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Die
Erfindung betrifft eine Stabilisatoranordnung für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Für einen
hohen Fahrkomfort werden in modernen Kraftfahrzeugen weiche Aufbaufedern
eingesetzt. In Kombination mit entsprechend ausgelegten Dämpfern wird
so ein verbesserter Bodenkontakt bei Fahrbahnunebenheiten gewährleistet.
Die dabei auftretende nachteilige Erhöhung des Wankwinkels in Kurven
wird durch den Einsatz von Stabilisatoren kompensiert, wobei die
Stabilisatoren am Fahrzeugaufbau festgelegt sind und an den Enden über jeweils eine
Pendelstütze
an einem federnden Radträgerteil, z.
B. einem Querlenker oder einer Starrachse, gelenkig angebunden sind.
Durch den Einsatz von Stabilisatoren verringert sich allerdings
die mögliche
Achsverschränkung,
da sie ein gegensinniges Einfedern der Räder einer Achse einschränken. Daher
ist es insbesondere für
geländegängige Fahrzeuge,
sogenannte SUV's
wünschenswert,
eine Möglichkeit
zu schaffen, die Stabilisatorfunktion während der Geländefahrt
zu beeinflussen. Durch den Einsatz von schaltbaren Komponenten kann
dies gewährleistet werden,
so dass die Räder
einer Achse unabhängig voneinander
einfedern können.
Auf diese Weise halten alle Räder
des Fahrzeuges Bodenkontakt und können Vortriebskräfte übertragen.
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Eine
Möglichkeit
schaltbare Komponenten einzusetzen besteht in der Verwendung von
hydraulisch längenveränderlichen
Stellelementen, wie beispielsweise Kolben-Zylinder-Einheiten, an
Stelle der festen Pendelstützen, wie
dies beispielsweise in der
US
4,206,935 A offenbart ist. Die zwischen Stabilisator und
Kraftfahrzeugaufbau angeordneten längenveränderlichen Kolben-Zylinder-Einheiten
sind untereinander mit Hydraulikleitungen verbunden, wobei die jeweils
dem Stabilsiator zugewandten und die dem Stabilisator abgewandten
Zylinderkammern über
jeweils eine Hydraulikleitung miteinander verbunden sind. In diese
Hydraulikleitungen ist ein Ventil eingesetzt, welches beide Hydraulikleitungen
gleichzeitig sperren oder freischalten kann. Wenn die Hydraulikleitungen
gesperrt sind, sind die Kolben der Kolben-Zylinder-Einheiten blockiert,
so dass der Stabilsisator Wankbewegungen des Fahrzeuges auf die andere
Fahrzeugseite übertragen
kann. Wird von dem Ventil dagegen die Hydraulikleitung freigegben, können sich
die Kolben in den Zylindern bei Wankbewegungen des Fahrzeuges frei
bewegen, so dass die Wankbewegungen durch den Stabilisator nicht
abgefangen werden können.
Es strömt
dabei Hydraulikflüssigkeit
von einer Kolben-Zylinder-Einheit in die andere.
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Nachteilig
an dieser Anordnung ist, dass beim Sperren der Hydraulikleitungen,
sich die Kolben in den Zylinden in keiner definierten und bestimmbaren
Lage befinden. Der Stabilisator kann sich daher außerhalb
der Konstruktions- oder Einbaulage befinden, so dass die Fahreigenschaften
negativ beeinflußt
werden.
