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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Kernspintomographie
(Synonym: Magnet-Resonanz-Tomographie, MRT) wie sie in der Medizin
zur Untersuchung von Patienten Anwendung findet. Dabei bezieht sich
die vorliegende Erfindung insbesondere auf ein bewegungskorrigiertes
Multi-Shot-Verfahren
zur diffusionsgewichteten Bildgebung in der Magnetresonanztomographie.
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Die
MRT basiert auf dem physikalischen Phänomen der Kernspinresonanz
und wird als bildgebendes Verfahren seit über 15 Jahren in der Medizin
und in der Biophysik erfolgreich eingesetzt. Bei dieser Untersuchungsmethode
wird das Objekt einem starken, konstanten Magnetfeld ausgesetzt.
Dadurch richten sich die Kernspins der Atome in dem Objekt, welche
vorher regellos orientiert waren, aus. Hochfrequenzwellen können nun
diese "geordneten" Kernspins zu einer
bestimmten Schwingung anregen. Diese Schwingung erzeugt in der MRT
das eigentliche Messsignal, welches mittels geeigneter Empfangsspulen
aufgenommen wird. Durch den Einsatz inhomogener Magnetfelder, erzeugt
durch Gradientenspulen, kann dabei das Messobjekt in alle drei Raumrichtungen
räumlich
kodiert werden was im Allgemeinen als "Ortskodierung" bezeichnet wird.
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Bei
der Beurteilung pathosphysiologischer Vorgänge, insbesondere im menschlichen
Gehirn, beispielsweise bei einem Schlaganfall, erweist sich eine
verhältnismäßig neue
MRT-Technik als besonders wirksam: die diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie.
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Diffusion
entsteht durch die thermische Translationsbewegung von Molekülen. Dabei
handelt es sich um einen Zufallsprozess, der auch als Brownsche
Molekularbewegung bezeichnet wird. Die zurückgelegten Distanzen der in
diffusionsgewichteten MRT-Messungen
betrachteten Moleküle
sind sehr gering; zum Beispiel diffundieren Wassermoleküle uneingeschränkt typischer
Weise in jede beliebige Richtung über eine Distanz von ca. 20μm in 100ms bzw.
60μm in
einer Sekunde. Diese Distanzen liegen in der Größenanordnung einzelner Zellen
insbesondere des menschlichen Zellgewebes.
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Durch
den Einsatz ausgesprochen starker Magnetgradientenfelder (sogenannter
Diffusionsgradienten), die bei dieser Technik zusätzlich zu
den oben genannten ortskodierenden Gradientenfeldern permanent oder
auch pulsweise angelegt werden, macht sich eine kollektive Diffusionsbewegung
der jeweiligen Moleküle
(insbesondere Wasser) in einer Abschwächung des Magnetresonanzsignals
bemerkbar. Bereiche, in denen Diffusion auftritt, werden daher mehr
oder weniger als dunkle Bereiche im tatsächlichen MRT-Bild gekennzeichnet,
je nach Stärke der
Diffusion.
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Diffusionsgewichtete
MRT-Sequenzen gliedern sich üblicherweise
in drei Teile:
- 1. Spinanregung (typischerweise
in Form eines schichtselektiven 90°-HF-Puls)
- 2. einem Diffusionspräparationsschritt
und
- 3. einem Bildgebungsauslesemodul.
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In
ihrer allgemeinsten Form verwendet die Diffusionspräparation
die übliche
Stejskal-Tanner-Technik, wobei ein bipolarer Gradientenpuls geschaltet
wird und wobei beide Pulse durch einen 180°-HF-Refokussierpuls separiert
werden. Neuere Sequenzen verwenden einen zweifach bipolaren Gradientenpuls
mit einem zusätzlichen
180°-HF-Refokussierpuls,
um den Einfluss störender
Wirbelströme
zu verringern, welche zu Bildartefakten führen würden. Im Prinzip können im
Rahmen des Bildgebungsauslesemoduls nach der Diffusionspräparation die
verschiedensten Bildgebungssequenzen eingesetzt werden, um Diffusionsgewichtete
Bilder zu erzeugen. Ein Problem der diffu sionsgewichteten Bildgebung
ist jedoch die ausgesprochene Empfindlichkeit auf nichtdiffusionsartige
Bewegungsarten wie: Herzbewegung, Atembewegung, usw. und die damit verbundenen
Bewegungen wie beispielsweise der Hirnpulsation (Bewegung des Hirns
im Likor). Insbesondere bei Multi-Shot-Sequenzen in der MRT verursachen
derartige Bewegungen Phasenverschiebungen im Kernresonanzsignal
während
der jeweiligen Diffusionspräparation,
was zu starken Bildartefakten führt.
Den Einsatz der Diffusionsbildgebung als klinische Untersuchungsmethode
hat daher erst die stetige Weiterentwicklung schneller Messtechniken,
wie beispielsweise der echoplanaren Bildgebung (englisch: Echo Planar
Imaging, EPI) möglich
gemacht. EPI ist eine ausgesprochen schnelle Messmethode in der
MRT. Bei Verwendung von Single-Shot-Echoplanar-Imaging (SSEPI-Sequenzen)
lassen sich Bildartefakte, die auf Grund von unvermeidbaren Bewegungstypen
entstehen, reduzieren bzw. vermeiden. Bewegungen, wie sie bei konventionellen
diffusionsgewichteten Bildgebungssequenzen auftreten, können mit
SSEPI gewissermaßen "eingefroren" werden.
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Ein
Nachteil von SSEPI jedoch ist, dass auf Grund der niedrigen Bandbreite
pro Pixel in Phasenkodierrichtung eine starke B0-Feldabhängigkeit
des Messsignals besteht. Dies führt
in Regionen mit starken Suszeptibilitätsgradienten wie beispielsweise
im Schläfenvorderlappen
oder im Stirnlappen des menschlichen Gehirns zu starken Bildartefakten.
