DE102004018567B3

DE102004018567B3 - Rückschlagventil

Info

Publication number: DE102004018567B3
Application number: DE102004018567A
Authority: DE
Inventors: Heiko Schumacher
Original assignee: Dichtungstechnik G Bruss GmbH and Co KG
Current assignee: Dichtungstechnik G Bruss GmbH and Co KG
Priority date: 2004-04-16
Filing date: 2004-04-16
Publication date: 2005-12-15
Anticipated expiration: 2024-04-17

Abstract

Rückschlagventil in einem Strömungsweg zwischen einem Ablauf und einem Zulauf mit einem ein magnetisierbares oder magnetisches Material enthaltenden Ventilglied und einer Entsperreinrichtung, die zum fremdgesteuerten Öffnen des Rückschlagventils mit dem Ventilglied magnetisch zusammenwirkt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Rückschlagventil in einem Strömungsweg zwischen einem Ablauf und einem Zulauf mit einem Ventilglied.
Rückschlagventile sind üblicherweise dazu ausgelegt, in einer Strömungsrichtung zu sperren und in der entgegengesetzten Strömungsrichtung zu öffnen. Das Ventilglied gibt üblicherweise aufgrund des Überschreitens einer vorbestimmten Druckdifferenz zwischen Zulauf und Ablauf den Strömungsweg selbständig frei und schließt ihn gleichsam selbständig dann, wenn das in der Strömung herrschende Druckgefälle unterhalb des Wertes der vorbestimmten Druckdifferenz fällt.

Aus der EP 1 229 277 A1 ist ein solches Rückschlagventil bekannt, dessen Ventilglied als tellerfederartige Scheibe ausgebildet und fremdgesteuert entsperrbar ist.

Ferner ist aus der DE 23 58 812 A1 eine Rückschlagventil bekannt, das eine mit magnetischen Partikeln versetzte federnde Membran aus PVC als Ventilglied aufweist, welches über einen Permanentmagneten in Schließstellung gezogen und mittels Unterdruck im strömenden Medium entsperrbar ist.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Rückschlagventil zu schaffen, das besonders einfach fremdgesteuert entsperrbar ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe dient Patentanspruch 1.

Bei einem Rückschlagventil nach der Erfindung wird zum fremdgesteuerten Öffnen des Rückschlagventils das Ventilglied und die Entsperreinrichtung in magnetische Wechselwirkung gebracht. Dadurch werden erfindungsgemäß an dem Ventilglied angreifende, magnetische Anziehungs- oder Abstoßungskräfte zum Entsperren des Rückschlagventils erzeugt. Dabei wird das Ventilglied durch die Entsperreinrichtung einem magnetischen Feld ausgesetzt.

Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Entsperreinrichtung dazu ausgelegt, ein elektromagnetisches Feld zu erzeugen. Dabei kann eine mit elektrischem Strom zu speisende Spule vorgesehen sein, deren Stromfluß steuerbar ist.

Für den Fall einer alternativen Ausführung dahingehend, daß entweder das Ventilglied dauermagnetisches Material enthält, das mit einem magnetisierbaren Bauteil der Entsperreinrichtung magnetisch zusammenwirken kann, oder ein dauermagnetisches Bauteil der Entsperreinrichtung vorgesehen ist, das mit dem magnetisierbaren Ventilglied zusammenwirken kann, sieht die Erfindung vorzugsweise einen Mechanismus vor, mit dem das Ventilglied und das Bauteil aufeinander zu oder voneinander weg bewegt werden können. Ab einem bestimmten Abstand zwischen dem Ventilglied und dem Bauteil werden derart große magnetische Anziehungs- oder Abstoßungskräfte erzeugt, daß das Ventilglied fremdgesteuert geöffnet wird.

Die auf das magnetisierbare Ventilglied wirkende Öffnungskraft kann dadurch verstärkt werden, daß die Spule eine Ringspule mit Metallkern, insbesondere Eisenkern, ist.

