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Die
Erfindung betrifft eine Rollform-Profiliermaschine zur Herstellung
von Dach- und/oder Fassadenelementen aus Blech, mit Einrichtungen
zur Ausbildung von Sicken in den Elementen.
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Die
mit solchen Rollform-Profiliermaschinen hergestellten Elemente können beispielsweise
rechteckig sein und an den Längskanten
nach oben gebogene Seitenabschnitte aufweisen, die am oberen Rand
nach außen
umgebogen sind. Die Radien der Umbiegungen der oberen Ränder können dabei
vorzugsweise unterschiedlich sein, sodass nebeneinander angeordnete
Elemente durch Übereinanderlegen der
umgebogenen Ränder
dicht miteinander verbunden werden können. Zur Herstellung von Abdeckungen
kegelförmiger
oder kegelstumpfförmiger
Dächer bzw.
gewölbter
Dachabschnitte können
die Elemente auch dreieckig oder trapezförmig ausgebildet sein. Zur
Versteifung werden in die Elemente häufig Sicken eingebracht. Die
bekannten Rollform-Profiliermaschinen
sind dabei in der Regel jedoch nur für einen bestimmten Typus von
Dach- oder Fassadenelement ausgelegt.
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Aus
der
DE 199 38 537
C1 ist eine Profilieranlage zur Herstellung von Trapezblechen
bekannt, die mit Profiliergerüsten
zur Formung der Trapezsicken ausgerüstet ist. Die Profiliergerüste sind
quer und senkrecht zur Fertigungsrichtung verstellbar, sodass unterschiedlich
profilierte Trapezbleche herstellbar sind. Mit der Anlage können jedoch
keine glatten Bleche mit lediglich profiliertem Rand oder Bleche,
bei denen sich die Sicken nicht über
die gesamte Länge
erstrecken, hergestellt werden.
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Die
US 4,947,671 beschreibt
eine Rollformmaschine mit gegeneinander verstellbaren Maschinenhälften, mit
der jedoch keine Sickenbildung möglich
ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rollform-Profiliermaschine
dahin gehend zu verbessern, dass mit ihr unterschiedliche Elemente
mit relativ einfachen Verstellungen hergestellt werden können, insbesondere
Elemente mit unterschiedlich vielen und/oder langen Sicken oder
Elemente ganz ohne Sicken gefertigt werden können.
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Die
Aufgabe wird mit einer Rollform-Profiliermaschine zur Herstellung
von Dach- und/oder Fassadenelementen aus Blech mit Einrichtungen
zur Ausbildung von Sicken in den Elementen gelöst, die erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, dass die Einrichtungen zur Ausbildung von Sicken
an unterschiedlichen Positionen der Elemente in eine Außerbetriebstellung
bringbar sind. Damit können
mit einer einzigen Rollform-Profiliermaschine Elemente mit und vollständig ohne
Sicken sowie mit unterschiedlich vielen Sicken und sich nicht über die
gesamte Länge
des Elements erstreckende Sicken hergestellt werden. Je nach Bedarf
werden alle oder nur ein Teil der Einrichtungen und gegebenenfalls
an unterschiedlichen Positionen in die Außerbetriebstellung gebracht.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung können die Einrichtungen zur
Ausbildung von Sicken durch eine Bewegung nach unten in eine Außerbetriebstellung
und durch eine Bewegung nach oben in Betriebstellung bringbar sein.
Bei dieser Anordnung behindern die Einrichtungen zur Ausbildung
der Sicken und ihre Verstellantriebe das Einlegen der Blechzuschnitte
und das Herausnehmen der fertig geformten Dach- oder Fassadenelemente
am wenigsten.
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Um
mit der Maschine sowohl im Grundriss rechteckige als auch im Grundriss
dreieckige oder trapezförmige
Elemente herstellen zu können,
ist die Maschine in zwei Hälften
geteilt, wobei die Hälften
jeweils um einen Drehpunkt im vorderen Bereich zur Fertigung dreieckiger
oder trapezförmiger
Elemente begrenzt verschwenkbar angeordnet sind. Je nach dem Grad
des Ausschwenkens der beiden Maschinenhälften lassen sich so unterschiedliche
dreieckförmige
oder trapezförmige
Blechelemente fertigen. Wird nur eine der Maschinenhälften verschwenkt,
so können
mit der Maschine auch Anschlussbleche mit einer geraden und einer
schrägen
Längsseite
hergestellt werden. Für
die Schwenkbewegung der Maschinenhälften können im hinteren Bereich der
Hälften
angeordnete Motoren vorgesehen sein. Aber auch eine Verstellung
von Hand ist selbstverständlich möglich.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, wenn im hinteren Bereich der Maschinenhälften gebogene
Präzisionsführungen
angeordnet sind, sodass die Maschinenhälften in einem exakten Ausstellwinkel
angeordnet werden können.