Zudem besteht eine generelle Abhängigkeit
des Bildes bezüglich
wirbelstrominduzierten Störungen
des Grundmagnetfeldes. Da die ebengenannten Wirbelströme typischerweise
durch die Diffusionspräparationgradientenpulse
induziert werden, variieren diese mit der Diffusionsgradientenrichtung
und dem sogenannten b-Wert, der die Diffusion charakterisiert. Dies
führt dazu,
dass die Bildstörung
abhängig
von unterschiedlichen Präparationsvorgehensweisen
variiert und die Bildrekonstruktion insbesondere dann beeinträchtigt,
wenn diffusionsgewichtete Bilder kombiniert werden, um Parameterkarten
wie beispielsweise ADC-Karten
(Apparent Division Coefficient) zu erstellen.
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Ein
weiterer Nachteil der SSEPI-Sequenz ist jedoch auch bedingt durch
die Art der Phasencodierung einer SSEPI-Sequenz die sehr starke
T2*-Abhängigkeit
(T2* ist die Zerfallsdauer der Quermagnetisierung
unter Berücksichtigung
von lokalen Magnetfeldinhomogenitäten) bzw. die sehr starke Phasenempfindlichkeit.
Beides resultiert in starken Bildauslöschungs- bzw. Verzerrungsartefakten insbesondere
bei der Körperbildgebung
mit typisch kurzen T2-Zeiten des menschlichen
Gewebes.
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Eine
Möglichkeit,
um B0-Sensitivitäten,
wie sie beispielsweise bei SSEPI auftreten, zu vermeiden, ist andere
Single-Shot-Sequenzen,
beispielsweise RARE, HASTE oder GRASE einzusetzen. RARE, HASTE und
GRASE akquirieren das Kernresonanzsignal in Form eines Spinechopulszuges,
der durch Einstrahlen mehrfacher Hochfrequenzrefokusierpulse erzeugt
wird. Die Refokussierung der Magnetisierung invertiert den Phasenverlauf,
wodurch die Sequenz gegenüber
Suszeptibilitätsartefakten
unempfindlicher wird. Der T2-Zerfall der
Magnetisierung beschränkt
die Signalauslesezeit auf etwa 300ms die als solche die maximal
zu erreichende Auflösung
beschränkt.
Sowohl EPI als auch die genannten Verfahren RARE, HASTE und GRASE
können
durch Verwendung paralleler Akquisitionstechnik (PAT) bezüglich der
Auflösung
verbessert werden.
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Auch
das Auslesen mehrerer Spinechos hat in der diffusionsgewichteten
Bildgebung den schwerwiegenden Nachteil dass bewegungsinduzierte
Phasenverschiebungen der Magnetisierung während der Diffusionspräparation
auftreten, welche die Carr-Purcell-Meiboom-Gill
(CPMG Bedingung) zunichte machen. Diese Bedingung ist erfüllt, wenn
die Anregungspulse – im
Vergleich zu den nachfolgenden Refokussierpulsen – eine 90°-Verschiebung aufweisen, ist
aber nicht länger
erfüllt,
wenn eine nicht reversible Phasenänderung zwischen HF-Anregung
und dem ersten Refokussierpuls auftritt. Eine nicht-reversible Phasenänderung
ist eine Phasenänderung
die nicht durch den Refokussierpuls (echoförmig) umgekehrt werden kann
(z. B. ei ne bei Diffusionssequenzen auftretende bewegungsinduzierte
Phasenänderung). Eine
reversible Phasenänderung
ist beispielsweise eine durch Resonanz-Offset verursachte Phasenevolution.
Eine Verletzung der CPMG-Bedingung und dadurch verursachte Artefakte
tritt umso weniger auf, je weniger HF bzw. Refokussierpulse verwendet
werden.
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Um
derartige Artefakte zu vermeiden können modifizierte Diffusionspräpärationsschemata
verwendet werden die auf stimulierten Echosequenzen beruhen. Allerdings
weisen diese eine zweifache Verminderung des Signal-zu-Rauschverhältnisses (SNR)
auf. Es kann auch eine Single-Shot-Spiral Abtastung verwendet werden
um im Rahmen einer diffusionsgewichteten Bildgebung artefaktfrei
bezüglich Bewegungsartefakten
Daten zu akquirieren. Wie auch EPI verwendet diese Technik nicht
mehrere HF-Refokussierpulse was zu einer Phasenevolution auf Grund
von off-resonanten Signalen führt
und die Bildqualität
stark beeinträchtigt.
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Um
die Nachteile von Single-Shot-Techniken in der diffusionsgewichteten
Bildgebung zu umgehen stellen Multi-Shot-Techniken eine sinnvolle Alternative
dar. Multi-Shot-Techniken
verbessern die Bildqualität
durch Erhöhung
der räumlichen
Auflösung;
Bildartefakte die in der Single-Shot-Technik auf Grund von T2 Zerfall,
T2* Zerfall und Off-Resonanzeffekte auftreten und durch
die lange Auslesezeit starken Einfluss auf die Bildgebung nehmen
können
werden vermieden.
