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Die vorliegende Erfindung betrifft flüssigkristalline Verbindungen mit CH2CF2CF2CH2- oder CF2CF2CF2CF2-Brücke, diese enthaltende flüssigkristalline Medien aus zwei oder mehr flüssigkristallinen Verbindungen, sowie die Verwendung dieser Medien in elektrooptischen Anzeigen.
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Flüssigkristalle werden vor allem als Dielektrika in Anzeigevorrichtungen verwendet, da die optischen Eigenschaften solcher Substanzen durch eine angelegte Spannung beeinflusst werden können. Geeignete flüssigkristalline Verbindungen sind beispielsweise aus
DE 101 02 630 A1 ,
DE 100 61 790 A1 und
DE 42 18 976 bekannt. Elektrooptische Vorrichtungen auf der Basis von Flüssigkristallen sind dem Fachmann bestens bekannt und können auf verschiedenen Effekten beruhen. Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise Zellen mit dynamischer Streuung. DAP-Zellen (Deformation ausgerichteter Phasen), Gast/Wirt-Zellen, TN(twisted nematic)-Zellen mit verdrillt nematischer Struktur, STN(super-twisted nematic)-Zellen, SBE(superbirefringence effect)-Zellen und OMI(optical mode interference)-Zellen. Die gebräuchlichsten Anzeigevorrichtungen beruhen auf dem Schadt-Helfrich Effekt und besitzen eine verdrillt nematische Struktur.
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Die Flüssigkristallmaterialien müssen allgemein eine gute chemische und thermische Stabilität und eine gute Stabilität gegenüber elektrischen Feldern und elektromagnetischer Strahlung besitzen. Ferner sollten die Flüssigkristallmaterialien eine niedrige Viskosität aufweisen und in den Zellen kurze Schaltzeiten, tiefe Schwellenspannungen und einen hohen Kontrast ergeben.
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Weiterhin sollten sie bei üblichen Betriebstemperaturen, d. h. in einem möglichst breiten Bereich unterhalb und oberhalb Raumtemperatur, eine geeignete Mesophase besitzen, beispielsweise für die oben genannten Zellen eine nematische Mesophase. Da Flüssigkristalle in der Regel als Mischungen mehrerer Komponenten zur Anwendung gelangen, ist es wichtig, dass die Komponenten untereinander gut mischbar sind. Weitere Eigenschaften, wie die elektrische Leitfähigkeit, die dielektrische Anisotropie und die optische Anisotropie, müssen je nach Zellentyp und Anwendungsgebiet unterschiedlichen Anforderungen genügen. Beispielsweise sollten Materialien für Zellen mit verdrillt nematischer Struktur eine positive dielektrische Anisotropie und eine geringe elektrische Leitfähigkeit aufweisen.
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Beispielsweise sind für Matrix-Flüssigkristallanzeigen mit integrierten nichtlinearen Elementen zur Schaltung einzelner Bildpunkte (MFK-Anzeigen) flüssigkristalline Medien mit großer positiver dielektrischer Anisotropie, breiten nematischen Phasen, relativ niedriger Doppelbrechung, sehr hohem spezifischem Widerstand, guter Licht- und Temperaturstabilität und geringem Dampfdruck erwünscht.
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Derartige Matrix-Flüssigkristallanzeigen sind bekannt. Als nichtlineare Elemente zur individuellen Schaltung der einzelnen Bildpunkte können neben passiven Elementen wie Varistoren oder Dioden aktive Elemente wie Transistoren verwendet werden. Man spricht dann von einer „aktiven Matrix”.
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Bei den aussichtsreichen TFT(thin film transistor)-Displays wird als elektrooptischer Effekt üblicherweise der TN-Effekt ausgenutzt. Man unterscheidet TFT's aus Verbindungshalbleitern wie z. B. CdSe oder TFT's auf der Basis von polykristallinem oder amorphem Silizium.
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Die TFT-Matrix ist auf der Innenseite der einen Glasplatte der Anzeige aufgebracht, während die andere Glasplatte auf der Innenseite die transparente Gegenelektrode trägt. Im Vergleich zu der Größe der Bildpunkt-Elektrode ist der TFT sehr klein und stört das Bild praktisch nicht. Diese Technologie kann auch für voll farbtaugliche Bilddarstellungen erweitert werden, wobei ein Mosaik von roten, grünen und blauen Filtern derart angeordnet ist, dass je ein Filterelement einem schaltbaren Bildelement gegenüber liegt. Die TFT-Anzeigen arbeiten üblicherweise als TN-Zellen mit gekreuzten Polarisatoren in Transmission und sind von hinten beleuchtet.
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Derartige MFK-Anzeigen werden als Displays in Notebook-Computern, TV-Geräten (Taschenfernseher) sowie im Automobil- oder Flugzeugbau eingesetzt. Dabei sind die Winkelabhängigkeit des Kontrastes und die Schaltzeiten dieser MFK-Anzeigen nicht immer zufriedenstellend. Schwierigkeiten sind auch durch einen nicht ausreichend hohen spezifischen Widerstand der Flüssigkristallmischungen bedingt. Mit abnehmendem Widerstand verschlechtert sich der Kontrast einer MFK-Anzeige und es kann das Problem des „image sticking” auftreten. Da der spezifische Widerstand der Flüssigkristallmischung durch Wechselwirkung mit den inneren Oberflächen der Anzeige im allgemeinen über die Lebenszeit einer MFK-Anzeige abnimmt, ist ein hoher (Anfangs)-Widerstand sehr wichtig, um akzeptable Lebensdauern zu erhalten. Insbesondere bei Gemischen mit niedriger Schwellenspannung war es bisher nicht möglich, sehr hohe spezifische Widerstände zu realisieren, da flüssigkristalline Materialien mit hoher positiver dielektrischer Anisotropie Δε im allgemeinen auch eine höhere elektrische Leitfähigkeit aufweisen. Weiterhin ist es wichtig, dass der spezifische Widerstand eine möglichst geringe Zunahme bei steigender Temperatur sowie nach Temperatur- und/oder Licht-Belastung zeigt. Um kurze Schaltzeiten der Anzeigen zu realisieren, müssen die Mischungen ferner eine kleine Rotationsviskosität aufweisen. Um einen Gebrauch der Anzeigen auch bei tiefen Temperaturen zu ermöglichen, beispielsweise für Anwendungen im Freien, im Automobil oder in der Avionik, dürfen auch bei tiefen Temperaturen keine Kristallisation und/oder smektische Phasen auftreten und sollte die Temperaturabhängigkeit der Viskosität möglichst gering sein.
