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Die
Erfindung betrifft einen Verschluß für einen Getränkebehälter sowie
einen Getränkebehälter.
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Aus
dem Stand der Technik sind Behälter
für mehrere
Flüssigkeiten
bekannt, die derart ausgebildet sind, daß die Flüssigkeiten erst unmittelbar
vor dem Gebrauch miteinander in Verbindung gebracht werden. Diese
bekannten Lösungen
bedienen sich zumeist einer Membran oder dergleichen sowie eines
Betätigungselementes,
beispielsweise in Form eines schwenkbaren Hebels, eines Dornes oder
einer Schneidkante, wobei das Betätigungselement zum Durchdringen
bzw. Öffnen
der Membran ausgebildet ist.
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Von
Nachteil dabei ist der verhältnismäßig hohe
konstruktive Aufwand zur Bereitstellung der Betätigungsmechanik. Da diese zumindest
ein bewegliches Element, zumeist das Betätigungselement mit einer Schneidkante,
aufweist, besteht zudem die Gefahr einer mechanischen Fehlfunktion,
so daß ein, Mischen
der beiden Flüssigkeiten
nicht sicher gewährleistet
ist. Die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen konnten sich zudem in
der Praxis nicht durchsetzen, da sie zu teuer in ihrer Herstellung waren.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anzahl von Flüssigkeiten
sicher voneinander zu trennen und auf eine konstruktiv einfache
und fehlerunanfällige
Art und Weise ein Mischen der Flüssigkeiten
zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Verschluß nach Anspruch 1, einen Getränkebehälter nach
Anspruch 5 bzw. einen Getränkebehälter nach
Anspruch 7 gelöst.
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Eine
Kernidee der Erfindung besteht darin, auf komplizierte Betätigungsmechanismen
vollständig
zu verzichten und statt dessen die Trennung der Flüssigkeiten
vor dem Gebrauch durch die Ausbildung einer Flüssigkeitskammer in oder an
einem Flüssigkeitsbehälter zu
realisieren, wobei die Flüssigkeitskammer
wenigstens eine durch mechanische Beaufschlagung zerstörbare Trennwand
aufweist.
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Die
Erfindung wird vorzugsweise dadurch verwirklicht, daß wenigstens
eine durch eine Trennwand abgeschlossene Flüssigkeitskammer in einem Verschluß für einen
Getränkebehälter vorgesehen ist.
Als Verschluß kann
dabei sowohl ein Schraubverschluß, ein Kronkorkenverschluß oder ein
beliebiger anderer Verschluß gewählt werden.
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Die
Trennwand der verschlußeigenen
Flüssigkeitskammer
ist im montierten Zustand durch Schütteln des Getränkebehälters zerstörbar. Die Trennwand
ist mit anderen Worten derart ausgebildet, daß sie bei Transport und Lagerung
eines solchen Verschlusses bzw. eines mit einem solchen Verschluß versehenen
Getränkebehälters unversehrt bleibt.
Andererseits ist sie so dünn,
daß sie
bei einem kräftigen
Schütteln,
etwa wie bei einem Cocktailshaker, zerreißt.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn die Trennwand derart ausgestaltet
ist, daß sie
nur im montierten Zustand durch Schütteln zerstört werden kann, d. h. nur dann,
wenn sie an einem Getränkebehälter befestigt
ist. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung ist es hierzu vorgesehen, die Trennwand in einer Art
und Weise auszugestalten, daß sie
nur aufgrund des "Anschlagens" einer größeren Flüssigkeitsmenge,
wie sie in dem Getränkebehälter vorgesehen
ist, zerstört
werden kann. Mit anderen Worten reicht die in der Flüssigkeitskammer
des Verschlusses vorgesehene Flüssigkeitsmenge
nicht aus, um die Trennwand zu zerstören. In einer weiteren Ausführungsform
ist zum Erreichen dieser Eigenschaft vorgesehen, die Trennwand derart
auszugestalten, daß sie
sich bei einer Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit ausschließlich in
eine Richtung verformt und schließlich zerreißt. Ein
Auslenken bzw. Zerreißen der
Trennwand durch ein Auftreffen der sich in der Flüssigkeitskammer
des Verschlusses befindenden Flüssigkeit
auf die Trennwand wird so vermieden.
