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Die Erfindung betrifft ein Biosensor-Array und
ein Verfahren zum Betreiben eines Biosensor-Arrays.
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Für
unterschiedliche Gebiete der Sensorik sind Zweipolimpedanzsensoren
vorgeschlagen worden. Für
den Bereich der Biosensorik sind solche Zweipolimpedanzsensoren
in [1] bis [4] beschrieben, für
die Sensorik anderer chemischer Stoffe, beispielsweise Gassensoren,
ist in [5] eine Zweipolimpedanzmessung vorgeschlagen.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 1A bis 5B eine Sensor-Anordnung gemäß dem Stand
der Technik beschrieben, die einen DNA-Sensor auf Basis der Zweipolimpedanzmethode
darstellt.
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In Fig.
lA, 1B ist
eine Interdigitalelektroden-Anordnung 100 gezeigt, bei
der in einem Substrat 101 eine erste Elektrodenstruktur 102 und
eine zweite Elektrodenstruktur 103 aufgebracht sind, die anschaulich
fingerförmig
ineinander greifen. In 1A ist
eine Draufsicht der Interdigitalelektroden-Anordnung 100 gezeigt,
in 1B ist eine Querschnittsansicht
entlang der in 1A gezeigten Schnittlinie
I-I' gezeigt. Die
Interdigitalelektroden-Anordnung 100 enthält periodische,
nebeneinander angeordnete Elektrodenkomponenten der Elektrodenstrukturen 102, 103.
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Die in 1A, 1B gezeigte Struktur besteht
aus periodisch nebeneinander angeordneten Elektroden, sogenannten
Interdigitalelektroden.
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Zur Erklärung des Prinzips der Funktionsweise
der Interdigitalelektroden-Anordnung 100 wird bezugnehmend
auf
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2A, 2B ein erster Teilbereich 104 der
Interdigitalelektroden-Anordnung 100 beschrieben.
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Der erste Teilbereich 104 ist
in 2A als Querschnittsansicht
in einem ersten Betriebszustand gezeigt, in 2B als Querschnittsansicht in einem zweiten
Betriebszustand.
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Auf den Elektrodenstrukturen 102, 103 sind jeweils
Fängermoleküle 200 (DNA-Halbstränge) immobilisiert.
Für die
Elektrodenstrukturen 102, 103 wird vorzugsweise
Goldmaterial verwendet, so dass das Immobilisieren der Fängermoleküle 200 unter Verwendung
der aus der Biochemie bekannten, besonders vorteilhaften Gold-Schwefel-Kopplung
realisiert wird, indem beispielsweise eine Thiol-Gruppe (SH-Gruppe)
der Fängermoleküle 200 mit
den Goldelektroden 102, 103 chemisch gekoppelt
wird.
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Oberhalb der Sensor-Elektroden 102, 103 befindet
sich während
des aktiven Sensorbetriebs ein zu untersuchender elektrolytischer
Analyt 201, der auf das Vorhandensein zu erfassender Partikel 202 (beispielsweise
bestimmter DNA-Moleküle) untersucht
werden soll. Eine Hybridisierung, das heißt eine Anbindung von DNA-Strängen 202 an
die Fängermoleküle 200,
erfolgt nur dann, wenn die Fängermoleküle 200 und
die DNA-Stränge 202 gemäß dem Schlüssel-Schloss-Prinzip zueinander
passen (vgl. 2B). Ist
dies nicht der Fall, so erfolgt keine Hybridisierung (nicht gezeigt).
Die Spezifität
des Sensors leitet sich also aus der Spezifität der Fängermoleküle 200 ab.
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Der elektrische Parameter, der bei
dieser Messung ausgewertet wird, ist die Impedanz Z 203 zwischen den Elektroden 102, 103,
die in 2A, 2B schematisch dargestellt
ist. Infolge einer erfolgten Hybridisierung verändert sich der Wert der Impedanz,
da die zu erfassenden DNA-Partikel 202 und die Fängermoleküle 200 aus
einem Material bestehen, das von dem Material des Elektrolyten abweichende
elektrische Eigenschaften aufweist, und nach der Hybridisierung
der Elektrolyt anschaulich aus dem die Elektroden 102, 103 umgebenden
Volumenbereich verdrängt
wird.
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In 3 ist
ein zweiter Teilbereich 105 (vgl. 1B) der Interdigitalelektroden-Anordnung 100 in einer
Querschnittsansicht gezeigt.
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Der zweite Teilbereich 105 repräsentiert
einen größeren Teilbereich
der Interdigitalelektroden-Anordnung 100 als der in 2A, 2B dargestellte erste Teilbereich 104.
In 5 ist schematisch der Verlauf der
elektrischen Feldlinien 300 zwischen jeweils benachbarten
Elektrodenstrukturen 102, 103 gezeigt. Wie in 3 ferner gezeigt, sind die
Feldverläufe
innerhalb eines jeweiligen durch zwei Symmetrielinien 501 gedachten
Bereichs periodisch, so dass die in 2A, 2B gezeigte Betrachtung
zweier unmittelbar benachbarter Elektrodenstrukturen 102, 103 ausreichend
ist. Ferner ist in 3 für jede dieser
Elektrodenstrukturen 102, 103 schematisch ein Bedeckungsbereich 302 gezeigt,
der die auf den Elektrodenstrukturen 102, 103 immobilisierten
Fängermoleküle 200 und
möglicherweise
mit diesen hybridisierte zu erfassende Partikel 202 darstellt.
Anschaulich ist aus der in 3 gezeigten
Darstellung verständlich,
dass der Verlauf der Feldlinien 300 aufgrund eines Hybridisierungsereignisses
signifikant beeinflusst wird, da die physikalisch-chemischen Eigenschaften
insbesondere des Bedeckungsbereichs 302 verändert werden.
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Es ist ferner anzumerken, dass ergänzend oder
alternativ in Bereichen zwischen Elektroden 102, 103 Fängermoleküle vorgesehen
sein können (nicht
gezeigt). Bei Hybridisierungsereignissen zwischen in Bereichen zwischen
den Elektroden angebrachten Fängermolekülen und
zu erfassenden Partikeln verändern
sich wiederum die elektrischen Eigenschaften des Elektrolyten.
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In 4 ist
schematisch ein vereinfachtes Ersatzschaltbild 400 des
in 2A gezeigten ersten Teilbereichs 104 der
Interdigitalelektroden-Anordnung 100 gezeigt. Das Ersatzschaltbild 400 zeigt eine
variable erste Kapazität
401 CM, deren Wert von dem Maß einer
an der Elektrodenstruktur 102 erfolgten Hybridisierung
abhängig
ist. Zu dieser ist ein variabler erster ohmscher Widerstand 402 RM parallel geschaltet. Anschaulich repräsentieren
die Komponenten 401, 402 die elektrischen Eigenschaften
des Umgebungsbereichs der ersten Elektrodenstruktur 102.
Ferner ist eine variable zweite Kapazität 403 CE und
ein dazu parallel geschalteter variabler zweiter ohmscher Widerstand 404 RE gezeigt, welche die elektrischen Eigenschaften
des Analyten 401 repräsentieren.
Darüber
hinaus ist eine die elektrischen Eigenschaften des Umgebungsbereichs
der zweiten Elektrodenstruktur 103 repräsentierende, variable dritte
Kapazität
405 CM und ein zu dieser parallel geschalteter
variabler dritter ohmscher Widerstand 406 RM gezeigt.
Wie ferner in 4 gezeigt,
ist die Parallelschaltung aus Komponenten 401, 402,
die Parallelschaltung aus Komponenten 403, 404 und
die Parallelschaltung aus Komponenten 405, 406 seriell
geschaltet. Die Komponenten 401 bis 406 sind variabel dargestellt,
um zu verdeutlichen, dass infolge eines Sensorereignisses sich deren
Werte verändern
können.
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Wie in dem in 5A gezeigten Ersatzschaltbild 500 des
ersten Teilbereichs 104 gezeigt, wird an eine der Elektroden 102, 103 eine
Wechselspannung V angelegt, um den Wert der Impedanz zu ermitteln.
Die Wechselspannung V wird unter Verwendung einer Wechselspannungsquelle 502 bereitgestellt.
Der durch die Anordnung fließende
Wechselstrom I wird unter Verwendung des Amperemeters 501 erfasst.
Die Komponenten 501, 502 sind zueinander seriell
geschaltet und sind zwischen der Parallelschaltung aus Komponenten 405, 406 und
dem elektrischen Massepotential 503 geschaltet. Das an den
Elektroden 102, 103 resultierende Wechselstrom-Signal
I wird gemeinsam mit der angelegten Wechselspannung V ausgewertet,
um die Impedanz zu ermitteln. Alternativ kann auch an beide Elektroden 102, 103 jeweils
ein Signal, das heißt
eine elektrische Spannung, angelegt werden, die Signale sind dann
gegenphasig.
