In
modernen integrierten Schaltungen (integrated circuits, IC) werden
eine große
Anzahl von mikroelektronischen Bauelementen, etwa Transistoren,
Dioden, Kondensatoren und dergleichen, auf einem Substrat, z.B.
aus Silizium oder anderen halbleitenden, isolierenden oder leitenden
Materialien hergestellt. Die Schaltkreise bestehen aus strukturierten
halbleitenden, nicht leitenden und elektrisch leitfähigen dünnen Schichten. Diese
strukturierten Schichten werden üblicherweise
dadurch hergestellt, dass ein Schichtmaterial durch physikalische
oder chemische Verfahren (z. B. Aufdampfen, Kathodenzerstäubung, chemische
Abscheidung aus der Dampfphase o. ä.) aufgebracht und durch ein
mikrolithographisches Verfahren strukturiert wird. Durch die Kombination
der verschiedenen halbleitenden, nicht leitenden und leitenden Schichtmaterialien
werden die elektronischen Schaltungselemente des IC, wie z. B. Transistoren,
Kondensatoren, Widerstände
u. a. definiert und hergestellt.
Diese
einzelnen Schaltungselemente müssen
untereinander mittels einer so genannten Metallisierung gemäß der erforderlichen
Funktionalität
der integrierten Schaltung verbunden werden. Dazu wird ein so genanntes
Zwischenebenendielektrikum über
den Elementen abgeschieden und es werden Durchgangsöffnungen
in der dielektrischen Schicht gebildet. Anschließend erfolgt die Abscheidung
des Metalls für
die eigentlichen Leitbahnen. Zwei Verfahren werden üblicherweise
für die
Strukturierung des Metalls eingesetzt. In einem ersten Verfahren
wird das Metall, z. B. Aluminium mit einer photolithographisch aufgebrachten
Lackmaske durch z.B. reaktives Ionenätzen (RIE) strukturiert. In
einem zweiten Verfahren, das bevorzugt eingesetzt wird, wenn das
Metall nicht durch RIE geätzt
werden kann, werden die Durchgangsöffnungen und ins Zwischenebenendielektrikum
geätzte
Gräben
mit Metall, beispielsweise Kupfer oder Wolfram gefüllt, um
die elektrische Verbindung der einzelnen Halbleiterelemente bereitzustellen
(sog. Damascene- bzw. Dual-Damascene Verfahren). Rückpolieren
mittels chemisch-mechanischem Polieren (CMP) führt zu den metallgefüllten Gräben bzw.
Durchgangsöffnungen.
Aufgrund der ständig
steigenden Anzahl von Halbleiterelementen und der immensen Komplexität moderner
integrierter Schaltungen müssen
typischerweise eine Vielzahl von Metallisierungsschichten übereinander
gestapelt werden, um die erforderliche Funktionalität zu erreichen.
Im
Rahmen einer wirtschaftlichen Fertigung der Integrierten Schaltungen
reduzieren sich regelmäßig die
Strukturbreiten der Schaltungen, d. h. die Schaltungen werden kleiner
und die Substratfläche,
d.h. der Scheibendurchmesser (Waferdurchmesser) und damit die Anzahl
der Schaltungen auf dem Wafer nimmt zu. Die zur Erzielung der gewünschten
Strukturbreiten, bei modernsten ICs im sub-100 nm Bereich, eingesetzten Lithographieverfahren
weisen Schärfentiefebereiche
(depth-of-focus, DOF) von < 1 μm auf, d.h.
es werden extrem ebene Substratoberflächen benötigt. Strukturen, die auf Bereiche
oberhalb oder unterhalb der Schärfentiefeebene
abgebildet werden, erscheinen unscharf und weisen Abweichungen von
der Struktursollgröße auf. Ausgehend
von ultraglatten Substraten (Wafern), deren Oberflächen unter
Verwendung von CMP hergestellt werden, müssen also die Wafer immer wieder
dann planarisiert werden, wenn die Topographie auf der Scheibenoberfläche die
erlaubte DOF überschreitet.
Dies tritt beim ersten beschriebenen Metallisierungsschema immer
dann auf, wenn sich die Leitbahnen z.B. aus Aluminium, die eine
Stärke
von 0,5 – 0,8 μm aufweisen,
kreuzen bzw. überschneiden.
Abhilfe schafft eine Planarisierung des Zwischenebenendielektrikums
mittels CMP. Andernfalls können
Kurzschlüsse,
unterbrochene Verbindungen, mangelhafte Kontakte zwischen den Ebenen oder
schließlich
Zuverlässigkeitsprobleme
während
des Betriebs des ICs auftreten. Die Anwendung der Damascene- bzw.
Dual-Damascene-Technologie
bei Wolfram-Durchgangskontakten oder Kupfer-Leitbahnen, d.h. die
Herstellung von eingegrabenen Leitbahnen, führt beim Polieren von überstehendem
Metall automatisch zu planaren Oberflächen, weshalb sich diese Technologie
verstärkt
durchsetzt.