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Die
Trennwand ist vorzugsweise aus einem für Lebensmittel geeigneten Material,
also insbesondere geruchs- und geschmacksneutral ausgebildet. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung befindet sich in der Flüssigkeitskammer des Verschlusses
eine alkoholische Flüssigkeit, während sich
in dem durch den Verschluß abgeschlossenen
Getränkebehälter eine
nichtalkoholische Flüssigkeit
befindet. Durch einfaches Schütteln des
Getränkebehälters vor
dem Öffnen
des Verschlusses wird dann die Trennwand zerstört und die beiden Flüssigkeiten
vermischen sich.
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Bei
dem Getränkebehälter kann
es sich insbesondere um eine Getränkeflasche aus Glas, Kunststoff
oder dergleichen handeln. Der Einsatz der vorliegenden Erfindung
ist prinzipiell jedoch auch bei einer Getränkedose möglich. Insbesondere ist dann vorgesehen,
die eine Flüssigkeitskammer
nicht in einen separaten Verschluß auszubilden, sondern den Getränkebehälter selbst
mit einer Trennwand zu versehen, so daß sich zwei voneinander abgetrennte getränkebehälterinterne
Flüssigkeitskammern
ergeben. Durch ein Schütteln
der Getränkedose
wird dann die Trennwand zerstört
und die beiden Flüssigkeiten
vermischen sich.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf zwei verschiedene Flüssigkeiten
bzw. Flüssigkeitskammern
beschränkt.
Sofern dies erforderlich ist, kann auch eine Vielzahl von mit entsprechenden
Trennwänden
versehenen Flüssigkeitskammern
vorgesehen sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben,
die mit Hilfe der Zeichnungen erläutert werden. Hierbei zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung eines Verschlusses für einen Getränkebehälter,
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2 einen
Getränkebehälter mit
einem Verschluß nach 1,
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3 einen
Getränkebehälter mit
einer integrierten Trennwand.
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1 zeigt
einen Flaschenverschluß 1,
dessen Fußteil 2 einen
aus dem Stand der Technik bekannten Schraubverschluß 3 aufweist.
Das Kopfteil 4 des Flaschenverschlusses 1 ist
im vorliegenden Beispiel kugelförmig
gewölbt
und innen hohl ausgebildet. Das Kopfteil kann aber auch zylinderförmig ausgebildet
sein oder aber eine andere Form annehmen, beispielsweise figürlich ausgestaltet
sein.
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Das
Kopfteil 4 des Flaschenverschlusses 1 ist von
dem Fußteil 2 durch
eine in der Figur mit durchbrochenen Linien dargestellte, flüssigkeitsundurchlässige Trennwand 5 abgetrennt,
so daß sich eine
abgeschlossene Flüssigkeitskammer 6 im
Kopfteil 4 ergibt. Die Flüssigkeitskammer 6 ist
mit einer alkoholischen Flüssigkeit
befällt
oder befüllbar
ist. Das Befüllen
der Flüssigkeitskammer 6 erfolgt
vorzugsweise bei der Herstellung des Flaschenverschlusses 1 und
vor dem Abschließen
der Flüssigkeitskammer 6 durch
die Trennwand 5. Das Befüllen kann jedoch grundsätzlich auch
nachträglich
erfolgen, beispielsweise durch eine in der Trennwand 5 oder
durch eine in dem das Kopfteil 4 ummantelnden Kammergehäuse 7 vorgesehene
Befüllvorrichtung
(nicht abgebildet).
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In
seiner Anwendung dient der Flaschenverschluß 1 zum Verschließen eines
Getränkebehälters, hier
in Form einer Flasche 8, wie in 2 abgebildet. Der
Flascheninnenraum 9, der beispielsweise eine nichtalkoholische
Flüssigkeit
enthält,
dient quasi als zweite "Flüssigkeitskammer". In diesem Zustand
sind die in dem Flaschenverschluß 1 vorgesehene Flüssigkeitskammer 6 und
der Flascheninnenraum 9 durch die hier scheibenförmige, kreisrunde
Trennwand 5 voneinander getrennt. Durch kräftiges Schütteln der
Flasche 8 im geschlossenen Zustand wird die Trennwand 5,
die aus einem Kunststoffmaterial besteht, zerstört und der Inhalt der Flüssigkeitskammer 6 des
Verschlusses 1 vermischt sich mit dem Inhalt des Flascheninnenraumes 9.
