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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Fördersystem für Werkstücke oder
Gegenstände
mit einem Führungsprofil,
Förderschlitten,
die entlang des Führungsprofils
bewegbar sind und jeweils eine Aufnahmeeinheit, insbesondere Palette
oder Gondel, für zumindest
ein Werkstück
oder zumindest einen Gegenstand aufweisen, einer im Wesentlichen
parallel zum Führungsprofil
mittels eines Antriebsaggregats bewegbaren ersten Formschlusseinheit
und einer mit der ersten Formschlusseinheit koppelbaren an jedem Förderschlitten
jeweils gelagerten ersten Gegenformschlusseinheit.
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STAND DER
TECHNIK
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Es
sind horizontal umlaufende Palettenfördersysteme mit aufreihender
Wirkung bekannt. Nach einem ersten Prinzip werden die Paletten horizontal von
einer Entladestelle zu einer Beladestelle transportiert, anschließend vereinzelt
und einer Hub-Senk-Station zugeführt,
die wiederum die einzelne Palette an einen Rücklauf übergibt, der an eine weitere
Hub-Senk-Station
angeschlossen ist, die die jeweilige Palette der Beladestation wieder
zuführt.
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Nach
einem zweiten Prinzip ist ein weiteres horizontal umlaufendes Palettentransportsystem
bekannt, das eine umlaufende Bandeinheit mit einem Bandantrieb aufweist
und keine Hub-Senk-Station besitzt. Zur Mitnahme der Paletten wird
ein Friktionselement eingesetzt, das beispielsweise als Friktionsritzel
oder Blattfeder ausgebildet ist. Der Nachteil dieses Systems ist
der Verschleiß des
Friktionselements. Ein vertikaler Palettentransport ist nicht möglich, da
die Palette sicher mitgenommen werden muss, auf der anderen Seite
aber im Staubetrieb ein gewisses Durchrutschen des Friktionselementes
gegeben sein muss, damit die Transportkette weiterlaufen kann. Bei
vielen bekannten Systemen, die nach diesem Prinzip funktionieren,
kommt es deshalb beim Transport und im Bereich der Umlenkung häufig zu
Funktionsstörungen
beziehungsweise erhöhtem Verschleiß.
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Es
sind vertikale Transportsysteme bekannt, die nach dem Taktprinzip
mit Kettenantrieb oder Seilantrieb arbeiten. Die Paletten sind dabei
in einem festen Abstand untereinander vorhanden. Ein vertikales
Transportsystem ist als Hubstation mit Speicherfunktion ausgebildet,
die nach dem Prinzip "First in – First
OUT" arbeitet. Es
sind auch vertikale Transportsysteme bekannt, bei denen umlaufende,
im festen Abstand angeordnete Gondeln eingesetzt werden.
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Ein
Fördersystem
mit aufreihender Wirkung in vertikaler Richtung ist nicht bekannt.
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DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Ausgehend
von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe beziehungsweise das technische Problem zugrunde, ein
Fördersystem
für Werkstücke oder
Gegenstände der
eingangs genannten Art anzugeben, das hinsichtlich seines Verwendungszweckes
beziehungsweise Einsatzgebietes eine sehr große Variabilität aufweist,
eine dauerhaft zuverlässige
Funktion gewährleistet
und wirtschaftlich hergestellt werden kann. Dabei soll wechselweise
ein getakteter, aufgepufferter oder akkumulierender oder manueller
Förderbetrieb
auch als Vertikalförderer
möglich
sein.
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Das
erfindungsgemäße Fördersystem
der eingangs genannten Art ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind
Gegenstand der von dem unabhängigen
Anspruch 1 direkt oder indirekt abhängigen Ansprüche.
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Das
erfindungsgemäße Fördersystem
ist demgemäß gekennzeichnet
durch eine erste Kopplungseinheit, mittels derer die Koppelung der
ersten Formschlusseinheit mit der jeweiligen ersten Gegenformschlusseinheit
wahlweise ein- beziehungsweise ausgeschaltet werden kann, eine im
Wesentlichen parallel zum Führungsprofil
verlaufende stationäre zweite
Formschlusseinheit, eine mit der zweiten Formschlusseinheit koppelbare
an jedem Förderschlitten
jeweils gelagerte zweite Gegenformschlusseinheit und eine zweite
Kopplungseinheit, mittels derer die Koppelung der zweiten Formschlusseinheit mit
der jeweiligen zweiten Gegenformschlusseinheit wahlweise ein- beziehungsweise
ausgeschaltet werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung weist jeder Förderschlitten eine ansteuerbare
Steuereinrichtung auf, mittels derer die erste und zweite Kopplungseinheit
angesteuert werden kann.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung, die in einfacher Art und Weise
eine manuelle Förderbewegung
ermöglicht,
zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest ein oder jeder Förderschlitten
eine manuell betätigbare
Schalteinheit zum Steuern des Schaltzustandes der ersten und zweiten
Kopplungseinheit aufweist.
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Erfindungsgemäß wird jeder
Förderschlitten mit
Energie versorgt. So zeichnet sich eine erste Ausführungsvariante
dadurch aus, dass die Stromversorgung der Förderschlitten beziehungsweise
der Steuereinrichtung und der ersten und zweiten Kopplungseinheit über eine
parallel zum Führungsprofil
verlaufende oder in dem Führungsprofil
integrierte, abtastbare Stromschiene erfolgt.
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Eine
zweite Ausführungsvariante
zeichnet sich dadurch aus, dass die Stromversorgung der Förderschlitten
beziehungsweise der Steuereinrichtung und der ersten und zweiten
Kopplungseinheit über eine
an dem Förderschlitten
angeordnete Energiespeichereinheit, insbesondere Akkumulator, erfolgt.