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Eine
weitere Anordnung für
schaltbare Pendelstützen
findet in dem geländegängigen Fahrzeug Nissan
Patrol Anwendung. Bei diesem System einer Kolben-Zylinder-Einheit
wirkt eine Kupplung, bestehend aus einem federbelasteten Bolzen
auf einen Kolben, wobei der Bolzen in eine Bohrung des Kolbens eingreift
und so den Kolben blockiert. Wird die Kupplung gelöst, kann
sich der Kolben im Zylinder frei bewegen. Nachteilig an dieser Ausführung ist, dass
der Bolzen in die Bohrung erst eingreift, wenn Bolzen und Bohrung
miteinander fluchten. Der Bediener hat hierauf keinen Einfluß. Im ungünstigsten Fall
fährt das
Fahrzeug trotz betätigter
Kupplung ohne Stabilisatorwirkung. Der Fahrer erhält bei diesem
System keine Rückmeldung,
inwieweit der Kolben blockiert ist Des Weiteren zeigt
DE 41 25 285 C2 eine Stabilisatoranordnung
für ein
Kraftfahrzeug mit einem an dem Fahrzeugaufbau angebundenen Stabilisator,
welcher auf jeder Fahrzeugseite mit jeweils einer Kolben-Zylinder-Einheit
mit einem federnden Radträgerteil
verbunden ist, wobei die Kolben-Zylinder-Einheiten jeweils zumindest
aus einem in einem Zylinder beweglich angeordneten Kolben bestehen, und
jeweils einenends an einem Ende des Stabilisators und anderenends
an einem federnden Radträgerteil
gelenkig angebunden sind. Die Kolben-Zylinder-Einheiten sind über Hydraulikleitungen
mit einer Hydraulikpumpe verbunden, wobei den Kolben jeweils ein
Anschlag zugeordnet ist, gegen den der Kolben bewegbar ist. Zwischen
der Kolben-Zylinder-Einheit und der Hydraulikpumpe ist ein Ventil
angeordnet, welches in einer ersten Schaltstellung den Durchfluß von einer
ersten Zylinderkammer in Richtung der Hydraulikpumpe sperrt und
in einer zweiten Schaltstellung einen Durchfluß von der Hydraulikpumpe in
Richtung zur ersten Zylinderkammer und umgekehrt ermöglicht.
Bei einem Ausfall der Hydraulikanlage sind die Kolben in der Zylinderkammer
in nachteiliger Weise frei beweglich, da eine Verbindung der Zylinderkammer
zum Tank und/oder dem Speicher besteht und daher kein Druck in der
Zylinderkammer aufrecht erhalten werden kann. Der Stabilisator hat
somit keine Wirkung, wodurch ein instabiles Fahrverhalten vorliegt.
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Weiterhin
zeigt die
EP 1 475
256 A1 eine Stabilisatoranordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem
an den Fahrzeug angebunden Stabilisator, wobei der Stabilisator
hier mit einem Schwenkmotor als Aktuator verbunden ist. Die einzelnen
Kammern des Schwenkmotors sind über
Hydraulikleitungen mit einer Hydraulikpumpe verbunden. Zwischen
dem Schwenkmotor und der Hydraulikpumpe ist jeweils ein erstes Ventil
angeordnet, dass in einer ersten Schaltstellung den Durchfluss von
dem Schenkmotor in Richtung der Hydraulikpumpe sperrt und in einer zweiten
Schaltstellung den Durchfluss von der Hydraulikpumpe in Richtung
des Schwenkmotors ermöglicht.
Ferner ist ein zweites Ventil auf der dem Schwenkmotor abgewandten
Seite des ersten Ventils vorgesehen, welches in einer ersten Schaltstellung
den Durchfluss von einer ersten Kammer des Schwenkmotor in die eine
zweite Kammer des Schwenkmotors verhindert, wohingegen in einer zweiten
Schaltstellung des zweiten Ventils dieser Durchfluss ermöglicht wird.
Nachteilig an dieser Ausführung
ist insbesondere, dass bei einem Ausfall des Systems, d. h. einem
Ausfall der Hydraulikanlage, die Stabilisatoranordnung in keinen
stabilen definierten Zustand überführt werden
kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist daher, eine Stabilisatoranordnung für ein Kraftfahrzeug
mit schaltbaren Kolben-Zylinder-Einheiten zu schaffen, die es erlaubt,
den Stabilisator von einer wirkungslosen Zustand in einen Wirkzustand
zu überführen, wobei
die Kolben-Zylinder-Einheiten und der Stabilisator eine definierte
Lage für
einen sicheren Fahrzustand einnehmen, auch dann, wenn die Hydraulikanlage
ausfällt.