Chemisch-mechanisches
Polieren wird über
die bereits erwähnten
Anwendungen hinaus auch beispielsweise bei der Erzeugung der Grabenisolation
zwischen den Bauelementen (shallow trench isolation – STI),
bei der Definition der Steuerelektroden bei MOS-Transistoren (metal
gates), bei der Herstellung von mikroelektromechanischen Systemen
(MEMS), bei der Fertigung von Festplatten und Festplatten-Schreib/Leseköpfen usw.
eingesetzt. Das CMP bewirkt eine sowohl lokale als auch die gesamte
Waferfläche
umfassende Planarisierung der strukturierten Oberflächen durch
Abtrag erhöhter
Schichtteile, bis eine ebene Oberfläche erhalten wird. Hierdurch
kann der nächstfolgende
Schichtaufbau auf einer ebenen Fläche ohne Höhenunterschiede erfolgen und
die gewünschte
Präzision
der Strukturierung und die Zuverlässigkeit der Bauelemente der
Schaltung können
erreicht werden.
Ein
CMP-Schritt wird mit Hilfe von speziellen Poliermaschinen, Poliertüchern (Pads)
und Poliermitteln (Polierslurries) durchgeführt. Eine Polierslurry ist
eine Zusammensetzung, die in Kombination mit dem Poliertuch, dem
so genannten Pad, auf der Poliermaschine einen Abtrag des zu polierenden
Materials auf einem Wafer oder einem anderen Substrat bewirkt. Ein
Wafer ist eine polierte Siliziumscheibe, auf der integrierte Schaltungen
aufgebaut werden. CMP-Prozesse können
auf verschiedene Materialien, die z. B. oxidische, nitridische,
halbleitende oder metallische Komponenten enthalten, angewendet
werden.
Bei
Polierprozessen üben
Poliertücher
und Polierflüssigkeiten
wichtige Funktionen aus. So beeinflusst das Poliertuch z. B. die
Verteilung der Polierflüssigkeit
auf dem Wafer, den Abtransport des abgetragenen Materials oder auch
die Herausbildung topologischer Merkmale (Planarität). Wichtige
kennzeichnende Merkmale eines Poliertuchs sind z. B. dessen Porenform
und -größe, dessen
Härte und
Kompressibilität.
Die Polierflüssigkeit
enthält
z. B. die notwendigen Chemikalien und Abrasivmaterialien, verdünnt und
transportiert abgetragenes Material und beeinflusst z. B. die Abtragsrateneines
CMP-Prozesses bezüglich
unterschiedlicher Materialien. Kennzeichnende Merkmale einer Polierflüssigkeit
sind z. B. deren Inhalt an Chemikalien und Abrasivmaterialien hinsichtlich
Art und Menge, die Teilchengrößenverteilung,
die Viskosität
und kolloidale und chemische Stabilität. Eine Übersicht über die Technik des CMP findet
sich z. B. in J. M. Steigerwald, S. P. Murarka und R. J. Gutmann, "Chemical Mechanical
Planarization of Microelectronic Materials", John Wiley & Sons Inc., New York (1996), B. L.
Mueller und J. S. Steckenrider, Chemtech (1998) S. 38-46 oder in
R. Waser (Hg.), "Nanoelectronics
and Information Technology – Advanced
Electronic Materials and Novel Devices", Verlag Wiley-VCH Weinheim (2003) S.
264-271.
Polierflüssigkeiten
sind typischerweise Mehrkomponenten-Systeme, bestehend aus flüssigen Bestandteilen
und gelösten
Additiven (z. B. organische und anorganische Säuren oder Basen, Stabilisatoren, Korrosionsinhibitoren,
oberflächenaktive
Substanzen, Oxidationsmittel, Puffer, Komplexierungsmittel, Bakterizide
und Fungizide) und Abrasivmaterialien (z. B. Siliziumoxid, Aluminiumoxid,
Ceroxid) dispergiert in einem flüssigen
Medium, typischerweise Wasser. Die konkrete Zusammensetzung wird
durch das zu polierende Material bestimmt.
Insbesondere
in Polierschritten, in denen Halbleiterschichten beteiligt sind,
sind die Anforderungen an die Präzision
des Polierschrittes und damit an die Polierslurry besonders groß. Bewertungsmaßstab für die Wirksamkeit
von Polierslurries sind eine Reihe von Größen, mit denen die Wirkung
der Polierslurry charakterisiert wird. Hierzu gehören die
Abtragsrate, d. h. die Geschwindigkeit, mit der das zu polierende
Material abgetragen wird, die Selektivität, d. h. das Verhältnis der
Abtragsgeschwindigkeiten von zu polierendem Material zu weiteren
anwesenden Materialien, sowie Größen für die Gleichmäßigkeit
der Planarisierung. Diese beschreiben einen erzielten Planarisierungsgrad
(Ebenheit), eine unerwünschte
Einpolierung ins Material (dishing) oder einen unerwünschten
Abtrag benachbarter, anderer Materialien (erosion). Zu den die Gleichmäßigkeit
der Planarisierung beschreibenden Größen werden aber auch die Gleichmäßigkeit
der Restschichtdicke innerhalb eines Wafers (within-wafer non-uniformity,
WIWNU) und die Gleichmäßigkeit
von Wafer zu Wafer (wafer-to-wafer non-uniformity, WTWNU) sowie
die Anzahl der Defekte (z.B. Kratzer, Oberflächenrauigkeiten oder anhaftende
Partikel) pro Flächeneinheit
gezählt.
