-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufnahme von Magnet-Resonanz-Bilddaten
sowie ein Magnet-Resonanz-Gerät.
-
Die
Magnet-Resonanz-(MR)-Bildgebung ist ein bekanntes und fest etabliertes
Verfahren, das insbesondere bei der medizinischen Bildgebung eingesetzt
wird. Hierbei wird ein zu untersuchender Körper in ein starkes homogenes
statisches Magnetfeld, das sogenannte Hauptmagnetfeld, eingebracht,
das in dem Körper eine
Ausrichtung der Kernseins von Atomkernen, insbesondere von an Wasser
gebundenen Wasserstoffatomkernen (Protonen), bewirkt. Mittels hochfrequenter
Anregungspulse werden diese Kerne zu einer Präzessionsbewegung um das Hauptmagnetfeld
angeregt. Nach dem Ende eines entsprechenden Hochfrequenz-(HF-)Anregungspulses
präzedieren
die Kernseins mit der sogenannten Larmorfrequenz, die von der Stärke des
Hauptmagnetfeldes abhängt.
Aufgrund verschiedener Wechselwirkungsarten richten sich die Kernseins
mit einem charakteristischen zeitlichen Verlauf wieder entlang der
durch das Hauptmagnetfeld vorgegebenen Vorzugsrichtung aus. Der
zeitliche Verlauf ist unter anderem gewebeabhängig und kann anhand von sogenannten
Relaxationszeiten beschrieben werden. Durch rechnerische und/oder
messtechnische Analyse der integralen, hochfrequenten Kernsignale
kann aus der räumlichen
Verteilung der Kernspindichte in Verbindung mit den jeweiligen Relaxationszeiten
ein Bild generiert werden. Die Zuordnung des infolge der Präzessionsbewegung nachweisbaren
Kernresonanzsignals zum Ort seiner Entstehung erfolgt durch Anwendung
von magnetischen Feldgradienten. Dazu werden entsprechende Gradientenfelder
dem Hauptmagnetfeld überlagert
und so gesteuert, dass nur in einer abzubildenden Schicht eine Anregung
der Kerne erfolgt. Sowohl zur HF-Anregung der Kernseins als auch
zur Detektion der Kernantwortsignale ist eine HF-Spuleneinrichtung
erforderlich. Auf diesen physikalischen Effekten basie rende Abbildungssysteme
sind auch bekannt unter den Bezeichnungen Kernsein-Tomographie,
Nuclear-Magnetic-Resonance (NMR)-Tomographie oder Magnetic Resonance
Imaging (MRI).
-
Eine
Besonderheit der MR-Verfahren besteht darin, dass die aufgezeichneten
Messsignale und die daraus zu rekonstruierenden Bilddaten über eine
Fouriertransformation zusammenhängen.
Um beispielsweise tomographische Bilddaten einer Schicht durch ein
zu untersuchendes Objekt zu erhalten, wird ein zweidimensionaler
Raum, der sogenannte k-Raum, durch Serie von Messsignalen abgetastet
und das Bild anschließend durch
eine Fouriertransformation einer aus den Messsignalen ermittelten,
zweidimensionalen k-Raum-Matrix rekonstruiert. Da ein Messsignal üblicherweise
das Einstrahlen eines Anregungspulses, das Schalten diverser Gradientenfelder
und das Aufzeichnen der abklingenden Transversalmagnetisierung der
Kernseins umfasst, kann es mitunter vergleichsweise lange dauern,
bis die zweidimensionale k-Raum-Matrix in einer für die Bildqualität notwendigen
Auflösung
abgetastet worden ist.
-
Um
dem Problem der langen Aufnahmezeit zu begegnen, sind verschiedene,
sogenannte „Single-shot"-Verfahren entwickelt
worden. Bei diesen Verfahren wird durch geschickte Schaltung von
Gradientenfeldern, HF-Pulsen oder einer Kombination davon der k-Raum
mit dem Messsignal nach einem einzigen Anregungspuls („Single-shot") abgetastet, sodass
in kurzer Zeit die Bilddaten aufgezeichnet werden können.
-
Diese
Verfahren sind unter anderem als Gradienten-Echo-Sequenzen oder auch EPI-(Echo-Planar-Imaging)-Sequenzen,
als Sein-Echo-Sequenzen und als GRASE-(Gradient-and-Sein-Echo)-Sequenzen bekannt.
Nachteil der genannten Verfahren ist die oft unzureichende Auflösung, mit
der der k-Raum abgedeckt wird, sodass die Bilddaten nicht immer
den notwendigen Detaillierungsgrad aufweisen. Zudem sind die „Single-shot"-Verfahren, insbesondere EPI-Sequenzen,
anfällig
für Suszeptibilitäts- und
Wirbelstrom-Artefakte, die die Qualität der rekonstruierten Bilder
zum Teil erheblich mindern.
-
Einen
Kompromiss zwischen schneller Aufzeichnung und guter Bildqualität stellen
sogenannte „Multi-shot"-Verfahren dar. Hierbei
wird der k-Raum nicht mit einem einzigen Anregungspuls (mit nachfolgender Aufzeichnung
des Messsignals) abgetastet, sondern sukzessive anhand von mehreren
Anregungspulsen segmentiert abgetastet. Unter der segmentierten
Abtastung wird dabei eine Abtastung des k-Raumes verstanden, mit
der bei jedem Anregungspuls jeweils ein bestimmtes Segment der k-Raum-Matrix abgetastet
wird. Auf diese Weise können
die einzelnen Segmente mit einer größeren Genauigkeit abgetastet
werden als bei den „Single-shot"-Verfahren. Das Bild
kann dann beispielsweise aus den Messsignalen rekonstruiert werden,
indem die einzelnen k-Raum-Segmente zu Teilbildern Fourier-transformiert
werden und die Teilbilder anschließend addiert werden.
-
Ein
Problem, das bei „Multi-shot"-Verfahren auftritt,
ist eine erhöhte
Empfindlichkeit für
Bewegungsartefakte. Insbesondere dann, wenn sich angeregte Spins
entlang von Magnetfeldgradienten bewegen, ändert sich die Phase der Transversalmagnetisierung
der angeregten Spins. Bei einer einfachen Bewegung wie einer Translation
während
der Messsignalaufzeichnung nach einem Anregungspuls wird der Transversalmagnetisierung
eine globale Phasenverschiebung aufgeprägt, die sich in einer globalen
Phasenverschiebung im Bildraum widerspiegelt. Bei komplexeren Bewegungen
während
der Messsignalaufzeichnung – z.B.
bei pulsierenden, durch den Blutfluss verursachten Ausdehnungen – wird der
Transversalmagnetisierung eine lokal variierende Phasenverteilung
aufgeprägt,
die sich als lokal variierende Phasenverteilung im rekonstruierten
Bild widerspiegelt.
-
Bei „Single-shot"-Verfahren stellt
eine lokal variierende Phasenverteilung im rekonstruierten Bild üblicherweise
kein Problem dar, da für
das rekonstruierte Bild vornehmlich der Betrag der Transversalmagnetisierung
der Spins ausschlaggebend ist. Wenn jedoch „Multi-shot"-Verfahren angewendet
wer den, wird das Gesamtbild aus den einzelnen, den k-Raum-Segmenten
entsprechenden Teilbildern errechnet. Weisen die verschiedenen Teilbilder
jeweils unterschiedliche Phasenverteilungen auf, da zum Aufzeichnungszeitpunkt
der zugehörigen
k-Raum-Segmente
das zu untersuchende Objekt jeweils ein anderes Bewegungsmuster
hatte, können
die unterschiedlichen Phasenverteilungen bei der Bildrekonstruktion
zu erheblichen, störenden
Interferenzen führen.
