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Die
Erfindung betrifft eine Passagiersauerstoffmaske mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
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Nach
einem Dekompressionsvorfall an Bord eines Passagierflugzeugs kann
der sich diesem Dekompressionsvorfall anschließende Flug je nach Flugroute
mehrere Stunden dauern. Wenn das Flugzeug nach dem Dekompressionsfall,
so wie es üblicherweise
sicherheitstechnisch vorgesehen ist, auf eine Höhe absinkt, in welcher die
normale Atmung ohne zusätzliche
Sauerstoffzufuhr möglich
ist, wird der Treibstoffverbrauch und somit der vorsorglich mitzuführende Treibstoffvorrat
erheblich sein, was die zu befördernde
Nutzlast mindert. Aus diesem Grunde strebt man an, für den Dekompressionsfall nur
bis auf eine mittlere Höhe
abzusinken, in der der Treibstoffverbrauch noch erträglich ist
und stattdessen für
den Rest des Fluges eine zusätzliche
Sauerstoffzufuhr über
die Passagiersauerstoffmasken zu gewährleisten.
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Für diesen
Einsatz der Passagiersauerstoffmaske über mehrere Stunden sind die
Abdichtung zwischen dem Maskenkörper
und dem Gesicht des Benutzers sowie die Fixierung der Passagiersauerstoffmaske
mittels der gebräuchlichen
Gummihaltebänder
bei bekannten Sauerstoffmasken nur bedingt geeignet.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Passagiersauerstoffmaske zu schaffen, die eine zuverlässige Sauerstoffversorgung,
verbunden mit hohem Tragekomfort auch über längere Zeit gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
in Anspruch 1 aufgeführten
Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Passagiersauerstoffmaske
weist einen Maskenkörper
auf, dessen offene Seite mit Dichtmitteln zur formbündigen und
dichten Anlage des Maskenkörpers
an dem Gesicht des Benutzers versehen ist.
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Der
Maskenkörper
einer Passagiersauerstoffmaske ist vorzugsweise rotationssymmetrisch
in Form eines Kegelstumpfes ausgebildet. Eine offene Seite dieses
Maskenkörpers
bildet eine Atemöffnung, die
der Passagier im Anwendungsfall über
die Körperöffnungen
Mund und Nase anlegt. Aufgrund des kreisförmigen Öffnungsquerschnitts sowie der
unebenen Topographie des Gesichts des Benutzers, entstehen bei einem
normalen Maskenkörper
Bereiche, an denen die Atemöffnung
nicht dicht an dem Gesicht anschließt. Zur Vermeidung dieser Undichtigkeiten weist
die erfindungsgemäße Passagiersauerstoffmaske
an der offenen Seite des Maskenkörpers Dichtmittel
auf. Diese können
sowohl durch eine konstruktive Gestaltung der Atemöffnung realisiert
werden als auch oder zusätzlich
durch Dichtungsmittel ermöglicht
werden, die an dem offenen Rand des Maskenkörpers angeordnet sind und sich
der Gesichtskontur anpassen.
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Bevorzugt
weist die offene Seite des Maskenkörpers eine Mehrfachdichtlippe
auf. Hierzu ist die offene Seite des Maskenkörpers in Form mehrerer flexibler
Wülste
ausgebildet. Beim Anlegen der Passagiersauerstoffmaske passen sich
diese Dichtlippen an die Gesichtskontur an und dichten den Kontaktbereich
zwischen Maskenkörper
und Gesicht ab. Die Anordnung von mehreren Dichtlippen erhöht die Sicherheit,
dass der Maskenkörper
dicht an dem Gesicht anliegt.
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Zweckmäßigerweise
ist die Mehrfachlippe durch zumindest zwei in radialer Richtung
des Maskenkörpers
nebeneinander angeordnete umlaufende Dichtlippen gebildet. Auf diese
Weise bilden die Dichtlippen an der offenen Seite des Maskenkörpers mehrere
zueinander konzentrisch verlaufende Wülste. Diese Wülste können zum
einen radial nach innen angeordnet sein, so dass sie sich quer zur
Längsachse
des Maskenkörpers
erstrecken, zum anderen können
sie in radialer Richtung von der Längsachse des Maskenkörpers weg
nach Außen
gerichtet sein. Des Weiteren ist es möglich, dass eine Dichtlippe
vom eigentlichen Maskenkörper
nach innen und eine zweite Dichtlippe nach Außen ragt.
