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Die
Erfindung betrifft eine Anschlagvorrichtung, insbesondere für automatische
Bearbeitungs- und Fördereinrichtungen,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige
Anschlagvorrichtungen dienen zum Stoppen eines auf einem Förderband
bewegten Gutes oder zum Positionieren von Teilen in Bearbeitungsvorrichtungen.
Solche Anschlagvorrichtungen werden sehr oft fluidisch, also pneumatisch
oder hydraulisch betrieben.
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Eine
solche Anschlagvorrichtung ist beispielsweise durch die
DE 195 43 797 A1 sowie
aus der WO 02/46070 A1 bekannt geworden. Diese Anschlagvorrichtungen
weisen nicht nur einen erheblichen Bauraum auf, sie ermöglichen
darüber
hinaus aufgrund ihrer Bauform nicht die Aufnahme sehr großer Kräfte.
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Ein
Anschlag mit einer Dämpfungseinrichtung
geht ferner beispielsweise aus der
DE 90 15 950 U1 hervor. Bei diesem Anschlag
ist an dem Anschlagglied eine Dämpfungseinrichtung
vorgesehen, die ein beispielsweise zu stoppen des Gut in Dämpfungsrichtung
gedämpft
stoppt. Ein solcher Anschlag weist zwar eine verhältnismäßig geringe
Breite und Tiefe auf und könnte
so rein prinzipiell zwischen eng zueinander montierten Transportrollen
eines Montagebands angeordnet werden. Nachteilig ist jedoch seine
verhältnismäßig hohe
Bauweise, die in Bewegungsrichtung des Anschlagglieds einen recht
hohen Bauraum erfordert, der in vielen Fällen nicht vorhanden ist. Auch
diese Dämpfungseinrichtung
ist aufgrund ihrer Bauform nicht geeignet, sehr schwere Gegenstände ohne
weiteres sicher zu stoppen.
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Aus
der
DE 199 04 169
A1 ist ein Stopperzylinder bekannt, der in der Breite und
in der Tiefe verhältnismäßig klein
baut, jedoch ebenfalls eine beträchtliche
Bauhöhe
aufweist. Die Anordnung dieses Stopperzylinders unter einem Montageband
ist aus den obengenannten Gründen
daher ebenfalls wenig vorteilhaft, wobei auch hier Probleme beim
Stoppen sehr schwerer Gegenstände
aufgrund der hier wirkenden Hebelkräfte entstehen.
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Aus
der
DE 196 00 266
C2 geht eine fluidische Anschlagvorrichtung hervor, die
zwar niedrig baut, jedoch eine Tiefe und Breite aufweist, welche die
Montage bei eng zueinander montierten Transportrollen eines Montagebandes
nicht erlaubt.
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Auch
der aus der
EP 0 803
321 A1 hervorgehende, insbesondere in automatischen Bearbeitungs-
oder Fördervorrichtungen
eingesetzte Anschlag weist zwar eine niedrige Bauhöhe, jedoch eine
erhebliche Baubreite und Bautiefe auf, so daß eine Anordnung zwischen eng
zueinander montierten Transportrollen eines Montagebandes nicht
möglich
ist. Darüber
hinaus ist dieser Anschlag nicht ohne weiteres in der Höhe, also
von einer Stellung unterhalb eines Förderbandes in eine Stellung
in die Anschlagebene oberhalb des Förderbandes bewegbar.
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Die
DE 42 36 534 A1 offenbart
schließlich eine
Vereinzelungseinrichtung für
ein Transfersystem zur Beförderung
von Gegenständen,
bei der mindestens eine in die Betätigungsbahn der Gegenstände eingreifende
Anhaltevorrichtung vorgesehen ist.
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Die
JP 2002-274640 A zeigt eine Vorrichtung zum Stoppen einer bewegten
Palette, bei der die Palette durch ein aufgrund eines Kippmechanismus ausfahrbare
Anschlagelement gestoppt wird.