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Flüssigkristallmischungen mit günstigem Eigenschaftsprofil werden auch von den in jüngster Zeit entwickelten liquid-crystal-on-silicon (LCoS)-Projektionsdisplays benötigt. Wegen der geringen Pixelgröße im Bereich von 20 μm, der hohen Auflösung und der angestrebten kurzen Schaltzeiten der Displays sind geringe Schichtdicken erforderlich, für deren Realisierung Flüssigkristallmischungen mit vergleichsweise hohem Wert der optischen Doppelbrechung Δn benötigt werden. Flüssigkristalline Verbindungen mit hoher Doppelbrechung weisen häufig eine intrinsische smektische Phase auf, oder induzieren die Ausbildung einer smektischen Phase im Gemisch mit anderen flüssigkristallinen Verbindungen, was sich nachteilig auf die Tieftemperaturstabilität der Displays auswirkt.
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Es besteht somit ein hoher Bedarf an flüssigkristallinen Medien mit folgenden Eigenschaften:
- – hohe Doppelbrechung Δn für geringe Schichtdicken der Displays;
- – hohe positive dielektrische Anisotropie Δε für niedrige Schwellenspannung Vth;
- – geringe Rotationsviskosität γ1 für kurze Schaltzeiten;
- – hohe Beständigkeit gegenüber Lichtstrahlung, Wärme sowie eine hohe chemische Stabilität für eine lange Lebensdauer der Displays;
- – insbesondere zu tiefen Temperaturen erweiterter nematischer Phasenbereich und geringe Temperaturabhängigkeit der Viskosität für Einsatz der Displays auch bei tiefen Temperaturen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, flüssigkristalline Medien für IPS-, MFK-, TN- oder STN- und LCoS-Anzeigen mit verbesserten Eigenschaften bereitzustellen. Hierfür werden flüssigkristalline Verbindungen mit vorteilhaften Eigenschaften gesucht, die insbesondere eine hohe Voltage Holding Ratio, eine hohe thermische, photochemische und chemische Stabilität sowie eine sehr gute Löslichkeit in flüssigkristallinen Mischungen aufweisen.
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Aufgabe der Erfindung ist daher auch, flüssigkristalline Verbindungen mit vorteilhaften Eigenschaften zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch flüssigkristalline Verbindung der allgemeinen Formel (I)
worin bedeuten:
n, m, l 0 oder 1,
A, B, C
Q -CH
2CF
2CF
2CH
2- oder -CF
2CF
2CF
2CF
2-
Z eine Einfachbindung oder -CF
2-O- mit der Maßgabe, dass Z eine Einfachbindung ist, falls m = 0 ist,
worin L
1, L
2, L
3 und L
4 unabhängig voneinander H, F oder Cl sind, mit der Maßgabe, dass
falls m = 0 ist,
worin L
1, L
2, L
3 und L
4 unabhängig voneinander H, F oder Cl sind,
R, Y unabhängig voneinander Wasserstoff, einen unsubsituierten oder ein- oder mehrfach substituierten linearen oder verzweigten Alkyl-, Alkoxy- oder Alkenylrest mit 1 bis 10 bzw. 2 bis 10 C-Atomen, worin eine oder mehrere CH
2-Gruppen durch -O- ersetzt sein können,
Y zusätzlich -F, -Cl, -CN, -OCF
3, -CF
3 oder -SF
5 bedeuten kann, falls l = 1 ist.
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R und Y in der allgemeinen Formel (I) können Wasserstoff, ein Alkylrest oder ein Alkoxyrest mit 1 bis 10 C-Atomen sein, der geradkettig oder verzweigt sein kann. Vorzugsweise ist er geradkettig, hat 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 C-Atome und ist demnach vorzugsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentoxy, Hexoxy oder Heptoxy.
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In R bzw. Y können ein oder mehrere CH2-Gruppen durch -O- ersetzt sein. R und Y können beispielsweise jeweils unabhängig voneinander Oxaalkyl sein, vorzugsweise geradkettiges 2-Oxapropyl (= Methoxymethyl), 2- (= Ethoxymethyl) oder 3-Oxabutyl (= Methoxyethyl), 2-, 3- oder 4-Oxapentyl, 2-, 3-, 4- oder 5-Oxahexyl, 2-, 3-, 4-, 5- oder 6-Oxaheptyl.
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R und Y können ein Alkenylrest mit 2 bis 10 C-Atomen sein, der geradkettig oder verzweigt sein kann. Vorzugsweise ist er geradkettig und hat 2 bis 7 C-Atome. Er ist demnach insbesondere Vinyl, Prop-1- oder Prop-2-enyl, But-1-, 2- oder But-3-enyl, Pent-1-, 2-, 3- oder Pent-4-enyl, Hex-1-, 2-, 3-, 4- oder Hex-5-enyl, Hept-1-, 2-, 3-, 4-, 5- oder Hept-6-enyl.
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R und Y können ein- oder mehrfach substituiert sein. Bevorzugte Substituenten sind die Halogene, besonders bevorzugte Substituenten sind -F oder -Cl. Bei Mehrfachsubstitution ist Halogen vorzugsweise -F. Die Reste R bzw. Y schließen auch perfluorierte Reste ein. Bei Einfachsubstitution kann der Fluor- oder Chlorsubstituent in beliebiger Position sein, vorzugsweise ist er in ω-Position.
