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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erzeugung von Fingerabdrücken für eine optoelektronische
Bildaufnahme, die ein Prisma zum Befeuchten und Abbilden von Abdrücken mindestens
eines auf einer Auflagefläche
des Prismas aufgelegten Fingers aufweist, wobei zur Vermeidung von
an der Auflagefläche
auftretenden Kondensationseffekten mindestens ein Heizelement vorhanden
ist.
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Sie
findet vorzugsweise Anwendung in Geräten zur Personenidentifikation
auf Basis der Prüfung biometrischer
Merkmale, insbesondere für
Grenzkontrollen, Visa-Anträge
und -Prüfungen.
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Mit
der zunehmenden Verwendung biometrischer Merkmale zur alltäglichen
Personenidentifikation steigen die Anforderungen an die Robustheit
der dazu benötigten
technischen Geräte.
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Zur
Erfassung von Fingerabdrücken
sind bereits Scanner im Gebrauch, die durch einfaches Auflegen der
Finger auf eine ebene Auflagefläche
sofort und unmittelbar, d.h. ohne Verwendung von klassischen Hilfsmitteln
wie Tinte und Papier, das Abdruckmuster der Papillarlinien erfassen
und in digitale Informationen umwandeln.
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Speziell
für Anwendungen
in den Bereichen der Grenzkontrolle, Visumprüfung und Ausfertigung von polizeilichen
Führungszeugnissen
(engl. "Civil Background
Check") sind dabei
sehr große
Personenkreise betroffen und die Zahl der registrierten Personen
in diesen Systemen kann sehr rasch viele Millionen erreichen.
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Um
eine Person zu identifizieren, d.h. bei der Suche in einer Datenbank
anhand der aktuell erfassten Fingerabdrücke dieser Person festzustellen,
ob diese Person bereits in der Datenbank enthalten ist, müssen bei
derart großen
Datenbanken spezielle Maßnahmen
ergriffen werden, damit die automatisierte Suche in den erforderlichen
Bereich gebracht wird. Dabei hat sich die Verwendung von möglichst vielen
Fingerabdrücken
einer Person, z.B. von allen zehn Fingern, als vorteilhaft erwiesen.
Wegen des erheblichen Zeitaufwandes, der beim aufeinanderfolgenden
Auflegen jedes einzelnen Fingers auf einen (kleinflächigen)
Scanner entsteht, wird die gleichzeitige Aufnahme aller Finger einer
Hand zunehmend bevorzugt. Die dafür erforderlichen Scanner werden hohen
Belastungen ausgesetzt, wenn sie permanent in Benutzung sind, d.h.
wenn im Abstand von wenigen Minuten Fingerabdrücke verschiedener Personen genommen
werden, wie z.B. in einem Konsulat zur Bearbeitung von Visumanträgen oder
in Einreise-Kontrollpunkten zur Legitimierung und zum Vergleich
der aktuell erfassten Fingerabdrücke
mit dem Visum.
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Dabei
müssen
solche Geräte
eine gleichbleibend hohe Qualität
der erfassten Fingerabdrücke
erzielen, die sich während
der Benutzung nicht verschlechtern darf und auch unter wechselnden
Umgebungsbedingungen am Einsatzort, wie Schwankungen von Temperatur
und Luftfeuchte, stabil bleiben muss.
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Ein
bekanntes Problem sind Kondensationsprozesse, die dadurch auftreten,
dass ein relativ feuchter Finger (von einer schwitzenden Person)
auf ein kaltes Prisma aufgelegt wird. Das Kondensat auf dem Prisma
ist dann möglicherweise
als dunkler Bereich im Fingerabdruckbild sichtbar und kann das Abbild
der Papillarlinien verfälschen.
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Zur
Vermeidung des Beschlagens der Auflagefläche infolge von Kondensation
ist seit langem bekannt, dass die Fingerauflagefläche bei
Prismen mit Hilfe von an den Stirnseiten angebrachten Heizelementen
auf eine bestimmte Temperatur vorgewärmt werden kann.
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Außerdem trägt diese
Maßnahme
dazu bei, dass sich die Qualität
der Fingerabdrücke
verbessert, weil warme weiche Haut zu besseren Fingerabdrücken als
kalte harte Haut führt,
indem die angewärmte
obere Hautschicht elastischer und bei trockenen Fingern die Haut
zur Absonderung geringer Mengen von Schweiß angeregt wird.
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Generell
sind aus dem Bereich der Zutrittskontrolle Fingerabdruckscanner
bekannt, die einen einzelnen Fingerabdruck erfassen können. Derartige Scanner
sind in den unterschiedlichsten Ausführungen verfügbar und
arbeiten mit optischen, kapazitiven, resistiven, druckempfindlichen
oder auch Ultraschallmethoden.
