DE102004025580A1 - Sensor-Anordnung, Sensor-Array und Verfahren zum Herstellen einer Sensor-Anordnung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sensor-Anordnung zum Erfassen von in einem Analyten möglicherweise enthaltenen Partikeln, mit einem Substrat, mit mindestens einer auf und/oder in dem Substrat angeordneten Sensor-Elektrode, auf der Fängermoleküle immobilisierbar sind, die derart eingerichtet sind, dass sie mit in einem Analyten möglicherweise enthaltenen zu erfassenden Partikeln hybridisieren, wobei bei einem Hybridisierungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen an der mindestens einen Sensor-Elektrode erfassbar sind, und mit mindestens einer in einem Umgebungsbereich der mindestens einen Sensor-Elektrode angeordneten Diffusionserfass-Elektrode, die derart eingerichtet ist, dass sie von der mindestens einen Sensor-Elektrode wegdiffundierende, bei einem Hybridiserungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen erfasst.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sensor-Anordnung, ein Sensor-Array und ein Verfahren zum Herstellen einer Sensor-Anordnung.
- Biosensoren zum Detektieren makromolekularer Biomoleküle gewinnen zunehmend an Bedeutung. [1] und [2] beschreiben aus dem Stand der Technik bekannte DNA-Sensoren.
- Ein wichtiger Sensortyp, insbesondere bei vollelektronischen DNA-Sensorchips, ist das sogenannte Redox-Cycling. Grundlagen des Redox-Cycling sind in [3], [4] beschrieben. Beim Redox-Cycling werden makromolekulare Biopolymere an Oberflächen elektronisch durch Erfassen von mittels redoxaktiven Markierungen hervorgerufenen elektrischen Strömen nachgewiesen.
-
1A ,1B zeigen eine Redox-Cycling-Sensor-Anordnung100 gemäß dem Stand der Technik. - Die Redox-Cycling-Sensor-Anordnung
100 weist zwei Gold-Arbeitselektroden101 ,102 auf, die auf einem Substrat103 gebildet sind. Auf jeder Arbeitselektrode101 ,102 sind DNA-Fängermoleküle104 mit einer vorgegebenen Sequenz immobilisiert. Die Immobilisierung erfolgt beispielsweise gemäß der sogenannten Gold-Schwefel-Kopplung. Ferner ist in die Redox-Cycling-Sensor-Anordnung100 ein zu untersuchender Analyt105 eingebracht. Der Analyt105 kann beispielsweise eine elektrolytische Lösung mit unterschiedlichen DNA-Molekülen sein. - Sind in dem Analyt
105 erste DNA-Halbstränge106 mit einer Sequenz enthalten, die zu der Sequenz der DNA-Fängermoleküle104 nicht komplementär ist, so hybridisieren diese ersten DNA-Halbstränge106 nicht mit den DNA-Fängermolekülen104 (siehe1A ). Man spricht in diesem Fall von einem "Mismatch". - Sind in dem Analyt
105 dagegen zweite DNA-Halbstränge107 mit einer Sequenz enthalten, die zu der Sequenz der DNA-Fängermoleküle104 komplementär ist, so hybridisieren diese zweiten DNA-Halbstränge107 mit den DNA-Fängermolekülen104 . Man spricht in diesem Fall von einem "Match". Anders ausgedrückt ist ein DNA-Halbstrang104 einer vorgegebenen Sequenz jeweils nur in der Lage, selektiv mit einem ganz bestimmten DNA-Halbstrang zu hybridisieren, nämlich mit dem DNA-Halbstrang mit zu dem jeweiligen Fängermolekül komplementärer Sequenz. - Wie in
1B gezeigt, enthalten die zu erfassenden zweiten DNA-Halbstränge107 eine redoxaktive Markierung108 . Nach der Hybridisierung der zu erfassenden zweiten DNA-Halbstränge107 mit den DNA-Fängermolekülen104 wird mittels der redoxaktiven Markierung108 (z.B. ein Enzym-Label wie z.B. eine alkalische Phosphatase) bei Anwesenheit geeigneter Zusatzmoleküle109 (zum Beispiel para-Aminophenylphosphat, p-APP), ein Zyklus aus Oxidationen und Reduktionen von Bestandteilen der Zusatzmoleküle109 ausgelöst, der unter Wechselwirkung mit den Gold-Elektroden101 ,102 zum Bilden reduzierter Moleküle110 (z.B. para-Aminophenol) bzw. oxidierter Moleküle111 (z.B. Chinonimin) führt. Der Zyklus aus Oxidationen und Reduktionen führt zu einem elektrischen Kreisstrom, der einen Nachweis der zweiten DNA-Halbstränge107 ermöglicht. - Bei dem Redox-Cycling-Verfahren wird somit im Falle eines Bindungsereignisses zwischen einem zu erfassenden Partikel und einem Fängermolekül mittels eines Enzymlabels (z.B. einer alkalischen Phosphatase) eine redoxaktive Spezies erzeugt, indem zum Beispiel in einem Elektrolyten enthaltenes para-Aminophenylphosphat (p-APP)) in para-Aminophenol umgewandelt wird. Da laufend neue redoxaktive Spezies generiert werden, führt dies zu einem Anstieg des elektrischen Stroms zwischen den beiden Elektroden.