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Besonders bevorzugt ist R in der allgemeinen Formel (I) ein Alkylrest, Alkoxyrest oder Alkenylrest mit 1 bis 7 bzw. 2 bis 7 C-Atomen.
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Bevorzugte flüssigkristalline Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind die Verbindungen der allgemeinen Formel (II)
R-A-Q-D'-Y (II) worin R, A, Q und Y die oben angegebenen Bedeutungen haben und D'
bedeutet.
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Beispiele sind die Verbindungen der Formeln (IIa)
worin Q die oben angegebene Bedeutung hat und R ein Alkyl-, Alkoxy- oder Alkenylrest mit 1 bis 7 bzw. 2 bis 7 C-Atomen ist.
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Bevorzugte flüssigkristalline Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind weiterhin die Verbindungen der allgemeinen Formel (III)
worin R, A, Q, C und Y die oben angegebenen Bedeutungen haben und D'' und E'
bedeuten und l 0 oder 1 ist.
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Beispiele sind die Verbindungen der Formeln (IIIa) bis (IIIf)
worin Q die oben angegebene Bedeutung hat, R und R
1 unabhängig voneinander ein Alkyl-, Alkoxy- oder Alkenylrest mit 1 bis 7 bzw. 2 bis 7 C-Atomen und L
1 bis L
3 unabhängig voneinander H oder F sind.
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Bevorzugte flüssigkristalline Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind weiterhin Verbindungen der allgemeinen Formel (IV)
worin R, A, Q, C und Y die oben angegebenen Bedeutungen haben und D'' und E'
bedeuten und l 0 oder 1 ist.
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Beispiele sind die Verbindungen der Formeln (IVa) bis (IVe)
worin Q die oben angegebene Bedeutung hat, R und R
1 unabhängig voneinander ein Alkyl-, Alkoxy- oder Alkenylrest mit 1 bis 7 bzw. 2 bis 7 C-Atomen und L
1 bis L
3 unabhängig voneinander H oder F sind.
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Bevorzugte flüssigkristalline Verbindungen sind ferner die Verbindungen der Formeln (V), (VI) und (VII)
worin R, Q und Y die oben angegebenen Bedeutungen haben.
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Vorzugsweise bedeutet R in den Formeln (V), (VI) und (VII) einen Alkyl-, Alkoxy- oder Alkenylrest mit 1 bis 7 bzw. 2 bis 7 C-Atomen.
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Wie bereits erwähnt, können die Verbindungen der Formeln (I) bis (VII) zur Herstellung flüssigkristalliner Mischungen verwendet werden. Gegenstand der Erfindung ist daher auch ein flüssigkristallines Medium mit mindestens zwei flüssigkristallinen Verbindungen, umfassend mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formeln (I) bis (VII).
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch flüssigkristalline Medien enthaltend neben einer oder mehreren erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) bis (VII) als weitere Bestandteile 2 bis 40, vorzugsweise 4 bis 30 Komponenten. Besonders bevorzugt enthalten diese Medien neben einer oder mehreren erfindungsgemäßen Verbindungen 7 bis 25 Komponenten. Diese weiteren Bestandteile werden vorzugsweise ausgewählt aus nematischen oder nematogenen (monotropen oder isotropen) Substanzen, insbesondere Substanzen aus den Klassen der Azoxybenzole, Benzylidenaniline, Biphenyle, Terphenyle, Phenyl- oder Cyclohexylbenzoate, Cyclohexancarbonsäurephenyl- oder -cyclohexylester, Phenyl- oder Cyclohexylester der Cyclohexylbenzoesäure, Phenyl- oder Cyclohexylester der Cyclohexylcyclohexancarbonsäure, Cyclohexylphenylester der Benzoesäure, der Cyclohexancarbonsäure, bzw. der Cyclohexylcyclohexancarbonsäure, Phenylcyclohexane, Cyclohexylbiphenyle, Phenylcyclohexylcyclohexane, Cyclohexylcyclohexane, Cyclohexylcyclohexylcyclohexene, 1,4-Biscyclohexylbenzole, 4',4'-Bis-cyclohexylbiphenyle, Phenyl- oder Cyclohexylpyrimidine, Phenyl- oder Cyclohexylpyridine, Phenyl- oder Cyclohexyldioxane, Phenyl- oder Cyclohexyl-1,3-dithiane, 1,2-Diphenylethane, 1,2-Dicyclohexylethane, 1-Phenyl-2-cyclohexylethane, 1-Cyclohexyl-2-(4-phenylcyclohexyl)-ethane, 1-Cyclohexyl-2-biphenylylethane, 1-Phenyl-2-cyclohexylphenylethane, gegebenenfalls halogenierten Stilbene, Benzylphenylether, Tolane und substituierten Zimtsäuren. Die 1,4-Phenylen-gruppen in diesen Verbindungen können auch fluoriert sein.
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Die wichtigsten als weitere Bestandteile erfindungsgemäßer Medien in Frage kommenden Verbindungen lassen sich durch die Formeln (1), (2), (3), (4) und (5) charakterisieren: R'-L-E-R'' (1) R'-L-COO-E-R'' (2) R'-L-OOC-E-R'' (3) R'-L-CH2CH2-E-R'' (4) R'-L-CF2O-E-R'' (5)
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In den Formeln (1), (2), (3), (4) und (5) bedeuten L und E, die gleich oder verschieden sein können, jeweils unabhängig voneinander einen bivalenten Rest aus der aus -Phe-, -Cyc-, -Phe-Phe-, -Phe-Cyc-, -Cyc-Phe-, -Cyc-Cyc-, -Pyr-, -Dio-, -G-Phe-, -Phe-G-, -G-Cyc- und -Cyc-G-gebildeten Gruppe, wobei Phe unsubstituiertes oder durch Fluor (bevorzugt ein- oder zweifach) substituiertes 1,4-Phenylen, Cyc trans-1,4-Cyclohexylen oder 1,4-Cyclohexylen, Pyr Pyrimidin-2,5-diyl oder Pyridin-2,5-diyl, Dio 1,3-Dioxan-2,5-diyl und G hier 2-(trans-1,4-Cyclohexyl)-ethyl, Pyrimidin-2,5-diyl, Pyridin-2,5-diyl oder 1,3-Dioxan-2,5-diyl bedeuten.