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Zur
gleichzeitigen Aufnahme von Abdrücken mehrerer
Finger bzw. einer ganzen Hand haben sich Scanner durchgesetzt, die
auf dem Prinzip der gestörten
Totalreflexion basieren, weil dadurch die Aufnahmezeiten kurz gehalten
werden können.
Für die Aufnahme
beispielsweise aller vier gestreckten Finger einer Hand weist die üblicherweise
horizontal vor dem Benutzer angeordnete Auflagefläche beispielsweise
ein Format von 80 mm Breite und 65 mm Tiefe auf und ist somit wesentlich
größer als
jeder Fingerabdrucksensor auf der Basis eines Halbleiterchips. Bei
solchen Abmaßen
der Auflagefläche
ist die Aufrechterhaltung einer Dauerbetriebsbereitschaft eine zusätzliches
technisches Problem.
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Für einen
Fingerabdruckscanner zur simultanen Erfassung von vier flach aufgelegten
Fingern einer Hand ist in der US 2003/0142856 A1 eine Anordnung
nach dem bekannten Prinzip der gestörten Totalreflexion mit einem
Prisma beschrieben. In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist das Prisma
mit einer zusätzlichen
Schicht aus Silikongummi zur Verbesserung der Fingerabdruckqualität von trockenen Fingern
versehen. Wegen des bekannten Nachteils, dass sich diese Schichten
aufgrund des Einflusses von Handschweiß allmählich in ihren optischen Eigenschaften
verschlechtern und außerdem
sehr empfindlich gegen Kratzer und jede Art von mechanischer und
chemischer Beanspruchung sind, wurde die Silikonschicht als austauschbar
beschrieben, so das die Schicht bei Abnutzung jederzeit einfach durch
eine neue Schicht ersetzt werden kann.
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Die
Silikonschicht hat jedoch den weiteren Nachteil, dass sie thermisch
isolierend wirkt, und zwar um so mehr je dicker sie ausgebildet
ist. Aus Sicht der mechanischen Stabilität wäre eine möglichst dicke Schicht vorteilhaft,
wegen der thermischen Isolation ist das jedoch nachteilig, da die
Wärme des
beheizten Prismas nicht schnell genug an die Auflagefläche der
Finger zur Vermeidung von Kondensation gelangt.
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Aber
auch ohne Silikonschicht gibt es noch hinreichend große Probleme
mit Kratzern und Abnutzung, da das Prisma im Allgemeinen aus optischem Glas
oder optischem Plast besteht. Kratzer auf der Auflagefläche des
Prismas sind als Störungen
im Abbild der Finger zu sehen und erschweren die Identifikation
der Fingerabdrücke.
Bei stark zerkratzten Prismen kann es sogar zum Verdecken wesentlicher
Teile des Fingerabdrucks kommen, wodurch die Identifikation nicht
mehr automatisiert oder nicht mehr in den benötigten kurzen Bearbeitungszeiten
pro Person erfolgen kann.
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Zur
Vermeidung von Kondensationseffekten auf der Auflagefläche eines
Prismas wird beispielsweise in der
US
5,825,474 beschrieben, die Wärmestrahlung einer über der
Auflagefläche
liegenden Abdeckplatte zu nutzen. Allerdings setzt dies voraus, dass
diese Abdeckplatte während
der meisten Zeit auf dem Prisma aufliegt und nur während der
Benutzung kurzzeitig entfernt wird. Wenn dies nicht garantiert werden
kann, wie es beispielsweise bei einem Selbstbedienungssystem (ohne
speziell unterwiesenes Bedienpersonal) der Fall ist, funktioniert
diese Beheizung nicht zuverlässig,
da der Nutzer es durchaus vergessen kann, die Abdeckplatte nach
Gebrauch wieder auf das Prisma zu legen.
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Eine
andere Lösung,
bei der erwärmte
Luft über
die Aufnahmefläche
geblasen wird, ist in der
US 5,249,370 beschrieben.
Bei der praktischen Anwendung hat diese den Nachteil, dass der Luftstrom
relativ heiß und
kräftig
sein muss, um wirklich die Heizfunktion ausreichend zu erfüllen, und
ein derart heißer
und kräftiger
Luftstrom beim Auflegen der Hand als unangenehm empfunden wird.