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Vorteilhaft
ist der Maskenkörper
an seiner offenen Seite mit einer treibmittelhaltigen, CO2- und/oder feuchtigkeitshärtenden
Reaktionsmasse versehen. Die Reaktionsmasse ist umfänglich an
der offenen Seite des Maskenkörpers
verteilt angeordnet. Nach einer Aktivierung schäumt die Reaktionsmasse auf
und verschließt
den Bereich zwischen Maskenkörper
und Gesicht. Nach dem Aushärten des
Schaums, ist die Schnittstelle Maskenkörper/Gesicht durch die Reaktionsmasse
dicht und formbündig
abgeschlossen und dem Benutzer steht somit eine individuell angepasste
Passagiersauerstoffmaske zur Verfügung. Aufgrund des Kontakts
mit dem Gesicht, besteht die Reaktionsmasse vorteilhafterweise aus
hautverträglichen
Substanzen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
weist der Maskenkörper
an seiner offenen Seite einen umlaufenden Schlauch auf. Dieser ist
mit einer form- und oder volumenänderbaren
Reaktionsmasse gefüllt.
Der Schlauch kann beispielsweise an einem Maskenkörper, der
an seiner offenen Seite eine Mehrfachdichtlippe aufweist, in den
ringförmigen Zwischenraum
zwischen zwei nebeneinander liegenden Dichtlippen angeordnet sein.
Die in dem Schlauch befindlichen Reaktionsmasse ändert nach einer Aktivierung
an dem Gesicht eines Benutzers anliegend ihre Form und/oder ihr
Volumen, so dass sich der gefüllte
Schlauch der Gesichtskontur anpasst. Nach dem Aushärten weist
der Maskenkörper an
seiner offenen Seite eine Dichtung auf, deren Form exakt mit der
Form des Gesichtes korrespondiert und den Maskenkörper dicht
gegen das Gesicht abdichtet.
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In
einer weiteren Ausführung
ist die Reaktionsmasse zwischen den Dichtlippen vorgesehen. Dabei
ist die Reaktionsmasse in dem Zwischenraum zwischen zwei benachbarten
Dichtlippen angeordnet und wird bevorzugt vor dem Benutzen der Passagiersauerstoffmaske
durch eine Schutzfolie vor der Umgebungsatmosphäre geschützt. Nach dem Abziehen der
Schutzfolie und dem Anlegen des Maskenkörpers an das Gesicht, schäumt die
Reaktionsmasse auf und dichtet den Maskenkörper wie oben beschrieben gegenüber dem
Gesicht ab. Der Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Dichtlippen bildet
ein geeignetes Reservoir zum Aufbewahren der Reaktionsmasse vor
dem Benutzen.
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Um
die Passagiersauerstoffmaske ohne ein Gummihalteband über einen
längeren
Zeitraum am Gesicht des Benutzers befestigen zu können, weist ein
Umfangsbereich der offenen Seite des Maskenkörpers eine mindestens abschnittsweise,
vorzugsweise umlaufende Klebefläche
auf. Diese Klebefläche
kann sowohl durch eine Beschichtung mit einem Klebstoff als auch
durch im Öffnungsbereich
des Maskenkörpers
angeordnete Klebestreifen realisiert werden. Die verwendeten Klebstoffe
bzw. Klebestreifen sind so ausgebildet, dass sie auch bei längeren Tragezeiten
eine Hautverträglichkeit
garantieren. Ferner dürfen
sie auch nach mehrmaligem An- und Ablegen der Sauerstoffmaske ihre
Klebwirkung nicht verlieren.
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Diese
Klebfläche
kann auch zusätzlich
zu einem Gummihalteband vorgesehen sein und erhöht dann die Abdichtung zwischen
Maskenkörper
und Gesichtshaut.
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Zum
Schutz einer an der offenen Seite des Maskenkörpers angeordneten Klebefläche bzw.
Reaktionsmasse weist die Passagiersauerstoffmaske zweckmäßigerweise
an der offenen Seite des Maskenkörpers
eine Folienabdeckung auf. Diese Folienabdeckung kann aus einem Schutzpapier
oder Schutzgewebe, ähnlich
der Verwendung bei Pflastern bestehen. Die Folienabdeckung bedeckt
den gesamten Öffnungsbereich
des Maskenkörpers.
Es ist aber auch möglich,
die Folienabdeckung ringförmig zu
gestalten, so dass nur die zu schützenden Klebeflächen bzw.
