DE102004013544A1

DE102004013544A1 - Vorrichtung zum Entfernen eines Produkts

Info

Publication number: DE102004013544A1
Application number: DE200410013544
Authority: DE
Inventors: Hans-Peter Stadel; Heinrich Van De Loecht
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2004-03-19
Filing date: 2004-03-19
Publication date: 2005-10-06
Also published as: ITMI20050411A1

Abstract

Eine Vorrichtung zum Entfernen eines Produkts (1) weist ein Transportband (17) mit Aufnahmen (21) für die Produkte (1) auf. Mittels des Transportbandes (17) werden die Produkte (1) in Näpfe (2) einer Blisterbahn (3) einsortiert. Um beispielsweise beschädigte Produkte (1) aus den Aufnahmen (21) des Transportbandes (17) entfernen zu können, ist eine Saugvorrichtung (35) vorgesehen. Erfindungsgemäß wirkt mit der Saugvorrichtung (35) eine Stoßeinrichtung (40) zusammen, welche einen Kraftstoß auf die in den Aufnahmen (21) befindlichen Produkte (1) ausübt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine relativ hohe Geschwindigkeit des Transportbandes (17) und somit eine relativ hohe Leistung.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen eines Produkts nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine derartige Vorrichtung ist aus der nicht vorveröffentlichten DE 103 14 445 A1 bekannt. Mittels der bekannten Vorrichtung lassen sich beispielsweise beschädigte Tabletten, Dragees oder ähnliches aus einer Transporteinrichtung entfernen. Damit wird vermieden, dass beschädigte bzw. fehlerhafte Produkte insbesondere in die Näpfe eines Blisterbandes gelangen, aus dem anschließend sogenannte Blister- bzw. Durchdrückpackunegn hergestellt werden, die ansonsten auf aufwändigem Wege entfernt und recycelt werden müssten. Hierzu ist bei der bekannten Vorrichtung eine Saugvorrichtung mit einer schlitzförmigen Ansaugöffnung vorgesehen, welche sich quer über die Transproteinrichtung erstreckt. Die bekannte Vorrichtung arbeitet rein pneumatisch, indem die Produkte durch Unterdruck aus der Transporteinrichtung entfernt werden. Insbesondere bei hohen Bandgeschwindigkeiten der Transporteinrichtung hat es sich jedoch herausgestellt, dass es zum Blockieren kommen kann, wenn die zu entfernenden Produkte in den Spalt zwischen der Transporteinrichtung und der Ansaugöffnung der Saugvorrichtung gelangen. Auch eine Erhöhung des Unterdrucks bzw. der Luftgeschwindigkeit ist nicht zielführend, da es dann zu einer hohen Staubbildung kommen kann, welche sich in den Aufnahmen der Transporteinrichtung in Form von unerwünschten Verschmutzungen äußert.

Vorteile der Erfindung

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entfernen eines Produkts mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass selbst bei relativ hohen Bandgeschwindigkeiten der Transporteinrichtung ein Blockieren der Transporteinrichtung vermieden wird. Dies wird erfindungsgemäß im Wesentlichen dadurch erreicht, dass mittels eines Kraftimpulses das zu entfernende Produkt zusätzlich in Richtung der Ansaugöffnung der Saugvorrichtung gestoßen wird, wodurch der Ausschleußprozeß beschleunigt wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entfernen eines Produkts aus einer Transporteinrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben. Vorrichtungstechnisch einfach lässt sich der Kraftimpuls mittels eines elektromagnetisch oder pneumatisch betriebenen Hubantriebes verwirklichen. Die Vorrichtung ist besonders vorteilhaft dort einsetzbar, wo die Transporteinrichtung der Form der Produkte angepasste, napfförmige Aufnahmen aufweist. Es hat sich herausgestellt, dass Produkte aus derartigen Transporteinrichtungen mittels rein pneumatisch arbeitender Saugvorrichtungen nur relativ schwer entfernbar sind. Um zu verhindern, dass Produkte ungewollt aus der Transporteinrichtung entfernt werden, ist es in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, Abdeckelemente beidseitig der Ansaugöffnung der Saugvorrichtung vorzusehen. Um den Kraftimpuls auf die Transporteinrichtung einwirken lassen, ohne im Übergangbereich zu den Abdeckelementen die Transporteinrichtung einem erhöhten Verschleiß auszusetzen, sind die Abdeckelemente in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform federnd aufgehängt.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:

1 eine Prinzipskizze einer Vorrichtung zum Befüllen eines Blisterbandes mit einer Saugvorrichtung und

2 einen Ausschnitt aus der 1 im Bereich der Saugvorrichtung.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Die in der 1 dargestellte Vorrichtung 10 dient zum Fördern von Produkten, insbesondere von pharmazeutischen Produkten wie Tabletten 1, Dragees oder ähnlichem in Näpfe 2 einer endlosen Blisterbahn 3. Die Blisterbahn 3 wird dabei mittels eines nicht dargestellten Antriebs kontinuierlich oder taktweise in Richtung des Pfeiles 4 gefördert.