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Diese
zur Vereinzelung dienenden Einrichtungen ermöglichen nicht ohne weiteres
das Anhalten von schweren Gütern,
da die Gefahr besteht, daß diese
die Anschlagvorrichtung beschädigen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anschlagvorrichtung
der eingangs beschriebenen Art dahingehend weiterzubilden, daß sie sowohl
hinsichtlich ihrer Breite und Tiefe als auch hinsichtlich ihrer
Höhe eine
kompakte Bauform aufweist, so daß sie zwischen eng zueinander
montierten Transportrollen eines Montagebandes angeordnet werden
kann, auch wenn zwischen den Transportrollen und einer Befestigungsebene,
beispielsweise einem Fußboden
nur eine geringe Einbauhöhe
gegeben ist. Darüber
hinaus soll die Anschlagvorrichtung auch das Stoppen von sehr schweren
Gegenständen sicher
ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Anschlagvorrichtung der eingangs beschriebenen
Art durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der auf Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.
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Grundidee
der Erfindung ist es, das von einer ersten Stellung bis zu einer
zweiten Stellung in eine Anschlagebene bewegbare Anschlagglied an
einem Träger
anzuordnen, der unterhalb der Anschlagebene angeordnet ist und dort
in Anschlagrichtung gedämpft
beweglich geführt
ist. Diese Ausbildung erlaubt eine kompakte Bauweise der Führungselemente
des Trägers
unterhalb der Anschlagebene. Gleichzeitig können bei Anordnung unterhalb
der Anschlagebene große
Dämpfer
eingesetzt werden, durch welche hohe Aufschlagkräfte und damit hohe Aufschlagenergien
gedämpft
werden können.
Durch die Führungselemente,
die an dem feststehenden Rahmen in Anschlagrichtung verschieblich
gelagert sind und durch in Anschlagrichtung ausgerichtete, mit dem
Träger
starr verbundene, senkrecht zur Anschlagrichtung voneinander beabstandete
Führungsstangen
gebildet sind, ist einerseits eine präzise Führung möglich, zum anderen können durch
eine entsprechend massive Ausbildung des Rahmens hohe Aufschlagenergien
und -momente aufgenommen werden. Die voneinander beabstandeten Führungsstangen
erlauben eine sehr präzise
und insbesondere verdrehsichere Führung des Trägers.
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Die
Führungsstangen
weisen vorzugsweise einen polygonalen, insbesondere rechteckigen,
oder runden Querschnitt auf.
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Zur
gedämpften
Aufnahme hoher Aufschlagkräfte
ist vorteilhafterweise zwischen dem Träger und dem feststehenden Rahmen
wenigstens ein Dämpfungselement
angeordnet.
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Bevorzugt
ist dies ein Kolben-Zylinderaggregat.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
wird als Dämpfungselement
ein an dem Rahmen angeordneter Feststoffdämpfer verwendet. Der Feststoffdämpfer ist
vorzugsweise ein Polyurethanelastomer. Derartige PUR-Elastomere
weisen besonders vorteilhafte Dämpfungs-
bzw. Absorptionseigenschaften bei schockartigen Belastungen auf.
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Bei
einer wiederum anderen Ausführungsform
ist zwischen dem Träger
und dem feststehenden Rahmen eine Druckfeder oder ein Tellerfederpaket
vorgesehen. Diese Ausführungsform
kommt insbesondere bei Anwendungen zum Einsatz, bei denen es nicht
darauf ankommt, daß beispielsweise
die Druckfeder den größten Teil
der von Ihr aufgenommenen Dämpfungsenergie
wieder zurückgibt.
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Der
Rahmen weist vorzugsweise eine U-förmige Gestalt mit in Anschlagrichtung
hintereinander angeordneten U-Schenkeln auf. Gerade durch diese U-förmige Gestalt ist es möglich, sehr
hohe Aufschlagkräfte
und -momente aufzunehmen und auf beispielsweise einen Fußboden,
auf dem der Rahmen befestigt ist, zu übertragen. Die U-förmige Gestalt
erlaubt darüber
hinaus auch eine nahezu beliebige Anordnung unterschiedlicher, weiter
unten noch näher
beschriebenen Dämpfungselemente.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist vorgesehen, daß der
Rahmen nach außen
offene Aufnahmen für
die Führungselemente
aufweist.