Für die IC-Herstellung
wird zunehmend der so genannte Kupfer-Damascene-Prozess verwendet (vgl. z. B. "Microchip Fabrication:
A Practical Guide to Semiconductor Processing", Peter Van Zant, 4<th> ed.,
McGraw-Hill, 2000, pp 401-403 und 302-309; "Copper CMP: A Question of Tradeoffs", Peter Singer, Semiconductor
International, Verlag Cahners, Mai 2000, pp 73-84; U. Hilleringmann, "Silizium-Halbleitertechnologie", Teubner-Verlag,
3. Auflage, 2003). Dabei ist es erforderlich, eine Kupfer (Cu) -Schicht
chemisch- mechanisch
mit einer Polierslurry abzutragen (sog. Cu-CMP-Prozess), um die
Cu-Leiterbahnen herzustellen. Die fertigen Cu-Leiterbahnen sind
in ein Dielektrikum eingebettet. Zwischen Cu und dem Dielektrikum
befindet sich eine Barriereschicht, um ein Eindiffundieren von Kupfer
letztlich in das Silizium (Si) -Substratmaterial zu verhindern, was
negative Folgen für
die Leistungsfähigkeit
des ICs zur Folge hätte.
Aus diesem Aufbau resultieren Besonderheiten und Schwierigkeiten
hinsichtlich der erforderlichen Poliertechniken. In einem typischen
IC-Herstellungsprozess wird Kupfer auf einer Barriereschicht aus
Tantal/Tantalnitrid abgeschieden. Auch andere Metalle, deren Nitride
bzw. Silicide können
dafür eingesetzt
werden. Bei der zu erfolgenden Planarisierung ist es notwendig,
das überschüssige Kupfer
und Barrierematerial zu entfernen, ohne die darunter liegende Schicht
des Dielektrikums abzutragen. Bedingt durch unterschiedliche Materialeigenschaften
des Kupfers (relativ weich, leicht oxidierbar) und des Tantals (relativ
hart), werden an einen Polierprozess besondere Anforderungen gestellt.
Stand der Technik für
den Cu-CMP-Prozess ist ein mehrstufiger Prozess. Die Cu-Schicht
wird zuerst mit einer Polierslurry poliert, die einen hohen Cu-Abtrag
garantiert. Anschließend
wird eine zweite Polierslurry verwendet, um die überstehende Barriereschicht
zu entfernen. Nach anschließenden
Reinigungsschritten wird eine ebene Oberfläche mit dem blank polierten
Dielektrikum und den eingebetteten Leiterbahnen erhalten. Für den ersten
Polierschritt verwendet man z. B. eine Polierslurry mit hoher Selektivität, d. h.,
dass die Abtragsrate für
Cu möglichst
hoch ist und die für
das Material der darunter liegenden Barriereschicht möglichst
klein ist. Der Polierprozess wird automatisch gestoppt, sobald unter
dem Cu die Barriereschicht freigelegt wird. Für die Entfernung der Barriereschicht
in einem zweiten Polierschritt verwendet man Polierslurries mit
hoher Abtragsrate für
die Barriereschicht. Die Abtragsrate für Cu ist kleiner oder gleich
der Abtragsrate für
die der Barriereschicht. Zur Vermeidung von Dishing und Erosion
soll die Abtragsrate des Dielektrikums in gleicher Größenordnung
liegen.
CMP-Slurries
für das
Polieren von Metall, z.B. für
den ersten Kupfer-Polierschritt,
enthalten eine oder mehrere chemische Verbindungen, die mit dem
Material der einzuebnenden Schicht reagieren, z. B. oxidieren, wobei
danach das Reaktionsprodukt, etwa das Metalloxid, mechanisch mit
Abrasivstoffen in der Slurry oder auf dem Poliertuch entfernt wird.
Freiliegendes Metall wird dann durch weitere chemische Verbindungen
leicht angeätzt,
bevor sich wieder ein schützender
Oxidüberzug
bildet und der Zyklus von neuem starten kann. Abtrag und erzielte
Planarität
hängen
ab vom Druck zwischen Werkstück
und Poliertuch, von der Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden
und bei chemisch dominierten Prozessen von der Temperatur.
Aus
dem Stand der Technik ist bekannt, als Abrasive in Polierslurries
für den
ersten Polierschritt z. B. Siliziumoxid, Aluminiumoxid, Ceroxid
oder Titanoxid einzusetzen (vgl. z. B. WO-A 99/64527, WO-A 99/67056, US-A
5,575,837 und WO-A 00/00567). Nachteilig an auf Aluminiumoxid basierenden
Polierslurries ist die hohe Härte
des Abrasivs, was verstärkt
zu Kratzern auf der Waferoberfläche
führt.
Dieser Effekt kann reduziert werden, indem man das Aluminiumoxid über Gasphasenprozesse
und nicht über
Schmelzprozesse herstellt. Bei diesem Prozess erhält man unregelmäßig geformte
Partikel, die aus vielen kleinen Primärpartikeln (Aggregate) zusammengesintert
sind. Der Gasphasenprozess kann auch zur Herstellung von Titandioxid-
oder Siliziumdioxidteilchen verwendet werden. Kantige Teilchen kratzen
prinzipiell stärker
als runde, kugelförmige
Teilchen. Besonders glatt polierte Oberflächen mit Rauhigkeiten im Bereich
deutlich unter 1 nm z.B. auf dem Dielektrikumsmaterial Siliziumdioxid
werden mit runden, kugelförmigen
kolloidalen Siliziumdioxid-Partikeln (Fällungskieselsäure) erzielt.