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Die
Aufgabe wird durch eine Stabilisatoranordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem
Stabilisator mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Aus- bzw. Weiterbildungen sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Eine
Stabilisatoranordnung für
ein Kraftfahrzeug weist einen am Fahrzeugaufbau angebundenen Stabilisator
auf, der auf jeder Fahrzeugseite mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit
mit einem federnden Radträgerteil
verbunden ist. Die Kolben-Zylinder-Einheiten bestehen dabei zumindest
aus einem in einem Zylinder beweglich angeordneten Kolben und sind
einenends an einem Ende des Stabilisator und anderenends an dem
federnden Radträgerteil gelenkig
angebunden. Die Kolben-Zylinder-Einheiten sind zum einen mit einer
Hydraulikpumpe verbunden und zum anderen mit einem Anschlag versehen,
gegen den der Kolben bewegbar ist. Ferner ist die jeweilige auf
der dem Anschlag abgewandten Seite des Kolbens angeordnete erste
Zylinderkammer über
eine Hydraulikleitung mit der Hydraulikpumpe verbindbar, wobei zwischen
der jeweiligen ersten Zylinderkammer und der Hydraulikpumpe jeweils
ein erstes Ventil vorgesehen ist. Auf der der Kolben-Zylinder-Einheit
abgewandten Seite des jeweiligen ersten Ventils ist zumindest ein
zweites Ventil angeordnet und über
Hydraulikleitungen mit dem jeweiligen ersten Ventil verbindbar.
Das jeweilige erste Ventil sperrt in einer ersten Schaltstellung
den Durchfluß von
der jeweiligen ersten Zylinderkammer in Richtung der Hydraulikpumpe,
wohingegen in einer zweiten Schaltstellung der Durchfluß durch
das Ventil in Richtung zur jeweiligen ersten Zylinderkammer und umgekehrt
ermöglicht
wird. Das zumindest eine zweite Ventil verhindert in einer ersten
Schaltstellung den Durchfluß von
der jeweiligen ersten Zylinderkammer der Kolben-Zylinder-Einheiten
in Richtung der jeweiligen auf der dem Anschlag zugewandeten Seite
des Kolbens angeordneten zweiten Zylinderkammer, wohingegen in der
zweiten Schaltstellung des zumindest einen zweiten Ventils eine
Verbindung zwischen der jeweiligen ersten Zylinderkammer mit der
jeweiligen zweiten Zylinderkammer herstellbar ist.
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Erfindungsgemäß ist das
jeweilige erste Ventil als ein elektromagnisch betägtigbares
2/2-Wegeventil ausgebildet, welches in seiner ersten Schaltstellung
die Funktion eines Rückschlagventils übernimmt.
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Diese
Anordnung erlaubt es, dass sich die Kolben in der Kolben-Zylinder-Einheit für eine Geländefahrt
frei bewegen können,
da ein Austausch der Hydraulikflüssigkeit
zwischen der jeweils ersten und der jeweils zweiten Zylinderkammer
ermöglicht
ist. Das jeweils erste Ventil und das zumindest eine zweite Ventil
befinden sich hierzu in ihrer jeweils ersten Schaltstellung. Der
Stabilisator entfaltet bei dieser Schaltung keinerlei Wirkung. Für die Wiederherstellung
der Stabilisatorwirkung werden die Ventile derart geschaltet, dass
die Hydraulikpumpe Hydraulikflüssigkeit
in die jeweils erste Zylinderkammer fördern kann. Die Kolben bewegen
sich dabei gegen einen eine definierte Endposition bildenden Anschlag.
Die jeweils ersten Ventile und das zumindest eine zweite Ventil
befinden sich dabei vorteilhafterweise in ihrer jeweils zweiten
Schaltstellung. Durch die Ausgestaltung der ersten Schaltstellung
des jeweils ersten Ventils als ein Rückschlagventil, welches eine
Rückfluss
aus der jeweils ersten Zylinderkammer in Richtung der Hydraulikpumpe
sperrt, wird der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit in der am Anschlag
anliegenden Position gehalten. Somit ist der Stabilisator in einer
fixierten Lage gehalten, in der der Stabilisator seine Wirkung beispielsweise
für eine
normale Strassenfahrt, entfalten kann und Kräfte bzw. Wankbewegungen, von
einer Fahrzeugseite auf die andere übertragen kann. Der Stabilisator
bzw. die Kolben-Zylinder-Einheiten sind somit sicher von einer freibeweglichen
Lage in eine definierte und dort gehaltenen Position überführbar, in
der ein sicheres Fahrverhalten für
den Straßenbetrieb
gewährleistet werden
kann. Das Bewegen der Kolben gegen den Anschlag und die damit verbundene Wiederherstellung
der Stabilisatorfunktion ist mit dieser Anordnung in nahezu jeder
Lage des Fahrzeugs ermöglicht,
also auch wenn das Fahrzeug eine Schrägstellung einnimmt.