- An der ersten Arbeitselektrode
101 , die auch als Generatorelektrode bezeichnet werden kann, ist ein oxidierendes elektrisches Potential erforderlich. An der zweiten Arbeitselektrode102 , die auch als Kollektorelektrode bezeichnet werden kann, ist ein reduzierendes elektrisches Potential erforderlich. - In
2 ist eine aus dem Stand der Technik bekannte Interdigitalelektroden-Anordnung200 gezeigt, die zwei fingerförmig ineinandergreifende Arbeitselektroden, nämlich eine Generatorelektrode201 und eine Kollektorelektrode202 aufweist. Ferner sind eine Referenzelektrode203 und eine Gegenelektrode204 gezeigt. Die Elektroden201 bis204 sind auf einem Substrat205 gebildet. Auf die Interdigitalelektroden-Anordnung200 kann ein elektrolytischer Analyt (nicht gezeigt) aufgebracht werden, der mit den Elektroden201 bis204 gekoppelt ist. Das elektrische Potential des elektrolytischen Analyten wird mittels der Referenzelektrode203 einem invertierenden Eingang eines Komparators206 bereitgestellt und von diesem mit einem elektrischen Sollpotential an dem nicht-invertierenden Eingang des Komparators206 verglichen. Bei einer Abweichung des elektrischen Potentials der Referenzelektrode203 von dem Sollpotential wird über einen Ausgang des Komparators206 die Gegenelektrode204 derart angesteuert, dass diese bedarfsweise elektrische Ladungsträger nachliefert, um das gewünschte elektrische Potential des Elektrolyten aufrechtzuerhalten. Anschaulich bildet die Referenzelektrode203 gemeinsam mit dem Komparator207 eine Potentiostat-Einrichtung. Die elektrischen Potentiale an den Arbeitselektroden201 ,202 werden relativ zu der Referenzspannung eingestellt. Mittels erster und zweiter Amperemeter207 ,208 werden elektrische Sensorströme der Generatorelektrode201 bzw. der Kollektorelektrode202 erfasst, welche Informationen über ein möglicherweise erfolgtes Sensorereignis enthalten. - Aus dem Stand der Technik ist ferner ein Sensor-Array bekannt, bei dem eine Mehrzahl von Interdigital-Elektroden-Anordnungen
200 miteinander beispielsweise matrixförmig verschaltet sind. In diesem können Komponenten203 ,204 ,207 ,208 für mehrere Sensor-Felder gemeinsam vorgesehen werden. - Tritt an einem Sensorfeld eines solchen Sensor-Arrays ein Sensorereignis auf, so werden reduzierte Moleküle
110 bzw. oxidierte Moleküle111 gebildet. Es ist erwünscht, dass diese geladenen Teilchen an den Arbeitselektroden201 bzw.202 elektrisch erfasst werden. Allerdings sind diese geladenen Partikel in einem Analyten häufig einer Diffusion ausgesetzt und können unerwünschterweise zu einem benachbarten Sensorfeld (bzw. einem benachbarten Pixel) diffundieren, wo sie ein unerwünschtes elektrisches Stör-Signal generieren, welches das Messereignis verfälscht bzw. an falschen Sensor-Elektroden ein Sensorsignal generiert, ohne dass an diesen Sensor-Elektroden ein Sensorereignis stattgefunden hätte. - Gemäß dem Stand der Technik wird versucht, diesem Problem dadurch zu begegnen, dass die Messzeit so kurz gewählt wird, dass eine unerwünschte Diffusion nicht zum Tragen kommt bzw. vernachlässigbar klein bleibt. Dieses Vorgehen ist jedoch nachteilhaft, da sich dann nicht die volle Dynamik des Redoxprozesses zur Messung ausnutzen lässt. Anders ausgedrückt gehen bei einer zu kurz gewählten Messzeit viele elektrisch geladene Partikel, welche Folge eines Sensorereignisses sind, für die Messung verloren. Dadurch wird die Nachweissensitivität verringert bzw. das Signal-Rausch-Verhältnis verschlechtert.
- Der Erfindung liegt insbesondere das Problem zugrunde, eine Sensor-Anordnung zum Erfassen von einem in einem Analyten möglicherweise enthaltenen Partikel bereitzustellen, bei der unerwünschte Effekte aufgrund einer Diffusion von elektrisch geladenen Teilchen effektiv unterdrückt sind.
- Das Problem wird durch eine Sensor-Anordnung, durch ein Sensor-Array und durch ein Verfahren zum Herstellen einer Sensor-Anordnung mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
- Die erfindungsgemäße Sensor-Anordnung zum Erfassen von in einem Analyten möglicherweise enthaltenen Partikeln enthält ein Substrat und mindestens eine auf und/oder in dem Substrat angeordnete Sensor-Elektrode, auf der Fängermoleküle immobilisierbar sind, die derart eingerichtet sind, dass sie mit dem in einem Analyten möglicherweise enthaltenen zu erfassenden Partikeln hybridisieren, wobei bei einem Hybridisierungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen an der mindestens einen Sensor-Elektrode erfassbar sind. Ferner enthält die Sensor-Anordnung der Erfindung mindestens eine in einem Umgebungsbereich der mindestens einen Sensor-Elektrode angeordnete Diffusions-Erfass-Elektrode, die derart eingerichtet ist, dass sie von der mindestens einen Sensor-Elektrode wegdiffundierende, bei einem Hybridisierungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen erfasst.
- Darüber hinaus ist erfindungsgemäß ein Sensor-Array mit einer Mehrzahl von auf und/oder in dem Substrat gebildeten Sensor-Anordnungen mit den oben beschriebenen Merkmalen geschaffen.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen einer Sensor-Anordnung zum Erfassen von in einem Analyten möglicherweise enthaltenen Partikeln wird mindestens eine Sensor-Elektrode auf und/oder in einem Substrat gebildet, wobei auf der mindestens einen Sensor-Elektrode Fängermoleküle immobilisiert werden und derart eingerichtet werden, dass sie mit in einem Analyten möglicherweise enthaltenen zu erfassenden Partikeln hybridisieren, wobei bei einem Hybridisierungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen an der mindestens einen Sensor-Elektrode erfassbar sind. Darüber hinaus wird mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode in einem Umgebungsbereich der mindestens einen Sensor-Elektrode gebildet und derart eingerichtet, dass sie von der mindestens einen Sensor-Elektrode wegdiffundierende, bei einem Hybridisierungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen erfasst.
- Eine Grundidee der Erfindung ist darin zu sehen, um eine oder mehrere Sensor-Elektroden herum oder in sonstiger Weise in einem Umgebungsbereich der Sensor-Elektrode(n) eine zusätzliche Diffusionserfass-Elektrode vorzusehen, die elektrisch geladene Teilchen (wie sie z.B. bei einem Redox-Cycling-Sensor im Fall eines Sensorereignisses anfallen) detektiert, wenn diese Teilchen in unerwünschter Weise von der mindestens einen Sensor-Elektrode wegdiffundieren. Das Wegdiffundieren von Teilchen aus einer Umgebung der Sensor-Elektrode kann beispielsweise als Trigger zum Beenden einer Messung verwendet werden, um zu verhindern, dass an benachbarten Sensor-Elektroden Artefakte auftreten, die auf die wegdiffundierenden Teilchen zurückzuführen sind. Dadurch kann exakt bestimmt werden, wie lange die Messzeit gewählt werden soll, ohne dass die Messung durch aus einem Sensor-Bereich herausdiffundierende elektrisch geladene Teilchen verfälscht oder sonst wie negativ beeinflusst wird. Dadurch wiederum kann die Dynamik des Redox-Prozesses maximal ausgenutzt werden, so dass die Nachweissensitivität der Sensor-Anordnung gegenüber dem Stand der Technik signifikant erhöht ist.
