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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Desinfizieren einer Abdeckung,
mit der die Öffnung
einer eine Probenflüssigkeit
enthaltenden Küvette
zeitweilig abgedeckt wird, während
sich diese in einer Bearbeitungsstation befindet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist für
an sich bekannte Automaten bestimmt, in denen eine Vielzahl von
Probenflüssigkeiten
der Reihe nach untersucht werden können. Diese Probenflüssigkeiten können Mikroorganismen
enthalten und werden dem Automaten üblicherweise in Küvetten zugeführt, aus denen
der Automat die Probenflüssigkeit
mit Hilfe einer Pipette entnimmt, um sie in die Messkammern sogenannter
Mikrotiterplatten zu füllen.
Die Messkammern können
mit einer Nährlösung und/oder Nachweischemikalien
für bestimmte
Mikroorganismen gefüllt
sein. Bevor die Probenflüssigkeit
in die Mikrotiterplatte eingefüllt
werden kann, muss sie u.U. noch bearbeitet werden, beispielsweise
homogenisiert oder verdünnt
werden. Das Homogenisieren kann beispielsweise mit Hilfe eines Ultraschallmischers
erfolgen. Dabei besteht die Gefahr, dass ein Sprühnebel der Probenflüssigkeit
aus der Küvettenöffnung austritt.
Infolgedessen muss die Küvettenabdeckung
zumindest während
des Homogenisierungsvorgangs abgedeckt werden. Dabei tritt aber das
Problem auf, dass die Abdeckung verschmutzt wird und bei einem Küvettenwechsel
Mikroorganismen von einer Küvette
auf die folgende Küvette durch
die Abdeckung übertragen
werden können. Dies
muss natürlich
unter allen Umständen
vermieden werden.
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Eine
Lösung
bestünde
darin, die Abdeckfläche
bei jedem Küvettenwechsel
abzuwischen. Ein hierfür
erforderlicher Wischmechanismus ist nicht nur kompliziert, sondern
löst auch
nicht das Problem, da das Wischorgan selbst auch wieder desinfiziert
werden müsste,
um ein Verschleppen von Mikroorganismen zu verhindern. Bei der Verwendung
von desinfizierten Chemikalien besteht die Gefahr einer Verunreinigung
der Probenflüssigkeit
und einer Schädigung
der in dieser enthaltenen Mikroorganismen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit
dem die Abdeckfläche auf
einfache Weise zuverlässig
desinfiziert werden kann.
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Zur
Lösung
der vorstehend genannten Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass die der Küvettenöffnung zugekehrte
Fläche
der Abdeckung im abgehobenen Zustand derselben auf eine Temperatur
erhitzt wird, die zur Abtötung
von Mikroorganismen auf der Abdeckung geeignet ist.
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Die
erfindungsgemäße Lösung erfordert
weder bewegte Teile noch Chemikalien, welche die Probenflüssigkeiten
verunreinigen könnten.
Die Temperatur, auf welche die Abdeckfläche erhitzt wird, kann so hoch
gewählt
werden, dass auf der Abdeckfläche vorhandene
Mikroorganismen gleichsam verbrannt werden.
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Eine
besonders einfache Lösung
besteht beispielsweise darin, dass mindestens eine die zu erhitzende
Fläche
umfassende Schicht der Abdeckung elektrisch leitend ist und dass
zum Erhitzen der Fläche
ein elektrischer Strom durch die Schicht geleitet wird. Eine solche
Lösung
ist einfach zu realisieren und zuverlässig zu steuern. Die elektrische
Beheizung der Abdeckfläche
bietet auch die Möglichkeit, den
elektrischen Widerstand der stromdurchflossenen Schicht zu messen
und aus dem Messwert die Temperatur der zu erhitzenden Fläche zu bestimmen,
um so eine Kontrolle zu haben, dass die Mikroorganismen auch tatsächlich zuverlässig abgetötet wurden.
Eine andere Möglichkeit
zur Temperaturbestimmung besteht darin, die von der zu erhitzenden Fläche abgegebene
Infrarotstrahlung zu messen und hieraus die Temperatur zu ermitteln.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Desinfizieren einer
Abdeckung, mit der die Öffnung
einer eine Probenflüssigkeit
enthaltenden Küvette
zeitweilig abgedeckt wird, während
sich diese in einer Bearbeitungsstation befindet. Erfindungsgemäß ist der
Abdeckung, die relativ zur Küvettenöffnung verstellbar
ist, eine Heizvorrichtung zum Erhitzen der der Küvettenöffnung zugekehrten Fläche der Abdeckung
zugeordnet.
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Vorzugsweise
umfasst die Abdeckung ein relativ zur Küvettenöffnung verstellbares Andruckelement
und einen durch dieses an die Küvettenöffnung andrückbaren
Metallstreifen, der beispielsweise Teil eines Federelementes sein
kann, das in eine von der Küvettenöffnung abgehobene
Stellung vorgespannt ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen bzw.
aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen
die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
teilweise schematische Darstellung einer Mischstation zum Homogenisieren
der in einer Küvette
enthaltenen Probenflüssigkeit,
wobei die Abdeckung zum Verschließen der Küvettenöffnung von der Küvette abgehoben
ist,
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2 eine
der 1 entsprechende Darstellung mit einer durch die
Abdeckung verschlossenen Küvette
und
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3 eine
schematische Draufsicht auf eine elektrisch beheizbare Blattfederanordnung,
die einen Teil der Küvettenabdeckung
bildet.