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Die in 5B gezeigte
Version eines vereinfachten Ersatzschaltbilds 510 unterscheidet
sich von dem in 5A gezeigten
Ersatzschaltbild 500 darin, dass die Elemente CM 401, 405 bzw. RM 402, 406 zu einer ersten
effektiven Kapazität
2CM 511 bzw. zu einem ersten effektiven
ohmschen Widerstand 512 2RM zusammengefasst
sind.
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Der Abstand der Elektroden 102, 103 zueinander
liegt typischerweise im Sub-μm-Bereich.
Gemäß der Interdigitalelektroden-Anordnung 100 sind eine
Vielzahl von Elektrodenkomponenten (anschaulich Finger) der Elektrodenstrukturen 102 bzw. 103 parallel
angeordnet. Aus Gründen
der Fluidik können,
wie in [6] für
ein anderes auf der Verwendung von Interdigitalelektroden basierenden
Detektionsverfahren beschrieben, kreisförmige Arrangements verwendet
werden. Die äußeren Abmessungen
bzw. der Durchmesser solcher Einzelsensoren liegt im Bereich von
etwa 100μm
oder sogar darunter bis in den einstelligen mm-Bereich.
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Bezüglich der anregenden Wechselspannung
V ist zu beachten, dass deren effektiver Mittelwert bzw. deren Scheitelwert
einen bestimmten Maximalwert nicht überschreiten soll. Bei Überschreitung
eines solchen Maximalwerts werden die bio- bzw. elektrochemischen
Rahmenbedingungen verletzt, die den Betrieb solcher Sensoren ermöglichen. Überschreitet
das Elektrodenpotential (das auf das elektrische Potential des Elektrolyten
bezogen ist) einen oberen Schwellwert, so können bestimmte Stoffe in einem
Umgebungsbereich einer Elektrode oxidiert werden. Unterschreitet
das elektrische Potential (das auf das elektrische Potential des
Elektrolyten bezogen ist) einen unteren Schwellwert, werden dort
Stoffe reduziert.
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Eine unerwünschte Oxidation oder Reduktion
kann unter anderem dazu führen,
dass die chemischen Bindungen, die bei der Immobilisierung und Hybridisierung
eingegangen werden, aufgebrochen werden. Ferner kann Elektrolyse
an den Sensor-Elektroden
einsetzen, so dass die Elektrolyseprodukte das für den Betrieb der Sensoren
erforderliche chemische Milieu aus dem erforderlichen Gleichgewicht
bringen und zu Gasbildung führen.
Die Absolutwerte der kritischen Potentiale hängen von der Zusammensetzung
und dem Konzentrationsverhältnis der
chemischen Umgebung der Elektroden ab (beispielsweise Immobilisierungsschicht,
Analyt, etc.).
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Typische Werte für die anregende Spannung liegen
im Bereich einiger 10 mV bis maximal in dem Bereich um 100 mV. Dies
ist eine wichtige Rahmenbedingung für den Betrieb solcher Sensoren,
da das resultierende Messsignal (Stromstärke I) hinsichtlich seiner
Größe näherungsweise
direkt proportional der angelegten Spannung ist.
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Häufig
ist man daran interessiert, nicht nur einen Test auf einer Sensor-Anordnung
durchzuführen,
sondern viele Tests an einer geeigneten Probe, dem Analyten, zeitlich
parallel. Auf entsprechenden Chips realisierbare miniaturisierte
Bio-/Chemosensor-Arrays dienen dem parallelen Nachweis unterschiedlicher
Moleküle
bzw. unterschiedlicher Substanzen in einem zu untersuchenden Analyten.
Die entsprechenden elektrischen Sensoren sind in großer Zahl
auf einem Glas-, Plastik-, Silizium- oder anderem Substrat realisiert.
Aufgrund der Eigenschaft der Parallelisierung ergeben sich für derartige
Sensor-Array-Chips einschließlich
entsprechendem Auswertesystem vielfältige Anwendungen in der medizinischen
Diagnosetechnik, in der Pharmaindustrie (beispielsweise im Bereich
des Pharma-Screening, "high
throughput screening",
HTS), in der chemischen Industrie, in der Lebensmittelanalytik,
in der Umwelt- und Lebensmitteltechnik und -analytik, etc.
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Impedanzsensoren (wie der bezugnehmend auf 1A bis 5B beschriebene) wurden bislang jedoch
nur als Einzelsensoren oder in kleinen Arrays, im Prinzip bestehend
aus einer Aneinanderreihung von Einzelsensoren, vorgestellt.
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Um eine große Anzahl von Tests an einem Analyten
zeitlich parallel durchführen
zu können,
wird die Anordnung einer größeren Anzahl
solcher auf unterschiedliche Substanzen spezifizierter Sensoren
in einem Array auf einem Chip angestrebt. Bei der Realisierung von
Arrays mit Zweipolimpedanz-Sensoren ergibt sich die Herausforderung,
dass die Signale aller Sensoren einem Auslesegerät zugeführt werden müssen. Sofern
z.B. ein passiver Chip mit 8 × 12
= 96, 32 × 48
= 1536 oder allgemein m × n-Positionen vorliegt,
liegen 2 × 96
= 192, 2 × 1536
= 3072 bzw. 2 × m × n einzelne
Pads vor. Es muss jeder Sensor separat lesbar sein, wobei die Anzahl
der verwendeten Pads des Chips aufgrund des Herstellungsaufwands für Chip und
Lesegerät
und vor allen Dingen aus Gründen
der Sicherheit bei der Kontaktierung (Signalintegrität) nicht
zu hoch sein soll. Der einfache Ansatz, z.B. alle Pads mit dem Lesegerät zu verbinden, liefert
2 × m × n (im
Beispiel also 192 bzw. 3052) Pads. Dies ist für praktische Anwendungen erheblich zu
groß. Ähnliches
gilt für
den Ansatz, eine Elektrode gemeinsam zu betreiben und alle verbleibenden Elektrodenanschlüsse sowie
die gemeinsame Elektrode mit dem Lesegerät zu verbinden. In diesem Fall ist
die Zahl der Pads zwar geringer (n × m + 1, in den Beispielen
also 97 bzw. 1537), jedoch. immer noch sehr groß.
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Eine Möglichkeit ist die Verwendung
sogenannter aktiver Chips, die abgesehen von den Materialien für die Transducer
(insbesondere die Sensor-Elektroden, z.B. Gold für die Interdigitalelektroden)
zusätzliche
aktive Schaltungen für
die Signal-Vorverarbeitung und das Multiplexing von Signalen On-Chip
sowie entsprechende Verdrahtungsebenen bereitstellen. Eine derartige
Lösung
ist für
ein anderes Verfahren, das ebenfalls auf der Verwendung von Interdigitalelektroden
basiert, in [6] beschrieben.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein
Biosensor-Array bereitzustellen, bei dem es mit vertretbarem Herstellungsaufwand
möglich
ist, Sensorsignale aus einer Anordnung von ausreichend vielen Biosensor-Feldern
auszulesen.
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Das Problem wird gelöst durch
ein Biosensor-Array und durch ein Verfahren zum Betreiben eines
Biosensor-Arrays mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen.
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Das erfindungsgemäße Biosensor-Array enthält ein Substrat
und eine Mehrzahl von auf dem Substrat angeordnete Biosensor-Felder, von denen jedes
einen ersten und einen zweiten Anschluss aufweist. Ferner weist
die Sensor-Anordnung mindestens eine Ansteuerleitung und mindestens
eine Detektionsleitung auf, wobei die mindestens eine Ansteuerleitung
von der mindestens einen Detektionsleitung elektrisch isoliert ist.
Mit anderen Worten ist jede Ansteuerleitung von jeder Detektionsleitung
in einem Kreuzungsbereich elektrisch entkoppelt. Der jeweils erste
Anschluss eines jeden Biosensor-Felds ist mit genau einer der mindestens
einen Ansteuerleitung gekoppelt, und der jeweils zweite Anschluss
eines jeden Biosensor-Feldes ist mit genau einer der mindestens
einen Detektionsleitung gekoppelt. Zumindest eine der mindestens
einen Ansteuerleitung und zumindest eine der mindestens einen Detektionsleitung
ist mit zumindest zwei der Biosensor-Felder gekoppelt. Ferner enthält das Biosensor-Array eine
Ansteuereinheit zum Bereitstellen eines elektrischen Ansteuersignals,
eine Detektionseinheit zum Erfassen eines aus dem elektrischen Ansteuersignal resultierenden
elektrischen Detektionssignals und eine Auswahleinheit, die derart
eingerichtet ist, dass sie die Ansteuereinheit mit der Ansteuerleitung
eines auszuwählenden
Biosensor-Felds und die Detektionseinheit mit der Detektionsleitung
des auszuwählenden
Biosensor-Felds koppelt, womit das Biosensor-Feld ausgewählt wird.
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Ferner ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum
Betreiben eines Biosensor-Arrays mit den oben genannten Merkmalen
bereitgestellt. Gemäß dem Verfahren
wird die Ansteuereinheit mit der Ansteuerleitung eines auszuwählenden
Biosensor-Felds und die Detektionseinheit mit der Detektionsleitung
des auszuwählenden
Biosensor-Felds gekoppelt, womit das Biosensor-Feld ausgewählt wird.
