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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung
von Wälzkörpern.
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Wälzkörper, beispielsweise
für Wälzlager werden
häufig
durch Umformen hergestellt. Die Wälzkörper können zylinderförmig, tonnenförmig, kegelstumpfförmig oder
anderweitig für
ihren jeweiligen Einsatzzweck geeignet geformt sein. Sie weisen
zumindest eine ringförmige
Lauffläche
auf, die beispielsweise durch die zylindrische Mantelfläche eines
zylindrischen Wälzkörpers gebildet
wird. Sie weisen darüber
hinaus funktionslose Flächenbereiche auf,
wie beispielsweise die obere oder untere Stirnfläche eines tonnenförmigen,
zylinderförmigen
oder kegelstumpfförmigen
Wälzkörpers.
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Die
Herstellung von Wälzkörpern durch
Umformverfahren ist beispielsweise aus der
DE 199 33 998 A1 bekannt.
Zur Herstellung dient eine zweiteilige Matrize mit Oberwerkzeug
und Unterwerkzeug, die einen Innenraum (Gravur) umschließen, der
die Form des Wälzkörpers bestimmt.
Außerdem
gehört zu
dem Werkzeug ein Stempel, der in diesen Innenraum eingefahren werden
kann.
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Es
ist ein Ziel, Wälzkörper in
dem Umformvorgang möglichst
gratarm bzw. gratfrei herzustellen. Deshalb werden das Oberwerkzeug
und das Unterwerkzeug zunächst
geschlossen, wonach der Stempel in den Innenraum des geschlossenen
Werkzeugs eingefahren wird, um Material des Rohlings nach außen zu verdrängen, so
dass sich die Lauffläche
des herzustellenden Wälzkörpers gratfrei
ein der gewünschten
Qualität
abformt. Dazu ist bei dem Presswerkzeug gemäß der genannten
DE 199 33 998 A1 eine Begrenzungseinrichtung
vorgesehen, die den Hub des in das Werkzeug eindringenden Stempels kraftabhängig begrenzt.
Die Begrenzungseinrichtung kann beispielsweise in Form einer Feder
mit entsprechend ausgewählter
Federkonstante ausgebildet sein, die zwischen einem Stempelantrieb
und dem Stempel angeordnet ist.
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Die
Bemessung der geeigneten Eindringkraft, mit der ein gratfreier Rohling
erzielt wird, ist zuweilen schwierig. Sie hängt von in der Fertigung schwankenden
Parametern wie Rohlingsgröße, Rohlingstemperatur,
Rohlingsbeschaffenheit, Materialbeschaffenheit usw. ab.
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Aus
der
DE 27 00 461 A1 ist
eine Vorrichtung zum Herstellen von Drahtrohlingen bekannt. Diese Vorrichtung
enthält
ein Schneidwerk sowie eine Fördereinrichtung
für den
Draht und eine Messeinrichtung. Die Messeinrichtung ist beispielsweise
eine Wägeeinrichtung,
die das Gewicht der ein zelnen Rohlinge bestimmt. Ein Regelkreis
stellt das Schneidwerk auf eine Weise nach, dass das Einzelgewicht
eines Rohlings innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs liegt.
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Des
Weiteren regt die Druckschrift die Sortierung der Rohlinge auf verschiedene
Gruppen an, um dann die einzelnen Gruppen über verschiedene Bänder der
Weiterverarbeitung zuzuführen.
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Dies
setzt voraus, dass für
die jeweiligen verschieden großen
Rohlinge oder Drahtabschnitte auch jeweils entsprechend eingestellte
Abnehmer vorhanden sind.