-
Insbesondere
bei der diffusionsgewichteten Bildgebung, bei der üblicherweise „Multi-shot"-Verfahren angewendet
werden, werden vornehmlich bei hohen Diffusionswerten starke Feldgradienten
geschaltet. Dadurch wird der Transversalmagnetisierung eines sich
bewegenden Objektes eine besonders deutliche Phasenverteilung aufgeprägt, sodass
die eben angesprochenen Artefakte aufgrund der bewegungsinduzierten, unterschiedlichen
Phasenverteilung bei den einzelnen Teilbildern besonders deutlich
hervortreten.
-
Eine
Möglichkeit,
diese Art von bewegungsinduzierten Artefakten auszugleichen, besteht
in der Verwendung sogenannter Navigator-Signalen oder Navigator-Echos.
Unter einem Navigator-Signal
versteht man hierbei ein Messsignal, das nach jedem Anregungspuls
zusätzlich
zu dem Messsignal des k-Raum-Segmentes aufgezeichnet wird, und mit
dem stets das gleiche, vorzugsweise zentrale Segment des k-Raumes
abgetastet wird.
-
Die
Messsignale der unterschiedlichen k-Raum-Segmente können nicht
direkt miteinander verglichen werden, da sich die k-Raum-Segmente üblicherweise
nicht überdecken.
Die Navigator-Signale
jedoch, die stets das gleiche k-Raum-Segment aufzeichnen, können aufgrund
dessen miteinander verglichen werden. Durch die Auswertung der Navigator-Signale
und durch deren Vergleich lässt
sich daher die Phasenverteilung, die jeweils bei der Aufzeichnung
der zugehörigen
k-Raum-Segmente aufgetreten ist, ermitteln. Die zu den k-Raum-Segmenten
gehörigen
Teilbilder können
so phasenkorrigiert und bei der Re konstruktion des Bildes weitgehend
interferenzfrei addiert werden.
-
Dieses
Korrekturverfahren liefert zwar bedeutend bessere Bilder als eine
Rekonstruktion ohne Berücksichtigung
der Phasenverteilung, jedoch stößt auch
dieses Verfahren an seine Grenzen. Das Navigator-Signal überdeckt üblicherweise
nur einen vergleichsweise kleinen zentralen Bereich der k-Raum-Matrix.
Die daraus errechnete Phasenverteilung spiegelt daher nur die niederfrequenten
Anteile wider. Wenn die Bewegung des Objektes während der Aufzeichnung eines
Mess- und Navigator-Signals derart komplex war, dass das Teilbild eine
stark variierende Phasenverteilung aufweist – also eine Phasenverteilung
mit ausgeprägten
hochfrequenten Anteilen – kann
es geschehen, dass diese Phasenverteilung nur unzureichend durch
das Navigator-Signal ermittelt wird.
-
Die
Druckschrift von Nguyen Q, Clemence M, Ordidge RJ; „The use
of intelligent re-acquisition to reduce scan time in MRI degraded
by motion."; In:
Proceedings, ISMRM, 6th Annual Meeting, Sydney, Australia 1998,
p. 134, offenbart eine Methode, mit der die diffusionsgewichtete
Bildgebung hinsichtlich Verzeichnungen durch Geister-Bilder anhand
von Navigator-Echos verbessert werden kann. Das in der Schrift offenbarte
Navigator-Echo ist dabei ein eindimensionales Navigator-Echo in
Frequenzkodierrichtung. Nach der Lehre dieser Schrift liefert das
integrierte Navigator-Echo ein Maß, das das Bild-zu-Geistbild-Verhältnis angibt,
also die Qualität
des Bildes kennzeichnet. Die Methode implementiert weiterhin diverse
Aufzeichnungsalgorithmen, mit denen diejenigen Echo-Signale wiederholt
aufgezeichnet werden, deren Navigator-Signale auf ein besonders
ungünstiges
Bild-zu-Geistbild-Verhältnis
hindeuten.
-
Ein
auf diesem Verfahren basierendes Verfahren wird in der Druckschrift
von Nguyen Q, Clemence M, Thornton J, Ordidge RJ; „Isotropic
diffusion-weighted multishot imaging using automatic reacquisition." In: Proceedings,
ISMRM, 7th Annual Meeting, Philadelphia, USA, p. 559, offenbart.
Ein diffusionsgewichtetes Bild wird dabei mit einer „Multi-shot"-Spin-Echo-Sequenz
mit Navigator-Echos aufgezeichnet. Nach Aufzeichnung der Messsignale
wird aus den verschiedenen Navigator-Echos dasjenige Navigator-Echo
identifiziert, das einen besonders geringen Geisterbild-Anteil kennzeichnet.
Anhand dieses Navigator-Echos werden nun diejenigen Echos identifiziert,
die im Bild die größten Geisterbild-Artefakte
verursachen. Diese Echos werden daraufhin erneut aufgezeichnet.
-
Die
beiden Verfahren offenbaren zwar eine Methode, mit der speziell
diejenigen Echos identifiziert werden, die zu Geisterbild-Artefakten
führen,
sodass diese Echos erneut aufgezeichnet werden können. Andere Arten von Artefakten,
die beispielsweise durch eine hochfrequente Phasenverteilung in
den einzelnen Teilbildern hervorgerufen werden, werden durch diese
Verfahren jedoch nicht berücksichtigt,
sodass man weiterhin bemüht
ist, die Bildqualität
zu verbessern.
-
Die
US 6,842,000 B2 offenbart
ein Verfahren zur Magnet-Resonanz-Bildgebung. Wenn ein zu untersuchendes
Objekt bewegt wird, kann dies zu Phasenveränderungen führen, die zu Artefakten führen. Diese störenden Phasenveränderungen
werden durch die Analyse eines Navigator-Signals gemessen. Das Ergebnis
dieser Messungen wird verwendet, um die gemessenen Phasenveränderungen
zu kompensieren.
-
In
der Schrift von Mengershausen et. al, „3D diffusion tensor imaging
with 2D navigated turbo sein echo", MAGMA (2005) 18: 206-216, ist ein
zweidimensionales Navigator-Echo mit einer änderbaren Orientierung zur
Online Bewegungskorrektur offenbart.
-
Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Aufnahme von Magnet-Resonanz-Bilddaten
anzugeben, mit dem aus den aufgezeichneten Messsignalen ein Bild
hoher Qualität
mit geringen Artefaktverzeichnungen rekonstruiert werden kann. Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren gemäß Anspruch
1 und ein Magnet-Resonanz-Gerät
gemäß Anspruch
13.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Aufnahme von Bilddaten bei einem Magnet-Resonanz-Bild
- – werden
die Bilddaten mit einer Aufnahmesequenz aufgezeichnet,
bei
der eine den Bilddaten entsprechende k-Raum-Matrix durch zumindest
zwei Teilaufzeichnungen segmentiert abgetastet wird, und
bei
der jede der Teilaufzeichnungen neben dem Messsignal, mit dem jeweils
ein bestimmtes k-Raum-Segment abgetastet wird, ein Navigator-Signal
enthält,
mit dem jeweils ein selbes mehrdimensionales Navigator-Segment der
k-Raum-Matrix abgetastet
wird,
- – wobei
bei zumindest einer der Teilaufzeichnungen ein Maß ermittelt
wird, das eine Breite einer Verteilung von Signalwerten des Navigator-Signals
bezüglich
der k-Raum-Matrix
charakterisiert, und
- – wobei
die Teilaufzeichnung wiederholt wird, wenn das Maß außerhalb
eines Toleranzbereiches liegt.
-
Die
Aufnahmesequenz des erfindungsgemäßen Verfahrens ist folglich
eine sogenannte „Multi-shot"-Sequenz, wobei bei
jeder Teilaufzeichnung zusätzlich
zum Messsignal jeweils ein Navigator-Signal aufgezeichnet wird.