- Die Diffusionserfass-Elektrode kann beispielsweise um die Sensor-Elektrode herum angebracht werden, so dass eine ringartige, vorzugsweise durchgehende Begrenzungsstruktur geschaffen ist, mit der in allen Diffusionsrichtungen ein Diffusionsstrom sicher erfasst werden kann. Die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode kann auch aus mehreren Teilkomponenten vorgesehen sein, die z.B. in unterschiedlichen Richtungen in der Umgebung der mindestens einen Sensor-Elektrode angeordnet sind. Zum Beispiel können Diffusionserfass-Elektroden strukturell ähnlich oder genauso wie Sensor-Elektroden gebildet und/oder verschaltet sein und so betrieben werden (z.B. mittels Anlegens geeigneter elektrischer Potentiale), dass sie die Funktionalität einer Diffusionserfass-Elektrode (nämlich das Erfassen von Diffusion) erfüllen.
- Anders ausgedrückt kann die Erfindung darin gesehen werden, mindestens eine zusätzliche Diffusionserfass-Elektrode um ein Messpixel herum bzw. in beliebig anderer Weise in einem Umgebungsbereich davon anzubringen. Eine solche Diffusionserfass-Elektrode kann beispielsweise als eine zusätzliche Interdigitalstruktur ausgeführt sein, die eine oder mehrere Leiterbahnen aufweisen kann, und ansonsten einen ähnlichen Aufbau haben kann bzw. eine ähnliche Verschaltung haben kann wie die mindestens eine Sensor-Elektrode im Messpixel. Im Unterschied zu dem Messpixel (d.h. der mindestens einen Sensor-Elektrode) kann die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode aus einem anderen Elektrodenmaterial vorgesehen sein, das z.B. so eingerichtet sein kann, dass DNA-Stränge dort nicht immobilisiert werden können. Es ist aber auch möglich, das gleiche Elektrodenmaterial für die mindestens eine Sensor-Elektrode und für die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode zu verwenden und beispielsweise in unerwünschter Weise an der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode immobilisierte DNA-Stränge von der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode zu entfernen, z.B. durch geeignete Spannungspulse (z.B. abzusprengen).
- Als Elektrodenmaterial für die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode kann beispielsweise Platin verwendet werden, da es bei Platin vermieden ist, dass Fängermoleküle unerwünschterweise an der Diffusionserfass-Elektrode immobilisiert werden. Grund hierfür ist, dass ein Immobilisieren von DNA-Halbsträngen als typisches Beispiel für Fängermoleküle aufgrund der chemisch besonders vorteilhaften Gold-Thiol-Kopplung (Thiol: SH-Gruppe) auf Gold besonders gut erfolgen kann, wohingegen ein Immobilisieren auf Platin nicht oder nur in vernachlässigbarer Menge erfolgt.
- Aufgrund eines Detektionssignals, welches an der Diffusionserfass-Elektrode generiert wird, ist es erfindungsgemäß möglich, die Zeitdauer der Messung des Sensorereignisses soweit auszudehnen, bis sich ein Sättigungssignal zeigt oder die Diffusionserfass-Elektrode einen Strom anzeigt, der aufgrund der Diffusion von Redox-Teilchen generiert worden ist. Dann kann die Messung gestoppt werden, um zu verhindern, dass unerwünschterweise Redox-Teilchen das Messsignal verfälschen.
- Eine solche kritische Messung tritt beispielsweise dann auf, wenn an den Sensor-Elektroden ein besonders starkes Hybridisierungsereignis auftritt und somit eine sehr große Anzahl von Redox-Teilchen erzeugt wird, und wenn bei dem Nachbarpixel keine oder nur eine sehr schwache Hybridisierung vorliegt. Mit Hilfe der Diffusionsmessung ist dann ersichtlich, zu welchem Zeitpunkt die Diffusion von Redox-Teilchen das Nachbarpixel erreicht und dort eine Verfälschung des Messsignals verursachen kann. Die eigentliche Messung der Sensorsignals kann dann beendet werden, um eine hohe Zuverlässigkeit der Messung zu garantieren.
- Ein anderer Vorteil der erfindungsgemäßen Sensor-Anordnung ist darin zu sehen, dass der elektrische Strom (oder allgemein das elektrische Detektionssignal), der nicht von dem Redox-Strom im Messpixel herrührt, gemessen und gegebenenfalls von dem Messstrom abgezogen werden kann. Dieser unerwünschte Strom kann durch Verunreinigungen in der Flüssigkeit oder durch unerwünscht verschlepptes p-APP erzeugt werden und damit das Messsignal verfälschen.
- Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
- Vorzugsweise sind zwei Sensor-Elektroden vorgesehen, die eine interdigitale Elektroden-Anordnung bilden. Anders ausgedrückt kann die mindestens eine Sensor-Elektrode in einer Form ähnlich wie die in
2 gezeigten Arbeitselektroden201 ,202 realisiert sein. - Die Sensor-Anordnung kann als Biosensor-Anordnung eingerichtet sein.
- Insbesondere kann die Sensor-Anordnung als Redox-Cycling-Anordnung eingerichtet sein, die gemäß dem bezugnehmend auf
1A ,1B beschriebenen Prinzip betreibbar ist. - Die Sensor-Anordnung kann monolithisch in dem Substrat integriert sein. Das Substrat kann ein Silizium-Substrat, insbesondere ein Silizium-Wafer oder ein Silizium-Chip sein.
- Ferner kann die Sensor-Anordnung eine Kompartimentierungs-Einrichtung aufweisen, welche um die mindestens eine Sensor-Elektrode herum angeordnet ist. Eine solche Kompartimentierungs-Einrichtung, z.B. eine ringartige Struktur, kann zum gezielten Aufbringen eines Flüssigkeitstropfens auf ein Sensorfeld vorgesehen sein.
- Es können zwei Diffusionserfass-Elektroden vorgesehen sein, die ineinandergreifend gebildet sein können. Z.B. können die beiden Diffusionserfass-Elektroden im Wesentlichen kreisförmige Elektroden sein, die vorzugsweise konzentrisch sind und geringfügig unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Auch kann jede der Diffusionserfass-Elektroden durch mehrere Ringe realisiert sein, welche mit den mehreren Ringen der anderen Diffusionserfass-Elektrode verzahnt sind.