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Der
Einsatz von Multi-Shot-Sequenzen in der diffusionsgewichteten Bildgebung
stellt den Entwickler vor neue Herausforderungen. Die einfache Kombination
einer Standard-Multi-Shot Sequenz mit einer vorrausgehenden Diffusionspräpäration durch Diffusionsgradienten
führt zu
einer bewegungsinduzierten Phasenverschiebung von Shot zu Shot die sich
in extrem starken Geistartefakten manifestiert insbesondere wenn
Gehirnaufnahmen gemacht werden. Anfängliche Studien am menschlichen
Kör per
in welchen einfache Spin-Echo-Sequenzen und SSFP-Sequenzen (Steady-State-Free-Precession-Sequenzen)
mit Diffusionsgradienten kombiniert wurden zeigten keinerlei Bewegungsabhängigkeit
bei b-Werten unter 200 s/mm2 wobei der b-Wert einen die diffusionsgewichtete
Messung charakterisierenden Wert darstellt der nach einer Formel
durch die Beschaffenheit des Diffusionsgradienten und des gyromagnetischen
Verhältnisses
der betrachteten kernresonanten Spinspezies berechnet wird. Derzeitige b-Werte
im Rahmen von Standarduntersuchungen bei akutem Schlaganfall belaufen
sich auf etwa 1000 s/mm2, so dass unter
diesen Bedingungen EKG getriggerte SE-Sequenzen bzw. EKG getriggerte stimulierte
Echo-Sequenzen (STEAM) einen starken Einfluss der Hirnbewegung in
Multi-Shot-diffusionsgewichteten
Bildern aufzeigten.
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Es
gibt verschiedene Ansätze
der Bewegungssensitivität
von Multi-Shot-Verfahren entgegen zu wirken. Ein sequenzbasierter
Ansatz besteht darin im Rahmen mehrfacher Kleinwinkelanregungen
unmittelbar am zeitlichen Ende der Diastole eines Herzzyklus das
Signal im Rahmen einer Hochgeschwindigkeits-Steam-Technik zu akquirieren.
Dieses Verfahren kann ebenso als Single-Shot-Ansatz verstanden werden
bei dem eine einzige Präparation
der Magnetisierung für
alle Anregungen durchgeführt wird.
Diese Technik zeigt alle Vorteile einer EPI-Sequenz ohne Abhängigkeit
von Suszeptibilitätsänderungen.
Allerdings besteht eine Beschränkung
der Auflösung.
Hochgeschwindigkeits-Steam zeigt ebenfalls den Nachteil eines relativ
niedrigen Signal-zu-Rausch Verhältnisses.
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Eine
wichtige Weiterentwicklung auf dem Gebiet der diffusionsgewichteten
Multi-Shot-Bildgebung war die Idee zusätzlich zu den gewöhnlichen Bilddaten
nach jeder Spinanregung ein sogenanntes Navigatorecho zu messen.
Die Daten eines jeden Navigatorechos werden zur Phasekorrektur der
entsprechenden Bilddaten verwendet, wodurch der Phasenänderung
des Signals die während
der Diffusionspräparation
auftritt und zwischen den unterschiedlichen Anregungen differiert
Rechnung getragen wird. Diese Navigatorechos (in Form nichtphasenkodierter
Referenzscans) sind im Prinzip eindimensional und können eigentlich
nur zur Korrektur allgemeiner Phasenänderungen oder regionaler Phasenänderungen
in Ausleserichtung verwendet werden. Tatsächlich ist die bewegungsinduzierte Phasenänderung
in der diffusionsgewichteten Bildgebung eine zweidimensionale Funktion,
so dass der eindimensionale Ansatz für eine vollständige Korrektur
nicht geeignet ist. Folglich stellt diese Methode kein geeignetes
Verfahren für
eine klinische Implementierung in Form einer Routineanwendung dar.
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Aus
diesem Grund weisen derzeitige bewegungskorrigierte diffusionsgewichtete
Bildgebungssequenzen zweidimensionale Navigatorsignale auf die mit
der konventionellen Akquisitionssequenz verschachtelt werden. Benachbarte
Rohdatenzeilen werden in separaten Schotts akquiriert. Dies führt allerdings
dazu, dass die Abtastung die Nyquist-Bedingung nicht erfüllt und
im Bildraum Einfaltungen auftreten. Eine direkte unkomplizierte
Anwendung der zweidimensionalen Bewegungskorrektur (Phasenkorrektur)
ist nur möglich,
wenn vereinfachte Annahmen gemacht werden beispielsweise die einer
Starrkörperbewegung
(rigid body motion). Eine solche Annahme der Starrkörperbewegung
ist insbesondere bei der Hirndeformation insbesondere der Ventrikel und
des Stammhirns nicht gegeben.
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Eine
Ausnahme bildet die sogenannte PROPELLER-Methode (Periodically Rotated
Overlapping ParallEL Lines with Enhanced Reconstruction) bei der
nach jedem Shot mittels eines Spin-Echo-Pulszuges ein Satz paralleler benachbarter
k-Raumzeilen (engl.: blade) akquiriert werden. Die Richtung eines blades
wird nach jeder Spinanregung gedreht, so dass die gesamte k-Matrix zweidimensional
sternförmig
abgetastet wird. Da jeder blade den mittleren Bereich der k-Matrix
enthält
ist jeder Shot mit einer 2D-Navigatorinformation versehen weshalb
die Sequenz auch als selbstnavigiert bezeichnet werden kann. Ferner
ist für
jeden blade die Nyquist-Bedingung erfüllt wodurch eine niedrig aufgelöste bildbasierte
2D-Phasenkorrektur mög lich
ist. Dadurch dass in jedem Shot stets die mittlere k-Raumregion mitgemessen
wird betrifft die Phasenkorrektur hauptsächlich höhere Frequenzen was zu einer
Verminderung von Bildartefakten führt. Allerdings ist bei PROPELLER
die CPMG-Bedingung
im Allgemeinen nicht erfüllt
was zu einer Signalmodulation zwischen benachbarten Spinechos führt. Die
Signalmodulation betrifft benachbarte Zeilen auf Grund sowohl der T2-Relaxation als auch
auf Grund bewegungsinduzierter Effekte. Ferner ist ein radiales
Abtastschema wie es durch PROPELLER implementiert ist im Vergleich
zu Standardabtastsequenzen wie beispielsweise segmentiertem EPI
weniger effizient da im Vergleich zu anderen Sequenzen eine weitaus
größere Anzahl
von Shots für
eine gegebenen Matrixgröße notwendig
ist.