Die Vorrichtung 10 hat einen Behälter 12 für die Tabletten 1, in dem die Tabletten 1 als loses Schüttgut bevorratet sind. Im unteren Bereich des Behälters 12 hat dieser einen Auslass 13, welcher am unteren Bereich eines schräg verlaufenden Abschnitts 14 einer Transporteinrichtung 15 mündet.

Die Transporteinrichtung 15 weist ein endlos umlaufendes Transportband 17 auf, welches um drei Umlenkrollen 18, 19, 20 geführt ist. Der Antrieb des Transportbandes 17 erfolgt über wenigstens eine der Umlenkrollen 18, 19, 20 derart, dass im Überdeckungsbereich des Transportbandes 17 mit dem entsprechenden Abschnitt der Blisterbahn 3 die Vorschubgeschwindigkeiten der Blisterbahn 3 und des Transportbandes 17 zueinander synchronisiert sind. Das Transportband 17 weist in gleichmäßigen Abständen zueinander in dem Transportband 17 angeordnete bzw. eingeformte, napfförmige Aufnahmen 21 auf, welche jeweils eine Tablette 1 aufnehmen können. Die Aufnahmen 21 sind in gleichmäßigen Abständen in Förderrichtung sowie quer, d. h. senkrecht zur Zeichenebene der 1 und 2, angeordnet. An den Abschnitt 14 des Transportbandes 17 schließt sich in Förderrichtung des Transportbandes 17 betrachtet ein senkrecht nach unten führender Abschnitt 23 sowie ein parallel zur Blisterbahn 3 verlaufender Abschnitt 24 an. Um beim im Gegenuhrzeigersinn entsprechend des Pfeiles 26 stattfindenden Transport der Tabletten 1 in den Aufnahmen 21 des Transportbandes 17 ein Herausfallen der Tabletten 1 aus den Aufnahmen 21 im Abschnitt 23 zu verhindern, ist in Deckung mit dem Abschnitt 23 ein nahe des Transportbandes 17 verlaufendes Schutzblech 27 angeordnet.

Beim Austritt der Tabletten 1 aus dem Auslass 13 des Behälters 12 werden die Tabletten 1 in die Aufnahmen 21 des Transportbandes 17 einsortiert. Dieses Einsortieren und gegebenenfalls Festhalten der Tabletten 1 in den Aufnahmen 21 kann gegebenenfalls mittels einer (nicht dargestellten) Saugeinrichtung unterstützt werden, was durch die Saugluftpfeile 29 angedeutet sein soll. Das Abgeben der Tabletten 1 in die Näpfe 2 der Blisterbahn 3 erfolgt im Abschnitt 24 des Transportbandes 17 durch die Gewichtskraft der Tabletten 1, wenn sich die Aufnahmen 21 in Deckung mit den Näpfen 2 der Blisterbahn 3 befinden. Das Abgeben der Tabletten 3 aus dem Transportband 17 in die Näpfe 2 der Blisterbahn 3 kann durch Druckluft unterstützt werden, was durch die Druckluftpfeile 31 angedeutet sein soll.

Die soweit beschriebene Vorrichtung 10 ist an sich bekannt. Oberhalb des Auslasses 13 des Behälters 12, aber noch im Bereich des schräg verlaufenden Abschnitts 14 des Transportbandes 17, sind in Förderrichtung der Tabletten 1 betrachtet zunächst eine Produkterkennungseinrichtung in Form einer Kamera 33, und anschließend eine Saugvorrichtung 35 zum Entfernen von Tabletten 1 aus den Aufnahmen 21 des Transportbandes 17 angeordnet. Die Kamera 33 überwacht dabei die Anordnung der Tabletten 1 in den Aufnahmen 21 des Transportbandes 17 sowie deren Unversehrtheit. Beim Erkennen von beispielsweise beschädigten Tabletten 1 oder aber, wenn eine senkrecht zur Zeichenebene der 1 und 2 angeordnete Reihe von Aufnahmen 21 nicht vollständig mit Tabletten 1 befüllt ist, werden diese anschließend mittels der Saugvorrichtung 35 aus dem Transportband 17 entfernt.