- Die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode kann die mindestens eine Sensor-Elektrode im Wesentlichen ringförmig umgeben. Insbesondere kann die Diffusionserfass-Elektrode eine kreisförmige oder rechteckförmige, dreieckförmige oder sonstige vieleckförmige Struktur aufweisen, insbesondere auch eine Wabenstruktur, die leicht fertigbar ist und eine Diffusion in alle Richtungen erfassen kann.
- Vorzugsweise ist die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode von Fängermolekülen frei. Das kann z.B. dadurch sichergestellt werden, dass die Diffusionserfass-Elektrode aus einem Material wie Platin hergestellt wird, auf welchem Fängermoleküle nicht oder nur schlecht immobilisierbar sind.
- Die Sensor-Anordnung kann eine Steuer-Einrichtung aufweisen, die mit der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode gekoppelt ist und derart eingerichtet ist, dass sie einen Erfass-Betriebszustand beendet, wenn ein Signal an der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode einen vorgegebenen Schwellenwert erreicht oder überschreitet. Als Erfass-Betriebszustand wird hier ein Betriebszustand der Sensor-Anordnung bezeichnet, bei der an der mindestens einen Sensor-Elektrode ein Sensorereignis in Form eines Sensorstroms, einer Sensorspannung, etc. erfasst wird. Erreicht die Diffusion von elektrisch geladenen Partikeln aus dem Bereich der mindestens einen Sensor-Elektrode heraus einen vorgegebenen Schwellenwert, so erzeugt die Diffusion auch ein Signal an der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode. Überschreitet dieses Signal einen Schwellenwert, verwendet die Steuer-Einrichtung dies als Trigger dafür, einen Erfass-Betriebszustand zu beenden, da zeitlich später erfasste Detektionssignale aufgrund des unerwünschten Wegdiffundierens elektrisch geladener Teilchen fehlerbehaftet sind.
- Ferner kann die Steuer-Einrichtung mit der mindestens einen Sensor-Elektrode gekoppelt sein und derart eingerichtet sein, dass sie einen Erfass-Betriebszustand beendet, wenn ein Signal der mindestens einen Sensor-Elektrode einen Sättigungs-Zustand erreicht. Gemäß dieser Weiterbildung wird berücksichtigt, dass auch ohne unerwünschte Diffusion elektrisch geladener Partikel aus einem Umgebungsbereich der mindestens einen Sensor-Elektrode heraus eine Messung dann beendet werden sollte, wenn ein Messsignal an der mindestens einen Sensor-Elektrode bereits in Sättigung gegangen ist. Auch dieses Szenario wird durch die beschriebene Einrichtung der Steuer-Einrichtung berücksichtigt.
- Insbesondere kann die Sensor-Anordnung eine erste und eine zweite Sensor-Elektrode, eine erste und eine zweite Diffusionserfass-Elektrode und eine Potentialsteuer-Einrichtung aufweisen, die derart eingerichtet ist, dass sie der ersten Sensor-Elektrode und der ersten Diffusionserfass-Elektrode ein elektrisches Referenzpotential bereitstellt und zum Steuern des elektrischen Potentials der zweiten Sensor-Elektrode und der zweiten Diffusionserfass-Elektrode eingerichtet ist.
- Ferner kann eine Signalverarbeitungs-Einrichtung zum Verarbeiten eines Signals der zweiten Sensor-Elektrode und/oder der zweiten Diffusionserfass-Elektrode vorgesehen sein.
- Darüber hinaus kann eine Multiplex-Einrichtung bereitgestellt sein, welche die Signalverarbeitungs-Einrichtung selektiv mit der zweiten Sensor-Elektrode oder mit der zweiten Diffusionserfass-Elektrode koppelt.
- Wenngleich die beschriebenen Ausgestaltungen bezugnehmend auf die erfindungsgemäße Sensor-Anordnung beschrieben worden sind, gelten diese auch für das eine Mehrzahl von Sensor-Anordnungen aufweisende Sensor-Array.
- Im Weiteren werden Ausgestaltungen des Sensor-Arrays beschrieben.
- Für die mindestens eine Sensor-Elektrode und/oder für die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode kann eine Verstärker-Einrichtung zum Verstärken eines erfassten Signals bereitgestellt sein. Ein solcher Verstärker kann für jede der Elektroden separat bereitgestellt werden, oder alternativ durch eine gemeinsame Verstärker-Einrichtung für mehrere oder alle Sensor-Anordnungen eines Sensor-Array gemeinsam.
- Bei dem Sensor-Array können Diffusionserfass-Elektroden in Bereichen zwischen Sensor-Elektroden von unterschiedlichen Sensor-Anordnungen angeordnet sein. Jede Redox-Cycling-Sensor-Anordnung enthält mindestens eine Sensor-Elektrode und mindestens eine in einem Umgebungsbereich davon angeordnete Diffusionserfass-Elektrode. Die Diffusionserfass-Elektroden können zwischen Sensor-Elektroden unterschiedlicher Sensor-Anordnungen gebildet sein. Eine Diffusionserfass-Elektrode muss erfindungsgemäß eine Sensor-Elektrode nicht notwendigerweise vollständig umgeben, sondern es reicht aus, dass ein ausreichend großer Umgebungsbereich einer Sensor-Elektrode von einer benachbarten oder mehreren benachbarten Diffusionserfass-Elektroden umgeben ist, so dass im Falle des Wegdiffundierens von Ladungsträgern zumindest eine der benachbarten Diffusionserfass-Elektroden ein Diffusionsereignis detektieren kann. Eine Diffusionserfass-Elektrode kann somit zum Erfassen der Diffusion von mehreren Sensor-Elektroden dienen, die an eine jeweilige Diffusionserfass-Elektrode angrenzen.
- Im Weiteren wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer Sensor-Anordnung näher beschrieben. Ausgestaltungen der Sensor-Anordnung gelten auch für das Verfahren zum Herstellen der Sensor-Anordnung und umgekehrt.
- Vorzugsweise wird die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode von Fängermolekülen frei gehalten. Das kann erreicht werden, indem die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode aus einem Material vorgesehen wird, auf dem Fängermoleküle nicht immobilisierbar sind, z.B. Platin. Gold ist ein Material, auf dem Fängermoleküle besonders gut immobilisierbar sind. Deshalb ist eine Kombination besonders vorteilhaft, bei der die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode aus Platin und bei der die mindestens eine Sensor-Elektrode aus Gold hergestellt ist.