Um Betriebssituationen identifizieren zu können, bei denen ein Entsperren des Ventilglieds zwar erwünscht ist, aber die Strömungsverhältnisse ein selbständiges Betreiben des Ventilglieds nicht zulassen, kann die Entsperreinrichtung zum fremdgesteuerten Öffnen über eine entsprechende Sensorik und eine Steuerungs- oder Regeleinrichtung verfügen.

Bei einer Weiterbildung der Erfindung umfaßt das Ventilglied eine starre oder flexible Scheibe enthaltend magnetisierbare oder magnetische Teilchen. Die Scheibe kann aus mit magnetisierbaren oder magnetischen Teilchen versetztem Kunststoff, aus Metall oder dauermagnetischem Metall oder aus einer mit magnetisierbaren oder magnetischen Teilchen versetzten Gummimischung gebildet sein.

Vorzugsweise ist das Ventilglied für eine translatorische Öffnungsbewegung gelagert. Alternativ kann das Ventilglied ortsfest angebracht sein, wobei die Freigabe des Strömungswegs durch elastisches Verformen eines Abschnitts des Ventilglieds erreicht wird.

Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das Ventilglied mit einer derartigen Eigenelastizität ausgebildet, daß bei fehlenden Betriebskräften, wie den magnetischen Anziehungs- und/oder Abstoßungskräften, das Ventilglied aus einem verformten Öffnungszustand selbsttätig in einen unverformten Sperrzustand zurückgelangt. Es ist auch vorstellbar, das Ventilglied ohne Eigenelastizität auszubilden und das Sperren ebenfalls mittels magnetischer Abstoßungs- und Anziehungskräfte zumindest zu unterstützen.

Ein erfindungsgemäßes Rückschlagventil wird gemäß Anspruch 7 in einer Anordnung mit einem Ölabscheider zum Abscheiden von in Blow-by-Gas enthaltenen Öl-Partikeln und einem Sammelbehälter zum Auffangen des abgeschiedenen Öls eingesetzt, wobei das Rückschlagventil zwischen den Sammelbehälter und das Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine eingeschaltet ist.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen von magnetisiertem Gummi, bei dem in eine Gummimischung magnetisierbare oder magnetische Teilchen eingemischt werden, wobei die solche Teilchen enthaltende Gummimischung vulkanisiert wird.

Eine solche Gummimischung wird bevorzugt als Material für die flexible Scheibe oder Membran des Ventilgliedes verwendet.

Beim herkömmlichen Verfahren zum Herstellen eines magnetisierten Gummis werden Magnet-Teilchen in die Gummimischung eingebracht, die sich bezüglich deren magnetischer Vorzugsrichtung f (gestichelter Vektor in 4) mit ungeregelter Zufallsausrichtung isotrop in der vulkanisierten Gummimischung verteilen. Zum Magnetisieren des Gummis werden die Magnet-Teilchen in der vulkanisierten Gummimatrix üblicherweise erst entmagnetisiert und anschließend durch Anlegen eines elektromagnetischen Feldes wieder aufmagnetisiert. Die Magnet-Teilchen sind in der vulkanisierten Gummimischung so stark eingebunden, daß sie ihre magnetische Wirkrichtung nicht vollständig in Richtung des angelegten elektromagnetischen Feldes F (s. 4) ausrichten können, wie dies zum Erzielen einer maximalen Magnetwirkung wünschenswert wäre. Ein bekanntes, nach dem oben geschilderten bekannten Verfahren hergestelltes, magnetisiertes Gummibauteil ist prinzipiell in 4 gezeigt, bei dem die resultierende Magnetkraft aus der Summe der in Richtung des elektromagnetischen Feldes F wirkenden Magnetkraftkomponenten f_F der einzelnen magnetischen Teilchen gebildet ist.

Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen von magnetisiertem Gummi mit verbesserten Magneteigenschaften zu schaffen, der insbesondere zur Bildung eines Ventilglieds des erfindungsgemäßen Rückschlagventils geeignet sein soll.

Diese Aufgabe löst Patentanspruch 8.