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Seit
1999 werden Fingerabdruck-Scanner mit einer direkten Prismenheizung
zur Erwärmung der
Fingerauflagefläche
kommerziell vertrieben (Fa. Heimann Biometric Systems GmbH, DE),
die an beiden Stirnflächen
des Prismas (parallele Grund- und Deckflächen) angebrachte Heizelemente
aufweisen und die Wärme über thermisch
gut leitende Materialien ins Prisma einkoppeln. Diese an sich robuste
Lösung
hat allerdings den Nachteil, dass unmittelbar nach dem Einschalten
des Gerätes
eine relativ lange Zeit vergeht, bis die Aufnahmefläche eine
homogene, optimale Temperatur erreicht hat. Dies liegt in der relativ
schlechten Wärmeleitung
des Prismas begründet,
die während
der Aufwärmphase
zu einem deutlichen Temperaturgefälle zwischen der noch kalten
Mitte der Auflagefläche
und den bereits warmen Stirnflächen
führt.
Der Aufheizvorgang ist abhängig von
der Größe des Prismas,
der aktuellen Umgebungstemperatur und der eingekoppelten Heizleistung.
Die Vorheizdauer beträgt
typischerweise einige Minuten bis zu einer Stunde. Einer rascheren
Aufheizung durch erhöhte
Heizleistung sind dabei jedoch enge Grenzen gesetzt, da es sonst
zu thermischen Spannungszuständen
innerhalb des Prismas kommt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Möglichkeit
zur Erzeugung von Fingerabdrücken
für die
optoelektronische Bildaufnahme der Fingerabdrücke einer menschlichen Hand
zu finden, die eine effektive Auflageflächenbeheizung zulässt, ohne
dass bei Inbetriebnahme lange Aufwärmphasen einzuhalten sind,
und zugleich robust und unempfindlich gegen mechanische und chemische
Beanspruchungen ist.
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Erfindungsgemäß wird die
Anordnung zur Erzeugung von Fingerabdrücken für eine optoelektronische Bildaufnahme,
die ein Prisma zum Beleuchten und Abbilden von Abdrücken mindestens
eines auf einer Auflagefläche
des Prismas aufgelegten Fingers aufweist, wobei zur Vermeidung von
an der Auflagefläche
auftretenden Kondensationseffekten mindestens ein Heizelement vorhanden
ist, dadurch gelöst,
dass das Prisma an der Auflagefläche
mit einer optisch wirksamen parallelflächigen Deckschicht aus einem
harten und gut wärmeleitenden
optischen Material versehen ist, dass die Deckschicht und das Prisma
mittels einer optischen Verbindungsschicht zu einem optischen Verbundkörper vereinigt
sind, wobei die Verbindungsschicht an Prisma und Deckschicht angepasste
Brechungs- und Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweist, und dass das Heizelement mit dem Rand der Deckschicht
eine flächige wärmeleitende
Verbindung aufweist.
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Vorteilhaft
besteht die Deckschicht aus einem mineralischen oder organischen
Glas. Als mineralische Deckschicht kommt vorzugsweise eine Saphirplatte
(gegebenenfalls auch gewölbt)
zum Einsatz. Als organisches Glas werden zweckmäßig Polymerkunststoffe hoher
Transparenz und relativ guter Wärmeleitfähigkeit,
vorzugsweise CR39, verwendet, die zusätzlich durch Beschichtung oberflächlich gehärtet sind.
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Zur
Herstellung eines definierten optischen Verbundkörpers aus Prisma und Deckschicht
wird die Deckschicht zweckmäßig auf
das Prisma mit optischem Kitt aufgeklebt. Dabei ist der Kitt ein
Optikklebstoff hoher Transparenz und Flexibilität und vorteilhaft ein Photopolymerklebstoff,
insbesondere ein UV-härtender
Klebstoff.
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Die
Deckschicht und das Prisma können aber
auch mit einer optischen Immersionsflüssigkeit verbunden sein, wobei
die Immersionsflüssigkeit
und die Deckschicht in diesem Fall zweckmäßig in einem am Prisma mechanisch
angefügten
Spannrahmen eingefasst sind, um einen mechanisch starren Verbund
herzustellen und eine Verflüchtigung
der Immersionsflüssigkeit
zu verhindern.
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Um
Kondensationseffekte an der Deckschicht zu unterdrücken, sind
zweckmäßig Heizelemente
mit einem Wärmeverteiler
zur großflächigen Wärmeeinkopplung
in die Deckschicht vorhanden. Der Wärmeverteiler besteht zweckmäßig aus
einem sehr guten Wärmeleiter,
insbesondere Kupfer, und steht über
Wärmeleitmatten
oder über
Wärmeleitpaste
mit der Deckschicht in Verbindung.
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In
einer vorteilhaften Gestaltung der Wärmeverteiler sind mehrere Heizelemente
mit je einem Heizbalken zur Wärmeeinkopplung
an mindestens zwei Kantenbereichen der Deckschicht angekoppelt. Die
Heizbalken werden dabei zweckmäßig an mindestens
zwei gegenüberliegenden
Kantenbereichen der Deckschicht angebracht.
