 44 und die Fußstütze 42 von der Sitzplattform 46 weg geklappt sind, ist die mobile Sitzvorrichtung 10 in einem Benutzungszustand. Im Benutzungszustand kann ein Benutzer die mobile Sitzvorrichtung 10 zum Sitzen nutzen.
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Die Rückenlehne 44 kann dabei ein erstes Lehnenstück 442 aufweisen, das mit dem Gelenkelement 64 verbunden ist. Damit ist das erste Lehnenstück 442 über das Gelenkelement 64 mit der Sitzplattform 46 verbunden. Weiter kann die Rückenlehne 44 ein zweites Lehnenstück 444 aufweisen, dass über ein Gelenkelement 66 mit dem ersten Lehnenstück 442 verbunden ist. Das zweite Lehnenstück 444 kann dabei über das Gelenkelement 66 an das erste Lehnenstück 442 geklappt werden. Wenn das zweite Lehnenstück 444 vollständig an das erste Lehnenstück 442 geklappt ist, kann es an dem ersten Lehnenstück 442 anliegen.
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Beim Überführen der mobilen Sitzvorrichtung 10 in die Transportstellung kann dann zunächst das zweite Lehnenstück 444 an das erste Lehnenstück 442 geklappt werden, bevor das erste Lehnenstück 442 in Richtung der Sitzplattform 46 geklappt wird. Damit kann eine kompaktere Transportstellung erreicht werden und der Transport der mobilen Sitzvorrichtung 10 wird vereinfacht.
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Die Rückenlehne 44 kann dabei von der Sitzplattform 46 startend um mindestens 135° weg geklappt werden. D.h., dass die Rückenlehne 44, von einer an der Sitzplattform 46 anliegenden Position um einen Winkel von 135° geklappt werden kann. Die Rückenlehne 44 kann dabei noch weiter nach hinten geklappt werden, zum Beispiel in einem Winkel von 180°. In dieser Stellung kann die Rückenlehne 44 auch eingerastet werden. Dabei bildet die Rückenlehne 44 mit der Sitzplattform 46 eine Waagrechte. Dabei wird eine Liegefläche gebildet.
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Die Fußstütze 42 kann um mindestens 225° von der Sitzplattform 46 startend geschwenkt werden. Wenn die Fußstütze 42 in einem Winkel von 180° von der Sitzplattform 46 geschwenkt wird, bildet die Fußstütze 42 mit der Sitzplattform 46 eine Waagrechte. Wenn gleichzeitig die Rückenlehne 44 um 180° von der Sitzplattform 46 geschwenkt wurde, können die Fußstütze 42, die Sitzplattform 46 und die Rückenlehne 44 eine Liegefläche für einen Benutzer bereitstellen.
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Weiter umfasst die mobile Sitzvorrichtung 10 einen Retraktor 70, 72, der an den oberen Gurtelementen 26, 28 angebracht werden kann.
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Mit den Retraktoren 70, 72 können ein fünftes Gurtelement 21 und ein sechstes Gurtelement 23 die Rückenlehne 44 mit den Gurtelementen 26 und 28 verbinden. Die Gurtelemente 21 und 23 können durch die Retraktoren 70, 72 in ihrer Länge verändert werden, sodass eine individuelle Einstellung der Rückenlehne 44 arretierbar ist. Damit kann der Winkel der Rückenlehne 44 einfach und schnell verstellt werden.
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Weiter weist die mobile Sitzvorrichtung 10 untere Gurtelemente 252, 254, 256, 258 auf. Die unteren Gurtelemente 252, 254, 256, 258 weisen jeweils ein Gurtelementendstück 251, 253, 255, 257 zum Verbinden mit einem Bodenelement oder einem Wandelement eines Fortbewegungsmittels 100 auf. Mit den unteren Gurtelementen 252, 254, 256, 258 kann der Sitz 40 über die Gurtelementendstücke 251, 253, 255, 257 der unteren Gurtelemente 252, 254, 256, 258 unterhalb bzw. seitlich zu der Sitzplattform 46 mit dem Fortbewegungsmittel verbunden werden. Durch die Verbindung oberhalb und unterhalb bzw. seitlich zu der Sitzplattform 46 können Bewegungen des Fortbewegungsmittels 100, die bei einem Personentransport auftreten können, gefiltert werden, sodass die mobile Sitzvorrichtung 10 keinen Schwingungen unterliegt. Dies erhöht den Komfort des Benutzers und die Sicherheit, da ein Anschlagen der mobilen Sitzplattform 46 an Wände oder andere Gegenstände innerhalb des Fortbewegungsmittels 100 durch die Sicherung mittels der unteren Gurtelemente 252, 254, 256, 258 vermieden wird.