Danach wird die magnetisierbare oder magnetische Teilchen enthaltende Gummimischung während des Vulkanisierens einem magnetischen Feld ausgesetzt. Überraschenderweise stellte sich dabei heraus, daß durch das Anlegen des magnetischen Feldes an die zu vulkanisierende Gummimischung annähernd sämtliche magnetisierten oder magnetischen Teilchen parallel zu der gewünschten Richtung des magnetischen Feldes gleichgerichtet werden. Die Bindung der magnetisierten oder magnetischen Teilchen in der noch weichen oder geschmolzenen Gummimatrix ist stark genug, um ein durch das magnetische Feld veranlaßtes Wandern der magnetisierten oder magnetischen Teilchen innerhalb der Gummimatrix zu verhindern, allerdings auch ausreichend schwach, um ein Ausrichten der Teilchen nach dem magnetischen Feld zuzulassen.

Ein Bauteil, wie das Ventilglied eines Rückschlagventils, welches die mit dem Verfahren nach der Erfindung behandelte Gummimischung aufweist, erzeugt die maximal mögliche Magnetkraft, während bei Gummimischungen nach dem Stand der Technik allenfalls 75% der maximal möglichen Magnetkraft erreichbar war.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein Entmagnetisieren und Aufmagnetisieren von Magnet-Teilchen, wie es bei den herkömmlichen Verfahren zum Herstellen von magnetisiertem Gummi notwendig ist, unterbleiben.

Bei einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die magnetisierbare oder magnetische Teilchen enthaltende Gummimischung während und/oder vor dem Ausvulkanisieren, bei dem bereits mehr als 90 % und bis annähernd 100 % des ganzen Vul kanisierungsvorgangs abgeschlossen ist, während und/oder vor dem Untervulkanisieren, bei dem zwischen 10 % bis 90 % des ganzen Vulkanisierungsvorgangs realisiert wird, während und/oder vor dem Anvulkanisieren, bei dem weniger als 10 % des ganzen Vulkanisierungsvorgangs erledigt ist, und/oder während der plastischen Fließphase des Vulkanisationsvorgangs dem magnetischen Feld ausgesetzt.

Dabei wird vorzugsweise die die magnetisierbaren (magnetisierten) oder magnetischen Teilchen enthaltende Gummimischung derart lang dem magnetischen Feld und/oder einem derart starken magnetischen Feld ausgesetzt, daß die magnetisierten oder magnetischen Teilchen im wesentlichen in einer magnetischen Vorzugsrichtung zueinander parallel ausgerichtet sind.