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Davon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung
zur umformtechnischen Herstellung von Wälzkörpern mit geringem oder keinem
Grat zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Verfahren gemäß Anspruch 1 und der Einrichtung
nach Anspruch 6 gelöst:
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kommt ein Presswerkzeug zur Anwendung, das auf das Gewicht des jeweiligen
Rohlings abgestimmt oder eingestellt ist. Um eine solche Abstimmung
zu erreichen, werden die Rohlinge gewogen, bevor sie in das Presswerkzeug
gelangen. Das Presswerkzeug ist an das individuelle Rohlingsgewicht
angepasst oder auf dieses eingestellt. Auf diese Weise werden Fehlpressungen
vermieden, bei denen die aus Oberwerkzeug und Unterwerkzeug bestehende
Form nicht vollständig
gefüllt
ist, so dass die an dem Wälzkörper auszubildende
Lauffläche
Fehlstellen aufweist. Andererseits werden auch Fehlpressungen vermieden,
bei denen die entstehenden Wälzkörper Grate
aufweisen. Die Bestimmung des Rohlingvolumens erfolgt somit anhand
seines Gewichts, wobei eine konstante Dichte vorausgesetzt wird.
Alternativ kann das Volumen auch durch z.B. optische Vermessung
des Rohlings bestimmt werden. Soweit vorstehend sowie in der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsformen
der Erfindung die Begriffe Oberwerkzeug und Unterwerkzeug für die zueinander
hin und von einander weg zu führenden
Teile des Presswerkzeugs verwendet werden, sind damit auch Werkzeuge
umfasst, deren Teile (Oberwerkzeug und Unterwerkzeug) z.B. horizontal
aufeinander zu und voneinander weg oder in anderen Raumrichtungen
geführt werden.
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Ein
besonderer Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass auf eine 100%-ige
Formfüllung
mit einem in den Innenraum des Werkzeugs eindringenden Stempel erreicht
werden kann, der nicht federnd, d.h. starr gelagert ist. Damit hängt die
Eindringtiefe des Stempels in den Innenraum nicht von der auf den Stempel
bei dem Umformvorgang einwirkenden Kraft ab. Weder eine Veränderung
der Temperatur des Rohlings noch sonstige Einflüsse, die die Umformkräfte mehr
oder weniger beeinflussen können,
nehmen somit Einfluss auf die Formfüllung. Des Weiteren kann die
Eindringtiefe des Stempels über
eine geeignete Verstelleinrichtung anhand des Gewichts des Rohlings
eingestellt werden, das mit seinem Volumen korrespondiert und vor
dem Einführen
des Rohlings in das Werkzeug bestimmt worden ist.
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Es
wird für
die weitaus meisten Fälle
als zweckmäßig angesehen,
die Eindringtiefe des Stempels in Stufen festzusetzen, wobei jede
einzelne Stufe mit einem vorgesehenen Gewichtsbereich des Rohlings
korrespondiert. Die Rohlings können
dann in den Gewichtsbereichen entsprechende Klassen eingeteilt werden,
wobei die Gewichtsbereiche so eng sind, dass bei jedem innerhalb
des Gewichtsbereichs liegenden Rohlingsgewichts für die zugeordnete
Eindringtiefe des Stempels eine nahezu 100%ige Formfüllung ohne
Gratbildung erreicht wird. Für
die üblichen
Streuungen des Rohlingsgewichts, das sich beim Ablängen der
Rohlinge von Endlosmaterial mit einer automatischen Ablängvorrichtung
ergibt, reicht die Einteilung der Rohlingsgewichte in drei bis sieben,
vorzugsweise fünf
Klassen. Die Einteilung der Rohlinge nach Gewicht und die Zuordnung
zu Gewichtsklassen hat den Vorteil, dass die Rohlinge klassenweise
zwischengespeichert und klassenweise mit Werkzeugen fester Einstellung
weiter verarbeitet werden können,
ohne dass die Werkzeuge zwischen den einzelnen Pressenhüben verstellt
werden müssten.