Reaktionsmassen von der Schutzfolie bedeckt werden. An der Folienabdeckung
ist zweckmäßigerweise
eine Abziehlasche vorgesehen, mit der der Passagier die Folienabdeckung
im Falle einer Maskenanwendung schnell und unkompliziert abziehen
kann.
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Die
erfindungsgemäße Passagiersauerstoffmaske
ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert.
Dabei zeigen
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1 eine
Prinzipzeichnung einer Passagiersauerstoffmaske mit einer Folienabdeckung
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2 eine
Prinzipskizze einer Passagiersauerstoffmaske mit einer Dichtlippe,
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3 eine
Prinzipskizze einer Passagiersauerstoffmaske mit einer Dichtlippe,
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4 eine
Prinzipskizze einer Passagiersauerstoffmaske mit einer Merfachdichtlippe,
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5 eine
Prinzipskizze einer Passagiersauerstoffmaske wie in 4 mit
einem zwischen den Dichtlippen angeordneten Schlauch und
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6 eine
Prinzipskizze einer Passagiersauerstoffmaske wie in 4 mit
einer zwischen den Dichtlippen vorgesehenen Reaktionsmasse.
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Die
in den Figuren dargestellten Passagiersauerstoffmasken 2 weisen
einen im Wesentlichen kegelstumpfförmigen Maskenkörper 4 auf,
der aus einem flexiblen Kunststoff gebildet ist. Der Maskenkörper 4 besitzt
eine geschlossene Seite 6, an der die in den Figuren nicht
dargestellte Sauerstoffversorgung angeordnet ist. Eine von der geschlossenen
Seite 6 beabstandete zweite Seite 8 des Maskenkörpers 4 ist offen
als Atemöffnung
ausgebildet.
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1 zeigt
eine Passagiersauerstoffmaske 2 mit einem kegelstumpfförmigen Maskenkörper 4. An
der inneren Mantelfläche
des Maskenkörpers 4 ist im
Bereich der offenen Seite 8 ein Klebestreifen 10 angeordnet.
Dieser Klebestreifen 10 erstreckt sich ringförmig über den
gesamten Umfang der inneren Mantelfläche des Maskenkörpers 4.
Der Klebestreifen 10 dient dazu, die Passagiersauerstoffmaske 2 im
Falle eines Maskeneinsatzes gegebenenfalls über mehrere Stunden an dem
Gesicht des Benutzers zusätzlich
zu fixieren und abzudichten.
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Um
den Klebestreifen 10 vor Austrocknung oder Verschmutzung
zu schützen,
ist er von einer Folienabdeckung 12 abgedeckt. Die Folienabdeckung 12 kann,
wie dargestellt, den Klebestreifen 10 ringförmig abdecken,
oder auch über
der gesamten offenen Seite 8 des Maskenkörpers 4 angeordnet
sein. Als Material für
die Folienabdeckung 12 kann beispielsweise Schutzpapier
oder Schutzgewebe eingesetzt wer den, wie es auch bei medizinischen
Pflastern Verwendung findet. Ähnlich
diesen, weist die Folienabdeckung 12 eine Abziehlasche 14 zum
schnellen und unkomplizierten Entfernen der Folienabdeckung 12 auf.
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Bei
der in 2 dargestellten Passagiersauerstoffmaske 2 ist
der kegelstumpfförmige
Maskenkörper 4 im
Bereich der offenen Seite 8 in Richtung der Längsachse 5 des
Maskenkörpers
nach Innen gekrümmt
und bildet so eine Dichtlippe 16. Wie der gesamte Maskenkörper 4 ist
auch die Dichtlippe 16 aus einem elastischen Kunststoff
ausgebildet und kann sich so der Gesichtsform des Benutzers anpassen,
so dass die Passagiersauerstoffmaske 2 dicht und formbündig an
dem Gesicht anliegt. In dem nach innen gewölbten Abschnitt der Dichtlippe 16 ist
eine nicht dargestellte Klebefläche
angeordnet, mit der die Passagiersauerstoffmaske 2 an dem
Gesicht des Benutzers fixierbar ist. Auch diese Klebefläche wird
von einer Folienabdeckung 12 mit einer Abziehlasche 14 geschützt.