Ferner wird der Ansteuerleitung des mindestens einen ausgewählten Biosensor-Felds ein elektrisches
Ansteuersignal bereitgestellt. Darüber hinaus wird an der Detektionsleitung
des mindestens einen ausgewählten
Biosensor-Felds ein aus dem elektrischen Ansteuersignal resultierendes
elektrisches Detektionssignal des ausgewählten Biosensor-Felds erfasst.
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Eine Grundidee der Erfindung besteht
darin, für
jeweils eine Mehrzahl von Biosensor-Feldern eines Biosensor-Arrays
gemeinsam vorgesehene Ansteuerleitungen bzw. Detektionsleitungen
bereitzustellen, wodurch die Anzahl der zum Betreiben des Biosensor-Arrays
erforderlichen Signalleitungen erheblich reduziert ist. Dadurch
ist es ermöglicht,
ein Biosensor-Array (insbesondere auf einem passiven Chip) bei einer
relativ geringen Anzahl von Signalleitungen bzw. einer geringen
Anzahl von mit den Signalleitungen gekoppelten Pads zu betreiben.
Dadurch ist Platz auf dem Biosensor-Array eingespart, was. eine
höhere
Integrationsdichte ermöglicht,
und die Herstellungskosten sind verringert. Die erfindungsgemäße Array-Architektur
ist auch für
aktive Chips interessant, da sie es erlaubt, den schaltungstechnischen
Aufwand pro Biosensor-Feld gering zu halten, was wiederum die Herstellung
hochdichter Arrays ermöglicht.
Bei aktiven Biosensor-Arrays sind auf dem Substrat zusätzliche
Schaltkreiseinrichtungen (beispielsweise Vorverstärker, AD-Wandler
etc.) bereitgestellt.
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Für
eine beispielsweise matrixförmige
Anordnung der Biosensor-Felder entlang von als Zeilenleitungen vorgesehenen
Detektionsleitungen und entlang von als Spaltenleitungen vorgesehenen
Ansteuerleitungen können
z.B. m Spalten wahlweise mit einer anregenden Spannungsquelle der
Ansteuereinheit oder mit elektrischem Massepotential gekoppelt werden.
Die n Zeilen können
wahlweise mit einer Stromerfasseinrichtung der Detektionseinheit oder
mit dem elektrischen Massepotential gekoppelt werden. Das Auswählen der
Kopplung der Anschlüsse
der Biosensor-Felder mit der Spannungsquelle oder dem Massepotential
bzw. mit der Stromerfasseinrichtung oder dem elektrischen Massepotential
erfolgt mittels der Auswahleinheit.
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Beispielsweise kann an genau eine
Spaltenleitung eine elektrische Spannung als elektrisches Ansteuersignal
angelegt werden, und die Stromerfasseinheit zum Erfassen des aus
dem elektrischen Ansteuersignal resultierendem elektrischen Detektionssignals
kann mit genau einer Zeilenleitung gekoppelt werden. Von der Spannungsquelle
fließt
dann ein elektrischer Strom in jedes Biosensor-Feld der ausgewählten Spalte.
In der Stromerfasseinheit wird jedoch nur der elektrische Strom
gemessen, der in das Biosensor-Feld der ausgewählten Zeile fließt. Mit
den m Ansteuerleitungen und n Detektionsleitungen sind für das erfindungsgemäße Biosensor-Array im Wesentlichen
nur n + m Signalleitungen und somit Pads erforderlich. Für ein Biosensor-Array
mit 8 × 12
= 96 Positionen sind daher nur zwanzig Signalleitungen und Pads
erforderlich, für
einen Chip mit 32 × 48
= 1532 Positionen sind achtzig Signalleitungen und Pads erforderlich.
Das optimale Verhältnis
aus Anzahl der Pads bezogen auf die Anzahl der Biosensor-Felder
ergibt sich für
eine matrixförmige
Anordnung mit n = m, das heißt
für ein
Biosensor-Array mit einer quadratischen Architektur (Anzahl der
Zeilen = Anzahl der Spalten).
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Anschaulich ist es erfindungsgemäß ermöglicht,
den herstellungstechnischen Aufwand für ein Biosensor-Array dadurch
wesentlich zu reduzieren, dass zumindest eine der mindestens einen
Ansteuerleitung und mindestens eine der mindestens einen Detektionsleitungen
mit zumindest zwei der Biosensor-Felder gekoppelt ist. Mit anderen
Worten sind für eine
jeweilige Mehrzahl von Biosensor-Feldern gemeinsame Signalleitungen
zum Ansteuern und Detektieren bereitgestellt.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Vorzugsweise enthalten die Biosensor-Felder
zwei Elektroden (z.B. zwei Interdigital-Elektroden), von denen jede
mit einem der Anschlüsse
des Biosensor-Felds gekoppelt ist.
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Das erfindungsgemäße Biosensor-Array kann eine
Auswerteeinheit aufweisen, die derart eingerichtet ist, dass sie
für das
mindestens eine ausgewählte
Biosensor-Feld basierend auf dem Wert des Ansteuersignals und des
Detektionssignals ermittelt, ob an dem mindestens einen ausgewählten Biosensor-Feld
Sensorereignisse erfolgt sind und/oder in welcher Quantität an dem
mindestens einen Biosensor-Feld Sensorereignisse erfolgt sind. Sind
beispielsweise die Biosensor-Felder unter Verwendung des oben bezugnehmend
auf 1A bis 5B beschriebenen Impedanzverfahrens
unter Verwendung einer Interdigitalelektroden-Anordnung betreibbar,
so kann das. Ansteuersignal eine elektrische Wechselspannung und
das Detektionssignal ein durch ein ausgewähltes Biosensor-Feld fließender aus
der Wechselspannung resultierender Wechselstrom sein. Aus dem Ansteuersignal
und dem Detektionssignal ist dann der Wert der Impedanz des Biosensor-Felds
ermittelbar. Da der Wert der Impedanz vor und nach einem erfolgten
Hybridisierungsereignis unterschiedlich ist, kann bei einer Veränderung
des Werts der Impedanz darauf geschlossen werden, ob an dem ausgewählten Biosensor-Feld
ein Sensorereignis erfolgt ist bzw. in welcher Menge dort Sensorereignisse
erfolgt sind. Dadurch kann ermittelt werden, ob in einem zu untersuchenden
Analyten zu erfassende Partikel enthalten sind, und gegebenenfalls in
welcher Konzentration. die zu erfassenden Partikel in dem Analyten
enthalten sind. Die Auswerteeinheit kann auf dem Substrat integriert
oder extern von dem Substrat vorgesehen sein.
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Das mindestens eine Biosensor-Feld
kann ein elektrochemisches Biosensor-Feld oder ein Impedanz-Biosensor-Feld
sein. Falls das Biosensor-Feld ein elektrochemisches Biosensor-Feld
ist, kann es insbesondere als Redox-Recycling-Biosensor-Feld eingerichtet
sein. Bei einem Redox-Recycling-Biosensor-Feld werden zu erfassende
Partikel mit einem Enzym-Label versehen, das nach einem erfolgten
Hybridisierungsereignis mit auf dem Sensorfeld immobilisierten Fängermolekülen dazu
verwendet wird, eine in die Anordnung einzubringende elektrochemisch
inaktive Substanz in zwei Teilmoleküle zu spalten, von denen mindestens
eines elektrochemisch aktiv ist. Dies führt zu einer Veränderung der
elektrischen Eigenschaften der jeweiligen Sensor-Position des Biosensor-Arrays.
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Das zumindest eine Biosensor-Feld
ist vorzugsweise als Interdigitalelektroden-Biosensor-Feld eingerichtet.
Mit anderen Worten kann es wie die bezugnehmend auf 1A bis 5B beschriebene Interdigitalelektroden-Anordnung 100 ausgestaltet und
betreibbar sein.
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Die Biosensor-Felder können zu
einer Mehrzahl von Biosensor-Gruppen
gruppiert sein, derart, dass jede Biosensor-Gruppe wahlweise separat
von den anderen Biosensor-Gruppen oder gemeinsam mit zumindest einem
Teil der anderen Biosensor-Gruppen
betreibbar ist. Anschaulich ist eine Kompartimentierung des Biosensor-Arrays
möglich. Ist
beispielsweise für
eine bestimmte Anwendung ein Teilbereich der Biosensor-Felder ausreichend
und werden die anderen Biosensor-Felder für diese Anwendung nicht benötigt, so können die
Biosensor-Felder des Teilbereichs zu einer Gruppe gruppiert werden
und diese Gruppe separat von den übrigen Biosensor-Feldern betrieben
werden.
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Das Substrat kann ein Keramik-Substrat,
ein Halbleiter-Substrat
(insbesondere ein Silizium-Substrat, das heißt ein Silizium-Wafer oder
ein Silizium-Chip), ein Glas-Substrat oder ein Plastik-Substrat sein.