Eine
Dispersion mit abrasiven Partikeln und einer durch TiO2 verursachten
photokatalytischen Wirkung bei der Bestrahlung mit Licht, beispielsweise
ultraviolettem Licht, ist aus der US 2003/0022502 A1 bekannt. Hierbei
unterstützt
die photokatalytische Wirkung die Oxidation der zu beseitigenden
Metallschicht und verbessert damit die abrasive Wirkung der Dispersion.
Eine
Dispersions-Zusammensetzung mit photokatalytischer Wirkung und einer
Mischung aus TiO
2 und Ti
2O
3 als Katalysator ist aus der
US 6,177,026 B1 bekannt.
Nachteilig
bei diesem Stand der Technik ist es, dass bei Verwendung von dem
Stand der Technik entsprechendem Titandioxid die Größe der abrasiven
Partikel nicht genau eingestellt wird und die resultierende multimodale
Teilchengrößenverteilung
bzw. vorhandene Aggregate oder Agglomerate der abrasiven Partikel Kratzer,
Riefen oder unregelmäßige Abtragsraten
bewirken und die Uniformität
und Leistungsfähigkeit
des CMP-Prozesses beeinträchtigen.
Aggregate sind dabei feste und harte Partikel, welche deutlich größer sind als
die mittlere Teilchengröße der abrasiven
Partikel. Aggregate lassen sich häufig nur schwer bzw. nur durch Einbringung
von hoher Mahlenergie zerteilen. Agglomerate sind feste Partikel,
welche deutlich größer sind
als die mittlere Teilchengröße der abrasiven
Partikel. Agglomerate entstehen häufig dadurch, dass ein Teil
einer Suspension an einer Behälterwand
antrocknet und die Suspension durch anschließendes Abplatzen dieser Trocknungsagglomerate
verunreinigt wird. Agglomerate lassen sich in der Regel durch Einbringung
von ausreichender Mahlenergie wieder zerteilen. Sowohl Aggregate
als auch Agglomerate werden häufig
auch als Überkorn
bezeichnet (s. auch „Industrial
Inorganic Pigments",
Gunter Buxbaum (Hrsg.), 2. Auflage, Wiley-VCH 1998, S. 12 ff).
Insbesondere
für die
Politur von neuartigen Materialien mit niedriger Dielektrizitätskonstante
(low-k materials), die aus dotierten Oxiden oder nanoporösen Polymermaterialien
bestehen, werden Slurries mit geringer Reibung zur Vermeidung von
Scherkräften
benötigt,
die bei der Politur mögliche
Schicht-Delaminierungen verhindern sollen.
Ein
weiterer Nachteil beim Stand der Technik ist das aufwändige und
kostspielige Herstellungsverfahren der Dispersionspartikel, was
in besonderem Maße
auf die Herstellung von Nanopartikeln aus Gasphasenprozessen zutrifft.
Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine definiert einstellbare
Teilchengrößenverteilung
mit verbesserter Uniformität
hinsichtlich Größe und Morphologie
der Partikel zu erzielen.
Bei
einer Zusammensetzung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Zusammensetzung Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltige
Partikel enthält,
welche vor, insbesondere unmittelbar vor, oder bei Zubereitung der
Dispersion oder der Slurry einem Nassmahlungsschritt bzw. einer
Nassmahlung ausgesetzt sind.
Insbesondere
weist die Zusammensetzung ausschließlich solche Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltige Partikel auf, die eine Nassmahlung bzw.
einen Nassmahlungsschritt vor, insbesondere unmittelbar vor, oder
bei Zubereitung der Dispersion oder der Slurry durchlaufen haben.
Bevorzugt
wird der Nassmahlungsschritt unmittelbar vor der Zubereitung der
CMP-Slurry vorgenommen, weil dies das Risiko hinsichtlich der Kontamination
mit oder der Bildung von gröberen
Partikeln, z.B. durch Abplatzen von Anbackungen von Behälter-, Reaktor-
oder Rohrleitungen, sowie von Reagglomeration oder Flockulation
verringert. Unmittelbar bedeutet dabei, dass kein die Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltigen Partikel betreffender Verfahrensschritt
mehr zwischen der Nassmahlung und der Zubereitung der Zusammensetzung
liegt.
Hierdurch
wird erreicht, dass Partikel mit einer definierten Teilchengröße und Teilchengrößenverteilung
vorliegen, wobei der Anteil an Agglomeraten oder Aggregaten minimiert
wird. Das hat zur Folge, dass die Erzeugung mechanischer Oberflächendefekte
wie Kratzer, Riefen, Oberflächenrauigkeiten
oder anhaftende Partikel beim CMP-Prozess minimiert wird. Insbesondere
ist es möglich,
Partikel mit einer hohen Abrasionsrate bei gleichzeitig oberflächenschonenden
Eigenschaften herzustellen.
Außerdem zeichnet
sich die erfindungsgemäße Zusammensetzung
durch eine hohe katalytische bzw. photokatalytische Aktivität aus. Diese
katalytische bzw. photokatalytische Aktivität wird verursacht durch die spezifischen
physikalischen Eigenschaften von TiO2. Durch
verschiedene Parameter kann eine gezielte Beeinflussung dieser katalytischen
bzw. photokatalytischen Aktivität
erreicht werden: Teilchengröße bzw.
spezifische Oberfläche
(BET-Oberfläche), Kristallinität (Anatas,
Rutil oder amorph), Acidität
oder Oberflächenbeschichtung.