Es können
mehrere klassierte Rohlinge verschiedener Klassen parallel in unterschiedlich
eingestellten oder ausgebildeten Presswerkzeugen weiter verarbeitet
werden. Es ist auch möglich,
die einzelnen Gewichtsklassen nacheinander mit ein und demselben
Werkzeug abzuarbeiten, wobei nach Beendigung der Umformung der Rohlinge
einer Klasse das betreffende Umformwerkzeug auf die Stempeleindringtiefe
umgestellt wird, das zu der nächsten Gewichtsklasse
gehört,
wonach dann die Rohlinge der betreffenden nächsten Gewichtsklasse bearbeitet
werden.
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Der
Stempel dringt in den Rohling vorzugsweise an einer seiner Stirnseiten
ein, die bei tonnenförmigen,
zylinderförmigen
oder kegelstumpfförmigen
Wälzkörpern keine
Funktionsfläche
ist. Die Größe der Vertiefung
spielt für
den herzustellenden Wälzkörper keine
oder lediglich eine untergeordnete Rolle. Es können deshalb aus Rohlingen
unterschiedlichen Gewichts Wälzkörper mit
ein und denselben Funktionsmaßen
gratfrei oder gratarm hergestellt werden. Die erforderliche Nacharbeitung
beschränkt
sich auf ein Minimum, was ingesamt zu einem effektiven Herstellungsverfahren
führt.
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Bei
einem bevorzugten Verfahren wird der Umformvorgang des Rohlings
zweistufig ausgeführt. Eine
erste Umformung erfährt
der Rohling beim Schließen
des Werkzeugs, wobei der im Wesentlichen zylindrische Rohling in
der Regel gestaucht wird. Er erreicht dabei jedoch die Innenwandung
des Umformwerkzeugs im Bereich der Trennlinie nicht oder zumindest
nicht an seinem gesamten Umfang. Dadurch wird verhindert, dass Material
außerhalb des
Innenraums des Werkzeugs zwischen das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug
gerät und
somit einen Grat bildet. In einem zweiten Umformschritt wird dann
der Rohling durch den Stempel weiter so gestaucht, dass er das Werkzeug
vollständig
ausfüllt. Durch
das vorherige Anstauchen des Rohlings beim Schließen des
Werkzeugs wird erreicht, dass der in den Innenraum eindringende
Stempel lediglich eine geringe Eindringtiefe haben muss.
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Die
erfindungsgemäße Einrichtung
zur Herstellung von Wälzkörpern weist
einen Stempel auf, der eine Werkzeughälfte (Oberwerkzeug oder Unterwerkzeug)
durchsetzt. Die betreffende, den Stempel umgebende Werkzeughälfte (Oberwerkzeug
oder Unterwerkzeug) ist in Bezug auf den Stempel beweglich gelagert,
und zwar vorzugsweise gegen die Kraft eines vorspannenden Federelements.
Dieses kann ein pneumatisches oder hydraulisches Druckpolster oder
eine mechanische Feder in Form einer Druckfeder, Schraubenfeder,
eines Tellerfederpakets oder dergleichen sein und bildet eine Schließeinrichtung. Der
Stempel ist hingegen mit dem Pressenstößel oder dem Pressentisch über geeignete
Verbindungsmittel starr verbunden. Die Relativposition ist jedoch beispielsweise über eine
Keilverstelleinrichtung, vorzugsweise einstellbar festgelegt, um
die Eindringtiefe festlegen zu können.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
weist die Einrichtung eine Wägeeinrichtung
auf, die das Gewicht jedes einzelnen Rohlings bestimmt. Die Wägeeinrichtung
kann einer Klassiereinrichtung zugeordnet oder Teil einer solchen
sein, um die Rohlinge ihrem Gewicht entsprechend in Klassen einzuteilen. Eine
Steuereinrichtung ermöglicht
dann die Einstellung der Eindringtiefe des Stempels entsprechend dem
Gewicht des Rohlings. Dabei wird vorzugsweise nicht von dem Individualgewicht
jedes Rohlings sondern seiner Klassenzugehörigkeit ausgegangen, so dass
alle Rohlinge, deren Gewichte innerhalb der Grenzen einer gemeinsamen
Gewichtsklasse liegen, mit der gleichen Stempeleindringtiefe bearbeitet
werden.