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Vorzugsweise ist einer der Reste L und E Cyc oder Phe. E ist vorzugsweise Cyc, Phe, Phe-Cyc oder Cyc-Phe. Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Medien eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus den Verbindungen der Formeln (1), (2), (3), (4) und (5), worin L und E ausgewählt sind aus der Gruppe Cyc und Phe und gleichzeitig eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus den Verbindungen der Formeln (1), (2), (3), (4) und (5), worin einer der Reste L und E ausgewählt ist aus der Gruppe Cyc und Phe und der andere Rest ausgewählt ist aus der Gruppe -Phe-Phe-, -Phe-Cyc-, -Cyc-Phe-, -Cyc-Cyc-, -G-Phe-, -Phe-G-, -G-Cyc- und -Cyc-G-, und gegebenenfalls eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus den Verbindungen der Formeln (1), (2), (3), (4) und (5), worin die Reste L und E ausgewählt sind aus der Gruppe -Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -G-Phe- und -G-Cyc-.
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R' und R'' bedeuten in einer kleineren Untergruppe der Verbindungen der Formeln (1), (2), (3), (4) und (5) jeweils unabhängig voneinander Alkyl, Alkenyl, Alkoxy, Alkoxyalkyl, Alkenyloxy oder Alkanoyloxy mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen.
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Die Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) bis (VII) eignen sich wegen ihrer hohen dielektrischen Anisotropie, ihrer hohen Voltage Holding Ratio und ihrer sehr guten Löslichkeit in polaren Flüssigkristallmischungen für eine Verwendung in Flüssigkristalldisplays. Die Verbindungen weisen eine sehr hohe Tieftemperaturstabilität (nur Glaspunkt) und eine sehr hohe chemische Stabilität, insbesondere Oxidationsresistenz und Stabilität gegen Lewis-Säuren, auf. Sie sind daher in besonders hohem Maße zur Herstellung polarer Mischungen für Aktiv-Matrix-LCDs geeignet, die bei niedrigen Temperaturen zum Einsatz kommen, beispielsweise im Automobilbereich.
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Gegenstand der Erfindung ist daher auch die Verwendung eines erfindungsgem. flüssigkristallinen Mediums in einer elektrooptischen Flüssigkristallanzeige.
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Nachfolgend werden die flüssigkristallinen Verbindungen durch Acronyme wiedergegeben. Darin bedeuten
”n” | R, R1 bzw. R2 | = -CnH2n+1 |
| R, R1 bzw. R2 | = -CH=CH2 |
| R, R1 bzw. R2 | = -CH=CH-ClH2l+1 |
”kVI” | R, R1 bzw. R2 | = -CkH2k-CH=CH-ClH2l+1 |
”IVk” | R, R1 bzw. R2 | = ClH2l+1-CH=CH-CkH2k- |
| R, R1 bzw. R2 | = -OCnH2n+1 |
| R, R1 bzw. R2 | = CnH2n+10- |
”F” | X, R1 bzw. R2 | = -F |
”Cl” | X bzw. R1 | = -Cl |
”OT” | X, R1 bzw. R2 | = -OCF3 |
”TO” | X, R1 bzw. R2 | = F3CO- |
”T” | X, R1 bzw. R2 | = -CF3 |
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Dabei wird der auf der linken Seite einer Strukturformel stehende Substituent zuerst angegeben und danach – durch einen Bindestrich getrennt – der auf der rechten Seite stehende Substituent.
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Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
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Beispiele
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Mischungsbeispiele
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Es wurden Flüssigkristall-Mischungen der angegebenen Zusammensetzung hergestellt. Für diese Mischungen wurden gemessen:
- – der Klärpunkt [°C];
- – die optische Anisotropie Δn bei 589 nm und 20°C;
- – die charakteristische Spannung Vth [V];
- – die charakteristische Spannung Vro [V];
- – die Rotationsviskosität γ, bei 20°C [mPa·s]
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Die elektrooptischen Daten wurden in einer TN-Zelle im 1. Minimum (d·Δn = 0,5 μm) bei 20°C gemessen.
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Vergleichsbeispiel A
Vergleichsbeispiel B
Synthesebeispiele Beispiel 1
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Die Verbindung 3 und ihre Synthese sind in E. L. Zaitseva, T. V. Rozantseva, A. Va. Yakubovich, J. Gen. Chem. USSR (Engl. Transl.) 1969, 39 2017–2024 beschrieben.
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4: Eine Lösung von 0,7 mol 3 und 1,5 mol Ethandithiol in 2 l Dichlormethan werden bei –70°C mit 1,6 mol BF3-Etherat versetzt. Man lässt auf Raumtemperatur kommen, gießt in 3 l eiskalte 2 N NaOH und trennt die organische Phase ab. Die wässrige Phase wird zweimal mit je 200 ml Dichlormethan gewaschen. Die vereinigten organischen Phasen werden über MgSO4 getrocknet und zur Trockene eingedampft. Der rohe Rückstand wird in 4 l Ethanol suspendiert, mit 700 g Raney-Nickel versetzt und unter kräftigem Rühren im Ultraschallbad 24 h zum Sieden erhitzt. Man filtriert den Feststoff ab und dampft das Filtrat zur Trockene ein. Der Rückstand wird mit Heptan/Toluol 10:1 an Kieselgel chromatographiert und aus Heptan umkristallisiert.
Ausbeute: 47% 4.