Das Zerstören
der Trennwand 5 erfolgt dabei in erster Linie durch Beaufschlagung
mit der Flüssigkeit,
die sich in der Flasche 8 befindet. Insbesondere sind die
Befüllgrade sowohl
der Flüssigkeitskammer 6 des
Flaschenverschlusses 1 als auch des Flascheninnenraumes 9 derart
aufeinander abzustimmen, daß ein
Zerstören der
Trennwand 5 durch Schütteln
möglich
ist. Besonders vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, wenn die Flasche 8 nicht
bis zu der Trennwand befällt
ist, sondern ein Freiraum zwischen Flüssigkeitsoberfläche und
Trennwand 5 besteht, in dem eine Bewegung der Flüssigkeit
erfolgen kann.
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Auf
die oben geschilderte Art und Weise ist es beispielsweise möglich, ein
alkoholisches Mischgetränk
herzustellen, wobei der alkoholische Anteil, beispielsweise Rum,
bis zum Gebrauch in der abgetrennten Flüssigkeitskammer 6 des
Verschlusses 1 vorgehalten wird, während sich in der Flasche 8 ein nichtalkoholisches
Getränk,
beispielsweise ein Cola-Getränk,
befindet. Mit dem für
das Mischen erforderlichen Schütteln
der Flasche 8 wird zudem auf einfache Art und Weise das
Spaßbedürfnis bei
dem Konsumieren insbesondere alkoholischer Mischgetränke befriedigt.
Dies trägt
auch zu einer Steigerung der Kaufbereitschaft für derartige Mischflaschen bei.
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Selbstverständlich ist
es auch möglich,
das Schütteln
der Flasche 8 zu unterlassen. Dann wird die Flasche 8 auf
gewohnte Art und Weise geöffnet und
der ungemischte Flascheninhalt, also beispielsweise das nichtalkoholische
Getränk,
kann entnommen werden.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung, bei der ein Getränkebehälter in
Form einer Getränkedose 10 mit
einer durch Schütteln
zerstörbaren
Trennwand 5 versehen ist. Die Trennwand 5 unterteilt
das Doseninnere in zwei Flüssigkeitskammern 11, 12.
Die Volumina der Flüssigkeitskammern 11, 12 und
damit das gewünschte
Mischungsverhältnis
kann durch einfache Änderung
der Trennwandposition bei der Dosenherstellung eingestellt werden. Vor
dem Öffnen
der Getränkedose 10 mit
Hilfe des an der Oberseite 13 angebrachten Öffners 14 kann durch
ein kräftiges
Schütteln
der Getränkedose 10 ein
Zerreißen
der Trennwand 5 und dadurch ein Vermischen der Flüssigkeiten
aus den beiden Flüssigkeitskammern 11, 12 erreicht
werden.
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Unter
Verwendung des erfinderischen Grundgedankens und der in der Beschreibung
erläuterten
Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich für
einen Fachmann eine Vielzahl weiterer Ausführungsbeispiele, die jedoch
an dieser Stelle nicht im Einzelnen beschrieben werden können. In
diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß alle in der Beschreibung,
den Ansprüchen
und den Zeichnungen dargestellten Merkmale sowohl einzeln als auch
in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein
können.
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- 1
- Flaschenverschluß
- 2
- Fußteil
- 3
- Schraubverschluß
- 4
- Kopfteil
- 5
- Trennwand
- 6
- Flüssigkeitskammer
- 7
- Kammergehäuse
- 8
- Flasche
- 9
- Flascheninnenraum
- 10
- Getränkedose
- 11
- Flüssigkeitskammer
- 12
- Flüssigkeitskammer
- 13
- Oberseite
- 14
- Öffner