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Die
Erfindung betrifft ein Resektoskop der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art.
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Gattungsgemäße Resektoskope,
wie z.B in der
DE 39
17 583 C2 beschrieben, dienen seit Jahrzehnten als Standardgerät in der
Urologie und werden z.B. auch in der Gynäkologie eingesetzt. Mit dem von
Hand in Achsrichtung des Schaftrohres verstellbaren Schiebekörper wird
der Instrumententräger und
mit diesem das chirurgische Instrument in Achsrichtung verstellt.
Das chirurgische Instrument kann z.B. ein Messer sein, ist üblicherweise
aber eine hochfrequenzbeaufschlagte Elektrode, z.B. in Form der üblichen
Schneidschlinge. Im Schiebekörper
wird dazu das proximale Ende des Instrumententrägers nicht nur befestigt, sondern
auch elektrisch kontaktiert und mit einem vom Schiebekörper abgehenden Hochfrequenzkabel
verbunden, das an einen Hochfrequenzgenerator angeschlossen ist.
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Durch
die Hin- und Herbewegung des Schiebekörpers können mit dem Instrument in
Achsrichtung ausgeführte
Schneidbewegungen erzeugt werden, und zwar unter Beobachtung durch
die Optik.
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Bei üblicher
Ausbildung des Resektoskopes durchläuft die Optik die gesamte Länge des
Schaftrohres sowie den gesamten Verschiebeweg des Schiebekörpers, wobei
das proximale Ende der Optik im Bereich des proximalen Endes der
Schiebestange angeordnet ist. Da Optiken normalerweise eine vorgegebene
Länge haben
und der Schaft möglichst lang
sein soll, steht nur ein beschränkter
Verschiebeweg zur Verfügung.
Andererseits soll das chirurgische Instrument möglichst weit verstellbar sein.
Es folgt eine begrenzte Länge
des Schiebekörpers.
Dadurch ist die Länge
der Führungsflächen des
Schiebekörpers
begrenzt, wodurch Verkippungen und Verklemmungen des Schiebekörpers entstehen
können.
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Da
im Schiebekörper
der Instrumententräger elektrisch
kontaktiert wird, ist aus Sicherheitsgründen der Schiebekörper aus
elektrisch isolierendem Material ausgebildet. Außerdem muß bei der Reibung der Führungsflächen auf
der Führungsstange
die Materialpaarung beachtet werden, um günstige Gleiteigenschaften zu
erhalten. Es muß gewährleistet
sein, daß die
Bewegung des Instrumentes durch Handbetätigung des Schiebekörpers sehr
leicht und feinfühlig ist.
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Aus
diesen Gründen
hat sich im Stand der Technik eine Konstruktion durchgesetzt, bei
der der Schiebekörper
aus einem elektrisch isolierenden Kunststoff besteht, der günstige Gleiteigenschaften auf
dem Metall der Führungsstange
aufweist. Üblicherweise
besteht der Schiebekörper
aus PTFE. Dieses Material ist hochisolierend und hat günstige Reibeigenschaften
auf Metall. Allerdings ist das Material relativ weich, so daß die gewünschte Präzision der Führung nur
bei erheblicher Länge
des Schiebekörpers
erreicht werden kann.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, bei einem gattungsgemäßen Resektoskop
die konstruktiven Gestaltungsmöglichkeiten beim
Schiebekörper
zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
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Erfindungsgemäß werden
die Führungsflächen des
Schiebekörpers
von Hartmaterial gebildet, wobei die Führungsflächen und/oder die Oberfläche der
Führungsstange
mit einer dünnen
Diamantbeschichtung versehen ist. Diamantbeschichtungen sind heutzutage
kostengünstig
herstellbar und weisen hervorragende Gleiteigenschaften gegenüber anderen
Materialien und auch aufeinander auf. Die Schichten sind außerordentlich
dünn und
liegen in einem Dickenbereich, der weit unterhalb der feinmechanischen
Toleranzen bei Resektoskopen liegt. Mit der erfindungsgemäßen Konstruktion
lassen sich hochgenau lagernde Führungen
mit sehr guten Gleiteigenschaften erzielen, die eine äußerst präzise und feinfühlige Steuerung
des chirurgischen Instrumentes ermöglichen. Dies führt insbesondere
dazu, daß der
Schiebekörper
deutlich verkürzt
werden kann mit der Möglichkeit,
entsprechend, bei gleichbleibender Länge der Optik, das Schaftrohr
zu verlängern.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 ist der Schiebekörper mit
einer Metallhülse
auf der Führungsstange
gelagert. Dadurch ergibt sich eine hochpräzise Führung auch bei kurzer Führungslänge. Der
Schiebekörper
selbst kann aus beliebigem Material, z.B. geeignetem Spritzguß-Kunststoff,
bestehen, der die Metallhülse
umformt.