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5: 0,5 mol 4 wird in 1,2 l THF gelöst und bei –70°C tropfenweise mit 1 mol 1,6 M n-Butyllithium (n-Buli) in Hexan versetzt. Man rührt 30 min nach und tropft 1,2 mol Trimethylborat zu. Man lässt über 2 h auf Raumtemperatur kommen, säuert mit 300 ml 18% HCl an, trennt die organische Phase ab und extrahiert die wässrige Phase zweimal mit 250 ml Methyl-tert.Butylether (MTB-Ether). Die vereinigten organischen Extrakte werden zur Trockene eingedampft, dann suspendiert man den Rückstand in 500 ml Toluol und setzt unter Temperaturkontrolle (< 30°C) eine Lösung von 1,1 mol NaOH in 650 ml Wasser zu. Dann werden bei maximal 45°C 1,2 mol 35 Gew.-%ige H2O2 zugetropft und die Mischung eine Stunde bei 45°C nachgerührt. Die wässrige Phase wird abgetrennt und die organische Phase dreimal mit je 250 ml 1 N NaOH extrahiert. Die organische Phase wird verworfen. Die vereinigten wässrigen Phasen werden bei maximal 5°C mit konzentrierter HCl angesäuert (bis pH 2) und danach dreimal mit je 200 ml Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten Dichlormethanphasen werden zur Trockene eingedampft. Das Rohprodukt wird zur weiteren Reinigung aus Methanol mit Wasser umgefällt, dann in Heptan/Essigester 1:1 über Kieselgel filtriert. Umkristallisation aus Heptan/Essigester 1:1 ergibt 52% 5 als farblosen Feststoff.
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6: 0,2 mol 5 werden in 300 ml Isopropanol unter Zusatz von 5 g 5 Gew.-% Rhodium auf Aktivkohle bei 6,8 bar und 80°C hydriert. Der Katalysator wird abfiltriert, die Lösung einrotiert und das Rohprodukt durch Umkristallisieren aus Essigester gereinigt:
Ausbeute: 81% 6 als farbloser Feststoff.
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7: 0,15 mol 6 werden in 300 ml Dichlormethan nach Zugabe von 0,33 mol Pyridiniumchlorochromat 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Man setzt 30 g Celite zu und filtriert die Lösung über eine kurze Kieselgelsäule. Nach Entfernung des Lösungsmittels wird das Produkt mit Hexan/Essigester 1:1 an Kieselgel chromatographiert und aus Methylcyclohexan umkristallisiert.
Ausbeute: 80% 7 als farbloser Feststoff.
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8: Eine Mischung von 0,1 mol 7, 0,3 mol 2,2-Dimethylpropandiol, 300 ml Cyclohexan, 300 ml Wasser und 0,4 mmol H
2SO
4 wird 18 h bei 60°C gerührt. Die organische Phase wird abgetrennt, über Na
2SO
4 getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird mit Hexan/Essigester 1:1 an Kieselgel chromatographiert und aus Methylcyclohexan umkristallisiert.
Ausbeute: 82% 8 als farbloser Feststoff. Beispiel 2
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9: 0,2 mol 7 werden in 300 ml THF auf –15°C gekühlt und nacheinander mit 0,44 mol Propyltriphenylphosphoniumbromid und 0,44 mol Kalium-tert.-butylat (KOtBu) versetzt. Man lässt auf Raumtemperatur kommen und rührt 18 h. Die Mischung wird mit 500 ml Wasser verdünnt und mit 1 N HCl auf pH 4 gebracht. Man trennt die organische Phase ab und extrahiert die Wasserphase dreimal mit je 200 ml MTB-Ether. Die vereinigten organischen Phasen werden über MgSO4 getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird in Heptan suspendiert und an Kieselgel chromatographiert.
Ausbeute: 78% 9 als wachsartiger Feststoff.
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10: 0,15 mol 9 werden in 200 ml THF unter Zusatz von 3 g 5 Gew.-% Palladium auf Aktivkohle (Pd-C) bei Normaldruck und Raumtemperatur hydriert. Man trennt den Katalysator durch Filtration über Celite ab, dampft zur Trockene ein und isoliert das trans-trans-Produkt 10 durch dreifache Kristallisation aus Pentan bei –20°C.
Ausbeute: 17% 10.
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Eigenschaften von 10: Δn = 0,043, extrapolierter Klärpunkt T
NI,extr für die Mischungsberechnung 102°C, γ
1 = 115 mPa·s. Beispiel 3
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11: Aus 0,4 mol 3,4,5-Trifluorbrombenzol und 0,4 mol Magnesiumspänen in 500 ml THF wird die Grignardverbindung hergestellt. Dann werden bei 0°C 0,4 mol 8 in 200 ml THF zugetropft. Man rührt 2 h bei Raumtemperatur nach, hydrolysiert durch Zugabe von wässriger NH4Cl-Lösung und trennt die organische Phase ab. Die wässrige Phase wird dreimal mit je 200 ml MTB-Ether extrahiert, und man rotiert die vereinigten organischen Phasen zur Trockene ein. Das so erhaltene Rohprodukt wird in 500 ml Xylol gelöst und mit 0,4 mol 2,2-Dimethylpropandiol und 0,5 ml H2SO4 bis zum Ende der Reaktion am Wasserabscheider erhitzt. Die Reaktionsmischung wird zweimal mit Wasser gewaschen, über MgSO4 getrocknet und zur Trockene eingedampft. Das Produkt wird mit Heptan/Essigester 4:1 an Kieselgel chromatographiert und aus Isopropanol kristallisiert.
Ausbeute: 61% 11 als farbloser Feststoff.
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12: 0,25 mol 11 werden in 300 ml THF mit 5 g 5 Gew.-% Pd-C bei Normaldruck und Raumtemperatur hydriert. Der Katalysator wird über Celite abfiltriert und das Lösungsmittel abrotiert. Das trans-Produkt 12 wird durch viermalige Kristallisation aus Heptan in 27% Ausbeute als farbloser Feststoff isoliert.
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13: Eine Mischung von 50 mmol 12, 100 ml 98% Ameisensäure und 100 ml Toluol wird 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Man verdünnt mit 500 ml Wasser, trennt die organische Phase ab, trocknet über MgSO4 und rotiert zur Trockene ein. Das Produkt wird aus Isopropanol umkristallisiert.