Anhand der Navigator-Signale
können
in bekannter Weise die zu den einzelnen k-Raum-Segmenten gehörigen Messsignale so korrigiert
werden, dass eine optimierte Rekonstruktion des Magnet-Resonanz-Bildes
aus den einzelnen Teilaufzeichnungen ermöglicht wird. Insbesondere kann
anhand eines Navigator-Signals die Phasenverteilung ermittelt werden,
die bei der Aufzeichnung des Messsignals des zugehörigen k-Raum-Segmentes
aufgrund einer Bewegung des zu untersuchenden Objektes aufgetreten
ist. Die zu den k-Raum-Segmenten gehörigen Teilbilder können dadurch
phasenkorrigiert werden, sodass die Bilddaten weitgehend interferenzfrei
optimiert rekonstruiert werden.
-
Mit
den Messsignalen und den Navigator-Signalen werden bestimmte Bereiche
oder Segmente der k-Raum-Matrix abgetastet, d.h. durch das Messsignal
bzw. Navigator-Signal lässt
sich jedem Punkt des abgetasteten Bereiches der k-Raum-Matrix ein
bestimmter Signalwert zuordnen. Insbesondere die Signalwerte eines
Navigator-Signals zeigen – wenn
sie gegenüber
der k-Raum-Matrix
aufgetragen betrachtet werden – eine Verteilung,
die ein Maximum im Bereich des Zentrums der k-Raum-Matrix aufweist,
und deren Signalwerte mit zunehmendem Abstand von dem Maximum abfallen.
Eine derartige Verteilung der Signalwerte bezüglich der k-Raum-Matrix tritt üblicherweise
bei Objekten, wie sie in der medizinischen Bildgebung untersucht
werden, auf. Die genaue Verteilung der Signalwerte hängt da bei
auch von der Phasenverteilung ab, die durch eine Bewegung des zu
untersuchenden Objektes während
der Aufzeichnung induziert worden ist.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird bei einer der Teilaufzeichnungen ein Maß ermittelt, das eine Breite
einer Verteilung von Signalwerten des Navigator-Signals bezüglich der
k-Raum-Matrix charakterisiert. Je nachdem, ob das Maß außerhalb
eines Toleranzbereiches liegt, wird die Teilaufzeichnung wiederholt.
-
Anhand
dieses Maßes
wird unter anderem die Phasenverteilung bewertet, die durch ein
bestimmtes Bewegungsmuster des Objektes während der Anfertigung der Teilaufzeichnung
entstanden ist. Je nach Komplexität des Bewegungsmusters enthält die Phasenverteilung
mehr oder weniger stark ausgeprägte
hochfrequente Anteile. Wenn die Phasenverteilung beispielsweise
einen beträchtlichen
hochfrequenten Anteil aufweist, ist die Verteilung der Signalwerte
des Navigator-Signals bezüglich
der k-Raum-Matrix wesentlich breiter, verglichen mit einem Navigator-Signal
mit einer vornehmlich niederfrequenten Phasenverteilung.
-
Durch
die Ermittlung des Maßes
bei einer Teilaufzeichnung wird folglich bewertet, wie breit die
Verteilung der Signalwerte des Navigator-Signals bezüglich der
k-Raum-Matrix ist. Weist die Verteilung der Signalwerte eine große Breite
auf, deutet das auf einen nicht zu vernachlässigenden Anteil hoher Frequenzen
im Frequenzspektrum der Phasenverteilung hin, sodass aus dem Navigator-Signal,
das üblicherweise
einen zentralen Ausschnitt aus der k-Raum-Matrix abtastet und das
daher lediglich niederfrequente Anteile der Phasenverteilung erfasst,
die Phasenverteilung nur unzureichend ermittelt werden kann. In
diesem Fall wird die Teilaufzeichnung wiederholt aufgezeichnet.
Umgekehrt deutet ein im Toleranzbereich liegendes Maß auf eine
Phasenverteilung hin, die durch das Navigator-Signal hinreichend
genau ermittelt werden kann.
-
Üblicherweise
wird das Objekt bei der wiederholten Anfertigung der Teilaufzeichnung
ein anderes, oft günstigeres
Bewegungsmuster aufweisen, sodass die wiederholt angefertigte Teilaufzeichnung
für die
Bildrekonstruktion verwendet werden kann. Falls gewünscht, kann
auch bei der wiederholten Teilaufzeichnung die Breite der Verteilung
der Signalwerte bezüglich
der k-Raum-Matrix ermittelt werden, und gegebenenfalls die Aufzeichnung
erneut wiederholt werden.
-
Die
Teilaufzeichnung, bei der das Maß ermittelt wird, kann eine
für die
Rekonstruktion der Bilddaten besonders wichtige Teilaufzeichnung
sein, beispielsweise die Teilaufzeichnung, die ein zentrales k-Raum-Segment
abtastet. Es kann aber auch bei allen Teilaufzeichnungen jeweils
ein Maß ermittelt
werden, sodass all diejenigen Teilaufzeichnungen wiederholt werden,
bei denen die aufgetretene bewegungsinduzierte Phasenverteilung
derart komplex ist, dass sie durch das Navigator-Signal nur unzureichend ermittelt werden
kann.
-
Der
Toleranzbereich seinerseits kann dabei auf unterschiedliche Arten
festgelegt werden. Eine Möglichkeit
ist es, den Toleranzbereich für
eine bestimmte Untersuchungsart a priori festzulegen, beispielsweise anhand
von Vorversuchen. Mit derartigen Vorversuchen kann abgeschätzt werden,
welche Breite die Verteilung der Signalwerte der Navigator-Signale
typischerweise aufweist und wie stark die Bildqualität davon
beeinflusst wird.
-
Durch
das Verfahren wird folglich eine Teilaufzeichnung – genauer
die Breite der Verteilung der Signalwerte ihres Navigator-Signals – bewertet
und gegebenenfalls wiederholt. Magnet-Resonanz-Bilder, die aus den
derart aufgezeichneten Daten rekonstruiert werden, weisen weniger
Artefakte auf, da diejenigen Teilaufzeichnungen, aus denen sich
die bewegungsinduzierte Phasenverteilung nur unzureichend ermitteln
lässt, wiederholt
aufgezeichnet werden.
-
Bevorzugterweise
wird für
die Ermittlung des Maßes
die Verteilung der Signalwerte in einem mehrdimensionalen Bereich
des Navigator-Signals verwendet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird bei zumindest zwei, insbesondere bei jeder der
Teilaufzeichnungen jeweils das Maß ermittelt, das die Breite
der Verteilung der Signalwerte des zugehörigen Navigator-Signals bezüglich der
k-Raum-Matrix charakterisiert. Der Toleranzbereich wird daraufhin
dadurch bestimmt, dass die ermittelten Maße zueinander in Beziehung
gesetzt werden.
-
Auf
diese Weise wird der Toleranzbereich nicht rein a priori festgelegt,
sondern während
der Aufzeichnung der Bilddaten ermittelt, und ist – da er
aus den ermittelten Maßen
selbst bestimmt wird – den
jeweiligen Gegebenheiten, die einen Einfluss auf die Breite einer
Verteilung der Signalwerte haben, bei einer Aufzeichnung der Bilddaten
angepasst.
-
Beispielsweise
kann aus den ermittelten Maßen
ein Mittelwert gebildet und eine Streuung der ermittelten Maße berechnet
werden. Auf diese Weise kann abgeschätzt werden, welche Breite der
Verteilung der Signalwerte bei den einzelnen Navigator-Signalen üblicherweise
zu erwarten ist und wie stark die einzelnen Maße untereinander abweichen.
Diejenigen Teilaufzeichnungen, deren Maße auf eine besonders breite
Verteilung der Signalwerte hindeuten, kennzeichnen die Ausreißer bei
den Teilaufzeichnungen, bei denen eine Wiederholung der Teilaufzeichnung
zu einer wesentlich besseren Bildqualität führt, und können daraufhin wiederholt aufgezeichnet
werden.
