DE102004025005A1 - Antriebsvorrichtung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für Kraftfahrzeuge, mit einem Antriebsaggregat, das über ein Differenzialgetriebe mit einem Doppelplanetenradsatz auf zwei Abtriebswellen wirkt, wobei das Außenrad das antreibende Element und der Planetenradträger und das Sonnenrad die auf die Abtriebswellen abtreibenden Elemente des Doppelplanetenradsatzes sind und wobei auf einer Abtriebswelle unter Zwischenschaltung eines Überlagerungsgetriebes zwei schlupfgesteuerte Kupplungen vorgesehen sind, die alternierend angesteuert das Abtriebsmoment von der einen Abtriebswelle zur anderen Abtriebswelle verlagern. Zur Erzielung einer baulich kompakten und fertigungstechnisch günstigen Konstruktion der Antriebsvorrichtung wird vorgeschlagen, dass das Überlagerungsgetriebe ein Vorgelege mit zwei Zahnradsätzen ist, von denen der eine Zahnradsatz ständig mit dem Außenrad des Doppelplanetenradsatzes verbunden ist, während der andere Zahnradsatz über die Kupplungen mit der einen Abtriebswelle oder dem abtreibenden Element der anderen Abtriebswelle kuppelbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für Kraftfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Eine derartige Antriebsvorrichtung zeigt beispielsweise die
US 59 10 064 A (vgl. insbesondere2 ), bei der ausgehend von einem Differenzial mit einem Doppelplanetenradsatz die Abtriebsmomente zu den angetriebenen Rädern des Kraftfahrzeuges verlagerbar sind, um fahrdynamische Vorteile zu erzielen. So kann beispielsweise bei definierten Haftungsbedingungen von den Rädern des Kraftfahrzeuges zur Fahrbahn am kurvenäußeren Rad mehr Antriebsmoment übertragen werden als am kurveninneren Rad, etc. Gleichzeitig kann dadurch die Agilität (Gierrate) des Kraftfahrzeuges beim Durchfahren von Kurven günstig beeinflusst werden. Zur Verlagerung des besagten Abtriebsmomentes ist auf der einen Abtriebswelle ein Überlagerungsgetriebe mit einem Vorgelege und zwei Kupplungen vorgesehen, die alternierend angesteuert Drehmoment von der einen zur anderen Abtriebswelle verlagern. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Antriebsvorrichtung der gattungsgemäßen Art vorzuschlagen, die bei vergleichbarer Funktion baulich und fertigungstechnisch günstiger ausgebildet ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung enthalten die weiteren Patentansprüche.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass das Überlagerungsgetriebe ein Vorgelege mit zwei Zahnradsätzen ist, von denen der eine Zahnradsatz ständig mit dem Außenrad des Doppelplanetenradsatzes verbunden ist und der andere Zahnradsatz über die Kupplungen mit der einen Abtriebswelle oder dem abtreibenden Element der anderen Abtriebswelle kuppelbar ist. Durch diese Merkmale gelingt es, eine durch weniger Zahneingriffe im Wirkungsgrad günstigere und baulich kompaktere Antriebsvorrichtung zu schaffen.
- Besonders vorteilhaft kann dabei das abtreibende Element der anderen Abtriebswelle der Planetenradträger des Doppelplanetenradsatzes sein, während die die Kupplungen aufnehmende Abtriebswelle mit dem Sonnenrad des Doppelplanetenradsatzes trieblich verbunden ist.
- Des weiteren können die zwei Kupplungen mit einem gemeinsamen Gehäuse auf der einen Abtriebswelle angeordnet sein, wobei das Gehäuse das korrespondierende Zahnrad des einen Zahnradsatzes des Vorgeleges trägt. Damit wird eine in axialer Richtung besonders kurz bauende und kompakte Konstruktion erreicht.