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Der
Schiebekörper
kann auch einstückig
aus für
die Führung
geeignetem Hartmaterial mit entsprechenden Isoliereigenschaften
ausgebildet sein, wie beispielsweise aus Keramik, die ebenfalls
mit Diamant beschichtbar ist. Vorzugsweise sind jedoch die Merkmale
des Anspruches 3 vorgesehen, wonach der Schiebekörper aus Hartkunststoff besteht.
Geeignet dafür
ist insbesondere PEEK (PolyEtherEtherKeton), ein vor allem auch
wegen seiner Temperaturbeständigkeit
im medizinischen Bereich gern verwendeter Kunststoff, der elektrisch
hochisolierend und mit Diamant beschichtbar ist.
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In
der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Resektoskopes,
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2 einen
Schnitt nach Linie 2 – 2
in 1 und
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3 in
Ansicht der 2 eine alternative Ausführungsform
der Schiebeführung.
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In
den 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes Resektoskop 1 dargestellt,
das insbesondere in der Urologie und auch in der Gynäkologie
verwendbar ist. Es weist ein langgestrecktes Schaftrohr 2 auf,
das an seinem proximalen Ende mit nicht dargestellten Mitteln an
einem Hauptkörper 3 abnehmbar
befestigt ist. Es weist dort üblicherweise
nicht dargestellte Spülanschlüsse auf,
um Spülflüssigkeit zu- und abzuführen.
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Proximal
jenseits des Hauptkörpers 3 ist
parallel zur Achse des Schaftrohres 2 eine Führungsstange 4 aus
Metall angeordnet, die in üblicher
Ausführung
als Führungsrohr
ausgebildet ist. Die Führungsstange 4 ist
im Hauptkörper 3 befestigt
und durchläuft
diesen bis zu ihrem distalen Ende 5, das kurz vor dem distalen
Ende 6 des Schaftrohres 2 liegt. Am proximalen
Ende trägt
die Führungsstange 4 eine
Endplatte 7.
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Durch
die als Rohr ausgebildete Führungsstange 4 ist
vom proximalen Ende her über
die gesamte Länge
eine Optik 8 einschiebbar, die an ihrem proximalen Ende
das dargestellte übliche
Okular 9, einen Kameraanschluß oder dergleichen aufweist.
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Parallel
zur Optik 8 verläuft
durch das Schaftrohr 2 ein langgestreckter stabförmiger Instrumententräger 10,
der längsverschiebbar
den Hauptkörper 3 durchläuft und
an seinem distalen Ende ein chirurgisches Instrument trägt, das
im Ausführungsbeispiel als
Schneidschlinge 11 ausgebildet ist.
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Auf
der Führungsstange 4 ist
in Achsrichtung verschiebbar ein Schiebekörper 12 gelagert,
der in üblicher
Weise zur federnden Rückstellung
bei Nichtbetätigung über einen
Federbügel 13 mit
der Endplatte 7 verbunden ist. In anderer Ausführung kann
er auch mit einem ähnlichen
Federbügel
mit dem Hauptkörper 3 verbunden
sein. Der Federbügel 13 dient
nicht nur der Federrückstellung,
sondern auch der Sicherung der Drehlage des Schiebekörpers 12 um
die Führungsstange 4.
An Stelle des Federbügels 13 kann
auch eine andere Federkonstruktionen, z.B. eine Gelenkbrücke mit ähnlichen
drehsichernden Eigenschaften verwendet werden.
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Die
Längsverstellung
des Schiebekörpers 12 gegen
die Kraft des Federbügels 13 erfolgt
mittels Fingerangriffstücken,
und zwar im Ausführungsbeispiel,
wie dargestellt, mit einem Griffstück 14 am Schiebekörper 12,
an dem mit dem Zeigefinger angefaßt werden kann und mit einem
Daumenring 15 an der Endplatte 7.
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Das
proximale Ende des Instrumententrägers 10 ist in die
in 2 ersichtliche Bohrung 16 im Schiebekörper 12 einsteckbar
und wird in eingesteckter Lage mit einer Klemmeinrichtung befestigt, die
im Ausführungsbeispiel
mit einem Knopf 17 dargestellt ist. Dieser kann beispielsweise
als Drehknopf eine Klemmschraube betätigen oder als Druckknopf einen
Federklemm-Mechanismus.
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In
nicht dargestellter Weise ist innerhalb des Schiebekörpers 12 auch
eine elektrische Kontaktiereinrichtung vorgesehen, die einen im
Instrumententräger 10 verlaufenden,
an die Schneidschlinge 11 angeschlossenen elektrischen
Leiter kontaktiert und mit einem Stecker 18 am Schiebekörper 12 elektrisch verbindet,
an den ein Hachfrequenzkabel zum Anschluß an einen Hochfrequenzgenerator
anschließbar
ist.