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Weiterhin
wurde vorgeschlagen im Rahmen selbstnavigierter diffusionsgewichteter
Sequenzen Multi-Shot-Spiralabtastungen zu verwenden. Derzeitige
Entwicklungen auf diesem Gebiet schließen jedoch nicht die für eine robuste
klinische Anwendung notwendige zweidimensionale Phasenkorrektur
ein.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher ein verbessertes Verfahren
im Sinne einer bewegungskorrigierten diffusionsgewichteten Bildgebung
in der Magnetresonanztomographie bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
die Merkmale des unabhängigen
Anspruches gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter
Weise weiter.
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Erfindungsgemäß wird ein
Multi-Shot-Verfahren zur diffusionsgewichteten Bildgebung in der Magnetresonanztomographie
beansprucht welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Abtastung
der k-Matrix in Ausleserichtung segmentweise erfolgt, wobei die
Bildgebungssequenz so beschaffen ist, dass unmittelbar nach Erhalt
eines Bilddatensatzes durch Auslesen eines Segmentes mittels Bildgebungsecho
quasi zeitgleich ein Navi gationsdatensatz durch Auslesen des mittleren
Teilbereiches der k-Matrix mittels Navigatorecho gewonnen wird und
durch Kombination der Bilddatensätze
mit den entsprechenden Navigationsdatensätzen und nachfolgender Fouriertransformation
ein bewegungskorrigiertes diffusionsgewichtetes MRT-Bild erzeugt
wird.
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Erfindungsgemäß erfolgt
die Kombination durch pixelweise Multiplikation jedes Bilddatensatzes mit
seinem entsprechenden normierten Navigationsdatensatz im Bildraum
und anschließendem
Aneinanderfügen
der korrigierten Segmente.
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Vorteilhafterweise
erfolgt das Auslesen mäanderförmig.
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Weiterhin
vorteilhaft ist es, wenn die Segmente überlappen.
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Weiterhin
stellt es einen Vorteil dar, wenn Bilddatensatz und Navigationsdatensatz
größengleich
sind.
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Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahren
werden nach der Multiplikation die Pixel aus den Überlappungsbereichen
verworfen.
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Vorteilhafterweise
werden vor der Kombination optional
- – eine Standardphasenkorrektur
wie z. B. eine lineare Phasenkorrektur in Ausleserichtung,
- – eine
Hanning-Filterung, und
- – ein
Zero-Filling
an jedem Bilddatensatz und seinem entsprechenden Navigationsdatensatz
durchgeführt.
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Ferner
wird ein Multi-Shot-Verfahren gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche
beansprucht, wobei die Bildgebungssequenz folgende Schritte aufweist:
- – Einstrahlen
eines 90°-Hochfrequenzanregungspulses
zur Anregung von Spins in einem zu untersuchenden Objekt,
- – gleichzeitiges
Schalten eines Schichtselektionsgradienten (GS) während eines
90°-Hochfrequenzanregungspulses,
- – Anlegen
eines ersten Diffusionsgradientenpulses,
- – Einstrahlen
eines ersten 180°-Hochfrequenzrefokussierpulses,
- – Schalten
eines Schichtselektionsgradientenpulses während des ersten 180°-Hochfrequenzrefokussierpulses,
- – Anlegen
eines zweiten Diffusionsgradientenpulses,
- – Schalten
eines ersten alternierenden Auslesegradienten-Pulszuges,
- – Einstrahlen
eines zweiten 180°-Hochfrequenzrefokussierpulses,
- – Schalten
eines Schichtselektionsgradientenpulses während des zweiten 180°-Hochfrequenzrefokussierpulses,
- – Schalten
eines zweiten alternierenden Auslesegradientenpulszuges,
- – Wiederholen
der Schritte von Einstrahlen des ersten 90°-Hochfrequenzanregungspulses bis Schalten
des zweiten alternierenden Auslesegradientenpulszuges bis die gesamte
k-Matrix abgetastet
ist.
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Erfindungsgemäß wird unmittelbar
vor jedem ersten Auslesegradientenpulszug ein Dephasierpuls sowie
unmittelbar nach jedem ersten Auslesegradientenpulszug ein Rephasierpuls
derart geschaltet, dass ein jeweiliger Offset in Ausleserichtung
entsteht, so dass jeder erste Auslesegradientenpulszug einen Teilbereich
der k-Matrix in kx-Richtung mäanderförmiger derart
abtastet, dass durch die Gesamtheit der ersten Auslesegradientenpulszüge die gesamte k-Matrix
abgetastet wird.
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Vorteilhafterweise
wird unmittelbar vor jedem zweiten Auslesegradientenpulszug ein
Dephasierpuls sowie unmittelbar nach jedem zweiten Auslesegradientenpulszug
ein Rephasierpuls derart geschaltet, dass ein konstanter Offset
in Ausleserichtung entsteht, so dass quasi gleichzeitig zu jedem
ersten Auslese gradientenpulszug durch jeden zweiten Auslesegradientenpulszug
stets ein zum jeweiligen Teilbereich eines ersten Auslesegradientenpulszuges
bewegungsspezifisch zugehöriger
mittlerer Teilbereich der k-Matrix in kx-Richtung
mäanderförmig abgetastet
wird.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft die mäanderförmige Abtastung
des jeweiligen Teilbereiches durch ein Schalten kurzer phasenkodierter
Gradientenpulse (GP) während
eines jeden Nulldurchgangs des jeweiligen Auslesegradientenpulzuges
zu realisieren.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung
werden nun anhand von Ausführungsbeispielen
bezugnehmend auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
schematisch ein Kernspintomographiegerät,
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2 zeigt
schematisch den zeitlichen Verlauf der Gradientepulsstromfunktionen
der erfindungsgemäßen diffusionsgewichteten
Multi-Shot-Sequenz,
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3 zeigt
schematisch die zeitliche Abtastung der k-Matrix bei einer Sequenz gemäß 2, und
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4 zeigt
schematisch ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Kernspintomographiegerätes zur
Erzeugung von Gradientenpulsen gemäß der vorliegenden Erfindung.