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In
den Aufnahmen sind vorzugsweise Kunststoffgleitlager angeordnet,
die eine optimale Führung der
Führungselemente
und damit des gesamten Trägers
ermöglichen.
Durch die nach außen
offenen Aufnahmen ist es auf einfache Weise möglich, die Kunststoffgleitlager,
beispielsweise bei einem Verschleiß, auszutauschen.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung. In der Zeichnung zeigen:
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1 die
Anordnung einer von der Erfindung Gebrauch machenden Anschlagvorrichtung
unter einem Förderband
einer Fördereinrichtung;
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2 die
in 1 dargestellte Vorrichtung in teilweise geschnittener
Seitenansicht;
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3 eine
teilweise geschnittene Draufsicht der in 2 dargestellten
Anschlagvorrichtung;
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4 eine
Vorderansicht der in 1 bis 3 dargestellten
Anschlagvorrichtung;
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5 eine
Seitenansicht einer anderen Ausführungsform
einer von der Erfindung Gebrauch machenden Anschlagvorrichtung;
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6 eine
teilweise geschnittene Draufsicht der in 5 dargestellten
Anschlagvorrichtung und
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7 eine
teilweise geschnittene Draufsicht einer wiederum anderen Ausführungsform
einer von der Erfindung Gebrauch machenden Anschlagvorrichtung.
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Eine
als Ganze mit 100 bezeichnete Anschlagvorrichtung, dargestellt
in 1, ist unterhalb eines Förderbandes 200 angeordnet,
auf dem insbesondere sehr schwere Güter 300 gefördert werden. Das
Förderband 200 läuft auf
eng zueinander montierten Transportrollen 210. Die Anschlagvorrichtung 100 weist
ein von einer ersten Stellung bis zu einer zweiten Stellung in eine
Anschlagebene, die oberhalb des Förderbandes 200 positioniert
ist, und in umgekehrte Richtung bewegbares Anschlagglied 110 auf
(schematisch durch einen Doppelpfeil P dargestellt). In 1 ist
das Anschlagglied 110 in seiner zweiten Stellung dargestellt,
in der es das zu stoppende Gut 300 stoppt. In seiner ersten – nicht
dargestellten – Stellung
ist das Anschlagglied 110 unterhalb des Förderbands 200 angeordnet,
so daß das Gut 300 an
einem Transport durch das Förderband 200 nicht
gehindert ist.
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Das
Anschlagglied 110 ist Teil eines Trägers 120, der unterhalb
der durch die Oberseite des Förderbands 200 gebildeten
Anschlagebene angeordnet ist. Das Anschlagglied 110 weist
beispielsweise eine kreiszylindrische Gestalt auf, die auf seiner
dem zu stoppenden Gut 300 zugewandten Seite mit einer Abflachung 111 versehen
ist.
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Starr
mit dem Träger 120 verbunden
sind Führungselemente 130, 140.
Die Führungselemente 130, 140 sind
beispielsweise Führungsstangen,
die in Anschlagrichtung ausgerichtet sind und im Querschnitt zum
Beispiel eine rechteckförmige
Gestalt aufweisen. Um eine Verbiegung dieser Führungsstangen zu vermeiden,
weisen sie eine größere Bauhöhe (vgl.
die in 2 mit Dop pelpfeil P gekennzeichneten Richtungen)
als Baubreite auf. Die Führungselemente 130, 140 in
Form der Führungsstangen
sind mit dem Träger 120 starr,
beispielsweise durch Schraubverbindungen 122 verbunden.
Die Führungsstangen
sind durch in einem weiter unten noch näher beschriebenen Rahmen 170 angeordnete
Kunststoffgleitlager verschieblich gelagert.
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Zwischen
dem Träger 120 und
dem die Führungselemente 130, 140 lagernden
feststehenden Rahmen 170 ist ein Dämpfungselement beispielsweise
in Form eines – wie
in 1 bis 4 dargestellt – Kolben-Zylinder-Aggregats 180 angeordnet,
dessen herausragende Kolbenstange 182 mit einem Kolbenstangenkopf 183 stirnsseitig
an dem Träger 120 anliegt
oder an diesem befestigt ist.