-
In
einer besonders einfachen und vorteilhaften Ausgestaltung wird der
Toleranzbereich durch dasjenige Maß bestimmt, das zu dem Navigator-Signal
mit der geringsten Breite der Verteilung der Signalwerte bezüglich der
k-Raum-Matrix gehört.
Dieses Maß kennzeichnet
also dasjenige Navigator-Signal, aus dem sich die Phasenverteilung,
die bei der Aufzeichnung aufgetre ten ist, besonders gut ermitteln
lässt.
An diesem Maß werden
nun die anderen Maße
gemessen.
-
In
einer besonders einfachen Ausführungsform
wird der Toleranzbereich als derjenige Bereich festgelegt, der unterhalb
eines Schwellenwertes liegt, wobei der Schwellenwert ein Vielfaches
desjenigen Maßes
ist, das zu dem Navigator-Signal mit der geringsten Breite der Verteilung
der Signalwerte bezüglich
der k-Raum-Matrix gehört.
Der Faktor, mit dem dieses Maß multipliziert
wird, um den Schwellenwert zu erhalten, hängt dabei von der jeweiligen
Untersuchung ab und kann z.B. anhand von Vorversuchen ermittelt
werden.
-
All
diejenigen Maße,
die innerhalb des Bereiches liegen, kennzeichnen folglich die Teilaufzeichnungen,
deren Navigator-Signal eine vergleichsweise schmale Verteilung der
Signalwerte bezüglich
der k-Raum-Matrix aufweisen und aus deren Navigator-Signalen die
Phasenverteilung für
die Bildrekonstruktion hinreichend genau ermittelt werden kann.
Diejenigen Maße,
die außerhalb
des Bereiches liegen, kennzeichnen die Teilaufzeichnungen, bei denen
die Phasenverteilung nur unzulänglich
ermittelt werden kann und die daher wiederholt aufgezeichnet werden.
-
In
unterschiedlichen Ausführungsformen
der Erfindung charakterisiert das Maß die Breite der Verteilung
der Signalwerte bezüglich
der k-Raum-Matrix in Ausleserichtung und/oder Phasenkodierrichtung.
-
In
welcher Richtung bzw. in welchen Richtungen das Maß die Breite
der Verteilung der Signalwerte angibt, hängt von der Form des durch
das Navigator-Signal abgetasteten k-Raum-Segmentes ab. Wenn beispielsweise
die Länge
des k-Raum-Segmentes in Phasenkodierrichtung der Länge der
gesamten k-Raum-Matrix entspricht, die Breite des k-Raum-Segmentes
in Ausleserichtung lediglich ein Bruchteil der Breite der k-Raum-Matrix
umfasst, enthält
das Navigator-Signal bezüglich
der Phasenverteilung in Phasenkodierrichtung wesentlich mehr Informationen als
in Ausleserichtung. Daher ist es hier vorteilhaft, die Breite der
Verteilung in Ausleserichtung zu ermitteln, da die Phasenverteilung
in Ausleserichtung bei einem ungünstigen
Bewegungsmuster deutlich schlechter zu ermitteln ist als die Phasenverteilung
in Phasenkodierrichtung.
-
In
analoger Weise erfolgt die Bestimmung der Breite der Verteilung
der Signalwerte in Phasenkodierrichtung, wenn das k-Raum-Segment in Phasenkodierrichtung
lediglich einen Teil der k-Raum-Matrix abtastet, in Ausleserichtung
jedoch die gesamte k-Raum-Matrix.
-
Wenn
das k-Raum-Segment in beiden Richtungen nur einen Teil der k-Raum-Matrix
abtastet, ist es vorteilhaft, die Breite der Verteilung der Signalwerte
sowohl in Phasenkodierrichtung als auch in Ausleserichtung zu ermitteln,
da sich dann bei einem ungünstigen
Bewegungsmuster die Phasenverteilung in beiden Richtungen nur unzureichend
ermitteln lässt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Maß dadurch
ermittelt, dass eine Summe von Absolutbeträgen der Signalwerte, die jeweils
mit einem Abstand ihrer zugehörigen
k-Raum-Koordinate von einer k-Raum-Koordinate eines Signalmaximums
der Verteilung multipliziert werden, gebildet wird. Hierdurch wird die
Breite der Verteilung der Signalwerte auf eine Weise bewertet, die ähnlich zu
einer Bewertung der Streuung einer Wahrscheinlichkeitsverteilung
mit Hilfe der mittleren absoluten Abweichung bezüglich des Maximums der Wahrscheinlichkeitsverteilung
erfolgt.
-
Wenn
bei dieser Ausführungsform
ein Maß W
x ermittelt wird, das die Breite der Verteilung
der Signalwerte in Ausleserichtung charakterisiert, kann dies nach
folgendem Zusammenhang erfolgen:
-
kx kennzeichnet dabei die Koordinatenwerte
des k-Raumes in Ausleserichtung, ky in Phasenkodierrichtung.
nx und ny geben
die Anzahl der abgetasteten Datenpunkte in Ausleserichtung bzw.
Phasenkodierrichtung an. S(kx,ky)
ist das komplexe k-Raum-Signal
und Ωx die kx-Koordinate
des Datenpunktes mit der maximalen Signalamplitude.
-
In
analoger Weise kann ein Maß W
y ermittelt werden, das die Breite der Verteilung
der Signalwerte in Phasenkodierrichtung charakterisiert:
-
Ωy kennzeichnet hierbei die ky-Koordinate
des Datenpunktes mit der maximalen Signalamplitude.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden all diejenigen Teilaufzeichnungen wiederholt, bei denen jeweils
das zugehörige
Maß ermittelt
wurde und bei denen das ermittelte Maß außerhalb des Toleranzbereiches
liegt.
-
Vorteilhafterweise
richtet sich – falls
mehr als eine Teilaufzeichnung wiederholt wird – eine Reihenfolge der Wiederholung
der Teilaufzeichnungen nach der Position ihrer zugehörigen k-Raum-Segmente,
derart, dass diejenige zu wiederholende Teilaufzeichnung zuerst
wiederholt wird, deren zugehöriges
k-Raum-Segment am
zentralsten liegt. Auf diese Weise werden diejenigen k-Raum-Segmente
wiederholt aufgezeichnet, die für
die Bildrekonstruktion den größten Einfluss
haben, da sie in der k-Raum-Matrix am zentralsten liegen. Sollte
die Aufzeichnung der zu wiederholenden Teilaufzeichnungen vorzeitig
abgebrochen werden müssen, kann
so oftmals trotzdem ein Magnet-Resonanz-Bild
mit ausreichender Qualität
erstellt werden, da die für
die Bildrekonstruktion wichtigeren Teilaufzeichnungen mit zentral
gelegenen k-Raum-Segmenten eine hinreichend einfache Phasenverteilung
aufweisen.
-
Vorteilhafterweise
ist das mehrdimensionale Navigator-Signal ein zweidimensionales
Navigator-Signal.
-
Bevorzugterweise
verwendet die Aufnahmesequenz Gradienten-Echos und/oder Spin-Echos. Derartige
Aufnahmesequenzen werden oftmals in bekannter Weise im „Multi-shot"-Verfahren ausgeführt, sodass derartige
Aufnahmesequenzen ohne großen
Aufwand so weitergebildet werden können, dass das erfindungsgemäße Verfahren
zum Einsatz kommt.
-
Mit
Vorteil ist die Aufnahmesequenz eine Aufnahmesequenz zur diffusionsgewichteten
Bildgebung. Bei diesen Aufnahmesequenzen weisen die Teilaufzeichnungen
aufgrund einer Bewegung des Objektes in den vergleichsweise starken
Diffusions-Gradienten eine besonders deutliche Phasenverteilung
auf, sodass durch die Anwendung des Verfahrens bei der diffusionsgewichteten
Bildgebung eine besonders deutliche Verbesserung der Bildqualität erreicht
wird.