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Die
in 3 dargestellte Passagiersauerstoffmaske 2 weist
an der offenen Seite 8 des Maskenkörpers 4 eine Dichtlippe 18 auf,
die in eine von der Längsachse 5 des
Maskenkörpers 4 abgewandte Richtung
nach Außen
gewölbt
ist. Hierdurch wird der Kontaktbereich des Maskenkörpers mit
dem Gesicht vergrößert. Eine
in diesem Kontaktbereich an der Dichtlippe 18 vorgesehene
Klebefläche
(nicht dargestellt) wird durch eine Folienabdeckung 12 mit
einer Abziehlasche 14 abgedeckt.
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In 4 ist
eine Passagiersauerstoffmaske 2 dargestellt, die an der
offenen Seite 8 des Maskenkörpers 4 eine erste
Dichtlippe 20 und eine zweite Dichtlippe 22 aufweist.
Die Dichtlippen 20 und 22 sind zur Längsachse 5 des
Maskenkörpers 4 hin
gerichtet und zueinander konzentrisch. Die Anordnung von zwei oder
mehreren nebeneinander liegenden Dichtlippen ermöglicht eine besonders dichte
Anbindung der Passagiersauerstoffmaske 2 an das Gesicht
des Benutzers.
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5 zeigt
die in 4 dargestellte Passagiersauerstoffmaske 2 mit
den zwei nebeneinander angeordneten Dichtlippen 20 und 22.
In dieser Ausführungsform
des Maskenkörpers 4 ist
in dem Zwischenraum zwischen der ersten Dichtlippe 20 und der
zweiten Dichtlippe 22 ein Schlauch 24 angeordnet.
Der Schlauch 24 beinhaltet eine form- und/oder volumenänderbare
Reaktionsmasse, die sich durch den Hautkontakt beim Aufsetzen der
Passagiersauerstoffmaske 2 der Gesichtskontur des Benutzers
anpasst und dem Zwischenraum zwischen Gesicht und Maskenkörper 4 formbündig und
dicht abschließt. Dazu
besteht der Schlauch 24 bevorzugt aus einem flexiblen und
dehnbaren Material. Zum Fixieren des Schlauchs 24 in den
Zwischenraum zwischen der Dichtlippe 20 und der Dichtlippe 22 kann
dieser in den Zwischenraum eingeklebt werden oder aber bei geeigneter
Gestaltung des Zwischenraums in diesen eingeklemmt oder stoffschlüssig eingegliedert
werden.
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Die
in 6 dargestellte Passagiersauerstoffmaske 2 weist
auch die in 4 dargestellten zwei nebeneinander
liegende Dichtlippen 20 und 22 aufweisende Ausgestaltung
des Maskenkörpers 4 auf.
In dieser Ausführungsform
ist in dem Zwischenraum zwischen der ersten Dichtlippe 20 und
der zweiten Dichtlippe 22 eine Reaktionsmasse 26 deponiert. Bei
dieser Reaktionsmasse 26 handelt es sich um einen hautverträglichen
Dichtschaum, der CO2 und/oder feuchtigkeitshärtend ist.
Die Aushärtung der
Reaktionsmasse 26 erfolgt nach dem Anlegen auf dem Gesicht
des Benutzers, so dass die Reaktionsmasse 26 eine zur Gesichtskontur
komplementäre
Abdichtung erzeugt. Um die Reaktionsmasse 26 vor dem Gebrauch
der Sauerstoffmaske zu schützen, wird
sie zweckmäßigerweise
durch eine nicht dargestellte Folienabdeckung abgedeckt, die ähnlich der oben
beschriebenen Folienabdeckung 12 ausgebildet ist.
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Die
vorstehend nur beispielhaft beschriebenen Dichtmaßnahmen
können
sowohl für
sich allein als auch in beliebiger Kombination zur Erhöhung der Dichtwirkung
eingesetzt werden. So können
beispielsweise auch bei einer Doppeldichtlippe wie sie in den Ausführungsbeispielen
nach den 4 bis 6 dargestellt
ist, zusätzlich
an einer, oder auch an beiden Dichtlippen Klebeflächen vorgesehen
sein. Andererseits kann die Reaktionsmasse 26 auch in Form
einer einfachen Dichtlippe, wie sie beispielhaft in 3 dargestellt
ist, ausgebildet sein.
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- 2
- Passagiersauerstoffmaske
- 4
- Maskenkörper
- 5
- Längsachse
- 6
- Seite
- 8
- Seite
- 10
- Klebestreifen
- 12
- Folienabdeckung
- 14
- Abziehlasche
- 16
- Dichtlippe
- 18
- Dichtlippe
- 20
- Dichtlippe
- 22
- Dichtlippe
- 24
- Schlauch
- 26
- Reaktionsmasse