- Schließlich kann fertigungstechnisch günstig der Planetenradträger über eine Hohlwelle mit der einen Kupplung bzw. deren Kupplungslamellen trieblich verbunden sein, wobei der mit dem Außenrad ständig verbundene Zahnradsatz des Vorgeleges axial zwischen dem Außenrad des Doppelplanetenradsatzes und den Kupplungen positioniert ist. Auch diese Maßnahme ermöglicht eine besonders kompakte und baulich günstig in ein Differenzialgehäuse integrierbare Antriebsvorrichtung.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Die schematische Zeichnung zeigt in:
-
1 eine Antriebsvorrichtung für Kraftfahrzeuge, mit einem Differenzial mit einem Doppelplanetenradsatz und einem Überlagerungsgetriebe zum Verlagern des Abtriebsmomentes an den Abtriebswellen; -
2 die Antriebsvorrichtung nach1 , mit durch gestrichelte Linien dargestelltem, zusätzlichem Momentenverlauf auf die rechte Abtriebswelle; und -
3 die Antriebsvorrichtung nach1 , mit wiederum durch gestrichelte Linien dargestelltem, zusätzlichem Momentenverlauf auf die linke Abtriebswelle. - In der
1 ist mit10 ein Hinterachsdifferenzial für Kraftfahrzeuge als Blockschaltbild dargestellt, mit einer Eingangswelle12 und einem kegelförmigen Antriebsritzel14 , das ein Tellerrad16 antreibt. - Das Differenzial
10 ist als ein Doppelplanetenradsatz ausgebildet, mit einem innenverzahnten Außenrad18 als Eingangselement und einem Planetenradträger20 bzw. einem Sonnenrad22 als Ausgangselemente, die trieblich mit den Abtriebswellen24 ,26 verbunden sind. - Die Abtriebswellen
24 ,26 sind in nicht dargestellter Weise über Gelenkwellen mit den angetriebenen Hinterrädern des Kraftfahrzeuges verbunden, während die Eingangswelle12 über eine nicht dargestellte Kardanwelle von einem Antriebsaggregat mit z.B. einer Brennkraftmaschine und einem Geschwindigkeits-Wechselgetriebe angetrieben ist. - Der Planetenradträger
20 des Doppelplanetenradsatzes trägt drehbar gelagert radial äußere Planetenräder28 und radial innere Planetenräder30 , die miteinander kämmen, wobei die äußeren Planetenräder28 mit dem Außenrad18 und die inneren Planetenräder30 mit dem Sonnenrad22 in Eingriff sind. - Das Differenzial
10 bzw. der Doppelplanetenradsatz ist in der Übersetzung so ausgelegt, dass bei einem Antrieb über die Eingangswelle12 und gleich belasteten Hinterrädern über die Abtriebswellen24 ,26 jeweils 50% des Antriebsmomentes als Abtriebsmoment anliegen. - Auf der rechten Abtriebswelle
26 ist ein Überlagerungsgetriebe32 angeordnet, das sich im wesentlichen aus zwei Kupplungen K1 und K2 und einem Vorgelege34 zusammensetzt. - Das Vorgelege
34 weist eine in dem nicht dargestellten Differenzialgehäuse drehbar gelagerte Hohlwelle36 auf, auf der zwei Zahnräder38 ,40 fest angeordnet sind. Die Zahnräder38 ,40 kämmen mit Zahnrädern42 ,44 , die wie ersichtlich an dem Außenrad18 des Doppelplanetenradsatzes und an dem gemeinsamen Gehäuse46 der Kupplungen K1, K2 ausgebildet sind. - Die Übersetzung der Zahnradsätze
38 ,42 und40 ,44 ist unterschiedlich und zwar derart, dass bei einem angenommenen Gleichlauf (keine Ausgleichsfunktion des Differenziales10 ) zwischen den Abtriebswellen24 ,26 das Gehäuse46 der Kupplungen K1, K2 schneller dreht als die Abtriebswellen24 ,26 (Übersetzung ins Schnelle). - Die Kupplungslamellen
48 der Kupplung K1 sind über eine zur Abtriebswelle26 koaxiale Hohlwelle50 mit dem Planetenradträger20 und demzufolge mit der linken Abtriebswelle24 trieblich verbunden. - Ferner sind die Kupplungslamellen
52 der Kupplung K2 direkt mit der Abtriebswelle26 trieblich verbunden. Der Zahnradsatz38 ,42 liegt dabei in axialer Richtung zwischen dem Außenrad18 des Doppelplanetenradsatzes und den zwei Kupplungen K1, K2, während der zweite Zahnradsatz40 ,44 im wesentlichen in einer einheitlichen Rotationsebene mit den Kupplungen K1, K2 liegt. Das Überlagerungsgetriebe32 kann somit relativ dicht an den Doppelplanetenradsatz bzw. an das Differenzial10 heran gerückt sein. - Es versteht sich, dass die beschriebenen Wellen und Funktionsteile entsprechend drehbar in einem Differenzialgehäuse (nicht dargestellt) angeordnet und gelagert sind. Die Kupplungen K1, K2 können hydraulisch schlupfgesteuerte Lamellenkuppfungen sein, die über eine nicht dargestellte Druckmittelquelle und eine entsprechende elektronische Regelung mehr oder weniger alternierend geschlossen werden können. Außerhalb des Regelfalles mit entsprechender Abtriebsmomentenverlagerung sind beide Kupplungen K1, K2 geöffnet und das Überlagerungsgetriebe