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Um die Regeneration eines Benutzers der mobilen Sitzplattform 46 zu erhöhen, kann ein Kopfteil 48 vorgesehen sein, das den Kopf und/oder den Oberkörper eines Benutzers bedecken kann. Das Kopfteil 48 kann dabei an mit dem zweiten Lehnenstück 444 verbunden sein und an dieser Stelle einen Hohlraum 482 mit dem zweiten Lehnenstück 444 bilden, in den der Oberkörper eines Benutzers aufgenommen werden kann. Das Kopfteil 48 ist intransparent, damit visuelle Eindrücke von außen den Benutzer nicht erreichen können. Weiter kann das Kopfteil 48 eine Virtual-Reality-Brille 486, eine Leuchtfaser 488 zum Beleuchten des Hohlraums 482 in einer stimmungsfördernden und beruhigenden Farbe, sowie eine Lärmschutzvorrichtung 484 aufweisen, um Geräusche von dem Benutzer fernzuhalten. Die Lärmschutzvorrichtung 484 kann dabei als Geräuschabsorbervorrichtung ausgebildet sein.
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Weiter kann der Sitz 40 aus einem Verbundwerkstoffelement hergestellt sein, um Gewicht zu sparen und gleichzeitig eine große Stabilität bereitzustellen.
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In 2a ist eine Verbindung zwischen dem oberen Gurtelement 22, das mit dem Gurtelementendstück 222 verbunden ist, und einem Halteelement 30, das mit einem Teil der Primärstruktur 32, 34 eines Fortbewegungsmittels 100 verbunden ist, dargestellt. Das Halteelement 30 wird durch die Innenverkleidung 36 in den Kabinen- oder Frachtraum geführt. Das Gurtelementendstück 222 kann mit dem durch die Innenverkleidung ragenden Halteelement 30 über eine Verbindungsvorrichtung lösbar verbunden werden. Die Verbindungsvorrichtung kann z. B. einen Haken und/oder eine Schlinge aufweisen.
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Wenn das Gurtelementendstück 222 in das Halteelement 30 eingehakt werden kann, kann das Gurtelementendstück 222 als Haken ausgebildet sein und das Halteelement 30 als Öse oder Schlinge. Ebenso kann das Gurtelementendstück 222 als Öse ausgebildet sein und das Halteelement 30 als Haken.
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Wenn das Gurtelementendstück 222 um das Halteelement 30 geschlungen werden kann, kann das Gurtelementendstück 222 als Band oder Schlaufe ausgebildet sein.
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Analog können weitere Gurtelemente 24, 26, 28 mittels deren Gurtelementendstücke 242, 262, 282 mit dem gleichen Halteelement 30 oder mit anderen Halteelementen 30 verbunden werden.
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Gemäß 2b, kann das Halteelement 30 an einem weiteren Teil der Primärstruktur 32, 34 des Flugzeugs befestigt sein. Auch hier wird das Halteelement 30 durch die Innenverkleidung 36 geführt, um ein oberes Gurtelementendstück 222 mit dem Halteelement 30 zu verbinden.
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Gemäß 2c kann das Halteelement 30 auch an einer Sekundärstruktur befestigt sein. Dabei ist die Sekundärstruktur an der Primärstruktur 32, 34 befestigt.
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In den 3a bis 3d wird das Falten der Elemente des Sitzes 40 dargestellt, das für die Überführung des Sitzes 40 von dem Benutzungszustand in den Transportzustand genutzt wird. Die Überführung von dem Transportzustand in den Benutzungszustand erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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3a zeigt dabei den Sitz 40 in einem Benutzungszustand, in dem der Sitz 40 eine Liege bereitstellt in einer Darstellung aus der Vogelperspektive. Die Fußstütze 42 und die Rückenlehne 44 mit den Lehnenstücken 442 und 444 sind in einem Winkel von 180° von der Sitzplattform 46 geschwenkt. Dies ist auch in 3b zu sehen, in dem der Sitz 40 von der Seite dargestellt ist.
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In 3c sind Fußstütze 42 und die Rückenlehne 44 zu der Sitzplattform 46 hin verschränkt. Dabei ist das zweite Lehnenstück 444 ebenfalls in Bezug auf das erste Lehnenstück 442 verschwenkt. Optional kann dabei das Kopfteil 48 entfernt werden, bevor das zweite Lehnenstück 444 an das erste Lehnenstück 442 geschwenkt wird.
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Beim Übergang zu 3d wird das zweite Lehnenstück für 444 zunächst an das erste Lehnenstück 442 geklappt. Gleichzeitig kann die Fußstütze 42 an die Sitzplattform 46 geklappt werden. Danach kann dann das erste Lehnenstück 442 weiter an die Sitzplattform 46 geklappt werden.