Solche Präzisionsbogenführungen
erleichtern außerdem
die absolut symmetrische Verstellung der beiden Maschinenhälften.
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Zur
Fertigung sehr langer dreieckförmiger Elemente
oder zur Fertigung trapezförmiger
Elemente kann außerdem
der gegenseitige Abstand der Maschinenhälften einstellbar sein. Hierzu
kann vorzugsweise ein einziger, zentral angeordneter Motor vorgesehen
sein, wobei der Motor zwei Gewindespindeln antreibt, die jeweils
mit einer der Maschinenhälften verbunden
sind und die ein gegenläufiges
Gewinde aufweisen. Das Vorsehen nur eines Motors mit zwei gegenläufigen Spindeln
ermöglicht
eine absolut symmetrische Verstellung der beiden Maschinenhälften bei
konstruktiv geringst möglichem
Aufwand. Die Maschinenhälften
können
dabei auf senkrecht zur Maschinenlängsachse ausgerichteten Schienen
geführt sein.
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Bei
Elementen mit dreieckförmigem
oder trapezförmigem
Grundriss und bei Anschlusselementen mit einer geraden und einer
schrägen
Seite, die mit Sicken versehen werden sollen, ist die Möglichkeit, die
Einrichtungen zur Ausbildung der Sicken in eine Außerbetriebstellung
bringen zu können,
besonders wichtig. So können
diese Einrichtungen im Bereich der Spitze der Bleche in Außerbetriebsposition
gebracht werden. Anderenfalls würde
es zu einem gegenseitigen Überkreuzen
der Sicken kommen, die im äußeren Bereich
der Elemente in der Regel parallel zu den schräg verlaufenden Längskanten
ausgerichtet sind. Insbesondere bei dreieckförmigen und trapezförmigen Elementen
ist es außerdem
von Vorteil, wenn die Einrichtungen zur Ausbildung von Sicken in ihrer
Ausrichtung bezüglich
der Maschinenlängsachse
verstellbar sind. Sie können
beispielsweise parallel zur Maschinenlängsachse und/oder parallel
zur äußeren Längsseite
einer der Maschinenhälften
einstellbar sein. Die mittleren Einrichtungen werden bei dreieckförmigen oder
trapezförmigen
Blechen in der Regel parallel zur Maschinenlängsachse geführt, während die äußeren Sicken
parallel zur Außenseite der
Elemente ausgerichtet sind. Bei Anschlusselementen verläuft in der
Regel mindestens eine Sicke parallel zur geraden Seite und mindestens
eine Sicke parallel zur schrägen
Seite. Auch bei rechteckförmigen
Elementen können
aus optischen Gründen schräg verlaufende
Sicken erwünscht
sein, sodass auch hier die Möglichkeit
einer Verstellung der Ausrichtung der Einrichtungen zur Ausbildung
von Sicken bezüglich
der Maschinenlängsachse
von Vorteil ist.
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Nachfolgend
wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Rollform-Profiliermaschine
sowie mit dieser herzustellender Dachelemente anhand der Zeichnung
näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Rollform-Profiliermaschine;
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2 eine
erste Draufsicht auf die Profiliermaschine aus 1;
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3 eine
zweite Draufsicht auf die Profiliermaschine aus 1;
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4a,
b zwei Beispiele von profilierten Blechteilen.
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1 zeigt
einen Querschnitt durch eine Profiliermaschine 10 im Bereich
einer Rollformstation mit zwei Rollformmodulen 11 und 12 an
der linken und rechten Längsseite
der Maschine 10. Es sind außerdem drei Einrichtungen 13, 14 und 15 zur
Formung von Sicken vorgesehen. Diese Vorrichtungen weisen jeweils
einen Stempel 13.1, 14.1 und 15.1 auf,
der von unten gegen ein hier nicht dargestelltes Blech mittels Motoren 16, 17 und 18 bewegbar
ist. Mittels der Motoren 16 bis 18 können die
drei Stempel 13.1, 14.1 und 15.1 auch
in eine Außerbetriebstellung
gebracht werden, indem sie nach unten verfahren werden. Es können dann
Blechteile völlig ohne
Sicken gefertigt werden, aber auch Blechteile, bei denen die Sicken
sich nicht über
die gesamte Länge
erstrecken.