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In
einer weiteren Wärmeverteilungsvariante ist
ein Heizelement über
einen Heizrahmen zur Wärmeeinkopplung
mit mindestens zwei Kantenbereichen (Randbereiche) der Deckschicht
verbunden.
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Dabei
weist eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung einen U-förmigen Heizrahmen
auf, wobei die Auflagefläche
für die
Finger dreiseitig vom Heizrahmen eingefasst wird. Der Heizrahmen
ist zweckmäßig im Randbereich
auf der Auflagefläche
der Deckschicht angebracht.
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Definiert
man am U-förmigen
Heizrahmen einen Basisbereich und zwei Schenkel, so ist die aktive Wärmequelle
vorzugsweise im Basisbereich des Heizrahmens angebracht.
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In
diesem Basisbereich können
auch vorteilhaft Temperaturfühler
sowie Anzeigeelemente, die Betriebszustände und/oder den Erfolg der
Aufnahme der Fingerabdrücke
anzeigen, angebracht sein, wobei die Anzeigeelemente vorzugsweise
als mit Piktogrammen versehene Leuchtdiodenflächen ausgeführt sind.
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Der
Temperaturfühler
kann auch zweckmäßig an wenigstens
einem Schenkel des Heizrahmens angebracht sein.
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Die
Erfindung basiert auf der Grundüberlegung,
dass bei großflächigen Fingerabdruckscannern
nach dem Prinzip der gestörten
Totalreflexion, die in ständiger
Benutzung sind (z.B. in Grenzkontrollpunkten, Konsulaten etc.),
der Verschleiß der Prismenoberfläche durch
Kratzer ein erhebliches Problem für die Qualitätssicherung
der Fingerabdruckaufnahmen darstellt. Eventuelle Schutzschichten
oder gehärtete
Oberflächen
des Prismas verschlechtern die optische Aufnahme oder behindern die
zur Kondensationsvermeidung übliche
Prismenbeheizung, die ohnehin den Nachteil sehr langer Heizzeiten
aufweist.
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Die
Erfindung löst
dieses widersprüchliche Problem,
indem auf der optischen Auflagefläche für den Fingerabdruck (typischerweise
ein Prisma der Glassorte BK7) eine dünne parallelflächige Deckschicht
aus hartem mineralischem oder organischem Glas aufgebracht wird.
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Der
optische Verbundkörper
aus Prisma und Deckschicht, der vorzugsweise durch optisches Kitten
entsteht, weist für
das Prinzip der gestörten
Totalreflexion in jedem Fall optisch wirksame Übergänge (Prismenglas-Kitt-Deckschicht
und umgekehrt) auf, die jedoch – wie
bei einer Optikrechnung für
Linsensysteme – problemlos
berechenbar ist und gegenüber
herkömmlichen
Lösungen
(bei denen das gesamte Prisma aufgeheizt wird) wesentlich weniger Energie
für die
Erwärmung
der Auflagefläche
benötigt,
da nur die dünne
Deckschicht (mit geringerer Wärmekapazität) beheizt
werden muss. Außerdem hat
der bevorzugt als Deckschicht verwendete Saphir (derzeit das härteste optisch
einsetzbare Material) die günstige
Eigenschaft, dass er – im
Vergleich zu Prismenglas (BK7) – die
Wärme besonders
gut leitet (28fache Wärmeleitfähigkeit).
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Mit
der erfindungsgemäßen Lösung ist
es möglich,
Fingerabdrücke
mehrerer Finger einer Hand qualitätsgerecht für die optoelektronische Bildaufnahme
zu erzeugen, wobei die Anordnung eine effektive Auflageflächenbeheizung
gestattet, ohne bei Inbetriebnahme (oder nach Stand-by-Betrieb)
lange Aufwärmphasen
einhalten oder erhebliche Energiemengen für die dauerhafte Temperierung
der Auflagefläche
aufwenden zu müssen,
und zugleich robust und unempfindlich gegen mechanische und chemische
Beanspruchungen ist. In der bevorzugten Ausführung mit einer Saphirdeckschicht
wird neben einer hohen Kratzfestigkeit auch eine hervorragende Wärmeleitfähigkeit
erzielt.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Die Zeichnungen zeigen:
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1:
eine Prinzipansicht der erfindungsgemäßen Anordnung als Schnittdarstellung
durch den optischen Verbundkörper,
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2:
eine Ausgestaltung in Vorderansicht mit Immersionsflüssigkeit
und Spannrahmen sowie mit Heizelementen an gegenüberliegenden Randbereichen
der Deckschicht,
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3:
eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform mit einem Heizelement
in Form eines U-förmigen
Heizrahmens,
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4:
eine Draufsicht einer Ausführung
gemäß 3 auf
die Auflagefläche
mit aufgelegten Fingern einer Hand und Heizrahmen mit Anzeigeelementen,
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5:
eine Seitenansicht des Aufbaus analog zu 4, jedoch
mit gewölbter
Prismenfläche und
angepasster Deckschicht sowie Heizrahmen mit Anschlüssen.
