DE102004012448B4 - Ein Gerät mit mehreren ähnlichen Schnittstellen zur Erhöhung der Anwenderfreundlichkeit - Google Patents

Abstract

Bereits umfangreiche Funktionalität von Sicherheitscontrollern kann in anwenderfreundlicher Weise für eine Erweiterung der Funktionalität genutzt werden, indem die Befehlssequenzen der physikalischen Schnittstellen über einen internen Kommunikationskanal verwendet werden. Da sich diese Kommunikation in einer geschützten Umgebung abspielt, können diese Befehlssequenzen bei Bedarf mit einen höheren Sicherheitsstufe ausgeführt werden.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Gerät, das einen Sicherheitscontroller enthält, wie er in Chipkarten eingesetzt wird.
• Es besteht ein großes Interesse, die auf diesen Sicherheitscontrollern realisierte Funktionalität, unabhängig vom Hersteller des Controllers und seines Betriebskernes, zu erweitern. Die Erweiterbarkeit ist notwendig, um eine Vielzahl von Projekten abdecken zu können. Dies liegt daran, dass es trotz Standardisierungsgremien Unterschiede in den Funktionen gibt, z. B. weil die benötigte Funktionalität über die standardisierten Funktionen hinausgeht oder es sich um eine „Legacy Anwendung” handelt, d. h. die Spezifikation wurde vor einem relevanten bzw. nach einem veralteten Standard erstellt.
• Auf dem Markt gibt es für dieses Problem bereits Lösungen, mit denen Anwender die Funktionalität erweitern können. Als Beispiele seien hier genannt:
• – Java Card
• – MULTOS
• – BasicCard
• Allen Lösungen gemein ist, dass sie kaum Grundfunktionalitäten mitbringen, sondern die Funktionen erst nachgeladen werden müssen. Hierzu müssen Funktionen auf der Karte aufgerufen werden, die sich von den Befehlssequenzen der externen physikalischen Schnittstelle grundlegend unterscheiden.
• Weitere Standardprodukte sind Sicherheitscontroller mit bereits großem Funktionsumfang, die aber nicht mehr durch den Anwender erweiterbar sind. Als verbreiteter Funktionsstandard gilt hier ISO/IEC 7816, Teile 1–9. Diese Produkte eignen sich hervorragend zur standardkonformen Lösung in neuen Projekten und erfordern hier nicht die Implementierung von geräteseitigen Funktionen.
• Aus der DE 196 09 184 A1 ist eine gattungsgemäße Chipkarte bekannt, deren Kommandoumfang durch das Nachladen von Programmcode erweiterbar ist. Im Betriebssystem der Chipkarte ist ein Interpreter implementiert, der den nachgeladenen, nicht direkt vom Prozessor der Chipkarte ausführbaren Kommandocode übersetzt und verhindert die Ausführung von unbekannten Befehlen und Zugriffe auf ungültige Speicheradressen. Damit ist der nachladbare Kommandocode prozessorunabhängig.
• Die in diesem Patent vorgestellten Geräte kombinieren die Vorteile der bekannten Funktionalitätserweiterungen mit denen der nicht-erweiterbaren Sicherheitscontroller mit bereits großem Funktionsumfang und bieten darüber hinaus eine Vereinfachung für den Anwender, indem die gleichen Befehlssequenzen, die über die physikalische Schnittstelle an das Gerät geschickt werden, auch intern zur Realisierung von Funktionalitäten genutzt werden. Darüber hinaus hat der Anwender auf diesem Weg auch die Möglichkeit in der Karte, die über die physikalischen Schnittstellen ausgetauschten Befehlssequenzen zu verändern und so z. B. an die Bedürfnisse einer bereits bestehenden Infrastruktur anzupassen.

Claims (3)

1. Ein Gerät mit mehreren ähnlichen Schnittstellen zur Erhöhung der Anwenderfreundlichkeit, wobei das Gerät einen Sicherheitscontroller mit mindestens einer physikalischen Kommunikationsschnittstelle enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitscontroller eine weitere interne Kommunikationsschnittstelle bietet, über die die identischen Befehle an den Funktionskern abgesetzt werden können, wie über die physikalischen Schnittstellen.
2. Gerät nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die intern ausgelösten Befehlssequenzen als privilegiert betrachtet werden und deshalb einer geringeren Überprüfung unterzogen werden.
3. Gerät nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die interne Kommunikationsinstanz Zugriff auf über die physikalische(n) Kommunikationsschnittstelle(n) übertragene Befehlssequenzen hat.