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Eine
steuerungstechnisch besonders einfach umsetzbare vorteilhafte Weiterbildung
zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinrichtung ein Relais
oder eine ansteuerbare elektronische Schaltung, insbesondere programmierbaren
Mikrochip, aufweist. In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, zusätzlich zu
der abtastbaren Stromschiene ein Bussystem mit Busschiene und Bussystemelektronik
einzusetzen, so dass jeder Führungsschlitten
einzeln identifiziert und gezielt angesprochen werden kann. In diesem
Fall fährt
eine Elektronik, zum Beispiel ein bekanntes Busmodul, auf jeder
Palette mit. Das Öffnen/Schließen beziehungsweise
Schalten der ersten und zweiten Kopplungseinheit erfolgt dann direkt
angesteuert, dezentral über
diese mitfahrende Elektronik. Der Informationsaustausch zwischen
auf jeder Palette mitfahrendem Busmodul und Steuerung erfolgt über das
Bussystem. Es ist auch möglich,
dass die auf der Palette angeordnete Steuerung einzeln für jede Palette über Funk
angesprochen werden kann.
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Eine
konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung, die eine einfache
Steuerung jedes Förderschlittens
erlaubt, zeichnet sich dadurch aus, dass der Förderschlitten zumindest eine
Signalempfangseinheit aufweist, die von zumindest einer externen
Signalgebereinheit beaufschlagbar ist und die die Steuereinrichtung
entsprechend dem empfangenen Signal beaufschlagt, woraufhin die
Steuereinrichtung die erste und/oder zweite Kopplungseinheit schaltet.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung, die einen robusten Aufbau
besitzt und eine dauerhaft zuverlässige Funktion gewährleistet,
zeichnet sich dadurch aus, dass die erste und/oder zweite Gegenformschlusseinheit
ein Zahnrad beziehungsweise Ritzel aufweist, die erste Formschlusseinheit
als umlaufende Kette, insbesondere Triplexkette, ausgebildet ist
und die zweite Formschlusseinheit als Zahnstange oder starre Kette
ausgebildet ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung, die einen kompakten Aufbau ermöglicht,
zeichnet sich dadurch aus, dass die zweite Formschlusseinheit an dem
Führungsprofil
gelagert angeordnet ist.
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Eine
konstruktiv besonders einfache und kompakte Ausführungsvariante, die eine besonders wirtschaftliche
Herstellung und einfache Ansteuerung ermöglicht, zeichnet sich dadurch
aus, dass die erste Gegenformschlusseinheit mit der ersten Formschlusseinheit
in Eingriff steht und eine am Förderschlitten
drehbar gelagerte erste Drehwelle aufweist, die erste Kopplungseinheit
als Kupplungs- oder Bremseinheit, insbesondere elektromagnetische Kupplungs-
oder Bremseinheit, ausgebildet ist, die die erste Drehwelle mit
dem Förderschlitten
koppelt oder in einen Freilauf schaltet, und/oder dass die zweite
Gegenformschlusseinheit mit der zweiten Formschlusseinheit in Eingriff
steht und eine am Förderschlitten
drehbar gelagerte zweite Drehwelle aufweist, die zweite Kopplungseinheit
als Kupplungs- oder Bremseinheit, insbesondere elektromagnetische
Kupplungs- oder Bremseinheit, ausgebildet ist, die die zweite Drehwelle
mit dem Förderschlitten
koppelt beziehungsweise fixiert oder in einen Freilauf schaltet.
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Ebenfalls
hinsichtlich eines kompakten Aufbaus zeichnet sich eine vorteilhafte
Weiterbildung dadurch aus, dass die erste und zweite Kopplungseinheit
auf der ersten beziehungsweise zweiten Drehwelle angeordnet sind.
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Um
zu verhindern, dass im Bereich der Umlenkung des Förderweges
große
Zwangskräfte
entstehen, die den Verschleiß fördern, zeichnet
sich eine besonders bevorzugte Ausgestaltung dadurch aus, dass die
erste und/oder zweite Gegenformschlusseinheit über eine Lagereinheit an dem
Förderschlitten
drehbar gelagert sind, wobei die Lagereinheit in Richtung quer zur
Förderrichtung
verschieblich am Förderschlitten
gelagert ist.
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Eine
hinsichtlich einer maximalen Variabilität optimierte vorteilhafte Ausgestaltung
zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinrichtung über eine externe
weitere Steuereinrichtung ansteuerbar ist, die abhängig von
den Randbedingungen des Fördersystems
einzelne Förderschlitten
gezielt anspricht und damit ein unterschiedlichster Förderbetrieb
umgesetzt werden kann.
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In
einer bevorzugten, wirtschaftlich zu realisierenden und eine hohe
Genauigkeit beim Positionieren der jeweiligen Palette erlaubende
Ausführungsform
ist die zumindest eine Signalempfangseinheit und die zumindest eine
Signalgebereinheit als Lichtschrankeneinheit mit Empfänger und
Sender ausgebildet.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass
für jeden
Förderschlitten
eine Abstandserfassungseinheit zum Erfassen des Abstandes eines
nachfolgenden Förderschlittens
von einem vorauslaufenden Förderschlitten
vorhanden ist, die bei Unterschreiten/Überschreiten eines vorgegebenen
Minimalabstandes ein Signal an die Steuereinrichtung abgibt, die
daraufhin die Förderbewegung
des nachfolgenden Förderschlittens
unterbricht beziehungsweise veranlasst.
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Um
eine beliebige Palette an einer beliebigen Stelle des Förderweges
in einfacher Art und Weise umsetzen zu können, zeichnet sich eine vorteilhafte
Weiterbildung dadurch aus, dass eine Positionserfassungseinheit
zum Erfassen der Position von Förderschlitten
entlang des Förderweges
vorhanden ist, die bei Erreichen einer vorgegebenen Position ein
Signal an die Steuereinrichtung des jeweiligen Förderschlittens abgibt, die
die Förder-bewegung
des Förderschlittens
daraufhin unterbricht.
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Konstruktiv
kann die Positionserfassungseinheit gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
dadurch umgesetzt werden, dass dass jeder Förderschlitten einen Initiator
und eine Steuerfahne aufweist, wobei die Steuerfahne bei Erreichen
des Minimalabstandes benachbarter Förderschlitten den Initiator
des nachfolgenden Förderschlittens
schaltet.
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Um
eine optimale Führung
der Förderschlitten
am Führungsprofil
zu gewährleisten
werden bevorzugt entsprechende Führungsmittel
oder Führungselemente,
insbesondere Führungsrollen,
eingesetzt.