Der Aufbau des Kernspintomographiegerätes entspricht dabei dem Aufbau
eines herkömmlichen Tomographiegerätes. Ein
Grundfeldmagnet 1 erzeugt ein zeitlich konstantes, starkes
Magnetfeld zur Polarisation bzw. Ausrichtung der Kernspins im Untersuchungsbereich
eines Objektes, wie z.B. eines zu untersuchenden Teils eines menschlichen
Körpers.
Die für
die Kernspinresonanzmessung erforderliche hohe Homogenität des Grundmagnetfeldes
ist in einem kugelförmigen
Messvolumen M definiert, in das die zu untersuchenden Teile des
menschlichen Körpers
eingebracht werden. Zur Untersuchung der Homogenitätsanforderungen
und insbesondere zur Eliminierung zeitlich invariabler Einflüsse werden
an geeigneter Stelle sogenannte Shimbleche aus ferromagnetischem
Material angebracht. Zeitlich variable Einflüsse werden durch Shimspulen 2 eliminiert,
die durch eine Shimstromversorgung 15 angesteuert werden.
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In
den Grundfeldmagneten 1 ist ein zylinderförmiges Gradientenspulensystem 3 eingesetzt,
das aus drei Teilwicklungen besteht. Jede Teilwicklung wird von
einem Verstärker 14 mit
Strom zur Erzeugung eines linearen Gradientenfeldes in die jeweilige Richtung
des kartesischen Koordinatensystems versorgt. Die erste Teilwicklung
des Gradientenfeldsystems 3 erzeugt dabei einen Gradienten
Gx in x-Richtung, die zweite Teilwicklung
einen Gradienten Gy in y-Richtung und die
dritte Teilwicklung einen Gradienten Gz in
z-Richtung. Jeder Verstärker 14 umfasst
einen Digitalanalogwandler, der von einer Sequenzsteuerung 18 zum
zeitrichtigen erzeugen von Gradientenpulsen angesteuert wird.
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Innerhalb
des Gradientenfeldsystems 3 befindet sich eine Hochfrequenzantenne 4,
die die von einem Hochfrequenzleistungsverstärker 30 abgebebenen
Hochfrequenzpulse in ein magnetisches Wechselfeld zur Anregung der
Kerne und Ausrichtung der Kernspins des zu untersuchenden Objektes bzw.
des zu untersuchenden Bereiches des Objektes umsetzt. Von der Hochfrequenzantenne 4 wird
auch das von den präzedierenden
Kernspins ausgehende Wechselfeld, d.h. in der Regel die von einer
Pulssequenz aus einem oder mehreren Hochfrequenzpulsen und einem
oder mehreren Gradientenpulsen hervorgerufenen Kernspinechosignale,
in eine Spannung umgesetzt, die über
einen Verstärker 7 einem Hochfrequenzempfangskanal 8 eines
Hochfrequenzsystems 22 zugeführt wird. Das Hochfrequenzsystem 22 umfasst
weiterhin einen Sendekanal 9, in dem die Hochfrequenzpulse für die Anregung
der magnetischen Kernresonanz erzeugt werden. Dabei werden die jeweiligen
Hochfrequenzpulse auf Grund einer vom Anlagenrechner 20 vorgegebenen
Pulssequenz in der Sequenzsteuerung 18 digital als Folge
komplexer Zahlen darstellt. Diese Zahlenfolge wird als Real- und
als Imaginärteil über jeweils
einen Eingang 12 einem Digitalanalogwandler im Hochfrequenzsystem 22 und
von diesem einem Sendekanal 19 zugeführt. Im Sendekanal 9 werden
die Pulssequenzen einem Hochfrequenzträgersignal aufmoduliert, dessen
Basisfrequenz der Resonanzfrequenz der Kernspins im Messvolumen
entspricht.
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Die
Umschaltung von Sende auf Empfangsbetrieb erfolgt über eine
Sende-Empfangsweiche 6. Die Hochfrequenzantenne 4 strahlt
die Hochfrequenzpulse zur Anregung der Kernspins in das Messvolumen
M ein und tastet resultierende Echosignale ab. Die entsprechend
gewonnen Kernresonanzsignale werden im Empfangskanal 8 des
Hochfrequenzsystems 22 phasenempfindlich demoduliert und über einen
jeweiligen Analogdigitalwandler in Realteil und Imaginärteil des
Messsignals umgesetzt. Durch einen Bildrechner 17 wird
aus den dergestalt gewonnenen Messdaten ein Bild rekonstruiert.
Die Verwaltung der Messdaten, der Bilddaten und der Steuerprogramme
erfolgt über
den Anlagenrechner 20. Auf Grund einer Vorgabe mit Steuerprogrammen kontrolliert
die Sequenzsteuerung 18 die Erzeugung der jeweils gewünschten
Pulssequenzen und das entsprechende Abtasten des k-Raumes. Insbesondere
steuert die Sequenzsteuerung 19 dabei das zeitrichtige
Schalten der Gradienten, das Aussenden der Hochfrequenzpulse mit
definierter Phase und Amplitude sowie den Empfang der Kernresonanzsignale.
Die Zeitbasis für
das Hochfrequenzsystem 22 und die Sequenzsteuerung 18 wird
von einem Synthesizer 19 zur Verfügung gestellt. Die Auswahl
entsprechender Steuerprogramme zur Erzeugung eines Kernspinbildes
sowie die Darstellung des erzeugten Kernspinbildes erfolgt über ein
Terminal 21, das eine Tastatur sowie einen oder mehrere
Bildschirme umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Erzeugung einer neuartigen Bildgebungssequenz
die insbesondere in der Sequenzsteuerung 18 bzw. im Anlagenrechner 20 generiert
wird. Das Sequenzdiagramm der erfindungsgemäßen Sequenz ist in 2 dargestellt.