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Das elektrische Ansteuersignal ist
vorzugsweise ein zeitlich veränderliches
elektrisches Signal. Insbesondere dann, wenn eine zu erfassende
Impedanz durch einen kapazitiven Anteil dominiert wird, ist ein
zeitlich veränderliches
elektrisches Signal vorteilhaft.
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Das Ansteuersignal kann eine zeitlich
veränderliche
elektrische Spannung sein, und das Auslesesignal kann ein zeitlich
veränderlicher
elektrischer Strom sein. Alternativ kann das Ansteuersignal ein zeitlich
veränderlicher
elektrischer Strom und das Auslesesignal eine zeitlich veränderliche
elektrische Spannung sein.
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Die Zeitabhängigkeit des elektrischen Ansteuersignals
kann insbesondere eine mathematische Sinus-Funktion, eine Rechteck-Funktion,
eine Sägezahn-Funktion,
eine Dreiecks-Funktion
oder eine Sprung-Funktion sein.
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Vorteilhaft ist eine Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Biosensor-Arrays
als aktiver Sensor-Chip, in dem integrierte Schaltkreise mit beliebigen
Funktionen enthalten sein können.
In dem Substrat des Biosensor-Arrays kann ein Analog-Digital- Wandler-Schaltkreis
integriert sein, der derart eingerichtet ist, dass er ein analoges
elektrisches Signal in ein digitales Signal umwandelt und der Auswerteeinheit
bereitstellt. Ferner kann eine elektrische Versorgungseinheit in
dem Substrat integriert sein, die derart eingereichtet ist, dass
sie der Ansteuereinheit und/oder der Auswahleinheit elektrische
Spannungssignale und/oder elektrische Stromsignale bereitstellt.
Darüber
hinaus kann in dem Substrat ein Digital-Analog-Wandler Schaltkreis
integriert sein, der derart eingerichtet ist, dass er ein digitales
Spannungssignal und/oder Stromsignal der Versorgungseinheit in ein
analoges Signal umwandelt und der Ansteuereinheit und/oder der Auswahleinheit
bereitstellt. Auch kann eine Eingabe-/Ausgabe-Schnittstelle zum
Anschließen
einer externen Vorrichtung auf dem Biosensor-Array vorgesehen sein.
Diese kann beispielsweise als digitale I/O-Schnittstelle eingerichtet
sein. Ferner kann in dem Substrat eine Verstärkereinheit integriert sein,
eingerichtet zum Verstärken des
elektrischen Detektionssignals. Aufgrund einer Verstärkung "On-Chip" ist vermieden, dass
ein störanfälliges,
analoges Signal entlang eines großen Bereichs von Signalleitungen
verläuft
und daher Störungen
ausgesetzt ist. Dadurch ist das Signal-Rausch-Verhältnis verbessert.
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Vorzugsweise ist die mindestens eine
Ansteuerleitung einerseits und die mindestens eine Detektionsleitung
andererseits zumindest teilweise in zwei unterschiedlichen Leiterebenen
(z.B. Metallisierungsebenen) in und/oder auf und/oder unter dem Substrat
ausgebildet. Die Verwendung zweier unterschiedlicher Leitungsebenen
ermöglicht
eine elektrisch isolierte Leitungskreuzung zwischen Ansteuerleitungen
und Detektionsleitungen. Die zwei Leitungsebenen (insbesondere Metallebenen)
können so
realisiert sein, wie es von Prozessen der Mikroelektronik bekannt
ist. Dort sind alle Metallebenen oberhalb des Bulk-Materials (des Substrats)
in Intermetall-Dielektrika eingebettet. Alternativ ist jedoch auch
möglich,
dass eine der Leitungsebenen in der gleichen Ebene (und vorzugsweise
aus dem gleichen Material) realisiert ist wie die Transducer-Elemente selbst (z.B.
Goldmaterial von Interdigitalelektroden). Mit anderen Worten können die
Biosensor-Felder in genau einer der Leitungsebenen ausgebildet sein.
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Ferner kann in einem ersten Leitungsabschnitt,
in dem die mindestens eine Ansteuerleitung und die mindestens eine
Detektionsleitung von einer gegenseitigen Kreuzung frei sind, die
mindestens eine Ansteuerleitung und die mindestens eine Detektionsleitung
in derselben Ebene verlaufend ausgebildet sein. In einem zweiten
Leitungsabschnitt, in dem die mindestens eine Ansteuerleitung und
die mindestens eine Detektionsleitung sich gegenseitig kreuzen, kann
die mindestens eine Ansteuerleitung und die mindestens eine Detektionsleitung
in unterschiedlichen Ebenen verlaufend ausgebildet sein.
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Mit anderen Worten muss eine zweite
Leiterebene nicht notwendigerweise vergraben bzgl. einer ersten
Leiterebene vorgesehen sein. Es ist auch möglich, beide Ebenen teilweise
in derselben Ebene wie die Transducer zu realisieren (und aus dem
gleichen Material wie die Transducer herzustellen). Nur in Kreuzungsbereichen
zwischen Ansteuerleitungen und Detektionsleitungen ist dann eine Überbrückung des
Kreuzungsbereichs erforderlich, um eine elektrische Isolierung zwischen
Ansteuerleitungen und Detektionsleitungen zu gewährleisten. Zwischen den im Überbrückungsbereich
in unterschiedlichen Ebenen verlaufenden Leitungsabschnitten ist
vorzugsweise ein elektrisch isolierendes Material zwischen den Leitungen
zu verwenden.
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Vorzugsweise ist der erste Leitungsabschnitt der
mindestens einen Ansteuerleitung und/oder der mindestens einen Detektionsleitung
mit dem zweiten Leitungsabschnitt der mindestens einen Ansteuerleitung
und/oder der mindestens einen Detektionsleitung mittels mindestens
einem im Wesentlichen vertikal zu dem Substrat verlaufend angeordneten
elektrischen Kontaktierungselement gekoppelt. Insbesondere sind
Vias möglich,
um Leitungsabschnitte der Ansteuerleitungen und/oder der Detektionsleitungen,
die in unterschiedlichen Ebenen verlaufen, miteinander zu koppeln.
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Die mindestens eine Ansteuerleitung und/oder
die mindestens eine Detektionsleitung kann auf einer Unterseite
des Substrats oder unterhalb des Substrats verlaufend ausgebildet
sein.
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Mit anderen Worten kann eine Leitungsebene
zum Beispiel auch an der Unterseite eines Chips realisiert sein.
Hierfür
sind Durchkontaktierungen erforderlich. Ferner kann unterhalb des
Chips eine dielektrische Schicht ausgebildet werden, in welche elektrisch
leitfähige
Strukturen eingebettet werden, um Signalleitungen auszubilden.
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Die Biosensor-Felder des erfindungsgemäßen Biosensor-Arrays
können
im Wesentlichen in einer rechteckigen, vorzugsweise quadratischen,
hexagonalen oder dreieckigen Matrix angeordnet sein. Bei einer matrixförmigen rechteckigen
Anordnung der Biosensor-Felder mit gleicher Zeilen- und Spaltenzahl
(quadratische Matrix) ist ein besonders günstiges Verhältnis der
Anzahl von erforderlichen Signalleitungen (bzw. Pads) zu der Anzahl
von Biosensor-Feldern ermöglicht.
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Die Ansteuereinheit kann eine für alle Biosensor-Felder
gemeinsame Versorgungseinheit aufweisen, die derart eingerichtet
ist, dass mit ihr an das zumindest eine ausgewählte Biosensor-Feld das elektrische
Ansteuersignal anlegbar ist.
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Mit anderen Worten kann beispielsweise eine
einzige gemeinsame Spannungsquelle als Versorgungseinheit vorgesehen
sein, die unter Verwendung der Funktionalität der Auswahleinheit mit jeweils
einem Biosensor-Feld oder einem Teil der Biosensor-Felder (beispielsweise
einer Spalte von Biosensor-Feldern) gekoppelt wird, um diesem Biosensor-Feld
bzw. diesen Biosensor-Feldern das elektrische Ansteuersignal bereitzustellen.
Die Verwendung einer einzigen gemeinsamen Versorgungseinheit verringert
die Herstellungskosten des Biosensor-Arrays.
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Insbesondere kann für die zuletzt
beschriebene Ausgestaltung die Ansteuereinheit und/oder die Detektionseinheit
derart eingerichtet sein, dass mit ihr an zumindest einen Teil der
nicht ausgewählten Biosensor-Felder
ein elektrisches Referenzsignal anlegbar ist.
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Mittels der Versorgungseinheit kann
somit an ein einziges Biosensor-Feld oder beispielsweise eine Zeile
von Biosensor-Feldern
ein Spannungssignal als elektrisches Ansteuersignal angelegt werden, und
an einen Teil oder an alle übrigen
nicht ausgewählten
Biosensor-Felder kann ein elektrisches Referenzsignal, insbesondere
das elektrische Massepotential, angelegt sein.