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Um
auch eine S-förmige
Umlenkung entlang des Förderweges
problemlos umsetzen zu können, zeichnet
sich eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dadurch aus, dass
gegenüberliegend
am Führungsprofil
angeordnete Führungsmittel
vorhanden sind, die, insbesondere paarweise, auf einen am Förderschlitten
drehbar gelagerten Drehschemel angeordnet sind.
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Die
erste Formschlusseinheit ist bevorzugt als über ein Antriebsaggregat antreibbare
umlaufende Einheit ausgebildet, wobei das Antriebsaggregat in einer
vorteilhaften Ausgestaltung eine Rutschkupplung aufweist, wodurch
verhindert wird, dass bei eventuellen Störungen die erste Formschlusseinheit beschädigt wird.
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Das
Antriebsaggregat kann so ansteuerbar ausgebildet sein, dass wahlweise
eine taktförmige, beschleunigte
oder verzögerte
Förderbewegung
mit unterschiedlichen Beschleunigungswerten umgesetzt werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Fördersystem
kann problemlos auch als Vertikalförderer eingesetzt werden. Das
Fördersystem
besitzt aufgrund der oben geschilderten Eigenschaften eine aufreihende
Wirkung, das heißt
die einzelnen Förderschlitten
werden taktunabhängig
gefördert.
Das System kann als Werkstückspeicher
benutzt werden. Dabei können
auf einer Abgabeseite Werkstücke
aufgegeben und gleichzeitig an einer Abnahmestelle entnommen werden, während andere
Förderschlitten
auf der Förderstrecke
unterwegs sind. Es können
auch mehrere Belade-/Entnahmestellen vorgesehen sein. Die Be-/Entladung
der Paletten kann manuell oder über
ein automatisches Beladesystem, wie Roboter oder dergleichen erfolgen.
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Durch
die formschlüssige
Verbindung der zweiten Formschluss einheit mit der zweiten Gegenformschlusseinheit
wird der jeweilige Förderschlitten im
Falle der Unterbrechung der Förderbewegung auch
in vertikaler Richtung (Vertikalförderer) sicher gehalten.
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Auf
den Einsatz eines Friktionselements wie im Stand der Technik kann
vollständig
verzichtet werden.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsvariante,
die eine dauerhaft zuverlässige
Funktion in Verbindung mit einem äußerst einfachen konstruktiven,
wirtschaftlich herstellbaren Aufbau aufweist, zeichnet sich dadurch
aus, dass im Bewegungszustand des Förderschlittens die erste Kopplungseinheit
die erste Gegenformschlusseinheit in den Kopplungszustand mit der
ersten Formschlusseinheit und die zweite Kopplungseinheit die zweite
Gegenformschlusseinheit in den Freilauf schaltet und im Stoppzustand
des Förderschlittens
die erste Kopplungseinheit die erste Gegenformschlusseinheit in
den Freilauf schaltet und die zweite Kopplungseinheit in den Kopplungszustand
der zweiten Gegenformschlusseinheit mit der zweiten Formschlusseinheit
schaltet beziehungsweise die zweite Gegenformschlusseinheit fixiert.
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Bei
einer konstruktiv einfach umzusetzenden Ausführungsvariante wird zum Transport
der Förderschlitten
eine sich bewegende Kette und eine ruhende, starre Kette oder Zahnstange
als Formschlusseinheit eingesetzt. Die Gegenformschlusseinheiten sind
als Ritzel ausgebildet und wechselweise mit der jeweiligen Formschlusseinheit
im Eingriff, das heißt beim
Transport des Förderschlittens
ist das Ritzel der Transportkette starr geschaltet und das Ritzel
der Zahnstange dreht durch, während
beim Stopp des Förderschlittens
das Ritzel der Transportkette durchdreht und das Ritzel der Zahnstange
starr geschaltet ist. Die zweite Kopplungseinheit ist dabei bevorzugt als
elektromagnetische Bremseinheit und die erste Kopplungseinheit bevorzugt
als elektromagnetische Kupplungseinheit ausgebildet. Im stromlosen
Zustand kann sich das Ritzel der zweiten Gegen formschlusseinheit
nicht bewegen, was eine zusätzliche Absturzsicherung
bedeutet. Die Stromversorgung erfolgt über eine Stromschiene, wobei
jeder Förderschlitten
einen Schleifkontakt als Stromabnehmer besitzt. In einem Ausführungsbeispiel
besitzt jeder Förderschlitten
einen Initiator, um beim Auflaufen auf einen anderen Förderschlitten
oder an den Be-/Entladestellen den Förderschlitten zu stoppen. Ein
Staudruck wird dadurch bei entsprechender Einstellung einer Schaltfahne
des vorausfahrenden Förderschlittens
vorteilhaft vermieden. Durch einen zweiten Initiator und eine zusätzliche
Spur der Stromschiene kann an den Stoppstellen sogar auf eine Vereinzelung
der Förderschlitten
verzichtet werden.
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Vorteilhaft
vorzusehende Stoppnocken an der Be- beziehungsweise Entladestelle
stoppen den Förderschlitten
bei Schalten des Initiators. Die Freigabe des jeweiligen Förderschlittens
erfolgt bevorzugt durch eine logische UND-Verknüpfung von dem bedämpften Initiator
unter Bestromung der Stromschiene.
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Die
Förderschlitten
werden über
eine Führung
sicher in der Kurve geführt.
Die Führung
kann vorteilhaft in die Zahnstange direkt integriert sein. Dadurch
wird sichergestellt, dass bei der Kurvenfahrt das Ritzel der ersten
Gegenform-schlusseinheit des Förderschlittens
nicht aus der Kette rutschen kann. Vorteilhaft wird die erste Formschlusseinheit
als Triplex-Transportkette,
das Umlenk-Kettenrad im Bereich der Umlenkstelle als Duplex-Kettenrad
und das Ritzel an dem Förderschlitten
als Einfach-Ritzel ausgebildet.
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Das
erfindungsgemäße Fördersystem
bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die nachfolgend beispielhaft
aufgeführt
werden.
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So
ist ein vertikaler, aufreihender Palettentransport möglich, wodurch
sich ein geringer Platzverbrauch innerhalb von Produktionslinien
umsetzen lässt.