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Vorteilhafterweise
wird lediglich ein zweites Ventil verwendet, welches gemeinsam auf
beide jeweils ersten Ventile wirkt und über eine sich verzweigende
Hydraulikleitung mit diesen verbunden ist. Der Aufwand der Stabilsatoranordnung
wird somit wirksam reduziert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausbildung ist das zweite Ventil als
ein 3/2-Wegeventil
ausgebildet, welches in der zweiten Schaltstellung den Durchfluß von der
Hydraulikpumpe in Richtung der Kolben-Zylinder-Einheiten sperrt.
In der zweiten Schaltstellung stellt es dagegen in Verbindung mit
der zweiten Schaltstellung des jeweils ersten Ventiles eine in beiden
Richtungen durchstömbare
Verbindung zwischen der jeweils ersten Zylinderkammer und der jeweiligen
zweiten Zylinderkammer her. Zwischen dem zweiten Ventil und der
jeweiligen zweiten Zylinderkammer ist dabei vorteilhafterweise ein
Tank angeordnet, welcher auch gleichzeitig der Pumpe als Reservoir
dient.
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Als
Hydraulikpumpe kann in einer bevorzugten Ausbildung die Servo-Lenkungspumpe des
Kraftfahrzeuges verwendet werden, womit wesentlicher Bauraum gespart
wird. Die Servo-Lenkungspumpe läuft
während
des gesamten Betriebes des Fahrzeuges, wodurch zusätzlicher
Schaltungsaufwand für eine
separate Hydraulikpumpe vermieden wird. Vorteilhafterweise ist dabei
ein Druckbegrenzungsventil einzusetzen.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels nochmals näher erläutert werden.
In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung einer Stabilisatoranordnung mit Kolben-Zylinder-Einheiten für ein Kraftfahrzeug,
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2:
eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäß verwendeten Kolben-Zylinder-Einheit,
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3:
einen hydraulischen Schaltplan für eine
erfindungsgemäße Stabilisatoranordnung
mit einer Schaltstellung für
den Straßenbetrieb,
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4:
einen hydraulischen Schaltplan für eine
erfindungsgemäße Stabilisatoranordnung
mit einer Schaltstellung für
den Geländeeinsatz
und
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5:
einen hydraulischen Schaltplan für eine
erfindungsgemäße Stabilisatoranordnung
mit einer Schaltstellung für
eine Rückfallebene.
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Eine
beispielhafte schematische Stabilisatoranordnung ist in 1 dargestellt,
wobei ein Stabilisator 1 in Lagerstellen 2 schwenkbeweglich
an einem Fahrzeugaufbau gehalten ist. An seinen Enden ist der Stabilisator
jeweils gelenkig mit einer Kolben-Zylinder-Einheit 4, 4' verbunden.
An ihrem dem Stabilisator 1 abgewandten Ende ist die Kolben-Zylinder-Einheit 4, 4' jeweils gelenkig
mit einem federnden Radträgerteil,
beispielsweise mit einen an einem Fahrzeugrad 5 angebundenen
Stoßdämpferteil 6 verbunden.
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Die
Kolben-Zylinder-Einheiten 4, 4' ersetzen hierbei feste Pendelstützen und
sind in diesem Ausführungsbeispiel
vorteilhaft als Gleichlaufzylinder ausgebildet (vergl. 2).
Ein in einem Zylinder 7 angeordneter Kolben 8 besitzt
dabei eine zweiseitige Kolbenstange 9, wobei die erste
Kolbenstangenseite 9a aus dem Zylinder 7 heraustritt
und an ihrem Ende mit einer Aufnahme 10 zur gelenkigen
Anbindung an den Stabilisator 1 versehen ist. Die zweite
Kolbenstangenseite 9b verläuft mit genügend Freiraum in einer im Zylinder 7 angeordenten
Hülse 11,
wobei die Hülse 11 in
den Zylinder 7 in vorteilhafter Weise eingeschraubt ist.