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Alternativ kann die Ansteuereinheit
für jeweils
eine Gruppe von Biosensor-Feldern eine der jeweiligen Gruppe zugehörige Versorgungseinheit
aufweisen, die derart eingereichtet ist, dass mit ihr an die Biosensor-Felder
der zugehörigen
Gruppe das elektrische Ansteuersignal anlegbar ist.
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Beispielsweise kann bei einer matrixförmigen Anordnung
der Biosensor-Felder für
jede Spalte von Sensorfeldern eine gemeinsame Spannungsquelle als
den entlang der Spalte angeordneten Biosensor-Feldern zugehörige Versorgungseinheit
vorgesehen sein. Die Ansteuereinheit bzw. die Auswahleinheit können insbesondere
derart eingerichtet sein, dass jeweils eine der Versorgungseinheiten
der zugehörigen
Gruppe von Biosensor-Feldern ein elektrisches Ansteuersignal bereitstellt,
wohingegen die anderen Versorgungseinheiten den zugehörigen Biosensor-Feldern
ein Referenzpotential, beispielsweise das elektrische Massepotential,
bereitstellen.
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Die Detektionseinheit kann eine für alle Biosensor-Felder
gemeinsame Messeinheit aufweisen, die derart eingerichtet ist, dass
mit ihr an genau einem ausgewählten
Biosensor-Feld das elektrische Detektionssignal erfassbar ist.
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Mit anderen Worten kann beispielsweise
für alle
Biosensor-Felder
eine gemeinsame Stromerfasseinheit (z.B. Amperemeter) vorgesehen
sein, die unter Verwendung der Auswahleinheit einem ausgewählten Biosensor-Feld
zugeschaltet wird, so dass in diesem Fall der elektrische Strom
durch das ausgewählte
Biosensor-Feld mittels der für
alle Biosensor-Felder gemeinsam vorgesehene Messeinheit erfasst
wird.
-
Alternativ kann die Detektionseinheit
für jeweils
eine Gruppe von Biosensor-Feldern eine der jeweiligen Gruppe zugehörige Messeinheit
aufweisen, wobei jede der Messeinheiten derart eingerichtet ist, dass
mit ihr an genau einem ausgewählten
Biosensor-Feld der zugehörigen
Gruppe das elektrische Detektionssignal erfassbar ist.
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Bezogen auf das Beispiel einer matrixförmigen Anordnung
von Biosensor-Feldern kann beispielsweise für jede Zeile von Biosensor-Feldern eine
gemeinsame Messeinheit (beispielsweise Stromerfasseinheit) vorgesehen
sein. In diesem Falle ist es möglich,
beispielsweise die ausgewählten
Biosensor-Felder einer Spalte zeitlich parallel auszulesen, indem
die Messeinheiten für
die in unterschiedlichen Zeilen angeordneten, ausgewählten Biosensor-Felder
jeweils separat das elektrische Auslesesignal erfassen.
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Ferner kann das erfindungsgemäße Biosensor-Array
eine Potentiostat-Einrichtung aufweisen, die derart eingerichtet
ist, dass mit ihr zumindest einem Teil der Biosensor-Felder ein
konstantes elektrisches Potential vorgebbar ist.
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Insbesondere kann die Potentiostat-Einrichtung
eine Referenzelektrode, eine Gegenelektrode und einen Operationsverstärker aufweisen,
wobei ein erster Eingang des Operationsverstärkers mit der Referenzelektrode,
ein zweiter Eingang des Operationsverstärkers mit einem Referenzpotential
(beispielsweise dem elektrischen Massepotential) und ein Ausgang
des Operationsverstärkers
mit der Gegenelektrode gekoppelt ist.
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Im Weiteren wird das erfindungsgemäße Verfahren
zum Betreiben des erfindungsgemäßen Biosensor-Arrays
beschrieben. Ausgestaltungen des Biosensor-Arrays gelten auch für das Verfahren
zum Betreiben des erfindungsgemäßen Biosensor-Arrays.
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Vorzugsweise wird für das mindestens
eine ausgewählte
Biosensor-Feld basierend auf dem Ansteuersignal und dem Detektionssignal
ermittelt, ob an dem mindestens einen ausgewählten Biosensor-Feld Sensorereignisse
erfolgt sind und/oder in welcher Quantität an dem mindestens einen ausgewählten Biosensor-Feld
Sensorereignisse erfolgt sind.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den Figuren dargestellt und werden im Weiteren näher erläutert.
-
Es zeigen:
-
1A, 1B eine Draufsicht und eine
Querschnittsansicht entlang der Schnittlinie I-I' einer Interdigitalelektroden-Anordnung
gemäß dem Stand
der Technik,
-
2A, 2B Querschnittsansichten
eines ersten Teilbereichs der in 1 gezeigten
Interdigitalelektroden-Anordnung zu unterschiedlichen Zeitpunkten
während
eines Verfahrens zum Betreiben der Interdigitalelektroden-Anordnung
gemäß dem Stand der
Technik,
-
3 eine
Querschnittsansicht eines zweiten Teilbereichs der in 1 gezeigten Interdigitalelektroden-Anordnung gemäß dem Stand
der Technik,
-
4 ein
Ersatzschaltbild des ersten Teilbereichs der Interdigitalelektroden-Anordnung
aus 1 gemäß dem Stand der Technik,
-
5A, 5B Ersatzschaltbilder des
ersten Teilbereichs der in 1 gezeigten
Interdigitalelektroden-Anordnung gemäß dem Stand der Technik,
-
6 ein
Biosensor-Array gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
-
7 ein
Biosensor-Array gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
-
8 ein
Ersatzschaltbild des in 7 gezeigten
Biosensor-Arrays,
-
9 ein
vereinfachtes Ersatzschaltbild des in 7 gezeigten
Biosensor-Arrays,
-
10 ein
Biosensor-Array gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
-
11 ein
Biosensor-Array gemäß einem vierten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
-
12 ein
Biosensor-Array gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
-
13 eine
schematische Draufsicht eines Kreuzungsbereichs von drei Signalleitungen
gemäß dem in 12 gezeigten Biosensor-Array.
-
In unterschiedlichen Ausführungsbeispielen sind
gleiche Komponenten mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Im Weiteren wird bezugnehmend auf 6 ein Biosensor-Array 600 gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
-
Das Biosensor-Array 600 weist
ein Silizium-Substrat 601 und vier Impedanz-Biosensor-Felder 602 auf,
die auf dem Silizium-Substrat 601 matrixförmig angeordnet
sind. Jedes der Impedanz-Biosensor-Felder 602 weist einen
ersten Anschluss 603 und einen zweiten Anschluss 604 auf.
Ferner enthält das
Biosensor-Array 600 zwei Ansteuerleitungen 605 und
zwei Detektionsleitungen 606, wobei die Ansteuerleitungen 605 von
den Detektionsleitungen 606 (insbesondere in Kreuzungsbereichen 610)
elektrisch isoliert sind. Jeweils der erste Anschluss 603 eines
jeden Impedanz-Biosensor-Felds 602 ist mit jeweils genau
einer der beiden Ansteuerleitungen 605 gekoppelt. Jeweils
der zweite Anschluss 604 eines jeden Impedanz-Biosensor-Felds 602 ist
mit genau einer der beiden Detektionsleitungen 606 gekoppelt. Mit
anderen Worten ist jeweils eine der beiden Ansteuerleitungen 605 für die in
der zugehörigen
Spalte angeordneten Impedanz-Biosensor-Felder 602 gemeinsam
vorgesehen. Dadurch sind insgesamt vier Signalleitungen 605, 606 erforderlich,
um die vier Impedanz-Biosensor-Felder 602 elektrisch
zu kontaktieren. Ferner enthält
das Biosensor-Array eine Ansteuereinheit 607 zum Bereitstellen
eines elektrischen Ansteuersignals und eine Detektionseinheit 608 zum
Erfassen eines aus dem elektrischen Ansteuersignal resultierenden
elektrischen Detektionssignals. Eine Auswahleinheit 609 ist
derart eingerichtet, dass sie die Ansteuereinheit 607 mit
der Ansteuerleitung 605 eines auszuwählenden Impedanz-Biosensor-Felds 602a und
die Detektionseinheit 608 mit der Detektionsleitung 606 des
auszuwählenden
Impedanz-Biosensor-Felds 602a koppelt, womit das Impedanz-Biosensor-Feld 602a ausgewählt wird. Mittels
der Auswahleinheit 609, die in 6 schematisch durch eine erste Schalteinrichtung 609a und eine
zweite Schalteinrichtung 609b symbolisiert ist, wird gemäß dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel
jeweils genau eines der Impedanz-Biosensor-Felder 602 ausgewählt, indem
die Auswahleinheit 609 das ausgewählte Biosensor-Feld, gemäß dem in 6 gezeigten Szenario das
Biosensor-Feld 602a, mit der Ansteuereinheit 607 und
mit der Detektionseinheit 608 derart koppelt, dass an das
ausgewählte
Impedanz-Biosensor-Feld 602a mittels der Ansteuereinheit 607 ein
elektrisches Ansteuersignal angelegt wird, und dass an dem ausgewählten Impedanz-Biosensor-Feld 602a mittels
der Detektionseinheit 608 ein aus dem elektrischen Ansteuersignal
resultierendes elektrisches Detektionssignal erfassbar ist. Bei
dem Biosensor-Array 600 kann mittels Umschaltens des Schalters
der ersten Schalteinrichtung 609a die Ansteuereinheit 607 mit
der gemäß 6 linken Ansteuerleitung 605 und/oder
mit der gemäß 6 rechten Ansteuerleitung 605 gekoppelt
werden. Ferner kann mittels der zweiten Schalteinrichtung 609b die
Detektionseinheit 608 mit der gemäß 6 oberen und/oder mit der gemäß 6 unteren Detektionsleitung
gekoppelt werden. Ferner kann mittels der Schalteinrichtungen 609a, 609b mindestens
eine Ansteuerleitung 605 auf elektrisches Massepotential 611 gebracht
sein, und/oder es kann mindestens eine Detektionsleitung 606 auf
elektrisches Massepotential 611 gebracht sein. Gemäß der Schalterstellungen
der Schalter der Schalteinrichtungen 609a, 609b in
dem in 6 gezeigten Betriebszustand
ist die rechte Ansteuerleitung 605 und ist die obere Detektionsleitung 606 auf
Massepotential 611.