Das Fördersystem
kann als Entkopplungsmodul zwischen Produktionslinien eingesetzt
werden. Bei manueller Beladung kann der Bediener aufgrund der auflaufenden
Speicherfunktion des Systems sich für bestimmte Zeit entfernen,
ohne dass die Funktionalität
des Systems darunter leidet. Es kann problemlos ein "First in – First
OUT"-Prinzip umgesetzt
werden bei gleichzeitiger aufreihender Wirkung der einzelnen Förderschlitten.
Die auflaufenden Förderschlitten
verursachen keinen Staudruck, was sich günstig auf eine dauerhaft zuverlässige Funktionalität des Systems
auswirkt. Darüber
hinaus ist ein relativ geringer Verschleiß gegeben, da keine mechanischen
Einrastvorgänge,
insbesondere im Umlenkbereich, wie bei den bekannten Systemen, vorliegen. Das
System lässt
sich vertikal, horizontal und auch zum Beispiel als Montagesystem
hochkant aufstellen. Das System ist wirtschaftlich herstellbar,
da nur ein Hauptantrieb für
die erste Formschlusseinheit beziehungsweise Kette eingesetzt werden
muss.
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Beim
Aufbau mit Drehschemelausführung kann
in Produktionslinien ein einfacher Durchgang geschaffen werden,
zum Beispiel für
die Durchfahrt von Staplern oder als Personendurchgang. Auf allen Paletten
beziehungsweise Förderschlitten
kann der Empfänger
einer Lichtschranke montiert werden. An der entsprechenden Stoppstelle
wird ein Sendeteil der Lichtschranke installiert. Damit können die
Paletten gestoppt werden, wenn die Sender die Lichtschranke durchschalten.
Am stationären
Teil, das heißt
am Sendeteil wird zur Weiterfahrt einfach die Spannung weggenommen.
Dadurch fährt
die Palette weiter. Dies stellt eine kostengünstige Lösung der Steuerung dar.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Fördersystem ist
es auch problemlos möglich,
ein Einstellen von Werkstückträgern mit
mehreren Werkstücken
in die Gondeln/Paletten des Fördersystems
zu ermöglichen.
Auf die Gondeln/Paletten des Fördersystems können Werkstückträger, die
sich im innerbetrieblichen Umlauf befinden, eingestellt werden.
Dadurch entfällt
das Umpacken von Werkstücken.
Das Einstellen der innerbetrieblichen Werkstückträger kann auch automatisch über ein
Be-/Entladegerät
erfolgen. An den Stoppstellen zum Be-/Entladen der Werkstück träger können mehrere
Positionen angefahren werden, zum Beispiel durch den Einsatz mehrerer
Sender-Lichtschranken, die auf den entsprechenden Empfänger auf
dem Förderschlitten
beziehungsweise Palette/Gondel einwirken. Die Palette/Gondel takt
mit der Genauigkeit der zweiten Formschlusseinheit (Zahnstange).
Durch das Vorsehen mehrerer Sender-Lichtschranken oder anderweitig gearteter
Sensoren kann ein Entnahme-Roboter eingesetzt werden, der lediglich
um eine Achse verschiebbar ist, und dadurch trotzdem eine Fläche (Verteilung
der Werkstücke
auf dem Werkstückträger) abgearbeitet
werden kann.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Fördersystem ist
es auch möglich,
die Rohteilzuführung
und Fertigteilabführung
am gleichen Band umzusetzen. Am gleichen Band kann die Zuführung von
Teilen in einem Prozess und die Rückführung der bearbeiteten Teile
an die Aufgabestelle stattfinden. Dies hat den Vorteil, dass der
Bediener an der gleichen Position be- beziehungsweise entlädt. Es können auch
mehrere automatische Prozesse, zum Beispiels Ein-/Ausschleusen für zusätzliche
Bearbeitung über
die Verkettung mit einem Band stattfinden.
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Das
erfindungsgemäße Fördersystem
kann auch problemlos als Bestandteil eines Montagebandes eingesetzt
werden. In einem derartigen Montagesystem können die umlaufenden Paletten
oder Montagewagen aufgrund der möglichen
individuellen Ansprechweise durch die Steuereinrichtung bereichsweise
getaktet bewegt werden, bereichsweise ausgepuffert/akkumulierend
bewegt werden oder manuell von einem Werker geschoben werden. Damit
lassen sich zum Beispiel kurze Ausfallzeiten einzelner Prozesse
durch Aufpuffern abfangen oder die Werker können flexibel in einem Bearbeitungs-/Montageprozess
eingesetzt werden.
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Das
erfindungsgemäße Fördersystem
kann auch im Rahmen eines Sortiersystems eingesetzt werden. Normalerweise
sind die Paletten/Fächer
eines Sortiersystems fest auf der Kette verbunden. Erfindungsgemäß können jedoch
die einzelnen Paletten individuell angesprochen und der Abstand
untereinander entsprechend geändert
werden. Damit lassen sich verschiedenste Packbilder realisieren
auch mit unterschiedlich großen
Produkten. Es muss nur dafür
gesorgt werden, dass die Produkte in dem durch benachbarte in entsprechend
variablem Abstand angeordnete Paletten sicher eingestellt werden können.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsvariante
wird das erfindungsgemäße Fördersystem
im Rahmen einer Palettieranlage eingesetzt. Dabei werden über ein
taktweise arbeitendes Einlaufband dem Fördersystem taktweise Gegenstände zugeführt. Eine
externe Steuereinrichtung ermittelt die Größe des jeweiligen zu palettierenden
Gegenstandes vorab und veranlasst, dass die Förderschlitten in einem Abstand
angeordnet werden, der dem jeweiligen aufzunehmenden Palettiergut
entspricht. Die Förderschlitten
stehen dann taktweise an der Aufnahmeposition mit entsprechendem
Abstand zur Aufnahme zur Verfügung.
Dabei bilden die jeweiligen Paletten einen Aufnahmezug, der der
Breite der Palette entspricht. Sobald dieser Aufnahmezug befüllt ist,
wird er in eine Entnahmeposition verfahren, in der die Produkte
auf die Palette geschoben werden. Gleichzeitig wird ein zweiter
Zug von Paletten eingesetzt, der zuvor auf die jeweilige Geometrie
der Palettiergegenstände
eingestellt ist und der Aufnahmeposition zugeführt wird beziehungsweise an
dieser ansteht, sobald der erste Zug sich zur Entnahmeposition bewegt hat.