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Die
Ausführung
gemäß 1 zeigt
einen Grundaufbau der Erfindung als Schnittzeichnung eines optischen
Verbundkörpers 1 aus
einem Prisma 11 und einer mittels einer Verbindungsschicht 12 angefügten parallelflächigen Deckschicht 13.
Die Deckschicht 13 hat – je nach Material und Art
der Befestigung auf dem Prisma 11 eine relativ geringe
Dicke (ca. 0,5 – 5
mm).
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Die
freie Oberfläche
der Deckschicht 13 stellt die Auflagefläche 14 zum Auflegen
der Finger 2 dar und ist in ihrem Randbereich über eine
Wärmeleitmatte 31 mit
einem Heizelement 3 versehen und damit zugleich die Wärmeeintragsfläche für die Deckschicht 13 (zur
Unterdrückung
von Kondensationseffekten an der Auflagefläche 14 beim Auflegen
der Finger 2). Die Wärme
kann durch elektrische Heizer auf der Basis von Widerständen, Heiztransistoren oder
anderen elektronischen Bauelementen erzeugt werden. Das Einbringen
der Wärme
vom Heizelement 3 auf die Deckschicht 13 erfolgt über Wärmeleitung,
z.B. mittels angepresster Wärmeleitmaterialien aus
Metall (Kupfer) oder Kunststoffen (Wärmeleitmatten, elastische Kunststoffe
mit Metallpartikeln) oder über
eine thermisch gut leitende dünne
und dauerhaft elastische Klebstoffschicht.
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Das
Prisma 11 weist des Weiteren eine Beleuchtungsfläche zum
Einkoppeln des Beleuchtungslichts 4 sowie eine Auslesefläche für den Abbildungsstrahlengang 5 auf,
wodurch die Aufnahme von Fingerabdrücken nach dem Prinzip der gestörten Totalreflexion
erfolgen kann.
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Die
Deckschicht 13 ist durch die Verbindungsschicht 12,
die vorzugsweise ein hochtransparenter und elastischer optischer
Kleber ist, vom optischen Prisma 11 thermisch getrennt,
so dass die Erwärmung
der Auflagefläche 14 für die Finger 2 ausschließlich über die
Deckschicht 13 möglich
ist. Der Vorteil liegt in der einfachen Beheizung. Da die Deckschicht 13 sehr
dünn ist,
reicht eine vergleichsweise geringe Heizleistung aus, um die Temperierung
der Auflagefläche 14 zu
bewirken. Das ist vorteilhaft für die
Auslegung der Stromversorgung eines Fingerabdruckscanners. Weiterhin
ergibt sich der Vorteil, dass die Auflagefläche 14 nach jedem
Neustart eines Gerätes
zur Aufnahme von Fingerabdrücken
bereits kurze Zeit nach dem Einschalten ihre Betriebstemperatur
erreicht hat.
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Die
Deckschicht 13 ist aus einem solchen Material gefertigt,
das eine hohe Transparenz, eine möglichst hohe Kratzfestigkeit
sowie eine gute chemische Beständigkeit
hat, um dem optischen Verbundkörper 1 auch
bei ständiger
und unvorsichtiger Benutzung eine hohe Lebensdauer zu verleihen,
und besteht vorzugsweise aus Saphir.
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Ein
mit einem vorstehend beschriebenen Verbundkörper 1, insbesondere
unter Verwendung einer Deckschicht 13 aus Saphir, ausgerüsteter Fingerabdruckscanner
hat zusätzlich
eine hohe Standfestigkeit gegen mechanische und chemische Belastungen,
die durch ständiges
Berühren
mit Fingern entstehen. Auch unbewusstes oder unbeabsichtigtes Kratzen
mit Fingernägeln,
Ringen oder Schlüsseln führt dann
nicht zu Problemen. Die Deckschicht 13 kann neben der vorzugsweise
verwendeten planparallelen Plattenform auch eine gewölbte Oberflächenschicht
(z.B. Zylindermantelfläche,
siehe 5) sein, die sich auch aus Saphir oder organischem
Glas problemlos herstellen lassen.