An dem dem Stoßdämpfer 6 zugewandten
Ende ist die Hülse 11 mit
einer weiteren Aufnahme 12 zur gelenkigen Verbindung mit
dem Stoßdämpfer 6 versehen.
Innerhalb des Zylinders 7 ist ein Anschlag 13 angeordnet,
gegen den der Kolben 8 bewegt werden kann, wie dies in
der 2 dargestellt ist, wobei der Anschlag 13 auf
vielfältige
und an sich bekannte Weise in den Zylindern festgesetzt werden kann.
In dem Zylinder 7 sind Anschlußbohrungen 14, 15 angeordnet,
an denen Hydraulikleitungen zur Beaufschlagung des Kolbens 8 mit
einem Druck angeschlossen werden können. Über die Anschlußbohrung 14 wird
dabei eine erste Zylinderkammer 16 mit Hydraulikflüssigkeit
versorgt, wohingegen über
die Anschlußbohrung 15 eine
zweite auf der anderen Seite des Kolbens 8 liegende zweite
Zylinderkammer 17 mit Hydraulikflüssigkeit versorgt wird, so
dass der Kolben 8 dabei von beiden Seiten mit einem Druck beaufschlagt
werden kann. Die erste Zylinderkammer 16 ist dabei auf
der dem Anschlag 13 abgewandten Seite des Kolbens 8 und
die zweite Zylinderkammer 17 auf der dem Anschlag 13 zugewandten
Seite des Kolbens 8 angeordnet.
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Gemäß der in 3 gezeigten
hydraulischen Schaltplandarstellung werden die Kolben-Zylinder-Einheiten 4, 4' mit Hydraulikflüssigkeit
versorgt. Die ersten Zylinderkammern 16, 16' sind über die
Anschlußbohrungen 14, 14' mittels einer
Hydraulikleitung jeweils mit einem ersten elektomechanisch betätigbaren
2/2-Wegeventil 18, 18' verbunden.
Auf der von der Kolben-Zylinder-Einheit 4, 4' abgewandten
Seite sind die 2/2-Wegeventile 18, 18' mit einem zweiten
3/2-Wegeventil 19 verbunden,
wobei die jeweils von den 2/2-Wegeventilen 18, 18' abgehenden Hydraulikleitungen
zusammengeführt
werden. Das 3/2-Wegeventil 19 ist seinerseits auf der der
Kolben-Zylinder-Einheit 4, 4' abgewandten Seite zum einen mit
einer Hydraulikpumpe 20 und zum anderen mit einem Tank 21 verbunden.
Als Hydraulikpumpe 20 kann dabei vorteilhafterweise die
ständig
mitlaufende Servo-Lenkungspumpe des Kraftfahrzeuges verwendet werden,
wodurch der Aufwand und Platzbedarf im Fahrzeug wesentlich reduziert
wird.
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Die
auf der dem Anschlag 13, 13 zugewandten Seite
angeordneten zweiten Zylinderkammern 17, 17' sind über die
Anschlußbohrungen 15, 15' mittels Hydraulikleitungen
direkt mit dem Tank 21 verbunden. Die an den Anschlußbohrungen 14, 14' 15, 15' von den Zylindern 7, 7' abgehenden
Hydraulikleitungen sind zum Ausgleich von Bewegungen der Zylinder 7, 7' in einem Abschnitt 22, 22' flexibel ausgebildet.
In dem Hydraulikkreislauf ist des Weiteren ein Druckbegrenzungsventil 23 eingesetzt.
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In
der in 3 gezeigten Darstellung sind sämtliche Ventile 18, 18' und 19 stromlos,
d. h. in ihrer Ausgangsstellung und nicht geschaltet, dabei erlaubt
das 3/2-Wegeventil 19 in dieser seiner ersten Schaltstellung
einen Durchfluß von
der Hydraulikpumpe 20 in Richtung der Kolben-Zylinder-Einheiten 4, 4'. Die Hydraulikflüssigkeit
kann weiter durch die sich in der ebenfalls ersten Schaltstellung
befindlichen 2/2-Wegeventile 18, 18' in die ersten
Zylinderkammern 16, 16' gelangen. Da die 2/2-Wegebventile 18, 18' in dieser ersten
Schaltstellung die Funktion eines Rückschlagventiles besitzen,
kann allerdings keine Hydraulikflüssigkeit von den ersten Zylinderkammern 16, 16' in umgekehrter
Richtung in Richtung der Hydraulikpumpe 20 oder des Tankes 21 gelangen.