-
Das
erfindungsgemäße Magnet-Resonanz-Gerät umfasst
eine Rechnereinheit, die zur Durchführung eines Verfahrens nach
einem der Ansprüche
1 bis 12 ausgebildet ist.
-
Es
zeigen:
-
1 den
schematischen Aufbau eines Magnet-Resonanz-Gerätes,
-
2 eine
schematische Übersicht über das
Verfahren, bei dem die Bilddaten mit einer „Multi-shot"-Aufnahmesequenz
aufgezeichnet werden,
-
3 die
Verfahrensschritte, die bei einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens durchgeführt werden,
-
4 eine
Aufnahmesequenz, bei der die Verfahrensschritte durchgeführt werden,
-
5 eine
der Aufnahmesequenz entsprechend segmentierte k-Raum-Matrix,
-
6 eine
Verteilung von Signalwerten eines Navigator-Signals bezüglich der
k-Raum-Matrix mit einer geringen Breite, und
-
7 eine
weitere Verteilung von Signalwerten eines Navigator-Signals bezüglich der
k-Raum-Matrix mit einer größeren Breite.
-
1 zeigt
schematisch den Aufbau eines Magnet-Resonanz-Gerätes 1.
Die Komponenten des Magnet-Resonanz-Gerätes 1, mit denen die
eigentliche Messung durchgeführt
wird, befinden sich in einer hochfrequenztechnisch abgeschirmten
Messkabine 3. Um einen Körper mittels Magnet-Resonanz-Bildgebung
zu untersuchen, werden verschiedene, in ihrer zeitlichen und räumlichen
Charakteristik genauestens aufeinander abgestimmte Magnetfelder
auf den Körper
eingestrahlt.
-
Ein
starker Magnet, üblicherweise
ein Kryomagnet 5 mit einer tunnelförmigen Öffnung, erzeugt ein statisches
starkes Hauptmagnetfeld 7, das üblicherweise 0,2 Tesla bis
3 Tesla und mehr beträgt.
Ein zu untersuchender Körper – hier nicht
dargestellt – wird
auf einer Patientenliege 9 gelagert und in dem Hauptmagnetfeld 7 positioniert.
-
Die
Anregung der Kernseins des Körpers
erfolgt über
magnetische Hochfrequenz-Anregungspulse, die über eine hier als Körperspule 13 dargestellte
Hochfrequenzantenne eingestrahlt werden. Die Hochfrequenz-Anregungspulse
werden von einer Pulserzeugungseinheit 15 erzeugt, die
von einer Pulssequenz-Steuerungseinheit 17 gesteuert
wird. Nach einer Verstärkung
durch einen Hochfrequenzverstärker 19 werden
sie zur Hochfrequenzantenne geleitet. Das hier gezeigte Hochfrequenzsystem
ist lediglich schematisch angedeutet. Üblicherweise werden mehr als
eine Pulserzeugungseinheit 15, mehr als ein Hochfre quenzverstärker 19 und
mehrere Hochfrequenzantennen in einem Magnet-Resonanz-Gerät 1 eingesetzt.
-
Weiterhin
verfügt
das Magnet-Resonanz-Gerät 1 über Gradientenspulen 21,
mit denen bei einer Messung Gradientenfelder zur selektiven Schichtanregung
und zur Ortskodierung des Messsignals eingestrahlt werden. Die Gradientenspulen 21 werden
von einer Gradientenspulen-Steuerungseinheit 23 gesteuert,
die ebenso wie die Pulserzeugungseinheit 15 mit der Pulssequenz-Steuerungseinheit 17 in
Verbindung steht.
-
Die
von den angeregten Kernseins ausgesendeten Signale werden von der
Körperspule 13 und/oder von
Lokalspulen 25 empfangen, durch zugeordnete Hochfrequenzvorverstärker 27 verstärkt und
von einer Empfangseinheit 29 weiterverarbeitet und digitalisiert.
-
Bei
einer Spule, die sowohl im Sende- als auch im Empfangsmodus betrieben
werden kann, wie z.B. die Körperspule 13,
wird die korrekte Signalweiterleitung durch eine vorgeschaltete
Sende-Empfangs-Weiche 39 geregelt.
-
Eine
Bildverarbeitungseinheit 31 erzeugt aus den Messdaten ein
Bild, das über
eine Bedienkonsole 33 einem Anwender dargestellt oder in
einer Speichereinheit 35 gespeichert wird. Eine zentrale
Rechnereinheit 37 steuert die einzelnen Anlagekomponenten.
Die Rechnereinheit 37 ist dabei so ausgebildet, dass mit
ihr das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt
werden kann.
-
2 zeigt
eine schematische Übersicht über das
erfindungsgemäße Verfahren,
mit dem die Bilddaten für
ein Magnet-Resonanz-Bild aufgezeichnet werden. Wie bei der Magnet-Resonanz-Bildgebung üblich, wird
mit den Messsignalen ein dem Bildraum entsprechender k-Raum abgetastet,
genauer eine der Bild-Matrix entsprechende k-Raum-Matrix. Die Werte
der k-Raum-Matrix und die Werte der Bild-Matrix des zu rekonstruierenden
Mag net-Resonanz-Bildes hängen
dabei über
eine Fouriertransformation zusammen.
-
Bei
der Aufnahmesequenz 41, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
angewendet wird, findet das sogenannte „Multi-shot"-Verfahren Anwendung. Dies bedeutet,
dass die Bilddaten in mehreren Teilaufzeichnungen 43 aufgezeichnet
werden, wobei in jeder Teilaufzeichnung 43 ein Messsignal 45 aufgezeichnet
wird, das jeweils ein anderes Segment der K-Raum-Matrix abtastet.
-
Zusätzlich zu
dem eigentlichen Messsignal 45 wird bei jeder Teilaufzeichnung 43 ein
Navigator-Signal 47 aufgezeichnet, das stets den gleichen
Bereich der k-Raum-Matrix abtastet. Bei der Bildrekonstruktion wird das
Navigator-Signal 47 unter anderem dazu verwendet, die Phasenverteilung
in den einzelnen Teilbildern, die jeweils aus den Messsignalen 45 einer
Teilaufzeichnung 43 rekonstruiert werden, zu ermitteln
und bei dem Zusammenfügen
der einzelnen Teilbilder zu berücksichtigen
und so zu korrigieren, sodass möglichst
wenig störende
Interferenzen auftreten.
-
Wie
eingangs geschildert, entstehen Phasenverteilungen bei der Aufzeichnung
der Messsignale 45 immer dann, wenn sich angeregte Kernseins
entlang von Magnetfeldgradienten bewegen. Je nach Bewegungsmuster
kann dies im Bildraum eine einfache Phasenverteilung – wie eine
globale Phasenverschiebung – erzeugen
oder aber auch eine lokal stark variierende Phasenverteilung.
-
Das
Navigator-Signal 47 tastet üblicherweise lediglich einen
kleinen, zentralen Bereich der k-Raum-Matrix ab. Wenn bei einer
Teilaufzeichnung 43 aufgrund der Bewegung des Objektes
eine hochfrequente Phasenverteilung aufgetreten ist, lässt sich
anhand des Navigator-Signals 47, das lediglich die niederfrequenten
Anteile der Phasenverteilung enthält, die Phasenverteilung nur
unzureichend rekonstruieren.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird aus dem Navigator-Signal 47 ein
Maß 49 ermittelt,
das die Breite der Verteilung der Signalwerte des Navigator-Signals 47 bezüglich der
k-Raum-Matrix kennzeichnet und
damit mit der Verteilung hoch- und
niederfrequenter Anteile im Navigator-Signal 47 korreliert.