Weiterhin
ist es möglich,
die katalytische Aktivität
durch chemische Zusätze
zu beeinflussen bzw. zu erhöhen,
beispielsweise durch Zusätze
von Metallionen wie beispielsweise Fe, Co, Ni, V, Mo oder Edelmetalle wie
z.B. Ag, Pd, Ru, Rh.
Diese
chemischen Zusätze
können
den Titandioxidpartikeln oder titandioxidhaltigen Partikeln entweder
zugemischt oder auf die Oberfläche
der Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen Partikel aufgebracht sein,
sie können
aber auch durch einen Kalzinierungs- oder Temperprozess in das Kristallgitter
der Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen Partikel eingebaut
oder auf der Partikeloberfläche
fest verankert werden.
Mit
der Erfindung werden Agglomerate oder Aggregate von Partikeln aufweisende
Zusammensetzungen vermieden. Weiterhin ist eine flexible Anpassung
der Teilcheneigenschaften an die eingangs erwähnten Erfordernisse von CMP-Prozessen
möglich.
Im Gegensatz zu herkömmlichen
Gasphasenprozessen ergibt sich ein technisch und wirtschaftlich
verbesserter Produktionsprozess zur Bildung nanopartikularer titanoxidhaltiger
Abrasivmaterialien, der eine variable Einstellung von z. B. Größe, Morphologie,
Gehalt an anderen erwünschten
chemischen Elementen, Dotierung, Härte, tribologischen Eigenschaften,
Oberflächenrauhigkeit oder
Oberflächenbeschichtung
erlaubt.
Bei
Vornahme einer Nassmahlung ergibt sich ein erheblicher Spielraum
für Variationsmöglichkeiten bei
der Erzeugung der TiO2-Partikel: Neben der Erzeugung
durch Gasphasenprozesse, z.B. CVD (chemical vapor deposition), können auch
Fällverfahren,
Kalzinierverfahren, hydrothermale Prozesse oder andere Verfahren
zur Erzeugung der TiO2-Partikel bzw. Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltige Partikel verwendet werden, ohne dass die
dabei zunächst
entstehenden harten Aggregate oder Agglomerateaus den Partikeln
sich nachteilig auf den CMP-Prozess auswirken können. Durch die Einbringung
entsprechender Mahlenergie im Rahmen der Nassmahlung werden diese
Aggregate oder Agglomerate effektiv und effizient Zerkleinerung
zerkleinert.
Der
Vorteil einer Nassmahlung gegenüber
anderen Mahltechniken besteht einerseits in der wirksameren Zerteilung
der Aggregate oder Agglomerate, andererseits in der besseren Absorption
der Mahlenergie durch die hohe Wärmekapazität des fluiden
Mediums (z.B. Wasser) und schließlich in der besonders effektiven Abtrennung
von Überkorn
bzw. gröberen
Anteilen.
Durch
ein gezieltes Design der charakteristischen Partikeleigenschaften
aufgrund der oben genannten Freiheitsgrade bei der Herstellung der
Partikel ist es möglich,
eine rein photokatalytische Wirkung mit verbesserten Abrasiveigenschaften
zu kombinieren, so dass der Zusammensetzung keine weiteren Abrasivmaterialien
außer
den dieser Erfindung zugrunde liegenden Titandioxidpartikeln oder
titandioxidhaltige Partikeln hinzugefügt werden müssen. Dies reduziert die Menge
an Verbrauchsmaterialien und wirkt sich schonend auf Ressourcen
aus.
Grundsätzlich können für die Nassmahlung
der Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen Partikel alle Mahlaggregate
verwendet werden, die eine ausreichende Zerkleinerungswirkung bei
einer hinreichend kurzen Verweilzeit erlauben und dadurch einen
ausreichenden Durchsatz für
ein wirtschaftliches Verfahren ermöglichen.
Besonders
vorteilhaft ist aber eine Nassmahlung der Titandioxidpartikel oder
titandioxidhaltigen Partikel in einer Kugelmühle, einer Kugelschwingmühle, einer
Perlmühle
oder einer Rührwerkkugelmühle, was
die Erfindung in Ausgestaltung vorsieht. Besonders bevorzugt wird
die Verwendung einer Rührwerkkugelmühle, weil
in diesem Fall eine besonders effiziente Vermeidung von gröberen Anteilen
erreicht werden kann.
Hierbei
ist es gemäß Ausgestaltung
der Erfindung weiterhin von besonderem Vorteil, wenn die Zusammensetzung
Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltige Partikel mit einem TiO2-Anteil von 5 bis 100 Gew.-%, bevorzugt
75 bis 99 Gew.-%, besonders bevorzugt 90 bis 99 Gew.-%, enthält (jeweils
bezogen auf eine nach ISO 787 Teil 2 getrocknete Probe aus den Partikeln).
Hierdurch weist die Zusammensetzung den oben beschriebenen photokatalytischen
Effekt in besonderem Maße
auf, der einen CMP-Prozess unterstützt.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn der D90-Wert der Teilchengrößenverteilung
der Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen Partikel <8,0 μm, bevorzugt <1,2 μm, besonders
bevorzugt <0,8 μm beträgt, was
die Erfindung auch vorsieht. Auf diese Weise wird vermieden, dass
Schäden
auf der polierten Oberfläche
durch Partikelkontamination und Ausbildung von Kratzern auftreten.
Der
D90-Wert der Teilchengrößenverteilung
ist der Wert, bei dem 90% aller Teilchen kleiner und 10% der Teilchen
größer als
dieser Wert sind.