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Weitere
Einzelheiten von Ausführungsform der
Erfindung sind Gegenstand von Ansprüchen, der Zeichnung oder der
Beschreibung.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine
Einrichtung zur gratfreien Herstellung von Rohlingen mit zwei Umformeinrichtungen
in schematisierter Darstellung,
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2 eine
abgewandelte Einrichtung zur gratfreien Herstellung von Rohlingen
mit lediglich einer Umformeinrichtung in schematisierter Darstellung,
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3 das
Werkzeug einer Umformeinrichtung in schematisierter, vertikal geschnittener
Darstellung,
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4 und 5 eine
abgewandelte Ausführungsform
des Werkzeugs einer Umformeinrichtung in vertikal geschnittener
Darstellung in unterschiedlichen Arbeitsstadien.
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In 1 ist
eine Einrichtung 1 veranschaulicht, die zur Herstellung
von Wälzkörpern 51 (5) dient.
Die Einrichtung 1 geht zur Herstellung dieser Wälzkörper 51 von
Rohmaterial 2 aus, das beispielsweise als Runddraht auf
einer entsprechenden Haspel 3 bereit gehalten wird. Das
Rohmaterial 2 wird einer Schneideinrichtung 4 zugeführt, deren
Einzelheiten hier nicht weiter veranschaulicht sind. Die Schneideinrichtung 4 weist
eine Vorschubeinrichtung für
das Rohmaterial 2, beispielsweise in Form angetriebener
Walzen 5 und ein kraftbetätigtes Messer 6 auf.
Dieses dient dazu, das Rohmaterial 2 in im Wesentlichen
gleich lange Abschnitte 7 zu unterteilen, die im Wesentlichen
zylindrische Rohlinge 8 als Materialstrom 9 einer
Klassiereinrichtung 11 zugeführt werden. Die Klassiereinrichtung 11 enthält eine
Wägeeinrichtung 12,
die das Gewicht jedes einzelnen Rohlings 8 einzeln bestimmt.
Die Wägeeinrichtung 12 ist
mit einem Controller 14 verbunden, der eine interne Transportvorrichtung 15 ansteuert.
Diese führt den
die Wägeeinrichtung 12 verlassenden
Rohling dann entsprechend seines Gewichts in einen ersten Vorrat 16 oder
einen zweiten Vorrat 17. Dies gilt für den Fall, dass die Rohlinge 8 entsprechend
ihres Gewichts lediglich in zwei Klassen eingeteilt werden. Die Darstellung
beschränkt
sich hier auf einen solchen Fall. Für viele Fälle wird es jedoch zweckmäßig sein, mehrere,
beispielsweise fünf,
Gewichtsklassen vorzusehen, so dass entsprechend fünf Vorräte mit Rohlingen
unterschiedlichen Gewichts gebildet werden. Die Transportvorrichtung 15 hat
in diesem Fall dann einen mit der Wägeeinrichtung 12 verbundenen
Eingang und fünf
Ausgänge,
die zu entsprechenden Vorräten
führen.
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Der
Klassiereinrichtung 11 sind im vorliegenden, in 1 veranschaulichten,
Ausführungsbeispiel
zwei Pressen 18, 19 nachgeordnet, die prinzipiell
gleich aufgebaut und mit prinzipiell gleich aufgebauten Werkzeugen
versehen sind. Die Werkzeuge sind jedoch an die Rohlinge 8 entsprechend
unterschiedlicher Gewichtsklassen angepasst. Beispielsweise verarbeitet
die Presse 18 die Rohlinge der ersten Gewichtsklasse und
die Presse 19 die Rohlinge der zweiten Gewichtsklasse.