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Es ist anzumerken, dass aufgrund
der Funktionalität
der Auswahleinheit 609 die Schalterstellung der ersten
und zweiten Schalteinrichtung 609a, 609b umgelegt
bzw. gesteuert werden kann.
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Gemäß dem in 6 gezeigten Szenario ist die Schalterstellung
der ersten Schalteinrichtung 609a so gewählt, dass
die Ansteuereinheit 607 den beiden gemäß 6 linken Impedanz-Biosensor-Feldern 602, 602a das
elektrische Ansteuersignal bereitstellt. Ferner ist gemäß dem in 6 gezeigten Szenario die
Schalterstellung der zweiten Schaltereinrichtung 609b derart
gewählt,
dass die Detektionseinheit 608 mit den beiden gemäß 6 unteren Impedanz-Biosensor-Feldern 602a, 602 gekoppelt
ist. Nur das ausgewählte
Impedanz-Biosensor-Feld 602a ist sowohl mit der Ansteuereinheit 607 als
auch mit der Detektionseinheit 608 gekoppelt und ist daher
ausgewählt.
Somit wird dem ausgewählten Impedanz-Biosensor-Feld 602a mittels
der Ansteuereinheit 607 das elektrische Ansteuersignal
bereitgestellt, und mittels der Detektionseinheit 608 wird
ein aus dem elektrischen Ansteuersignal resultierendes elektrisches
Detektionssignal des ausgewählten
Impedanz-Biosensor-Felds 602a detektiert.
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Gemäß dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung
sind die Biosensor-Felder als Impedanz-Biosensor-Felder realisiert. Insbesondere ist
jedes der Impedanz-Biosensor-Felder 602 ausgestaltet
wie die bezugnehmend auf 1A bis 5B beschriebene Interdigitalelektroden-Anordnung 100.
Der erste Anschluss 603 ist mit der ersten Elektrodenstruktur 102 gekoppelt,
und der zweite Anschluss 604 ist mit der zweiten Elektrodenstruktur 103 gekoppelt.
Das elektrische Ansteuersignal ist eine Wechselspannung, die von
der Ansteuereinheit 607 generiert und bereitgestellt wird.
Aufgrund dieser Wechselspannung wird ein Wechselstrom in dem ausgewählten Impedanz-Biosensor-Feld 602a generiert,
der mittels eines Amperemeters der Detektionseinheit 608 erfasst
wird. Aus den Werten der Wechselspannung und des Wechselstroms kann
der Wert der Impedanz bestimmt werden. Dieser ändert sich, wie oben beschrieben,
infolge eines Hybridisierungsereignisses an einem Impedanz-Biosensor-Feld 602 signifikant,
so dass mittels Erfassens des Werts der Impedanz vor und nach einem
Hybridisierungsereignis (d.h. vor bzw. nach Einfüllen eines möglicherweise
zu erfassende Partikel aufweisenden Analyten in das Biosensor-Array 600) das
Auftreten von Hybridisierungsereignissen qualitativ bzw. quantitativ
ermittelt werden kann.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf Fig. 7 ein Biosensor-Array 700 gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
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Bei dem Biosensor-Array 700 ist
eine Vielzahl von Impedanz-Biosensor-Feldern 602 matrixförmig auf
einem Silizium-Substrat 601 angeordnet. Das
Biosensor-Array 700 weist n Zeilen und m Spalten von matrixförmig angeordneten
Impedanz-Biosensor-Feldern 602 auf,
das heißt
m × n
Impedanz-Biosensor-Felder.
Ferner sind, wie in 7 gezeigt,
m Ansteuerleitungen 605 und n Detektionsleitungen 606 vorgesehen,
das heißt,
n + m Signalleitungen. Im Kreuzungsbereich jeweils einer Ansteuerleitung 605 mit
jeweils einer Detektionsleitung 606 ist jeweils ein als
Interdigitalelektroden-Anordnung ausgestaltetes Impedanz-Biosensor-Feld 602 angeordnet.
Der Ansteuer-Schaltkreis 607 weist eine Wechselspannungsquelle 701 und
einen weiteren Anschluss auf, an dem ein elektrisches Massepotential 702 bereitgestellt
ist. Die erste Schalteinrichtung 609a weist m erste Schalter 703 auf,
von denen jeder mit einer der Ansteuerleitungen 605 gekoppelt
ist. Eine Spalte von Impedanz-Biosensor-Feldern 602 wird
ausgewählt,
indem die Impedanz-Biosensor-Felder 602 der Spalte mit
der Wechselspannungsquelle 601 gekoppelt werden. Alle anderen Spalten
von Impedanz-Sensorfeldern 602 sind aufgrund entsprechend
gewählter
Schalterstellungen der ersten Schalter 703 mit dem elektrischen
Massepotential 702 gekoppelt, wie in 7 gezeigt. Gemäß dem in 7 gezeigten Szenario sind nur die Impedanz-Biosensor-Felder 602 in
der zweiten Spalte von links mit der Wechselspannungsquelle 701 gekoppelt.
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Die Detektionseinheit 608 weist
eine Stromerfasseinheit 704 auf, und ist ferner derart
eingerichtet, dass sie ein elektrisches Massepotential 702 bereitstellen
kann. Wie in
-
7 ferner
gezeigt, ist die Detektionseinheit 608 mittels der zweiten
Schalteinrichtung 609b mit den Detektionsleitungen 606 gekoppelt.
Zweite Schalter 705 befinden sind jeweils in solchen Schalterstellung,
dass mittels der zweiten Schalteinrichtung 609b genau eine
der Detektionsleitungen 606 mit der Stromerfasseinrichtung 704 gekoppelt
ist, wohingegen alle anderen Detektionsleitungen 606 auf elektrischem
Massepotential 702 sind. Gemäß dem in 7 gezeigten Szenario sind nur die Impedanz-Biosensor-Felder 602 in
der zweiten Reihe von oben mit der Stromerfasseinrichtung 704 gekoppelt.
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Somit ist gemäß dem in 7 gezeigten Szenario nur das in der zweiten
Zeile und der zweiten Spalte angeordnete Impedanz-Biosensor-Feld 602a ausgewählt. Gemäß dem in 7 gezeigten Szenario ist
mittels der Wechselspannungsquelle 701 an das Impedanz-Biosensor-Feld 602a eine
elektrische Wechselspannung angelegt. Daraus resultiert ein elektrischer
Wechselstrom, der von der Stromerfasseinrichtung 704 erfasst
wird. Ändert
sich infolge eines Hybridisierungsereignisses die Impedanz des Impedanz-Biosensor-Felds 602a,
so führt
dies zu einer Veränderung
des Werts des Wechselstroms, der von der Stromerfasseinrichtung 704 erfasst
wird. Dadurch kann ermittelt werden, ob an dem ausgewählten Impedanz-Biosensor-Feld 602a ein
Sensorereignis erfolgt ist oder nicht.
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Ferner weist das Biosensor-Array 700 eine Potentiostat-Einrichtung auf.