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2 zeigt
die Maschine 10 aus 1 in der Draufsicht.
Dabei ist zu erkennen, dass die Maschine in Längsrichtung in zwei Hälften 10.1 und 10.2 geteilt ist.
Die Hälften 10.1 und 10.2 sind
in ihrem vorderen Bereich um Drehachsen 19, 20 verschwenkbar
gelagert. Die durchgezogene Darstellung der Hälften 10.1 und 10.2 gibt
die parallele Anordnung der Hälften 10.1 und 10.2 an,
während
die strichpunktierte Linie eine nach außen verschwenkte Position der
Hälften 10.1 und 10.2 zeigt.
Zur Durchführung
der Schwenkbewegung sind am hinteren Ende der Maschine 10 bogenförmige Präzisionsführungen 21 und 22 angeordnet.
In diesen Führungen
laufen mit den Hälften 10.1 und 10.2 verbundene
Rollen 23 und 24. Der Antrieb für die Schwenkbewegung
erfolgt über zwei
Motoren 25, 26 im hinteren Bereich der Hälften 10.1 und 10.2.
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3 zeigt
die Maschine 10 ebenfalls in der Draufsicht, wobei einige
Details gegenüber 2 weggelassen
worden sind. Dafür
ist aus der Draufsicht in 3 zu sehen,
dass die beiden Maschinenhälften 10.1 und 10.2 auf
Schienen 27, 28 und 29 quer zur Längsrichtung
der Maschine geführt
sind. Die Schienen 27, 28 und 29 sind
innerhalb eines Rahmens 30 der Maschine 10 angeordnet.
Entlang dieser Schienen 27, 28 und 29 lassen
sich die beiden Hälften 10.1 und 10.2 in
ihrem gegenseitigen Abstand verstellen. Hierzu ist ein zentral angeordneter Motor 30 vorgesehen,
der an zwei Spindeln 31 und 32 angreift, die jeweils
mit einer der Hälften 10.1 und 10.2 verbunden
sind. Die Spindeln 31 und 32 weisen ein gegenläufiges Gewinde
auf, sodass mittels des Motors 30 eine absolut symmetrische
Verstellung der beiden Hälften 10.1 und 10.2 bezüglich der
mittleren Längsachse
der Maschine 10 möglich
ist. Die Verstellung des Abstandes kann in der in 3 gezeigten
parallelen Position der Hälften 10.1 und 10.2, aber
auch in der in 2 gezeigten verschwenkten Position
oder jeder dazwischen liegenden Schwenkposition durchgeführt werden.
Auf diese Weise kann die Maschine 10 mit einfachen Maßnahmen
rasch auf die Fertigung von dreieckförmigen und/oder auf die Fertigung
von trapezförmigen
Blechen oder Anschlussblechen umgestellt werden.
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Solche
dreieckförmigen
Bleche sind in den 4a und 4b gezeigt. 4a zeigt
dabei ein erstes Blech 40 mit drei Sicken 41, 42 und 43.
Die mittlere Sicke 43 läuft
parallel zur Mittelachse des Blechs 40, während die
Sicken 41 und 43 parallel zu den äußeren Längsrändern des
Blechs 40 ausgerichtet sind.
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Das
Blech 50 aus 4b weist insgesamt vier
Sicken 51, 52, 53 und 54 auf,
wobei hier die beiden mittleren Sicken 52 und 53 parallel
zur mittleren Längsachse
des Blechs 50 und die äußeren Sicken 51 und 54 parallel
zu den äußeren Längskanten
des Blechs 50 ausgerichtet sind. Bei beiden Blechen 40 und 50 sind
die Sicken nicht bis zur Spitze der Bleche 40 und 50 geführt. Sie
enden vielmehr in den gemeinsamen Schnittpunkten S1, S2 bzw. S3,
S4. Es kommt also nicht zu einem Überkreuzen der Sicken. Außerdem bleibt
die Spitze der Bleche 40 und 50 eben, was das
Anschweißen
an einer Dachunterkonstruktion erleichtert. Zur Ermöglichung
der Ausbildung der parallel zu den Längskanten der Bleche 40, 50 verlaufenden
Sicken 41, 43 bzw. 51, 54 sind
auch die Einrichtungen 13, 14, 15 zur
Ausbildung von Sicken in ihrer Ausrichtung verstellbar. Sie können dabei
gemeinsam mit den Hälften 10.1 und 10.2 der
Maschine verschwenkt oder auch durch einen separaten Antrieb ausgerichtet
werden.