- Alternativ kann die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode von Fängermolekülen frei gehalten werden, indem zunächst Fängermoleküle auch auf der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode immobilisiert werden und die Fängermoleküle nachfolgend selektiv von der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode entfernt werden, wohingegen Fängermoleküle auf der mindestens einen Sensor-Elektrode verbleiben. Dies kann realisiert werden, indem durch Anlegen geeigneter Spannungsimpulse die immobilisierten Fängermoleküle (z.B. DNA-Halbstränge) nur von den Diffusionserfass-Elektroden abgesprengt werden. Anders ausgedrückt können die Fängermoleküle von der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode mittels Anlegens eines elektrischen Potentials an die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode entfernt werden.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden im Weiteren näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1A ,1B unterschiedliche Betriebszustände einer Redox-Cycling-Sensor-Anordnung gemäß dem Stand der Technik, -
2 eine Interdigitalelektroden-Anordnung gemäß dem Stand der Technik, -
3 eine Sensor-Anordnung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung, -
4 ein Sensor-Array gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung, -
5 eine Sensor-Anordnung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, -
6 die in5 gezeigte Sensor-Anordnung in einer detaillierteren Darstellung, -
7 eine Querschnittsansicht einer Sensor-Anordnung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung, -
8 ein Sensor-Array gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. - Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.
- Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
- Im Weiteren wird bezugnehmend auf
3 eine Sensor-Anordnung300 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. - Die Sensor-Anordnung
300 zum Erfassen von in einem Analyten möglicherweise enthaltenen Partikeln ist in bzw. auf einem Silizium-Substrat301 monolithisch integriert. Die Sensor-Anordnung300 enthält eine erste Sensor-Elektrode302 und eine zweite Sensor-Elektrode303 , die fingerförmig ineinandergreifend als Interdigitalelektroden-Anordnung vorgesehen sind. Auf beiden Sensor-Elektroden302 ,303 sind DNA-Halbstränge (nicht gezeigt) als Fängermoleküle immobilisiert, die derart eingerichtet sind, dass sie mit in einem Analyten möglicherweise enthaltenen zu erfassenden Partikeln hybridisieren können, wobei bei einem Hybridisierungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen als elektrischer Sensorstrom an den Sensor-Elektroden302 ,303 erfassbar sind, gemäß dem bezugnehmend auf1A ,1B beschriebenen Prinzip eines Redox-Cycling-Sensors. - Ferner sind, wie in
3 gezeigt, in einem Umgebungsbereich der Sensor-Elektroden302 ,303 eine erste Diffusionserfass-Elektrode304 und eine zweite Diffusionserfass-Elektrode305 gebildet, die derart eingerichtet sind, dass sie von den Sensor-Elektroden302 ,303 wegdiffundierende, bei einem Hybridisierungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen erfassen. Die Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 sind jeweils als Mehrzahl von konzentrischen Ringen realisiert, wobei die beiden Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 ineinandergreifend vorgesehen sind. Um die Sensor-Elektroden302 ,303 herum ist ferner ein Kompartimentierungsring306 gebildet. Die Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 aus Platinmaterial sind von Fängermolekülen frei. Die Fängermoleküle sind unter Verwendung der Gold-Schwefel-Bindung auf den Sensor-Elektroden302 ,303 aus Goldmaterial immobilisiert. - Im Fall eines Sensorereignisses zwischen DNA-Halbsträngen als Fängermolekülen auf den Sensor-Elektroden
302 ,303 und zu erfassenden komplementären DNA-Halbsträngen in einem Analyten, welche komplementären DNA-Halbstränge ein redoxaktives Label aufweisen, werden gemäß dem Prinzip des Redox-Cyclings nahe der Sensor-Elektroden302 ,303 elektrisch geladene Redox-Partikel generiert, welche an den Sensor-Elektroden302 ,303 einen elektrischen Sensorstrom bewirken. Diese elektrisch geladene Partikel sind dem Einfluss der Diffusion in einem Analyten ausgesetzt und können aus dem Bereich der Sensor-Elektroden302 ,303 herausdiffundieren. Verlassen solche elektrisch geladenen Teilchen den Umgebungsbereich der Sensor-Elektroden302 ,303 und erreichen sie die Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 , so erzeugen sie an den Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 ein Sensorsignal, welches detektiert werden kann und die Information beinhaltet, dass zu späteren Zeitpunkten eine Messung deshalb problematisch ist, weil elektrisch geladene Sensorteilchen die Redox-Cycling-Sensor-Anordnung300 verlassen bzw. bereits verlassen haben. Dies kann als Trigger-Signal für das Beenden einer Messung verwendet werden. - Im Weiteren wird bezugnehmend auf
4 ein Sensor-Array400 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. - Das Redox-Cycling-Sensor-Array
400 enthält eine Mehrzahl von Redox-Cycling-Sensor-Anordnungen300 . Hierbei sind die elektrischen Anschlüsse der ersten Diffusionserfass-Elektroden304 der mehreren Redox-Cycling-Sensor-Anordungen300 miteinander gekoppelt, und es sind die zweiten Diffusionserfass-Elektroden305 der mehreren Redox-Cycling-Sensor-Anordnungen300 miteinander gekoppelt. Dadurch ist die Anzahl der erforderlichen Anschlüsse der Anordnung verringert. - Im Weiteren wird bezugnehmend auf
5 eine Redox-Cycling-Sensor-Anordnung500 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. - Wiederum sind eine erste Sensor-Elektrode