Ausbeute: 95% 13 als farbloser Feststoff.
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14: 40 mmol 13 werden in 100 ml THF auf –15°C gekühlt und nacheinander mit 44 mmol Propyltriphenylphosphoniumbromid und 44 mmol KOtBu versetzt. Man lässt auf Raumtemperatur kommen und rührt 18 h. Die Mischung wird mit 300 ml Wasser verdünnt und mit 1 N HCl auf pH 4 gebracht. Man trennt die organische Phase ab und extrahiert die Wasserphase dreimal mit je 150 ml MTB-Ether. Die vereinigten organischen Phasen werden über MgSO4 getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird in Heptan suspendiert und an Kieselgel chromatographiert.
Ausbeute: 77% 14 als wachsartiger Feststoff.
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15: 40 mmol 14 werden in 100 ml THF unter Zusatz von 1 g 5 Gew.-% Pd-C bei Normaldruck und Raumtemperatur hydriert. Man trennt den Katalysator durch Filtration über Celite ab, dampft zur Trockene ein und isoliert das trans-Produkt 15 durch dreifache Kristallisation aus Heptan.
Ausbeute: 52% 15 als farbloser Feststoff.
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Eigenschaften von 15: Δε = 8,8, Δn = 0,062, extrapolierter Klärpunkt T
NI,extr für die Mischungsberechnung 102°C, γ
1 = 385 mPa·s. Beispiel 4
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16: 305 mmol 2-Trimethylsilyl-1,3-dithian in 0,8 l THF werden bei –70°C mit 310 ml n-BuLi (15% in Hexan) versetzt. Man lässt auf –15°C erwärmen, rührt für 5 h, kühlt wieder auf –70°C und tropft eine Lösung von 300 mmol 8 in 200 ml THF zu. Man entfernt das Kältebad und rührt 18 h bei Raumtemperatur. Die Mischung wird mit 1 l MTB-Ether und 500 ml gesättigter NaHCO3-Lösung versetzt. Man trennt die organische Phase ab und extrahiert die wässrige Phase zweimal mit je 200 ml MTB-Ether. Die vereinigten organischen Phasen werden über MgSO4 getrocknet und zur Trockene eingeengt. Das Rohprodukt wird in Hexan/Essigester 4:1 an Kieselgel chromatographiert und anschließend aus Heptan umkristallisiert.
Ausbeute: 57% 16 als farbloser Feststoff.
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17: 150 mmol 16 werden in 600 ml Dichlormethan gelöst und bei 0°C mit 150 mmol Trifluormethansulfonsäure versetzt. Man rührt 60 min bei Raumtemperatur und kühlt dann auf –70°C. Zuerst wird eine Lösung von 225 mmol 3,4,5-Trifluorphenol und 250 mmol Triethylamin in 300 ml Dichlormethan zugetropft und 30 min bei –70°C gerührt. Dann werden zuerst 750 mmol Triethylamin-tris(hydrogenfluorid), und dann 750 mmol Brom in 300 ml Dichlormethan zugetropft. Man rührt 60 min bei –70°C nach, lässt dann auf –20°C kommen. Die kalte Reaktionslösung wird unter kräftigem Rühren in eine eiskalte Mischung aus 200 ml gesättigte NaHSO3-Lösung und 150 ml 2 N NaOH gegossen Die organische Phase wird abgetrennt, und die wässrige Phase zweimal mit je 200 ml Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden nacheinander mit gesättigter NaHSO3-Lösung und mit gesättigter NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet und zur Trockene eingedampft. Das Rohprodukt wird zuerst in Hexan/Essigester 7:3 über eine kurze Kieselgelfritte vorgereinigt, dann in Toluol über Kieselgel chromatographiert und aus Heptan umkristallisiert.
Ausbeute: 62% 17 als farblose Kristalle.
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18: Eine Mischung von 70 mmol 12, 150 ml 98 Gew.-%ige Ameisensäure und 150 ml Toluol wird 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Man verdünnt mit 500 ml Wasser, trennt die organische Phase ab, trocknet über MgSO4 und rotiert zur Trockene ein. Das Produkt wird aus Isopropanol umkristallisiert.
Ausbeute: 91% 18 als farbloser Feststoff.
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19: 60 mmol 18 werden in 100 ml THF auf –15°C gekühlt und nacheinander mit 66 mmol Propyltriphenylphosphoniumbromid und 66 mmol KOtBu versetzt. Man lässt auf Raumtemperatur kommen und rührt 18 h. Die Mischung wird mit 500 ml Wasser verdünnt und mit 1 N HCl auf pH 4 gebracht. Man trennt die organische Phase ab und extrahiert die Wasserphase dreimal mit je 200 ml MTB-Ether. Die vereinigten organischen Phasen werden über MgSO4 getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird in Heptan suspendiert und an Kieselgel chromatographiert.
Ausbeute: 89,7% 19 als farbloser Feststoff.
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20: 45 mmol 19 werden in 100 ml THF unter Zusatz von 1 g 5 Gew.-% Pd-C bei Normaldruck und Raumtemperatur hydriert. Man trennt den Katalysator durch Filtration über Celite ab, dampft zur Trockene ein und isoliert das trans-Produkt 20 durch dreifache Kristallisation aus Heptan.
Ausbeute: 50% 20 als farbloser Feststoff.
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Eigenschaften von 20: Δε = 9,2, Δn = 0,075, extrapolierter Klärpunkt T
NI,extr für die Mischungsberechnung 123°C, γ
1 = 357 mPa·s. Beispiel 5
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Die Verbindung 24 und ihre Synthese sind in E. L. Zaitseva, T. V. Rozantseva, A. Ya. Yakubovich, J. Gen. Chem. USSR (Engl. Transl.) 1969, 39, 2017–2024 beschrieben.