32 inaktiv. - Soll gemäß
2 das Abtriebsmoment zur rechten Abtriebswelle26 verstärkt werden, so wird die Kupplung K2 angesteuert und überträgt aufgrund der höheren Drehzahl des Gehäuses46 relativ zur Abtriebswelle26 ein zusätzliches Abtriebsmoment. - Der Momentenfluss ist dabei gemäß den gestrichelt eingezeichneten Linien vom unmittelbar über die Eingangswelle
12 angetriebenen Außenrad18 über den Zahnradsatz42 ,38 und den Zahnradsatz40 ,44 auf das Gehäuse46 der Kupplung K2 und über die Kupplungslamellen52 auf die Abtriebswelle26 . Es versteht sich, dass sich andererseits das Abtriebsmoment an der linken Abtriebswelle24 um den gleichen Betrag vermindert. - Soll aufgrund fahrdynamischer Parameter wie Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges, anliegende Gierrate, Radschlupfwerte, etc. das Abtriebsmoment an der linken Abtriebswelle
24 entsprechend verstärkt werden, so wird die Kupplung K1 angesteuert. - Das zusätzliche Abtriebsmoment bzw. der Momentenfluss verläuft nunmehr gemäß den in der
3 eingezeichneten, gestrichelten Linien vom Außenrad18 des Doppelplanetenradsatzes über die Zahnradsätze38 ,42 und40 ,44 des Vorgeleges34 auf das Gehäuse46 der Kupplung K1 und von dort über die Kupplungslamellen48 und die Hohlwelle50 auf den Planetenradträger20 , der wie vorbeschrieben mit der linken Abtriebswelle24 trieblich verbunden ist. In dem Maße, in dem das Abtriebsmoment der Abtriebswelle24 verstärkt wird, vermindert sich das Abtriebsmoment an der rechten Abtriebswelle26 . - Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Gegebenenfalls kann das Überlagerungsgetriebe
32 auch auf der linken Abtriebswelle24 angeordnet und im Rahmen der Patentansprüche getriebetechnisch verknüpft sein. - Anstelle der Anwendung der Antriebsvorrichtung an der Hinterachse des Kraftfahrzeuges kann diese auch oder zusätzlich an der Vorderachse eingesetzt sein. Ferner kann das Differenzial auch ein Zwischenachsdifferenzial bei Allradantrieb des Kraftfahrzeuges (Längsdifferenzial) sein, wobei dann die besagten Abtriebswellen mit dem Vorderachsdifferenzial und dem Hinterachsdifferenzial trieblich verbunden sind und die Differenzial – Eingangswelle nicht an die Kardanwelle, sondern an eine Antriebswelle des Wechselgetriebes oder an eine Zwischenwelle (z. B. trans axle Prinzip) angeschlossen ist.
Claims (4)
- Antriebsvorrichtung für Kraftfahrzeuge, mit einem Antriebsaggregat, das über ein Differenzialgetriebe mit einem Doppelplanetenradsatz auf zwei Abtriebswellen wirkt, wobei das Außenrad das antreibende Element und der Planetenradträger und das Sonnenrad die auf die Abtriebswellen abtreibenden Elemente des Doppelplanetenradsatzes sind, und wobei auf einer Abtriebswelle unter Zwischenschaltung eines Überlagerungsgetriebes zwei schlupfgesteuerte Kupplungen vorgesehen sind, die alternierend angesteuert Abtriebsmoment von der einen Abtriebswelle zur anderen Abtriebswelle verlagern, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlagerungsgetriebe (
32 ) ein Vorgelege (34 ) mit zwei Zahnradsätzen (38 ,42 ,40 ,44 ) ist, von denen der eine Zahnradsatz (38 ,42 ) ständig mit dem Außenrad (18 ) des Doppelplanetenradsatzes verbunden ist und der andere Zahnradsatz (40 ,44 ) über die Kupplungen (K1, K2) mit der einen Abtriebswelle (26 ) oder dem abtreibenden Element (20 ,22 ) der anderen Abtriebswelle (24 ) kuppelbar ist. - Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das abtreibende Element der anderen Abtriebswelle (
24 ) der Planetenradträger (20 ) des Doppelplanetenradsatzes ist. - Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Kupplungen (K1, K2) mit einem gemeinsamen Gehäuse (
46 ) auf der einen Abtriebswelle (26 ) angeordnet sind, wobei das Gehäuse (46 ) das korrespondierende Zahnrad (44 ) des einen Zahnradsatzes (40 ,44 ) trägt. - Antriebsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Planetenradträger (
20 ) über eine Hohlwelle (50 ) mit der einen Kupplung (K1) bzw. den Kupplungslamellen (48 ) trieblich verbunden ist und dass der mit dem Außenrad (18 ) ständig verbundene Zahnradsatz (38 ,42 ) des Vorgeleges (34 ) axial zwischen dem Außenrad (18 ) des Doppelplanetenradsatzes und den Kupplungen (K1, K2) positioniert ist.
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