Ein Navigator-Signal 47 mit einer schmalen Verteilung der
Signalwerte deutet auf eine Phasenverteilung hin, die vornehmlich
durch niederfrequente Anteile gekennzeichnet ist. Da das Navigator-Signal 47 üblicherweise
zentrale Bereiche der k-Raum-Matrix – also die niederfrequenten
Anteile – abtastet,
lässt sich
die Phasenverteilung aus einem Navigator-Signal 47 mit einer schmalen
Verteilung der Signalwerte gut rekonstruieren. Ein Navigator-Signal 47 mit
einer breiten Verteilung der Signalwerte deutet hingegen auf eine
Phasenverteilung mit nicht zu vernachlässigenden hochfrequenten Anteilen
hin, sodass sich die Phasenverteilung aus dem Navigator-Signal 47 unzureichend
rekonstruieren lässt.
-
In
einem nächsten
Schritt erfolgt der Vergleich 52 des ermittelten Maßes 49 mit
einem Toleranzbereich 51. Je nachdem, ob das ermittelte
Maß 49 innerhalb
des Toleranzbereiches 51 liegt oder nicht, erfolgt eine
Verwendung 53 der Teilaufzeichnung 43 für die Bildrekonstruktion
oder eine Wiederholung 55 der Teilaufzeichnung 43.
-
Der
Toleranzbereich 51 kann dabei auf unterschiedliche Arten
festgelegt werden. Eine Möglichkeit
ist es, den Toleranzbereich 51 für eine bestimmte Untersuchungsart
a priori festzulegen, beispielsweise anhand von Vorversuchen. Mit
derartigen Vorversuchen kann abgeschätzt werden, welche Breite die
Verteilungen der Signalwerte der Navigator-Signale 47 bezüglich der
k-Raum-Matrix typischerweise aufweisen und wie sehr die Bildqualität davon
beeinflusst wird. Eine andere Möglichkeit,
mit der der Toleranzbereich 51 flexibel an die jeweiligen
Gegebenheiten bei einer Aufnahme angepasst werden kann, wird nun
anhand von 3 erläutert.
-
3 zeigt
die Verfahrensschritte einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur
Aufzeichnung der Magnet-Resonanz-Bilddaten.
-
In
einem ersten Schritt 61 erfolgt die Aufzeichnung aller
zur Rekonstruktion der Magnet-Resonanz-Bilddaten erforderlichen
Teilaufzeichnungen 43. Eine spezielle Aufnahmesequenz,
bei der eine den Bilddaten entsprechende k-Raum-Matrix mit mehreren
Teilaufzeichnungen 43 segmentiert abgetastet wird, wird später anhand
von 4 und 5 erläutert.
-
In
einem zweiten Schritt 63 erfolgt die Auswertung der Navigator-Signale 47 einer
jeden Teilaufzeichnung 43 hinsichtlich der Breite der Verteilung
der Signalwerte bezüglich
der k-Raum-Matrix.
Hierbei wird zu jedem Navigator-Signal 47 jeweils ein Maß 49 ermittelt,
das die Breite der Verteilung seiner Signalwerte charakterisiert.
Eine Methode der Berechnung des Maßes 49 für die in 4 und 5 gezeigte
Aufnahmesequenz wird nach der Beschreibung zu 4 und 5 erläutert.
-
In
einem dritten Schritt 65 wird unter den ermittelten Maßen 49 dasjenige
Maß als
Referenzmaß bestimmt,
das die geringste Breite der Verteilung der Signalwerte kennzeichnet.
Dieses Maß ist
also demjenigen Navigator-Signal 47 zugeordnet, aus dessen
Verteilung der Signalwerte sich die Phasenverteilung am besten ermitteln
lässt,
da das Frequenzspektrum der Phasenverteilung den größten Anteil
niederfrequenter Anteile aufweist, die durch das Navigator-Signal 47 auch
erfasst worden sind.
-
In
einem vierten Schritt 67 wird ein Toleranzbereich 51 durch
dieses Referenzmaß,
genauer durch ein Vielfaches des Referenzmaßes, festgelegt. Der Toleranzbereich
wird dabei als derjenige Bereich festgelegt, der unterhalb des Vielfachen
des Referenzmaßes
liegt. Die Navigator-Signale 47, deren Maße 49 innerhalb des
Toleranzbereiches 51 liegen – deren Verteilung der Signalwerte
also eine vergleichsweise geringe Breite aufweisen – können für die Rekonstruktion
des Magnet-Resonanz-Bildes verwendet werden. Die Navigator-Signale 47,
deren Maße 49 jedoch
außerhalb
des Toleranzbereiches 51 liegen – deren Verteilung der Signalwerte
also eine vergleichsweise breit ist – eignen sich nicht, um die
Phasenverteilung im zugehörigen
Teilbild hinreichend genau zu ermitteln, sodass die zugehörigen Teilbilder
zu Artefakten im Magnet-Resonanz-Bild führen würden.
-
Der
Faktor, mit dem das Referenzmaß multipliziert
wird, um einen für
die Bildqualität
passenden Toleranzbereich zu erhalten, hängt dabei von der jeweiligen
Untersuchung ab und kann z.B. anhand von Vorversuchen ermittelt
werden.
-
In
einem fünften
Schritt 69 werden daher diejenigen Teilaufzeichnungen 43 gekennzeichnet,
deren zugehörige
Navigator-Signale 47 jeweils
ein Maß 49 außerhalb
des Toleranzbereiches 51 aufweisen. Diejenigen Teilaufzeichnungen 43,
deren Maße
innerhalb des Toleranzbereiches 51 liegen, können direkt
für die
Rekonstruktion des Magnet-Resonanz-Bildes verwendet werden, die
in einem neunten Schritt 77 durchgeführt wird.
-
In
einem sechsten Schritt 71 wird die Reihenfolge bestimmt,
mit der die zu wiederholenden Teilaufzeichnungen 43 aufgezeichnet
werden. Dabei wird jeweils diejenige Teilaufzeichnung als nächstes wiederholt, deren
zugehöriges
k-Raum-Segment in der k-Raum-Matrix am zentralsten liegt.
-
In
einem siebten Schritt 73 erfolgt die wiederholte Aufzeichnung
der gekennzeichneten Teilaufzeichnungen mit der im sechsten Schritt 71 festgelegten
Reihenfolge.
-
Der
Vorteil dieses Vorgehens liegt darin, dass die für die Rekonstruktion des Magnet-Resonanz-Bildes wichtigeren
zentralen Segmente zuerst aufgezeichnet werden. Falls die Aufzeichnung
der Daten unerwarteterweise vorzeitig abgebrochen werden muss, lässt sich
daher oftmals aus den bereits aufgezeichneten Daten trotzdem ein
Magnet-Resonanz-Bild rekonstruieren, dessen Qualität zur Beantwortung
der klinischen Fragestellung ausreicht.
-
Wie
bereits geschildert, hängt
die Phasenverteilung, die ein aus einer Teilaufzeichnung 43 rekonstruiertes
Teilbild aufweist, von dem Bewegungsmuster des Objektes zum Zeitpunkt
der Aufzeichnung ab. Da lediglich diejenigen Teilaufzeichnungen 43 mit
einer zu stark variierenden Phasenverteilung wiederholt werden – also diejenigen
Teilaufzeichnungen 43, bei denen das zu untersuchende Objekt
zum Aufzeichnungszeitpunkt eine vergleichsweise komplexe Bewegung
ausgeführt
hat – wird
ein Großteil
der wiederholten Teilaufzeichnungen 43 eine günstigere
Phasenverteilung aufweisen.
-
Nach
der Wiederholung der Teilaufzeichnungen 43 können die
wiederholten Teilaufzeichnungen für die im neunten Schritt 77 durchgeführte Rekonstruktion
des Magnet-Resonanz-Bildes verwendet werden.