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25: 0,5 mol 24 wird in 1,2 l THF gelöst und bei –70°C tropfenweise mit 1 mol 1,5 M n-BuLi in Hexan versetzt. Man rührt 30 min nach und tropft 1,2 mol Trimethylborat zu. Man lässt über 2 h auf Raumtemperatur kommen, säuert mit 300 ml 18 Gew.-%iger HCl an, trennt die organische Phase ab und extrahiert die wässrige Phase zweimal mit 250 ml MTB-Ether. Die vereinigten organischen Extrakte werden zur Trockene eingedampft, dann suspendiert man den Rückstand in 500 ml Toluol und setzt unter Temperaturkontrolle (< 30°C) eine Lösung von 1,1 mol NaOH in 650 ml Wasser zu. Dann werden bei maximal 45°C 1,2 mol 35% H2O2 zugetropft und die Mischung eine Stunde bei 45°C nachgerührt. Die wässrige Phase wird abgetrennt und die organische Phase dreimal mit je 250 ml 1 N NaOH extrahiert. Die organische Phase wird verworfen. Die vereinigten wässrigen Phasen werden bei maximal 5°C mit konzentrierter HCl angesäuert (bis pH 2) und danach dreimal mit je 200 ml Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten Dichlormethanphasen werden zur Trockene eingedampft. Das Rohprodukt wird zur weiteren Reinigung aus Methanol mit Wasser umgefällt, dann in Heptan/Essigester 1:1 über Kieselgel filtriert. Umkristallisation aus Heptan/Essigester 1:1 ergibt 55% 25 als farblosen Feststoff.
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26: 0,2 mol 25 werden in 300 ml Isopropanol unter Zusatz von 5 g 5 Gew.-Rhodium auf Aktivkohle bei 6,8 bar und 80°C hydriert. Der Katalysator wird abfiltriert, die Lösung einrotiert und das Rohprodukt durch Umkristallisieren aus Essigester gereinigt.
Ausbeute: 79% 26 als farbloser Feststoff.
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27: 0,15 mol 26 werden in 300 ml Dichlormethan nach Zugabe von 0,33 mol Pyridiniumchlorochromat 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Man setzt 30 g Celite zu und filtriert die Lösung über eine kurze Kieselgelsäule. Nach Entfernung des Lösungsmittels wird das Produkt mit Hexan/Essigester 1:1 an Kieselgel chromatographiert und aus Methylcyclohexan umkristallisiert.
Ausbeute: 78% 27 als farbloser Feststoff.
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28: Eine Mischung von 0,1 mol 27, 0,3 mol 2,2-Dimethylpropandiol, 300 ml Cyclohexan, 300 ml Wasser und 0,4 mmol H
2SO
4 wird 18 h bei 60°C gerührt. Die organische Phase wird abgetrennt, über Na
2SO
4 getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird mit Hexan/Essigester 1:1 an Kieselgel chromatographiert und aus Methylcyclohexan umkristallisiert.
Ausbeute: 85% 28 als farbloser Feststoff. Beispiel 6
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29: 0,2 mol 27 werden in 300 ml THF auf –15°C gekühlt und nacheinander mit 0,44 mol Propyltriphenylphosphoniumbromid und 0,44 mol KOtBu versetzt. Man lässt auf Raumtemperatur kommen und rührt 18 h. Die Mischung wird mit 500 ml Wasser verdünnt und mit 1 N HCl auf pH 4 gebracht. Man trennt die organische Phase ab und extrahiert die Wasserphase dreimal mit je 200 ml MTB-Ether. Die vereinigten organischen Phasen werden über MgSO4 getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird in Heptan suspendiert und an Kieselgel chromatographiert.
Ausbeute: 82% 29 als wachsartiger Feststoff.
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30: 0,15 mol 29 werden in 200 ml THF unter Zusatz von 3 g 5 Gew.-% Pd-C bei Normaldruck und Raumtemperatur hydriert. Man trennt den Katalysator durch Filtration über Celite ab, dampft zur Trockene ein und isoliert das trans-trans-Produkt 30 durch dreifache Kristallisation aus Pentan bei –20°C.
Ausbeute: 12% 30.
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Eigenschaften von 30: Δε = 0,3, Δn = 0,047, extrapolierter Klärpunkt T
Ni,extr für die Mischungsberechnung 131°C, γ
1 = 110 mPa·s. Beispiel 7
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31: Aus 0,4 mol 3,4,5-Trifluorbrombenzol und 0,4 mol Magnesiumspänen in 500 ml THF wird die Grignardverbindung hergestellt. Dann werden bei 0°C 0,4 mol 28 in 200 ml THF zugetropft. Man rührt 2 h bei Raumtemperatur nach, hydrolysiert durch Zugabe von wässriger NH4Cl-Lösung und trennt die organische Phase ab. Die wässrige Phase wird dreimal mit je 200 ml MTB-Ether extrahiert, und man rotiert die vereinigten organischen Phasen zur Trockene ein. Das so erhaltene Rohprodukt wird in 500 ml Xylol gelöst und mit 0,4 mol 2,2-Dimethylpropandiol und 0,5 ml H2SO4 bis zum Ende der Reaktion am Wasserabscheider erhitzt. Die Reaktionsmischung wird zweimal mit Wasser gewaschen, über MgSO4 getrocknet und zur Trockene eingedampft. Das Produkt wird mit Heptan/Essigester 4:1 an Kieselgel chromatographiert und aus Isopropanol kristallisiert.
Ausbeute: 59% 31 als farbloser Feststoff.
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32: 0,25 mol 31 werden in 300 ml THF mit 5 g 5 Gew.-% Pd-C bei Normaldruck und Raumtemperatur hydriert. Der Katalysator wird über Celite abfiltriert und das Lösungsmittel abrotiert. Das trans-Produkt 32 wird durch viermalige Kristallisation aus Heptan in 23% Ausbeute als farbloser Feststoff isoliert.