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Die
Ausführungsform
von 2 zeigt eine Vorderansicht des Prismas 11 mit
einer Immersionsflüssigkeit 15 als
Verbindungsschicht zur Deckschicht 13. Die Vorderansicht
des Verbundkörpers 1 ist
als Schnittdarstellung zu betrachten, in der die Ränder des
Prismas 11 und der Deckschicht 13 von einem umlaufenden
Spannrahmen 16 eingefasst sind. Dadurch kann die Deckschicht 13 im
Bedarfsfall unabhängig
vom Prisma 11 ausgetauscht werden. Das ist insbesondere
von Interesse, wenn als Deckschicht 13 ein organisches
Glas verwendet wird, das – auch
bei Beschichtung oder Oberflächenveredlung – nicht
an die mechanische und chemische Beständigkeit von Saphir herankommt.
Als organisches Glas können
Polymerkunststoffgläser,
z.B. CR 39 (Columbia Resin 39), vorzugsweise mit Beschichtung zu
Oberflächenhärtung (Kratzfestigkeitserhöhung wie
bei Kunststoffbrillengläsern üblich),
verwendet werden. Des Weiteren zeigt 2 eine Gestaltungsvariante
der Erfindung mit zwei separaten Heizbalken 32, die jeweils
an den gegenüberliegenden Seitenkanten
im Randbereich der Deckschicht 13 angebracht sind. Der
Randbereich der Auflagefläche 14 wird
relativ großflächig verwendet,
um wegen der geringen Dicke der Deckschicht 13 (ca. 0,5-5 mm) eine ausreichende
Kontaktfläche
für den
Wärmeübergang über einen
wärmeleitenden
Kleber 33 auf die Deckschicht 13 zu haben.
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3 zeigt
eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung
in einer perspektivischen Darstellung.
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In
diesem Beispiel ist das Heizelement 3 so ausgebildet, dass
es einen Heizrahmen 34 in Form eines kopfstehenden „U" bildet. Der Heizrahmen 34 ist über eine
Wärmeleitmatte 31 (oder
alternativ über einen
wärmeleitenden
und elastischen Kleber) entlang von drei Seitenkanten auf der Aufnahmefläche 14 des
Verbundkörpers 1 aufgebracht.
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Im
Basisbereich des Heizrahmens 34, der sich – von der
Person aus betrachtet, die ihre Finger 2 auflegt – an der
Auflagefläche 14 hinten
befindet, sind ein Heiztransistor 35 und ein Temperaturfühler 36 in
thermischem Kontakt angebracht.
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Heiztransistor 35 und
Temperaturfühler 36 sind über elektrische
Verbindungen mit einem Heizungsregler 6 verbunden, der
das vorgegebene Solltemperatursignal 61 (Äquivalent
für beispielsweise 35°C) mit dem
gemessenen Isttemperatursignal 62 vergleicht und daraus
das Heizungssteuersignal 63 bildet, mit welchem der Heiztransistor 35 ein-
bzw. ausgeschaltet wird.
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Nach
einer anfänglichen
Aufheizphase wird damit die Temperatur der auf das Prisma 11 aufgebrachten
Saphirplatte 17 auf einem gewünschten Wert gehalten. Der
mechanische und optische Verbundkörper 1 aus Prisma 11 und
Saphirplatte 17 ist mit einem optischen Kitt 18 dauerhaft
fest hergestellt.
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Der
Heiztransistor 35 gibt seine Wärme an den Heizrahmen 34 ab,
der diese über
sein Volumen weiterleitet und mit seiner Fläche auf die darunter liegenden
drei Randbereiche der Saphirplatte 17 überträgt.
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Der
Heizrahmen 34 besteht aus einem Material mit guter Wärmeleitfähigkeit
(z.B. Kupfer) und kann an der Oberseite lackiert werden, ohne die Funktion
zu beeinträchtigen.
Der Wärmeübergang vom
Heizrahmen 34 auf die Saphirplatte 17 (oder auf jede
andere geeignete Deckschicht 13) erfolgt über eine
dünne gut
wärmeleitende
Wärmeleitmatte 31, welche
genau die gleiche Kontur wie die Kontaktfläche des Heizrahmens 34 hat.
Die Wärmeleitmatte 31 überträgt die Wärme an die
darunter befindliche Saphirplatte 17, die über die
volle Fläche
des Prismas 11 reicht.
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Die
Saphirplatte 17 als Deckschicht 13 stellt an den
Kitt 18 als konkrete Ausführung der Verbindungsschicht 12 (1)
hohe Anforderungen bezüglich
der optischen Eigenschaften, die jedoch bei den anwendungstypischen
Auflösungen
und Forderungen an Störungsfreiheit
(Blasen, Schlieren) erfüllbar sind.