Entsprechend
gilt für
den D50-Wert der Teilchengrößenverteilung,
dass genau die Hälfte
der Teilchen kleiner als dieser Wert ist.
Für den D98-Wert
der Teilchengrößenverteilung
gilt entsprechend, dass 98% der Teilchen kleiner als dieser Wert
sind.
Üblicherweise
wird die Teilchengrößenverteilung
von Titandioxidpartikeln mittels Lichtstreuung ermittelt. Beispielsweise
eignet sich hierzu ein Malvern Mastersizer 2000, wobei die zu untersuchende
Dispersion mittels einer zweiminütigen
Ultraschallbehandlung dispergiert wird.
Da
für den
CMP-Prozess die Anwesenheit auch nur geringer Anteile an groben
Aggregaten oder Agglomeraten der Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen
Partikel nachteilig ist, eignet sich zur Charakterisierung der D90-
bzw. der D98-Wert besser als der D50-Wert.
Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der D98-Wert der Teilchengrößenverteilung
der Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen Partikel <10,0 μm, bevorzugt <1,8 μm, besonders
bevorzugt <1,0 μm beträgt.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn der D50-Wert der Teilchengrößenverteilung
(die mittlere Teilchengröße) der
Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen Partikel 3 bis 1000
nm, bevorzugt 15 bis 300 nm, besonders bevorzugt 100 bis 300 nm,
oder insbesondere 10 bis 40 nm, beträgt. Hierbei sieht die Erfindung
weiterhin vor, dass die BET-Oberfläche der Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltigen Partikel 0,1 bis 350 m2/g,
bevorzugt 4 bis 150 m2/g, beträgt.
Somit
wird z. B. eine hohe Abtragsleistung erreicht und die Bildung mechanischer
Defekte auf der Oberfläche
während
des CMP-Prozesses durch zu große
Abrasivpartikel minimiert bzw. verhindert.
Die
Variation der Teilchengröße ist ein
wichtiger Parameter zur Optimierung und Steuerung des CMP-Prozesses.
Je größer der
mittlere Durchmesser der Teilchen ist, desto höher wird tendenziell die Abtragsrate
ausfallen; jedoch wächst
dabei auch das Risiko der Erzeugung von Defekten wie z.B. Kratzern
oder Inhomogenitäten
beim CMP-Prozess.
Daneben
sinkt mit größeren Teilchen
in der Regel auch die photokatalytische Aktivität.
Umgekehrt
gilt, dass ein kleinerer mittlerer Durchmesser der Teilchen tendenziell
eine geringere Abtragsrate ergibt; jedoch sinkt dabei auch das Risiko
der Erzeugung von Defekten wie z.B. Kratzern oder Inhomogenitäten beim
CMP-Prozess.
Daneben
steigt mit kleineren Teilchen in der Regel auch die photokatalytische
Aktivität.
Je
nach spezifischen Anforderungen an den CMP-Prozess kann es gemäß Ausgestaltung
der Erfindung vorteilhaft sein, wenn die mittlere Teilchengröße der Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltigen Partikel 10 bis 40 nm und die BET-Oberfläche der
Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen Partikel 50 bis 350
m2/g beträgt. Diese Partikel weisen in
der Regel eine besonders hohe photokatalytische Aktivität auf.
Es
kann aber bei anderen Bedingungen auch vorteilhaft sein, wenn die
mittlere Teilchengröße der Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltigen Partikel 100 bis 300 nm und die BET-Oberfläche der
Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen Partikel 2 bis 25 m2/g beträgt,
was die Erfindung ebenfalls vorsieht.
Die
Bestimmung der BET-Oberfläche
erfolgt nach DIN 66131. Die Vorbehandlung der Proben erfolgt durch
Entgasen bei 140°C
für 1 Stunde.
Zweckmäßig ist
es weiterhin, wenn die Teilchengrößenverteilung der Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltigen Partikel monomodal ist.
Hierdurch
wird eine bessere Uniformität
der Partikel in der Polierflüssigkeit
erzielt, die für
die Prozessführung
wünschenswert
ist und somit eine Verbesserung des Stands der Technik darstellt,
da bereits geringe Mengen an Überkorn
zu Kratzern und/oder Inhomogenitäten
auf den zu polierenden Oberflächen
führen
können.
Der Nassmahlung der Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen
Partikel kommt deshalb eine ganz entscheidende Bedeutung zu.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn der Anteil an Ti2O3 in den Titandioxidpartikeln oder titandioxidhaltigen Partikeln
kleiner als 1 Gew.-%, bevorzugt kleiner als 0,001 Gew.-% ist.
Weiter
zeichnet sich die Erfindung in Ausgestaltung dadurch aus, dass die
Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen Partikel 20 bis 2000
ppm Niob (Nb), bevorzugt 50 bis 500 ppm an Nb, enthalten. Dies ist
insbesondere von Vorteil, wenn in den Titandioxidpartikeln oder
titandioxidhaltigen Partikeln das Molverhältnis von Niob zu Aluminium
Nb/Al > 1, bevorzugt >10, und/oder das Molverhältnis von
Niob zu Zink Nb/Zn > 1,
bevorzugt >10, beträgt. Bei
solchen Verhältnissen
dieser Elemente wird ein besonders photokatalytisch aktives Material
erhalten.