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33: Eine Mischung von 50 mmol 32, 100 ml 98 Gew.-%iger Ameisensäure und 100 ml Toluol wird 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Man verdünnt mit 500 ml Wasser, trennt die organische Phase ab, trocknet über MgSO4 und rotiert zur Trockene ein. Das Produkt wird aus Isopropanol umkristallisiert.
Ausbeute: 97% 33 als farbloser Feststoff.
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34: 40 mmol 33 werden in 100 ml THF auf –15°C gekühlt und nacheinander mit 44 mmol Propyltriphenylphosphoniumbromid und 44 mmol KOtBu versetzt. Man lässt auf Raumtemperatur kommen und rührt 18 h. Die Mischung wird mit 300 ml Wasser verdünnt und mit 1 N HCl auf pH 4 gebracht. Man trennt die organische Phase ab und extrahiert die Wasserphase dreimal mit je 150 ml MTB-Ether. Die vereinigten organischen Phasen werden über MgSO4 getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird in Heptan suspendiert und an Kieselgel chromatographiert.
Ausbeute: 89% 34 als wachsartiger Feststoff.
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35: 40 mmol 34 werden in 100 ml THF unter Zusatz von 1 g 5 Gew.-% Pd-C bei Normaldruck und Raumtemperatur hydriert. Man trennt den Katalysator durch Filtration über Celite ab, dampft zur Trockene ein und isoliert das trans-Produkt 35 durch dreifache Kristallisation aus Heptan.
Ausbeute: 53% 35 als farbloser Feststoff.
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Eigenschaften von 35: Δε = 8,7, Δn = 0,064, extrapolierter Klärpunkt T
Ni,extr für die Mischungsberechnung 126°C, γ
1 = 370 mPa·s. Beispiel 8
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36: 305 mmol 2-Trimethylsilyl-1,3-dithian in 0,8 l THF werden bei –70°C mit 310 ml n-BuLi (15 Gew.-% in Hexan) versetzt. Man lässt auf –15°C erwärmen, rührt für 5 h, kühlt wieder auf –70°C und tropft eine Lösung von 300 mmol 28 in 200 ml THF zu. Man entfernt das Kältebad und rührt 18 h bei Raumtemperatur. Die Mischung wird mit 1 l MTB-Ether und 500 ml gesättigter NaHCO3-Lösung versetzt. Man trennt die organische Phase ab und extrahiert die wässrige Phase zweimal mit je 200 ml MTB-Ether. Die vereinigten organischen Phasen werden über MgSO4 getrocknet und zur Trockene eingeengt. Das Rohprodukt wird in Hexan/Essigester 4:1 an Kieselgel chromatographiert und anschließend aus Heptan umkristallisiert.
Ausbeute: 55% 36 als farbloser Feststoff.
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37: 150 mmol 36 werden in 600 ml Dichlormethan gelöst und bei 0°C mit 150 mmol Trifluormethansulfonsäure versetzt. Man rührt 60 min bei Raumtemperatur und kühlt dann auf –70°C. Zuerst wird eine Lösung von 225 mmol 3,4,5-Trifluorphenol und 250 mmol Triethylamin in 300 ml Dichlormethan zugetropft und 30 min bei –70°C gerührt. Dann werden zuerst 750 mmol Triethylamin-tris(hydrogenfluorid), und dann 750 mmol Brom in 300 ml Dichlormethan zugetropft. Man rührt 60 min bei –70°C nach, lässt dann auf –20°C kommen. Die kalte Reaktionslösung wird unter kräftigem Rühren in eine eiskalte Mischung aus 200 ml gesättigter NaHSO3-Lösung und 150 ml 2 N NaOH gegossen. Die organische Phase wird abgetrennt, und die wässrige zweimal mit je 200 ml Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden nacheinander mit gesättigter NaHSO3-Lösung und mit gesättigter NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet und zur Trockene eingedampft. Das Rohprodukt wird zuerst in Hexan/Essigester 7:3 über eine kurze Kieselgelfritte vorgereinigt, dann in Toluol über Kieselgel chromatographiert und aus Heptan umkristallisiert.
Ausbeute: 62% 37 als farblose Kristalle.
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38: Eine Mischung von 70 mmol 37, 150 ml 98% Ameisensäure und 150 ml Toluol wird 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Man verdünnt mit 500 ml Wasser, trennt die organische Phase ab, trocknet über MgSO4 und rotiert zur Trockene ein. Das Produkt wird aus Isopropanol umkristallisiert.
Ausbeute: 94% 38 als farbloser Feststoff.
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39: 60 mmol 38 werden in 100 ml THF auf –15°C gekühlt und nacheinander mit 66 mmol Propyltriphenylphosphoniumbromid und 66 mmol KOtBu versetzt. Man lässt auf Raumtemperatur kommen und rührt 18 h. Die Mischung wird mit 500 ml Wasser verdünnt und mit 1 N HCl auf pH 4 gebracht. Man trennt die organische Phase ab und extrahiert die Wasserphase dreimal mit je 200 ml MTB-Ether. Die vereinigten organischen Phasen werden über MgSO4 getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird in Heptan suspendiert und an Kieselgel chromatographiert.
Ausbeute: 87% 39 als farbloser Feststoff.
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40: 45 mmol 39 werden in 100 ml THF unter Zusatz von 1 g 5% Pd-C bei Normaldruck und Raumtemperatur hydriert. Man trennt den Katalysator durch Filtration über Celite ab, dampft zur Trockene ein und isoliert das trans-Produkt 40 durch dreifache Kristallisation aus Heptan.
Ausbeute 43% 40 als farbloser Feststoff.
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Eigenschaften von 40: Δε = 9,1, Δn = 0,076, extrapolierter Klärpunkt T
NI,extr für die Mischungsberechnung 135°C, γ
1 = 340 mPa·s. Beispiel 9
Beispiel 10
Beispiel 11
Beispiel 12
Beispiel 13
Beispiel 14
Beispiel 15
Beispiel 16
Beispiel 17
Beispiel 18
Beispiel 19
Beispiel 20
Beispiel 21
Beispiel 22
Beispiel 23
Beispiel 24