Weitere Vorteile, Eigenschaften und Merkmale der Erfindung werden durch die folgende Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
1 eine schematische Schnittansicht einer Ausführung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils;
2 eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils;
3 eine Querschnittsprinzipskizze eines besonderen Einsatzbereichs des erfindungsgemäßen Rückschlagventils, nämlich in einer Ölabscheider-Anordnung eines Blow-by-Gas-Zyklus einer nicht gezeigten Brennkraftmaschine als Öl-Rückführvorrichtung;
4 schematisch die sich ergebende Wirkrichtungen von in einer Gummimatrix verteilten Magnet-Teilchen nach dem Verfahrensschritt des "Aufmagnetisierens" der vulkanisierten, Magnet-Teilchen enthaltenen Gummimatrix gemäß einem herkömmlichen Verfahren zum Herstellen von magnetisiertem Gummi;
5 ein Vernetzungsgrad-/Zeitschaubild während eines ganzen Vulkanisierungsvorgangs, der in die einzelnen Vulkanisationsetappen unterteilt ist; und
6 schematisch die sich ergebenden Wirkrichtungen von Magnet-Teilchen eines erfindungsgemäß hergestellten magnetisierten Gummis.
1 zeigt schematisch ein Rückschlagventil 1, das ein Trägergehäuse 3 für einzelne Komponenten des Rückschlagventils 1 aufweist. In dem Trägergehäuse 3 ist ein Zulauf 5 und ein Ablauf 7 eingearbeitet, der ringförmig konzentrisch zur Rotationsachse R des Trägergehäuses 3 ausgebildet ist. Das Trägergehäuse 3 umfaßt einen Flanschbereich 11 zum Befestigen des Trägergehäuses 3 an ein nicht dargestelltes Anbauteil. Das Trägergehäuse 3 begrenzt einen Ventilgliedraum 13, der einen Strömungsweg zwischen Zulauf 5 und Ablauf 7 begrenzt.
An einem Wandmittelabschnitt 15, in dem der ringförmige Ablauf 7 eingearbeitet ist, sitzt ortsfest ein Ventilglied 17, das zur Erfüllung der Ventilgliedfunktion einen magnetischen Gummimembranabschnitt 19 aufweist. Der magnetische Gummimembranabschnitt 19 ist mit zwei unterschiedlichen Schraffuren dargestellt, welche beide Polaritäten, Süd und Nord, andeuten. Das Ventilglied 17 umfaßt einen Einknüpfbereich 25, der in einem Durchgang 27 in dem Wandmittelabschnitt 15 konzentrisch zur Rotationsachse R eingeknüpft ist. An dem Einknüpfbereich 25 schließt der Gummimembranabschnitt 19 flügelartig, sich radial über den Ablauf 7 hinaus erstreckend an.
Bei Strömungsverhältnissen mit höherem Druck am Zulauf 5 als am Ablauf 7 gelangt der Gummimembranabschnitt 19 in eine Sperrstellung, in welcher der Gummimembranabschnitt 19 an dem Wandmittelabschnitt 15 anliegt und die durch den mit durchgezogener Linie dargestellten Gummimembranabschnitt 19 angedeutet ist. Bei entgegengesetzten Strömungsverhältnissen mit einem Überdruck am Ablauf 7 und einem Unterdruck am Zulauf 5 öffnet der Gummimembranabschnitt 19 selbsttätig und schafft eine fluidale Verbindung zwischen Zulauf 5 und Ablauf 7.
Innerhalb des dem Wandmittelabschnitt 15 gegenüberliegenden Wandbereich 21 des Trägergehäuses 3 ist eine Ringspule 23 untergebracht, die mit einer nicht dargestellten Stromquelle zur Erzeugung eines elektromagnetischen Felds verbunden ist. Ein von der Ringspule 23 umgebener Kernbereich ist durch den Wandbereich 21 gebildet und besteht zur Verstärkung des von der Ringspule 23 erzeugten elektromagnetischen Feldes aus metallischem Material.
Wird an die Ringspule 23 elektrischer Strom angeschlossen und damit der Gummimembranabschnitt 19 einem elektromagnetischen Feld ausgesetzt, greifen magnetische Anziehungskräfte an dem Gummimembranabschnitt 19 an und ziehen ihn (19) aus der Sperrstellung in eine strichliert angedeutete Öffnungsstellung, in welcher der Gummimembranabschnitt 19 teilweise an dem Wandbereich 21 zum Anliegen kommt. Auf diese Weise ist das Ventilglied fremdgesteuert geöffnet, und eine fluidale Verbindung zwischen Zulauf 5 und Ablauf 7 besteht.
In 2 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführung eines Rückschlagventils 101 dargestellt, bei dem für gleiche oder ähnliche Bauteile identische Bezugsziffern verwendet werden, die um 100 erhöht sind. Auf eine erneute Beschreibung der gleichen oder ähnlichen Bauteile wird zur besseren Lesbarkeit der Figurenbeschreibung verzichtet.