Diese ist aufgebaut aus einer Referenzelektrode 706 auf
dem Substrat 601, einer Gegenelektrode 707 auf
dem Substrat 701, und einem Operationsverstärker 708,
der außerhalb
des Chips ("Off-
Chip") angeordnet
ist. Ein nichtinvertierender Eingang 708a des Operationsverstärkers 708 ist
auf elektrischem Massepotential 702. Ein invertierender
Eingang 708b ist mit der Referenzelektrode 706 elektrisch
gekoppelt, und ein Ausgang 708c des Operationsverstärkers 708 ist
mit der Gegenelektrode 707 gekoppelt. Gemeinsam bilden
diese Komponenten eine Potentiostat-Schaltung. Obwohl bei Impedanzsensoren
bei sachgemäßem Betrieb
vermieden werden kann, dass unerwünschte elektrochemische Umsätze an den
Elektrodenstrukturen auftreten, kann die in 7 gezeigte Konfiguration vorteilhaft
genutzt werden, um einem Analyten, der in das Biosensor-Array 700 eingebracht
ist, ein stabiles elektrochemisches Potential niederohmig zuzuweisen
(vgl. [1] bis [4]). Die Konfiguration mit einer Potentiostat-Einrichtung ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn die Biosensor-Felder als Redox-Recycling-Sensoren
ausgeführt
sind.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 8 ein Ersatzschaltbild 800 des
in 7 gezeigten Biosensor-Arrays
beschrieben.
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In 8 sind
die als Interdigitalelektroden-Anordnung ausgestalteten Impedanz-Biosensor-Felder 602 schaltungstechnisch
durch eine Impedanz Z 801 (eine
komplexe Größe) ersetzt,
da die als Interdigitalelektroden-Anordnung ausgestalteten Impedanz-Biosensor-Felder 602 einen
ohmschen und einen kapazitiven Anteil der Impedanz enthalten.
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In 9 ist
ein vereinfachtes Ersatzschaltbild 900 des Biosensor-Arrays 700 gezeigt,
in dem die häufig
in guter Näherung
gültige
Approximation verwendet ist, dass bei der Impedanz Z von Impedanz-Biosensor-Feldern der kapazitive
Anteil dominant über
den ohmschen Anteil ist, so dass der ohmsche Anteil näherungsweise
vernachlässigbar
ist. Daher ist die Impedanz 801 aus 8 in 9 durch eine
Kapazität
C 901 angenähert.
Dies entspricht in der Darstellung von Fig.
5A, 5B der
Annahme, dass die parallel geschalteten Komponenten CM,
RM derartige Werte aufweisen, dass RM gegenüber
CM vernachlässigbar ist.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 10 ein Biosensor-Array 1000 gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
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Bei dem Biosensor-Array 1000 ist
abweichend von dem Biosensor-Array 700 für jede Spalte von
Impedanz-Biosensor-Feldern 602 eine
separate Wechselspannungsquelle 701 (V1, V2, ..., Vm-1,
Vm) bereitgestellt. Ferner ist abweichend von dem Biosensor-Array 700 bei
dem Biosensor-Array 1000 für jede Zeile von Impedanz-Biosensor-Feldern 602 eine separate
Stromerfasseinrichtung 704 (I1, I2, ..., In-1, In) bereitgestellt.
Jede der Wechselspannungsquellen 701 kann der zugehörigen Spalte
von Impedanz-Biosensor-Feldern 602 eine Wechselspannung bereitstellen,
wobei in einem bestimmten Betriebszustand jeweils nur eine der Wechselspannungsquellen V1,
V2...Vm-1, Vm eine Wechselspannung bereitstellt, wohingegen die
anderen der Spannungsquellen inaktiv sind. Mit anderen Worten sind
bis auf eine der Wechselspannungsquellen 701 alle anderen ausgeschaltet,
so dass alle bis auf eine der Ansteuerleitungen 605 auf
Massepotential 702 sind. Dieses Auswählen einer jeweils aktivierten
Spannungsquelle 701 erfolgt mittels der Auswähleinheit,
die gemäß dem in 10 gezeigten Ausführungsbeispiel
anschaulich einstöckig
mit der Ansteuereinheit ausgeführt
ist. Mit anderen Worten wird die beschriebene Funktionalität von der
Ansteuer-/Auswahl-Einheit 1001 wahrgenommen.
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Gemäß dem in 10 gezeigten Szenario sind alle in der
zweiten Spalte angeordneten Impedanz-Biosensor-Felder 602a ausgewählt, da
nur die Wechselspannungsquelle V2 eine Wechselspannung bereitstellt.
Dagegen sind die Wechselspannungsquellen V1, V3, V4...Vm-1, Vm deaktiviert,
so dass die zugehörigen
Ansteuerleitungen 605 auf elektrischem Massepotential 702 sind.
Beim Betrieb des Biosensor-Arrays 1000 liefern alle bis
auf genau eine Spannungsquelle (gemäß dem in 10 vorliegenden Szenario V2) elektrisches
Massepotential 701, wohingegen die Spannungsquelle V2 702 als Stimulus
für die
entsprechende Spalte von Impedanz Biosensor-Feldern 602a fungiert.
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Da jede Zeile mit einer separaten
Stromerfasseinrichtung 704 versehen ist, können bei
dem Biosensor-Array 1000 die Zeilen zeitlich parallel ausgelesen
werden. Beispielsweise kann mit der Stromerfasseinrichtung I1 das
ausgewählte
Impedanz-Biosensor-Feld 602a der
ersten Zeile ausgelesen werden, es kann zeitlich parallel mit der
Stromerfasseinrichtung I2 das ausgewählte Impedanz-Biosensor-Feld 602a der
zweiten Zeile ausgelesen werden, etc.
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Alternativ ist auch ein sequentieller
Lesebetrieb möglich.
In diesem Falle ist die Detektions-/Auswahl-Einheit 1002 derart
eingerichtet, dass sie auswählt,
welche der Stromerfasseinrichtungen I1, I2...In einen aus der Wechselspannung
(beispielsweise der Spannungsquelle V2) resultierenden Wechselstrom erfasst.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 11 ein Biosensor-Array 1100 gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
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Das Biosensor-Array 1100 weist
einen ersten Schaltungsblock 1101 und einen zweiten Schaltungsblock 1102 auf
sowie eine Eingabe-/Ausgabe-Schnittstelle 1103, die mit den beiden
Schaltungsblöcken 1102, 1103 gekoppelt
ist. An der Eingabe-/Ausgabe-Schnittstelle kann ein Sensorsignal
bereitgestellt sein, beispielsweise das elektrische Ansteuersignal
und das elektrische Detektionssignal.
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Das Biosensor-Array 1100 stellt
einen sogenannten aktiven Chip dar. Darunter wird ein Halbleiter-Substrat
verstanden, in das monolithisch Schaltkreise integriert sind, die
unterschiedliche Funktionen aufweisen können. Insbesondere sind die
Komponenten Spannungsquellen 701, Operationsverstärker 708 und
Teile der Auswähleinheit 709 in
dem ersten Schaltungsblock 1101 integriert, und es sind
andere Komponenten wie die Stromerfassungseinrichtung 704,
andere Teile der Auswahleinheit 609, etc. in dem zweiten Schaltungsblock 1102 integriert.
Ferner sind weitere Komponenten für die Signal-Vorverarbeitung und
Signal-Weiterverarbeitung
in den Schaltungsblöcken 1101, 1102 "On-Chip" realisiert. Ferner
weist der Chip des Biosensor-Arrays 1100 eine definierte, gemäß den Bedürfnissen
der jeweiligen Anwendung konfigurierte (z.B. digitale) Schnittstelle 1103 (I/O) auf.
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Die Verwendung der erfindungsgemäßen Architektur
auf aktiven Chips kann beispielsweise von Vorteil sein, wenn eine
große
Anzahl relativ kleinflächiger
Interdigitalstrukturen verwendet wird, deren Fläche es nicht mehr erlaubt,
unterhalb eines jeden Sensors eine aktive Schaltung zum Steuern
des jeweiligen Sensors zu realisieren. Ferner ergeben sich besondere
Vorteile, wenn die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit
der On-Chip realisierten Schaltungen sehr groß ist. Letzteres gilt insbesondere
dann, wenn die Fläche
eines Sensorelements maßgeblichen
Einfluss auf die Leistungsfähigkeit
(beispielsweise das Rauschen) hat.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 12 ein Biosensor-Array 1200 gemäß einem
fünften
Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
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Das Biosensor-Array 1200 ist
eine Anordnung von Impedanz-Biosensor-Feldern 602,
die als Dreiecksmatrix mit drei Verdrahtungsrichtungen vorgesehen
ist. Ferner ist eine gemeinsame Wechselspannungsquelle 701 als
Ansteuereinheit und eine gemeinsame Stromerfasseinrichtung 704 als
Detektionseinheit vorgesehen. Die Auswahleinheit 609 ist mittels
einer Vielzahl von Schaltern 1201 mit steuerbaren Schalterstellungen
symbolisiert. Die Schalterstellungen sind mittels der Auswahleinheit 609 steuerbar.
Ferner sind in 12 erste
Signalleitungen 1202, zweite Signalleitungen 1203 und
dritte Signalleitungen 1204 derart verlaufend angeordnet, dass
in (voneinander elektrisch isolierten) Kreuzungsbereichen der Signalleitungen 1202 bis 1204 sich diese
in 60°-Winkeln überkreuzen.