Darüber
hinaus muss der Kitt 18 thermische Spannungen aufnehmen,
die durch die erhöhte
Wärmeausdehnung
der beheizten Saphirplatte 17 gegenüber dem kälteren Prisma 11 entstehen.
Als optischer Kitt 18, der sich auch hervorragend verarbeiten lässt, wird
vorzugsweise ein hochtransparenter und hochelastischer Photopolymerkleber,
insbesondere ein UV-härtender
Photopolymer (z.B. NOA 61 der Fa. Norland Products Inc., USA), verwendet
In 4 ist die Anordnung von 3 in einer
Draufsicht zu sehen. Vier Finger 2 einer Person liegen
flach auf der Auflagefläche 14 auf.
Der frei zugängliche,
also nicht durch den U-förmigen
Heizrahmen 34 bedeckte Teil der Auflagefläche 14 wird
so gewählt,
dass er dem herkömmlichen
Format von Aufnahmefeldern einer Fingerabdruckkarte entspricht.
Damit passen vier Finger 2 problemlos auf den freien Bereich
der Auflagefläche 14 und
die erfassten Bilder mit den Fingerabdrücken entsprechen in ihrem Format
den üblichen
Standards im Bereich der elektronischen Fingerabdruckübertragung,
wie sie international verwendet werden (Interpol, FBI). Der Anwender
wird dabei so instruiert, dass er seine Finger 2 gestreckt hält und dann
soweit wie möglich
nach hinten bis fast an den Basisbereich des Heizrahmens 34 bewegt, bevor
die Finger 2 auf die Aufnahmefläche 14 flach abgelegt
werden. Durch die erhabene Ausbildung des Heizrahmens 34 ist
dieser Ablauf leicht verständlich
und auch intuitiv nachvollziehbar.
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Im
Basisbereich des U-förmigen
Heizrahmens 34 sind zusätzliche
Anzeigeelemente 7 angeordnet. Diese dienen der Interaktion
zwischen Person und Gerät
(nicht gezeichnet) und sind beispielsweise als LED 71 mit
Piktogrammen 72 bis 74 für die Anzeige von wichtigen
Betriebszuständen
des Gerätes
(Fingerabdruckscanner) ausgebildet. Das Gerät kann dazu so gestaltet sein,
dass das vom Abbildungsstrahlengang 5 optisch ausgelesene
Bild der Auflagefläche 14,
die als Aufnahmefläche
(Objektebene) für
einen Bildsensor (nicht dargestellt) von letzterem in ein digitales
Bild überführt wird,
durch eine Recheneinheit periodisch ausgewertet und auf das Vorhandensein
oder Nichtvorhandensein von Fingerabdrücken überprüft wird.
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Sobald
ein Finger 2 erkannt wird, dessen Qualität im digitalen
Bild eine zuvor festgelegte Mindestqualität (bezüglich Fläche, Kontrast, Anzahl der im
Fingerabdruck enthaltenen Minutien etc.) erreicht, wird das erfasste
Bild entweder als gut (speicherfähig)
oder als schlecht (und damit nicht verwendbar) kategorisiert und
jeweils eine der diesen Kategorien zugeordneten LED 71 eingeschaltet.
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Der
Anwender erhält
damit eine unmittelbare Rückmeldung,
ob seine Fingerabdrücke
korrekt erfasst wurden (LED 71 mit Piktogramm 72)
oder ob er – bei „Schlecht"-Bewertung (LED 71 mit Piktogramm 74) – den Vorgang
wiederholen muss.
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Falls
die ermittelte Qualität
zwischen den eindeutig als gut und den eindeutig als schlecht angesehenen
Qualitätskriterien
liegen sollte, kann eine LED 71 mit dem Piktogramm 73 eingeschaltet
werden. Dies signalisiert dem Anwender, dass der aufgenommene Fingerabdruck
möglicherweise
gerade noch verwendbar ist. Der Anwender wird dann die Entscheidung über Verwendung
oder Ablehnung dieses Fingerabdruckbildes nach visueller Bewertung treffen.
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5 zeigt
in einer Seitenansicht weitere Details des Heizelements 3.
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Der
Heizrahmen 34 ist in seinem Basisbereich (in dieser Darstellung
rechts) so ausgebildet, dass er genügend Platz aufweist, damit
der Heiztransistor 35 sowie die Anzeigeelemente 7 nach
unten gerichtet montiert werden können. Damit ergibt sich an
der Oberseite eine glatte Fläche,
während
die funktionsbestimmend notwendigen Elemente, Heiztransistor 35,
Temperaturfühler 36,
Steckverbinder 37 und Anschlusskabel 38 im Inneren
des Gerätes verborgen
und geschützt
sind. Dabei ist zu beachten, dass die optischen Anzeigeelemente
LED 71 nicht mit dem optischen Abbildungsstrahlengang 5 in
Konflikt geraten.