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Eine
abgewandelte und wegen des verminderten Aufwands gemeinhin als zweckmäßiger angesehene
Ausführungsform
ist in 2 veranschaulicht. Diese Einrichtung 1 weist
ebenfalls eine Schneideinrichtung 4 und eine Klassiereinrichtung 11 auf,
wobei diese jedoch die Einteilung der Rohlinge 8 in insgesamt
fünf Klassen
entsprechend ihres Gewichts vornimmt. Folglich werden die von der
Klassiereinrichtung 11 abgegebenen Rohlinge 8 in
fünf Vorräten 16, 17, 21, 22, 23 zur
weiteren Verarbeitung bereit gehalten. Beispielsweise enthält der Vorrat 21 die
Rohlinge 8, deren Gewicht innerhalb festgelegter Grenzen
dem Wartungswert des Gewichts entspricht. Die Vorräte 16, 17 können jeweils
innerhalb gegebener Grenzen Rohlinge aufnehmen, deren Gewicht oberhalb
des Erwartungswerts liegt, während die
Vorräte 22, 23 für Rohlinge
vorgesehen ist, deren Gewicht geringer ist als der Erwartungswert.
Die Gewichtsbereiche der fünf
Gewichtsklassen sind vorzugsweise jeweils gleich groß und schließen lückenlos
aneinander an, ohne sich zu überlappen.
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Die
Einrichtung 1 nach 2 weist
lediglich eine einzige Presse 18 auf, die z.B. manuell über ein Bedienpult 24 oder
auch automatisch über
eine entsprechende Datenverbindung einstellbar ist, die zu einer
in 2 gestrichelt dargestellten Steuereinrichtung 25 führt. Diese
kann über
eine aus 2 ersichtliche Wirkverbindung 26 den
Transport der Rohlinge 8 zu der Presse 18 steuern
und somit fest legen, aus welchem Vorrat 16, 17, 21, 22, 23 Rohlinge 8 zu der
Presse 18 geliefert werden.
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Die
Einstellung der Presse 18 betrifft zumindest die Einstellung
von deren Werkzeug. Um diese nachvollziehen zu können, wird auf die aus 3 ersichtliche
schematische Darstellung des Werkzeugs 27 verwiesen. Zu
dem Werkzeug 27 gehören
ein Oberwerkzeug 28 und ein Unterwerkzeug 29.
Das Unterwerkzeug 29 ist auf einem nicht weiter detaillierten
Pressentisch 31 angeordnet, während das Oberwerkzeug 28 mit
einem in einer festgelegten Richtung hin und her bewegbaren Pressenstößel 32 verbunden
ist. Das Oberwerkzeug 28 und das Unterwerkzeug 29 definieren
gemeinsam einen Innenraum 33, der auch als Gravur bezeichnet
wird und dessen Form die Form des herzustellenden Wälzkörpers bestimmt.
Beispielsweise ist diese Form zylindrisch, wobei die aufeinander
zu weisenden Stirnflächen 34, 35 des
Oberwerkzeugs und des Unterwerkzeugs, wenn sie aufeinander liegen,
eine Trennungsebene oder Trennlinie 36 festlegen (zu erkennen
am Beispiel von 4 und 5). Führungsmittel,
die eine fluchtende Ausrichtung von Oberwerkzeug 28 und Unterwerkzeug 29 zueinander
beim Schließen
des Werkzeugs 27 sicher stellen, sind vorhanden jedoch der
Einfachheit wegen nicht weiter veranschaulicht. Das Unterwerkzeug 29 kann
einen Kanal 37 für
einen Auswerferstift aufweisen.
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Das
Oberwerkzeug 28 ist in einem oberen Werkzeugteil 38 begrenzt
axial gegen die Kraft einer Feder 39 beweglich gelagert.
Die Feder 39, die im Einzelfall durch eine mechanische
Feder, wie beispielsweise eine Schraubenfeder, eine Tellerfeder oder
ein Tellerfederpaket oder dergleichen, oder auch durch eine hydraulische
oder pneumatische Feder gebildet sein kann, spannt das Oberwerkzeug 28 auf
das Unterwerk zeug 29 zu gegen einen Anschlag 41 vor.