Dabei wird ein Fördersystem
eingesetzt, bei dem bevorzugt zwei parallel nebeneinander angeordnete Ketten
eingesetzt werden. Die Förderbewegung
des jeweiligen Zuges entsprechend der Taktzahl beziehungsweise Taktzeit
des Einlaufbandes, der Transportzeit zur Entnahmestation und der
Transportzeit zur Rückführbewegung
in die Aufnahmeposition unter Umsetzung der von der externen Steuereinrichtung übermittelten
Größe der jeweiligen
durch benachbarte Paletten gebildete Aufnahmefächer umgesetzt.
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Weitere
Ausführungsformen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner
aufgeführten
Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele.
Die Merkmale der Ansprüche
können
in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie
sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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Die
Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
derselben werden im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten
Beispiele näher
beschrieben und erläutert. Die
der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln
für sich
oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 schematische Darstellung
einer konstruktiven Ausführungsvariante
eines Fördersystems mit
mehreren Förderschlitten
(ohne Darstellung der zugehörigen
Paletten oder Gondeln), das im aufreihenden/puffernden Betrieb arbeiten
kann, wobei eine antreibbare Förderkette
und eine stationäre
Zahnstange als Formschlusseinheiten eingesetzt werden, in die entsprechende
Gegenformschlusseinheiten des jeweiligen Förderschlittens eingreifen,
in einer Draufsicht,
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2 schematische Darstellung
des Fördersystems
gemäß 1 in einer Untersicht,
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3 stark schematisierte Darstellung
des Details A gemäß 1 bei sich bewegendem Förderschlitten,
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4 stark schematisierte Darstellung
des Details A gemäß 1 bei Förderschlitten in Stopp-Position,
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5 schematische Seitenansicht
der Darstellung eines Förderschlittens
gemäß 3 beziehungsweise 4,
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6 schematische Draufsicht
auf eine konstruktive Ausgestaltung des Förderschlittens gemäß Detail
A in 1,
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7 schematischer Schnitt
durch den Förderschlitten
gemäß Schnittführung I – I in 6,
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8 schematische Seitenansicht
einer konstruktiven Ausführungsvariante
gemäß 1 in Ansichtsrichtung II – II,
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9 schematische Perspektivdarstellung der
einzelnen Bauteile eines Förderschlittens
in Explosionsdarstellung (ohne Steuerungseinrichtung),
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10 bis 13 schematische Darstellung der Ausgestaltung
des Förderweges
eines Fördersystems
gemäß den oben
genannten Figuren,
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14 schematische Darstellung
des Förderweges
im Bereich eines S-kurvenartigen Verlaufs unter Einsatz von Drehschemeln
für die
Führungsmittel
des Förderschlittens,
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15 schematische Stirnlängsansicht
eines Förderschlittens
mit Palette und auf der Palette vorhandener Fixiereinheit gemäß der prinzipiellen Darstellung
in 5,
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16 schematische Seitenansicht
eines Fördersystems,
bei dem mehrere Förderschlitten
zu einem Förderzug
zusammengeschlossen sind,
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17a, b schematische
Seitenansicht beziehungsweise Draufsicht auf einen Einsatz des Fördersystems,
bei dem Werkstückträger zum
Einsatz kommen, die mehrere Werkstücke aufweisen und deren Abarbeitung
mit einem Be- oder Entladesystem mit nur einer horizontalen Achse
möglich
ist,
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18 schematische Darstellung
der Seitenansicht eines Fördersystems,
bei dem die Be- beziehungsweise Entladung an derselben Position
erfolgt und innerhalb des Fördervorgangs
zusätzliche Bearbeitungsmöglichkeiten
gegeben sind,
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19 schematische Draufsicht
auf die Umsetzung eines Montagebandes unter Einsatz des Fördersystems,
bei dem bereichsweise getakteter Förderbetrieb, ausgepufferter/akkumulierender
Förderbetrieb
oder manueller Förderbetrieb
möglich
ist,
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20, 21 schematische Draufsicht beziehungsweise
Perspektivdarstellung des Einsatzes der Fördervorrichtung im Rahmen eines
Palettiersystems.
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WEGE ZUM AUSFÜHREN DER
ERFINDUNG
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In
den 1 und 2 ist schematisch ein Fördersystem 10 in
einer Draufsicht beziehungsweise Untersicht dargestellt, das ein
Führungsprofil 14 besitzt,
an dem mehrere Förderschlitten 12 in
Förderrichtung
F verschieblich gelagert sind. Das Führungsprofil 14 ist
als geschlossenes umlaufendes Führungsprofil
mit sich gegenüberliegenden
geradlinigen Verläufen
und jeweils eine Halbkreiskrümmung aufweisenden
Seitenrandbereichen. An dem Führungsprofil 14 ist
eine zweite Formschlusseinheit 30 vorhanden, die im Ausführungsbeispiel
als nach außen
weisende integrierte Zahnstange ausgebildet ist. Parallel nach innen
zum Führungsprofil 14 versetzt ist
eine umlaufende erste Formschlusseinheit 20 vorhanden,
die im Ausführungsbeispiel
als Kette ausgebildet ist und die im Endbereich jeweils über ein
Drehkranzrad 54 geführt
ist, wobei im Ausführungsbeispiel
die Kette (Formschlusseinheit 20) als Triplex-Kette und
die Drehkranzräder 54 als
Doppeldrehkranzräder
ausgebildet sind.
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Das
in 2 linke Drehkranzrad 54 wird über ein
Antriebsaggregat 52 angetrieben, so dass sich die erste
Formschlusseinheit 20 in Förderrichtung F bewegt.
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Im
Falle der Bewegung der Förderschlitten 12 sind
diese an die erste Formschlusseinheit 20 gekoppelt. Beim
Stoppen eines Förderschlittens 12 wird diese
Kopplung aufgehoben. Die Art und Weise der Kopplung wird nachfolgend
anhand der 3 bis 5 beschrieben.
Die 3 und 4 sind der Übersicht
halber durchsichtig gezeichnet.
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An
einer Basiseinheit 56 des Förderschlittens 12 sind
insgesamt vier Führungsrollen 16 drehbar
gelagert. Die beabstandet angeordneten Führungsrollen 16 liegen
paarweise gegenüberliegend an
dem Führungsprofil 14 an
und weisen umlaufend jeweils eine Nut auf, in die der jeweilige
Seitenrand des Führungsprofils 14 eingreift.