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Aus
Gründen
der optisch-technischen Konstruktion der Optik 8 und unter
anderem auch aus Gründen
der Kompatibilität
der Optik 8 mit anderen Instrumenten, für die sie verwendbar sein soll,
ist die Länge
der Optik 8 vorgegeben. Der Weg, über den der Schiebekörper 12 verschiebbar
ist, ergibt sich aus dem freien Abstand zwischen dem Hauptkörper 3 und
der Endplatte 7 abzüglich
der Länge
des Schiebekörpers 12.
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Für die Operationen,
die mit dem Resektoskop 1 ausgeführt werden, ist es günstig, wenn
einerseits die freie Länge
des Schaftrohres 2 möglichst groß und andererseits
auch der Weg, über
den die Schneidschlinge 11 in Achsrichtung verstellbar
ist, möglich
groß ist.
Daher sollte der Schiebekörper 12 möglichst
kurz sein, um einen guten Kompromiß zu sichern.
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Bei
bekannten Instrumenten besteht der Schiebekörper 12 einstückig aus
relativ weichem Kunststoffmaterial, mit dem bei kurzer Länge des Schiebekörpers 12 eine
ausreichende Führung
auf der Führungsstange 4 nicht
mehr gewährleistet
ist. Beim Schieben kann es zum Klemmen kommen, wodurch die exakte
Steuerung der Schneidschlinge 11 beeinträchtigt wird.
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Um
dein abzuhelfen, ist bei der in den 1 und 2 dargestellten
Konstruktion im Schiebekörper 12 eine
Metallhülse 19 gelagert,
die mit enger Passung auf der Führungsstange 4 gleitet.
Dies würde
normalerweise sehr schlechte Reibeigenschaften ergeben. Daher ist
erfindungsgemäß entweder
die Außenoberfläche der
Führungsstange 4 oder
die Innenoberfläche
der Metallhülse 19 mit
einer dünnen Diamantbeschichtung
versehen. Es können
auch beide Flächen
mit Diamant beschichtet sein.
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Eine
Diamantbeschichtung weist außerordentlich
günstige
Gleiteigenschaften auf. Bei sehr exakter Passung der Metallhülse 19 auf
der Führungsstange 4 ergibt
sich eine sehr leichte, völlig
störungsfreie
Verschiebbarkeit. Durch die exakte Passung wird klemmfreie Verschiebbarkeit
auch bei kurzer Länge
der Metallhülse 19 und
des Schiebekörpers 12 ermöglicht.
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Wenn
die Metallhülse 19 innen
mit Diamant beschichtet sein soll, so kann die Anbringung der Schicht
auf der Innenfläche
einer relativ engen Hülse Schwierigkeiten
bereiten.
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3 zeigt
eine alternative Ausführungsform,
bei der in einer im Durchmesser größeren Bohrung 20 des
Schiebekörpers 12 am
Umfang vier über die
Länge der
Bohrung 20 erstreckte Gleitstücke 21 eingelassen
sind, die mit entsprechend geformten Führungsflächen auf der Führungsstange 4 laufen. Die
Gleitstücke 21 können unkompliziert
auf den Führungsflächen beschichtet
und anschließend
z.B. durch Verguß in
dem Kunststoffmaterial des Schiebekörpers 12 eingebettet
werden.
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Bei
Verwendung der Metallhülse 19 oder
der Gleitstücke 21 kann
der Schiebekörper 12 aus
beliebigem Material ausgebildet sein, z.B. aus gut spritzbarem Kunststoffmaterial,
das aus Gründen
der elektrischen Sicherheit über
ausreichende elektrische Isolationsfähigkeiten und gute Verarbeitbarkeit
verfügt.
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Alternativ
kann in nicht dargestellter Weise der Schiebekörper 12 vollständig aus
geeignetem Hartmaterial bestehen, das mit einer Bohrung unmittelbar
auf der Führungsstange 4 läuft. Dabei
kann der Schiebekörper 12 z.B.
aus geeignetem Keramikmaterial bestehen oder aus geeignet hartem
Kunststoffmaterial. Sowohl Keramiken als auch Kunststoffe lassen
sich innerhalb der Führungsbohrung
mit einer Diamantbeschichtung versehen. Bei der Ausführungsform
der 2 kann auch anstelle der Metallhülse 19 eine
entsprechende Hülse
aus anderem geeignetem Hartmaterial, wie z.B. Keramik oder Hartkunststoff, verwendet
werden.
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Im
dargestellten Ausführungsfall
läuft der Schiebekörper 12 auf
einer einzigen Führungsstange 4.
In nicht dargestellter Weise kann er auch z.B. auf zwei parallelen
Führungsstangen
laufen, um seine Drehsicherung zu verbessern. Dabei können die Gleiteigenschaften
auf beiden Führungsstangen
in derselben Weise verbessert werden, wie oben hinsichtlich der
Führung
auf der Führungsstange 4 erläutert.