-
Falls
gewünscht,
können
in einem achten Schritt 75 die wiederholten Teilaufzeichnungen 47 – genauer die
Verteilung der Signalwerte der zugehörigen Navigator-Signale 47 – erneut
hinsichtlich ihrer Breite mit einem Maß 49 bewertet werden,
wie es analog im zweiten Schritt 63 durchgeführt worden
ist. Analog zum fünften Schritt 69 werden
diejenigen Teilaufzeichnungen 43 erneut zur Wiederholung
gekennzeichnet, wenn die Maße 49 außerhalb
des Toleranzbereiches liegen. Daraufhin erfolgen wiederum eine Sortierung
der erneut zu wiederholenden Teilaufzeichnungen analog zum sechsten
Schritt 71 und eine erneute Aufzeichnung analog im siebten
Schritt 73.
-
Dieser
Prozess kann iterativ solange fortgesetzt werden, bis alle Maße, die
bei den wiederholten Teilaufzeichnungen 47 ermittelt werden,
im Toleranzbereich 51 liegen, oder bis die Aufzeichnungszeit
ein vorher festgelegtes Zeitmaximum überschritten hat.
-
4 zeigt
eine Aufnahmesequenz, bei der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird,
und 5 die entsprechende k-Raum-Matrix 101,
die durch die Aufnahmesequenz abgetastet wird.
-
Die
Aufnahmesequenz
41 zeigt eine diffusionsgewichtete, navigatorbasierte
Sequenz im „Multi-shot"-Verfahren mit einer
Echo-Planaren-Bildgebung („Echo-Planar-Imaging", EPI), bei dem eine
Abtastung des k-Raumes durch mosaikartig Segmente in Ausleserichtung
durchgeführt
wird. Eine derartige Sequenz ist aus der Porter DA, Mueller E; „Multi-shot
diffusion-weighted EPI with readout mosaic segmentation and 2D navigator
correction." In:
Proceedings, ISMRM, 12th Annual Meeting, Kyoto, Japan 2004, p. 442,
oder – in
leicht abgewandelter Form ohne Aufzeichnung von Navigator-Signalen – aus der
DE 103 18 990 A1 bekannt.
-
In
der obersten Zeile RF (RF für „radio
frequency") ist
ein anfänglicher
90°-Anregungspuls
dargestellt, gefolgt von zwei 180°-Refokussierungspulsen.
Diese Hochfrequenzpulse dienen dazu, die Kernseins zu einer Präzessionsbewegung
anzuregen, bzw. die während
der Präzessionsbewegung
auseinander laufenden Kernspinsignale wieder zu refokussieren.
-
Zur
Selektion einer bestimmten Schicht wird während des 90°-Anregungspulses sowie
während
des 180°-Refokussierungspulses
jeweils ein Schichtselektions-Gradient 81 (Zeile GS) geschaltet. Nach dem 90°-Anregungspuls
und nach dem ersten 180°-Anregungspuls wird
jeweils ein Diffusions-Gradient 83 (Zeile GD)
geschaltet, wie sie in bekannter Weise bei der diffusionsgesichteten
Bildgebung eingesetzt werden.
-
Die
Auslesung der Spin-Echo-Signale, genauer des Messsignals 45 und
des Navigator-Signals 47 (Zeile Signal) erfolgt in Form
von Gradientenechos mit jeweils einem sogenannten Auslese-Gradientenpulszug 85 (Zeile
GR). Der Auslese-Gradientenpulszug 85 besteht
dabei aus mehreren alternierenden, beispielsweise sinus- oder trapezförmigen Teilpulszügen 87 in Ausleserichtung
(engl: „readout
direction"), die
während
der Auslesung der Spin-Echo-Signale appliziert werden. Während eines
jeden Nulldurchganges des Auslese-Gradientenpulszuges 85 wird
ein kurzer Phasenkodiergradient 89 (Zeile GP,
engl.: „blip") geschaltet. Die
Kombination aus alternierenden Teilpulszügen 87 und geblippten
Phasenkodiergradienten 89 führt dazu, dass bei jedem ausgelesenen
Spin-Echo bezüglich
der Ausleserichtung ein nur verhältnismäßig schmaler
Bereich der k-Raum-Matrix 101 abgetastet wird, während in
Phasenkodierrichtung die gesamte Breite der k-Raum-Matrix 101 abgetastet
wird.
-
Während der
Auslesung des Messsignals 45 wird bei jeder Teilaufzeichnung 43 ein
anderes k-Raum-Segment 103 einer k-Raum-Matrix 101 abgetastet. Hierzu
wird bei jeder Teilaufzeichnung 43 vor jedem Auslese-Gradientenpulszug 85 ein
variabler Vorgradient 91 geschaltet, der bei jeder Teilaufzeichnung 43 zu
einem anderen Offset in Ausleserichtung führt, sodass jeweils ein anderes
k-Raum-Segment 103 von den in 5 insgesamt
elf dargestellten k-Raum-Segmenten 103 abgetastet wird.
In 5 dargestellt ist die Abtastung eines nicht zentralen
k-Raum-Segmentes 103 durch
das Messsignal 45.
-
Das
Flächenintegral
eines Teilpulszuges 87 im Auslese-Gradientenpulszug 85 legt
dabei die Breite des abgetasteten k-Raum-Segmentes 103 der k-Raum-Matrix 101 in
Ausleserichtung fest. Ebenso definiert das Flächenintegral des Vorgradienten 91 den
Offset des k-Raum-Segmentes 103 in Ausleserichtung. Nach dem
Auslese-Gradientenpulszug 85 wird der Vorgradient 91 invertiert
geschaltet, um den Offset wieder zurückzusetzen.
-
Die
Auslesung des Navigator-Signals 47 erfolgt in analoger
Weise. Der Vorgradient 91 ist dabei bei jeder Teilaufzeichnung 43 konstant
und führt
dazu, dass stets dasselbe zentrale k-Raum-Segment 105 der k-Raum-Matrix 101 abgetastet
wird. Das so ausgelesene Spin-Echo dient als Navigator-Signal 47,
mit dem bei der Rekonstruktion des Magnet-Resonanz-Bildes die Phasenverteilung
im Bildraum bei den einzelnen Teilbildern ermittelt wird, und bei
dem Zusammenfügen
der einzelnen Teilbilder berücksichtigt
wird.
-
Nach
Aufzeichnung aller Teilaufzeichnungen
43 wird bei jeder
Teilaufzeichnung
43 ein Maß
49 ermittelt, das
die Breite der Verteilung der Signalwerte des Navigator-Signals
47 angibt.
Bei der in
4 gezeigten Aufnahmesequenz
erfolgt die Ermittlung des Maßes
W
x nach folgendem Zusammenhang:
-
kx kennzeichnet dabei die Koordinatenwerte
der k-Raum-Matrix in Ausleserichtung, ky in
Phasenkodierrichtung. nx und ny,
geben die Anzahl der abgetasteten Datenpunkte in Ausleserichtung
bzw. Phasenkodierrichtung an. S(kx,ky) ist das komplexe k-Raum-Signal und Ωx die kx-Koordinate
des Datenpunktes mit der maximalen Signalamplitude.
-
Das
Maß Wx, das die Breite einer Verteilung der Signalwerte
des Navigator-Signals 47 bezüglich des zentralen k-Raum-Segmentes 105 kennzeichnet,
wird in diesem Beispiel also auf ähnliche Weise ermittelt wie die
Bewertung der Streuung einer Wahrscheinlichkeitsverteilung mit Hilfe
der mittleren absoluten Abweichung bezüglich des Maximums der Wahrscheinlichkeitsverteilung.
-
Bei
der Ermittlung des Maßes
Wx wird die gesamte Information des zentralen,
zweidimensionalen k-Raum-Segmentes 105, das durch das Navigator-Signal 47 abgetastet
worden ist, verwendet.