Die Feder 39 bildet eine Schließeinrichtung 40, die
das Werkzeug 27 während
des Umformhubs zusammen, d.h. in geschlossenem Zustand, hält. Wie
aus 4 und 5 ersichtlich, kann die Schließeinrichtung 40 auch
durch einen mit dem Oberwerkzeug 28 verbundenen Kolben 49 gebildet sein,
der über
einen Druckspeicher 48 dauernd oder gesteuert mit Druckfluid
beaufschlagt ist.
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Das
Oberwerkzeug 28 weist einen Durchgang 42 auf,
durch ein z.B. zylindrischer Stempel 43 ragt. Dieser weist
eine Stirnseite auf, die etwa mit der oberen, vorzugsweise ebenen
Begrenzungsfläche des
Innenraums 33 abschließt,
wenn das Oberwerkzeug 28 an dem Anschlag 41 anliegt.
Die Feder 39 spannt das Oberwerkzeug 28 gegen
diesen Anschlag. In Bezug auf den Stößel 32 ist der Stempel 43 axial
fest, bedarfsweise aber verstellbar gelagert. Dazu dient eine Einstelleinrichtung 44,
mit der die Eindringtiefe des Stempels 43 in den Innenraum 33 bedarfsgerecht
variiert werden kann. Die Einstelleinrichtung 44 ist beispielsweise
als Keilverstelleinrichtung ausgebildet. Sie weist dann einen Keil 45 auf, der
zwischen dem Stempel 43 und dem Stößel 32 bzw. einem
mit dem Stößel 32 verbundenen
Gegenstück
angeordnet ist. Ein Stellmotor 46 kann beispielsweise über ein
Spindelhubgetriebe den Keil 45 quer zu der Bewegungsrichtung
des Stößels 32 verstellen,
wodurch der Stempel 43 in Ruheposition mehr oder weniger
weit über
die obere Gravurbegrenzungsfläche 47 hinaus
ragt.
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Der
Stellmotor 46 kann mit der aus 2 ersichtlichen
Steuereinrichtung 25 verbunden sein. Es ist jedoch auch
möglich,
lediglich eine Steuerverbindung zu dem Bedienpult 24 herzustellen,
um eine Anpassung der Eindringtiefe des Stempels 43 in
den Innenraum 33 an die verschiedenen Ge wichtsklassen der
Vorräte 16, 17, 21, 22, 23 manuell
vornehmen zu können.
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Die
Funktion der Einrichtung 1 ist wie folgt:
Bei Betrieb
der Einrichtung 1 stellt die Schneideinrichtung 4 Rohlinge 8 bereit
und liefert diese an die Klassiereinrichtung 11. Nach Wägung der
einzelnen Rohlinge 8 werden diese somit beispielsweise
auf die fünf
aus 2 ersichtlichen Vorräte 16, 17, 21, 22, 23 aufgeteilt,
so dass sich in jedem Vorrat 16, 17, 21, 22, 23 jeweils
Rohlinge 8 mit näherungsweise
gleichem Gewicht befinden.
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Die
Steuereinrichtung 25 entscheidet dann welcher der Vorräte 16, 17, 21, 22, 23 als
nächster durch
die Presse 18 bearbeitet werden soll. Ist diese Festlegung
getroffen wird das Werkzeug 27 der Presse 18 entsprechend
eingestellt, indem die Eindringtiefe des Stempels 43, d.h.
die Position des Keils 45 durch Ansteuerung des Stellmotors 46 dem
Gewicht der Rohlinge entsprechend festgelegt wird. Sodann wird mit
der Abarbeitung des in dem betreffenden Vorrat befindlichen Loses
von Rohlingen begonnen.