In der obersten Zeile ist ein anfänglicher 90°-Anregungspuls dargestellt, gefolgt von
zwei 180°-Refokussierpulsen.
Zur Selektion der Schicht wird während
des 90°-Anregungspulses
sowie während
eines jeden 180°-Refokussierpulses
der Schichtselektionsgradient GS geschaltet. Die Diffusionspräparation
der vorliegenden Sequenz erfolgt durch zwei gleichgroße monopolare
Diffusionsgradienten definierter Breite sowie definierter Amplitude unmittelbar
nach dem 90°-Anregungspuls
sowie unmittelbar nach dem ersten 180°-Refokussierpuls. Der wesentliche
Punkt der erfindungsgemäßen Sequenz besteht
darin, die k-Matrix diffusionsgewichtet segmentweise abzutasten,
wobei zu jedem Segment quasi gleichzeitig der mittlere Bereich der
k-Matrix gemessen wird. Jedes k-Matrix-Segment wird in Form eines
Bildgebungsechos, der dazugehörige mittlere
k-Matrixbereich in Form eines Navigatorechos, mit sogenannten Auslesgradienten-Pulszügen ausgelesen.
Der das Bildgebungsecho auslesende erste Auslesegradienten-Pulszug eines Shots wird
zwischen zweitem Diffusionsgradientenpuls und zweitem 180°-Refokussierpuls
angelegt. Der das Navigatorecho auslesende zweite Auslesegradienten-Pulszug
eines Shots wird unmittelbar nach dem zweiten 180°-Refokussierpuls angelegt.
Beide Auslesegradienten-Pulszüge
eines jeden Shots stellen alternierende trapez- oder sinusförmige Pulszüge dar, wobei
während
eines jeden Nulldurchganges des Pulszuges ein kurzer Phasenkodiergradient
GP (engl.: blip) geschaltet wird. Die Kombination aus alternierendem
Auslesegradienten und gebliptem Phasenkodiergradienten führt dazu,
dass pro Auslesegradientenpulszug bezüglich der kx-Richtung ein nur verhältnismäßig schmaler
Bereich der k-Matrix
abgetastet wird.
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Um
mit dem jeweils ersten Auslesegradienten-Pulszug sämtlicher
Shots die gesamte k-Matrix abzutasten wird vor jedem ersten Auslesegradienten-Pulszuges
eines jeden Shots ein entsprechender Vor-Phasier-Gradient geschaltet,
der bei jedem ersten Auslesegradienten-Pulszug zu einem entsprechenden
Offset in kx-Richtung führt. Das Flächenintegral des Auslesegradienten-Pulszuges
legt die Breite des abgetasteten Bereichs der k-Matrix in kx-Richtung fest. Das Flächenintegral des Vor-Phasier-Gradienten
definiert den Offset des Segmentes in kx-Richtung.
Um diesem kx-Offset nach jedem Shot zurückzusetzen
wird unmittelbar nach dem ersten Auslesegradienten-Pulszug eines jeden
Shots der jeweilige Vor-Phasier-Gradient als sogenannter Rephasiergradient
invertiert geschaltet. Vor-Phasier-Gradient
sowie Repahsier-Gradient sind in 2 schwarz
dargestellt.
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Um
erfindungsgemäß zu jedem
Bildecho eines jeden Shots im unmittelbaren Anschluss und somit
fast gleichzeitig ein Navigatorecho zu erhalten wird auch der zweite
Auslesegradienten-Pulszug
eines jeden Shots mit einem Dephasierpuls versehen. Im Unterschied
zu den Dephasierpulsen der ersten Auslesegradienten-Pulszüge sind
sämtliche
Dephasierpulse aller zweiten Auslesegradientenpulzüge in sämtlichen
Shots konstant gleich groß und
zwar so groß,
dass zu jedem kx-Segment des ersten Auslesegradienten-Pulszuges
stets der gleiche mittlere Teilbereich der k-Matrix in kx-Richtung mäanderförmig abgetastet wird. Auch
der Dephasierpuls des zweiten Auslesegradienten-Pulszuges ist in 2 schwarz dargestellt.
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Auf
diese Weise wird die k-Matrix segmentweise (Shot-weise) abgetastet,
wobei zu jedem Shot quasi gleichzeitig zu jedem Bildecho der zentrale
Bereich der k-Matrix in Form eines Navigatorechos abgetastet wird.
Beide Auslesegradienten-Pulzüge
in jedem Shot sind – bis
auf den kx-offset – exakt gleich.
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Die
k-Raum-Trajektore bzw. das Abtastverhalten der erfindungsgemäßen Bildgebungssequenz ist
in 3 für
den beispielhaften Fall von fünf
Shots bei sechzehn Auslesegradientenpulsen (Anzahl der Abtastpunkte
in ky-Richtung) darge stellt. Jeder Auslesegradientenpulzug
macht fünfzehn
Phasenkodiergradienten (blips) notwendig. Jeder Auslesegradienten-Pulzug tastet in
Kombination mit dem geblippten Phasenkodiergradient einen streifenförmigen Bereich
der k-Matrix in kx-Richtung ab, wobei der zweite Auslesegradienten-Pulszug
jedes Shots stets den gleichen und zwar den mittleren Streifen (in
diesem Beispiel Shot 3) abtastet. Die Breite des Streifens in kx-Richtung wird durch das Flächenintegral
des Auslesegradienten-Pulszuges definiert. Das Integral des Vor-Phasier-Gradienten definiert
den Offset des jeweiligen Segmentes in kx-Richtung.
Die Auflösung
in kx-Richtung innerhalb eines solchen Streifens
wird durch die Abtastrate des verwendeten Analog-Digital-Converters
(ADC) bestimmt.