Die
Erfindung sieht weiterhin vor, dass die Titandioxidpartikel oder
titandioxidhaltigen Partikel durch Kalzinierung ohne Zugabe von
Na, P, Al, und/oder Zn hergestellt sind. Diese Elemente tragen zur
Stabilisierung gegenüber
Lichteinstrahlung und damit zur Minimierung des photokatalytischen
Effekts bei und können außerdem einen
Einfluss auf die Ladungsträger-Lebensdauer
im Halbleiterbauelement haben. Bevorzugt beträgt der Gehalt der Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltigen Partikel an Na, P, Al und/oder Zn weniger
als 500 ppm, bevorzugt weniger als 100 ppm.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn der Rutilgehalt der Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltigen Partikel weniger als 10 Gew.-%, bevorzugt
weniger als 1 Gew.-%, beträgt,
da die photokatalytischen Eigenschaften von Anatas in der Regel
stärker
ausgeprägt
sind als diejenigen von Rutil.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die Helligkeit Y nach DIN 53163 der
Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen Partikel weniger als
90, bevorzugt weniger als 85, beträgt, weil diese Werte in der
Regel mit einer höheren
photokatalytischen Aktivität
einhergehen.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen
Partikel weniger als 2000 ppm, bevorzugt weniger als 20 ppm, an
Chlorid enthalten, weil dies die photokatalytischen Eigenschaften positiv
beeinflussen kann.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen
Partikel 0,0001 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.-%, Sulfat
enthalten, weil dadurch zum einen die chemische Aktivität und zum
anderen die photokatalytischen Eigenschaften positiv beeinflusst
werden können.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen
Partikel weniger als 100 ppm, bevorzugt weniger als 15 ppm, an Eisen
oder anderen Schwermetallenenthalten.
Ein
geringer Gehalt an Schwermetallen in Polierflüssigkeiten ist für mikroelektronische
Anwendungen anzustreben, da hierdurch die Kontamination der zu polierenden
Substrate und damit die Zuverlässigkeit
des Halbleiter-Bauelements günstig
beeinflusst wird und der Eintrag von Kontaminationen in das Substrat,
der die Ladungsträger-Lebensdauer
negativ beeinflusst, minimiert bzw. verhindert wird.
Üblicherweise
wird der CMP-Prozess – auch
mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung – bei pH-Werten
von 9 bis 11 für
Oxid-CMP (z.B. SiO2) bzw. bei pH-Werten
von 3 bis 7 bei Metall-CMP (z.B. Kupfer) durchgeführt.
Gemäß weiterer
Ausgestaltung sieht die Erfindung demgegenüber vor, dass die Zusammensetzung einen
pH-Wert von kleiner als 2, bevorzugt kleiner als 1, oder einen pH-Wert
von größer als
12, bevorzugt größer als
13, aufweist.
Eine
vorteilhafte Variante der Erfindung besteht darin, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung mit
Titandioxid bzw. den Titandioxidpartikeln oder den titandioxidhaltige
Partikeln als Abrasiv einen pH-Wert von
größer als
12, bevorzugt größer als
13, aufweist. Im Gegensatz zu den nach dem Stand der Technik verwendeten
Zusammensetzungen, welche SiO2 oder Al2O3 als Abrasiv enthalten,
weist das Titandioxid in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung auch bei
extrem hohen pH-Werten keinerlei Löslichkeit auf. Auf diese Weise
kann insbesondere beim CMP- Prozess
an oxidischen Oberflächen
(z.B. SiO2) die Abtragsrate erheblich gesteigert
werden.
Aber
auch bei niedrigen pH-Werten von kleiner als 2, bevorzugt kleiner
als 1, weist Titandioxid eine sehr hohe Stabilität auf. Insbesondere in salzsaurer
Lösung
weist Titandioxid (im Gegensatz zu SiO2 oder Al2O3) in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
auch bei extrem niedrigen pH-Werten keine nennenswerte Löslichkeit
auf. Auf diese Weise kann insbesondere beim CMP-Prozess an metallischen
Oberflächen (z.B.
Cu, W oder Ta) die Abtragsrate erheblich gesteigert werden.
Von
Vorteil kann es weiterhin sein, wenn die Titandioxidpartikel oder
titandioxidhaltigen Partikel mit einer anorganischen und/oder einer
organischen Verbindung beschichtet sind.
Somit
können
Zeta-Potential, Oberflächenmorphologie
und tribologische Eigenschaften der Abrasiv-Partikel je nach Erfordernis
durch das zu polierende Substrat gezielt eingestellt werden.
Beispielsweise
können
die Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen Partikel mit einem
Oxid, Hydroxid oder Oxyhydroxid der Elemente Si, Zr, Zn, Al, Ti,
Ce, oder Sn beschichtet sein, was die Erfindung auch vorsieht.
Von
Vorteil kann es beispielsweise weiterhin sein, wenn die Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltigen Partikel mit Metallen, Metallverbindungen,
Edelmetallen oder Edelmetallverbindungen – dies zum Zwecke der Steigerung
oder gezielten Steuerung der photokatalytischen Eigenschaften – beschichtet
sind, was die Erfindung auch auszeichnet.
Es
ist für
das zu polierende Substrat dabei jeweils abzuwägen, ob die gezielte Beeinflussung
der Eigenschaften (z.B. der photokatalytischen Eigenschaften) der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
durch Fremdmetalle oder deren Verbindungen (mittels Beschichtung,
Adsorption oder Einbau in das Kristallgitter der Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltigen Partikel) erfolgt oder ob spezifische Anforderungen
hinsichtlich Kontaminationsfreiheit die größere Bedeutung haben.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen
Partikel nach der Beschichtung mit einer anorganischen und/oder
einer organischen Verbindung erstmalig oder erneut einer bzw. der
Nassmahlung unterzogen werden bzw. einen solchen Schritt durchlaufen,
was die Erfindung ebenfalls kennzeichnet.