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Bei
Auftreffen einer Kraft F (vergleiche 2) erfolgt
eine gedämpfte
Verschiebung des gesamten Trägers 120 und
damit des auf diesem angeordneten Anschlagglieds 110. Das
Anschlagglied 110 selbst kann ebenfalls fluidisch betätigbar sein,
beispielsweise ebenfalls als Kolben-Zylinder-Aggregat ausgeführt sein.
Es versteht sich aber, daß die
Erfindung hierauf nicht beschränkt
ist und daß das
Anschlagglied auch auf andere Weise von seiner ersten Position unterhalb
der Anschlagebene in seine Position oberhalb der Anschlagebene,
beispielsweise durch elektromagnetischen, elektrohydraulischen, elektropneumatischen
oder beispielsweise mittels Piezoaktoren bewegbar ist.
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Der
Rahmen 170 weist von der Seite her gesehen (vergleiche 2)
eine U-förmige Gestalt
auf. Die beiden U-Schenkel 171, 172 sind in Anschlagrichtung
(das heißt
in Richtung der auftretenden Kraft F (vgl. 2)) hintereinanderliegend
angeordnet. Aufgrund dieser Gestalt und Anordnung der U-Schenkel 171, 172 sowie
der damit verbundenen weit auseinanderliegenden Lager 160 können hohe Gegenmomente
aufgenommen werden, die bei Auftreffen hoher Aufschlagkräfte F oder
hoher Aufschlagenergien entstehen. Darüber hinaus ist ein solches Profil
auf sehr kostengünstige
Weise her stellbar, die U-Schenkel weisen nach außen hin offene Aufnahmen 150 auf,
in denen die Kunststoffgleitlager 160 zu Führung der
Führungselemente 130, 140 angeordnet sind
(vgl. 4). Diese nach außen hin offene Ausbildung der
Aufnahmen 150 und der darin angeordneten Kunststoffgleitlager 160 ermöglicht beispielsweise
bei einem Verschleiß oder
bei einem Defekt einen leichten Austausch der Kunststoffgleitlager 160. Schließlich wird
auch ein Verkanten der nach außen hin
offenen Aufnahmen 150 weitestgehend vermieden, da keine
geometrische Überbestimmung
vorliegt, wie dies beispielsweise bei aus dem Stand der Technik
bekannten zwei zueinander parallel angeordneten Wellenführungen
(nicht dargestellt) der Fall ist. Im Ganzen baut die Vorrichtung
außerordentlich niedrig
und dabei auch hinsichtlich ihrer Länge sehr kompakt, so daß sie zwischen
eng zueinander angeordneten Transportrollen 210 des Montagebandes 200 angeordnet
werden kann.
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Bei
einem weiteren, in 5 und 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß bezüglich deren
Beschreibung vollinhaltlich auf die vorstehenden Ausführungen
Bezug genommen wird. Das in 5 und 6 dargestellte
Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem in 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel
dadurch, daß statt eines
Kolben-Zylinderaggregats 180 ein Feststoffdämpfer 190 an
einem U-Schenkel 171 des Rahmens 170 angeordnet
ist, an dem der Träger 120 in seiner
Dämpfungsstellung
zur Anlage kommt. Als Feststoffdämpfer 190 eignen
sich beispielsweise ein Polyurethanelastomer, dessen Dämpfungs-
und Absorptionseigenschaften an die Einsatzbedingungen angepaßt sind.
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Bei
dem in 7 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel sind wiederum
gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß bezüglich deren
Beschreibung auf die vorstehenden Ausführungen Bezug genommen wird.
Das in 7 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem in 1 bis 4 und den
in 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispielen
dadurch, daß statt
eines Dämpfungselements
in Form eines Kolben- Zylinder-Aggregats 180 (1 bis 4)
oder eines Feststoffdämpfers
(5 und 6) eine Druckfeder zwischen
einem U-Schenkel 171 des Rahmens 170 und dem Träger 120 angeordnet
ist. Dieses Ausführungsbeispiel
eignet sich bei Anwendungen, bei denen es keine Rolle spielt, daß die Druckfeder 410 die
Dämpfungsenergie
unmittelbar nach dem Dämpfungsvorgang
wieder an den Träger 120 zurückgibt und
so ein Rückfedern
verursacht.