Das Rückschlagventil 101 gemäß 2 unterscheidet sich im wesentlichen von dem (1) nach 1 darin, daß das Ventilglied 117 aus einem Metallstück gebildet ist, das einen verstärkten Mittelbereich 139 mit einem Innengewinde aufweist, in das zur Befestigung des Ventilglieds 117 an den Wandmittelabschnitt 115 eine Schraube 141 eingeschraubt ist. An den verstärkten Mittelbereich 139 schließt ein die Ventilgliedfunktion übernehmender, flügelartiger, elastisch verformbarer Scheibenabschnitt 143 an. Das Ventilglied 117 ist derart eigenelastisch, daß es bei Fehlen äußerer Kräfte selbständig in eine Sperrstellung gelangt, die durch den mit durchgezogener Linie dargestellten Scheibenabschnitt 143 angedeutet ist.
3 zeigt einen besonderen Einsatzbereich eines erfindungsgemäßen, fremdgesteuerten Rückschlagventils 1, 101 als Öl-Rückführvorrichtung in einer Ölabscheider-Anordnung für einen Blow-by-Gas-Zyklus einer nicht näher dargestellten Brennkraftmaschine. Das Rückschlagventil 1, 101 ist zwischen einem einem Ölabscheider (nicht dargestellt) zugeordneten Ölsammelbecken 51 und einem Kurbelgehäuse 57 geschaltet. Der Zulauf 5, 105 des Rückschlagventils 1, 101 ist mit dem Ölsammelbecken 51 verbunden, in dem sich im Ölabscheider abgeschiedenes Öl 55 sammelt. Der Ablauf 7, 107 mündet in das Kurbelgehäuse 57. Über eine Sensorik, beispielsweise eine Ölniveaumeß-Sensorik 59, kontrolliert eine Steuereinrichtung 61 das Rückschlagventil 1, 101.
Durch Kolbenbewegungen der Brennkraftmaschine können Druckschwingungen in dem Kurbelgehäuse entstehen. Bei Überdruck im Kurbelgehäuse 57, also am Ablauf 7, kann das Ventilglied 15, 115 den Ablauf 7, 107 freigeben, so daß Öl 55 über den Ablauf 7, 107 in das Kurbelgehäuse 57 gelangt. Sollte der Überdruck im Kurbelgehäuse 57 nicht mehr dazu ausreichen, die Gummimembran 19 bzw. den Scheibenabschnitt 143 elastisch zu verformen, wird das Leeren des Ölsammelbeckens 51 durch entsprechendes Bestromen der Ringspule 23 (siehe 1 und 2) fremdgesteuert erreicht.
Ein besonders zuverlässig arbeitendes Ventilglied wird dann geschaffen, wenn es aus einem magnetischen Gummimaterial besteht. Um magnetische Gummimaterialien zu bilden, ist das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren heranzuziehen, bei dem während des Vulkanisierens die in die Gummimischung eingebrachten magnetisierbaren oder magnetischen Teilchen, wie Ferrite oder Seltenerd-Magnete, in einer bevorzugten Magnetwirkrichtung ausgerichtet werden, indem sie einem elektromagnetischen Feld F (siehe 6) ausgesetzt werden.
In 5 sind die wichtigsten Vulkanisationsetappen abhängig vom Grad N der Vernetzung gegenüber der Zeit t angegeben. Zu Beginn der Vulkanisation wird die Gummimischung in eine plastische Fließphase I gebracht. An die plastische Fließhase I schließt das Anvulkanisieren II an, das so lange dauert, bis 10 % des vollständigen Vernetzungsgrades erreicht sind.
Anschließend wird die Gummimischung untervulkanisiert (III), das heißt, der Vernetzungsgradzustand steigt von 10 % bis 90 %. In der daran anschließenden Ausvulkanisationsphase IV wird die vollständige Vernetzung der Gummimischung erreicht.
Erfindungsgemäß soll die magnetische Ausrichtung der magnetisierbaren oder magnetisischen Teilchen in der Gummimischung während zumindest einer der Phasen I bis IV stattfinden, also bevor die Gummimischung ausvulkanisiert ist und der Revisionsvorgang V (siehe 5) beginnt. Bei mikroskopischer Betrachtung soll erfindungsgemäß das magnetische Ausrichten der magnetisierbaren oder magnetischen Teilchen in der Gummimischung dann stattfinden, wenn die Vernetzung der Molekülketten noch nicht abgeschlossen ist.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann eine in 6 angedeutete anisotrope Verteilung der Magnetrichtung f der Magnet-Teilchen erreicht werden, wodurch eine maximale Magnetkraft für den magnetischen Gummi erreicht wird.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