Dieser
Verfahrensschritt kann eingesetzt werden, um Zeta-Potential, Oberflächenmorphologie,
tribologische Eigenschaften, Komplexierungseigenschaften u.a. physikalisch-chemische
Eigenschaften der Abrasiv-Partikel einzustellen und somit z. B.
die Selektivität,
Abtragsleistung oder die Eigenschaften hinsichtlich des Post-CMP
Cleaning positiv zu beeinflussen.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die Zusammensetzung die Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltigen Partikel in Mischung mit einem oder mehreren
anderen Abrasiv(en) enthält.
Besonders
vorteilhaft ist dabei, eine Mischung verschiedener Bestandteile
zu verwenden, von denen das Titandioxid überwiegend (aber nicht nur)
photokatalytisch wirkt, während
andere Bestandteile chemisch oder mechanisch wirken.
Somit
kann z.B. die Selektivität
einer Polierflüssigkeit
hinsichtlich der Substratoberfläche
gezielt eingestellt werden.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die Zusammensetzung die Titandioxidpartikel
oder titandioxidhaltigen Partikel in Mischung mit einem Titanoxidhydrat
enthält,
was die Erfindung weiterhin vorsieht.
Unter
einem Titanoxidhydrat wird eine Verbindung verstanden, welche eine
Zusammensetzung mit der Näherungsformel
TiO2·xH2O·yH2SO4 enthält, wobei
der H2O-Gehalt der Titanoxidhydratpartikel
0,4-25 Gew.-%, bevorzugt 2-10 Gew.-%, und der H2SO4-Gehalt 0-15 Gew.-%, bevorzugt 0,1-10 Gew.-%,
beträgt.
Hierbei können
weiterhin bis zu 10 Gew.-%, bevorzugt bis zu 3 Gew.-%, an weiteren anorganischen
und/oder organischen Bestandteile enthalten sein. Auf diese Weise
können
die photokatalytischen Eigenschaften des Titanoxidhydrats gut mit
den abrasiven Eigenschaften von TiO2 kombiniert
werden und positive Synergieeffekte ausgenutzt werden.
Bevorzugt
enthält
die Zusammensetzung die Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen
Partikel in einem Anteil von 0,1 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt
3 bis 20 Gew.-%. Die für
den jeweiligen Einsatzzweck optimale Konzentration kann der Fachmann
durch einfache Versuche leicht ermitteln.
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die Titandioxidpartikel oder titandioxidhaltigen
Partikel durch Hydrolyse von Titanylsulfatlösung, anschließende Abtrennung
des erhaltenen Titanoxidhydrats, gegebenenfalls Reinigung des Titanoxidhydrats
und anschließende
Kalzinierung hergestellt werden und als abschließender Schritt die Nassmahlung
folgt.
Auf
diese Weise lassen sich Titandioxidpartikel zur Venrvendung in einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in guter Qualität
kostengünstig
herstellen. Dieses Verfahren, welches dem großtechnischen Verfahren für die Herstellung
von Titandioxidpigmenten ähnlich
ist, gewährleistet
eine ausreichende Verfügbarkeit und
gleichmäßige Produkteigenschaften.
Bei
einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird die oben stehende
Aufgabe dadurch gelöst, dass
während
des chemisch-mechanischen Polierens eine Zusammensetzung nach einem
der Ansprüche
1 – 29
auf die Oberfläche
des Bauelementes aufgebracht und polierend über die Oberfläche bewegt
wird.
Hierdurch
ergeben sich dieselben Vorteile wie sie vorstehend zu der Zusammensetzung
aufgeführt sind.
In
vorteilhafter Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, dass während des
chemisch-mechanischen Polierens eine Zusammensetzung nach einem
der Ansprüche
1 – 29
einer Bestrahlung mit sichtbarem und/oder ultraviolettem Licht zur
Ausnutzung eines photokatalytischen Effektes ausgesetzt wird.
Weiterhin
wird die oben stehende Aufgabe gelöst durch ein mikroelektronisches
Bauelement, insbesondere ein Halbleiterelement, und/oder mechanisches
Bauelement, insbesondere mikroelektromechanisches Bau- oder Halbleiterelement
(MEMS), hergestellt nach dem vorstehenden Verfahren.
Schließlich wird
die oben stehende Aufgabe gelöst
durch ein Chemisch-mechanisches
Polieren (CMP) unter Verwendung einer Zusammensetzung nach einem
der oben stehenden Ansprüche.
Vorteilhaft
ist es gemäß Ausgestaltung
der Erfindung, wenn eine metallische, eine elektrisch leitende und/oder
eine Dielektrikumstruktur chemisch-mechanisch poliert wird. Und besonders
vorteilhaft ist es, wenn eine kupferhaltige (Cu) – haltige
Struktur chemisch-mechanisch poliert wird, was die Erfindung in
Ausgestaltung schließlich
vorsieht.
Die
Erfindung ist nachstehend anhand einiger ausgewählter Beispiele näher erläutert, wobei
die Erfindung keineswegs auf die spezifischen Beispiele beschränkt ist.