302 und eine zweite Sensor-Elektrode303 gezeigt, die fingerförmig ineinandergreifend vorgesehen sind und auf denen Fängermoleküle (nicht gezeigt) immobilisiert sind. In einem Umgebungsbereich der Sensor-Elektroden302 ,303 und diese ringförmig umgebend ist eine erste Diffusionserfass-Elektrode304 und eine zweite Diffusionserfass-Elektrode305 vorgesehen. Die zweite Sensor-Elektrode303 und die zweite Diffusionserfass-Elektrode305 sind auf ein erstes elektrisches Potential501 gebracht. Ein zweites elektrisches Potential502 ist einer Potentialregel-Einrichtung504 bereitgestellt, welche an die erste Sensor-Elektrode302 und an die erste Diffusionserfass-Elektrode304 angeschlossen ist. Die Potentialregel-Einrichtung504 ist mit einer Auswahl-Schaltung505 gekoppelt, der ein drittes elektrisches Potential503 bereitgestellt ist. Die Auswahl-Schaltung505 ist sowohl mit einer Hilfs-Stromquelle506 als auch mit einer Signalverarbeitungs-Schaltung508 zum Verarbeiten von bereitgestellten Ausgangssignalen gekoppelt, wobei an einem Signalausgang507 die Signalverarbeitungs-Schaltung508 ein vorverarbeitetes Ausgangssignal bereitstellen kann. - Somit ist in
5 die erfindungsgemäße Sensorstruktur mit einer effizienten Beschaltung dargestellt. Die zweite Sensor-Elektrode303 und die zweite Diffusionserfass-Elektrode305 sind direkt mit einer elektrischen Spannung des ersten elektrischen Potentials501 versorgt. Die erste Sensor-Elektrode302 und die erste Diffusionserfass-Elektrode304 werden unter Verwendung der Potentialregel-Einrichtung504 betrieben, so dass das generierte Stromsignal für eine Weiterverarbeitung und Auswertung zur Verfügung steht. Um den Platzbedarf der Schaltung gering zu halten, wird die Signalverarbeitungs-Schaltung508 nicht für die Sensor-Elektroden302 ,303 einerseits und für die Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 andererseits doppelt vorgesehen, sondern gemeinsam. Daher wird die Stromverarbeitungs-Schaltung508 mit Hilfe der Auswahl-Schaltung505 gemultiplext. Die jeweils nicht ausgewählte Elektrode aus der Gruppe der ersten Sensor-Elektrode302 und der ersten Diffusionserfass-Elektrode304 können jeweils mit der Hilfs-Stromquelle506 gekoppelt werden. - In
6 ist nochmals die Redox-Cycling-Sensor-Anordnung500 dargestellt, wobei für die Einzelkomponenten504 bis508 eine exemplarische schaltungstechnische Realisierung dargestellt ist. - Die Potentialregel-Einrichtung
504 weist einen ersten Komparator600 auf, dessen nicht-invertierender Eingang auf das zweite elektrische Potential502 gebracht ist und mit dem invertierenden Eingang eines zweiten Komparators601 gekoppelt ist. Ferner ist ein Ausgang des ersten Komparators600 mit einem Gate-Anschluss eines ersten n-MOS-Feldeffekttransistors602 gekoppelt, dessen erster Source-/Drain-Anschluss mit dem invertierenden Eingang des ersten Komparators600 und mit der ersten Sensor-Elektrode302 gekoppelt ist. Ferner ist der invertierende Eingang des zweiten Komparators601 mit der ersten Diffusionserfass-Elektrode304 und mit einem ersten Source-/Drain-Anschluss eines zweiten n-MOS-Feldeffekttransistors603 gekoppelt, dessen Gate-Anschluss mit einem Ausgang des zweiten Komparators601 gekoppelt ist. Der zweite Source-/Drain-Anschluss des zweiten n-MOS-Feldeffekttransistors603 ist mit einem ersten Source-/Drain-Anschluss eines ersten p-MOS-Feldeffekttransistors604 und mit einem ersten Source-/Drain-Anschluss eines vierten n-MOS-Feldeffekttransistors607 gekoppelt. Ferner ist ein zweiter Source-/Drain-Anschluss des ersten n-MOS-Feldeffekttransistors602 mit einem ersten Source-/Drain-Anschluss eines dritten n-MOS-Feldeffekttransistors606 und eines zweiten p-MOS-Feldeffekttransistors605 gekoppelt. Die Gate-Anschlüsse der Transistoren604 bis607 , welche Transistoren604 bis607 die Auswahl-Schaltung505 bilden, sind auf das dritte elektrische Potential503 gebracht. Die zweiten Source-/Drain-Anschlüsse des ersten p-MOS-Feldeffekttransistors604 und des dritten n-MOS-Feldeffekttransistors606 sind mit einem ersten Source-/Drain-Anschluss und mit dem Gate-Anschluss eines dritten p-MOS-Feldeffekttransistors608 der Hilfs-Stromquelle606 gekoppelt. Der zweite Source-/Drain-Anschluss des dritten p-MOS-Feldeffekttransistors608 ist auf das Versorgungspotential VDD609 gebracht. Ferner sind die zweiten Source-/Drain-Anschlüsse des zweiten p-MOS-Feldeffekttransistors605 und des vierten n-MOS-Feldeffekttransistors607 mit einem Eingang eines Verstärkers610 gekoppelt, dessen Ausgang mit dem Signalausgang507 gekoppelt ist. Der Verstärker610 ist Teil der Signalverarbeitungs-Schaltung508 . - Das in
6 gezeigte Ausführungsbeispiel der Elektronenbeschaltung zeigt, dass die Potentialregel-Einrichtung504 mit Hilfe von OTAs600 ,601 („operational transconductance amplifier") und von Stromregel-Transistoren602 ,603 realisiert ist. Die Auswahl-Schaltung505 ist aus zwei n-MOS-Schalt-Transistoren606 ,607 und aus zwei p-MOS-Schalt-Transistoren604 ,605 gebildet. Die Hilfs-Stromquelle506 ist als p-MOS-Diode608 ausgeführt. In6 ist die Stromsignalverarbeitungs-Schaltung508 eine Stromverstärkerschaltung, so dass das Ausgangssignal an dem Signalausgang507 ein analoges Signal ist. Es ist auch möglich, eine ADC-Schaltung (Analog-Digital-Wandler) zu betreiben und somit ein digitales Ausgangssignal zu erhalten. - Im Weiteren wird bezugnehmend auf
7 eine Redox-Cycling-Sensor-Anordnung700 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. -
7 zeigt eine Querschnittsansicht einer monolithisch integrierten Sensor-Anordnung700 . Die Redox-Cycling-Sensor-Anordnung700 ist monolithisch in einem Silizium-Substrat301 integriert. Auf der Oberfläche der Redox-Cycling-Sensor-Anordnung700 sind erste und zweite Sensor-Elektroden302 ,303 aus Goldmaterial gebildet. Unter Verwendung der Gold-Schwefel-Bindung sind auf den Sensor-Elektroden302 ,303 DNA-Halbstränge701 als Fängermoleküle immobilisiert. Auf anderen Oberflächenbereichen der Redox-Cycling-Sensor-Anordnung700 sind erste und zweite Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 aus Platinmaterial gebildet. Platinmaterial hat die Eigenschaft, dass Fängermoleküle701 darauf nicht immobilisieren können, so dass die Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 von Fängermolekülen701 frei sind.7 zeigt die Redox-Cycling-Sensor-Anordnung700 in einem Betriebszustand, in dem zu erfassende Partikel702 mit daran angebrachten redoxaktiven Labeln703 mit Fängermolekülen701 hybridisiert haben. Gemäß dem bezugnehmend auf1A ,1B beschriebenen Prinzip werden elektrisch geladene Teilchen generiert, die an den Sensor-Elektroden302 ,303 nachgewiesen werden können. Verlassen solche elektrisch geladenen Partikel den Umgebungsbereich der Sensor-Elektroden302 ,303 und erreichen sie die außerhalb der Sensor-Elektroden302 ,303 angeordneten Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 , so kann an den Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 ein entsprechendes Signal generiert werden. - Wie ferner in