1, 101: Rückschlagventil
3, 103: Trägergehäuse
5, 105: Zulauf
7, 107: Ablauf
11, 111: Flanschbereich
13, 113: Ventilgliedraum
15, 115: Wandmittelabschnitt
17, 117: Ventilglied
19: Gummimembranabschnitt
21, 121: Wandbereich
23, 123: Ringspule
25: Einknüpfbereich
27, 127: Durchgang
139: verstärkter Mittelbereich
141: Schraube
143: Scheibenabschnitt
51: Ölsammelbecken
53: Ölabscheider
55: abgeschiedenes Öl
57: Kurbelgehäuse
59: Ölniveaumeß-Sensorik
61: Steuereinrichtung
I: plastische Fließphase
II: Anvulkanisierungsphase
III: Untervulkanisierungsphase
IV: Ausvulkanisierungsphase
f: Magnetrichtung
f_F: Magnetkomponenten
F: elektromagnetisches Feld
N: Vernetzungsgrad
R: Rotationsachse
t: Zeit
V: Revisionsvorgang

Claims

Rückschlagventil in einem Strömungsweg zwischen einem Ablauf (7, 107) und einem Zulauf (5, 105) mit einem ein magnetisierbares oder magnetisches Material enthaltenden Ventilglied (17, 117) und einer Entsperreinrichtung, die zum fremdgesteuerten Öffnen des Rückschlagventils mit dem Ventilglied (17, 117) magnetisch zusammenwirkt, wobei das Ventilglied (1, 117) eine starre oder flexible Scheibe aus einer mit magnetisierbaren oder magnetischen Teilchen versetzten, vulkanisierten Gummimischung ist.
Rückschlagventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (117) eine Eigenelastizität aufweist, die das Ventilglied (117) veranlaßt, von einem verformten Öffnungszustand in einen unverformten Sperrzustand zurückzugelangen.
Rückschlagventil nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Entsperreinrichtung eine Vorrichtung zum Erzeugen eines elektromagnetischen Feldes im Bereich des Ventilglieds (1, 117) umfaßt.
Rückschlagventil nach Anspruch 2, bei dem die Vorrichtung eine Spule ist, deren Stromfluß steuerbar ist.
Rückschlagventil nach Anspruch 3, bei dem die Spule eine Ringspule (23, 123) mit Metallkern ist.
Rückschlagventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die Entsperreinrichtung ein bewegliches, ein magnetisierbares oder magnetisches Material enthaltendes Bauteil umfaßt, wobei das Rückschlagventil einen Mechanismus zum Bewegen des Ventilglieds und des Bauteils aufeinander zu und von einander weg aufweist.
Anordnung mit einem Ölabscheider zum Abscheiden von in Blow-by-Gas enthaltenen Öl-Partikeln, einem Ölsammelbehälter (51) zum Auffangen des abgeschiedenen Öls (55) und einem nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgebildeten Rückschlagventil (1, 101), dessen Zulauf (5, 105) mit dem Sammelbehälter (51) verbunden ist und dessen Ablauf (7, 107) mit dem Kurbelgehäuse (57) einer Brennkraftmaschine verbindbar ist.
Verfahren zur Herstellung eines Ventilgliedes aus magnetisierbarem Gummi für ein Rückschlagventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem in eine Gummimischung magnetisierbare oder magnetische Teilchen eingemischt werden und die solche Teilchen enthaltende Gummimischung vulkanisiert wird, dadurch gekenn zeichnet, daß die Gummimischung während des Vulkanisierens (I bis IV) einem magnetischen, insbesondere elektromagnetischen, Feld (F) ausgesetzt wird.
Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummimischung während und/oder vor dem Ausvulkanisieren (IV), während und/oder vor dem Untervulkanisieren (III), während und/oder vor dem Anvulkanisieren (II) und/oder während der plastischen Fließphase (I) des Vulkanisierens dem magnetischen Feld (F) ausgesetzt wird.
Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummimischung dem magnetischen Feld (F) derart lang und/oder einem derart starken magnetischen Feld (F) ausgesetzt ist, daß die Magnet-Teilchen im wesentlichen in einer magnetischen Vorzugsrichtung parallel zueinander ausgerichtet werden.