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Dabei kann sich beispielsweise eine Schaumstoffmatratze (nicht dargestellt) von der Fußstütze 42 bis zu dem zweiten Lehnenstück 444 erstrecken, wobei diese Schaumstoffmatratze an den Gelenkelementen 62, 64, 66 zum Falten ausgebildet ist, sodass das Zusammenfalten des Sitzes 40 nicht durch die Schaumstoffmatratze behindert wird.
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4 zeigt den Innenraum 102 eines Fortbewegungsmittels 100. Dabei weist der Innenraum 102 Passagiersitze auf. Hinter den Passagiersitzen ist ein Raum freigehalten, in dem eine mobile Sitzvorrichtung 10 an Halteelementen 30 des Fortbewegungsmittels 100 bereitgestellt ist. Die unteren Gurtelementendstücke 251, 253, 255, 257 sind mit einem Bodenelement verbunden. Alternativ oder zusätzlich können die unteren Gurtelementendstücke 251, 253, 255, 257 mit einem Wandelement verbunden sein, um durch Bewegung des Fortbewegungsmittels 100 erzeugte Schwingungen der mobilen Sitzvorrichtung 10 zu vermeiden. Die oberen Gurtelementendstücke 222, 224, 246, 228 sind mit dem Halteelement 30 verbunden. Dadurch wird eine stabile Lagerung der mobilen Sitzvorrichtung 10 in dem Innenraum 102 bereitgestellt.
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In den 5a bis 5d sind schematische Draufsichtdarstellungen von Teilen eines Flugzeugrumpfes dargestellt.
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In 5a ist ein hinterer Rumpfbereich mit einem Kabinenelement eines Fortbewegungsmittels 100 dargestellt, wobei dieser hintere Rumpfbereich einen Türbereich 104 aufweist. Die mobile Sitzvorrichtung 10 ist in dem Türbereich 104 angeordnet und an den Halteelementen 30, die sich an dieser Stelle befinden mit dem Fortbewegungsmittel 100 verbunden. Ein weiterer Türbereich 106 ist gegenüberliegend des Türbereiches 104 angeordnet.
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In 5b ist ebenfalls ein hinterer Rumpfbereich mit einem Kabinenelement eines Fortbewegungsmittels 100 dargestellt. Hier ist die mobile Sitzvorrichtung 10 in einem Passagierbereich 108 angeordnet. Dabei kann die mobile Sitzvorrichtung 10 zwischen den Passagiersitzen und dem Lavatory z. B. im Lavatorybereich 112 angeordnet und befestigt sein.
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In 5d ist eine Bugansicht des Rumpfteils eines Fortbewegungsmittels 100 dargestellt. Hier ist die mobile Sitzvorrichtung 10 in einem Galleybereich 110 angeordnet. Der Galleybereich 110 kann gleichzeitig auch ein Türbereich sein. Der Galleybereich 110 weist ebenfalls Halteelemente 30 auf, an denen die mobile Sitzvorrichtung 10 befestigt werden kann.
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Weiter kann die mobile Sitzvorrichtung 10, wie in 5c dargestellt, ebenfalls in einem Cargobereich 118 eines Fortbewegungsmittels 100, z. B. in einem Bulk-Cargokompartment, angeordnet werden, der ebenfalls Halteelemente 30 aufweisen kann. Die mobile Sitzvorrichtung 10 kann in jeder Art von Cargobereich 118 installiert werden und ist nicht auf die Installation in einem bestimmten Cargobereich beschränkt.
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Weiter kann die mobile Sitzvorrichtung 10 in einem Crew-Rest-Bereich 120 angeordnet sein. Der Crew-Rest-Bereich 120 kann in einem Deckenbereich der Passagierkabine oder in einem Unterflurraum des Flugzeugs angeordnet sein.
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Die Funktion der Notfall-Retraktorvorrichtung 80 ist in den 6a und 6b dargestellt. In 6a ist eine mobile Sitzvorrichtung 10 in einem Türbereich 104, 106 angeordnet und blockiert die Tür des Fortbewegungsmittels 100 in einer Notfallsituation. Mittels der Notfall-Retraktorvorrichtung 80 kann die mobile Sitzvorrichtung 10 schnell und einfach von dem Benutzungszustand in einen Notfallzustand, der in 6b dargestellt ist, überführt werden. Dabei wird die mobile Sitzvorrichtung 10 in ihrer Gesamtheit zu den Halteelementen 30, die sich oberhalb der mobilen Sitzvorrichtung 10 befinden, bewegt und dabei zusammengeklappt. Damit wird mit einem Handgriff ein Türbereich eines Fortbewegungsmittels in einer Notfallsituation freigegeben.