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Der
Umformvorgang gestaltet sich im Einzelnen mit Verweis auf die 4 und 5 wie
folgt:
Der Rohling 8 wird bei noch offenem Werkzeug 27 zunächst in
das Unterwerkzeug 29 eingelegt. Dazu dient eine nicht weiter
veranschaulichte Handhabevorrichtung. Der Stößel 32 bewegt sich
daraufhin abwärts
bis die Stirnfläche 34 des
Oberwerkzeugs 28 auf die Stirnfläche 35 des Unterwerkzeugs 29 aufsetzt.
Das Werkzeug 27 ist somit an seiner Trennlinie 36 geschlossen.
Während
dieses Schließvorgangs hat
eine erste Stauchung des Rohlings 8 stattgefunden, wobei
dieser die Gravurwandung im Bereich der Trennlinie 36 vorzugsweise
noch nicht berührt.
Mit weiterer Abwärtsbewegung
des Stößels wird
die bei dem Werkzeug nach 4 und 5 durch
den Druckspeicher 48 gebildete Feder komprimiert, wodurch
das Oberwerkzeug 28 und das Unterwerkzeug 29 mit
definierter Kraft zusammen gepresst werden. Zugleich bewegt sich
der Stempel 43 weiter abwärts bis seine Stirnseite auf
dem Rohling 8 aufsetzt. Im letzten Teil des Wegs des Stößels 32 zu
seinem unteren Totpunkt dringt der Stempel 43, wie aus 5 ersichtlich,
in den Innenraum des Werkzeugs 27 vor und verdrängt damit
Material des Rohlings 8 radial nach außen bis dieses die Form vollständig ausfüllt. Damit
fließt
das Material des Rohlings auch in dem Bereich der Trennlinie 36 bis
an die Gravurwandung und schmiegt sich dort an, ohne einen Grat
auszubilden. Es wird durch den Stempel 43 radial verdrängt.
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Die
Eindringtiefe des Stempels 43 ist anhand des zuvor bestimmten
Gewichts des Rohlings bzw. seiner Gewichtsklassenzugehörigkeit
so festgelegt, dass das sich aus dem Rohlingsgewicht ergebende Rohlingsvolumen
mit dem Innenvolumen des Werkzeugs 27 im unteren Totpunkt
des Arbeitshubs der Presse übereinstimmt.
Der Feinabgleich zwischen dem Werkzeugvolumen (Volumen des Innenraums des
Werkzeugs) und dem Rohlingsvolumen wird wie beschrieben durch Einstellung
der Eindringtiefe des Stempels 43 beispielsweise mittels
der veranschaulichten Keilverstelleinrichtung vorgenommen. Es entstehen
somit aus Rohlingen, die in dem üblichen
Abschneide- bzw. Ablängvorgang
hergestellt sind, ohne Vorarbeit der Rohlinge und ohne Nacharbeit
an denselben, Wälzkörper, die
vollkommen oder wenigstens nahezu gratfrei sind.
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Zur
gratfreien Herstellung von Wälzkörpern 51 werden
die Wälzkörper einem
Massivumformvorgang unterzogen, bei dem diese zweistufig umgeformt
werden. Das Werkzeug weist dazu ein Oberwerkzeug 28 und
ein Unterwerkzeug 29 auf, wobei eines von beiden in Bezug
auf das jeweilige Widerlager (Stößel bzw.
Pressentisch) federnd gelagert ist. Die federnd gelagerte Werkzeughälfte (Oberwerkzeug
oder Unterwerkzeug) ist von einem Stempel durchgriffen, der verstellbar
aber starr gelagert ist. Die Axialposition, die seine Eindringtiefe
beim Schließen
des Werkzeugs in die Gravur des Werkzeugs festlegt, wird dem Gewicht
des Rohlings entsprechend festgelegt. Die eigentliche Umformung
des Rohlings, die die Formfüllung
bewirkt, wird durch das Eindringen des Stempels in den Rohling bei
geschlossenem Werkzeug bewirkt.