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Die
Auflösung
innerhalb eines solchen Streifens in ky-Richtung wird durch
die Anzahl der Halbwellen eines Auslesegradienten-Pulszuges definiert. Der
Zeitabstand zweier benachbarter Halbwellen innerhalb eines Auslesegradientenpulszuges
wird als "Gradienten-Echo-Spacing" bezeichnet. Je schmaler der
Bereich umso genauer – hinsichtlich
des durch T2* charakterisierten Zerfalls
der Quermagnetisierung – wird
das Kernresonanzsignal akquiriert.
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Das
Ziel eines derartigen erfindungsgemäßen Bildgebungssequenz-Designs
ist es im Rahmen einer segmentweisen Abtastung in Ausleserichtung eine
diffusionsgewichtete Multi-Shot-EPI-Sequenz (EPI,
Echo-Planar-Imaging) mit der Akquisition zweidimensionaler Navigatorechos
zu kombinieren um im Rahmen des Bildrekonstruktionsverfahrens bewegungsbedingte
Artefakte zwischen den einzelnen Shots unterdrücken bzw. korrigieren zu können.
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Wie
bereits in der Beschreibungseinleitung erwähnt liefern Multi-Shot-Techniken
in der diffusionsgewichteten MRT-Bildgebung
eine weitaus bessere Bildqualität
als Single-Shot-Techniken
(wie z.B. SSEPI). Die derzeit populärste Multi-Shot-Technik ist die bereits beschriebene
PROPELLER-Technik die beispielsweise die diffusionsgewichtete MRT-Bilder des
menschlichen Gehirns erlaubt ohne zusätzliche aufwendige Maßnahmen
wie beispielsweise EKG-Triggerung um die Bewegungs-Sensibilität zu reduzieren.
Auch Multi-Shot-EPI-Messungen weisen eine extrem hohe Bewegungssensitivität auf, welche die
von PROPELLER sogar deutlich übertrifft.
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Kann
die Bewegungssensitivität
von Multi-Shot-EPI jedoch reduziert bzw. im Nachhinein korrigiert
werden, so bietet diese Bildgebungstechnik gegenüber PROPELLER eine Reihe von
Vorteilen:
- – kürzere Echozeit TE
- – geringere
k-Raum-Artefakte auf Grund der T2-Relaxation
- – reduzierte
Scan-Dauer
- – besseres
Schichtprofil
- – niedrigere
SAR (spezifische Absorptionsrate) wegen der geringen Anzahl an 180°-Refokussierpulsen
pro Shot
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren dar, welches auf Basis
des zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Sequenz-Designs (2 und 3)
bewegungsbedingte Bildartefakte einer diffusionsgewichteten Multi-Shot-EPI-Sequenz
korrigiert und hoch aufgelöste
artefaktfreie diffusionsgewichtete MRT-Bilder liefert. Das erfindungsgemäße Verfahren
wird im Folgenden anhand des Verfahren-Flussdiagramms von 4 erläutert:
Zunächst wird
gemäß Schritt
S1A ein erster Bilddatensatz und gemäß Schritt S1B dessen korrespondierender "zeitgleicher" Navigationsdatensatz
mit einem Shot n = 1 der Bildgebungssequenz aus 2 akquiriert.
Beide Datensätze
werden anschließend gemäß den Schritten
S2A bis S8A bzw. S2B bis S8B mittels Bildverarbeitungsalgorithmen
beispielsweise auf den Anlagenrechner aufbereitet um qualitativ bessere
Rohdatensätze
zu erhalten. Die Schritte S2A bis S4A bzw. S2B bis S4B betreffen
eine Standardphasenkorrektur des jeweiligen Daten satzes auf Basis
eines vor der Messung akquirierten nichtphasenkodierten Referenzdatensatzes
im Bildrechner die der Zeitverzögerung
des ADC's von Zeile
zu Zeile Rechnung trägt.
Im Schritt S5A bzw. S5B erfolgt ein Rastern (engl.: regridding)
des sinus- oder trapezförmig
abgetasteten Kernresonanzsignals (Verteilen der Messpunkte auf ein
gleichmäßiges orthogonales
Gitter; Standardverfahren bei EPI). Insbesondere am Navigationsdatensatz
wird gemäß Schritt
S6B eine Hanning-Filterung
durchgeführt
(Minimierung von Gibbs-Ringing-Artefakten
im Bildraum durch Reskalierung der k-Raumdaten im Randbereich der
k-Matrix mittels Wichtungsfunktion). Sowohl am Bilddatensatz als
auch am Navigationsdatensatz wird in den Schritten S7A bzw. S7B
ein Zero-Filling durchgeführt (dies
ist deshalb notwendig, um im Schritt S12 Rohdatenpunkte in den Überlappungsbereichen
verwerfen zu können).
Anschließend
erfolgt gemäß den Schritten
S8A bzw. S8B eine zweidimensionale Fouriertransformation in den
Bildraum, um in diesem eine Bewegungs- bzw. Phasenkorrektur des
Bilddatensatzes mit Hilfe des Navigationsdatensatzes durchführen zu
können.
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Eine
Bewegungs- bzw. Phasenkorrektur wird für jeden Shot durchgeführt. Dazu
werden in Schritt S9 alle Amplitudenwerte des Navigationsdatensatzes
auf 1 normiert, so dass sich bewegungsbedingte Artefakte ausschließlich in
Form eines Phasenmusters des Navigationsdatensatzes manifestieren.
Eine Bewegungskorrektur des Bilddatensatzes erfolgt gemäß Schritt
S10 durch pixelweise Multiplikation des komplexen Bilddatensatzes
mit dem normierten komplexen Navigationsdatensatzes. Auf diese Weise werden
bewegungsbedingte Phasen im Bilddatensatz pixelweise wieder zurückgedreht.