Im in 3 und 4 unteren Randbereich der
Basiseinheit 56 ist in dem Bereich zwischen den Führungsrollen 16 eine
erste Gegenformschlusseinheit 22 vorhanden, die ein Ritzel 23 und
eine erste Drehwelle 24 aufweist, die drehbar an der Basiseinheit 56 gelagert
ist. Auf der ersten Drehwelle 24 ist auf der gegenüberliegenden
Seite der Basiseinheit 56 eine erste Kopplungseinheit 26 (5) vorhanden, die als elektromagnetische Kupplungseinheit
ausgebildet ist.
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Das
Ritzel 23 greift in die Kette der ersten Formschlusseinheit 20 ein.
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Auf
der der ersten Formschlusseinheit 20 gegenüberliegenden
Seite des Führungsprofils 14 ist eine
zweite Gegenformschlusseinheit 32 vorhanden, die ein zweites
Ritzel 33 und eine zweite Drehwelle 34 aufweist,
die drehbar an der Basiseinheit 56 gelagert ist. Auf der
gegenüberliegenden
Seite der Basiseinheit 56 ist auf der zweiten Drehwelle 34 eine
zweite Kopplungseinheit 36 (5)
angeordnet, die als elektromagnetische Bremseinheit ausgebildet
ist. Das zweite Ritzel 33 greift hierbei in die Zahnstange der
zweiten Formschlusseinheit 30 ein.
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Weiterhin
ist in den 3 bis 5 schematisch eine Steuereinrichtung 40 dargestellt,
mittels derer der Schaltzustand der ersten und zweiten Kopplungseinheit 26, 36 gesteuert
werden kann. Die Stromversorgung des Förderschlittens 12 erfolgt über eine
in den 3 bis 5 schematisch dargestellte Stromschiene 42 und
einen entsprechend ausgebildeten Schleifkontakt am Förderschlitten 12. Über die Stromschiene 42 wird
die Steuereinrichtung 40 mit Strom versorgt und angesteuert,
wobei in einem Ausführungsbeispiel
die Steuereinrichtung 40 als Relais ausgebildet ist.
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Schließlich ist
in den 3 bis 5 weiterhin stark schematisiert
eine externe Steuereinrichtung 60 dargestellt, mittels
derer die Möglichkeit
besteht, die Steuereinrichtung 40 jedes Förderschlittens 12 einzeln
anzusprechen. Hierzu kann beispielsweise die bekannte Bus-Technik
eingesetzt werden, wobei entsprechende Elektronik auf dem Förderschlitten 12 in
Form der Steuereinrichtung 40 mitfährt und die Stromschiene 42 entsprechende
Bus-Anschlüsse aufweist.
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Es
ist auch möglich,
in einer weiteren Ausführungsvariante,
dass die Steuereinrichtung 40 über Funk von der externen Steuereinrichtung 60 ansprechbar
ist.
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Weiterhin
ist an der Basiseinheit 56 im rechten oberen Eckbereich
ein erster Initiator 62 dargestellt, der mit der Steuereinrichtung 40 in
Kommunikationsverbindung steht. Schließlich ist noch im gegenüberliegenden
linken oberen Randbereich eine Steuerfahne 64 an dem Förderschlitten 12 vorhanden,
die einen Überstand über die
Basiseinheit 56 in Richtung des nachfolgenden Förderschlittens 12 aufweist.
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Im
rechten unteren vorderen Eckbereich der Basiseinheit 56 ist
weiterhin ein zweiter Initiator 66 schematisch dargestellt.
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Das
Fördersystem
ist geeignet, im akkumulierenden Betrieb auch als Vertikalförderer eingesetzt zu
werden.
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In 3 ist der Förderschlitten 12 im
Förderzustand
dargestellt. Hierbei hat die Steuereinrichtung 40 veranlasst,
dass die zweite Kopplungseinheit 36 die zweite Drehwelle 34 in
einen Freilauf schaltet, so dass das zweite Ritzel 33 frei
drehen kann. Gleichzeitig steht das erste Ritzel 23 mit
der sich in Förderrichtung
F bewegenden ersten Formschlusseinheit 20 in Eingriff und
die Steuereinrichtung 40 hat veranlasst, dass das erste
Kopplungselement 26 in den Kupplungszustand geschaltet
ist, das heißt
die Förderbewegung
F der Kette wird über
das erste Ritzel 23, die erste Drehwelle 24 und
die erste Kopplungseinheit 26 auf den Förderschlitten 12 übertragen.
Während
der Förderbewegung
dreht somit das Ritzel 33 der Zahnstange 30 durch,
während
hingegen das Ritzel 23 der Transportkette 20 starr
ist.
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Läuft nun
ein Förderschlitten 12 auf
einen davor befindlichen Förderschlitten
auf, so kommt die Steuerfahne 64 des vorderen Förderschlittens 12 mit dem
ersten Initiator 62 in Kontakt, der daraufhin sein Signal
an die Steuereinrichtung 40 abgibt, die daraufhin veranlasst,
dass die erste Kopplungseinheit 26 die erste Gegenformschlusseinheit 22 (erstes
Ritzel 23 und erste Drehwelle 24) in den Freilauf
schaltet. Gleichzeitig wird die zweite Kopplungseinheit 36 beaufschlagt
dahingehend, dass die zweite Gegenformschlusseinheit 32 (zweites
Ritzel 33 und zweite Drehwelle 34) fixiert wird.
In diesem Stoppzustand dreht somit das erste Ritzel 23 der
ersten Formschlusseinheit 20 (Kette) durch und das zweite
Ritzel 33 der zweiten Formschlusseinheit 30 (Zahnstange) ist
starr. Dadurch ist eine sichere Stopp-Positionierung des Förderschlittens gegeben, so
dass das System problemlos auch als Vertikalförderer mit akkumulierender
Wirkung eingesetzt werden kann.