-
Allerdings
werden bei der Ermittlung der Abweichung der Signalwerte die Abstände der
Koordinaten der Signalwerte zur Koordinate des Signalmaximums (|kx – Ωx|) lediglich in Ausleserichtung betrachtet.
-
Die
Besonderheit, dass die absolute Abweichung von dem Signalmaximum
lediglich in Ausleserichtung ermittelt wird, hängt mit der speziellen zweidimensionalen
Form des zentralen k-Raum-Segmentes 105 zusammen,
das durch das Navigator-Signal 47 abgetastet wird:
Bei
der hier dargestellten Aufnahmesequenz wird durch das Navigator-Signal 47 ein
k-Raum-Segment 105 abgetastet, das in Ausleserichtung nur
einen vergleichsweise schmalen Teil der k-Raum-Matrix 101 abtastet, während in
der hierzu orthogonalen Phasenkodierrichtung stets die gesamte Länge der
k-Raum-Matrix 101 abgetastet
wird. Für
die Phasenverteilung bei einem Teilbild, die aus dem Navigator-Signal 47 ermittelt
wird, bedeutet dies, dass in y-Richtung sowohl nieder- als auch
hochfrequente Anteile berücksichtigt
werden, in x-Richtung jedoch lediglich niederfrequente Anteile.
Die y-Richtung ist dabei die Richtung im Bildraum, die der Phasenkodierrichtung
im k-Raum entspricht, die x-Richtung diejenige Richtung im Bildraum,
die der Ausleserichtung im k-Raum entspricht.
-
Das
ermittelte Maß Wx, das die Breite der Verteilung der Signalwerte
in Ausleserichtung angibt, gibt folglich Aufschluss darüber, wie
groß das
Ausmaß der
hochfrequenten Anteile der Phasenverteilung in x-Richtung ist, die
durch das Navigator-Signal 47 nicht ermittelt werden kann.
Ein kleiner Wert des Maßes
Wx – damit verbunden
eine schmale Verteilung der Signalwerte des Navigator-Signals 47 in
Ausleserichtung – deutet
darauf hin, dass wesentliche Anteile des Frequenzspektrums der Phasenverteilung
durch das Navigator-Signal 47 erfasst worden sind. Ein
großer
Wert des Maßes
Wx – und
damit eine breite Verteilung der Signalwerte des Navigator-Signals 47 in
Ausleserichtung – deutet
im Gegensatz hierzu darauf hin, dass das Frequenzspektrum der Phasenverteilung
ein nicht unerhebliches Ausmaß an
hochfrequenten Anteilen umfasst, die durch das Navigator-Signal 47 nicht
erfasst worden sind, sodass bei einer Wiederholung dieser Teilaufzeichnung 43 eine günstigere
und besser ermittelbare Phasenverteilung erwartet werden kann.
-
Die
Breite der Verteilung der Signalwerte eines Navigator-Signals 47 in
Ausleserichtung gibt daher an, wie groß der Anteil der Informationen
bezüglich
der Phasenverteilung in Ausleserichtung ist, die durch das Navigator-Signal 47 nicht
erfasst worden ist.
-
Wenn
das k-Raum-Segment, das durch das Navigator-Signal 47 abgetastet
wird, eine andere Form aufweist als das in 5 gezeigte
zentrale k-Raum-Segment 105, wenn also beispielsweise weder
in Phasenkodierrichtung noch in Ausleserichtung nicht die gesamte
Breite der k-Raum-Matrix abgetastet wird, ist es vorteilhaft, ein
Maß 49 zu
verwenden, das neben der Breite der Verteilung der Signalwerte in
Ausleserichtung auch die Breite der Verteilung der Signalwerte in
Phasenkodierrichtung berücksichtigt.
-
Dies
kann dadurch erreicht werden, dass das Maß
49 sowohl die absolute
Abweichung der Verteilung der Signalwerte in Ausleserichtung als
auch die absolute Abweichung der Verteilung der Signalwerte in Phasenkodierrichtung
berücksichtigt,
beispielsweise durch ein Produkt zweier Größen G
x,
G
y:
die sich in analoger Weise
zu dem oben angeführten
Maß W
x errechnen.
-
Alternativen,
die Breite einer Verteilung der Signalwerte eines Navigator-Signals 47 bezüglich der k-Raum-Matrix 101 zu
ermitteln, ist die Ermittlung anderer Größen, die die Breite einer Verteilung
kennzeichnen, wie zum Beispiel die Varianz oder die Standardabweichung
einer Verteilung bezüglich
des Maximums oder des Schwerpunktes der Verteilung.
-
Ebenso
ist es möglich,
die Verteilung der Signalwerte mit einer Modellkurve, beispielsweise
einer zweidimensionalen Gauß kurve,
zu fitten und aus den Fit-Parametern – bei der Gaußkurve beispielsweise
die Standardabweichung – das
Maß 49,
das die Breite kennzeichnet, zu ermitteln.
-
Anhand
von 6 und 7 wird nun das Konzept der Breite
einer Verteilung von Signalwerten bezüglich der k-Raum-Matrix 101 erläutert. Die
gezeigten Verteilungen sind dabei idealisierte Verteilungen, anhand
derer sich jedoch das Konzept besonders deutlich erläutern lässt. In 6 und 7 ist
jeweils eine Verteilung von Signalwerten bezüglich der k-Raum-Matrix 101, genauer desjenigen
zentralen k-Raum-Segmentes 105, gezeigt, das durch das
Navigator-Signal 47 abgetastet wird. Dargestellt ist jeweils
der Absolutbetrag der komplexen Signalwerte des Navigator-Signals 47,
aufgetragen gegenüber
den Koordinaten der zweidimensionalen k-Raum-Matrix 101,
deren Koordinaten eine Ausleserichtung und eine Phasenkodierrichtung
sind.
-
In
dem Beispiel wird das Konzept der Breite einer Verteilung von Signalwerten
anhand einer zweidimensionalen k-Raum-Matrix 101 und eines
zweidimensionalen zentralen k-Raum-Segmentes 105 erläutert; jedoch
lässt sich
das Konzept auch in analoger Weise auf eine dreidimensionale k-Raum-Matrix
bzw. eines dreidimensionalen k-Raum-Segmentes übertragen. Weiterhin zeigen
die dargestellten Verteilungen idealisierte Fälle, an denen sich jedoch das
Konzept der Breite einer Verteilung besonders anschaulich erläutern lässt.
-
Bei
der Abtastung des zentralen k-Raum-Segmentes in 6 und 7 weist
ein zu untersuchende Objekt jeweils ein anderes Bewegungsmuster
auf.
-
Bei
der in 6 gezeigten Verteilung ist das Bewegungsmuster
derart, dass hierdurch lediglich eine einfache, vornehmlich durch
niederfrequente Anteile geprägte
Phasenverteilung aufgetreten ist. Hieraus ergibt sich eine Verteilung
mit einer vergleichsweise geringen Breite, sodass sich die Phasen verteilung
aus dem Navigator-Signal 47 selbst in Ausleserichtung gut
rekonstruieren lässt.
-
Bei
der in 7 gezeigten Verteilung ist das Bewegungsmuster
derart komplex, dass die Phasenverteilung auch erhebliche hochfrequente
Anteile aufweist. Dies beeinflusst unter anderem auch die Verteilung der
Signalwerte, die nun vergleichsweise breit ausfällt. Insbesondere in Ausleserichtung
kann durch das vergleichsweise schmale k-Raum-Segment 105 die
Phasenverteilung nicht hinreichend korrekt ermittelt werden, da
wesentliche Teile zur Ermittlung der tatsächlich aufgetretenen Phasenverteilung
durch das Navigator-Signal 47 nicht abgetastet worden sind.