Damit können
sich die Kolben 8, 8', welche in der 3 in
ihrer Ausgangsposition am Anschlag 13, 13' anliegen, nicht
vom jeweiligen Anschlag 13, 13' weg in die jeweils ersten Zylinderkammern 16, 16' hinein bewegen.
Damit sind die Kolben-Zylinder-Einheiten 4, 4' insgesamt starr,
wodurch der Stabilsator 1 von einer Fahrzeugseite auf die
andere Fahrzeugseite Kräfte
bzw. Drehmomente übertragen
kann. In dieser für
den Straßenbetrieb
vorgesehenen Schaltstellung kann damit ein sicheres Fahrverhalten
gewährleistet
werden. Die Wankbewegungen können durch
die eingeschaltete Wirkung des Stabilisators 1 minimiert
werden. Überdrücke, wie
sie durch die in diesem Ausführungsbeispiel
ständig
mitlaufende Hydraulikpumpe 20 auftreten können, werden
durch das Druckbegrenzungsventil 23 abgefangen.
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Für einen
Geländeeinsatz
ist nun eine vergrößerte Achsverschränkung notwendig,
damit sämtliche
Räder ständig Bodenkontakt
haben und so ein Vortrieb sichergestellt werden kann. Hierzu werden die
2/2-Wegeventile 18, 18' als auch das 3/2-Wegeventil 19 bestromt,
d. h. geschaltet und so in ihre jeweilige zweite Schaltstellung
gebracht. Dies wird vorzugsweise durch eine manuelle Schaltbetätigung aus dem
Fahrzeuginnenraum vom Fahrer vorgenommen. In dieser in der 4 dargestellten
Schaltstellung der Wegeventile 18, 18' und 19 können sowohl
das erste 2/2-Wegeventil 18, 18' als auch das zweite 3/2-Wegeventil 19 von
der Hydraulikflüssigkiet
in beiden Richtungen durchstömt
werden. Das 3/2-Wegeventil 19 stellt
dabei eine Verbindung der jeweiligen ersten Zylinderkammern 16, 16' mit dem Tank 21 her.
Da auch die jeweiligen zweiten Zylinderkammern 17, 17' mit dem Tank
verbunden sind, kann nun Hydraulikflüssigkeit zwischen den ersten
Zylinderkammern 16, 16' und den zweiten Zylinderkammern 17, 17' in beide Richtungen
ausgetauscht werden. Die Kolben 8, 8' sind somit
in den jeweiligen Zylindern 7, 7' frei beweglich, wodurch die Stabilisatorwirkung
aufgehoben und eine vergrößerte Achsverschränkung ermöglicht ist.
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Soll
nun die Stabilisatorwirkung wiederhergestellt werden, werden sämtliche
Wegeventile 18, 18' und 19 wieder
stromlos geschaltet und in die jeweils erste Schaltstellung nach 3 überführt. Die in
diesem Ausführungsbeispiel
ständig
mitlaufende Hydraulikpumpe 20 fördert nun Hydraulikflüssigkeit in
die jeweils ersten Zylinderkammern 16, 16'. Die Kolben 8, 8' bewegen sich
in den Zylinder 7, 7' in Richtung der Anschläge 13, 13' bis sie an
diesen anliegen und auf Grund des Hydraulikdrucks und der, auf Grund
der Rückschlagventilfunktion
der 2/2-Wegeventile 18, 18' in der ersten
Schaltstellung, nicht zurückfließenden Hydraulikflüssigkeit,
dort gehalten werden. Dadurch sind die Kolben-Zylinder-Einheiten 4, 4' in einer durch
die Anschäge 13, 13' definierte Endstellung
festgesetzt, welche die Ausgangsposition für den oben erläuterten
Straßenbetrieb
mit einer eingeschalteten Stabilisatorwirkung darstellt (vergl. 3).
Diese Überführung der
Stabilisatoranordnung vom Geländebetrieb
in den Straßenbetreib
ist in nahezu jeder Fahrzeuglage möglich, also auch dann, wenn
sich das Fahrzeug in einer Schräglage
befindet.