7 gezeigt, ist zwischen dem Silizium-Substrat301 und den Elektroden302 bis305 ein CMOS-Schaltkreis vorgesehen, der aus elektrisch geladenen Kontaktierungselementen705 in einer Siliziumoxid-Schicht704 und aus zusätzlichen, in7 nicht gezeigten Komponenten gebildet ist. Die Kontaktierungselemente705 stellen eine elektrische Kopplung zwischen den Sensor-Elektroden302 bis305 einerseits und tiefer in der Redox-Cycling-Sensor-Anordnung700 andererseits gebildeten Auswerte-Elektronik-Komponenten her. Beispielsweise ist die zweite Sensor-Elektrode303 über elektrisch leitfähige Kontaktierungselemente mit dem Gate-Bereich705 eines Auslese-Transistors gekoppelt, dessen Source-/Drain-Bereiche706 in dem Silizium-Substrat301 als dotierte Bereiche vorgesehen sind, wobei ein Bereich708 zwischen den Source-/Drain-Bereichen706 und unterhalb des Gate-Bereichs707 als Kanal-Bereich dient. Auf diese Weise können On-Chip Sensorsignale der Sensor-Elektroden302 ,303 bzw. Diffusionssignale der Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 ausgewertet werden und zur Steuerung bzw. zum Bilden eines Sensorsignals der Redox-Cycling-Sensor-Anordnung700 verwendet werden. - Es ist anzumerken, dass in
7 nur ein Teil der Komponenten der Redox-Cycling-Sensor-Anordnung700 gezeigt ist, insbesondere sind die Diffusionserfass-Elektroden304 ,305 ringartig um die fingerförmig miteinander verzahnten Sensor-Elektroden302 ,303 angeordnet, um einen Umgebungsbereich der Sensor-Elektroden302 ,303 vollständig zu umschließen. - Im Weiteren wird bezugnehmend auf
8 ein Sensor-Array800 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. - Das Redox-Cycling-Sensor-Array
800 enthält eine Mehrzahl von Redox-Cycling-Sensor-Anordnungen. Jede Redox-Cycling-Sensor-Anordnung enthält ein Sensor-Elektrode801 und in einem Umgebungsbereich davon angeordnete Diffusionserfass-Elektroden802 . Gemäß8 sind die Diffusionserfass-Elektroden802 zwischen den matrixförmig angeordneten Sensor-Elektroden801 gebildet. Somit muss eine Diffusionserfass-Elektrode802 erfindungsgemäß eine Sensor-Elektrode801 nicht notwendigerweise vollständig umgeben, sondern es reicht aus, dass ein ausreichend großer Umgebungsbereich einer Sensor-Elektrode801 von benachbarten Diffusionserfass-Elektroden802 umgeben ist, so dass im Falle des Wegdiffundierens von Ladungsträgern zumindest eine der benachbarten Diffusionserfass-Elektroden802 das Diffusionsereignis detektiert. Somit dient gemäß8 eine Diffusionserfass- Elektrode802 zum Erfassen der Diffusion von mehreren Sensor-Elektroden801 , nämlich insbesondere von all jenen Sensor-Elektroden801 , die an eine jeweilige Diffusionserfass-Elektrode802 angrenzen. - In diesem Dokument sind folgende Veröffentlichungen zitiert:
- [1] Hofmann, F et al. "Passive DNA Sensor with Gold Electrodes Fabricated in a CMOS Backend Process" Proc. ESSDERC 2002, Digist of Tech. Papers, Seiten 487 bis 490
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-
- 100
- Redox-Cycling-Sensor-Anordnung
- 101
- erste Gold-Arbeitselektrode
- 102
- zweite Gold-Arbeitselektrode
- 103
- Substrat
- 104
- DNA-Fängermoleküle
- 105
- Analyt
- 106
- erste DNA-Halbstränge
- 107
- zweite DNA-Halbstränge
- 108
- redoxaktive Markierung
- 109
- Zusatzmoleküle
- 110
- reduzierte Moleküle
- 111
- oxidierte Moleküle
- 200
- Interdigitalelektroden-Anordnung
- 201
- Generatorelektrode
- 202
- Kollektorelektrode
- 203
- Referenzelektrode
- 204
- Gegenelektrode
- 205
- Substrat
- 206
- Komparator
- 207
- erstes Amperemeter
- 208
- zweites Amperemeter
- 300
- Redox-Cycling-Sensor-Anordnung
- 301
- Silizium-Substrat
- 302
- erste Sensor-Elektrode
- 303
- zweite Sensor-Elektrode
- 304
- erste Diffusionserfass-Elektrode
- 305
- zweite Diffusionserfass-Elektrode
- 306
- Kompartimentierungsring
- 400
- Redox-Cycling-Sensor-Array
- 500
- Redox-Cycling-Sensor-Anordnung
- 501
- erstes elektrisches Potential
- 502
- zweites elektrisches Potential
- 503
- drittes elektrisches Potential
- 504
- Potentialregel-Einrichtung
- 505
- Auswahl-Schaltung
- 506
- Hilfs-Stromquelle
- 507
- Signalausgang
- 508
- Signalverarbeitungs-Schaltung
- 600
- erster Komparator
- 601
- zweiter Komparator
- 602
- erster n-MOS-Feldeffekttransistor
- 603
- zweiter n-MOS-Feldeffekttransistor
- 604
- erster p-MOS-Feldeffekttransistor
- 605
- zweiter p-MOS-Feldeffekttransistor
- 606
- dritter n-MOS-Feldeffekttransistor
- 607
- vierter n-MOS-Feldeffekttransistor
- 608
- dritter p-MOS-Feldeffekttransistor
- 609
- Versorgungspotential
- 610
- Verstärker
- 700
- Redox-Cycling-Sensor-Anordnung
- 701
- DNA-Halbstränge
- 702
- zu erfassende DNA-Halbstränge
- 703
- Label-Moleküle
- 704
- Siliziumoxid-Schicht
- 705
- Kontaktierungselemente
- 706
- Source-/Drain-Bereiche
- 707
- Gate-Bereich
- 708
- Kanal-Bereich
- 800
- Redox-Cycling-Sensor-Array
- 801
- Sensor-Elektroden
- 802
- Diffusionserfass-Elektroden
Claims (21)
- Sensor-Anordnung zum Erfassen von in einem Analyten möglicherweise enthaltenen Partikeln, • mit einem Substrat; • mit mindestens einer auf und/oder in dem Substrat angeordneten Sensor-Elektrode, auf der Fängermoleküle immobilisierbar sind, die derart eingerichtet sind, dass sie mit in einem Analyten möglicherweise enthaltenen zu erfassenden Partikeln hybridisieren, wobei bei einem Hybridisierungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen an der mindestens einen Sensor-Elektrode erfassbar sind; • mit mindestens einer in einem Umgebungsbereich der mindestens einen Sensor-Elektrode angeordneten Diffusionserfass-Elektrode, die derart eingerichtet ist, dass sie von der mindestens einen Sensor-Elektrode wegdiffundierende, bei einem Hybridisierungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen erfasst.