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Für die einfache
Montage werden alle elektrischen Verbindungen zwischen den am Heizrahmen 34 montierten
Elemente, Heiztransistor 35 und LEDs 71, und der
Steuerelektronik des Gerätes
(inklusive Heizregler 6) über einen flachen Steckverbinder 37 und
ein Anschlusskabel 38 geführt.
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Der
optische Verbundkörper 1 ist
in diesem Fall aus einem speziell geformten Prisma 11 mit
einer (z.B. zylindrisch) gewölbten
Oberfläche 19,
die der Handform besser angepasst ist, und einer mit optischem Kitt 18 aufgeklebten,
passend gewölbten Deckfläche 13 zusammengefügt. Der
Verbundkörper 1,
der mit dem Heizelement 3, bestehend aus Heizrahmen 32,
Heiztransistor 35, Temperaturfühler 36 und Anzeigen-LEDs 71,
ergänzt
ist, kann somit als separate Baugruppe vormontiert und einfach in
das vorbereitete Gerät
zur Aufnahme von Fingerabdrücken
auf Basis der gestörten
Totalreflexion eingebaut werden. Neben der optischen Justierung
der optischen Flächen
für Beleuchtungslicht 4 und
Abbildungsstrahlengang 5 muss lediglich für das Heizelement 3 und
die Anzeigeelemente 7 das Anschlusskabel 38 über den
Steckverbinder 37 angeschlossen werden.
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Dem
Fachmann ist klar, dass die Erfindung auch als Kombinationen der
Gestaltungen von verschiedenen oben beschriebenen Ausführungsbeispielen
realisiert werden kann. So zählt
es ebenso zur Lehre der Erfindung, dass der Heizrahmen auch alle
vier Seiten der Auflagefläche 14 umschließen oder
statt eines einheitlichen Heizelementes 3 aus mehreren
separaten Heizelementen (Heizbalken 32) bestehen kann,
die ein oder zwei gegenüber
liegende Seitenpaare oder auch benachbarte Seiten der Auflagefläche 14 kontaktieren.
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Ferner
kann auch der Heizrahmen 34 über die Seitenkanten des Prismas 11 hinausragen
und damit zugleich als Befestigungsrahmen des Heizelements und des
optischen Verbundkörpers 1 im
Fingerabdruckscanner ausgebildet sein, wobei in diesem Fall thermisch
Isolierschichten zum Gehäuse vorzusehen
sind, damit keine Wärme
in die Gehäuseteile
abgeleitet wird.
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Außerdem können vor
dem Aufbringen der Deckschicht
13 (bzw. der Saphirplatte
17)
auf das Prisma
11 semitransparente Strukturen in Form von Teststrukturen
zur Überprüfung der
korrekten Aufnahme der Fingerabdrücke und der Einhaltung von Qualitätsparametern,
z.B. optische Auflösung
(MTF) oder geometrische Genauigkeit (Verzerrungsfreiheit), aufgebracht
werden, die durch die abschließende
Deckschicht
13 gegen Abnutzung geschützt werden. Ein geeignetes
Verfahren zur Qualitätsprüfung ist
beispielsweise in der
DE 199
27 025 und
US 6,407,804 (Hillmann
et al.) beschrieben.
-
Anstelle
eines Prismas 11 für
das Prinzip der gestörten
Totalreflexion kann bei Anwendung anderer optischer Prinzipien (z.B.
Streulichtprinzip) auch eine Glasplatte mit Deckschicht 13 versehen
werden, ohne dass der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen
wird.
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- 1
- Verbundkörper
- 11
- Prisma
- 12
- Verbindungsschicht
- 13
- Deckschicht
- 14
- Auflagefläche
- 15
- Immersionsflüssigkeit
- 16
- Spannrahmen
- 17
- Saphirplatte
- 18
- optischer
Kitt
- 19
- gewölbte Oberfläche
- 2
- Finger
- 3
- Heizelement
- 31
- Wärmeleitmatte
- 32
- Heizbalken
- 33
- Wärmeleitkleber
- 34
- Heizrahmen
- 35
- Heiztransistor
- 36
- Temperaturfühler
- 37
- Steckverbinder
- 38
- Anschlusskabel
- 4
- Beleuchtungslicht
- 5
- Abbildungsstrahlengang
- 6
- Heizregler
- 61
- Solltemperatursignal
- 62
- Isttemperatursignal
- 63
- Heizsteuersignal
- 7
- Anzeigeelemente
- 71
- LED
- 72-74
- Piktogramme