Insbesondere ist in 12 ein
ausgewähltes
Impedanz-Biosensor-Feld 602a gezeigt, das infolge der in 12 gezeigten Schalterstellungen
der Schalter 1201 ausgewählt ist. Ein erster Schalter 1201a ist
in einer derartigen Schalterstellung, dass der erste Anschluss 603 des
ausgewählten
Impedanz-Biosensor-Feldes 602a mit der Wechselspannungsquelle 701 gekoppelt
ist. Ferner ist ein zweiter Schalter 1201b in einer derartigen
Schalterstellung, dass der zweite Anschluss 604 des ausgewählten Impedanz-Biosensor-Feldes 602a mit
der Stromerfasseinrichtung 704 gekoppelt ist. Die Schalterstellungen
aller anderen Schalter 1200 sind derart, dass die an diese
anderen Schalter 1200 angrenzenden ersten, zweiten bzw.
dritten Signalleitungen 1202 bis 1204 auf elektrischem
Massepotential 702 sind. Mit anderen Worten ist gemäß dem in 12 gezeigten Szenario das
ausgewählte
Impedanz-Biosensor-Feld 602a das einzige der Impedanz-Biosensor-Felder 602,
das sowohl mit der Wechselspannungsquelle 701 als auch
mit der Stromerfasseinrichtung 704 gekoppelt ist. Gemäß dem in 12 gezeigten Szenario fungiert
die an das ausgewählte
Impedanz-Biosensor-Feld 602a angeschlossene
ersten Signalleitung 1202 als Ansteuerleitung 605,
die an das ausgewählte
Impedanz-Biosensor-Feld 602a angeschlossene
zweite Signalleitung 1203 fungiert als Detektionsleitung 606.
Jeder der Schalter 1201 weist drei Schalterstellungen auf, so
dass die jeweils zugehörige
Signalleitung 1202 bis 1204 wahlweise mit dem
elektrischen Massepotential 702, der Wechselspannungsquelle 701 oder
der Stromerfasseinrichtung 704 gekoppelt werden kann. Dadurch
ist eine unabhängige
Messung auf jeder Position der Impedanz-Biosensor-Felder 602 möglich.
-
Im Weiteren wird bezugnehmend auf 13 beschrieben, wie ein
Kreuzungsbereich 1205 zwischen einer der ersten Signalleitungen 1202,
einer der zweiten Signalleitungen 1203 und einer der dritten
Signalleitungen 1204 unter Verwendung von nur zwei Verdrahtungsebenen
realisiert sein kann.
-
Hierfür ist in 13 eine erste Metallisierungsebene 1300 und
ist eine zweite Metallisierungsebene 1301 in Draufsicht
gezeigt. Die erste Metallisierungsebene 1300 ist in einer
Richtung senkrecht zu der Papierebene von 13 gegenüber der zweiten Metallisierungsebene 1301 verschoben,
d.h. die Papierebene von 13 ist
parallel zu der Oberfläche
des Biosensor-Arrays 1200. In dem Kreuzungsbereich 1205 treffen
sich eine der ersten Signalleitungen 1202, die vollständig in
der ersten Metallisierungsebene 1300 vorgesehen ist, eine
der zweiten Signalleitungen 1203, die vollständig in
der zweiten Metallisierungsebene 1301 vorgesehen ist und
eine der dritten Signalleitungen 1204, die, wie in 13 gezeigt, zum Teil in
der ersten Metallisierungsebene 1300 und zu einem anderen
Teil in der zweiten Metallisierungsebene 1301 vorgesehen
ist. Um in dem Kreuzungsbereich 1205 eine elektrische Isolation
der Signalleitungen 1202 bis 1204 voneinander
zu ermöglichen,
ist die dritte Signalleitung 1204 in 13 in einen ersten Abschnitt 1204a,
einen zweiten Abschnitt 1204b und einen dritten Abschnitt 1204c aufgeteilt.
Der erste und der dritte Abschnitt 1204a, 1204c verlaufen
in der zweiten Metallisierungsebene 1301, wohingegen der
zweite Abschnitt 1204b in der ersten Metallisierungsebene 1300 verläuft. Mittels vertikaler
Kontaktierungselemente 1302, die senkrecht zu der Papierebene
von 13 verlaufend angeordnet
sind, ist der erste Abschnitt 1204 mit dem zweiten Abschnitt 1204b bzw.
der zweite Abschnitt 1204b mit dem dritten Abschnitt 1204c der
dritten Signalleitung 1204 gekoppelt. Dadurch ist unter
Verwendung von nur zwei Metallisierungsebenen ermöglicht,
dass drei Signalleitungen 1202 bis 1204 einander überkreuzen,
ohne dass die elektrische Isolation unterbrochen wird.
-
In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass
eine matrixförmige
Anordnung mit drei (oder mehr) Verdrahtungsrichtungen nicht notwendigerweise
mit drei (oder mehr) unabhängigen
Verdrahtungsebenen realisiert sein muss.
-
Zwei Verdrahtungsebenen sind in jedem
Falle hinreichend, wie in 13 schematisch
gezeigt.
-
In diesem Dokument sind folgende
Veröffentlichungen
zitiert:
- [1] WO 93/22678
- [2] DE 19610115
A1
- [3] US Patent Serial No. 60/007840
- [4] Peter Van Gerwen et al., "Nanoscaled Interdigitated Electrode
Arrays for Biochemical Sensors",
Proc. International Conference on Solid-State Sensors and Actuators
(Transducers '97),
S. 907–910,
1997
- [5] Hagleitner, C. et al. "A
Gas Detection System on a Single CMOS-Chip comprising capacity,
calorimetric, and mass sensitive microsensors", Proc. International Solid-State Circuit Conference
(ISSCC), S. 430, 2002
- [6] R. Thewes et al., "Sensor
Arrays for Fully Electronic DNA Detection on CMOS", Proc. Int. Solid-State Circuits
Conf. (ISSCC), p. 350, 2002
-
- 100
- Interdigitalelektroden-Anordnung
- 101
- Substrat
- 102
- erste
Elektrodenstruktur
- 103
- zweite
Elektrodenstruktur
- 104
- erster
Teilbereich
- 105
- zweiter
Teilbereich
- 200
- Fängermoleküle
- 201
- Analyt
- 202
- zu
erfassende Partikel
- 203
- Impedanz
- 300
- Feldlinien
- 301
- Symmetrielinien
- 302
- Bedeckungsbereich
- 400
- Ersatzschaltbild
- 401
- erste
Kapazität
- 402
- erster
ohmscher Widerstand
- 403
- zweite
Kapazität
- 404
- zweiter
ohmscher Widerstand
- 405
- dritte
Kapazität
- 406
- dritter
ohmscher Widerstand
- 500
- Ersatzschaltbild
- 501
- Amperemeter
- 502
- Wechselspannungsquelle
- 503
- Massepotential
- 510
- vereinfachtes
Ersatzschaltbild
- 511
- erste
effektive Kapazität
- 512
- erster
effektiver ohmscher Widerstand
- 600
- Sensor-Array
- 601
- Silizium-Substrat
- 602
- Impedanz-Biosensor-Felder
- 602a
- ausgewähltes Impedanz-Biosensor-Feld
- 603
- erster
Anschluss
- 604
- zweiter
Anschluss
- 605
- Ansteuerleitung
- 606
- Detektionsleitung
- 607
- Ansteuereinheit
- 608
- Detektionseinheit
- 609
- Auswahleinheit
- 609a
- erstes
Schalteinrichtung
- 609b
- zweite
Schalteinrichtung
- 610
- Kreuzungsbereiche
- 611
- Massepotential
- 700
- Sensor-Array
- 701
- Wechselspannungsquelle
- 702
- elektrisches
Massepotential
- 703
- erste
Schalter
- 704
- Stromerfasseinrichtung
- 705
- zweite
Schalter
- 706
- Referenzelektrode
- 707
- Gegenelektrode
- 708
- Operationsverstärker
- 708a
- nichtinvertierender
Eingang
- 708b
- invertierender
Eingang
- 708c
- Ausgang
- 800
- Ersatzschaltbild
- 801
- Impedanz
- 900
- vereinfachtes
Ersatzschaltbild
- 901
- Kapazität
- 1000
- Sensor-Array
- 1001
- Ansteuer-/Auswahl-Einheit
- 1002
- Detektions-/Auswahl-Einheit
- 1100
- Sensor-Array
- 1101
- erster
Schaltungsblock
- 1102
- zweiter
Schaltungsblock
- 1103
- Eingabe-/Ausgabe-Schnittstelle
- 1200
- Sensor-Array
- 1201
- Schalter
- 1201a
- erster
Schalter
- 1201b
- zweiter
Schalter
- 1202
- erste
Signalleitungen
- 1203
- zweite
Signalleitungen
- 1204
- dritte
Signalleitungen
- 1204a
- erster
Abschnitt
- 1204b
- zweiter
Abschnitt
- 1204c
- dritter
Abschnitt
- 1205
- Kreuzungsbereich
- 1300
- erste
Metallisierungsebene
- 1301
- zweite
Metallisierungsebene
- 1302
- vertikale
Kontaktierungselemente