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Durch
die formschlüssige
Verbindung zwischen zweitem Ritzel 33 und der zweiten Gegenformschlusseinheit 32 (Zahnstange)
kann der Förderschlitten
in vertikaler Lage sicher gehalten werden. Ein Friktionselement
wie im Stand der Technik ist nicht erforderlich. Ein Staudruck kann
durch entsprechende Einstellung der Steuerfahne 64 des
vorausfahrenden Schlittens vollständig vermieden werden. Durch
den zweiten Initiator 66 und eine zusätzliche Spur der Stromschiene 42 kann
an Stoppstellen sogar auf eine Vereinzelung der Förderschlitten 12 verzichtet
werden. Hierzu sind an der Ent- oder Beladestelle in den 3 bis 5 nicht näher dargestellte Stopp-Nocken
vorhanden, die den zweiten Initiator 66 schalten, woraufhin
der Förderschlitten 12 in Stopp-Position
gehalten wird unter entsprechender Schaltung der ersten und zweiten
Kopplungseinheit 26, 36. Die Freigabe des Förderschlittens
kann steuerungstechnisch durch eine UND-Verknüpfung von dem zweiten Initiator 66 und
der Bestromung der Stromschiene 42 erfolgen.
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Eine
konstruktive Ausgestaltung des Fördersystems 10 ist
in den 6 bis 9 näher dargestellt. Vom Prinzip
her besitzt das Fördersystem 10 denselben
Aufbau gemäß der schematischen
Darstellungen in den 3 bis 5. Ergänzend ist in den 6 bis 8 noch der Anschluss einer Palette 58 dargestellt.
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Auf
die Darstellung der Steuereinrichtung 40, des ersten und
zweiten Initiators 62, 66 ist in den 6 bis 9 verzichtet worden. Wie aus 6 ersichtlich, ist bei dem
Förderschlitten 12 ergänzend noch eine
Andruckrolle 68 vorhanden, die auf der dem zweiten Ritzel 33 gegenüberliegenden
Seite des Führungsprofils 14 drehbar
angeordnet ist und für
einen permanenten Andruck der zweiten Formschlusseinheit 30 (Zahnstange)
an das zweite Ritzel 33 sorgt.
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Wie
insbesondere aus der Explosionsdarstellung in 9 zu erkennen ist, ist die zweite Gegenformschlusseinheit 32 mit
dem zweiten Ritzel 33 und der zweiten Drehwelle 34 und
die Andruck rolle 68 verschieblich an der Basiseinheit 56 gelagert,
wobei eine Verschiebung (R) in Richtung quer zur Förderrichtung
F möglich
ist. Um diese Verschiebebewegung R zu ermöglichen, besitzt die Basiseinheit 56 im Bereich
der Drehachsen der zweiten Drehwelle 34 beziehungsweise
der Andruckrolle 68 jeweils eine Langlochausnehmung 72,
durch die die Drehachsen geführt
sind. Die Drehachsen selbst sind an einer rückseitig an der Basiseinheit 56 angeordneten
Lagereinheit 50 drehbar gelagert, die wiederum in einer weiteren
Führungseinheit 72 verschieblich
gelagert ist, wobei die Führungseinheit 72 wiederum
mit der Basiseinheit 56 verbunden ist. Durch die Verschieblichkeit
der Lagerung der zweiten Gegenformschlusseinheit 32 wird
vermieden, dass es im Bereich der Krümmung des Führungsprofils 14 aufgrund
der sich ändernden
Geometrie zu Zwangskräften
kommt, die einen erhöhten
Verschleiß bewirken
könnten.
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In
den 10 bis 13 sind unterschiedliche Varianten
von Vertikal-Fördersystemen
angegeben, die sich im Verlauf des Förderweges unterscheiden.
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Gemäß 10 ist ein umlaufendes Vertikal-Fördersystem 80 dargestellt,
bei dem an einer Stelle über
eine Bedienperson 81 entladen wird, die Förderschlitten 12 mit
Gondeln nach oben geführt werden,
dann nach unten geführt
werden, um auf der gegenüberliegenden
Seite durch einen Roboter 82 beladen zu werden.
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Das
in 11 schematisch dargestellte
umlaufende Vertikal-Fördersystem 84 weist
in seinem oberen Bereich einen mäandrierenden
Förderwegsverlauf
auf und ist geeignet, als Fördersystem
mit mehreren Be- und Entladestationen eingesetzt zu werden. Dieses
System weist eine hohe Pufferkapazität auf.
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Bei
den Fördersystemen 86, 88 gemäß den 12 beziehungsweise 13 ist
eine U-förmige
Hin- und U-förmige
Rückführung des
Bandes schematisch dargestellt, so dass innerhalb des Fördersystems 86, 88 ein
Durchgang 89 für
Personen oder Fahrzeuge wie Gabelstapler oder dergleichen geschaffen
werden kann. Das Fördersystem 88 gemäß 13 besitzt darüber hinaus
noch seitliche horizontale Förderstrecken,
um zum Beispiel ein gut zugängliche
Be-/Entladung von oben zu ermöglichen.
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Um
eine möglichst
zwängungsfreie
Führung der
Förderschlitten
bei S-förmigen
Förderwegsverläufen zu
gewährleisten,
sind die jeweils paarmäßig gegenüberliegenden
Führungsrollen 16 auf
einem Drehschemel 18 gemäß der schematischen Darstellung
in 14 gelagert.
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Da
für jeden
Förderschlitten 12 ein
Stromanschluss zur Verfügung
steht, ist es auch möglich, auf
der Palette 58 gemäß der schematischen
Darstellung in 15 beispielsweise
eine Fixiereinheit 74 für
ein eingelegtes Produkt 76 vorzusehen. Es ist prinzipiell
auch möglich,
auf der Palette Bearbeitungseinheiten vorzusehen.
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Gemäß der Darstellung
in 16 ist es mit dem
erfindungsgemäßen Fördersystem
ebenfalls möglich,
mehrere Förderschlitten 12 zu
einer Palette zusammenzufassen. Bei der Darstellung in 16 sind hierbei drei Paletten
mit zugehörigen
Förderschlitten 12 zu
einem Zug zusammengefasst. Die ersten Gegenformschluss-einheiten 22 der
in 16 linken und mittleren
Förderschlitten 12 sind
in Freilauf geschaltet. Lediglich die erste Gegenformschlusseinheit
des in 16 rechten Förderschlittens
befindet sich im Kupplungszustand, so dass die beiden davor liegenden
Förderschlitten
durch den rechten Förderschlitten 12 geschoben
werden. Dadurch ist es möglich,
größere Werkstücke zu transportieren.