Eine komplexe Konjugierung der beiden Datensätze (Bilddatensatz, Navigationsdatensatz)
ist bereits durch den zweiten 180°-Refokussierpuls
gegeben und muss nicht eigens durchgeführt werden.
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Eine
bewegungsinduzierte 2D-Phasenänderung
im Bildraum entspricht einer Verschiebung bzw. einer Umverteilung
der Daten im k-Raum. Eine 2D-Phasenkorrektur bewirkt ein Zurückver schieben bzw.
eine Neuordnung im k-Raum. Dabei kann es sein, dass durch die Bewegung
einige Messwerte soweit verschoben wurden, dass sie im Messdatenaufnahmefenster
eines Shots nicht mehr erscheinen und demnach bei der 2D-Phasenkorrektur
nicht mehr berücksichtigt
werden. Die vorliegende Erfindung löst dieses Problem dadurch,
dass die segmentweise k-Raum Abtastung derart erfolgt, dass sich
die einzelnen Segmente soweit überlappen
(engl.: overlapping), dass auch weit verschobene Messwerte eines Shots
noch erfasst und bei der Korrektur berücksichtigt werden können.
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Nach
einer anschließenden
Rücktransformation
in den k-Raum (mittels inverser 2D-Fouriertransformation) gemäß Schritt
S11 können
die Datenpunkte der Überlappungsbereiche
verworfen werden, da die für
das spätere
phasenkodierte Bild notwendigen Messwerte durch die Korrektur gemäß Schritt
S10 ausschließlich
in den nicht überlappenden
Segmentbereich zurückverschoben
wurden.
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In
Schritt S13 wird abgefragt, ob bereits alle für eine komplette Abtastung
der k-Matrix erforderlichen Segmente akquiriert und damit die maximal
notwendige Anzahl von Shots appliziert worden sind. Falls dies nicht
der Fall ist wird ein weiterer Shot durchgeführt (n = n + 1) mit der anschließenden Abfolge
der Verfahrensschritte S1A bis 513. Ist die maximale Anzahl von
Shots erreicht (n = nmax) werden die bewegungs- bzw. phasenkorrigierten
Segmente gemäß Schritt
S15 aneinander gefügt
und durch anschließende
Fouriertransformation das endgültige Bild
erstellt.
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Erste
Ergebnisse des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeigen bei gleicher Bildauflösung
deutlich weniger Suzseptibilitätsartefakte
insbesondere bei Gehirnaufnahmen als eine Standarddiffusionsgewichtete
Single-Shot-EPI-Messung. Die erfolgreiche Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hängt im hohen
Maße davon
ab, die richtige Breite der einzelnen Segmente in Ausleserichtung
(kx-Richtung) zu treffen, dass ei nerseits
alle verschobenen aber zu einem Segment gehörigen Messpunkt berücksichtigt
werden, aber andererseits die Segmente immer noch so schmal sind,
dass das Gradienten-echo-Spacing
so kurz ist, dass Suszeptibilitätsartefakte
minimiert werden. Dies kann jedoch generell durch eine relativ hohe
Slewrate der Auslesegradienten-Pulszüge erreicht werden.
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Wie
bereits in der Beschreibungseinleitung erwähnt ist es unter Umständen vorteilhaft
im Rahmen neuerer Sequenzen einen zweifach bipolaren Gradientenpuls
mit einem zusätzlichen
180°-HF-Refokussierpuls
zu verwenden, um den Einfluss störender
Wirbelströme
zu verringern, welche zu Bildartefakten führen würden. Eine solche zweifach
bipolare Diffusionsgradientenpuls-Abfolge stellt sich im Diffusionspräparationsschritt
wie folgt dar:
- – erster Diffusionsgradientenpuls
erster Polarität (positiv
bzw. negativ)
- – erster
180°-Puls
- – zweiter
Diffusionsgradientenpuls zweiter Polarität (negativ bzw. positiv)
- – unmittelbar
daran anschließend
dritter Diffusionsgradientenpuls erster Polarität (positiv bzw. negativ)
- – zweiter
180°-Puls
- – vierter
Diffusionsgradientenpuls zweiter Polarität (negativ bzw. positiv).
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Die
Pulslänge
der Diffusionsgradientenpulse wird so berechnet, dass sich der Einfluss
der Wirbelströme
kompensiert.
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Ferner
kann im Rahmen des Bildgebungsauslesemoduls nach der Diffusionspräparation
die Bildgebungssequenz mit einer partiellen parallelen Bildgebungstechnik
(PPA-Bildgebungstechnik:
z.B. SMASH, SENSE, GRAPPA, etc.) kombiniert werden , um durch eine
Reduzierung der Messung von Rohdatenpunkten in ky-Richtung
eine noch kürzere
Echozeit TE und effektiv ein noch kürzeres Gradienten-Echospacing
zu realisieren.
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Um
eine noch kürzere
Echozeit zu ermöglichen
kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch mit einer Partiellen-Fourier-Akquisitionstechnik (z.B. der Half-Fourier-Technik
im Falle des Weglassens der halben k-Matrix) kombiniert werden.
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Weiterhin
wäre es
vorteilhaft das Bildgebungs-Auslesemodul des erfindungsgemäßen Verfahrens
derart zu modifizieren, dass mehrere 180°-HF-Refokussierpulse bei der
Auslese verwendet werden um unterschiedliche ky-Zeilen
mit verschiedenen Spin-Echos
auszulesen (beispielsweise die geraden Zeilen mit dem ersten Bildgebungsecho und
die ungeraden Zeilen mit dem zweiten Bildgebungsecho). Auf diese
Weise könnte
das Gradienten-echo-Spacing
reduziert werden wodurch Suszeptibilitätsartefakte (insbesondere bei
hohen Grundfeldmagnetstärken
wie beispielsweise > 3
Tesla) unterdrückt
werden können.