- Sensor-Anordnung nach Anspruch 1, mit zwei Sensor-Elektroden, die eine Interdigitalelektroden-Anordnung bilden.
- Sensor-Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, eingerichtet als Biosensor-Anordnung.
- Sensor-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, eingerichtet als Redox-Cycling-Anordnung.
- Sensor-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, die monolithisch in dem Substrat integriert ist.
- Sensor-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit einer Kompartimentierungs-Einrichtung, welche um die mindestens eine Sensor-Elektrode herum angeordnet ist.
- Sensor-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit zwei Diffusionserfass-Elektroden, die ineinandergreifend vorgesehen sind.
- Sensor-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode die mindestens eine Sensor-Elektrode im Wesentlichen ringförmig umgibt.
- Sensor-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode von Fängermolekülen frei ist.
- Sensor-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, mit einer Steuer-Einrichtung, die mit der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode gekoppelt ist und derart eingerichtet ist, dass sie einen Erfass-Betriebszustand beendet, wenn ein Signal an der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode einen vorgegebenen Schwellenwert erreicht.
- Sensor-Anordnung nach Anspruch 10, bei der die Steuer-Einrichtung mit der mindestens einen Sensor-Elektrode gekoppelt ist und derart eingerichtet ist, dass sie einen Erfass-Betriebszustand beendet, wenn ein Signal an der mindestens einen Sensor-Elektrode einen Sättigungs-Zustand erreicht.
- Sensor-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, die eine erste und eine zweite Sensor-Elektrode, eine erste und eine zweite Diffusionserfass-Elektrode und eine Potentialsteuer-Einrichtung aufweist, die derart eingerichtet ist, dass sie der ersten Sensor-Elektrode und der ersten Diffusionserfass-Elektrode ein elektrisches Referenzpotential bereitstellt und zum Steuern des elektrischen Potentials der zweiten Sensor-Elektrode und der zweiten Diffusionserfass-Elektrode eingerichtet ist.
- Sensor-Anordnung nach Anspruch 12, mit einer Signalverarbeitungs-Einrichtung zum Verarbeiten eines Signals der zweiten Sensor-Elektrode und/oder der zweiten Diffusionserfass-Elektrode.
- Sensor-Anordnung nach Anspruch 13, mit einer Multiplexer-Einrichtung, welche die Signalverarbeitungs-Einrichtung selektiv mit der zweiten Sensor-Elektrode oder mit der zweiten Diffusionserfass-Elektrode koppelt.
- Sensor-Array, mit einer Mehrzahl von auf und/oder in dem Substrat gebildeten Sensor-Anordnungen nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
- Sensor-Array nach Anspruch 15, mit einer Verstärker-Einrichtung zum Verstärken eines Signals der mindestens einen Diffusionserfass-Einrichtung, welche Verstärker-Einrichtung für eine Mehrzahl der Sensor-Anordnungen gemeinsam vorgesehen ist.
- Sensor-Array nach Anspruch 15 oder 16, bei dem Diffusionserfass-Elektroden in Bereichen zwischen Sensor-Elektroden von unterschiedlichen Sensor-Anordnungen angeordnet sind.
- Verfahren zum Herstellen einer Sensor-Anordnung zum Erfassen von in einem Analyten möglicherweise enthaltenen Partikeln, bei dem • mindestens eine Sensor-Elektrode auf und/oder in einem Substrat gebildet wird und auf der mindestens einen Sensor-Elektrode Fängermoleküle immobilisiert werden und derart eingerichtet werden, dass sie mit in einem Analyten möglicherweise enthaltenen zu erfassenden Partikeln hybridisieren, wobei bei einem Hybridisierungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen an der mindestens einen Sensor-Elektrode erfassbar sind; • mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode in einem Umgebungsbereich der mindestens einen Sensor-Elektrode gebildet wird und derart eingerichtet wird, dass sie von der mindestens einen Sensor-Elektrode wegdiffundierende, bei einem Hybridisierungsereignis generierte elektrisch geladene Teilchen erfasst.
- Verfahren nach Anspruch 18, bei dem die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode von Fängermolekülen frei gehalten wird, indem sie aus einem Material vorgesehen wird, auf dem Fängermoleküle nicht immobilisierbar sind.
- Verfahren nach Anspruch 18, bei dem die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode von Fängermolekülen frei gehalten wird, indem zunächst Fängermoleküle auf der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode immobilisiert werden und die Fängermoleküle nachfolgend von der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode entfernt werden.
- Verfahren nach Anspruch 20, bei dem die Fängermoleküle von der mindestens einen Diffusionserfass-Elektrode mittels Anlegens eines elektrischen Potentials an die mindestens eine Diffusionserfass-Elektrode entfernt werden.
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