Je nach Steuerung kann an weiteren Positionen innerhalb des Förderweges
wieder eine Vereinzelung der einzelnen Förderschlitten 12 vorgenommen
werden.
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Auf
allen Förderschlitten 12/Paletten
kann der Empfänger 79 (17) einer Lichtschranke
montiert werden. An einer vorgebbaren Stoppstelle wird ein Senderteil 78 der
Lichtschranke installiert. Damit können die Förderschlitten 12/Paletten
gestoppt werden, wenn die Lichtschranke durchschaltet. Am stationären Teil,
das heißt
im Senderteil 78 der Lichtschranke wird zur Weiterfahrt
des Förderschlittens 12/der
Palette einfach die Spannung weggenommen. Damit fährt der
Förderschlitten 12/die
Palette weiter. Dies stellt eine kostengünstige Lösung zur Steuerung dar.
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In 17 ist schematisch ein Fördersystem 10 dargestellt,
bei dem Werkstückträger 77 mit
mehreren Werkstücken
in die Gondeln des Fördersystems 10 eingestellt
werden. Da der Werkstückträger 77 mehrere
Werkstücke
enthält,
enthält
das Umpacken von Werkstücken.
Das Einstellen innerbetrieblicher Werkstückträger kann auch automatisch über ein
Be-/Entladegerät
erfolgen. An den Stoppstellen zum Be-/Entladen der Werkstückträger 77 befinden sich
im dargestellten Ausführungsbeispiel
drei Lichtschranken-Senderteile 78. An den Gondeln befindet sich
jeweils ein Lichtschranken-Empfänger 79.
So können
an den Stoppstellen zum Be-/Entladen der Werkstückträger 77 auf einfache
Weise mehrere Positionen angefahren werden. Dies bringt den Vorteil mit
sich, dass zur Abarbeitung der einzelnen Werkstücke mittels einer Handling-Vorrichtung 38 eine Fläche abgearbeitet
werden kann, wobei die Handling-Vorrichtung 38 lediglich
eine Verschieb-barkeit um eine horizontale Achse H aufweisen muss.
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In 18 ist schematisch dargestellt,
dass es bei dem erfindungsgemäße Fördersystem 10 möglich ist,
am gleichen Band die Zuführung
von Teilen in einen Prozess und die Rückführung von bearbeiteten Teilen
an die Aufgabestelle vorzunehmen. Dies bringt unter anderem den
Vorteil mit sich, dass der Bediener 81 an der gleichen
Position be-/entlädt.
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In 19 ist schematisch in einer
Draufsicht dargestellt, wie das erfindungsgemäße Fördersystem 10 innerhalb
eines Montagesystems eingesetzt werden kann. Dabei gibt es Bandbereiche,
in denen die Förderschlitten/Paletten
getaktet T bewegt werden, in denen die Förderschlitten/Paletten aufgepuffert
beziehungsweise akkumulierend A bewegt werden oder bei denen die
Förderschlitten/Paletten
manuell M von der Bedienperson 81 verschoben werden können.
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Dadurch,
dass die einzelnen Förderschlitten/Paletten
einzeln gezielt angesprochen werden können, ist es beispielsweise
möglich,
das erfindungsgemäße Fördersystem
als Sortiersystem auszubilden. Hierzu wird auf dem Förderschlitten/der
Palette eine Einheit montiert, die ermöglicht, dass benachbarte Förderschlitten/Paletten
ein Aufnahmefach bilden. Durch das Ansprechen der einzelnen Förderschlitten/Paletten
kann der Abstand der Fächer
verändert
werden. Damit lassen sich verschiedenste Packbilder realisieren,
auch mit unterschiedlich großen
Produkten.
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In
den 20 und 21 ist schematisch die Ausbildung
einer Palettieranlage 90 unter Einsatz des erfindungsgemäßen Fördersystems 10 dargestellt.
Dem Förderband
des Fördersystems 10 werden über ein
Einlaufband 91 Pakete 92 taktmäßig zugeführt. Eine Steuereinrichtung 96 erkennt
die Größe des jeweils
zur Aufnahme anstehenden Pakets 92.
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In
dem Fördersystem 10 wird
ein erster Zug 94 und ein zweiter Zug 95 aus hintereinander
angeordneten Paletten 58, die aufgrund ihres Abstands Aufnahmefächer bilden,
eingesetzt. Jeder Zug 94, 95 ist einer getrennt
antreibbaren ersten Formschlusseinheit 20 (Kette) zugeordnet.
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An
der Beladestelle im Übergangspunkt
zwischen Einlaufband 91 und Fördersystem 10 wird
ein Zug 94, 95 entsprechend dem Takt des Einlaufbandes 91 befüllt. Sobald
die Palettenbreite des Zuges 94, 95 erreicht ist,
wird der Zug in 20 nach
rechts verschoben, gestoppt und die Pakete 92 werden auf eine
Packpalette 93 geschoben. Während dieses Vorgangs wird
der zweite Zug 95 an der Beladestelle beladen, wobei im
Bereich der Rückführstrecke
R eine Abstandsmessung der einzelnen Paletten durchgeführt wird
und diese entsprechend der Abmessung der jeweils nachfolgend aufzunehmenden Pakete 92 eingestellt
wird. Die Information über
die Größe des nachfolgend
aufzunehmenden Pakete wird über
die Steuereinrichtung 96 geliefert, das heißt der zweite
Zug 95 steht dann an der Beladestelle an, wobei die einzelnen
Paletten entsprechend der Größe des jeweils
aufzunehmenden Pakets 92 angeordnet sind, und geht in den
getakteten Aufgabebetrieb über.
Die Zeit, die zur Verfügung
steht, einen unbeladenen Zug wieder der Aufgabestelle zuzuführen, entspricht
der Zeit, innerhalb derer der weitere Zugang der Aufgabestelle beladen
wird, das heißt
die Bewegung des Zuges außerhalb
der Aufgabestation erfolgt mit höherer
Geschwindigkeit als die Taktbewegung.
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In 21 sind die die Fächer für die Pakete 92 bildenden
Paletten 58 stark schematisiert dargestellt.