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Die
in den 1 und 2 dargestellte Mischvorrichtung
zum Homogenisieren einer Probenflüssigkeit in einer Küvette ist
Teil eines Analyseautomaten zum Untersuchen von Probenflüssigkeiten.
Man erkennt eine fest mit dem Chassis des nicht dargestellten Analyseautomaten
verbundene Führungsschiene 10 für ein Küvettenrack 12,
das eine Mehrzahl von Küvetten 14 aufnehmen
kann, die in Blickrichtung auf die 1 und 2 hintereinander
angeordnet sind. In diesem Küvettenrack
werden die Küvetten 14 den
einzelnen Bearbeitungsstation des Analyseautomaten zugeführt.
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An
einem ebenfalls fest mit dem Chassis des Analyseautomaten verbundenen
Träger 16 ist
unterhalb der Führungsschiene 10 mittels
einer Halterung 18 ein Ultraschallmischkopf 20 angeordnet,
dessen Sonotrode 22 durch eine entsprechende Öffnung in der
Führungsschiene 10 und
dem Küvettenreck 12 an
dem Boden einer jeweils in die Mischposition gebrachten Küvette 14 zur
Anlage kommt, um Ultraschallenergie durch den Küvettenboden in die Probenflüssigkeit
in der Küvette 14 einleiten
zu können.
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An
dem Träger 16 ist
ferner ein Ständer 24 befestigt,
an dem ein Andruckbügel 26 zwischen
einer in 1 dargestellten abgehobenen geöffneten Stellung und einer
in 2 wiedergegebenen abgesenkten Schließstellung
verstellbar ist. Der Stellmechanismus umfasst einen an dem unteren
Ende des Ständers
befestigten Motor 28, der über einen Treibriemen 30 eine
in dem Ständer 24 gelagerte
Riemenscheibe 32 antreibt. Deren Welle 34 ist
drehfest mit dem einen Ende eines Kurbelarmes 36 verbunden, dessen
anderes Ende mit dem unteren Ende eines Doppellenkers 38 gelenkig
verbunden ist. Das obere Ende des Doppellenkers 38 ist
an dem Andruckbügel 26 um
eine Achse 40 schwenkbar angelenkt, um den Andruckbügel um seine
Schwenkachse 42 zwischen den in den 1 und 2 dargestellten
Stellungen zu verschwenken.
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Nahe
dem freien Ende des Andruckbügels
ist ein winkelförmiges
Andruckelement 44 um eine Achse 46 schwenkbar
angelenkt, das über
einen einerseits am Ständer 24 und
andererseits an dem Andruckelement 44 angesenkten Hebel 48 bei
der Schwenkbewegung des Andruckbügels 26 zwischen den
in den 1 und 2 dargestellten Stellungen verschwenkt
wird.
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Am
oberen Ende des Ständers 24 ist
ein in 3 genauer dargestelltes Federelement 50 befestigt,
welches einen Teil der Abdeckung für die Küvettenöffnung bildet. Das Federelement 50 umfasst
zwei streifenförmige
Blattfederarme 52, die an ihrem einen Ende durch eine dünne metallische
Heizfolie 54 miteinander verbunden sind und an ihren anderen
Enden über
elektrisch isolierende Halter an dem Ständer angenietet oder angeschraubt
sind. Die beiden Enden sind über
einen Schalter 55 mit einer Spannungsquelle 56 verbunden.
Die Blattfederarme 52 sind so vorgespannt, dass das Federelement 50 im unbelasteten
Zustand die in der 1 dargestellte Stellung einnimmt.
Beim Absenken des Andruckbügels 26 nimmt
das Andruckelement 44 das Federelement 50 mit
und drückt
die Metallfolie 54 gegen die Öffnung der Küvette 12,
so dass diese verschlossen wird, wie dies in 2 dargestellt
ist. Gleichzeitig sorgt der Andruckbügel in seiner Schließstellung
für einen
guten Kontakt zwischen der Küvette 14 und
der Sonotrode 22 des Ultraschallmischers 20. Die
Anordnung kann so getroffen sein, dass der Schalter 55 durch
die Stellbewegung des Andruckbügels 26 gesteuert
wird.
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Um
die Metallfolie 54 nach dem Mischen von eventuellen Mikroorganismen
zu befreien, wird die Folie 54 durch Verbinden mit der
Spannungsquelle 56 erhitzt, so dass eventuell an der Folie
haftende Mikroorganismen zerstört
werden. Wie man in 1 erkennt, ist dabei das Federelement 50 und
insbesondere die Folie 54 völlig frei und von dem Andruckelement 44 abgehoben.
Wegen der geringen Masse kann die Folie 54 dann schnell
und mit geringem Energieaufwand auf eine relativ hohe Temperatur
aufgeheizt werden, wobei sie sich nach dem Abschalten der Spannungsquelle
auch ebenso rasch wieder abkühlt.
Diese geringe thermische Trägheit
des Elementes 54 ermöglicht
hohe Taktfolgen bei der Verarbeitung der Küvetten.
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Wie
man in den 1 und 2 ferner erkennt,
ist der Doppellenker 38 mit einem Gabelarm 58 verbunden,
der über
eine die Sonotrode 22 umgebende Hülse 60 die Küvette 12 aus
der in 2 dargestellten Stellung in die in der 1 dargestellte Stellung
anheben kann, wenn der Andruckbügel 26 in seine
geöffnete
Stellung verschwenkt ist. Dies gibt die Möglichkeit, die Küvette 14 auf
unterschiedlichen Höhen
derselben optisch zu vermessen, vorzugsweise mit Hilfe einer einen
Lichtsender 61 und einen Lichtempfänger 62 umfassenden
optischen Messvorrichtung.