Wie am besten aus der 2 sichtbar ist, hat die Saugvorrichtung 35, die sich quer über die gesamte Breite des Transportbandes 17 erstreckt, einen Saugschlitz 37, dessen Öffnungsbreite der Breite einer Aufnahme 21 angepasst ist, derart, dass der Saugschlitz 37 die Breite einer Aufnahme 21 aufweist. Die Saugvorrichtung 35 ist mit einer nicht dargestellten Unterdruckquelle gekoppelt, so dass im Innenraum 38 der Saugvorrichtung 35 ein Unterdruck herrscht, der bewirkt, dass darin befindliche Tabletten 1 abgesaugt und beispielsweise einem Ausscheidebehälter zugeführt werden. Die Aktivierung der Saugvorrichtung 35 erfolgt zeitgerecht dann, wenn sich die zu entleerenden Aufnahmen 31 in Deckung mit dem Saugschlitz 37 befinden.

Zur Unterstützung der Saugvorrichtung 35 wird auf das Transportband 37 bzw. die betroffenen Aufnahmen 21 von der der Saugvorrichtung 35 gegenüberliegenden Seite des Transportbandes 17 erfindungsgemäß ein Kraftimpuls in Richtung des Saugschlitzes 37 auf die Tablette 1 ausgeführt. Dieser Kraftimpuls kann beispielsweise mittels einer elektromagnetisch oder pneumatisch betriebenen Stoßeinrichtung 40 mit einem aus- und einfahrbaren Stoßstempel 41 erzeugt werden. Auch eine rein pneumatisch, d. h. mit Druckluft betriebene Vorrichtung zur Erzeugung des Kraftimpulses ist denkbar. Wie an der 2 erkennbar ist, wird aufgrund des Kraftimpulses das Transportband 17 im Bereich des Saugschlitzes 37 etwas verwölbt. Um zu verhindern, dass Tabletten 1, welche sich vor bzw. hinter dem Saugschlitz 37 in den Aufnahmen 21 befinden, aus den Aufnahmen 21 herausgeschleudert werden, sind beidseitig des Saugschlitzes 37 bzw. der Saugvorrichtung 35 Abdeckbleche 42, 43 angeordnet. Die Abdeckbleche 42, 43 verlaufen in geringem Abstand zu dem Transportband 17 auf der der Saugvorrichtung 35 zugewandten Seite. Bevorzugt sind die Abdeckbleche 42, 43 mittels Federelementen 44, 45 gefedert aufgehängt.

Selbstverständlich kann die Vorrichtung 10 in vielfältiger Weise modifiziert bzw. abgewandelt werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. Insbesondere ist es auch denkbar, eine derartige Saugvorrichtung 35 mit einer Stoßeinrichtung 40 im Bereich einer Blisterbahn vorzusehen, um damit Tabletten aus einer Blisterbahn entfernen zu können. Die Vorrichtung ist somit nicht auf die Verwendung in einer Transporteinrichtung beschränkt. Im letztgenannten Fall bildet die Blisterbahn selbst die Transporteinrichtung aus.

Claims

Vorrichtung zum Entfernen eines Produkts (1), mit einer Transporteinrichtung (15), die als Auflage für das Produkt (1) dient, und mit einer Saugvorrichtung (35), welche in Deckung mit einem Abschnitt der Transporteinrichtung (15) eine Ansaugöffnung (37) für das Produkt (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnung (37) mit einer Einrichtung (40) zum Erzeugen eines in Richtung der Ansaugöffnung (37) auf das Produkt (1) wirkenden Kraftimpulses zusammenwirkt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftimpuls mittels eines elektromagnetisch oder pneumatisch getriebenen Hubantriebes oder einer pneumatischen Einrichtung erzeugbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnung (37) schlitzförmig ausgebildet ist und sich quer zur Transporteinrichtung (15) erstreckt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (15) der Form der Produkte (1) angepasste, napfförmige Aufnahmen (21) aufweist, welche in gleichmäßigen Abständen zueinander in der Transporteinrichtung (15) angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnung (37) eine den Aufnahmen (21) angepasste Größe aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig der Ansaugöffnung (37) nahe der Transporteinrichtung (15) auf der der Ansaugöffnung (37) zugewandten Seite Abdeckelemente (42, 43) angeordnet sind, welche die Transporteinrichtung (15) überdecken.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckelemente (42, 43) federnd in Richtung des Kraftimpulses angeordnet sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugvorrichtung (35) mit einer Produkterkennungseinrichtung, vorzugsweise einer Kamera (33), zusammenwirkt.