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Wenn
sich die Stabilisatoranordnung in der Schaltstellung für den Geländebetrieb
befindet und die Hydraulikpumpe 20 ausgefallen ist, kann
die Stabilisatoranordnung über
eine sogenannte Rückfallebene
gemäß der Darstellung
in 5 wieder in den Straßenbetrieb mit einer wirksamen
Stabilisatorwirkung zurückgeführt werden.
Hierzu wird lediglich das 3/2-Wegeventil 19 manuell vom
Fahrer geschaltet. Auf diese Weise kann Hydraulikflüssiglkeit
von den jeweiligen zweiten Zylinderkammern 17, 17' in die jeweiligen
ersten Zylinderkammern 16, 16' gelangen, aber nicht umgekehrt,
da dies von der Rückschlagventilfunktion
des 2/2-Wegeventils 18, 18' verhindert wird.
Durch die Bewegungen während
der Fahrt können
sich also auch die Kolben 8, 8' in Richtung der jeweiligen Anschläge 13, 13' bewegen, aber
nicht weg von ihnen. So können
sich durch die Wankbewegungen des Fahrzeuges die Kolben 8, 8' gegen die jeweiligen
Anschläge 13, 13' „schaukeln", bis die Kolben 8, 8' an den Anschlägen 13, 13' anliegen und
die Kolben-Zylinder-Einheiten 4, 4' dann festgesetzt
sind und eine Stabilisatorwirkung vorhandenen ist. Die Stabilisatoranordnung
ist damit in der Lage, sich selbsttätig von einer willkürlichen
Geländestellung der
Kolben-Zylinder-Einheiten 4, 4' in die Ausgangslage (Straßenbetrieb),
in der sich Kolben 8, 8' in einer definierten Lage am Anschlag 13, 13' im Zylinder 7, 7' befinden, zu überführen. Die
Rückfallebene
besschreibt somit eine eingeschränkte
Funktion des Systems bei ausgefallener Hydraulikpumpe 20.
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Die
Kolben-Zylinder-Einheiten 4, 4' sind in dieser Ausführung auch
als schaltbare Pendelstützen
beschreibbar, da sie anstelle fester Pendelstützen eingesetzt werden und
in ihre Funktion ein- und ausgeschaltet werden können. Wenn der Kolben 8, 8' in der Kolben-Zylinder-Einheit 4, 4' gegen den Anschlag 13, 13' festgesetzt
ist, haben die Kolben, Zylinder-Einheiten 4, 4' die gleiche
Funktion wie feste Pendelstützen.
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Selbstverständlich ist
die Erfindung nicht nur auf dieses Ausführungsbeispiel begrenzt und
kann auch auf andere Art und Weise ausgeführt werden. So kann beispielsweise
auch eine separate Hydraulikpumpe anstelle der ständig mitlaufenden
Servo-Lenkungspumpe verwendet werden. Dies erlaubt dann eine eigenständige Schaltung
der Pumpe, da sie nicht ständig
mitlaufen muß.
Allerdings wird dadurch auch der Schaltungsaufwand erhöht und in nachteiliger
Weise zusätzlicher
Bauraum benötigt.
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- 1
- Stabilisator
- 2
- Lagerstellen
- 3
- Fahrzeugaufbau
- 4,
4'
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 5
- Fahrzeugrad
- 6
- Stoßdämpferteil
- 7,
7'
- Zylinder
- 8,
8'
- Kolben
- 9
- Kolbenstange
- 9a
- erste
Kolbenstangenseite
- 9b
- zweite
Kolbenstangenseite
- 10
- Aufnahme
- 11
- Hülse
- 12
- Aufnahme
- 13,
13'
- Anschlag
- 14
- Anschlußbohrung
- 15
- Anschlußbohrung
- 16,
16'
- erste
Zylinderkammer
- 17,
17'
- zweite
Zylinderkammer
- 18,
18'
- 2/2-Wegeventil,
erste Ventile
- 19
- 3/2-Wegeventil,
zweites Ventil
- 20
- Hydraulikpumpe
- 21
- Tank
- 22
- Flexible
Hydraulikleitung
- 23
- Druckbegrenzungsventil